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Mein Versprechen an Dich

von

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[JUSTIFY]Als der Gong zwölf Mal schlug, blieb Endymion stehen. Chibiusa wäre ihrem Vater beinahe auf den Fuß getreten, hätte sie im letzten Moment nicht reagiert und sich zur Seite gedreht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir tanzen wirklich schon lange“, meinte ihr Vater mit einem Blick auf Chibiusas Wanduhr. Zwölf Uhr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte den ganzen Vormittag hier in ihrem Zimmer verbracht. Ihr Vater war nur einmal draußen gewesen und hatte für seine Tochter und sich frischgebackene Brötchen aus der Küche geholt. Aber sonst war auch er die ganze Zeit bei ihr gewesen. Dabei war sich Chibiusa sicher, dass er noch andere Pflichten zu erledigen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm“, meinte sie verlegen. Es machte Spaß mit ihrem Vater zu tanzen. Und sie hatte endlich den Dreh heraus und bewegte sich so, wie es sich für ihr Alter gehörte ohne, dass sie das Gefühl hatte, sie würde auf Stelzen laufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, ich bin jetzt soweit“, erklärte sie zuversichtlich und vollführte zur Unterstreichung ihrer Behauptung eine Pirouette. „Vor heute Abend würde ich mich gerne noch etwas ausruhen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endymion nickte zustimmend. „Wir sehen uns nachher. Und mach dir keine Sorgen. Ich werde deine Mama davon überzeugen, dass du nicht gestört werden willst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er verließ das Zimmer und Chibiusa war wieder alleine. Bis zum Ball waren es noch einige Stunden. Sie wünschte, sie könnte ihr Zimmer verlassen. Aber dann riskierte sie jemandem zu begegnen. Und sie wollte doch, dass es eine Überraschung wird.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hotaru“, flüsterte sie den Namen in die Stille hinein. Sie konnte diesen Namen einfach nicht vergessen. Chibiusa war sich inzwischen sicher, dass es Hotaru war, der sie versprach, sie würde sie nicht vergessen und sie würde auf sie warten. Doch Chibiusa wusste noch immer nicht, wer Hotaru war und warum sie all das zu ihr gesagt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob sie jemand war, den Chibiusa in der Vergangenheit kennengelernt hatte? Wenn ihre Erinnerungen nur nicht so verschwommen waren. Sie hatte es immer darauf geschoben, dass es nun auch schon fast ein Jahrhundert her war, seit sie in die Vergangenheit gereist war. Jetzt kamen ihr Zweifel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa ging zu den Kleidern ihrer Mutter und durchwühlte diese, bis sie schließlich ein langes, rosarotes Abendkleid hervorzog. Sie fragte sich, wann ihre Mutter dieses Kleid zuletzt getragen hatte. Ob sie sich freuen würde, ihre Tochter erwachsen zu sehen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie entkleidete sich und zog dann das Kleid an. Es passte wie angegossen. Chibiusa zupfte die Rüschenärmel zurecht. Unter der Oberweite waren schimmernde Perlen angenäht und der Rock fiel in mehreren, weiten Lagen über ihre Beine. Sie sah wirklich aus wie eine Prinzessin. Tränen füllten Chibiusas Augen. Sie war endlich erwachsen. Ein Jahrtausend lang hatte sie gewartet und nun war dieser Tag endlich gekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft, das ist kein Grund zu weinen“, schalt sie mit sich selbst und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie würde ihre Eltern heute stolz machen. Sie würde es allen beweisen, die an ihr zweifelten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie legte etwas Make-Up auf und band dann ihr Haar wie jeden Morgen zu zwei Zöpfen. Als sie fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sehe aus wie meine Mama“, sprach sie den Gedanken aus, der ihr durch den Kopf schoss. Sie wusste nicht, wie sie sich dabei fühlen sollte. Sie hatte ihrer Mutter immer bewundert, die legendäre Senshi Sailor Moon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht würde ihr ein neuer Haarschnitt ganz guttun. Sie wollte nicht aussehen, als wäre sie nur eine Kopie ihrer Mutter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa seufzte und löste dann die Zöpfe wieder auf. Sie fuhr sich mit den Fingern durch das lange Haar und dachte darüber nach, wie sie wohl mit offenem Haar aussehen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ob es Hotaru wohl auch gefallen würde?“, fragte sie sich selbst. Hotaru. Sie kannte diese Hotaru noch nicht einmal oder war sie vielleicht jemand gewesen, die sie im zwanzigsten Jahrhundert getroffen hatte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie sich doch nur besser erinnern könnte. Doch stattdessen fühlte sich ihr Kopf an wie undurchdringbarer Nebel, wann immer sie an die Zeit mit Usagi und den anderen Senshis dachte und sie war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, bis sie wieder an etwas anderes dachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa entschied sich schließlich dazu, ihr Haar zu einem einzelnen Seitenzopf zu binden. Schließlich schlüpfte sie in das Paar silberner Stöckelschuhe, die ihr Vater ihr ebenfalls mitgebracht hatte. Ein Gutes hatte ihr unfreiwilliger Wachstumsschub ja: Sie hatte endlich einen Grund, wieder einmal shoppen zu gehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem sie fertig war, verließ Chibiusa ihr Zimmer und eilte durch die Gänge des Palastes zum Ballraum. Einige Male wäre sie beinahe jemandem begegnet, doch jedes Mal konnte sie der Person ausweichen, indem sie sich hinter einem Vorhang versteckte oder in einen anderen Gang trat. Mit jedem Schritt klopfte ihr Herz schneller und schließlich erreichte sie die Tür zum Saal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Diener, der die königliche Familie ankündigte, blickte erschrocken drein, als Chibiusa vor ihm auftauchte. Er rieb sich mehrmals die Augen, um sicherzugehen, dass er auch keine Illusion vor sich sah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eure Hoheit!“ Er verbeugte sich tief, als ihm klar wurde, dass dort wirklich Chibiusa vor ihm stand. „Entschuldigt mir meine Unverschämtheit!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist alles gut“, meinte sie lächelnd. Kenta war schon seit vielen Jahren in ihrem Dienst und sie hatte sich immer gut mit ihm verstanden. Sie mochte ihn, vor allem, weil er ihr oft genug dabei half, sich vor ihrer Lehrerin zu verstecken, wenn sie mal wieder keine Lust auf langweilige Unterrichtsstunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann werde ich Euch einmal ankündigen!“, meinte er und trat dann durch die Tür. Von innen drang Musik an ihr Ohr, Stimmen, die sich ineinander vermischten. Chibiusas Herz klopfte auf einmal so laut, sie hatte Angst, dass es im ganzen Palast zu hören war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beruhig dich, Chibiusa“, redete sie auf sich selbst ein. „Du bist eine Prinzessin. Eine Sailor Senshi. Du schaffst das.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich präsentiere ihre königliche Hoheit, Prinzessin Usagi … Serenity!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kenta trat zur Seite, sodass Chibiusa den Saal betreten konnte. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, hielt den Kopf hoch und blickte stur geradeaus auf das Porträt ihrer Mutter. Erstauntes Raunen ging durch die anwesenden Gäste. Jemand ließ ein Glas zu Boden fallen. Sie hörte mehrfach ihren Namen. Normalerweise würde sie sich jetzt umdrehen und wegrennen. Doch stattdessen setzte sie tapfer einen Fuß vor den nächsten, bis sie beinahe die Mitte des Saales erreicht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann warf sich jemand Chibiusa entgegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine geliebte Tochter, oh meine geliebte Tochter!“, rief Serenity freudestrahlend aus und drückte sie enger an sich. „Du bist so wunderschön. Ich wusste immer, dass eines Tages dieser Moment kommen würde und du endlich wachsen wirst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa fing zum dritten Mal an diesem Tag an zu weinen. „Ist mir die Überraschung gelungen, Mama?“, fragte sie schluchzend. Serenity löste sich etwas, um ihre Tochter ansehen zu können. Sie weinte ebenfalls.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war absolut perfekt“, erklärte Serenity lächelnd. „Nun verstehe ich auch, weshalb du den ganzen Tag nicht aus deinem Zimmer gekommen bist. Ich wollte selbst nach dir schauen, aber es war so viel vorzubereiten für Saturns Krönung. Ich hoffe, du bist mir nicht böse?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa schüttelte ihren Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mama, weißt du, weshalb ich gewachsen bin?“, fragte sie nach. Serenity blickte ihre Tochter mit ernsten Augen an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe eine Vermutung“, meinte sie nach einer Weile. „Vielleicht wird sich schon bald herausstellen, ob ich richtig liege.“ Die junge Neo-Königin lächelte verschwörerisch und nahm dann ihre Tochter an die Hand. Sie führte sie ans Ende des Saals. Serenity stellte sich vor ihrem kristallbesetzten Thron hin. Endymion stellte sich neben seine Frau und ergriff dann ihre Hand. Lächelnd sahen sie sich an und legten dann rechts und links eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Links und rechts von der Königsfamilie standen die anderen Sailor Senshis. Sie lächelten Chibiusa freudestrahlend an, Venus weinte vor Freude, während Mars ihrer Partnerin beruhigend den Kopf tätschelte. Mercury flüsterte ihr ein „Du siehst bildhaft schön aus“ zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dieses Fest ist dafür gedacht, das Aufwachen und die Krönung der letzten Prinzessin und Sailor Senshi zu feiern!“, verkündete Serenity. „Aber nun haben wir einen weiteren Grund zu feiern und es ist meine Tochter. Nach mehr als einem Jahrtausend ist sie zu einer wunderschönen, intelligenten und willensstarken Frau herangewachsen und ich könnte nicht stolzer sein.“ Sie drückte Chibiusas Schulter kurz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut öffnete sich die Tür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich präsentiere die Kriegerin des Todes und der Wiedergeburt, die Wächterin der Stille, Prinzessin Saturn!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine junge Frau betrat den Saal. Unsicher blickte sie sich um und zupfte dabei an ihrem violetten Kleid. Langsam ging sie auf die Königsfamilie zu und verbeugte sich dann vor ihnen. Das schulterlange, schwarze Haar fiel ihr dabei ins Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Neo-Königin Serenity“, sprach sie und hob dann ihren Kopf. „Ich bin wieder erwacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Serenity nickte lächelnd und ging auf die junge Frau zu. Sie berührte Saturns Stirn mit ihrem Zeigefinger und ein leuchtendes Zeichen erschien auf ihrer Haut. Das Symbol des Planeten Saturns.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist so schön, dich wiederzusehen, Hotaru“, flüsterte Serenity, sodass nur die Prinzessin, Endymion und Chibiusa es hören konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chibiusa trat nach vorne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hotaru?“, fragte sie unsicher. Saturn drehte ihren Kopf zur Seite und blickte Chibiusa stumm an. Violette Augen sahen sie an, erfüllt mit Zärtlichkeit und doch tiefer Melancholie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann erinnerte sich Chibiusa wieder.[/JUSTIFY]



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