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Zerstörer der Welten

Wenn die Zeit dich zerfrisst
von

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Abschied und Fall

Schweißgebadet wachte ich alleine in diesem mir noch unbekannten Raum auf. Ganz erinnerte ich mich nicht mehr daran, was mit mir passierte. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, die ungefähre Uhrzeit. Es war spät abends. Die ersten Sterne entblößten ihren strahlenden Glanz am Himmel und schenkten dem Land ein angenehmes Licht. Bezaubernd schön, nur nicht für mich.
 

„Verdammt, wie lange habe ich geschlafen?“, schimpfte ich mit mir selbst und stand dynamisch auf. Plump flog ich zurück. Fataler Fehler. Alles wurde kurz schwarz, Schwindel erfasste mich diabolisch und ich brauchte paar Sekunden um mich zu orientieren. Leise atmete ich aus, sowie ein und mein Brustkorb senkte sich nur schwer. So schwer wie mein gebrochenes Herz.
 

Kreischend stellte ich fest, dass ich nackt war und nur in einem Handtuch gewickelt im Bett lag. Frustrierender an allem war, dass hier überhaupt nichts lag. Nicht mal ein Sack. Nichts. Wo war ich überhaupt? Womit sollte ich mich bekleiden? Warum zum Geier war ich nackt? Kann mir das bitte jemand erklären?
 

Kaum war ich auf, wurden meine beanspruchten Nerven erneut aufgeschreckt. Stampfend stand ich auf einem Fleck, so wie Gott mich schuf. Mein Blick hätte nicht genervter und zorniger sein können. Wie ein Drache, so furchterregend schnaufte ich mit offenem Mund.
 

Etwas Weiches spürte ich unter meinem nackten Fuß und hopste wie ein Hase davon. Fiebrig und panisch beäugelte ich das Ding unter mir.
 

„Oh, da ist ja mein Kleid und meine… meine Unterwäsche! Wer hat die mir nur gebracht?“
 

Gerade fühlte ich mich wie ein Kindergartenkind an einer Bushaltestelle ohne Bus. Ganz allein, bestellt und nicht abgeholt.
 

Bevor das gleiche Dilemma mir erneut geschah, schlüpfte ich hastig in meiner Kleidung, was mich fast erneut zum Boden beförderte. Noch immer fühlten sich meine Beine klapprig an. Viel eher zittrig und unbeholfen. Ohne weitere Zeit unnötig ins Land verstreichen zu lassen, ging ich langsam aus die Tür und suchte die nächste Wache auf, die mich zu den Strohhüten führen durfte. Weniger als vier Minuten brauchte ich, um eine hilfsbereite nette Wache aufzuspüren.
 

„Entschuldigen Sie, könnten sie mich zu Nami, Vivi und den anderen zurückbringen? Ich weiß nicht wo ich bin…“, gestand ich flüsternd, aber ehrlich.

„Selbstverständlich junge Dame. Bitte folgen Sie mir doch.“
 

„Natürlich, vielen lieben Dank.“
 

„Es ist mir eine Freude.“
 

Wie versprochen brach er mich zur Eingangshalle. Von weitem sah ich schon die Strohhüte alle versammelt und mit ihrem Gepäck. Sie wollten losmachen, hielten aber wie versprochen ihr Wort, und reisten nicht ab ohne sich von mir zu verabschieden. Nur die Treppe bräuchte ich runter zu gehen und ich wäre schon bei ihnen. Doch ich wollte nicht vorwärtsgehen. Abschied war immer ein kleines bisschen sterben. Schwer atmete ich mehrfach, versuchte krampfhaft meine Tränen zu unterdrücken, erfolgreich… aber nicht sehr lange. Emotionen gewannen die überhand. Nicht zu flennen war schier unmöglich, genau wie mein rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Hart krampfte ich am Gelände der Treppe meine Hände fest. Fühlte ein berstendes Holz unter meiner weichen Haut. Meine dämonische Stärke hielt ich nur knapp zurück. Doch für meine neuen Freunde schaffte ich es.
 

Alle von ihnen waren wundervolle Menschen mit einem einzigartigen Charakter. Noch nie haben mich Menschen so schnell in ihrer kleinen Welt mit eingeschleust. So kurz wie auch nur unser Kontakt war, es war einer der schönsten Momente in meinem Leben. Als hätte mich Medusa erblickt, so versteinert stand ich reglos oben an der Treppe und blickte tieftraurig zu ihnen hinunter. Zwang mich zu einem milden Lächeln um die Tränen in den Hintergrund zu stellen. Es tat so verdammt weh.
 

„Mam, ist alles bei Ihnen in Ordnung?“
 

Tatsächlich habe ich die Wache einfach komplett vergessen gehabt.
 

„Ja, alles in Ordnung. Jetzt heißt es halt Abschied nehmen.“, hauchte ich so kalt wie der Morgentau.
 

„Ouh, dann verstehe ich jetzt ihr trauriges Gesicht.“
 

Respektvoll ließ er mich alleine meinen Mut finden. Nur wenige Stufen und alles war vorbei. Inuyasha, Miroku, Sango, Chippo, Nami, Vivi, Sanji, Ruffy, Lysop, Chopper und Zoro, all sie muss ich zurücklassen. Auf mich wartete eine neue Reise, die gefährlicher war als meine letzte, das fühlte ich.
 

Ohne Beweise, Argumente oder sonstiges, ich spürte es tief in meinem Herzen. Die wenigen Bilder in meinem Kopf reichten aus, mir eine Panikattacke zu bescheren. Das sollte schon was heißen. Mein einziger Lichtblick war meine Familie und meinen Vater wiederzusehen. Auf die Standpauke meiner Mutter freute ich mich am meisten- nicht.
 

Unrealistisch senkte sich rapide hoch und runter meine Brust, die darunter ein schweres Herz versteckte. Begierig atmete ich die Luft ein, versuchte fiebrig meine zitternden Gliedmaßen zu besänftigen. Holprig schlenderte ich mit deprimiert Mine die Treppen hinunter, beim halben Weg wurde ich dann von ihnen entdeckt.
 

Freudig riefen sie aus, winkten zu mir. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Niedergeschlagen schritt ich die letzten Treppenstufen hinunter und ging zu ihnen, die mir ebenfalls mir entgegen liefen.
 

„Kagome, wie schön, du bist auf. Wie geht es dir?“
 

„Dem Umständen entsprechend, ich meine, abschiede sind immer irgendwie blöde.“, lächelte ich gezwungen falsch. Nichts weiter war ich als ein einsamer Clown mit einem falschen Gesicht.
 

„Das stimmt.“
 

„Da bist du dann nicht die Einzige, die alleine zurückbleibt.“, offenbarte die Prinzessin genauso trübselig wie mein Auftreten es war.
 

„Naja, für dich muss es viel schwerer sein, als für mich.“, räusperte ich mich dennoch mutlos und Vivi ließ es unkommentiert. Anhand wie feucht ihre Augen waren und wie nervös sie auf ihre Lippe herumknabberte, ließ sie mich ihren ungefähren Schmerz erahnen.
 

„Wir werden uns bestimmt wiedersehen.“, lächelte Nami, die mit ihren Tränen schwer kämpfte.
 

„Wie kommst du nach Hause, Kagome?“, fragte Lysop neugierig und etwas betrübt.

Nicht mal eine Sekunde später, blitzte ein Licht grell auf und eine Seele flog stürmisch umher und vollzog die verrücktesten Loopings. Hinter ihr flackerte ein Portal.
 

„Mein Taxi zurück in meiner Welt steht direkt hinter euch.“
 

Irritiert drehten alle sich geschwind um ihre eigene Achse und schauten in das Nichts. Genauso verwirrt schauten dann die Wachen, die sich plötzlich ziemlich beobachtet fühlten.
 

„Die Wachen???“, fragte Ruffy ziemlich verwundert und kratzte sich an seiner kleinen Nase.
 

„Ach ich vergaß, ihr könnt die Portale ja nicht sehen.“, gackerte ich verpeilt und wuschelte mich durch meine eigene Mähne.
 

„Wenn du da durchgehst, landest du direkt dann zuhause?“, fragte der Kapitän weiterhin interessiert.
 

„Meist in der nahen Umgebung des Ziels. Durch das Portal erblicke ich unseren Schrein. Also eigentlich ja, direkt nach Hause.“, informierte ich den Gummijungen, der dann entspannt ausatmete, da er nun wusste, ich würde heil nach Hause gelangen. Selbst er, machte sich sorgen und war bekümmert um unseren Abschied.
 

„Du bist echt korrekt, weißt du das?“, grinste er breit und munterte mich ein kleines bisschen auf.
 

„Ihr auch! Eines Tages werde ich euch besuchen kommen!“, flötete ich aufgeregt und warmherzig. Ob dies ehrlich war, konnte ich noch nicht mit Sicherheit bestätigen.
 

„Aber, wie willst du uns finden?“, wollte nun der Schiffskoch wissen. Mit einer geknickten süßen Hunde Schnute schaute er zwischen Vivi und mich hin und her.
 

„Meine kleinen Helfer zeigen mir immer das Portal zu der Welt, in der ich möchte. Sie sind überall auf der ganzen Welt verstreut, sie finden euch zu hundert Prozent. Ich werde einfach durch ein Portal gehen und euch finden. Auf mich muss niemand warten, ich finde jeden!“, versprach ich mit einem plötzlichen gefassten Blick und motivierte mich mit meinen eigenen bekräftigenden Worten. Gespielt charakterstark, ging ich voran und stoppte kurz vor dem Portal.
 

„Versprochen, wir sehen uns eines Tages wieder, vielleicht auch schon in paar Tagen? Wer weiß das schon? Ich bin frei wie ein Vogel und kann wohin ich möchte.“, raunte ich hellhörig in den Saal und biss auf meine Lippe, die deswegen anfing zu bluten.
 

„Warum.. warum bleibst du nicht gleich hier?“, sprach Chopper leise und ließ die Ohren hängen.
 

„Mein Vater wartet auf mich. Ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen. Meine Welt liegt weit abseits von hier.“, antworte ich ihm wahrheitsgemäß und ballte meine angespannten Hände zu Fäusten. Unterdrückte meinen seelischen Schmerz mit körperlichen.
 

„Ouh…ich verstehe…“
 

„Kagome, vergiss dein Rucksack nicht, ich war so frei und habe dir deine Sachen gepackt!“, lächelte Nami mild und kämpfte noch bitterer gegen ihre angestauchten Tränen. Dankend nahm ich ihn entgegen. Vivi und ich nahmen uns als erstes in dem Arm, ehe wir Reihum jeden drückten und das war der Moment, wo die Tränen ausbrachen. Der Abschied meiner Busenfreundin fiel mir mit am schwersten, wir drückten uns so fest, dass mir die Luft wegblieb. Doch der aller schwerste Abschied stand mir noch bevor. Zoro war der letzte in der Reihe. Mit Tränen in den Augen stand ich direkt vor ihm und keiner von uns sagte irgendwas. Eine unangenehme Stille, die zum Zerreißen gespannt war. Seine Augen waren so tief dunkel, leer, undeutbar und kühl, dass ich nichts deuten konnte. Er wirkte eisern. Wir nahmen uns leider auch nicht in den Arm. Irgendwas blockierte mich den Anfang zu machen, überhaupt zu finden. Bei allen anderen, kamen rührselige und aufbauende Worte, doch wir schauten uns einfach nur schweigend an. Meine Augen sprachen alle Worte, die mir im Hals stecken blieben. Sein Gesicht konnte ich gerade jetzt nicht deuten. Verdammt. Die Maske war perfekt. Mein Herz wurde von Amor durchbohrt und fror.
 

„Es war schön, dich kennengelernt zu haben.“, durchschnitt Zoro unser Schweigen unvermittelt. Diese gedämpften Töne passten nicht zu ihm. Erneut glitt mir eine Träne hinunter. Ihn weiterhin anzuschauen war zu hart. Fluchtartig schaute ich auf meinem kleinen Helfer, der noch immer herumsauste. Nichts konnte ich ihm antworten, da ich seinem Blick nicht standhalten konnte, ohne zu weinen.
 

„Ich bin nicht gut in Worten… Aber das kann ich nur zurückgeben. Danke, das du mir so sehr geholfen hast.“, wisperte ich erstickt. Um nicht vor ihnen noch völlig in Tränen auszubrechen, schnappte ich meinen Rucksack und drehte ihnen den Rücken zu. Immerhin kannten wir uns kaum. Es war verrückt, absurd, in solch einer kurzen Zeit sie so ins Herz zu schließen.
 

„Ihr alle, lebt wohl und habt Spaß auf eurer Reise. Vivi, mache das Land zu einem glücklichem und bewahre deinen Mut. Nami, du wirst die beste Seekarte der Welt zeichnen, mit Sicherheit. Lysop, du wirst ein mutiger Abenteurer, da bin ich mir ebenfalls sicher. Chopper, du wirst ein wunderbarer Arzt in Zukunft sein. Sanji, ich glaube an deinem Traum, du wirst das All Blue und finden sehen. Ruffy, werde König der Piraten und finde das One Piece! Verwirklicht eure Träume! Und Zoro, ich bin überzeugt davon, dass du bereits der beste Schwertkämpfer der ganzen Welten bist!“
 

Das waren meine letzten Worte, ehe mein linker Fuß das Portal durchschritt.
 

„Warte!“, rief plötzlich Zoro dynamisch, schnappte nach meinem Handgelenk, doch es war zu spät.
 

Mein Fuß berührte das Portal und ich wurde in binnen der gleichen Sekunde noch von dieser Welt teleportiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Boahencock-
2020-10-06T05:58:25+00:00 06.10.2020 07:58
Traurig🥺🥺🥺
Sie verabschieden sich,und dann war sie weg.
Zorro griff nach ihrem Arm, was wollte er, warum wollte er sie aufhalten.
Mist dieser Cut, jetzt muss ich warten, und werde es nie erfahren da sie schon weg ist oder ist vielleicht Zorro mit ihr mit gegangen?🤔🤔🤔

😼😉😼


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