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DOOMSTEAM

Fälle zweier ungleicher Auroren
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben! Ich würde mich für die Wartezeit entschuldigen, leider befürchte ich, dass das nächste Kapitel noch länger auf sich warten lassen wird *lach*

Dafür hat es aber auch eine ordentliche Länge ;)

Viel Spass beim Lesen! Komplett anzeigen

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Goldrausch

Goldrausch

Aurorenbüro H. Pollwut & D.A. Malfoy, 30. September 2013 – Harry Potter
 

Er hatte es erfahren… Fassungslos starrte Harry auf die frischpolierte Namenstafel ihre Büros, dessen geschwungene Schrift ihm teuflisch entgegenfunkelte.
 

Es war doch immer wieder erstaunlich, wie sich die Intension einer Aktion änderte, je nachdem, wer der Verantwortliche war.

Mit Ron als Partner, hätte er den Raum lachend betreten und ihn abgeklatscht, bei Malfoy hingegen wusste er, dass es sich hierbei nicht um einen gutgemeinten Scherz handelte, sondern um Hohn in seiner reinsten Form – wie man ihn nur sehr selten, mit viel Pech zur Mitternachtsstunde in heruntergekommen, schlecht beleuchteten Gassen antraf.
 

Der Heuchler sollte ihm noch ein einziges Mal, einen Vortrag über Harrys unreifes Verhalten machen, dann würde er dieses verdammte Schild nehmen und ihm um die Ohren hauen!
 

Sich mit geballten Fäusten zur Ruhe zwingend, öffnete er die Tür wie ein normaler, anständiger Bürger, anstatt sie nur einen kleinen Spalt breit zu öffnen und eine Granate reinzuschmeissen. «Du nennst mich infantil?», deutete er auf die Pforte seiner neuerkorenen, ganz eigenen Hölle, die ungehalten zurück ins Schloss viel.
 

«Es ist dir also aufgefallen?», lächelte Malfoy süffisant hinter seinem Schreibtisch, «Ich gebe zu, diese Aufmerksamkeit liegt deutlich unter meinem Niveau, allerdings wollte ich mir ihres Auffallens gewiss sein und so habe ich mich gezwungenermassen auf deine Augenhöhe herabgelassen.»
 

«Aufmerksamkeit am Arsch!», verfrachtete Harry das Niveau eine Etage tiefer, «Was soll der Mist?! Legst du es so sehr darauf an, im Krankenhaus zu landen? Ich sollte mit dem Teil zu Robards gehen und ihm sagen, was ich von dieser verschissenen Partnerschaft halte, aber-», unterband er Malfoys drohende Anmerkung, «anders als du, bin ich keine Ratte!»
 

«Aber genauso ansteckend,», merkte der stattdessen mit gekräuselter Nase an, «weshalb ich es begrüssen würde, wenn du auf deiner Seite des Büros bleiben würdest.»
 

Der Kerl hatte seinen Beruf verfehlt – Schauspieler hätte er werden sollen! Selbst Tante Petunia hätte sich bei dieser Interpretation, einer betupften Nachbarin, in ihrer Ehre verletzt gefühlt!
 

Entnervt rollte Harry mit den Augen und wiederstand dem Drang, sich selbige auszukratzen. «Klar Malfoy, weil sich die Ärzte gestern gesagt haben: Hei, Tollwut – hatten wir schon lange nicht mehr, lasset ihn ziehen!»
 

«Verzeih Potter, da war mir doch glatt entfallen, dass du ebenfalls dort warst. Welch glücklicher Umstand, nicht wahr?», und begleitet von einem scheinheiligen Blinzeln, viel der Groschen – darauf wollte er also hinaus.
 

Vernunft und innerer Schweinehund trafen sich auf halber Strecke zu einem Kompromiss und mahnend nahm er Malfoy ins Visier. «Willst du diesen Weg wirklich gehen?»
 

«Ich schlage prinzipiell keine Wege ein, die ich nicht zu gehen bereit bin.», und wichtiger als Gesagtes war dabei, das feinsäuberliche zur Seite legen seiner Brille – Malfoys Äquivalent einer Kriegserklärung.
 

«Lass mich das klar stellen:», verschränkte Harry seine Arme, die drohten ein Eigenleben zu entwickeln, «du willst tatsächlich behaupten, dass ich mein Leben deinem Fluch zu verdanken habe?»
 

«Deines, meines, dass deiner Freunde und unbescholtener Bürger», zählte er auf, «stell dir vor wie viele du noch angesteckt hättest – etwas Dankbarkeit wäre da wohl angebracht Potter.»
 

«Keine Sorge, die kann ich dir barer Münze zurückzahlen!», fauchte er und liess seine zuckende Hand gewähren – sein Fluch verpuffte an Malfoys Barriere, doch damit hatte er gerechnet. Stattdessen wusste er das triumphierende Grinsen zu vertreiben, indem er kurzerhand die Kriegserklärung in eine Pfütze verwandelte.
 

Was davon übrig blieb schockierte Harry dermassen – es hätte genauso gut ein, gegen Vorurteile protestierender, Dementor im pinken Tutu auftauchen können.
 

«Gold? Das Teil ist aus echtem Gold?», entsetzte sich Harry ab dieser masslosen Zurschaustellung übertriebenen Reichtums, solange, bis sein Blick auf den Blonden viel.
 

Wie zu Stein erstarrt, fixierte Malfoy aus aufgerissenen Augen die kläglichen Überresten seiner Brille – unschlüssig verzogen sich seine Züge und klapperten nach einander eine düstere Palette von Verlust, Unglaube, Trauer und unbändiger Wut ab.
 

«Richtig erkannt», zischte er mit bebender Stimme, ehe Harry ein tödlicher Blick traf, aus dem so viel Abscheu triefte, wie er es nur von dessen Vater kannte, «und es ist das mindeste, dass ich von einer Sonderanfertigung bei Golden Empire erwarte – einer filigranen Handarbeit aus besten Materialien, mit aufwendigen Verzauberungen und, dass nur nebenbei, mich vier Monatslöhne dieses unterbelichteten Jobs gekostet hat!» und noch während er die Worte, kälter als der tiefste Punkt des Pazifiks, aussprach, vollbrachte er mit dem Zauberstab eine Bewegung, die in Harry alle Alarmglocken aufheulen liess.
 

«Natus vehementer in voraginibus sedete, senatum imploraturum-» Eine Sirene, die ihren Ursprung mitten in ihren Köpfen zu haben schien, liess sie beide zusammenfahren und Harry presste vergeblich seine Hände auf die Ohren, um den Lärm zu verbannen. Der laute Knall, der das Aufheulen ablöste, war Malfoys beschworener Fluch, der durch eine plötzliche Schallwelle aus dem Nichts, in schwarzem Rauch verpuffte.
 

Fluchend liess er seinen Stab fallen und griff sich mit einem erstickten Keuchen ans Handgelenk. «Was hast du getan Potter?!», ächzte er und der Schmerz vibrierte wie ein Bass aus seiner Stimme.
 

«Gar nichts!», hustete Harry und versuchte die beissenden Rauchschwaden zu vertreiben, die den gleichen Effekt erzielten wie gehakte Zwiebeln, inklusive brennendem Abgang.
 

Das Chaos hatte seinen Zenit erreicht, noch ehe sie in wüste Beschuldigungen übergehen konnten, als von weitem ein gleichmässiger Klang an ihre Ohren drang.

Je näher das Klacken der Stiftabsätze kam, deren Akustik, als einzige im ganzen Gebäude, nicht den Dämmzaubern zum Opfer fielen, desto schneller beschleunigte sich Harrys Herzschlag.
 

Er hatte immer einen psychischen Grund hinter dem Phänomen vermutet und nun wurde es ihm bestätigt – es war als sässe er vor dem Fernseher, durch die markante Musik vorgewarnt und doch mit Angstperlen auf der Stirn, dem Auftauchen des weissen Hais harrend.
 

Leer schluckte er, als Robards persönliche Assistentin ohne zu klopfen die Tür öffnete und es vergingen fünf Sekunden, in denen ihnen mitgeteilt wurde, sich umgehend im Büro des Head Aurors einzufinden, ehe sich der adrette Klang in gekannter Manier entfernte.

 

***
 

Im Stil des Paten empfing sie Robards und deutete ihnen wortlos, sich zu setzten. In den folgenden Minuten des schweigsamen Betrachtens, war es für einmal Harry, der keinen Wank tat, während Malfoys Bein unentwegt wippte.
 

Langsam nur, richtete sich Robards in seinem Sessel zu seiner vollen Grösse auf und legte die Fingerspitzen aneinander, sie keine Sekunde aus den Augen lassend. «Seit eine neue Zeit angebrochen ist, ist auch beim Berufsstand der Auroren Arbeitssicherheit zu einem wichtigen Punkt geworden.», begann er sachlich, «Miteinher kam ein System im Zentralengebäude, dass eine geringe Anzahl mächtiger Zauber frühzeitig erkennt und meldet. Dazu gehören natürlich die Unverzeihlichen, sowie eine Mehrzahl an Beschwörungen und Flüchen verheerenden Ausmasses – einer dieser Flüche wurde heute zum ersten Mal erkannt.», er neigte den Kopf und sein analysierender Blick fand sein Ziel in Malfoys umklammerten Handgelenk, ehe er in seine alte Position zurückfand, «Möchte einer von Ihnen beiden mir vielleicht etwas darüber erzählen?»
 

Das würde Harry, wenn er wüsste was. Alles war wie immer abgelaufen, bis zu dem Zeitpunkt, wo er Malfoys Herz herausgerissen und eingeschmolzen hatte – zumindest war es das, was dessen Reaktion ihm vermittelt hatte und sein Gewissen wurde nicht müde, deswegen die Peitsche zu schwingen.
 

Eine Bewegung im Augenwinkel, liess ihn seinen Kopf drehen und er erblickte einen in Demut verneigten Malfoy. Zum ersten Mal hatte er von seinem Handgelenk abgelassen und beim Anblick, des in Metall verwandelten Gelenkes, dämmerte Harry so langsam, was das Ziel der Aktion gewesen war und weshalb der Blonde vor Schmerz kaum ruhig sitzen konnte.
 

«Ich habe die Fasson verloren und beabsichtigt Mister Potter in eine Metalstatue zu verfluchen.», sprach er mit klarer Stimme, «Mein Verhalten war im höchsten Masse unangebracht und verantwortungslos. Ich entschuldige mich und verspreche, dass es nicht wieder vorkommen wird – zumindest nicht in diesem Ausmasse. Ich fürchte es war nicht die letzte Unstimmigkeit zwischen Mister Potter und mir, doch gewiss die letzte unter Zuhilfenahme verbotener Zauber, Flüchen oder Beschwörungen.»
 

Harry wartete auf mehr, doch es war alles, was der Blonde zu sagen hatte und je länger sein Schweigen anhielt, umso überraschter war Harry.
 

Malfoys Analysiervermögen brillierte seit jeher und er wusste mit seinem Wissen in allen möglichen Bereichen zu glänzen wie kein Zweiter, im Gegenzug versagten seine sozialen Kompetenzen auf ganzer Spur – so dachte Harry bis jetzt.
 

Das Eingeständnis ihres zentraleneigenen Schnösels, ohne nur ein Wort der Schuldabweisung, zeugten von Charakterstärke, wie Harry sie von den wenigsten kannte und die Feststellung spornte sein Gewissen zu völlig neuen Schandtaten an – wenn das ein profundes Attentat auf den Helden werden sollte, war Malfoy definitiv auf dem besten Weg.
 

«Ich schliesse mich dem an.», gesellte Harry sich zum Blonden, «wir haben uns beide falsch verhalten.»
 

Eine gefühlte Ewigkeit starrten sie gemeinsam Löcher in den Teppich, von Robards Schweigen gestraft, das schlimmer war, als alles, was er ihnen je vorgeworfen hatte, ehe er ihnen mitteilte, sich setzten zu können. «Da sie ihre Fehler eingestehen, werde ich davon absehen, den Vorfall der Obrigkeit zu melden. Im Gegenzug,», senkte er die Arme und verschränkte die Hände auf dem Tisch, «erbitte ich einen Gefallen.»
 

«Einen Gefallen Sir?», frage Harry alarmiert, den der Tonfall liess seinen Überlebensinstinkt Saltos schlagen.
 

«Einen Gefallen.», nickte ihr Boss andächtig und seine Mimik transformierte sich immer weiter zu der eines Schafrichters, der seine Arbeit liebte. «Das hier,», griff er sich ein Foto aus der obersten Schublade und schob es mit spitzen Fingern über den Tisch, «ist Violett.»
 

Die Neugierde übertrumpfte und gewann das Versprechen eines frühzeitigen Herzinfarktes – mit gemischten Gefühlen besah Harry sich den ausgewachsenen Hornschwanz, der, wie einem kitschigen Fantasieposter entsprungen, über seinem Hort thronte.
 

«Violett ist die stolze Mutter dreier neugeschlüpfter Jungen, leider wird sie seit zwölf Stunden vermisst.», sagte Robards betrübt, was so gar nicht zu dem Funkeln in seinen Augen passen wollte, «Worum ich euch bitten möchte, ist, dass ihr vor Ort die zwei zuständigen Wärter trefft, die Mutter findet und sie zurück zum Hort bringt. Natürlich steht es euch frei, selbst zu entscheiden, ob ihr mir diesen Gefallen erweisen möchtet.»
 

«Sollten wir ablehnen-» «Sehe ich mich gezwungen den heutigen Vorfall doch zu melden. Sie müssen verstehen, dass ich, als Leiter dieser Zentrale, gewissen Regelungen unterstehe – wie sagt man so schön? Eine Hand, wäscht die andere.»
 

Kein Gefallen: im Austausch für ihren Job, würden sie ihr Leben geben und sie hatten ihm genau in die Karten gespielt – brillant. «Dürften wir dann wenigstens noch die Details erfahren, bevor wir uns in einen frühzeitigen Tod stürzen?», strich sich Harry übers Gesicht, doch statt der erwarteten Freude, reagierte Robards mit einem realisierenden Schnippen.
 

«Das hätte ich fast vergessen!», riefs und keine Sekunde später, hatten sie beide je einen Wisch samt Schreibfeder vor der Nase. «Bitte unterzeichnen.»
 

Mit in Falten gelegter Stirn, überflog Harry das knappe Dokument, das ihn darüber informierte, sich freiwillig, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, auf diese Mission eingelassen zu haben, in dem Wissen, dass es sich um keinen offiziellen Fall handelte, somit keine Unterstützung angefordert werden konnte und im Falle seines Ablebens, das Ministerium nicht belangt werden durfte. Zusätzlich willigte er im Kleingedruckten netterweise ein, sämtliche, anfallenden Untersuchungskosten von seinen Hinterbliebenschaften zu decken – wow, war er gönnerhaft! Wer unterschrieb sowas?!
 

«Malfoy» schrie die misshandelte Federspitze unter zu starker Handhabung. Fassungslos sah Harry seinen Partner an, der den abgeschlossenen Pakt zurückschob, bleicher als ein ausgehungerter Vampir.
 

Na toll – wenn sogar der Unmensch, der noch vor einer Woche vorgeschlagen hatte, den entflohenen Niffler mit einer Mäuseschlagfalle zu fangen, statt dem «Vieh» zu nahe zu kommen, einem Drachen begegnen wollte, sass Harry auf verlorenem Posten. Sich murrend seinem Schicksal ergebend, setzte er sein Signet darunter.
 

«Sehr schön.», nickte Robards sichtlich zufrieden und nahm eine bequeme Haltung ein, ehe er zu den Fakten kam. «Ein alter Freund hat sich Hilfesuchend an mich gewandt. Er arbeitet im ungarischen Drachenreservat und vor einem Monat entdeckten sie eine wilde Hornschwanzdame, die ausserhalb ihres Zuständigkeitsbereichs nahe Manchester genestet hat.» «Moment mal – wild?»
 

Robards nickte wie die Scheinheiligkeit in Person und Harry dämmerte so langsam, weshalb es sich um keinen offiziellen Fall handelte.
 

«Allerdings – eine der wenig Verbliebenen, die sich nicht in die Reservate eingliedern liessen. Ein Team hat einen Aussenposten eingerichtet und ob wacht die Situation Tag und Nacht aus der Ferne. Fernab des Reservats, lockt das natürlich Schaulustige und seit Violettes Verschwinden befürchtet man, dass es bis zu Drachenjäger oder Schwarzmarkthändlern durchgesickert ist. Mein Freund müsste sich an offizielle Stellen wenden, doch das würde die augenblickliche Verlegung der Jungen zur Folge haben, was sie unnötigem Stress aussetzten würde – deshalb hat er mich gebeten, zwei meiner Leute zur Unterstützung zu entsenden.»
 

Es war so ziemlich alles, was Robards zu berichten wusste, ehe er Malfoy ins Krankenhaus schickte und Harry anwies, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, bis sein Kollege zurückfand.
 

Die Passierscheine nach Manchester waren schnell angefordert und die Besen, mit denen sie zum Aussenposten fliegen würden, arrangiert. Gelangweilt zog Harry anschliessend sinnlose Kreise auf seinem Drehstuhl.
 

Bei jeder Umdrehung, kurz nach dem Vorbeiziehen der Höllenpforte, folgte ein kurzes Aufleuchten und nach dem sechsundzwanzigsten Mal, stemmte er frustriert seine Füsse zu Boden. Abrupt kam er zum Halt und fixierte, schwankend ab dem Schwindel, die kläglichen Überreste einer Brille, die in all ihrer Lebzeit nie so geglänzt hatte, wie jetzt.
 

Die Schuld frass sich einer Säure gleich durch seinen Verstand, den man mitleerweilen in die Theke neben den Schweizer Käse legen könnte und vergeblich versuchte Harry seine Sühne zu schwächen, indem er nach Momenten suchte, in denen Malfoy Hand an etwas von ihm gelegt hatte – vergeblich.
 

Alles, wessen er sich schuldig gemacht hatte, war aufzuräumen und die Couch wäre ohnehin früher oder später, ihrem unbefugten Aufenthalts wegen, entfernt worden.
 

Frustriert liess sich Harry laut stöhnend zurückfallen und die Rückenlehne klappte nahezu in die waagrechte, weil er sich nie die Mühe gemacht hatte, sie richtig zu adjustieren.
 

Wieso bloss, war er auf die dumme Idee gekommen, das Teil einzuschmelzen? Das Entgleisen sämtlicher, mafloyischer Züge, würde ihn bis an sein Lebensende verfolgen!
 

Es war eine unsichtbare Grenze gewesen, die er mit genug TNT, um die chinesische Mauer in die Luft zu jagen, gesprengt hatte und könnte er die Zeit zurückdrehen, er würde alles dafür geben – sein Gold, seinen Namen, seinen Erstgeborenen.

 

***
 

«Willkommen bei Golden Empire, mein Name ist Sophia Bram, wie kann ich Ihnen behilflich sein?», nahm eine zierliche Dame, die einer Zahnpasta Werbung entsprungen sein musste, das Ferngespräch entgegen, dass Harry aus einer der Gesprächskabinen in den unteren Stockwerken führte.
 

«Auror Potter, guten Tag. Ich wünsche den Geschäftsführer zu sprechen.»
 

Überrascht hielt sie inne, ehe sie ihn höflichst um einen Moment seiner Geduld bat, für kurze Weile entschwand und ihn dann informierte, dass Herrn Beryll das Gespräch in seinem Büro persönlich entgegennehmen würde.
 

Für wenige Sekunden verschwamm Harrys Sicht in einem Strudel, bevor sich ein prachtvoller Raum vor ihm auftat: Ein prunkvoller Kronleuchter zauberte ein faszinierendes Lichtspiel auf goldene Büsten, gerahmte Fotografien und den vollen, aber ordentlichen Schreibtisch, unter dem sich ein farbenprächtiger Teppich auftat, der in Harry eine alte Erinnerung, über den Bericht der Gärten Versailles, weckte.
 

Bei einem Raum wie diesem, hätte er einen verschollenen Bruder von Malfoy erwartet – perfekt gekleidet von der Krawatte bis zu den Socken, aristokratische Züge und eine Aura der Selbstverliebtheit. Stattessen blickte er in ein gutmütiges Gesicht mit akkurat geschnittenem, weissen Vollbart.

Nicht, dass Mister Beryll dem Bild eines erfolgreichen Unternehmers entsagte, doch das karierte Hemd war zu gross und die Gürtelschnalle zwar extravagant, aber eigen, was ihn sympathischer machte als die meisten Männer seines Standes.
 

«Auror Potter, welchem Umstand habe ich ihren Anruf zu verdanken?»
 

«Herrn Beryll, freut mich das sie Zeit für mich haben. Erst mal muss ich mich wegen der offiziellen Verbindung entschuldigen, ehrlich gesagt kontaktiere ich sie wegen einem persönlichen Anliegen.»
 

«Tatsächlich? Wie überaus interessant.», hob sich schalkhaft eine der dicken Augenbrauen, die in starkem Kontrast zu seinem weissen Haar stand, «Ich kann mich nicht entsinnen, sie jemals als einen meiner Kunden bedient haben zu dürfen, was äusserst Schade ist, wo sie doch einer der bekanntesten Brillenträger unserer Zeit sind.»
 

«Nehmen sie es mir nicht übel, ich hänge an meinem alten Gestell.», wich Harry, wie er glaubte elegant, der Falle aus. Seine Brille war für ihn nichts weiter als ein Gebrauchsgegenstand, wieso sollte er da auch Unsummen dafür auszugeben? Hohe Handarbeitskunst hin oder her. «Es geht auch nicht um mich, sondern um einen… Mitarbeiter. Seine Brille wurde beschädigt und ich würde sie gerne ersetzten lassen.»
 

Augenblicklich ermatteten die motivierten Züge. «Wenn das so ist, empfehle ich ihnen, sie einzuschicken. Jedes unserer Modele ist auf Lebenszeit versichert und ich bin überzeugt, dass wir den Schaden beheben können.»
 

«Ich fürchte das ist unmöglich.»
 

«Lassen sie das einen Fachmann beurteilen, Mister Potter.», entkam es ihm sichtlich genervt, dass er zum Auskunftsgeber degradiert wurde, statt sich wichtigerem zuzuwenden, «Wir sind Spezialisten auf unserem Fach und arbeiten mit verschiedensten Zaubern, um Unfällen vorzubeugen. Wenn das da-» «Ich habe sie eingeschmolzen.», platzte er heraus, kurzzeitig in Panik verfallend.
 

«Warum in Merlins Namen sollten sie so etwas tun?»
 

Seufzend verzog Harry die Mundwinkel und begegnete dem Blick des Schocks nur mit Widerwillen. «Es war ein Missgeschick und der Besitzer hängt sehr daran – das ist wirklich ein Notfall, ansonsten wäre es mir nie in den Sinn gekommen, ihre Zeit zu verschwenden Sir.», beim Wort Notfall funkelten die blauen Augen auf und Harry unterband das flaue Gefühl im Magen – er brauchte diese Brille, egal wie.
 

«Na wenn das so ist, möchte ich sie natürlich nicht hängen lassen Mister Potter, auch wenn sie mir bei einer anderen Gelegenheit davon erzählen müssen.», schmunzelte er, keine Spur mehr von seiner vorherigen Gereiztheit, «Um wen handelt es sich denn?»
 

Als Harry ihm den Namen nannte, hellte sich Berylls Gesicht wissend auf. «Ah Mister Malfoy! In der Tat ein treuer Kunde. Geben sie mir einen Moment.», entschwand er aus seinem Blickfeld und kurz darauf kam er mit einem dicken Buch in Händen zurück, «Lassen sie mich mal sehen… Hier haben wir es ja. Um welches Model handelt es sich?»
 

«Äh… wie viele stehen zur Auswahl?» «Zwölf.» Fast wäre Harry weggerutscht – was in Gottes Namen rechtfertigte die Notwendigkeit von zwölf Lesebrillen? Ein versteckter Sammelzwang? Eine heimliche Nifflerfarm? Wertanlagen? «Wie ich sehe erschwert das die Sache. Können sie mir etwas zu gesuchtem Model sagen?»
 

Die Liste war knapp, aber es reichte, um es auf zwei der älteren Modelle zu beschränken und als Harry nach den Herstellungsdatums fragte, brauchte er das zweite gar nicht erst zu hören: August 2002 – das Jahr ihrer bestandenen Aurorenprüfung, nach der Harry sich die teuerste Flasche Feuerwhiskey gekauft, und mit seinen Freunden die ganze Nacht durchgefeiert hatte. Die leere Flasche stand heute noch, bis obenhin mit Erinnerungen an den schönsten Tag seines Lebens gefüllt, auf seinem Kamin.
 

Malfoys extreme Reaktion liess keinen Platz für Vermutungen über den Verbleib seiner Flasche übrig – er hatte sie stolz und umsorgt auf der Nase getragen, bis zum Tag der Einschmelzung. Harry war am Tiefpunkt angelangt. «Bitte sagen sie mir, dass sie sie genau gleich ersetzten können.», flehte er aus dem tiefsten seines Herzens.
 

«Natürlich, wir haben die letzten Anpassungen, von vor einem Jahr, aufgezeichnet und wenn sie mir die Überresten senden, könnten wir eventuell sogar einige Ressourcen wiederverwerten.»
 

Das gab Harry neuen Aufschwung – beinahe wäre er vor Freude durch den Kamin gesprungen und hätte den Milliardär an seine Brust gedrückt. «Das werde ich umgehend machen, sie sind meine Rettung Beryll! Wie lange wird das dauern?»
 

«Zwei Wochen, eine mit Expresszuschlag.» «Eine Woche?!», viel er vom Dementor geküsst zurück in sein Loch, «Herrn Beryll, bitte – bitte, ich zahle jeden Preis, wenn ich die Brille nur heute noch erhalten könnte!» und er hätte sich, ohne zu zögern, auf die Knie geworfen, wenn der andere es gesehen hätte.
 

«Mister Potter, bitte, Gold ist nicht das Problem. Wir haben zahlreiche, namenhafte Kundschaft, die auf ihre Bestellungen wartet. Es sei denn...» «Es sei denn was?», und nun war er wirklich drauf und dran, durch den Kamin zu fallen.
 

«Nun,», begann Beryll mit Vorfreude auf den dicken Fisch am Hacken – Harry war der Fisch und er würde den ekligsten Wurm fressen, um das alles wieder gerade zu biegen, «Unsere neue Kollektion erscheint im Frühjahr und es wäre eine Ehre sondergleichen, wenn sie uns dafür ihr Gesicht leihen würden, wo sie sich doch nie zu Werbezwecken zur Verfügung gestellt haben.» …Mist – Malfoy hätte das Kommen sehen.
 

Natürlich bekam Harry auch heute noch unzählige Anfragen zu allem möglichen, dass er «perfekt verkörperte», doch wie Beryll schon sagte, war er nie darauf eingegangen. Reichtum und Ruhm lockten ihn nicht und sich für Werbezwecke misshandeln zu lassen, ging gegen seine Prinzipien. Er war lange genug ein Ideal für die Gesellschaft gewesen und es nervte ihn schon genug, ständig beim Aufschlagen der Zeitung in sein Spiegelbild zu schauen.  
 

Starr blickte er in das amüsierte Gesicht des Geschäftsführers, dessen grossväterliche Züge ihn nicht länger täuschen konnten – Beryll war ein Geschäftsmann durch und durch. Dass Harry zu ihm durgestellt worden war, hatte nichts mit Nettigkeit oder Pflichtbewusstsein zu tun; wäre da nicht sein Name, er wäre jede Wette eingegangen, dass Beryll ihn trotz offizieller Verbindung an einen Angestellten weiterverwiesen hätte.
 

«Wenn ich einwillige, wird die Brille heute Abend auf meinem Tisch liegen?» «Ich werde mich persönlich ans Werk machen, um das zu garantieren.», ging Beryll sofort darauf ein, ohne sich ab Harrys rüdem Ton zu stören.
 

«Okay,», seufzte er geschlagen, sämtliche protestierenden Hirnaktivitäten unterbindend, «Wir haben einen Deal. Wenn es ihnen recht wäre, komme ich Morgen persönlich in ihrem Geschäft vorbei, um zu bezahlen und den Vertrag zu unterschreiben.» – darin hatte er jetzt ja Übung.
 

«Fantastisch! Ich halte sie für eine Person von Ehre, Mister Potter, und vertraue auf ihr Wort.»
 

«Keine Sorge, ich halte meine Versprechen. Bis morgen, Mister Beryll.», kappte er die Verbindung schneller als es der Anstand gebot. Er würde das höhnische Angesicht seiner Schmach keine Sekunde länger ertragen – der Mistkerl hatte was er wollte, von Höflichkeit war nie die Rede gewesen.
 

Wie Harry sich plötzlich auf das Kennenlernen von Violett freute, kam ihm seine ehemalige Geistheilerin in den Sinn, die ihn stehts ermutigte, das Positive in schlechten Situationen zu finden.

Sie war von seiner Umsetzung nie begeistert gewesen und er sah ihre gekräuselte Nase förmlich vor sich, ab Harrys positiver Hoffnung, dass die Drachen Lady sich für den Hauptgang 2, «Heldenfilet» entscheiden würde.  

 

***
 

Harry wusste nicht, wie der Galgengang in einem Wettrennen endete, doch kaum, dass sie sich auf die Besen geschwungen hatten und in windige Höhen aufstiegen, schienen die emotionalen Abgründe überwunden – sämtliche Spannung blieb am Boden zurück, während sie einander in halsbrecherischen Manövern überholten, Verwünschungen hinterherschrien und gegenseitig auszubremsen versuchten.
 

Von den eisigen Böen abgesehen, schien Zeus ihnen gnädig zu sein: Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch das dunstige Gemälde der Wolken und zauberten ein surreales Licht auf den Nadelwald unter ihnen.
 

Mit einem siegessicheren Laut, jagte Malfoy an ihm vorbei, als ihr Ziel in Sichtweite kam und während er zur Landung abbremste, preschte Harry ungehemmt und ohne an Höhe einzubüssen weiter. Genau über der verabredeten Lichtung, schwang er sich grinsend vom Besen und liess sich mit Ameisengetrippel im Bauch fallen, den Besen am Stiel mit sich in die Tiefe ziehend. Im letzten Moment entlud er die angestaute Energie, bremste den Fall und landete, mithilfe eines Zaubers, sicher auf den Füssen. «Ha! Sieger!», schlug er die Faust samt Besen in die Luft.
 

«Dios míos!!», hallte es erschrocken über die märchenhafte Landschaft und überrascht drehte sich Harry dem Aufschrei entgegen, «Geht es ihnen gut?!», rief der auf ihn zu eilende Mann ähnlichen Alters.
 

«Äh, ja klar – sorry wegen der Aufregung.», rieb Harry sich verlegen grinsend den Nacken – er hatte nicht mit Zuschauern gerechnet und wenn der Kerl das meldete, würde ihn Robards köpfen! Wobei… der hatte sie auf eine Selbstmordmission geschickt, der hatte kein Mitspracherecht!
 

Der Drachenwärter, wie die Robe verriet, kam kaum vor ihm zu stehen, da musterte er ihn auch schon von Kopf bis Fuss und in einer Mischung aus Unglaube und Begeisterung verwarf er die Arme. «Das war… wow! Unglaublich beeindruckend!» «Nein, es war dumm.», wurde er von Malfoy korrigiert, der mit der Eleganz einer olympischen Gottheit neben Harry landete.
 

«Ach du bist nur eingeschnappt, weil du verloren hast.»
 

«Von wegen – diese Dummheiten sind es, die dich einmal Kopf und Kragen kosten werden.»
 

«Kein Grund zur Sorge Malfoy, die Zusammenarbeit mit dir ist um einiges riskanter.»
 

«Wer spricht von Sorge?», hob sich eine Augenbraue in die Höhe und der begleitete Blick, zeugte von Mitleid, gegenüber Harrys Stumpfsinnigkeit, «Was glaubst du, wer deine Teile zusammenpflücken darf, wenn du als roter Fleck in der Landschaft endest?»
 

«Ehrlich gesagt, wage ich zu bezweifeln, dass da noch viel zum zusammenlesen übrigbleiben dürfte.»
 

«Das ändert nichts an dem Umstand, dass ich die Sauerei beseitigen müsste.» Und das wäre eine Attraktion, für die Harry sogar Eintritt zahlen würde!
 

Draco Adelsprimate Malfoy in seidener Brokatrüstung, bewaffnet mit Lappen und Eimer, wie er auf den Knien über das Geäst rutschte – fluchend wie ein Kesselflicker bei Mondlicht. Wenn Harry das filmte, würden sich die Kopien auf dem Schwarzmarkt besser verticken lassen als Pornos!
 

«Amüsiert dich das Potter?» Als Harry ihn begeistert in seinen Plan einweihen wollte, hob Malfoy nur mahnend den Finger und trat einen Schritt auf ihn zu, «Die Frage war rhetorisch – es ist nicht witzig! Wenn dir dein Leben schon nichts bedeutet, dann sei so gut und nehme wenigstens Rücksicht auf dein Umfeld!»
 

«Alter Malfoy, ich habe die Id-», eine gebräunte Hand kreuzte, einem besessenen Scheibenwischer nicht unähnlich, ihr Blickduell. Verwirrt trat Harry zurück, waren sie sich in der Euphorie doch immer nähergekommen und folgte der nach Aufmerksamkeit geifernden Trockenübung, zur Beschwörung von Regen.
 

«Sorry das ich störe, aber-», unter Malfoys intensivem Starren brach der Fremdling lachend ab, «Henry Harbor – zu ihren Diensten!», salutierte er stattdessen spielerisch, «Aber nennt mich Henry.», hielt er ihnen gut gelaunt die Hand hin – die tiefbraunen Augen voller Wärme, unter einer schwarzen Lockenpracht, durchfunkelnd.
 

«Harry Po-» «Oh ich weiss!», wurde er unterbrochen, «War nicht schwer herauszufinden.», grinste Henry noch breiter und ergriff die dargebotene Hand, «Ich find’s echt toll, dass du hier bist Harry! Wollte dich immer mal treffen – man hört ja so viel. Ich meine, als der Boss meinte, dass er sich an den Head Auror der Londoner Zentrale wendet, hatte ich ja so meine Hoffnung, aber wie gross standen schon die Chancen? Und jetzt stehst du hier – echt der Wahnsinn!»
 

Bei dem motivierten Südländer schien alles über Gesten zu laufen: Keine Sekunde stand er still und unterlegte seine ohnehin schon gefühlsvollbetonten Worte, mit ausschweifenden Bewegungen. Während Harry sich von der geballten positiven Ladung angstecken liess, reichte ein Blick auf seinen Partner, um zu erkennen, dass es bei ihm das Gegenteil bewirkte – seine ohnehin schon miese Laune, resultierend aus der bevorstehenden Begegnung seines wahrgewordenen Alptraumes, ging Stockwerk um Stockwerk tiefer, je länger Henrys Geplapper andauerte, bis es schliesslich den Kellerboden durchschlug und sich dem Erdkern näherte.
 

«Und du bist Draco Malfoy, oder?», wandte er sich an gesagten, «Wusste gar nicht dass ihr ein Team seid!»
 

Eiligst zog Malfoy die Hand weg, doch Henry war schneller, schüttelte sie eifrig und liess gerade rechtzeitig los, um einem Stromschlag zu entgehen – selbst danach blieb er voll in seiner Rolle und ging sogar so weit, Draco amüsiert als Witzbold zu bezeichnen.

Harry kam aus dem Lachen kaum mehr heraus, ehrlich beeindruckt von so viel Tollkühn, während der Blonde recht deutlich klarstellte, wie er bevorzugte, angesprochen zu werden.
 

«Malfoy dann! Aber du kannst mich trotzdem Henry nennen – macht sogar der Boss.», nahm es Henry ohne eine Spur von Gekränktheit hin und rieb sich die gerötete Stelle am Schlüsselbein, wo ihn Malfoys Spass getroffen hatte. Zufrieden mit sich und der Welt, legte er eine 180° Wende ein und wiess ihnen locker, ihm zu folgen. «Ich muss dich allerdings vorwarnen, mein Partner ist kein Fan von dir – naja, von niemandem eigentlich. Ich kann dir sagen, es hat ‘ne Menge Arbeit gebraucht, bis er mir gegenüber endlich etwas aufgetaut ist – kannst du dir das vorstellen?»
 

«Absolut.», doch seine todernste Aussage, wurde erneut als Scherz abgetan und vermutlich war es genau das, was Malfoy so auf die Palme brachte.
 

«Aber keine Sorge,», fuhr Henry unbekümmert fort und zwinkerte dem angepissten Blonden zu, «wenn es um die Arbeit geht, lässt er persönliche Gefühle aussen vor. Ah – hier sind wir!», rief er plötzlich, verfiel in eine Form des hüpfenden Joggens, als er winkend auf eine kleine Holzhütte zusteuerte. Erst nach zweimaligem blinzeln, erkannte Harry den hochgewachsenen Mann mit Fernglas in der Hand.
 

Der zweite Teil des Duos gliederte sich bestens in den Altersdurchschnitt ihrer bunten Runde ein und unterzog Malfoy einer genauen Musterung, während Henry ihn als Thomas vorstellte. Der kritische Blick perlte wie Wasser an dem Blonden ab, der ihm knapp zunickte – vermutlich sähe er derzeitig sogar das Knurren eines Werwolfs als willkommene Begrüssung an.
 

Offenkundige Anfeindung als Reaktion auf Malfoys Erscheinen, kam mittlerweile so oft vor, wie das genaue Gegenteil oder die Demonstrationen der Hauselfengemeinschaft für Artgerechtes Schuhwerk – selten bis garnie. Vor allem zu seinen ersten Dienstjahren sah das ganz anders aus: Robards hatte ihn regelmässig von Fällen abziehen müssen, weil Zeugen die Zusammenarbeit verweigert hatten.
 

Nachdem Malfoy mit bedingtem Freiheitsentzug davongekommen war, hatte das Urteil sich so schnell und zerstörerisch wie die Pest verbreitet – nebst all dem Unverständnis, gegenüber seinem Entkommen der Justiz und zahlreichen, himmelsschreienden Verschwörungstheorien, fand sich Harry in einem kurzen Moment der öffentlichen Ruhe wieder und so sehr er die Absenz der Lobeshymnen genossen hatte, so wurde die Freude durch die Hasstriaden doch schwer gedämpft.
 

Thomas machte kein Geheimnis daraus, zu den Skeptikern zu gehören: «Zu sagen, ich wäre begeistert, dass man uns einen Todesser zur Verstärkung schickt, wäre gelogen, aber ich vertraue Robards Urteil und werde zu Violetts Wohl darüber hinwegsehen.»
 

«Das soll mir recht sein Mister Moore, die Begeisterung, über meine Anwesenheit hier, teilen wir uns.», war alles was Malfoys dazu zu sagen hatte und Harry verbiss sich, dass auf der Zunge liegende ehemaliger.
 

«Es sind ja auch keine erfreulichen Umstände.», durchbrach Henry die Spannung, «Ich hoffe wirklich Violett ist nichts zugestossen – ich könnte mir nie verzeihen, wenn die Kleinen ohne ihre Mutter aufwachsen müssten! Nebenbei, das hier ist das Fundlager.», deutete er gewohnt überschwänglich auf den Schuppen und erklärte, dass sich darin das beschlagnahmte Gut der Schaulustigen befand, die sie regelmässig dem Gebiet zu verweisen hatten, wobei er nahtlos in diesbezügliche Anekdoten abdriftete. Munter führte er sie die längere Strecke, durch einen schmalen Wanderweg, zu ihrem Hauptquartier und hatte dabei Harry auserkoren, ihm beide Ohren abzukauen.
 

Nicht, dass es ihm etwas ausmachte – trotz der Lawine an Worten, die sämtliches Einbringen in die Konversation wie einen einsamen Skifahrer mit sich riss, mochte er denn Hexer südländischer Herkunft und selbst die Frage, nach Harrys Beziehungsstand samt neugierigem Nachhaken, stellte er mit so viel Charm, dass er es ihm nicht verübeln konnte – es war die offene, arglose Art, die für Harry eine angenehme Abwechslung lieferte.  
 

Erst bei dem, von einem Tarnzauber umgebenen Spähturm, fand das Thema zu ihrem eigentlichen Dasein. Auch hier übernahm der Lockenkopf das Reden, während Thomas nur gelegentlich sachliche Details beisteuerte.
 

Die Drachenjungen befanden sich sicher im Hort und Violett war im Schatten der Nacht Richtung Süden, vermutlich zur Nahrungsbeschaffung, entflogen. Die Wärter hatten nach Spuren in kleinem Radius gesucht, ohne fündig zu werden, was kaum verwunderlich war, da sie ihren Posten nie über längere Zeit verlassen konnten.
 

Sie einigten sich darauf, dass Harry und Malfoy sich auf die Spurensuche in den Wäldern machten, während Thomas den Posten hielt und Henry sich um die unerwünschten Besucher kümmerte, die nie müde wurden, ihr Glück zu versuchten, einen Blick auf die faszinierenden Kreaturen zu erhaschen.
 

«Ich muss euch allerdings bitten, die Besen hier zu lassen.»
 

Verdutzt hielt Harry, am Fusse der Station, in der Bewegung inne, sich besagten zu schnappen und sah auf, «Wieso das denn?»
 

«Naja,», grinste Henry und zuckte mit den Schultern, «Wir befinden uns in der Nähe von wilden Drachen, es macht sie nervös und zudem ist es schwierig mit Leuten zu diskutieren, weshalb sie hier nicht fliegen dürfen, wenn wir es selber tun. Ihr glaubt ja nicht, wie-» «Abgelehnt.», überging Malfoy den Entscheid, inklusive Geplapper, und griff entschieden nach dem Flugutensil – der Griff ging ins Leere.  
 

«Sorry Leute,», schnappte Henry sich die beschworenen Besen aus der Luft, ohne Einbussen seines Strahlens, dass eine radioaktive Wirkung auf Malfoy zu haben schien, «aber Regeln sind Regeln.»
 

«Kommt nicht in Frage! Wir sind hier, um eine wilde Drachenmutter zurückzubringen und ich werde diesem Monster garantiert nicht zu Fuss begegnen – das ist lächerlich. Dumm, gefährlich und lächerlich!», stellte Malfoy seinen Standpunkt gehässig klar und Harry bewunderte Henry wirklich für seinen Mut, oder er war blind gegenüber negativen Kräften aller Art – was vermutlich wahrscheinlicher war.
 

«Violett ist doch kein Monster – sie ist hinreisend! Ein wahrer Goldschatz! Wie sie sich um ihre Jungen kümmert, wärmt einem das Herz! Sie wird euch so dankbar sein, wenn ihr sie findet! Und das ist ja auch schon alles, was ihr machen sollt. Sobald ihr sie entdeckt, informiert ihr uns und wir kümmern uns um den Rest – kein Grund zur Panik.»
 

«Und wenn sie sich tatsächlich in Gefangenschaft befindet?», versuchte es Harry stattdessen, denn bei allem Optimismus dieser Welt – der Gedanke ohne Besen einem Drachen zu begegnen, war besten Falls… beunruhigend.
 

«Auch dann informiert ihr uns erst mal und wir finden zusammen eine Lösung.», streckte er ihnen breit grinsend seinen Daumen entgegen und Harry spürte förmlich, wie Malfoy neben ihm drauf und dran war, ihn ihm abzureissen.
 

«Das ist selten dämlich!», fuhr er ihn an und gerade noch rechtzeitig, Bekam Harry seinen Partner zu fassen.
 

«Beruhige dich Malfoy! Lass uns erst mal mehr herausfinden – noch wissen wir nicht mal, ob es überhaupt irgendwelche Spuren gibt.» Barsch entriss dieser den umklammerten Arm, schenkte Henry einen letzten, vernichtenden Blick, ehe er im Stil einer Operndiva in die entgegengesetzte Richtung davon schritt.
 

«Malfoy, warte!», eilte Harry, mit einem entschuldigenden Blick über die Schultern, dem brodelnden Vulkan hinterher.

 

***
 

Nach Stunden des erfolglosen durchforsten des südlichen Waldgebietes, begleitet von den lebensbejahenden Kommentaren seines liebreizenden Partners, liess sich Harry schwer atmend auf der Spitze einer felsigen Anhöhe nieder. Dank der kurzen Kletterpartie nach Luft ringend, liess er seinen Kopf in den Nacken fallen und schloss für einen Moment geniesserisch die Augen.
 

«Siehst du da oben irgendetwas?», drang Malfoys Stimme von unten an ihn, der sich der körperlichen Anstrengung verweigert hatte.
 

«Gib mir einen Moment, ja? Das war kein Aufstieg für Anfänger!», schrie er genervt zurück.
 

«Natürlich, lass dir Zeit Potter – wir haben ja schon fünf Stunden, siebenunddreissig Minuten und zweiundzwanzig Sekunden unseres Lebens verschwendet, was spielt da eine halbe Stunde mehr oder weniger schon für eine Rolle?»
 

Der Kerl raubte ihm den letzten Nerv… Würde das nicht schon die ganze Zeit so gehen, Harry würde sich mit offenen Armen über die Klippe stürzen, so jedoch schenkte er dem Eckel auf zwei Beinen nicht mal eine Antwort – die Erfahrung hatte gezeigt, dass Ignoranz die schmerzfreiste Lösung war.
 

«Wird das heute noch was, oder soll ich hier unten die Zelte aufschlagen?»
 

Sehnsüchtig betrachtete Harry den Abgrund: Der Tod konnte kaum schlimmer sein als das hier, zumal er sie, in violetter Farbe, vermutlich ohnehin erwartete – wie Malfoy nicht müde wurde zu betonen.

Sich seinem Schicksal ergebend, raffte er sich auf und machte sich ein Bild von der Umgebung unter Zuhilfenahme des Detektorfernglases, das Thomas ihnen vor ihrem Aufbruch wortlos überreicht hatte.
 

Ein Flimmern in der Luft liess Harry innehalten und er sammelte einen Teil seiner Magie in den Augen, leise vor sich hinmurmelnd. Beinahe hätte er einen Freudeschrei von sich gegeben! Endlich! «Ich habe was!», rief er, einer weiteren Meckertriade vorbeugend. Wie es Malfoy ihm gezeigt hatte, betätigte er einen Knopf am seitlichen Rand des Gerätes, steckte es ein und machte sich an den Abstieg.
 

Ohne ein weiteres Wort des Unmutes, entriss Malfoy ihm den dargebotenen Feldstecher, hielt ihn sich vor die Augen, suchte und fand Gewünschtes in der Richtung, in der Harry das Flackern einer Tarnblase entdeckt hatte. Er drückte auf einige andere Knöpfe, schnappte sich seinen Zauberstab und nach einem kurzen Spruch, bildete sich ein orange schimmernder Faden, der in einer Zielgeraden den Weg wies. Es würde Harrys Urteil über die magische Technik nicht ändern, aber das war doch verdammt praktisch.
 

«Lass mich raten,», kommentierte Malfoy mit einem vielsagenden Seitenblick, auf Harrys scheinbar nicht ganz so verborgenes Staunen, «bei diesem Einweisungskurs hast du ebenfalls verschlafen?»
 

«Falsch Malfoy – ich verschlafe die Kurse nicht regelmässig, ich schwänze sie! Und weisst du was? Robards lässt es mir jedes Mal durchgehen.», würgte er ihm gehässig rein und begab sich, ohne die fraglos unschöne Antwort abzuwarten, auf den Weg über Stock und Stein, nicht wissend, dass Malfoy sich in nicht mal einer halben Stunde, ein weiteres Mal über das Fehlen von Besen echauffieren würde. Wer hätte auch mit dem idyllischen See rechnen können, der ihre Reise nach Mittelerde erfreute?

 

***
 

Eine mühsame Stunde später, zusätzlich hinausgezogen durch einen spontanen, aber angebrachten Wutausbruch Seiten Harrys, der in einer mittelschweren Rangelei resultierte, hatten sie ihr Ziel erreicht und der Faden löste sich per Knopfdruck im Nichts auf – wenn es mit Malfoy doch nur auch so einfach wäre.
 

Es dürfte ihnen wohl beiden klar gewesen sein, dass eine Tarnblase bei der Suche nach einem verschwundenen Drachen, nur eines bedeuten konnte und trotzdem verfluchte Harry sein Leben mit all seinen Entscheidungen, die ihn hier hergebracht hatten, als sie, nach erfolgreichem Überwinden der Barriere, das Lager dubioser Gestallten erspähten.

Immerhin hatten sie ihre Basis im Tal, umringt von mehreren schutzbietenden Felsen, errichtet, was es erleichterte, unbemerkt und mit guter Sicht in ihre Nähe zu gelangen. Schulter an Schulter kauerten sie hinter einem überwucherten Gesteinsgebilde.
 

Als sich Harry rüber beugte, um mehr erkennen zu können, erübrigte sich die Frage, weshalb man einen schwarzen Drachen Violett nannte. Vor dem Erkennen, der einsamen, völlig fehl am Platz wirkenden Stelle, an ihrem rechten Vorderkopf, hatte er es für einen idiotischen Namen gehalten – beim Anblick des violett glänzenden Schuppengeflechts, erschien er ihm nur noch als einfallslos. «Definitiv unser Drache.»
 

«Sicher, dass es kein anderer, zufällig vermisster Hornschwanz aus der Gegend ist?», kam es ironisch und definitiv zu grossspurig von dem Typen, der sich, seit sie das riesige Reptil erspäht hatten, wie eine gefangene Maus in den Ecken zwängte. Harry wusste von seiner nackten Panik, die mit der Grösse der magischen Wesen variierte und zu Beginn der Mission, hatte er irgendwann mal Mitleid gehabt. Mittlerweile war davon nicht mal mehr ein Staubkorn übrig – das nicht endend wollende Gezicke, hatte es effizient zermahlen.
 

«Geh runter und frag ihn doch, oder hast du die Hosen voll Malfoy?»
 

«Sässe da unten kein blutrünstiges Ungetüm, dass uns mit einem Bissen killen könnte, ich würde meinen Plan vom Morgen in die Tat umsetzten und dieses Mal wäre da keine verdammte Schutzvorrichtung, die dir den Arsch retten würde!», zeugte das Entfallen seiner adligen Sprachformen seinem Stressniveau.
 

«Glaubst du ernsthaft, das würde ein zweites Mal funktioniere? Dein einziger Vorteil war, dass ich deinen Plan nicht kannte.»
 

«Wenn du ihn erkannt hättest, wäre es einmal mehr zu spät gewesen!»
 

Kopfschüttelnd befand Harry, dass dies keiner Antwort bedurfte, ehe er seinen Zauberstab zückte. «Was wird das?», kam es sofort alarmiert.
 

«Ich will nur prüfen, wie fest die Ketten sitzen.» und schon entsandte er den Zauber dazu.
 

Das Klirren der schweren Stahlketten, liess die Kreatur aufhorchen und die bis dato geschlossenen Augen schnappten wie der Verschluss einer Truhe auf, atemberaubendes Gold entblössend.Drei, der in Umhänge gehüllten Gestalten, sammelten sich, ab der plötzlichen Bewegung ihre Beute, um sie und Harry lehnte sich zurück in die Deckung.
 

«Und?»
 

«Sauber ausgeführte Verstärkungszauber, der Stahl mit feuerhemmender Substanz ummantelt und so friedlich wie sich Violett verhält, wurde sie definitiv ruhiggestellt – dürfte eine Herausforderung werden.»
 

«Es wäre auch kaum zu erwarten gewesen, dass irgendwelche Hobbyjäger erfolgreich einen Hornschwanz eingefangen hätten.»
 

«Man darf ja noch träumen.» Was Malfoy ein abfälliges Schnauben abrang – eine klare Verbesserung. Tief atmete der Blonde durch, ehe er selber einen Blick riskierte und, zurück in der Deckung, zuckten seine Augen unstetig, ohne sich auf etwas Greifbares zu fokussieren. Harry liess ihm Zeit und genoss die Stille, solange sie währte.
 

«Ich werde einen Patronus zu den Wärtern schicken, damit sie sich bei dem Fundschuppen einfinden – er liegt von hier aus näher, als ihre Basis und ist einfach zu finden. Anschliessend locken wir die Gauner vom Lager weg, um die werde ich mich kümmern, während du die restlichen, die im Lager zurückbleiben, übernimmst. Sobald sie erledigt sind, sorgen wir für Violetts Sicherheit und gehen dann zum Schuppen, um ihre Koordinaten zu übermitteln, damit Harbor und Moore sich um ihren verdammten Job kümmern können.»
 

Der Plan war einfach aber solide und wen Malfoy sich dafür entschlossen hatte, würde das logische Gründe dafür geben, die Harry jedoch nicht interessierten. Stattessen überliess er Malfoy seinem Patronus und beschloss, sich schon mal etwas näher am Ziel zu positionieren. Natürlich kam alles anders als geplant…
 

«Oh-» FUCK! Da dachte er doch tatsächlich, das grösste Problem würde werden, den verdammten Drachen zu befreien!
 

Während er noch die Böschung hinunterrutschte, legte er eine unelegante Kehrtwende ein und sah zu, dass er so schnell es ihm möglich war, mit Händen und Füssen zurück auf die Ebene kam. «LAUF!», schrie Harry, kaum dass er, mit der Eleganz einer flüchtenden Eidechse, bei Malfoy angekommen war, doch statt seiner, wie man meinen müsste, deutlichen Anweisung Folge zu leisten, tat Malfoy, was er in ihm unbekannten Situationen wie diesen immer tat: Er verschaffte sich erst selbst einen Überblick – Harry hätte ihm eine Knallen können! Ausgerechnet jetzt, wo Panik angebracht wäre, hatte der Penner seinen Mut gefunden!
 

Genervt liess er Taten statt Worte folgen, packte seinen Partner am Handgelenk und zerrte ihn mit sich. «HEI!»
 

«VERFICKTE SCHEISSE LAUFLAUFLAUF!» und als die Bestie sich laut Brüllend, definitiv nicht betäubt, in die Höhe schwang, der Luftstoss sie beinahe zu Boden warf und ihr Schatten ihre mickrigen Gestallten verschlang, schien Malfoy den Vorschlag für gut zu befinden.
 

Sie rannten als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her, doch alle Schreckens Zeichnungen, die Harry vom Teufel kannte, kamen nicht annähernd an das heran, was ihnen drohte.

Sie würden hier sterben, entweder lecker durchgeröstet oder zu saurem Muss zerstampft – eventuell auch als Mensch am Spiess roh verschlungen, wer wusste schon, nach was es der hinreisenden Dame gelüstete?
 

Das einzige was ihm noch Kraft gab, war sein äusserst männliches Geschrei und hätte er früher gewusst, wie befreiend es war, er hätte schon zu Voldemorts Zeiten damit angefangen – Malfoy hingegen kreischte wie die Hauptdarstellerin eines Horrorstreifens und passte sogar optisch bestens in die Rolle.
 

Kaum im Sichtschutz der Bäume angekommen, ging ein abrupter Ruck durch Harry und mit einem weiteren Männerschrei, vermischt mit einem Fluchwort, was in seiner Summe eine völlig neue Sprache schuf, ging er zu Boden.
 

«Gottverdammt noch mal Malfoy – was ist an den scheiss Worten lauf nicht zu verstehen? Ich weiss, du stehst lieber im Rampenlicht als dich sportlich zu betätigen, aber dieses hier wird dich killen
 

«Das Vieh hat den Vorteil zu fliegen Potter, dein stupides Rennen wird uns killen!»
 

«Oh verzeiht, euere verfickte Eminenz, so lasset uns ruhen und hoffen, dass es uns nicht sieht – Drachen sehen auch so schlecht, sei so nett, reiche ihm doch deine Brille, ehe wir uns auf den Boden kauern und so tun, als wären wir verschissene Zweige!»
 

«Du meinst die, die du heute Morgen eingeschmolzen hast?», giftete der Blonde augenblicklich zurück, «Das einzig schöne wird sein, mit der Gewissheit zu krepieren, dass du ihr Schicksal teilst!»
 

Das Nadelwerk über ihren Köpfen verfiel in einen hysterischen Tanz, Äste dehnten sich, brachen und durch eine, der Choreografie entsagenden Lücke, blickte Harry abermals in die goldenen Augen ihres Untergangs.
 

«Scheissescheissescheisse», raffte er sich auf und sah sich in einem Déjà-vu, wie er Malfoy abermals packte und mit sich zerrte, «Danke für das Eigentor du blödes Arschloch!», schrie er ungehemmt, denn ganz ehrlich – es spielte keine Rolle mehr, das Vieh wusste ohnehin genaustens wo sie waren! «RENN SCHNELLER VERDAMMT NOCH MAL!»
 

«WAS GLAUBST DU, WAS ICH HIER MACHE?», brüllte Malfoy in gleicher Lautstärke hinter ihm und fühlte sich entgegen seiner Bemühungen, wie der Anker, der Harry mit allem Gewicht ins Verderben zog.
 

«SCHNELLER!»
 

«FICK DICH!», kam der Blonde kurz ins Straucheln und für einen kurzen Moment, der friedlichen Hetzjagd, fehlte ihm der Atem für den Rest, «Das ist alles deine schuld!», entkam es ihm schliesslich doch noch, «Hättest du unsere Pause nicht für dein stupides Aussticken verschwendet… hätte ich einen Tarnzauber beschwören können!»
 

«Wow – nein wirklich - WOW! Das Mistvieh kann uns riechen du Armleuchter, es braucht uns nicht zu sehen! Wir könnten Leuchtwesten tragen, es würde keinen verschissenen Unterschied machen!»
 

«Bei deinen Ausdünstungen ist es kein verdammtes WundeHÖHLE!»
 

«HUNDEHÖHLE? WA-« Ein weiteres Déjà-vu, ein weiterer, uneleganter Abstieg über eine Anhöhe, heisse Luft – das war neu.
 

Vom Adrenalin überschüttet, hätte Harry es nicht für möglich gehalten, dass seine Nackenhaare geistesgegenwärtig genug wären, sich aufzustellen – doch sie schafften es. Das gefahrverheissende Kribbeln wurde jeher durch einen abrupten Knall vergessen – kein geräuschvoller, lediglich sein bescheidener Schädel, der sich mit Schwung, in Sache Sturheit, mit einer Felswand messen wollte und verlor.

Stöhnend blieb er liegen, ehe sich Schwärze um ihn legte.
 

Es war Malfoys Stimme, die ihm verdeutlichte, dass es nicht die Schwärze einer Bewusstlosigkeit war, sondern die Abwesenheit einer Lichtquelle. «Versiegle den verdammten Eingang Potter!»
 

«Ich hasse dich Malfoy.», stöhnte er stattdessen und zwang sich wiederwillig auf.
 

«Ich dich auch, und jetzt hör auf zu flirten und versiegele den verdammten Felsen!»
 

In der letzten Bruchteilsekunde belegte Harry den Brocken, den Malfoy in den Höhleneingang gezaubert hatte, mit einem Dämmzauber, der die Flammen, die sich wie Finger durch die Lücken nach ihnen ausstreckten, verbannten – nicht jedoch die inbrünstige Hitze, die ihm mit einem Schlag sämtlichen Wasseranteil zu den Poren heraus drückte.

Um Luft ringend, liess er sich zurückfallen und blieb schwer atmend, mit hämmerndem Herzen an die Wand gelehnt liegen, Malfoy in selber Manier an ihn gedrängt. Höhle war grosszügig aufgerundet – das hier war besten falls eine Felsspalte.
 

«Scheisse ist das heiss…», ächzte Harry und zupfte sich am Kragen, «Wie lange etwa, bis das Vieh weg ist?»
 

«Um sicher zu gehen zehn Minuten, bis dahin dürfe es das Interesse verloren haben.»
 

«Hah…»
 

«Was?»
 

«Nichts, ich hatte nur mit einer zusätzlichen Sekundenangabe gerechnet, du lässt naAU!», murrend griff er sich an die schmerzende Seite und drückte den spitzen Ellbogen weg, «Es ist so schon eng genug, kein Grund für zusätzliche Annäherungsversuche!»
 

«Beklag dich nur, aber ich hätte mir mein Ziel auch weiter unten suchen können.»
 

«Dann danke ich für die Rücksichtnahme.», entgegnete er schnippisch, nicht dass er morgen eine neue Verunstaltung seines Namensschildes aus Undankbarkeit bekam.
 

Ein leichtes Beben ergriff Besitz von Harrys Körper und alarmiert wollte er sich aufrichten, doch statt des Vorboten ihres Untergangs, handelte es sich um die Ankündigung von Malfoys Lachen – was dem recht nahe kam.

Erst nur leise, ehe es trotz bemühter Zurückhaltung anschwoll und Harry befürchtete, dass die Minute allein mit ihm im Dunkeln, seinen Partner in den Wahnsinn getrieben hatte.
 

«Den Anblick, wie du den Hang hinaufgekommen bist Potter...», lachte er mit heisserer Stimme und was Harry noch mehr überraschte als der eigentliche Laut, war wie anstecken er war – er brauchte es sich nicht erst bildlich vorzustellen, um miteinzustimmen. Die Erleichterung am Leben zu sein, tat sicher ihren Beitrag, während er den Kopf in den Nacken legte, abermals an die Wand knallte und noch lauter feixte.
 

«Dein Gekreische», rang er schliesslich nach Luft, «war auch nicht besser.»
 

«Bei Sirenen ist es eine äusserst effektive Verteidigung.», presste Malfoy versucht ernst hervor und scheiterte kläglich.
 

«Du bist aber keine!»
 

«Ich wollte sicher gehen!», verdeutlichte er und kurz herrschte eine Sekunde der Stille, bis sie schallend weiter lachten, am ganzen Körper bebend. Ihre Köpfe knallten aneinander, als Harry sich in Schmerz den Bauch hielt, doch es tat dem Grölen keinen Abbruch, wenn überhaupt möglich, gewann es noch mehr an Lautstärke.
 

Erst als das Adrenalin langsam abebbte, fanden sie aus der Parallelwelt zurück und schnappten nach Luft. «Das lassen wir aus, wenn wir die Story erzählen.», unterbrach Harry den Klang ihres, von den Wänden wiederhallenden, Atems.
 

«Einverstanden. Es war eine gloriose, bis ins letzte Detail durchgeplante Flucht, nach erfolgreicher Befreiung der mächtigen Kreatur.»
 

«Perfekt. Hast du einen Plan?»
 

«Einige Ideen.», räusperte sich Malfoy und positionierte sich um, wobei Harry erst jetzt bewusstwurde, dass er an seinen Erzfeind gekuschelt, in einer Nische festsass, ohne dass sie sich um die Wette fluchten. Und dazu hatte es nur eine wütende Komplementärfarbe gebraucht – unglaublich.

Vielleicht war es aber auch eine Frage der Distanz. Beim nächsten, entbrennenden Duell, würde er sich dem Kerl um den Hals schmeissen – wenn es nicht klappte, hätte er immerhin das Überraschungsmoment auf seiner Seite.
 

«Eine brauchbare darunter?» «Still, ich überlege.», Harry verdrehte nur die Augen und rückte sich seinerseits zurecht, was nur bedingt half. Statt eines Felsvorsprungs im Rücken, hatte er nun Malfoys Arm im Gesicht – der Bastard roch tatsächlich besser als er selbst. Die Duftnote verband sein Gehirn mit etwas wohlig Vertrautem, wenn er nur wüsste, woher er sie kannte…
 

«Wir müssen zurück zu den Wärtern.» Ah ja… Welch glorreiche Offenbarung.
 

«Du kannst es nicht sehen, aber ich verdrehe meine Augen gerade zum zweiten Mal», merkte Harry an, «und das ist kein Plan!» Als Antwort bekam er einen blauen Fleck am Oberschenkel – er würde ein Foto davon machen und es dem Arsch mit Danksagung per Eilboten schicken.
 

«Bei den Wärtern ist der Lagerschuppen mit den konfiszierten Gegenständen, darin müssten sich Besen befinden, damit hätten wir einen Vorteil.»
 

«Dann sitzen wir endlich wieder obenauf.», konnte er sich den dummen Spruch nicht verkneifen.
 

«Witzig Potter – wirklich witzig.»
 

«Ich weiss, danke.» Das daraufhin folgende Seufzen, liess Harrys rechte Gesichtshälfte vibrieren.
 

«Wir werden uns mit Sicht- und Riechzaubern belegen, die Höhle-» «Nische» «die Höhle verlassen,», fuhr Malfoy ungerührt fort und so viel Ignoranz suchte Harrys Meinung nach wahrlich seines Gleichens, «zu den Wärtern rennen, sie über die Situation informieren und uns die Besen schnappen. Wir versuchen uns dem Drachen ungesehen zu nähern und ihn mit einem Stupor einzufangen. In seinem derzeitigen Zustand, wird er-» «Sie», tiefes Einatmen war zu hören, ehe Malfoy ihn erneut überging, «kein einfaches Ziel sein, aber empfänglicher für Schockzauber und mit genügend Beinfrei-» «Besenfreiheit.» «BEIMERLIN!» Das war das glorreichen Erscheinen des zweiten, blauen Flecks, der sich zu einem Kumpanen gesellte und zugegeben, den hatte er verdient – und nicht zuletzt provoziert. Harry würde das als Sieg verzeichnen.
 

«Das einzige was ich von dir noch brauche, ist eine klare Einschätzung zu deinem magischen Potenzial. Schaffen wir es zu viert, diesen Hornschwanz erfolgreich zu betäuben?» «Ja.», entkam es ihm, ohne zu zögern.
 

«Hier ist kein Platz für Optimismus Potter, wenn es fehlschlägt, sind wir alle tot. Mir wäre es ja lieber, sie zu den Jungen zu locken, leider fürchte ich, dass sie vorher in ihrem Rausch alles um den Hort in Asche verwandelt.»
 

«Malfoy, wenn ich ja sage, dann meine ich ja
 

«Okay – gut.», kam weniger Gegenwehr, als Harry an der Stelle erwartet hatte.
 

Sogleich setzten sie den Plan um, nur dass sie es nicht wie erhofft unbemerkt bis zu den Wärtern schafften – das Schicksal musste sich vor Lachen am Boden kringeln.Irgendwie hatte das Vieh ihre Fährte aufgenommen und auch wenn sie etwas Vorsprung hatten, so blieb definitiv keine Zeit für Geplänkel – was Harry nicht davon abhielt: «Wir haben eine gute, und eine schlechte Nachricht.», keuchte er, sich auf die Knie stützend, kaum dass sie Thomas und Henry erreichten, die ihre Rückkehr sehnlichst erwartet hatten, «Violett lebt und ist frei-» Die schlechte Nachricht machte sich mit einem ohrenbetäubendem Schrei der Raserei bemerkbar, der die Erde unter ihren Füssen erbeben liess.  
 

«Sind Besen in dem Schuppen?», schüttelte Malfoy die Wärter aus ihrer Schockstarre, die ihn perplex anblinzelten.
 

«Einer müsste da noch rumstehen.» «EINER?!» und ein weiteres Mal an diesem Tag, musste Harry seinen Partner von einem spontanen Mord abhalten.  

 

Wie versprochen, stand da nur ein einsamer Besen im hintersten Ecken des zugemüllten Raumes und Harry sah Malfoys Hand zucken, bei dem Versuch die Ruhe zu bewahren. Wieder erklang das erschütternde Gebrüll – näher als zuvor.
 

«Wir müssen sofort weg hier! Wir sind nur zu viert, da haben wir keine Chance!»
 

«Nein, nicht mit nur einem, verdammten Besen!», versuchte Malfoy gar nicht erst, sich eines Zaubers zu bedienen, stattessen stand ihm die Mordlust in die Augen geschrieben und wenn Blicke töten könnten, lägen hier nun bereits die ersten Leichen.
 

«Wir haben einen Portschlüssel zur Station in Rumänien, da können wir Unterstützung-» «Dafür ist keine Zeit! Bis dahin steht der ganze Wald in Flammen!» und wie zur Verdeutlichung deutete der Blonde auf die schwarzen Rauchschwaden, die das Ankommen seiner neuerkorenen Hassfarbe ankündigten.
 

«Malfoy,», entschlossen legte Harry eine Hand auf dessen Schulter und zwang somit dessen Fokus auf sich, «wenn ich Violett vorne auf die Lichtung locke, schaffst du es, sie für eine Minute bewegungsunfähig zu machen?»
 

Einen Moment lang wurde er kritisch beäugt, ehe Malfoy nickte. «Gib uns zwanzig Minuten.»
 

«Gut, den Rest überlasst mir.», grinste Harry und schnappte sich den Besen, «seht zu, dass ihr bereit seid.»
 

«Ich hoffe du überschätzt dich nicht Potter – denk an dein Umfeld!», rief Malfoy ihm nach.
 

«Keine Sorge, mit Hornschwänzen kenne ich mich aus.», zwinkerte er, ehe Harry sich seiner Mission widmete und in die Luft entschwand.
 

«Harry! Du kannst doch nicht-«, wollte Henry ihm hinterher, doch Malfoy hielt ihn zurück, «Aber-» «Nie neugierig gewesen, zu was Voldemorts Bezwinger imstande ist?», lockte er ihn mit einem verschwörerischen Grinsen und die Wärter hielten zögern inne. Unschlüssig sahen sie sich an, ehe ihr Augenmerk dem Punkt wich, an dem Harrys Antlitz entschwunden war. Thomas nickte und mit einem mutmachenden Hüpfer, klatschte sich Henry auf die Wangen.
 

Dicht hinter Tomas folgte er Malfoys Aufruf.

 

***
 

Die eisige Luft in den Haaren, die verheissungsvolle Hitze, wenn Harry knapp dem tödlichen Inferno auswich… der Moment, indem die Zeit nahe zu still stand und er in einer rasanten Umdrehung den scharfen Klauen entglitt, gedopt vom Adrenalin und die Sinne aufs äusserste geschärft, im Bewusstsein, dass der kleinste Fehler ihn sein Leben kosten würde – deswegen liebte er seinen Job!
 

Seine Irrenärztin hätte ihn dafür einweisen lassen aber zu seinem Glück, zwang ihn Hermine längst nicht mehr zu den Besuchen.
 

Harry wusste, dass seine Sucht nach dem Nervenkitzel alles andere als gesund war, aber solange er davon wusste, konnte er damit arbeiten. Es hatte ihn nie beunruhigt und als Auror war es keine unnützliche Geistesstörung.
 

Gefangen im tödlichen Spiel, lockte er Violett langsam, aber sicher Richtung Lichtung und schon bald erkannte er eine leuchtende Zeichnung, die sich darüber erstreckte.

Zähne verfehlten ihn nur um Haaresbreite, als er in einem Looping ausholte und am obersten Punkt in einen fliessenden Sturzflug überging – den Drachen laut brüllend hinter sich. Auf Höhe der Baumspitzen, begann der Bann zu greifen. Die Kreisförmigen Symbole gewannen an Intensität, lösten sich vom Boden ab und umhüllten das Ungetüm wie ein Kokon – zogen es in die Tiefe.
 

Violett tobte, schrie in Gegenwehr, die mit dem Festigen der Bänder nach und nach erstarb und sie am Grunde festband. Erst die eintretende Sille, machte Harry auf die Drei Magier aufmerksam, die verteilt um den Kreis, erfolgreich ihre Formeln rezitierten. Jetzt oder nie.
 

All seine Energie bündelnd, schwebte er über dem eingefangenen Drachen und feuerte den Schockzauber mit all seiner Macht auf ihn. Das ungewohnt lange Anhalten des roten Blitzes, saugte an seinen Reserven, während der Drache ihm zu wiederstehen versuchte – die Landschaft in morbides rot getaucht.

So lange wie nötig, hielt er dem Druck stand, bis sein Zauber den Kampf für sich gewann und der Strom aus gebündelter Magie verebbte. Kurze Zeit später lösten sich die Bandagen in einem funkelnden Schneegestöber auf und hinterliessen einen regungslosen Drachen, mit wachsamen Augen.  
 

Die übereiferte Landung hätte vermutlich in mindestens einem gebrochenen Bein geendet, wäre da nicht Malfoys Voraussicht gewesen, der sein Aufkommen abfederte. Laut lachend liess Harry sich mit dem Hintern in den Dreck fallen – sie hatten es überlebt! Sie lebten!
 

Zufrieden mit sich und der Welt, öffnete er die Augen und abrupt blieb ihm das Lachen im Halse stecken, sowie er die kümmerlichen Überreste einer Vogelscheuche genau vor ihm erblickte. Wie ein Kreuz, legte sich ihr Schatten auf ihn.  
 

«Dumm, sag ich doch.», trat Malfoy, sich die Stirn massierend, an ihn heran.
 

«Jaja, das haben wir bereits geklärt…», murrte Harry abwesend, den Blick starr auf die Abscheulichkeit gerichtet, deren Anwesenheit, wie auch ihr Zustand, keinerlei Sinn ergaben. Für einen Köder war sie zu unförmig. Und zu verkohlt. Kein Fleischfresser würde sich auf eine unbewegliche, brennende Person stürzen – selbst, wenn er kurzsichtig wäre. «Was soll die Vogelscheuche…?»
 

«Auch wenn du dir erneut alle Zeit gelassen hast.», wurde er übergangen, «Noch zwei Sekunden und der Bann wäre verschwunden.» Da waren die vermissten Sekunden – die Welt ergab wieder Sinn.
 

Dem Drang wiederstehend, sich an den Kopf zu schlagen, sah Harry wütend zu Malfoy auf und deutete mit der Hand barsch auf den immer noch qualmenden Dummy. «Was zum Teufel ist das?»
 

«Eine abgefackelte Vogelscheuche.», mit fast väterlicher Liebe besah Malfoy sich sein Werk, «Hättest du versagt, der Drache dich gefressen und wäre auf und davon, hätte ich sie als Ersatz für deine Leiche an Robards übergeben – Vorausplanung Potter. Der Leiche eines Auroren nachzujagen ist unnötig ermüdend, nicht zu vergessen der endlose Schwall an Papierkram, der sowas nach sich zieht.» «Ich- was- es- Die sieht mir nicht mal ähnlich Malfoy!»
 

«Findest du? Ich hielt sie für äusserst gelungen.», zuckte der nur mit den Schultern.
 

Womit hatte er den Kerl verdient?! Sich zurücklehnend, suchte und fand er Henrys näherkommende Statur neben Malfoys Knie. «Henry mein Held! Was soll die Vogelscheuche?»
 

Dieser lachte und lehnte sich an Malfoy, nur um kurz darauf entschuldigend, mit gehobenen Armen zurückzutreten, ab der bedrohlichen Stabspitze an seiner Kehle. «Malfoys Idee.», deutete er stattdessen grinsend auf ihn, sich den Hals reibend, «Er hatte einen besseren Bann im Petto, doch dafür fehlte uns ein Mann. Die Vogelscheuche hat seinen Platz eingenommen und ihre Arbeit vorbildlich erledigt – auch wenn sie dafür ihr Leben geben musste.», strich er sich eine imaginäre Träne aus dem Auge und tätschelte ihr kumpelhaft den Arm, der sich, ab der sicher nett gemeinten Geste, in Asche auflöste.
 

Thomas besah sich das Ganze ohne die kleinste Regung, ehe er zustimmend nickte und diesmal fehlte das stille Urteil in seinem Blick, als er Malfoy anerkennend ansah. «Ein genialer Einfall für wahr. Im Schuppen fand er ein Nymphenherz, das als Quelle der Magie diente und mit ein paar Machtzeichen, in Verbindung mit der Kraft des Feuers, reichte sie tatsächlich als Ersatz des vierten Hexers.»
 

Das war beeindruckend und krank zugleich… Eine Zutat der Top Ten, der verbotenen Liste, kurzerhand zu benutzen, statt sie zu beschlagnahmen, war strenggesehen ein Verbrechen. Natürlich, es hatte ihnen den Arsch gerettet aber nur ein Malfoy konnte auf solch eine abstrakte Idee kommen – zum Glück war es ein inoffizieller Fall, somit konnte ihnen Robards daraus wenigstens keinen Strick drehen.
 

Die Frage, weshalb jemand mit einem Herz bei einem Drachen aufwarten sollte, löschte er – die Antwort darauf würde sich definitiv in wilden Spekulationen erübrigen.
 

«Wie auch immer, der Bann war perfekt – danke für die gute Arbeit.», ergriff er die Hand, die ihm vom immer noch grinsenden Henry dargeboten wurde und er liess sich mit einem überschwänglichen Ruck aufhelfen. Kaum, dass er stand, schlang sich dessen Arm um seine Schulter und zog ihn seitlich an ihn.
 

«Wir danken dir! Das war einfach nur unglaublich! Verdammt noch mal Harry, Malfoy hat ja gesagt, dass du das hinkriegst,», Harrys linke Augenbraue wanderte in die Höhe und er sah seinen Partner erwartungsvoll an, doch der reflektierte die Geste unwissend, «aber wer hätte den mit sowas rechnen können?! Alleine wie du Violett hergelockt hast – du musst mir unbedingt Flugstunden geben!», der Arm um seine Schultern wich wilden Gestikulationen, ehe eine Hand auf Thomas Schulter fand, ihn leicht schüttelte, «Kannst du das glauben? Ich meine: Einen Hornschwanz – alleine! Alleine
 

Anders als Malfoy, störte Thomas sich nicht ab den kontaktfreudigen Anwandlungen seines Partners. «Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, wohl kaum. Das Gerede über sie beide, wird der Wirklichkeit nicht gerecht – vor allem in ihrem Fall.»,  seine ausdruckslose Gesichtspartie und der belangen lose Tonfall, standen in starkem Kontrast, zu dem Respekt, den er ausstrahlte, während er Malfoy ohne zu blinzeln ansah, «Ich muss mich für mein anfängliches Verhalten entschuldigen.»
 

Dieser nahm es nickend zur Kenntnis und Harry verbat sich, dass Rollen seiner Augen. Gott bewahre, dass Malfoy sich zu einer angebrachten Reaktion herablies – umso überraschter war er, als er das dezente Heben des Mundwinkels unter dem voluminösen Schnauzbart erspähte.
 

«Na aber hallo! Wenn ich das meinen Kindern erzähle, werden sie Komplett ausflippen!», mischte sich Henry ein und Malfoys Blick darauf, liess Harry laut auflachen, «Ihr zwei, seid einfach nur sackstark – wer hätte ahnen könnten, wie gut ihr euch ergänzt und dieses grenzenlose Vertrauen – bewundernswert!»
 

Abrupt erstarb der amüsierte Laut und es hätte der Moment sein können, in dem sie gemeinsam in gegenseitigem Unverständniss badeten, doch statt ihm Gesellschaft zu leisten, war Malfoy immer noch in der schockierten Feststellung gefangen, dass es von Henrys Sorte noch mehr gab.
 

«Solltet ihr jemals unsere Hilfe brauchen,», fuhr das Energiebündel unbekümmert weiter, «zögert nicht, uns den süssen Vogel erneut zu entsenden!»
 

Dieser Satz löste die Starre…
 

«SÜSSER VOGEL?!», fauchte Malfoy und wollte dem zurückstolpernden Lockenkopf an die Kehle gehen. Seufzend ergab sich Harry seinem Schicksal und packte den Blonden seinerseits am Umhang.
 

«Komm runter Malfoy, du vergisst dich.» Zugegeben, als Harry den Patronus zum ersten Mal gesehen hatte, war ihm einiges beim Anblick des prächtigen Raben in den Sinn gekommen – süss war da wirklich die falsche Umschreibung.
 

Der giftige Blick wurde an Harry umgeleitet, aber es war alles an Gegenwehr. «Zeit zu gehen.», rückte Malfoy pikiert seine Robe zurecht, «Man bringe mir meinen Besen
 

Henry salutierte und ohne ein weiteres Wort eilte er davon. Ab Harrys verdutztem Blick, der nicht mit der Befolgung des dreisten Befehls gerechnet hätte, lachte Thomas dunkel auf. «Die Regelung hat sie heute in echte Schwierigkeiten gebracht, ich entschuldige mich dafür in unser beider Namen.», erklärte er und deutete sogar eine Verneigung an.
 

«Sofern es nicht wieder vorkommt, sei euch verziehen.»
 

«Ich gedenke es zu vermeiden. Seien sie vorsichtig auf dem Rückflug, der Wetterbericht warnt vor Sturmböen. Ich muss sie nun verlassen, vielleicht auf ein anders, eventuell wenig gefährlicheres, Mal.», verabschiedete sich Thomas in der fahlen Art, die er sein Eigen nannte und voreingenommenen Leuten Desinteresse vorgaukelte – wie der schein doch trügen konnte.

Beinahe wünschte sich Harry, in ferner Zukunft ein erneutes Drachenverschwinden.
 

Henrys Verabschiedung, nach der bühnenreifen Überreichung der Besen, viel weitaus überschwänglicher aus. Malfoy versuchte sein Bestes, den Klammeraffen von sich fernzuhalten und erst die Fluchandrohungen liessen ihn mit amüsiertem Gefuchtel auf Abstand gehen. Harry lachte Tränen ab dem Schauspiel und begegnete der Umarmung mit offenen Armen, auf die ein starkes Rückenklopfen folgte.
 

«Auf bald amigos!», schrie er winkend, während sie davonflogen.

 

***
 

Der Bericht der Wärter hatte über drei Ecken, den Weg schneller in die Aurorenzentrale gefunden als sie ihren, durch den von der Küste herziehenden Sturm.
 

Robards Redeschwall war zugepackt von positivem Feedback über die erfolgreiche Beendigung des fraglichen Falles, was den eng befreundeten Drachologen über die Massen begeisterte – wie Robards mit dem Stolz einer Mutterhähne bekundete.

Violett hatte nicht den kleinsten Kratzer abgekriegt und die Wiedervereinigung mit ihren Sprösslingen war problemlos von statten gegangen – allein die Einmischung des Ministeriums war weniger plangemäss verlaufen und so stand der vierköpfigen Familie ein verfrühter Umzug bevor.
 

«Und jetzt tuen sie mir den Gefallen und verschwinden sie in den Feierabend, bevor wieder einer im Krankenbett landet!», verwies er sie barsch, aber gutmütig der Tür – zum Glück war der ältere Mann lösungsorientiert und alles andere als nachtragend.
 

Auf halbem Weg zurück zum Büro kreuzte sie eine auswertige Angestellte mit goldener Namensplakette auf der Brust und die Erinnerung an Berylls Versprechen, schlug wie eine Bombe ein. Mit einer knappen Verabschiedung, liess Harry seinen Partner stehen und eilte in grossen Schritten voraus.
 

Beim Anblick des verschnürten Pakets auf seinem Schreibtisch, stiess er erleichtert die Luft aus und riss hektisch die Verpackung ab, die eine Kirsch hölzerne, mit Schnörkel geprägte Schatulle preisgab.

So wie er sie auf Malfoys Tisch legte, erklang der unverwechselbare Ton einer betätigten Türklinke und im nächsten Moment fand sich Harry unter dem Tisch kauernd wieder – Stossgebete zum Himmel sendend, dass da ein rettender Knopf erscheinen würde, um dieses Mal ihn im Nichts verschwinden zu lassen.
 

Leichtfüssige Schritte setzten einen Takt aus, ehe sie sich in verlangsamtem Tempo näherten.
 

Ein feines Schaben über ihm, war alles was Harry als Indiz für das Aufheben der Box bekam, gefolgt vom Aufschnappen des Verschlusses. Angestrengt lauschte er jedem Geräusch, doch selbst akustisch kleidete sich Malfoys Gefühlsleben in einem Mysterium. «Tja,», seufzte der schliesslich, vom Rascheln seiner Kleider begleitet, «immer noch kaputt.»
 

«WAS?!», bekam Harrys Beule am Hinterkopf einen Bruder, keine Handbreite höher. Der Schmerz überdeckte die Scham, mit der er unter dem Möbel hervorkroch und einem spöttischen Grinsen begegnete. Mit verschränkten Armen, sass der Blonde seitlich auf die Tischplatte gelehnt.
 

«Woher wusstest du, dass ich noch da bin?», murrte Harry mit einem Blick auf die neue, unbeschadeten Brille, die ihrem Vorgänger wie ein Ei dem anderen glich – hätte ihn auch schwer gewundert, wenn Beryll ihm einen Grund zum Vertragsbruch geliefert hätte…
 

«Bitte Potter, du sagtest, du hättest noch etwas zu erledigen, bist mir im Gang aber kein erneutes Mal begegnet – wo hättest du sonst sein sollen? Mein verschobener Stuhl gab mir eine wage Ahnung, wo du dich verkrochen hast und wenn du mir früher gesagt hättest, dass du enge Nischen bevorzugst, hätte ich die Truhe für dich, statt dein Gerümpel herrichten lassen.»
 

«Haha – spar dir den Spott Malfoy, ich weiss, dass das keiner meiner Glanzmomente war.», seufzte er geschlagen. Selbst mit aller Magie der Welt, war da nichts mehr zu retten. «Sag mir wenigstens, dass es das richtige Model ist.»
 

«Das ist eine Replik?», entkam es Malfoy erstaunt und er begutachtete die Brille von allen Seiten.
 

«Ja. Beryll hat von der alten gerettet, was noch zu retten war.», anders als seiner Ehre.
 

«Sir Beryll persönlich?», murmelte er ungläubig, «In nicht mal zwölf Stunden? Erstaunlich welcher Macht sich dein Name inne sieht.», wurde die Musterung gedankenverloren beendet. Die Information wurde offensichtlich in dem genialen Kopf abgespeichert und durch mehrere Szenarien gejagt, ehe der Prozess abrupt unterbrochen wurde.
 

Mit gehobener Augenbraue, schnappte sich Malfoy einen weissen Zettel aus der Schatulle, setzte die Brille auf und überflog ihn. Er tat sein Bestes, das Zucken seiner Mundwinkel zu unterbinden, doch gegen das Kräuseln seiner Wangen war er machtlos. Ohne den Kopf zu heben, fand ein äusserst amüsierter Blick über den Brillenrand. «Was hast du getan Potter?»
 

In einem Moment der arroganten Unaufmerksamkeit, schnappte sich Harry den Zettel und überflog ihn. «50% Kostenerlass auf alle, zukünftigen Käufe?!», entfuhr es ihm fassungslos und beinahe hätte er zu atmen vergessen, ab den handgeschriebenen Zeilen, signiert von niemand geringerem als dem Geschäftsführer höchstselbst.
 

«Hat dir niemand beigebracht, die Post anderer nicht zu lesen Potter?», wurde ihm das Papier entrissen.
 

«Doch, das wurde mir sogar sehr deutlich eingebläut, allerdings war das Paket an mich adressiert!»
 

«Nicht der Inhalt.» Was erklären würde, weshalb Harry den Verschluss nicht aufgebracht hatte, um besagten zu kontrollieren.

Frustriert raufte er sich die Haare – der Alte hatte ihn nach Strich und Faden abgezockt! Malfoys wissendes und nicht minder verspottendes Schmunzeln, bestätigte die unbestreitbare Niederlage nur unnötig.
 

«Was hat dieser geniale Bastard dir abgeknüpft?», genoss der Blonde Harrys Leiden sichtlich, dessen Magen ungesund zu rumoren begann, «Gold dürfte ihn nicht interessieren und ein Interview würde ihm keine solch grosszügige Geste abgewinnen, nein…», das spielerische Tippen an seiner Lippe erstarrte und seine Eckzähne blitzen gefährlich auf, «Oh Potter, sag bloss du hast dich zu Werbezwecken zur Verfügung gestellt?», traf er von Feenstaub begleitet, mitten ins Schwarze.
 

Malfoy hätte es kommen sehen – er hatte es doch gewusst! Verzweifelt vergrub Harry das Gesicht in Händen.
 

«Naiver Gryffindor wie du bist, hast du bestimmt nicht einmal versucht zu verhandeln und stattdessen direkt deine Prinzipien gegen ein reines Gewissen eingetauscht – ich fühle mich geschmeichelt Potter, wirklich
 

«Genau deshalb, habe ich mich versteckt! Du bist ein mieser Gewinner und ein noch viel mieserer Beschenkter! Deine Geburtstagspartys müssen genauso durchgeknallt sein, wie die Leute, die sich das antuen!»
 

Abrupt entschwand der überlegene, selbstgefällige Ausdruck. «Wage es nicht meine Freunde mit hineinzuziehen!»
 

«Kein Grund zur Sorge Malfoy, ich rede von deiner Mutter!», riss er das Ruder primitiv, aber erfolgreich herum.

Kaum dass das Schmuckstück sauber verstaut war, widmeten sie sich intensiv der Klärung, wer von den heutigen Ereignissen mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.

 

***
 

Sie gingen beide als Verlierer hervor, wie sie im gemeinsamen Krankenzimmer feststellen durften. Direkt bei der Ankunft, informierte sie die füllige Oberschwester mit Haaren auf den Zähnen, dass man es sich nicht länger leisten wollte, die begrenzten Zimmer für zwei streitsüchtige Individuen zu verschwenden.
 

Robards hatte sich gar nicht erst die Ehre gegeben und stattdessen seinen Patronus als würdigen Stellvertreter geschickt. Grausamer als die übermittelten Worte, war der Zusatz an die zuständige Krankenschwester, die Zwei doch bitte eine Stunde länger in der gegenseitigen Präsenz schmoren zu lassen.
 

Anfangs fand Harry den positiven Input, in der Abwesenheit tickender Zeiger doch nach einer gefühlten Ewigkeit, wünschte er sie sehnlichst herbei – sämtliches Zeitgefühl verlor sich in dem eisernen Schweigen. Es hätten Minuten oder Stunden verstrichen sein können und wer versicherte ihnen, dass die Schwester sie nicht aus ihrem Gedächtnis verdrängt hatte?
 

Ein lautes Seufzen, liess Harry zu seinem Leidensgenossen blicken, der die Hände auf dem Bauch verschränkt hatte, zwei Finger in Verbände gewickelt. «Ich weiss wir verstehen uns nicht immer Potter – ganz offensichtlich – aber danke.»
 

«Kannst du das Wiederholen?», entfloh es Harry und ein vernichtender Blick traf ihn. Beschwichtigend hob er eine Hand, «Sorry, dachte ich hätte mich verhört.»
 

«Dein Gehör funktioniert einwandfrei.», teilte ihm Malfoy genervt mit, «Die Brille bedeutet mir viel, also danke
 

Wenn er so weiter machte, war Harry gezwungen, ihn nochmals durch die Untersuchungen zu jagen. Malfoy musste kaputt sein – ansonsten sähe er sich dem Problem gegenüber, sowas wie Sympathie für die Plage zu entwickeln.

Die Zusammenarbeit war definitiv schädlich für ihre mentale Gesundheit.
 

«Es ist nett von dir, dich zu bedanken, aber unnötig.», winkte Harry ab, «Ich hätte mich nie an deinem Eigentum vergreifen dürfen Malfoy, also belassen wir es dabei. Das ich dein Geschenk zur Aurorenprüfung zerstört habe, tut mir wirklich leid.»
 

«Du hast sie zerstört obwohl du das wusstest?!», schoss er in würdiger Konkurrenz zu einem Porsche von null auf hundert.
 

«Nein! Gott, das hätte ich niemals gewagt, für wen hältst du mich?», verteidigte Harry sich sogleich und nur langsam, liess der Blonde sich zurücksinken, «Davon habe ich erst später erfahren, oder was dachtest du, wie ich unter zwölf, zur auswahlstehenden Modellen genau diese gefunden habe?!»
 

«Erstaunlich zu welchen Meisterleistungen du im Stande bist trotz des Fehlens physischer Gefahr.», grinste Malfoy schelmisch, eine Augenbraue beeindruckt gezückt – ein Einsatz, zu dem sie höchst selten animiert wurde.
 

«Zwölf Lesebrillen Malfoy – what the fuck?»
 

Statt zu antworten, studierte Malfoy ihn eine Weile gedankenverloren. «Soll ich dir ein Geheimnis verraten Potter?»
 

Misstrauisch beäugte er seinen Partner. «…jaa?»
 

Statt besagtes Geheimnis preiszugeben, schlängelte Malfoy sich aus Bett und trat an Harry heran. Grinsend hielt er ihm die Hand entgegen. «Du wirst es nur erfahren, im Austausch gegen einen Unbrechbaren – schwöre es Potter.», das Funkeln in seinen Augen, war dasselbe wie Berylls, als er den Helden am Hacken wusste und es sollte Harry eine Warnung sein.
 

Malfoy teilte keine Geheimnisse, nicht aus dem fahlen Grund des Vertrauens, nicht aus Nettigkeit, nicht aus Nächstenliebe und schon gar nicht mit ihm. Besseren Wissens, schlug Harry nichts desto trotz ein und besiegelte den Schwur.
 

«Ich besitze keine Leseschwäche Potter.», offenbarte Malfoy diabolisch und liess sich jedes Wort auf der Zunge vergehen, «Sämtliche Brillen sind korrekturlos und dienen lediglich als irreführendes Accessoires.» «Nein!» «Doch.» «NEIN!», schälte Harry sich ungalant aus den Decken, verfing sich darin und wäre beinahe herausgefallen, «Sag mir, dass das ein schlechter Scherz ist Malfoy!»,
 

Lachend wurde es zur Kenntnis genommen und es war kein gutmütiges. «Ich wiederhole mich nur ungern Potter, aber dir zu liebe mache ich eine Ausnahme: Sie sind allesamt langweiligebanale und nutzlose Attrappen. Nun ja, sagen wir fast nutzlos – schliesslich stehen sie mir einfach nur hervorragend.» «Ich hasse dich Malfoy!»
 

Sich gerührt ans Herz fassend, erwiderte dieser den Blick. «Oh Potter – ich hasse dich auch!»
 

Und als die Krankenschwester eintrat, um ihnen mitzuteilen, dass sie entlassen waren, begab sich Harry zum Haus seiner besten Freunde, in der folternden Gewissheit, diese Offenbarung niemals mit ihnen teilen zu können. Elender Bastard!

 

***


Nachwort zu diesem Kapitel:
In der ersten Fassung des Kapitels war da kein Drachen vorhanden *lach*

Bis zur nächsten Katastrophe,
eure NiFuu Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rentierchan
2020-03-31T20:54:02+00:00 31.03.2020 22:54
Einfach herrlich 😂 mehr fällt mir dazu nicht ein
Antwort von:  NiFuu
01.04.2020 22:05
freut mich immer wieder aufs Neue *lache*


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