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Blue Moon

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
21.03.2023…und wieder ein Jahr älter.
Kurzer Rückblick auf die vergangenen 12 Monate: was soll ich sagen?
Ich lebe, Corona hat mich nicht untergekriegt.
Russland steht noch nicht vor unserer Tür. SO kalt wie befürchtet war der Winter auch nicht; ich konnte meine Rechnung bezahlen.
Angesichts dessen bin ich merkwürdig positiv gestimmt. Es kommt selten so schlimm, wie die Medien es einen sagen. Lasst uns mal hoffen, dass es so weiter geht…aber aufwärts, nicht rückwärts.
Für die nächsten Monate habe ich mir einiges vorgenommen: so viele Termine, wo ich hin will und keine Pandemie mehr, die mich daran hindert.
Ich denke, es wird ein gutes Jahr…schlimmer als 2020-2022 kann es ja nicht werden. Komplett anzeigen

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Ankunft auf Namek

Einige Tage nach dem Großangriff und dem hohen Verlust auf Seiten der Saiyajin, war König Vegeta so weit genesen, dass er an einer Videokonferenz teilnehmen konnte.

Er teilte seinen Verbündeten von der planetarischen Allianz mit, dass er sich noch auf seinem Heimatplaneten befand, um seine letzten Verletzungen auszukurieren, aber in wenigen Tagen wieder voll einsatzbereit war.

„Das sind gute Nachrichten“ frohlockte Präsident Safa vom Planeten Altharwa. „Als ich hörte, dass auch Ihr unter den Verletzten wart, da dachte ich, nun ist alles verloren. Wir wissen nicht, wie Freezer eine solche Übermacht so überraschend auf uns loslassen konnte, aber das wird er kein weiteres Mal schaffen. Wir entwickeln gerade ein besseres Radar. Damit wird ihm der Überraschungsfaktor genommen.“

Auch die anderen Teilnehmer beglückwünschten den König für seine Überlebensfähigkeit und teilten ihr Beileid für die verstorbenen Saiyajins mit.

„Genug der Gefühlsduselei“ unterbrach Vegeta sie schließlich ungehalten. „Wir müssen einen Gegenschlag vorbereiten.“

Bei der folgenden Besprechung zeigte sich, dass die Situation nicht gut aussah.

Der Verlust der Saiyajins hatte die Stärke der Bodentruppe der Allianz mehr als halbiert.

Der Feind besaß außerdem eine bessere Waffen- und Raumfahrtechnologie. Anscheinend hatten sie ihre Kriegsbeute untersucht, die Technologie der Allianz dadurch analysiert und ihre Waffen dementsprechend modifiziert. Selbst das geplante neue Radar würde dagegen nicht helfen können.

Niemand wusste, wie man gegen Freezer und seine Truppen vorgehen sollte.

„Da kein anderer es aussprechen will, muss ich es tun“ meldete sich Aurelius, Vertreter von Aurum, zu Wort. „Wenn wir keine Siegeschance haben, müssen wir aufgeben. Wir retten nur dann unsere Völker und unsere Planeten, wenn wir uns vor Freezer beugen.“

Sofort erhob sich aufgebrachtes Gemurmel von den anderen Teilnehmern.

„Was ist mit Aurums Schiffen und Waffen? Können die uns nicht helfen?“ fragte einer.

Aurelius schüttelte traurig den Kopf. „Wir haben nichts zur Verfügung, was als Schild oder Waffe wirksam einzusetzen wäre. Unsere Energieschilde sind zu schwach und werden vom Feind durchlöchert. Angesichts ihres hohen Powerlevels besitzen wir keine Waffe, die ihnen gefährlich wird. Alles, was wir noch haben, sind unserer Schiffe, die etwas schneller sind als die von Freezer. Das bringt uns nur dann etwas, wenn wir sie zur Flucht nutzen.“

Manche der Teilnehmer sahen sich nachdenklich an. In ihren Augen konnte man die kühle Berechnung sehen. Die ersten dachten darüber nach, ihre Freiheit zu sichern, indem sie ihre Planeten hinter sich ließen und mittels Flüchtlingsschiffe ins unbekannte All flohen. Vielleicht fänden sie irgendwann eine neue Heimat und könnten so in Freiheit leben.

Aurelius, dem dies bewusst war, fügte daher hinzu:

„Ich möchte anmerken, dass es nicht genug Schiffe gibt, um alle zu retten. Wenn wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen, muss eine Auswahl getroffen werden. Dann wird es ein Ringen um die besten Plätze geben.“

„Hah, und ich wette, Aurum wird derjenige sein, der sich diese Plätze sichert“ giftete ein Mitglied der Allianz und sah argwöhnisch zu Aurelius. Doch der Alte blieb ruhig, sein Gesicht eine undurchdringliche, ernste Maske.

„Da es unsere Schiffe sind, entscheiden wir natürlich als Erstes“ antwortete er. „Allerdings werden sie niemals ausreichen, um das ganze Volk von Aurum aufzunehmen. Und dann stellt sich die Frage, wo man hinfliegen soll. Einfach ins Schwarze, in einen unbekannten Quadranten, für unbestimmte Zeit? Wie sollen in der Zeit die Flüchtlinge versorgt werden? Dazu verfolgt von Freezers Schergen? Nein…“ er schüttelte bedächtig den Kopf. „So verführerisch die Idee klingt, so sehe ich dies nicht als Lösung an. Das Einzige, was wir schaffen könnten, sind einzelne Familien und Gruppierungen zu retten. Aber wer will eine Reise mit ungewissen Überlebenschance schon riskieren? Geschweige denn, die Arbeit auf sich nehmen, eine neue Siedlung aufzubauen? Weder mein König noch der aurumanische Adel will eine solche Flucht wagen. Sie haben beschlossen, dass sie bis zum Schluss, wie mag er auch aussehen, auf ihrem Planeten bleiben.“

„So, und was genau macht ihr in der Zeit? Abwarten und Tee trinken, bis Freezer auf Aurum landet? Sofort die weiße Flagge hissen? Order nutzt Ihr eure verbliebenen Schiffe, um noch am Kampf teilnehmen?“ fragte Safa argwöhnisch.

„Wir werden kämpfen, solange es eine Siegeschance gibt“ entgegnete Aurelius. „Wir legen die Freiheit unseres Planeten in die Hände von König Vegeta. Wir sehen ihn als den Einzigen an, der uns noch retten kann. Wer sonst ist in der Lage, gegen Freezers Leute zu bestehen? Vegeta ist der einzige Krieger, der Freezer herausfordern kann! Wenn er sich diesen Kampf zutraut, werden wir ihm folgen“ sprach er salbungsvoll und sah vertrauensselig zu Vegeta. Die anderen Teilnehmer wurden von solch lobenden Worten überrascht und folgten seinem Blick; konzentrierten sich auf den stillen Saiyajin-König.

Vegeta war aber nicht geschmeichelt. Er ballte unbemerkt die Fäuste bei diesen Worten und vermied höhnisches Gelächter. Stattdessen senkte er den Blick, als fühlte er sich von Aurelius Worten geehrt.

Nur so konnte er verhindern, ihn stattdessen mit tödlicher Wut anklagend anzustarren.

Aurum wollte nicht aufgeben, sondern alles wagen, im Vertrauen auf Vegeta?

So sah es nur auf den ersten Blick aus.

Aurelius hörte sich so an, als würde er König Vegeta unterstützen und an ihn glauben, aber eigentlich drängte er ihn dazu, gegen Freezer zu kämpfen.

Freezer, der übermächtige Feldherr mit einem Powerlevel von einer halben Million gegen Vegeta, der noch nicht mal ein Zehntel dessen Kampfkraft besaß.

Das war nicht waghalsig, es war wahnsinnig.

Tja, und was würde passieren, wenn Vegeta gegen Freezer verlor?

Wenn er aufgab?

Dann würden blitzschnell alle anderen Teilnehmer der Allianz jegliche Hoffnung verlieren und dem Beispiel der Saiyajins folgen. Aurum wäre der Erste und womöglich würde man für die Niederlage sogar Vegeta die Schuld zuschreiben: weil er es nicht gegen Freezer geschafft hatte.

Ungeachtet der Tatsache, dass keiner von den anwesenden Feiglingen sich an so ein Duell wagen wollten.

Sie würden die Saiyajins zu Sündenböcken machen.

„Wenn Aurelius so ein Vertrauen in König Vegeta hat…“sprach einer der Teilnehmer und sah seinen Nachbar fragend an. Jener zuckte die Schultern.

„Was sollen wir sonst tun?“

„Also kämpfen wir weiter?“

„Nee, nur König Vegeta, oder nicht?“

Gemurmel brach aus, man beriet sich in diversen Laustärken.

Vegeta sprach dagegen kein Wort, sondern konzentrierte sich nur auf Aurelius, dessen Gesicht auf dem Bildschirm so weise und ehrenwert wirkte.

Die scheinheilige Maske eines bescheidenen Mannes, der sein Schicksal vertrauensselig den Saiyajins anvertraute.

Nur Safa, Präsident von Altharwa, beteiligte sich nicht am Gemurmel und sah ebenfalls misstrauisch zu Aurelius. Er war der Einzige, dem dieser Lobgesang auf Vegeta merkwürdig vorkam. Wenn Aurelius jemanden offen sein Vertrauen aussprach, bedeutete es meist, dass er ihn als Werkzeug nutzen wollte.

„Nun, was sagt ihr, König Vegeta?“ sprach Aurelius ihn schmeichelnd an. „Könnt ihr Freezer besiegen? Oder habt ihr einen besseren Plan? Egal was, Aurum wird euch uneingeschränkt folgen.“

Wieder musste sich Vegeta stark beherrschen, um nicht verächtlich zu feixen.

Aurelius spielte die metaphorische tickende Bombe zu Vegeta weiter, um sich von jeglicher Verantwortung für die nächste Entscheidung frei zu waschen.

Entweder Vegeta entschied sich, die Verantwortung zu übernehmen und kämpfte persönlich gegen Freezer. Dabei würde er draufgehen oder versklavt werden, woraufhin die Allianz keine Waffe mehr in ihrem Arsenal hatte und aufgeben musste.

Oder er gab hier, vor allen Anwesenden zu, dass er keine Chance gegen Freezer hatte, woraufhin Aurum und die anderen Teilnehmer dann ebenfalls aufgeben würde. Als Folge würde die Allianz bröckeln, denn es war nur schwer vorstellbar, wie sie angesichts der drohenden Gefahr noch gemeinsam gegen Freezer verhandeln würden.

Vermutlich würde dann jeder der Opportunisten versuchen, sich als Erstes bei Freezer einzuschmeicheln, um bessere Konditionen zu erhalten.

Ein Wettlauf, den Aurum aber schon heimlich gewonnen hatte.
 

Aurelius sah Vegeta weiterhin abwartend an, ebenso jeder andere Vertreter, neugierig auf Vegetas Antwort.

Aurelius war aber der Einzige, dessen Mundwinkel sich schadenfroh kräuselten, die Augen schelmisch zusammengekniffen, weil er den Saiyajin verbal in eine Ecke gedrängt hatte.

Egal, was Vegeta auch sagte, Aurum würde schon seinen Nutzen daraus ziehen.

Aurelius wusste von Vegetas Trauma gegen Freezer, sowie seinen Stolz und Sturheit.

Wie würde sich der Saiyajin da entscheiden?

War er stärker als sein Trauma, aber schwächer als sein Stolz?

Damit rechnete Aurelius: er konnte sich nicht vorstellen, wie der eitle Vegeta vor den hier Anwesenden seine Schwäche zugeben würde.

Lieber kämpfte er einen aussichtslosen Kampf und starb.

Was bedeuten würde, dass Lord Freezer bald persönlich gegen Vegeta antreten und in seine Schranken verweisen würde. Der Tyrann hatte nicht vor, ihn zu töten, sondern zu versklaven.

Sobald der Saiyajin-König als neues Schoßhündchen an seiner Seite zu sehen war, würde die Allianz aufgeben und Lord Freezer die Treue schwören.

Niemand würde es wagen, sich gegen Freezer UND Vegeta zu stellen.

„Ich werde kämpfen“ antwortete Vegeta tonlos. Er klang nicht erfreut darüber.

Dennoch war ein erleichtertes Aufatmen von den meisten Anwesenden zu hören.

//Wie zu erwarten. Alles läuft nach Plan.// dachte sich Aurelius und war ein wenig enttäuscht, wie einfach es gewesen war.

Jetzt, wo Vegeta es vor Zeugen zugesagt hatte, konnte er nicht mehr zurückweichen.

„Zwar hat meine Armee einen hohen Verlust erlitten, aber einige haben überlebt. Mit dieser Elite werde ich zum Planeten Meat fliegen. Er liegt Freezers Armee am nächsten. Dort werden wir ihn erwarten“ erklärte Vegeta seinen Plan.

„Dann werden wir veranlassen, dass Meat sofort geräumt und für euch vorbereitet wird“ gab sich Aurelius hilfreich.

Vegeta nickte zustimmend, nur um daraufhin zu fordern: „Abgesehen von den Soldaten, die nach Meat fliegen, müssen die Verletzten auf Vegeta-Sei schnellstmöglich einsatzbereit gemacht werden. Dazu brauche ich jeden verfügbaren Medi-Tank der neusten Generation, Medizin, Rüstungen, sowie nährstoffreiche Rationen. Wenn die Krieger dann so weit genesen sind, müssen sie natürlich mit Aurums schnellsten Schiffen nach Meat geflogen werden. Also, wann kann Aurum mir die Ausrüstung bringen?“ mit scharfen, unfreundlichen Lächeln forderte Vegeta seinen Lohn. „Erst wenn diese bereitsteht, fliege ich los. Vorher lohnt es sich nicht“ machte er Druck.

Aurelius nachsichtiges Lächeln brach ein, als er diese Forderung hörte.

„Das ist eine ganze Menge“ fing er vorsichtig seinen Widerspruch an. „Nach monatelangen Krieg haben wir nicht mehr viele Medi-Tanks. Die Herstellung der Heilflüssigkeit verzögert sich. Die Ernten sind auch nicht die Besten. Und verstehe ich richtig, dass Ihr meine Schiffe wollt…“

„Aber Aurelius“ unterbrach Vegeta ihn mit gespielter unschuldiger Stimme. „Das ist doch nur ein kleiner Preis, den ich für unsere Freiheit verlange. Immerhin habt ihr mir gerade eben zugesichert, dass ihr mich mit allem unterstützt, was ich für meinen Plan brauche.“

Aurelius verstummte.

Die anderen Teilnehmer sahen ihn teils argwöhnisch, teils schadenfroh an.

Sollte Aurelius versuchen, einen dementen Mann zu spielen, würden sie ihn an seine großspurigen Worte schon erinnern.

Vegeta dagegen zog amüsiert einen Mundwinkel hoch, die Augen düster auf Aurelius fokussiert.

Er wirkte wie ein gefährliches Tier, welches, obwohl in die Ecke gedrängt, immer noch beißen konnte.

Jetzt musste Aurelius den Schmerz ertragen.

Jener kalkulierte in Gedanken schnell die Kosten.

Proviant?

Die Lebensmittelpreise waren wegen der verlorenen Planeten gestiegen. Aurum müsste alle seine Vorräte opfern, denn Saiyajins fraßen viel. Dabei war eigentlich geplant, diese gesammelten, zurückgehaltenen Lebensmittel später teuer zu verkaufen. Es gab so viele Flüchtlinge, die auf dem Schwarzmarkt Unsummen dafür bezahlten.

Ähnlich sah das Problem beim Verlust der Raumschiffe aus. Der aktuelle Mangel an verfügbaren Raumschiffe machte sie besonders kostbar, ebenso den dazu benötigten Treibstoff.

Wertvoll waren auch die Medi-Tanks sowie die dazu gehörige Heilflüssigkeit.

Krieg sorgte für Mangellage, das sorgte für Wucher-Preise und das konnte für diejenigen, welche frühzeitig Vorräte angelegt hatte, sehr gewinnbringend sein.

Aber nun das?!

Aurelius hatte keine Wahl: er musste seine Lagerbestände opfern, um sein Täuschungsmanöver als Vegetas größer Unterstützer aufrecht zu halten.

Obwohl es bedeutete, die Magazine zu leeren, wäre es letztendlich nur ein kleiner Preis.

Die Saiyajins würden sich nicht lange daran erfreuen können, schließlich würde es nur noch wenige Tage bis zu ihrer Niederlage dauern.

Sobald Freezer sie geknechtet hätte, würden Aurums Soldaten sich ihre Schiffe, Medi-Tanks und anderes wertvolle Zeug wiederholen.

„Natürlich, natürlich“ eilig nickte Aurelius mit dem Kopf und lachte hohl auf. „Alles, was Ihr braucht, König Vegeta. Die gefüllten Schiffe stehen zu eurer Verfügung. Ich werde veranlassen, dass Ihr die Rationen schnellstmöglich erhaltet.“

„Und ich…“ mischte sich überraschend Safa ein „werde dafür sorgen, dass König Vegeta wirklich ALLES erhält. Wir wollen schließlich nicht, dass unser einzige Siegeschance flöten geht, nur weil jemand geizig war und etwas zurückgehalten hat.“

„Was wollt Ihr damit sagen, Safa?!“ Aurelius tat empört, weil man ihm so etwas unterstellte, aber niemand nahm ihn in Schutz.

Im Gegenteil, die anderen Teilnehmer nickten nur zustimmend. Ähnlich wie Safa, würden sie die Bestände von Aurum persönlich kontrollieren, damit die Saiyajins wirklich ALLE zugesprochene Hilfsleistung erhielt und nichts heimlich versteckt wurde.
 

Vegeta verließ den dunklen Raum, von wo er an der Videokonferenz teilgenommen hatte.

Beiläufig zog er sich seine Prunkrüstung mit dem Umhang aus und warf ihn in den nächstbesten Raum.

Es folgten die Handschuhe, die nachlässig zu Boden fielen.

Er war keine drei Schritte weitergegangen, als er von einem empörten Kreischen aufgehalten wurde, bei dem sich ihm die Nackenhaare sträubten.

„KÖNIG VEGETA!“

Vegeta drehte den Kopf und sah die kreischende Harpyie hinter sich, welche Kakarott zum Weib genommen hatte. Die Frau hielt ihm anklagend seine Handschuhe entgegen.

„Das ist NICHT euer Palast und ich bin NICHT eure Dienerin, die hinter euch herräumt. Hört auf, eure Klamotten auf den Boden zu werfen!“ befahl sie.

„Wie du richtig festgestellt hast, bin ich dein König. Daher…“ fing Vegeta an, doch es war sinnlos.

„ICH HABE BEREITS EIN KLEINKIND“ fuhr sie ihn an. „ICH BRAUCHE KEIN WEITERES! ABER MEIN SOHN LERNT WENIGSTENS UND GEHORCHT! ER räumt sein Spielzeug auf, nicht wie das verwöhnte BALG, welches sich hier eingenistet hat!“

Vegeta konnte nicht glauben, dass er mit einem Baby verglichen wurde.

Ebenso konnte er kaum glauben, dass er angesichts ihres Gekeifes und wütenden Blickes unwillkürlich einen Schritt zurückgewichen war, trotz ihres deutlichen schwächeren Powerlevels.

Warum erinnerte diese Zimtzicke ihn an seine Mutter?

Sie warf ihm seine Handschuhe entgegen, die er rechtzeitig auffing, bevor sie in sein Gesicht klatschten.

„König hin oder her, dass ist immer noch Bulmas Haus. Ihr seid Gast, also benehmt euch entsprechend. Wenn es euch nicht gefällt, könnt Ihr gehen und Euch in Eurem Palast bedienen lassen“ erhielt er den unerwünschten Rat.

„Als König der Saiyajins kann ich einkehren, wohin ich will“ knurrte er.

„Das gilt aber nicht, wenn die Besitzerin nicht anwesend ist! So ist das nur unhöflich. Soll ich Bulma sagen, wie Ihr mit MIR, ihrer besten Freundin, umgeht?“ drohte sie ihm. „Und nur mal so am Rande: keine Frau mag einen Mann heiraten, der seine Klamotten nicht aufheben kann.“ Sie lächelte ihn höhnisch an.

Vegeta ballte die Faust, eine Vene erzürnt auf seiner Stirn pochend.

Was fiel diesem Miststück ein, ihn so zu belehren und zu drohen?

Er war ihr König, er war stärker, er war…verdammt, er war machtlos.

Wie hielt Kakarott das nur aus?

Er holte tief nach Luft, um sie wenigstens zusammen zu schreien. Doch während sich sein Brustkorb blähte, erhob sie bereits drohend den Zeigefinger.

„Wagt es ja NICHT“ zischte sie. „Mein Sohn schläft gerade.“

Vegeta wollte sich davon aber nicht abbringen lassen, sah sie nur schadenfroh an, die Wangen ausgedehnt und mit Luft gefüllt.

Aber bevor er ein mächtiges Gebrüll aus seiner Kehle herausschallen konnte, wurde die Tür zwischen ihnen geöffnet.

Gine sah heraus, durch den Aufruhr auf den Gang gestört geworden. Sie drehte den Kopf, sah beide Beteiligte drohend an, wobei sie besonders lange auf Vegeta verweilte.

Der König wurde bleich und ließ eilig die gesammelte Luft leise zischend heraus, ohne Schaden anzurichten.

Vor Bulmas Mutter hatte er noch mehr Angst als vor der Harpyie.

„Mein Mann“ sagte diese eisig „versucht sich zu erholen. Euer Geschrei ist dabei wenig hilfreich. Etwas mehr Rücksicht! Was wohl Bulma dazu sagen wird, wenn sie hört, wie Ihr ihren Vater behandelt?“

Eine weitere Drohung, nun vom zweiten Weibsbild in diesem Haus.

Wenn Vegeta nicht sofort einen taktischen Rückzug eintrat, käme noch die dritte Schreckschraube, Radditz kleine Kriegerin, herbei. Oder Nummer Vier, die schnippische Technikerin, die derzeitig Bulmas Laden führte.

In diesem Haushalt hatte man schnell herausgefunden, wie man den König beherrschte: wenn Vegeta sie daran erinnerte, dass er ihr König war und ihm Respekt und Gehorsamkeit gebührte, wurde ihm stattdessen mit dem Verpetzen an Bulma gedroht.

Zwar siezten ihn die Frauen, aber sie behandelten ihn weder mit Ehrfurcht noch mit Gefügigkeit.

Radditz war keine Unterstützung und hatte sich ihnen bereits untergeordnet und Bardock war immer noch bewusstlos und konnte ihm nicht helfen.

Es stimmte, was man sonst nur flüsterte: kein Saiyajin, egal wie stark er war, kam gegen eine Saiyajin-Frau an. Besonders im Haus einer Saiyajin, innerhalb geschützter Wände, herrschte eine andere Rangfolge, die sich sogar der König unterzuordnen hatte.

Vegeta, dem es nicht erlaubt war zu schreien, obwohl es ihn dazu drängte, grunzte nur und sah dabei theatralisch zur Decke.

Schließlich hatte er keine andere Wahl, als eiligst und kleinlaut mit seinen Handschuhen davon zu marschieren, die Treppe hinunter und das Haus verlassend, in Richtung Garten.

Dort befand sich sein Ziel: der Gravity Ball, das wirksamste Trainingstool, welches sich ein Genie erdenken konnte.
 

Rückblick:

Nach Vegeta Erwachen vor wenigen Tagen aus dem Medi-Tank, war er zum Palast geflogen, um den Zustand seiner Armee zu erfahren, sowie die allgemeine Lage. Das Durchlesen aller Protokolle hatte bis Mitternacht gedauert. Bevor er sich ermüdet ins Bett fallen lassen konnte, rief ihn Radditz an und hielt ihm vom Schlafen ab.

Der langhaarige Krieger hatte eine Idee, welche er persönlich dem König mitteilen wollte, weshalb er bitte SOFORT zu seinem Standort fliegen sollte.

Vegeta, der ahnte, dass Radditz nicht über Funk sprechen wollte, weil dieser wahrscheinlich von den aurumanischen Verrätern abgehört wurde, flog also zu Bulmas Anwesen, wo er die Aura von Radditz spüren konnte.

Dort zeigte ihm Radditz das Geheimnis von Kakarotts Stärke: ein Raumschiffähnliches Gebäude, in dessen Inneren eine künstliche, hohe Schwerkraft generiert werden konnte.

Entwickelt von Bulma und seit Monaten von den Männern ihrer Familie genutzt, stand dieses Wunderwerk dort unauffällig in ihrem Garten.

Als Vegeta verstand, was er da sah, welche Chancen es versprach und welche Möglichkeiten er verpasst hatte, klappte ihm der Unterkiefer runter und die Augen wurden Tellergroß.

„Warum hast du mir nie davon erzählt?“ fragte er heiser und sah seinen Freund anklagend an.

„Warum hast du nichts von Freezer gesagt?“ hielt ihm Radditz entgegnen und gab ihm die Schuld damit zurück. Er zuckte nonchalant mit den Schultern, ohne schlechtes Gewissen.

„Hey, als wir das Ding erhalten haben, war uns klar, dass wir es geheim halten müssen. Wir sind nicht dämlich. Vater und ich wussten, dass du uns das Gerät abnehmen würdest, sobald du davon erfährst. Wie sollten WIR dann stärker werden? Bulma besaß nicht genug Ersatzteile, um einen weiteren GB zu bauen. Wir konnten ja nicht wissen, dass ein Wesen mit einem Powerlevel von einer halben Million auf uns zufliegt“ erklärte er sarkastisch. „Das hätte natürlich alles geändert und DANN wären wir natürlich mit dem GB zu dir gekommen. Wenn du aber nichts sagts…“

Vegeta rieb sich übers Gesicht. In ihm brodelte eine unschöne Mischung aus Frustration, Empörung und Scham. Ihn drängte es, Radditz zu erwürgen, aber leider sprach er nur die unschöne Wahrheit aus.

Wenn Vegeta sich einmal Bulma gegenüber geöffnet hätte…?

Wenn er sie um Rat gefragt hätte…?

Was dann?

Was hätte verhindert werden können?

Aber Vegeta war kein Mann, der wegen vergangener Fehler lange herum lamentierte.

Wozu auch?

Was geschehen war, war geschehen und konnte nicht mehr zurückgedreht werden.

Ein Mann musste den Blick nach vorne richten, in die Zukunft. Er sollte nur seine Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen, das wäre ein Zeichen von Dämlichkeit.

Er nahm die Hände aus dem Gesicht, um sich wieder an Radditz zu wenden.

Er verstand, warum sein alter Kamerad ihn so eilig hierhergeholt hatte.

„Jetzt, wo du weißt, dass jemand wie Freezer kommt, opferst du also dein Trainingstool“ stellte er fest und durschaute Radditz „Großzügigkeit“. „Weil du weißt, dass es eh nichts für dich bringt.“

Radditz brummte unwirsch, bevor er es deutlich zugab.

„Als ich vom Krankenhaus hierher flog, erinnerte ich mich an den GB. Zuerst wollte ich darin trainieren, damit ich den Kerl erledigen kann, der Bardock so übel zugerichtet hat. Aber dann dachte ich, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Auch wenn du nach deinem Kampf gegen meinen Bruder stärker geworden bist, so hast du bestimmt kein sechsstelliges Level erreicht, dass Freezer gefährlich wird. Also… wenn einer den GB nutzen soll, um stark genug zu werden, Freezer zu besiegen, dann derjenige, der die besten Siegeschancen dazu hat! Meiner Meinung nach, kannst NUR DU es schaffen. Wenn der GB einen kleinen Nichtsnutz wie Kakarott auf deine Stufe gebracht hat, dann solltest du darin zur Legende werden“ erklärte er seinen Plan.

„Nicht zu vergessen, dass damit sogar ein Wicht wie DU es zum Mittelklasse-Krieger geschafft hast“ erinnerte Vegeta ihn, der auch gleichzeitig verstand, warum Radditz sich innerhalb der letzten Monate so stark verbessert hatte.

Kein Wunder, dass Nappa dem Langhaarigen nun unterlegen war.

Vegeta klopfte seinem Freund kurz tröstend auf die Schulter, der ein Gesicht machte, als müsste er sein Lieblingsspielzeug opfern, ungeachtet der edelmütigen Worte, die er ausgesprochen hatte.

Beide wussten, dass Vegeta auf einen Level beginnen würde, bei dem Radditz noch nicht teilnehmen konnte. Der älterer Krieger gab damit seine Chance auf, stärker zu werden, damit sein König sie besser nutzen konnte.

Radditz sah traurig auf den GB, dabei hoffend, dass Bulma ihn irgendwann einen weiteren bauen konnte

Vegeta sah auf den runden Metallhaufen und konnte sein Glück kaum fassen. Bei der Vorstellung, wie er darin in wenigen Tagen ein komprimiertes Trainingspensum durchlaufen könnte, klopfte sein Herz glücklich auf.

Jetzt sah er tatsächlich eine Chance, Freezer zu besiegen.

//Zur Legende werden…ja, das ist es. Ich werde damit zum Super-Saiyajin! // plante er.
 

Nachdem Radditz ihm an jenem Abend gleich eine Einweisung für den GB gab, zog Vegeta am nächsten Tag in Bulmas Haus ein. Er wollte keine Zeit für Hin- und Rückflüge verschwenden.

Beide Männer trauten sich nicht, den GB in den Palast bringen zu können, ohne dass etwas zerbrach. Ohne Bulma als Aufseherin war das zu knifflig und da konnte auch kein anderer Techniker helfen.

Vegeta wollte außerdem nicht, dass andere Saiyajins von dieser Erfindung erfuhren.

Er nutzte darum die Anwesenheit von Bulma benachbarten, herrschaftlichen Haus für sich aus und machte sich dort breit.

Ihr Anwesen besaß genug freie Zimmer, wobei er sich trotzdem für ihr Schlafzimmer entschied. Es gefiel ihm am besten: es roch nach ihr und erinnerte ihn an eine schöne Nacht, die sie gemeinsam hier verbracht hatten.

Einer der unbenutzten Räume wurde mit Computer und Kamera ausgestattet, um als Kommunikationsraum zu dienen. Es sollte später den Eindruck zu erwecken, als befände sich der König im Palast.

Ebenso wurden veranlasst, mehr Rationen an Bulmas Adresse zu senden, da Vegeta viel Nahrung benötigen würde, um sein Training durchzustehen.

Vegeta ließ das Gerücht verbreiten, er würde sich noch im Medi-Tank befinden. Damit war er nicht ansprechbar und konnte sich nur auf eine Sache konzentrieren, sein Training.

Je mehr ungestörte Tage er damit herauszögern konnte, desto stärker konnte er werden.

So trainierte er an die achtzehn Stunden am Tag, unterbrochen von wenigen Pausen, wo er iss und schlief. Radditz und Nappa kümmerten sich derweil darum, dass die Saiyajins das Unterdrücken ihres Ki erlernten, sowie das Aufspüren von fremder Energie.

Die restlichen Bewohner des Hauses sahen seinen Einzug stirnrunzelnd mit an, konnten sich aber nicht wehren.

Im Hause wohnten derzeitig Kakarotts Frau Chi-Chi und ihr kleiner Sohn Gohan, die zwei Partnerinnen von Radditz und seine kleine Tochter Negi, Bulmas Freundin Fennel, sowie Gine, die ehrwürdige Mutter von Bulma. Angesichts ihrer Beziehung zu seiner Angebeteten, war sie die einzige Frau, vor der er sich beugte und es nicht wagte, ihr Befehle zu erteilen.

(Er wusste am ersten Tag noch nicht, dass er sich früher oder später auch den anderen Weibern in diesen Haus beugen musste)

Radditz bezog ebenfalls sein Quartier im Anwesen, schließlich war bereits der Großteil der Familie dort. Er teilte sich ein großes Zimmer mit Laucha, Leeka und ihrer Tochter.

Auch sein Vater Bardock wurde hergebracht.

Bardocks Körper war geheilt, aber der Mann war immer noch nicht aus seinem Koma erwacht. Da die Medi-Tanks dringend für die nächsten Verletzen gebraucht wurden, musste er seinen Platz räumen und wurde stattdessen zu Hause gepflegt.

Sie richteten ein Krankenzimmer in Bulmas Haus ein. Seitdem lag Bardock schlafend in einem Bett, zwangsernährt durch eine Sonde und an einem Computer angeschlossen, der sein Hirn überwachte. Gine pflegte ihn, saß jeden Tag an seiner Seite und schlief ebenfalls in diesem Raum, in einem Extra-Bett, um ihm im Augenblick seines Erwachsens beizustehen.

Rückblick Ende
 

Vegeta erreichte den GB draußen im Garten. Er drückte auf den roten Notfallknopf an der Außenwand, wodurch automatisch die Energie abgeschaltet wurde und die Gravitation im Inneren sich wieder normalisierte. Erst dann war es möglich, die versiegelte Tür zu öffnen.

Ein weiter Schlag auf den Knopf, um die Energiezufuhr für später zu aktivieren und dann trat Vegeta ein. Kaum drinnen, sah er dabei zu wie Radditz sich entkräftet zu Boden sinken ließ. Der Krieger trug nur eine kurze Hose und hatte seine Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Die nackte Brust glänzte vor Schweiß, die Wangen waren erhitzt. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Schon zurück?“ keuchte er und ärgerte sich, dass Vegetas Konferenz nicht länger gedauert hatte.

Nur in solchen Momenten war es ihm möglich, den GB ebenfalls zu nutzen.

Meistens bedeutete es Nachttraining, wenn Vegeta schlief und der GB damit frei war, weshalb Radditz aufgrund der Arbeit am Tag und seinem nächtlichen Training nicht viel Schlaf abbekam.

Diese Opfer nahm er aber auf sich, um sich auf den kommenden Kampf vorzubereiten und dadurch seine Familie retten zu können. Die kurzen Gelegenheiten im GB glich er mit besonders hohem, anstrengendem Training aus, um seine Stärke und Ausdauer zu steigern.

Das Positive war die Zeit, die er mit Laucha, Leeka und Negi noch verbringen konnte und das gute Essen, welche hier aufgetischt wurde.

„Du kannst gerne weiter trainieren“ schlug Vegeta ihm vermeintlich großzügig vor, nur um dann nachzusetzen. „Solange es auf meinen Level geschieht, natürlich.“

Vegeta trainierte aber bereits auf der Maximalen Stufe, welche für Radditz nicht zu ertragen war. Dementsprechend verdrehte Radditz angesichts des leeren Angebots auch nur spöttisch die Augen und lachte hohl auf. Er tupfte sich den Schweiß mit einem Handtuch ab und trank seine Wasserflasche leer.

„Wie ist es gelaufen?“ wechselte er stattdessen das Thema, während er seinem Körper die Zeit gab, runterzufahren.

Radditz wusste, dass heute die erste Konferenz mit den Alliierten seit der großen Niederlage stattgefunden hatte.

Länger hatten sie Vegetas vermeintliche Verletzung nicht verheimlichen können.

Man hatte schon gefragt, WIE der König der Saiyajins denn so außer Gefecht gesetzt worden war, wenn er immer noch nicht erwacht war.

Zu erklären, dass es in einem Duell mit einem Unterklasse-Saiyajin geschehen war, weil man sich um eine Frau geprügelt hatte…nein, das war zu peinlich, um es in die Öffentlichkeit zu bringen.

„Aurelius hat mir sein vollstes Vertrauen ausgesprochen und ich habe es genutzt, um ihn ausbluten zu lassen…jedenfalls finanziell. Das mit dem richtigen Blut spare ich mir für später auf“ klärte Vegeta ihn auf. Bei dem Gedanken, wie er Aurum vernichten würde, zuckten seine Lippen erfreut hoch.

„Wahrscheinlich denkt sich Aurum, dass sie ihre Sachen schon wieder zurück stehlen können, sobald wir unter Freezers Fuchtel stehen“ grunzte Radditz und richtete sich langsam auf.

„Ich habe uns noch ein paar Tage rausgeschlagen, indem ich verlangt habe, dass erst ihre Rationen uns erreichen sollen“ erzählte Vegeta weiter.

Radditz nickte zufrieden. „Je länger wir hier trainieren können, desto besser. Außerdem sind dann mehr Saiyajins aus dem Krankenhaus entlassen. Übrigens, die meisten haben das mit dem Ki-Unterdrücken schon drauf. Wenn sich Freezer auf die Scouter-Messungen verlässt, wird er sein blaues Wunder erleben.“

Vegeta lachte leise auf bei dem Gedanken, was für eine Falle sie auf dem Planet Meat zusammenstellen wollten.

„Ja, aber nicht nur das. Wenn wir den abgehörten Funk für ein paar Falschnachrichten nutzen und sie dann mit den beschlagnahmten Schiffen attackieren, wird es seiner Flotte einen heftigen Schlag versetzen. So sehr, dass er seinen Spion dafür verantwortlich machen wird. Aurum wird dann hin und her gerissen sein, mit wem er sich dann verbünden soll. Dann machen sie einen Fehler und wir können ihren Verrat nachweisen“ plante er.

„Es wundert mich, dass Freezer sich bislang noch nicht zeigt“ Radditz löste das Haarband und strich sich durch die feuchten Haare, schüttelte sie aus. „Ich meine, es ist gut für uns. Aber eigentlich wäre es logischer, in so einer Situation sofort nachzusetzen und den Feind zu vernichten, bevor er sich wieder sammeln kann. Wäre ich an seiner Stelle, wäre ich schon längst hier gelandet.“

„Freezer will die große Show. Das ist mir heute besonders klar geworden, als Aurelius mich zum Duell gegen ihn drängte. Wenn ich gegen Freezer falle, geben die anderen von der Allianz sofort kampflos auf. Sein Ziel ist also, dass wir alles auf dieses Duell setzen, damit er den Krieg mit einem Schlag beenden kann“ durchschaute Vegeta die Lage.

„Hohe Erwartungen an dich“ brummte Radditz. „Wenn wir sie mit unserer wahren Stärke überraschen…Je schneller Freezer merkt, wie sehr wir ihn verarscht haben, desto eher kommt er runter, um uns alle auszuschalten. Dann bist du der Einzige, der ihn aufhalten kann.“

Vegeta nickte schlicht, sich seiner Aufgabe nur zu gut bewusst.

Darum war er auch ungeduldig und wollte mit seinem Training beginnen, anstatt weiter zu quatschen, weshalb er zur Steuerkonsole in der Mitte des Raums marschierte.

„Du hast drei Sekunden, um zu verschwinden“ warnte er noch Radditz, während er bereits den Regler für seine bevorzugte Einstellungen betätigte.

„Bin schon weg“ verabschiedete sich Radditz und rannte eiligst nach draußen, um Vegeta bei seinem Höllentraining allen zu lassen.

Lieber ging er unter die Dusche und aß mit seiner Familie.

Für Vegeta müsste er dessen Extra-Portion wieder in den GB bringen, weil sein König selbst beim Essen mit der hohen Gravitation trainierte.
 

Nach sieben Tagen Flug näherten sich Bulma und Kakarott endlich den Planeten Namek.

Dieser befand sich im Sektor SU 83, Koordinate 9045 XY, im Trinary Star System, ein Bereich mit kaum besiedelten Planeten, der oft nur durchflogen wurde, da eine Landung sich nicht lohnte.

Beide schliefen noch, wurden aber automatisch vom Bordcomputer piepend alarmiert, woraufhin sie sich eilig anzogen und in die Steuerzentrale mit dem größten Fenster eilten.

Von dort sahen sie auf den geheimnisvoll grün leuchtenden Planeten herab. Mit seinen hellgrünen Wolkenstreifen ähnelte er einer wunderschönen, reifen Wassermelone, der im Einflussbereich von drei Sonnen beschienen wurde.

Beide Saiyajins freuten sich, endlich das Raumschiff verlassen zu können und ihrem Ziel, die Dragon Balls zu finden, näher zu kommen.

„Ich lasse zuerst eine Analyse durchlaufen, ob wir dort atmen können oder Ausrüstung brauchen“ sprach Bulma und tippte hastig auf die Tastatur des Computers.

„Und ich mache unser Frühstück fertig“ sah Kakarott seine Chance, sich nützlich zu machen.

Ausgeschlafen und mit vollem Magen müsste er nichts auf diesem Planeten fürchten. Dank dem Training im Gravity Room des Raumschiffes war er in Topform. Die wenigen Tagen bei Schwerkraft in Rekordhöhe hatten seinem Körper nochmal einen Kraftschub beschert.

In der Kombüse konnte er dank vorgefertigter Trockennahrung, die nur erhitzt und hydriert werden musste, innerhalb weniger Minuten ein reichhaltiges Mahl vorbereiten. Dazu kochte er Bulmas bevorzugtes Lieblingsgetränk namens Kaffee.

Bulma ließ den Computer selbstständig seine Arbeit tun und leistete Kakarott dafür Gesellschaft.

Nach einer Stunde, während das Raumschiff sich langsam in Richtung Namek sinken ließ, hatten beide Saiyajins sich gestärkt und die Analyse des Bordcomputers erhalten.
 

Der Planet besaß eine deutlich geringere Schwerkraft als Vegeta-Sei.

Die Luft enthielt gerade noch genug Sauerstoff, um selbstständig atmen zu können.

Namek rotierte sehr langsam um sich selbst, weshalb eine Seite ständig von den drei Sonnen beschienen wurde, während die andere im Dunklen lag. Die einzigen Anzeichen von Zivilisation kamen von der Sonnenbeschienenen Seite. Dort waren Quellen von intelligentem Leben in Form einzelner Behausungen erkennbar, sowie höhere Powerlevel, wobei aber keines einen Level von 700 überstieg.

Die Anzahl an Namekianer war sehr gering, kleiner als die Population der Saiyajins.

Die Analyse der anderen Lebewesen auf diesen Planeten zeigte eine Vielzahl von Amphibien, Reptilien, Vögel und Fische an, aber wenig Land-Säugetiere. Kaum einer war stärker als ein Powerlevel von 400 und damit eine Gefahr für die schwache Bulma.

Angesichts dieser Analyse konnte man von einem unkultivierten Planeten ausgehen, der über eine schwache Population verfügte.

Viel karge Landschaft, wilde Tiere und ein paar kleine Dörfer mit Einwohner drin, die sehr bescheiden und unterentwickelt lebten.

Aber Bulma blieb misstrauisch, immerhin hatte sie einst einen Namekianer getroffen.

Es geschah vor einigen Jahren auf ihrer ersten Mission, auf Planet Altahrwa.

Die kurze Begegnung mit dem Namekianer namens Piccolo, der sie wegen des Verdachts der Kindesentführung hatte angreifen wollen, steckte immer noch tief in ihrem Gedächtnis.

Der Namekianer war damals eindeutig stärker gewesen als ein Level von 700, aber so ein Powerlevel wurde aktuell nicht registriert. Bulma konnte nur darauf hoffen, dass Piccolo gerade nicht auf Namek anwesend war. Da es keine anderen starken Powerlevel gab, könnte es bedeuten, dass dieser der stärkste Krieger unter seinem Volk war.

Sie begriff zeitgleich, dass die Namekianer es irgendwie schafften, ihren Planeten zu verlassen, also mussten sie über Raumfahrttechnologie verfügen.

Oder sie hatten ein intergalaktisches Taxi gerufen, aber auch das musste irgendwie alarmiert werden.

Anscheinend war ihre Technik so unbekannt, dass Bulmas Scanner sie nicht erkennen konnte.

„Wir bleiben vorsichtig“ murmelte sie, während sie ihre gelbe, gepolsterte Weste über ihr Kleid zog, welche einen gewissen Schutz bot. An ihrem Gürtel befestigte sie eine Tasche mit nützlichen Kapseln, sowie eine Laserpistole.

Kakarott knackte zustimmend mit seinen Fingerknöcheln. Er trug seine bevorzugte Kampfkleidung: lange schwarze Hose und kurzärmeliges, schwarzes Hemd, darüber einen schulterfreien Brustpanzer, sowie Armschützer und Stiefel.

Keiner von ihnen trug den üblichen Scouter. Um Lebenszeichen zu erspüren, war er für sie nicht nötig, außerdem bestand die Gefahr, dass der Feind ihren Funkverkehr abhörte. Allerdings trug Bulma einen Neuartigen in ihrer Tasche, falls sie einen Übersetzer für Namekianisch brauchte. Diesen Prototypen hatte sie während des Fluges selbst gebaut und neu dekodiert, wodurch er abhörsicher war.
 

Bulma landete das Raumschiff auf einer Insel, wo sie keine Lebenszeichen empfing.

Von dort wollten sie eines der Dörfer anfliegen.

Sie hielt es für klüger, keines der Dörfer direkt anzufliegen, damit die Namekianer sie nicht missverstanden und an einer Invasion glaubten.

Sie verließen das Raumschiff, verstauten es in seine Kapselform und sahen sich prüfend in der fremden Gegend um, wobei ihnen das viele Wasser auffiel. Bereits während der Landung hatten sie keine Wälder, aber dafür viele Seenlandschaften gesehen, die von Inseln in verschiedener Größe gesprenkelt wurde.

Wie vom Bordcomputer vorhergesagt, war die Schwerkraft für sie kaum spürbar, die Temperatur kühl, die Luft feucht und dünn.

Die wenigen Bäume waren hochgewachsen, mit bläulicher, runder Krone. Der Boden war bedeckt mit Gras in derselben Farbe. Die Landschaft war flach, wurde aber manchmal von einzelnen steilen, teilweise sehr hohen Klippen unterbrochen, welche den Blick in die Ferne versperrten.

Aufgrund der Lichtbrechung sah der Himmel grün aus. Am Horizont zeigten sich die Umrisse einer der gelbroten Sonnen, ihr ausstrahlendes Licht wirkte fahl.

„Es riecht hier komisch“ beschwerte sich Kakarott und rümpfte die Nase. „Irgendwie feucht und schleimig.“

„Kein Wunder, bei all dem Wasser und den vielen Algen drauf“ erklärte seine Schwester, die den Geruch zwar auch nicht mochte, aber voller Neugier aufsog. Die Luft war erfüllt mit fremdartigen Aromen. In Kombination mit der unbekannten Umgebung, war sie vom Planeten fasziniert.

Ihr Bruder war dagegen schnell gelangweilt und sah sich ungeduldig um, seinen Ki-Sinn forschend ausstrahlend wie ein Sonar.

„Welches der Dörfer sollen wir anfliegen? Es gibt dort eines und dort eines, welche uns am nächsten sind“ sagte er und deutete dabei in die entsprechenden Richtungen.

Bulma seufzte. Da sie keine Ansprechperson auf Namek kannte und das Märchenbuch auch keinen Hinweis auf den Aufenthalt der Dragon Balls gegeben hatte, konnte sie sich nicht entscheiden. Egal welches Ziel sie ansteuerten, es war eine Sache des Glücks, ob die Bewohner dort freundlich gesinnt waren und ihnen die Dragon Balls überlassen würden.

„Entscheide du“ gab sie diese Zwickmühle an Kakarott weiter. Im Gegensatz zu ihr, besaß Bulmas jüngerer Bruder mehr Glück bei solchen Dingen.

Der zuckte mit den Schultern und ließ sich von seinem Instinkt leiten.

„Dann dahin“ schlug er vor und schwebte hoch. Bulma folgte ihm.
 

Während sie sich in die Luft erhoben und einigen weiße, kleinen Vögeln auswichen, hatten beide einen unbegrenzten Ausblick auf die untenliegende Landschaft.

Es war ungewohnt ruhig, trotz der hellen Tageszeit. Sie hörten nur wenige Vögel und sahen einige kleine Flugsaurier in der Luft. Unter der Wasseroberfläche konnten sie die schattenhaften Umrisse einiger großen Fische erkennen, welche manchmal schnappend in die Luft sprangen und ihre scharfen Zähne dabei zeigten.

Bulma fröstelte und rieb sich die Arme. Sie wusste nicht, ob es am kühlen Wind lag oder an der fremden Umgebung, aber sie fühlte sich hier nicht willkommen.

Es sah friedlich aus, aber diese Stille hatte gleichzeitig etwas Gruseliges an sich.

Sie vermisste die dichten Wälder von Vegeta-Sei, unter deren schützendem Blätterdach es immer von lauten Leben wimmelte.

Dieser Planet dagegen strahlte eine gewisse Leblosigkeit und Erschöpfung aus.

Sie erinnerte sich, dass vor zweihundert Jahren hier eine Dürre geherrscht hatte.

Sie hatte angesichts des langen Zeitraums geglaubt, der Planet hätte sich nun davon erholt, besonders angesichts der vorhandenen Wassermengen.

Aber anscheinend war mit dem stinkenden, grünen Wasser etwas nicht in Ordnung. Möglicherweise war es nicht trinkbar und so musste man bei seinem Anblick verdursten.

Ohne sauberes Wasser war nur schlecht Leben möglich. Dies war vielleicht auch die Ursache für die kleine Population an Namekianer und die wenige Anzahl an Bäume, was wiederum den geringen Anteil an Sauerstoff in der Luft erklären würde.

Bulma war so in ihren Schlussfolgerungen vertieft, dass sie gegen den Rücken des plötzlich innehaltenden Kakarott reinflog. Sie rieb sich ihre gestoßene Nase, während ihr Bruder vom Stoß unbeeindruckt blieb. Stattdessen war sein Blick konzentriert in die Ferne gerichtet.

„Ich irre mich nicht. Er kommt auf uns zu“ murmelte er.

„Was? Wer?“ stammelte Bulma und aktivierte sofort ebenfalls ihren Ki-Sinn, um das zu erfassen, was ihr Bruder bereits spürte.

Es dauerte einige Sekunden, bis das fremde Powerlevel die Grenzen ihres Ki-Sinns erreichte, aber dann wusste sie, wovon Kakarott sprach.

Jemand flog auf sie zu.
 

„Sollen wir weg?“ fragte sie, merkwürdig ängstlich, obwohl ihr Bruder stärker war als der Namekianer, der auf sie flog.

Aber etwas an dessen Energie störte sie. Sie fühlte sich angriffslustig an.

Für den ersten guten Eindruck war so eine Stimmung hinderlich.

„Nö, wir bleiben hier. Sollten wir kämpfen, ist hier gut Platz“ sagte Kakarott unbekümmert.

Verärgert zwickte sie ihn.

„Wir suchen keinen Streit“ zischte sie ihn an, da sie seinen rauffreudigen Blick richtig interpretierte. „Die Namekianer werden uns nichts sagen, wenn wir gleich nach Ankunft einen der ihren verprügeln“ erinnerte sie zusätzlich.

„Hey, ich bin friedlich. Aber wehren darf ich mich ja wohl“ gab Kakarott unbeeindruckt zurück.

Bulma rieb sich seufzend die Stirn, bevor sie vor ihren Bruder schwebte und tadelnd den Weg versperrte.

„Ich rede“ befahl sie ihm hoheitsvoll. „Das endet nur im Desaster, wenn du mit der Einstellung auf die Namekianer triffst. Ich führte die Verhandlung.“

Kakarott grunzte unbeeindruckt und verschränkte die Arme vor Brust. Er sah weiter ungehindert in die Ferne, ungeachtet Bulma vor sich, die er überragte.

„Gleich ist er da“ meldete er. „Sollen wir hier in der Luft warten oder auf den Boden? Dann weiß er nicht, dass wir auch fliegen können“ machte er einen strategischen Vorschlag, der Bulma gefiel.

Sie landeten.

Während Kakarott aus Vorsicht schon mal anfing, sich hüpfend etwas aufzuwärmen und seine Handgelenke kreiseln ließ, tat Bulma so, als wäre sie von dem unbekannten Unkraut fasziniert.

Doch ihre Nackenhaare sträubten sich, je näher die fremde Lebenskraft auf sie zu raste.

Erst als das Flattern von Kleidung im Wind zu hören war und seine Anwesenheit damit offensichtlich, hörte sie mit ihrem Schauspiel der unschuldigen Touristin auf und drehte sich um.

Einige Meter vor ihnen, auf einen hohen Felsen stehend und sie damit überragend, schaute er im schützenden Gegenlicht der Sonne auf sie herab.

Bulma kniff zuerst geblendet die Augen zusammen. Sie erkannte nur dunkle Umrisse, wie ein flatternder Umhang, der zu einer großen Gestalt gehörte…bis sich eine Wolke vor die Sonne schob und sie mehr erkannte. Dann weiteten sich erschrocken ihre Augen und sie keuchte auf.

Leider war der Namekianer kein Unbekannter.
 

Bulma quietschte entsetzt auf.

Von allen Namekianer auf diesen Planeten musste sie ausgerechnet den Einen treffen, den sie nie wieder sehen wollte.

Das war doch dieser Piccolo, garantiert!

Sie konnte sich gut an diesen charakteristischen Turban erinnern, sowie den weißen Umhang mit den breiten Schulterpolstern.

Der Namekianer besaß kein sympathisch wirkendes Gesicht, was an seinem augenbrauenlosen, finsteren Blick und dem schmalen, boshaften Lächeln liegen konnte.

Seiner dichten, komprimierten Aura nach, die dünn, aber konzentriert um seinen Körper zu spüren war, schien er sogar stärker geworden zu sein. Ein Scouter würde das nicht messen können, aber für jemanden Geübten im Ki-Lesen war der Unterschied ersichtlich.

Wäre Bulma noch besser im Ki-Lesen, hätte sie ihn anhand der Farbe seiner Aura schon früher erkannt. Aber ihr erstes Zusammentreffen auf Altharwa war halt kurz und unangenehm gewesen. Im damaligen Stress hatte sie auf seine Aura nur wenig geachtet.

„Na, sieh mal einer an, wen haben wir denn hier? Saiyajins!“ fing Piccolo an zu sprechen, in dunkler, maskuliner Stimme mit misstrauischem Unterton „Was habt ihr Affen hier zu suchen?“

„Sightseeing“ antwortete Bulma trocken. „Namek soll um diese Jahreszeit wunderschön sein.“

Kakarott warf ihr wegen diesen sarkastischen Worten einen irritierten Blick zu.

Hatte seine Schwester nicht gesagt, sie würde das Verhandeln übernehmen, damit der Zusammenstoß friedlich endete?

Da fing sie ja seltsam an?
 

Piccolo hörte ebenfalls den Sarkasmus heraus, außerdem die mangelnde Angst.

Anscheinend glaubte die blauhaarige Saiyajin, dass ihr Begleiter sie schon beschützen würde.

Piccolo warf ihm einen prüfenden Blick zu.

Dieser Saiyajin mit dem strubbeligen, kurzen Haar war schmaler und kleiner als der andere vom letzten Mal.

Missmutig erinnerte sich Piccolo an den arroganten Saiyajin mit der langen Mähne. So schade es auch war, dass er nicht die Chance erhielt, sich an dem Mistkerl zu rächen, so erfreulich war der Zufall, dessen blauhaarige Freundin zu treffen.

Von allen Saiyajins, die auf Namek hätten landen können, war ausgerechnet sie es, die er aufspürte.

Vermutlich war ihr kleiner Begleiter ebenfalls ein Freund vom langhaarigen Lackaffen.

Piccolo wusste nicht, was die beiden hier wollten.

Namek besaß keine Reichtümer und war weit ab vom Schuss.

Aber als Wächter von Namek blieb er aufmerksam. Ein falsches Wort, eine hastige Bewegung und er würde beide vernichten.

Das würde kein Problem darstellen. Nach ihrer Lebenskraft ausgehend, die er spüren konnte, waren beide schwächer als er. Er unterdrückte seine wahre Kraft, um sie in falscher Sicherheit zu wiegen.

Er sprang herab, um auf gleicher Höhe wie die beiden zu sein. Mit verschränkten Armen vor der Brust knurrte er sie drohend an.

„Was wollt ihr auf Namek?“

Der Namekianer hatte von seinem Fehler beim letzten Mal insoweit gelernt, dass er den Saiyajins erst die Möglichkeit gab, sich zu erklären.

Wegen der Sache von damals, als er beinahe gekämpft und dabei drauf gegangen wäre, nur weil er geglaubt hatte, Blauhaar würde Dende entführen wollen, hatte er ganz schön Ärger bekommen.

So etwas Peinliches, in seinem Alter wie ein dummes Kind gescholten zu werden, wollte er nicht erneut erleben.

Nicht zu vergessen, die Lebensgefahr, in die er wegen seiner vorschnellen Meinung geraten war.

Bulma schluckte nervös und sah hilfesuchend ihren Bruder an. Aber wie vorhin abgemacht, schwieg Kakarott, also musste sie das Wort übernehmen.

„Du weißt Bescheid über die feindliche Invasion und die Allianz?“ fing sie vorsichtig an zu erfragen, damit sie wusste, ab wann sie mit ihren Erläuterungen beginnen sollte.

„Wir sind keine Hinterwäldler“ entgegnete Piccolo unfreundlich. „Natürlich weiß ich davon. Namek ist zwar ein Teil der Allianz, aber wir sind Pazifisten. Wir kämpfen nicht in diesem Krieg mit. Wir sind zu schwach und haben auch keine Waffen. Stattdessen kümmern wir uns selbst um die Verteidigung unseres Planeten. Wenn ihr Geld zur Unterstützung wollt…bei der ersten Versammlung der Allianz vor einem Jahr wurde festgelegt, dass Planeten, die Entwicklungsstatus haben, nichts zahlen müssen. Also verschwindet, hier gibt es nichts zu holen!“

Kakarott schnaubte amüsiert auf, weshalb Piccolo ihm einen verärgerten Blick zuwarf.

„Was ist? Glaubst du mir nicht? Du wirst hier kein Goldkrümelchen finden!“ raunzte er ihn an.

„Das meine ich nicht“ grinste der Saiyajin, seine Augen wissend verengt. „Ich habe nur gelacht, weil du dich selbst als schwach bezeichnet. Du kannst ruhig mit dem Spielchen aufhören, ich hab dich schon längst durchschaut.“

„Ich weiß nicht, was du meinst“ spielte Piccolo den Unschuldigen.

„Ach, komm schon“ lachte Kakarott, ein interessiertes Funkeln in den Augen. „Als du auf uns zugeflogen bist, warst du um einiges stärker als es jetzt erscheint. Du hast bei deiner Ankunft dein Ki gesenkt, damit wir dich unterschätzen, nicht wahr? Du bist auf keinen Fall schwach. Ich bin ein Saiyajin, ich erkenne gute Krieger.“

„Tse, soll das ein Lob sein, du Lackaffe?!“ grummelte Piccolo, aber dann konnte er sich nicht beherrschen. Mit einer Arroganz, die eher unüblich für Namekianer war, grinste er selbstsicher, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Das war Antwort genug und bestätigte Kakarotts Verdacht.

Bulma spürte, dass sich hier gleich ein Kampf anbahnte, wenn sie nicht dazwischenging.

Zwischen den Kriegern sprühten die Funken.

Sie stellte sich zwischen Kakarott und Piccolo, um deren Blickduell zu unterbrechen.

„Wir wollen kein Geld“ sprach sie eilig „Aber wir sind hier, weil wir Hilfe brauchen. Der Feind hat die Hälfte unserer Armee vernichtet, weil er einen Spion in unseren Reihen versteckt hat. Wenn Namek uns nicht hilft, sind wir in wenigen Wochen vernichtet oder Sklaven von Freezer.“

„Was für eine Hilfe?“ fragte Piccolo, der die überraschende Meldung über den Niedergang der Saiyajins und dem Spion mit versteinerter Miene empfing. „Wie sollen die schwachen Namekianer den ach so starken Saiyajins helfen?“ machte er sich noch über die Arroganz des Kriegervolkes lustig.

Bulma zögerte kurz, ob sie wirklich so offen und ehrlich sein sollte, aber sie hatte keine Zeit für Diplomatie und lange Umschweife.

Ungestüm brach es aus ihr heraus.

„Wir brauchen die Dragon Balls!“
 

Kaum hatte sie es ausgesprochen, als sich Piccolos Gesicht veränderte.

Das Wort „Dragon Balls“ alarmierte ihn, die Bitte darum bestürzte ihn sichtlich.

Fort war die selbstsichere, ruhige Maske, stattdessen war er sichtlich verärgert. Sein Körper spannte sich kampfbereit an. Seine Zähne malmten.

Doch anstatt sie anzubrüllen, wie die Saiyajins es bei dieser Körpersprache erwarteten, siegte Piccolos Selbstbeherrschung.

Er atmete tief durch, bevor er sie höhnisch angrinste.

„Wisst ihr überhaupt, was ihr verlangt?“ fragte er. „Was glaubt ihr, sind die Dragon Balls?“

„Äh, Kugeln, die einen Drachen herbeischwören“ wagte sich Bulma behutsam vor.

„Haha, ihr kommt also wegen unserem Kindermärchen“ lachte der Grünhäutige. „Ihr Saiyajins sind ja so naiv. Taucht hier auf, weil ihr glaubt, ein Drache wird euch Wünsche erfüllen. So ein Quatsch. Die Dragon Balls sind heilige Relikte, nicht mehr. Sie haben keine magischen Kräfte wie im Märchen, sondern nur eine rituelle Bedeutung.“

„Also kein Drache, der Wünsche erfüllt?“ fragte Kakarott nach und warf seiner Schwester einen fragenden Blick zu.

Das hörte sich nicht gut an.

Anderseits…so wie Piccolo reagierte, schienen diese Dragon Balls doch sehr wichtig für Namek zu sein, sonst hätte er nicht erschrocken, fast panisch reagiert, auch wenn er sich nun um eine Pokermiene bemühte.

Außerdem hätte Bardock seine Kinder nicht wegen eines albernen Märchens in diese Ecke der Galaxie geschickt, egal wie stark es ihm auf den Kopf getroffen hätte.

Nein, der Namekianer verschwieg ihnen etwas.

Er bluffte!

Das erkannte sogar der sonst so gutgläubige Kakarott.

„Ihr scheint echt verzweifelt zu sein, wenn ungläubige Saiyajins, die an nichts Göttliches glauben, unsere Relikte stehlen wollen“ fuhr Piccolo fort. „Aber egal wie sehr ihr diese anbetet, NICHTS wird euch helfen. Also verpisst euch! Ihr Saiyajins seid doch sonst so stolz, all eure Feinde eigenständig und mit bloßer Faust zu besiegen. Dann solltet ihr es jetzt auch wieder tun! Lasst uns in Ruhe!“

„Bevor wir das tun, möchten wir wenigsten einen Dragon Ball sehen“ wandte Bulma eiligst ein.

Wenn sie nur einen Dragon Ball von Nahem untersuchen könnte…bei seinem Anblick wüsste sie vielleicht, ob nicht doch magische Kräfte darin verborgen wären.

„Bitte, bitte? Wir sind so lange hierhergereist, das sollte nicht umsonst sein“ flehte sie großäugig und klimperte mit ihren Wimpern. „Ich bin so neugierig, wie eure heiligen Relikte aussehen.“

Aber was auf ihren Artgenossen sonst großen Eindruck hinterließ und jeden überredete, hatte auf Piccolo keine Wirkung.

„Respektloser Frevel“ beschimpfte er ihre Bitte „Ihr habt kein Recht dazu! Ich komme ja auch nicht auf euren Planeten und dringe in euren Thronsaal ein, um dessen Ausstattung zu begaffen.“

„Na, bei dem schlechtgelaunten Kerl, der da drinsitzt, wäre das auch keine gute Idee“ murmelte Kakarott. „Wenn du ihn störst, wird du abgeschossen.“

Die kurze Vorstellung von Piccolos Eindringen als unhöflicher, übereifriger Tourist mit blitzender Kamera und Vegetas verwundertes Gesicht dabei, brachte den Krieger zum Schmunzeln.

„Bitte, Herr…Äh“ Bulma stockte, ob sie ihn bei seinen Namen ansprechen durfte, immerhin waren sie sich nie offiziell vorgestellt worden. Sie erinnerte sich nur dank ihres guten Gedächtnisses daran, wie der kleine Namekianer Dende damals diesen Namen ausgerufen hatte, als er versuchte hatte, Piccolo aufzuhalten.

Der Namekianer wurde in diesem Moment ebenfalls daran erinnert, dass er keine Ahnung hatte, wie die beiden Saiyajins hießen.

Dabei hieß es doch, man sollte sich und seinen Feind kennen, wenn man diese besiegen wollte. Gerade wenn zwei Krieger sich gegenüberstanden, gebot es der Anstand, dem baldigen Opfer den Namen seines zukünftigen Mörders mitzuteilen.

„Ich bin Piccolo“ stellte er sich kurzbündig vor. „Sohn von Kami! Krieger von Namek!“

„Mein Name ist Bulma und das ist mein Bruder Kakarott, Kinder von Bardock und Gine. Möglicherweise erinnerst du dich an die Begegnung mit meinem anderen Bruder Radditz, damals auf Althar...“

„Ich bin nicht dement, ich erinnere mich gut daran“ unterbrach Piccolo sie unfreundlich.

Nur weil sie gerade ihre Namen und Familienzugehörigkeiten austauschten, änderte sich nichts an der Tatsache, dass er die beiden Fremden von hier wegzischen sehen wollte.

„So, genug der Vorstellungsrunde. Ich vergesse weder eure Namen noch eure Visagen. Aber ihr seid nicht willkommen. Ihr heckt etwas aus. Ich traue euch nicht über den Weg. Also, wollt ihr freiwillig abziehen oder soll ich euch dazu bringen?“ fletschte er die Zähne.

„Hey, jetzt mal langsam“ mischte sich Kakarott ein. „Wir wollen niemanden bestehlen. Wir wollen einfach nur mal einen Dragon Ball sehen. Immerhin sind wir den ganzen Weg von Vegeta-Sei bis hier her…“

„Keiner hat euch gezwungen, her zu kommen“ unterbrach ihn Piccolo. „Sorry für die Zeitverschwendung, aber ich spiele nicht euren Touristenführer.“

„Naja, in gewisser Weise hatten wir keine Wahl. Du kennst meinen Vater nicht, der ist sehr überzeugend“ entgegnete Kakarott lakonisch.

Bulma zögerte wegen Piccolos aggressiven Attitüde, aber ihr Bruder hatte Recht.

Sie konnten noch nicht weg von Namek.

Sie hatten ihren Planeten, ihre Familie und ihr Volk verlassen, weil sie Hilfe suchten.

Wie sollten sie da mit leeren Händen zurückkehren?

Also blieb sie auf ihren Platz.

Piccolo, der erkannte, dass seine Drohgebärden keine Wirkung zeigten, beschloss, seine Taktik zu ändern.

Wenn diese dämlichen Affen nur die Sprache der Gewalt kannten, dann würde er in ihre Tonart wechseln. Dass es zu einem Kampf mit den Saiyajins kommen würde, überraschte ihn nicht. Damit hatte er gerechnet, kaum dass er sie erkannt hatte.

Er zog sich seinen Turban vom Kopf und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Seine zwei Fühler wurden damit sichtbar.

Dasselbe machte er mit seinem Umhang, wodurch seine nackten, kräftigen Arme erkennbar wurden. Die typische grüne Haut wie in seinem Gesicht, wobei sein Bizeps sich farblich abhob: rosa Muskelstränge, eingefasst von roten Sehnen.

Als die Kleidung mit ungewöhnlich schwerem, dumpfem Ton aufschlug und sich dabei sogar Risse in der Erde zeigten, waren Bulma und Kakarott überrascht.

Kakarott erkannte als Erstes die Bedeutung, da er bemerkte, wie zeitgleich Piccolos Powerlevel stieg.

„Schwere Kleidung…“murmelte er „Damit du ständig deinen Körper trainierst…interessant“ anerkennend sah er den Namekianer an. „Das müssen an die 100 Kilo sein.“

Piccolo feixte, während er seinen Nacken und Schulter kreisend aufwärmte, die spitzen Eckzähne dabei offenbarte.

In gewisser Weise ähnelte Piccolos Training damit dem von Kakarott, wenn er den Gravity Ball nutzte: eine künstliche Belastung auf den Körper auszuüben, um so alle Muskeln gleichzeitig zu trainieren.

Der Namekianer besaß also nicht nur die Fähigkeit, sein Ki zu steuern und zu fliegen, sondern auch einen kraftvollen Körper.

Kakarotts Interesse, sich mit Piccolo zu messen, wuchs weiter an.

Er hatte noch nie gegen einen Namekianer gekämpft.

Was für Techniken er wohl drauf hatte?

Doch diese Gedanken wurden von einem schrillem Kreischen unterbrochen, bei dem selbst Piccolo erschrocken zusammenzuckte

„Schluss damit“ stampfte Bulma entrüstet auf. „Hier wird nicht gekämpft! Warum müsst ihr Idioten eure Probleme immer gewaltsam lösen? Das ist nicht der Plan!“

„Was sollen wir sonst tun? Wenn ich zwischen Flucht oder Kampf wählen muss, ist meine Entscheidung klar“ antwortete Kakarott ohne schlechtes Gewissen, dass ihr Plan gerade in Rauch aufging.

Auch der Namekianer schien sich auf den bevorstehenden Kampf zu freuen. Er ignorierte die kreischende Blauhaarige und konzentrierte sich nur auf Kakarott, mit demselben Lächeln im Gesicht wie er.

Bulma sah entsetzt zwischen den beiden hin und her, unschlüssig, was sie tun sollte.

Sich dazwischendrängen, um sie vom Kämpfen abzuhalten?

Sie würden nur den Ort wechseln, so schnell, dass Bulma ihnen nicht folgen könnte.

Ihre Laserpistole einsetzen, um beide auszuknocken?

Das konnten die Namekianer als Angriff ansehen und gerade das wollte Bulma doch verhindern.

Schreien und Zetern half ihr auch nicht.

Vielleicht sollt sie es mit Bitten und Flehen versuchen?

„Bitte, ihr beiden“ wandte sie sich also mit weinerlich verzerrten Gesichtszügen an die beiden Krieger. „Bitte lasst uns das friedlich klären. Piccolo…Kakarott…es kommt nichts Gutes dabei heraus…“

„Oh, das würde ich nicht sagen“ unterbrach Piccolo hämisch „es käme schließlich ein toter Saiyajin dabei heraus.“ Bedrohlich ließ er seine Fingerknöchel knacken.

Kakarott ließ sich nicht provozieren, sondern lächelte nur schmal. Er streckte seine Hand aus und berührte Bulmas Schulter, um sie sanft, aber unweigerlich zur Seite zu schieben.

„Bemüh dich nicht“ sprach er zu ihr, während sein Blick fest auf seinen baldigen Gegner gerichtet blieb. Kakarott erkannte, dass Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn mehr machten.

„Aber keine Angst, ich bemüh mich, ihn nicht zu stark zu verletzen“ versprach er ihr noch grinsend, was Piccolo ärgerte.

„Spiel dich nicht so auf“ knurrte er ihn an „Du wirst dein Bestes geben müssen, um nicht ins Gras zu beißen. Willst du, dass Namek dein Grab wird? Den Gefallen tu ich dir. Schau, das ist doch eine nette Ecke“ und deutete mit dem Daumen zum nächststehenden Felsen.

„Du wirst es nicht schaffen, mich zu töten“ antwortetet Kakarott, beinahe sanft und nachsichtig, so ruhig war seine Stimme. „Was immer dich auch so zornig auf uns macht…richte deine Wut gegen mich. Ich nehme sie an. Aber lass meine Schwester da raus.“

Piccolo stutzte. „Ich hab kein Interesse an diesem Weibsbild. Wenn du aus dem Weg geräumt bist, versteht sie endlich, dass sie hier nicht willkommen ist. Ich erlaube ihr sogar, mit deinen Überresten von hier zu verschwinden.“

„Versprichst du es?“ bohrte Kakarott nach.

„Für was für eine ehrlose Seele hältst du mich? Aber gut, wenn es dich beruhigt…ja, ich verspreche es. Ich krümme ihr kein Haar.“

Kakarott nickte zufrieden.

„So, wars das jetzt mit dem Geplänkel? Ich will endlich wissen, wie es sich anfühlt, einen Saiyajin zu besiegen“ forderte der Namekianer ihn auf.

Kakarott lachte. „Sorry, aber das wirst du heute nicht herausfinden.“
 

Kakarott gab seiner Schwester erneut einen leichten Stoß, zur Bedeutung, endlich das Feld zu räumen und nicht mehr zwischen ihm und Piccolo zu stehen.

Nur zögerlich gehorchte sie. Weil sie die Stärke ihres Bruders einschätzen konnte, rannte sie einige Meter weit weg, um aus der Schusslinie zu sein. Hier müsste sie vor jeglichen Rückstößen des Kampfes sein sicher.

Da sie von dieser Entfernung aus die zwei Kämpfer kaum erkennen konnte, holte sie ein Fernglas aus ihrer Tasche, um die beiden besser beobachten zu können.
 

Piccolo und Kakarott standen sich immer noch begutachtend gegenüber, während sie in ihren Köpfen bereits ihre Angriffe planten.

Piccolo machte zuerst seinen Zug: er holte mit seinem rechten Arm aus und überraschte seinen Gegner damit, indem er sein Körperteil verlängerte. Schlangengleich zischte dieser auf den Saiyajin zu.

Kakarott, der geglaubt hatte, auf sichere Distanz zu stehen, auf die er gut reagieren konnte, wurde dadurch kurzzeitig verwirrt. Dennoch war er schnell genug, um den Kopf zur Seite zu bewegen, bevor er getroffen wurde. Kaum war die fremde Faust an seiner Wange vorbei, da packte er das zugehörige Handgelenk, um dessen Besitzer in die Luft zu werfen.

Nun war es Piccolo, der überrascht wurde, als ihm wortwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Als zusätzliche Attacke schob Kakarott einen Luftschlag hinterher: durch das schnelle Schlagen seiner Fäuste in die Luft, entstand geballter Druck, hart und schnell wie unsichtbare Pistolenkugeln.

Diese Technik war geeignet für weite Distanzen, ohne Ki dafür aufzubringen.

Piccolo wurde davon hart getroffen und noch weiter in die Luft geschleudert. Dennoch hielt er die Luftschüsse gut aus, sie richteten kaum Schaden an seinem widerständigen, abgehärteten Körper an.

Stattdessen holte der Namekianer zum Gegenschlag aus, indem er aus seinen Handflächen ein Kreuzfeuer an rotgelben Energiebällen auf den Saiyajin abfeuerte.

Der Hagel aus feurigen Ki-Bällen, abgefeuert in einem breiten Kreis, verhinderte, dass Kakarott ihnen ausweichen konnte, da sie ihm jeglichen Fluchtweg abschnitten.

Explosionen entstanden bei ihrem Aufprall, es staubte hoch auf.

Bulma schrie entsetzt auf, als sie, kaum dass der Staub sich etwas lichtete, ihren Bruder scheinbar bewusstlos auf den Boden liegen sah.

Piccolo landete währenddessen und sah argwöhnisch auf den Bewusstlosen herab, bis er anfing schmal zu lächeln.

„Hör auf mit dem Spielchen“ durchschaute er das Täuschungsmanöver.

Kakarott hob den Kopf und stellte sich leichtfüßig auf. Lachend klopfte er sich den Staub von seiner Kleidung.

„Ich wollte halt wissen, was du draufhast“ sagte er spielerisch. „Aber ich bin ja auch nicht der Einzige, der sich zurückhält.“

Piccolos Angriffe hatten wirkungsvoller ausgesehen, als sie sich angefühlt hatten.

Der Namekianer lächelte ungewollt anerkennend, weil er ebenfalls durchschaut worden war.

„Aber jetzt leg ich eine Schippe drauf“ drohte Kakarott und sein Blick wurde ernst.
 

Beide Krieger gingen auf Nähe und attackierten sich mit ihren Körpern. Sie traten und schlugen aufeinander ein.

Ihre Angriffe waren so schnell, dass eine Untrainierte wie Bulma sie kaum sehen konnte.

Plötzlich wurden beide Kämpfer sichtbar, weil sie inne hielten, sich gegenseitig an den Händen festhielten, die Finger ineinander verkreuzt.

Keiner konnte sich losreißen.

Piccolo nutzte den Moment, wo sein Gegner weder ausweichen noch abwehren konnte: seine Augen glühten bedrohlich rot auf.

Kakarott bemerkte rechtzeitig die Veränderung, um zu sich zu ducken und so den Laserstrahlen, die aus Piccolos Augen schossen, auszuweichen.

Immer noch waren seine Hände gefangen in Piccolos festem Griff, aber indem sich Kakarott duckte, nutzte er den Schwung für eine Drehung seines Körpers. Er zog dabei seine Beine ein, um sie, kaum dass sein Oberkörper nach unten ragte, mit voller Kraft hochzustoßen und so seine Füße in Piccolos Gesicht zu jagen.

Der stöhnte getroffen auf, ließ aber den Saiyajin nicht los. Stattdessen entschied er sich dafür, seine Arme wieder zu verlängern, damit Kakarotts Füße nicht mehr in Reichweite waren. In sicherer Entfernung plante er, den Saiyajin zu Boden zu werfen.

Doch kaum bemerkte Kakarott, dass seine Füße den Boden berührten, als er abpolsternd in die Knie ging und einen festen Stand auf der Erde damit erreichte. In dieser Position, gestützt durch den Boden, drehte er seine Hände. Da diese auch Piccolos Hände festhielten, wirkte sich der Schwung über Piccolos Arme zum Körper hin aus. Aufgrund der Hebelwirkung wurde er von der Kraft dahinter überrascht und es riss ihn von den Beinen.

Kakarott hatte keine Ahnung von physikalischen Gesetzen oder Anatomie, aber er wusste aufgrund seiner Lehrjahre, wie er Angriffe wirksam platzieren konnte.

Piccolo hatte damit die Wahl, entweder zu Boden geschleudert zu werden oder er ließ los, um dies zu verhindern.

Er entschied sich für Letzteres.

Kein Saiyajin sollte ihn zu Boden werfen!

Kaum entließ er Kakarotts Hände aus seinem Griff, als dieser dem Beispiel von Piccolo folgte und ebenfalls losließ.

Nun waren beide frei.

Piccolo hatte sein Arme immer noch verlängert und keine Hand an seinen Gegner: der Saiyajin nutze den Schwachpunkt von Piccolos Strategie aus. Er sprang auf die Arme und nutzte diese wie eine Leiter, um auf Piccolo zu zurennen.

Der Grünhäutige konnte dies nicht verhindern. Da das Verlängern und Rückziehen der Gliedmaßen einige Sekunden brauchten, um die Nerven zu aktivieren, hatte Piccolo gerade zwei unnütze, überlange Arme, die er nicht kontrollieren konnte, ohne sich selbst zu verheddern.

Seine einzige Chance waren seine Laseraugen, doch bevor er diese einsetzen konnten, traf ihn das Knie des Saiyajins mitten ins Gesicht.

Etwas knackte.

Geifer und Blut spritzte, während Piccolo nach hinten fiel.

Im letzten Moment schaffte er es noch, sein Gleichgewicht zu finden, bevor er es war, der zu Boden geworfen wurde.

Hastig sah er sich nach seinem Gegner um, während seine Arme wieder auf die übliche Maße schrumpften.

Doch nach seinem erfolgreichen Kniestoß war der Saiyajin anscheinend verschwunden.

Piccolo richtete sich hastig seine Nase und konzentrierte sich auf seine Umgebung.

Er sah ihn nicht, aber das musste nichts bedeuten. Der Saiyajin war garantiert nicht abgehauen, dafür lief es zu gut für ihn.

Piccolo setzte seinen Ki-Sinn sowohl seinen starken Gehörsinn ein.

Schreiend rammte er dann plötzlich seinen Ellbogen zur Seite, wo er Kakarott überraschte, der sich hatte anschleichen wollte. Jener flog in die nächstgelegenen Felsen, welche krachend auf ihn einstürzten.

„Hah, das hast du jetzt davon!“ freute sich Piccolo.

„Sieh mal in den Rückspiegel“ säuselte schadenfroh eine Stimme hinter ihm.

Ein kalter Schauer rannte Piccolos Nacken herunter, als er erkannte, dass niemand unter den Steintrümmern lag. Stattdessen befand sich sein Gegner hinter ihm.

Der Saiyajin hatte es im Fall geschafft, sich spurlos hinter den Namekianer zu bewegen, der nach seinem erfolgreichen Treffer kurz unkonzentriert gewesen war.

Hatte er sich vielleicht sogar absichtlich erwischen lassen, damit Piccolo unachtsam wurde?

Diese Erkenntnis traf Piccolo zu spät: bis er reagieren konnte, hatte er einen weiteren Schlag ins Gesicht erhalten.

Der Treffer schmerzte, ebenso sein verletzter Stolz. Aber nicht nur der litt, sondern auch seine Konzentration.

Kakarott nutzte Piccolos Nachlässigkeit aus. Er gönnte ihm keine Pause, sondern verpasste ihm eine Salve an Schlägen, gegen die der Grünhäutige sich kaum wehren konnte.

Er schaffte es weder seine Arme zur Deckung zu erheben noch schnell genug auszuweichen.

Kakarotts Fäuste waren schneller und trafen ihn aus jedem Winkel.

Violettes Blut floss aus Piccolos Mund, sowie aus offenen Wunden, beschmutzte Haut und Kleidung. Dagegen wirkte Kakarott noch sauber und adrett, von etwas Staub auf dem Panzer abgesehen.

Der nächste Kick schleuderte den Namekianer einige Meter weit, über das Ufer hinaus, wo er ins Wasser fiel.

Kakarott setzte nicht nach, sondern blieb lieber trocken. In dieses brackige, stinkige Wasser wollte er nicht rein.

Das Wasser brodelte und dann schoss eine Wassersäule hervor, aus der Piccolo hoch in die Luft flog.

Mittlerweile hing sein Anzug in blutigen Fetzen an ihn herab, während seine Haut durchs kurze Bad etwas gereinigt war.

„Na warte, jetzt zeig ich keine Gnade mehr. Ich werde dich atomisieren“ rief er erzürnt dem Saiyajin von oben zu. „Dem wirst du nicht ausweichen können.“

Piccolo ging aufs Ganze. Er konzentrierte sein ganzes Ki in seinen Handflächen und schleuderte zwei Energiestrahlen herab, die sich in der Luft vereinten.

Der geballte, grelle Strahl schoss auf den Saiyajin herab, der keine Anstalten machte, auszuweichen.

Nein, stattdessen bildete er zwischen seinen Händen eine kleine konzentrierte Energiekugel und schoss sie Piccolos Angriff entgegen.

Was die Lichtstärke anging, so war die Attacke des Namekianers beeindruckender, aber Kakarotts kleine Kugel bestand aus geballter, konzentrierter Energie. Sie fraß sich durch den Strahl und neutralisierte ihn.

Kakarott hätte seinen Ball sogar noch stärker machen können, um den wehrlosen Namekianer zu vernichten, aber er wollte ihn nicht töten.

Das er stattdessen mit Leichtigkeit dessen Attacke abgewehrt hatte, sorgte sowieso für den gewünschten psychologischen Effekt: Piccolos Selbstbewusstsein war am Boden.

Krächzend, schwer atmend, starrte er auf den Saiyajin herab.

Der Namekianer verstand, dass er am Verlieren war, aber er verstand nicht, wieso.
 

Er schwebte herab, um den Saiyajin in die Augen sehen zu können.

„Wie?“ knurrte er „Wie schaffst du es, meine Angriffe abzuwehren? Dein Ki ist nicht stärker als meines. Du solltest dazu nicht in der Lage sein. Aber das gerade eben…du hättest mich schlagen können, wenn du etwas mehr Energie in deinen Ki-Ball reingelegt hättest. Aber das so gekonnt abzumessen, nur um meinen Angriff unschädlich zu machen…das braucht Können in Energie-Manipulation“ analysierte er laut.

„Oh, danke“ antwortete Kakarott, überrascht von dem Kompliment.

„Sei still, ich meine damit nicht, dass du besser bist als ich. Aber etwas stimmt mit deinem Energielevel nicht. Sag mir, wieso?“

Kakarott zuckte mit den Schultern. „Keine große Sache. Ich mache bloß das, was du auch kannst. Ich unterdrücke meine Energie und setzte sie nur dann ein, wenn ich sie brauche.“

Wenn Namekianer blass werden könnten, wäre Piccolo bei diesen Worten weiß wie ein gebleichtes Laken geworden.

Stattdessen riss er die Augen und den Mund fassungslos auf. Seine Pupillen bebten unruhig.

„Du…du kannst tatsächlich deine Energie steuern?“ fragte er mit zittriger Stimme und deutete fragend, mit erhobenem, spitzem Zeigefinger auf Kakarott. „Aber das könnt ihr Saiyajins doch nicht? Dafür seid ihr zu grob…zu doof…zu unsensibel…“

„Hmpf, du bist nicht nett“ beschwerte sich Kakarott und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Ich kann es, also bin ich NICHT dumm. Du dagegen…wie du mich unterschätzt…“

Er wedelte mahnend mit dem Zeigefinger und schnalzte mit der Zunge, als wäre Piccolo ein ungezogenes Kind.

Diese Arroganz befeuerte Piccolos Kampfgeist.

Diese Scheiß-starken-Saiyajins, was erlaubten sie sich?!

„Oh, du glaubst also, du hast schon gewonnen? Gut, dann stimmt dein Energielevel halt nicht. Meines ja auch nicht. Ich hab mein Pulver noch nicht verschossen“ bluffte der Grünhäutige und grinste schief.

„Ach ja? Dann zeig mal!“ unbeeindruckt blieb Kakarott immer noch mit verschränkten Armen stehen. Er machte keine Anstalten, in einen Angriffsposition zu gehen oder sich zu verteidigen.

Neugierig wartete er darauf, welche faszinierende, unbekannte Attacken er noch sehen würde.
 

Piccolo verging das Grinsen. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn der Gegner so selbstbewusst und entspannt blieb.

Wenn er ehrlich war, war dies auch gerechtfertigt: er hatte bislang keinen guten Treffer landen können. Im Gegensatz zum Saiyajin sah er ziemlich fertig aus.

Piccolo konnte nicht einschätzen, wie hoch die Energie war, welche Kakarott zurückhielt und welche unbekannten Reserven er noch hatte.

Seine einzige Chance war es, den Gegner mit etwas zu überraschen und anschließend mit einem finalen Knock-out zu überwältigen.

//Wie mache ich den Dreckskerl fertig? Ich könnte mich vergrößern und ihn unter meinen Füßen zerquetschen… Aber er ist schnell und wenn meine Reaktionen sich verlangsamen, erwische ich ihn nie. Vielleicht die Höllenspirale? Sie könnte stark und schnell genug sein, um ihn zu töten…wenn nur die lange Vorbereitungszeit nicht wäre. Anderseits hat er ja die Ruhe weg und wartet ab, was ich mache…aber wenn er sich bedroht fühlt, kann er seine Meinung ändern und mich angreifen, während ich wehrlos bin…//

Piccolo fühlte, wie wacklig seine Position war; wie er in die Ecke gedrängt wurde.

Der Saiyajin hatte bislang immer die Oberhand in ihrem Duell gehalten, egal welche Technik Piccolo auch einsetzte. Das hemmte den Namekianer und machte ihn vorsichtiger. Risikoreiche Angriffe waren für ihn weniger verführerisch.

Er entschloss sich für eine andere Technik.

Aus den Enden seiner Fühler glühte es auf und dann schoss ein Blitzstrahl auf den Saiyajin zu.

Kakarott schrie auf, aber mehr aus Schock als aus Schmerz. Sein Haar richtete sich auf und wurde noch widerspenstiger.

„Hey, das kitzelt, aber nicht auf eine gute Weise“ beschwerte er sich und rieb sich die Arme, wo sich eine Gänsehaut gebildet hatte.

„Das soll dich lähmen“ brüllte Piccolo, erneut entsetzt, weil der Saiyajin diesen Angriff einfach so abtat. „Egal…Hier, was hältst du davon?“ Piccolo schleuderte aus seinen Handflächen Energie ab, die sich zu einer Kugel aus gleißenden Ki formierten.

Dieses Mal machte sich der Namekianer mehr Mühe und konzentrierte seine Energie, verfestigte sie wobei er sich ein Vorbild an Kakarotts vorherige Gegenattacke nahm.

Kakarott sprang zur Seite und wich rückwärts auf.

Zu seiner Überraschung folgte ihm aber die Kugel.

Kakarott sprang ein paar Haken, aber die Lichtkugel hörte nicht auf, ihn zu verfolgen, anstatt zu verglühen.

Der Saiyajin bemerkte zudem, dass seine eigenen Bewegungen etwas ungelenk und steif waren. Dieser Blitzstrahl aus Piccolos Fühler hatte ihn zwar nicht vollständig gelähmt, aber seine Reaktionen beeinträchtigt. Seine Nerven leiteten nicht einwandfrei die Befehle seines Gehirns weiter.

„Haha, du kannst nicht entkommen. Er folgt dir überall hin“ lachte Piccolo laut. Er hatte seine abgefeuerte Energie auf die Aura des Saiyajin eingestimmt.

Doch falls er glaubte, damit Kakarott in die Enge zu treiben, hatte er sich zu früh gefreut.
 

Kakarott wusste, dass er jederzeit seinen Gegner vernichten konnte, wenn er seine volle Kraft rausließ. Aber er zog den Kampf nicht nur deswegen in die Länge, weil er ihn nicht töten wollte, sondern weil es ihm Spaß machte. Er hätte sonst so viele coole Attacken verpasst, die er heute zum ersten Mal sah.

Nur deswegen hielt er sich noch zurück und benutzte kaum Ki; flog noch nicht mal. Er schränkte sich selbst stark ein, um den Schlagabtausch länger zu genießen.

Auch bei dieser Technik sah er keinen Grund dafür, Ernst zu machen und mit einem Kamehame-Ha zu kontern.

Während er seinen Haken schlug, fiel ihm nämlich auf, dass der Ki-Ball ihn verzögert folgte. Er brauchte eine Sekunde, um sich auf plötzliche Richtungswechsel einzustellen.

Kakarott grinste und erhöhte blitzartig sein Tempo, um spurlos zu verschwinden.

Piccolo blinzelte überrumpelt, weil er die Position des Saiyajin verloren hatte. Er konnte ihn weder mit den Augen noch mit seinem Ki-Sinn verfolgen.

Bevor er sich laut fragen konnte, wo er war, tauchte dessen Kopf mitsamt zugehörigem Körper direkt vor ihm auf. Sie waren sich so nahe, dass Piccolo den Atem des Saiyajin spüren konnte.

„Hier bin ich“ grinste Kakarott ihn breit an. „Bitte lächeln!“

„Häh?“ Piccolo zuckte überrascht zusammen. Doch anstatt, wie er es erwartete, vom Saiyajin attackiert zu werden, verschwand jener genauso schnell, wie er aufgetaucht war.

Anstelle Kakarott sah er dafür nun seine eigene Energiekugel auf sich zufliegen, welche die Spur des Saiyajin aufgenommen hatte. Allerdings verzögert, weshalb sie ungebremst auf ihren Meister zusteuerte.

„Schei…“ Piccolo fluchte laut auf, als er den feindlichen Plan durchschaute, doch es war zu spät.

Weder konnte er ausweichen noch seinen Angriff löschen. Alles, was er gerade noch schaffte, war seinen linken Arm auszustrecken, um ihn abzuwehren. Er wurde von der Energiekugel getroffen, welche beim Aufprall explodierte.
 

Als der Staub sich lichtete, wurde auch Piccolos Gestalt langsam sichtbar.

Bulma, die weiterhin in Sicherheit den Kampf verfolgte, keuchte erschrocken auf, als sie die Details über ihr Fernglas erkannte.

Piccolos linker Arm hing nutzlos und blutüberströmt herab, die grüne Haut in Fetzen. Er keuchte, fletschte frustriert die Zähne, aber er stand noch, wenn auch zitternd.

„Gib auf!“ gab Kakarott besorgt den Rat.

Er hatte nicht gewollt, dass sein Gegner einen solchen Schaden erlitt. Kakarott hatte gedacht, dass Piccolo seinen eigenen Angriff rechtzeitig hätte abbrechen können.

So verletzt wie er war, mit nur noch einem funktionierenden Arm, besaß der Namekianer erst recht keine Chance mehr zum Siegen.

„Sei vernünftig! In den Zustand kannst du nicht mehr kämpfen. Meine Schwester kann dich verarzten, bevor du wegen Blutmangel…“ versuchte Kakarott ihn zu überreden, doch Piccolo unterbrach ihn.

„Schieb dir dein Mitgefühl sonst wo hin“ zischte er, bevor er schief grinste. „Das hier hält mich nicht auf.“

„Wie willst du mit nur einen Arm gegen mich bestehen?“ fragte Kakarott, genervt mit den Augen rollend.

„Du meinst die kleine Fleischwunde? Das tote Gewicht belastet mich nicht. Sieh her“ demonstrierte Piccolo großspurig und umfasste mit seiner gesunden, rechten Hand das linke Handgelenk.

Zur Überraschung der Saiyajins zog er hart dran.

So stark und unerbittlich, dass er sich den linken Arm eigenhändig ausriss.

Das grüne Körperteil fiel zu Boden.

„IHHHHH“ Bulma schrie entsetzt auf. „Ist der Kerl irre?“

Was für ein widerlicher Anblick!

Kakarott riss überrascht die Augen auf, der auch nicht verstand, was diese Aktion sollte.

Jetzt nur noch mit einem Arm zu kämpfen?

Sein Gleichgewicht war doch hinüber, was für einen Sinn machte das?

Er war dermaßen fassungslos, dass er nur blinzelnd auf den Namekianer starren konnte, ohne sich zu rühren.

Der Grünhäutige dagegen kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. Schweiß strömte von seiner glatten Haut, bis er mit einem Schrei einen neuen linken Arm aus seinem Stumpf herauspresste.

Ein komplett neuer ARM!

Erneut kreischte Bulma entsetzt auf und auch ihr Bruder konnte ein erschrockenes Quietschen nicht verhindern.

Wie skurril!

Namekianer konnten sich Körperteile nach Belieben wachsen lassen?

Bulma wusste nicht, ob sie fasziniert oder angeekelt sein sollte: sie verspürte eine Mischung von beidem. Es erinnerte sie an Eidechsen, die ihren Schwanz abwerfen konnten. Allerdings konnten sie ihn nicht erneut nachwachsen lassen; diese Taktik funktionierte darum nur einmal.

Piccolo bewegte zur Probe die Finger seines neugewachsenen Körperteils. Sie krümmten sich tadellos wie Spinnenbeine. Zufrieden lächelte er.

Wäre die hellgrüne, nasse Haut nicht, die sich leicht farblich vom Stumpf abhob, wüsste man nicht, dass dieser Arm erst seit Sekunden bestand.

„Tja, sieht nicht so aus, als würdest du aufgeben“ stellte Kakarott fest und kratzte sich hilflos den Hinterkopf.

Was sollte er tun?

Was Hartnäckigkeit anging, stand Piccolo den Saiyajins sehr nahe.

Der Namekianer gab keine Antwort, sondern hob seine Mundwinkel nur höher, als hätte er noch ein Ass im nicht vorhandenen Ärmel. Leise lachte er.

Er verkreuzte seine Arme, krallte haltend seine Finger in die Oberarme und krümmte sich leicht nach vorne.

Seine Aura leuchtete hell um seinen Körper auf, als ob er sich selbst in Brand setzte.

Wachsam kniff Kakarott die Augen zusammen, der den Anstieg an feindlichem Ki registrierte.

Es sah so aus, als würde der Namekianer für einen finalen Angriff seine letzten Energiereserven aufzehren.

Bulma spürte ebenfalls die Gefahr und duckte sich tiefer hinter den Felsen.
 

Piccolo hatte kaum noch Kraft.

Die Regeneration seines Arms war anstrengend gewesen. Ganz so einfach war die Neubildung von Körperteilen nicht, auch wenn es so aussah.

Aber er brauchte beide Arme für diese Technik. Er würde all seine Energie aufzehren für eine Ki-Explosion. So nah, wie sein Gegner stand, würde er ihn garantiert treffen, bevor er kapierte, was Piccolo plante.

Piccolo bäumte sich brüllend auf, streckte die Arme aus und ließ die konzentrierte Energie aus seinem Körper emporlodern.

Er leuchtete auf wie eine Mini-Sonne und ließ eine ähnlich tödliche Art von Strahlung los.

Die umliegenden Felsformationen wurden wie von einen gnadenlosen Sturm niedergemäht und zu Staub zermalmt.

Bulma, in ihrem Versteck, krümmte sich auf den Boden und hielt sich schützend die Arme über den Kopf. Lange hielten die schützenden Felsen dem Angriff nicht mehr stand. Sie wurden vom scharfen Wind abgeschliffen. Bald wäre sie schutzlos Piccolos Attacke ausgeliefert.

Doch zu ihrem Glück besaß der Namekianer nach diesem kraftzehrenden Kampf nicht mehr so viel Energie.

Früher als gedacht, hörte die Attacke auf. Wind und Staub nahmen ab.

Kein Laut war zu hören.

Bulma, die bemerkte, wie ruhig es wurde und dass der Solarsturm aufgehört hatte, erhob sich zitternd, um nach den beiden Kriegern zu sehen.

Das Erste, was sie sah, war die zerstörte Fläche: kein Gras, kein Baum war mehr zu sehen, nur noch verbrannte Erde und eine unnatürliche glatte Ebene.

Im Mittelpunkt ragte Piccolos hohe Gestalt davon, der sich nur noch zitternd auf den Beinen hielt.

Direkt vor ihm, die Arme schützend vor dem Gesicht verkreuzt, ohne bedrohliche Verletzungen, stand Kakarott.

Bulma atmete erleichtert auf.
 

Piccolo öffnete seine Augen, die er während seiner Attacke geschlossen hatte.

Er war etwas geblendet: wenn er seine Energie auf diese Weise aussandte, war dessen Licht so hell, dass es selbst hinter geschlossenen Augenlidern schmerzte. Darum konnte er nicht viel erkennen außer der neu entstandenen, baumleeren, verbrannten Fläche in seiner Umgebung.

Doch dann spürte er die starke Lebenskraft vor sich, noch bevor seine Augen ihn erkannten.

Der Saiyajin Kakarott war am Leben?!

Nein, mehr noch, er strahlte eine unglaubliche Kraft aus!
 

Kakarott ließ seine Arme sinken und erhob sich, um sich den Staub aus dem Haar zu schütteln.

Mit seiner Energie hatte er eine schützende Ki-Rüstung um seinen Körper erschaffen, weshalb er den Solarsturm ohne Verletzungen überstanden hatte.

Piccolos Attacke war stark gewesen, aber im Gegensatz zu ihm hatte Kakarott zuvor seine Energie sparsam und gezielt eingesetzt. Damit hatte er mehr als genug besessen, um sich gegen Piccolo zu schützen, während jener nun aus dem letzten Loch pfiff.

Kakarott war vielleicht etwas zu sehr bedacht gewesen mit seiner Sparsamkeit, immerhin war sein Energievorrat deutlich höher als der von Piccolo. Aber sein letzter Kampf gegen Vegeta war ihm eine Lehre gewesen, nicht zu viel auf einmal zu verschwenden.

Kakarott sah, dass Piccolo psychisch und physisch nicht mehr in der Lage war zu kämpfen.

Seine Pokermiene aus spöttischem Lächeln und finsteren Blick war dahin: der Namekianer sah ihn entsetzt aus zitternden Augen an.

Kakarott, der den Willen dieses Kriegers respektierte, besonders, wie er einen aussichtslosen Kampf durchgezogen hatte, beschloss, ihm einen gebührenden Abschluss zu geben.

Ein einziger Angriff mit voller Wucht.

Ein Wimpernschlag und Kakarott befand sich vor dem Namekianer, um ihn einen heftigen Faustschlag in den Magen zu verpassen.

Piccolo krümmte sich schmerzvoll und brach bewusstlos zusammen. Bevor er zu Boden fiel, wurde er von Kakarott aufgefangen und vorsichtig auf den Boden abgelegt.

Damit hatte der Saiyajin den Kampf eindeutig als Sieger beendet.

Sobald Piccolo aufwachte, musste er die Überlegenheit seines Gegners anerkennen.
 

Bulma, die von weitem erkannte, dass der Kampf beendet war, rannte zu ihrem Bruder und den bewusstlosen Namekianer.

„Gut gemacht“ lobte sie die Aktion ihres Bruders.

Wie er es versprochen hatte, war er verhältnismäßig sanft mit Piccolo umgegangen.

Sie beugte sich runter, um dessen Puls zu messen. Die Haut des Namekianers fühlte sich kälter und glitschiger an als ihre und auch dicker: sie musste stark mit ihren Daumen auf sein Handgelenk pressen, um schließlich einen Puls zu spüren.

„Er lebt, aber sein Puls ist langsam“ sprach sie zu ihrem Bruder. „Bis er aufwacht, kann es etwas dauern. Sollen wir ihn ins nächste Dorf mitnehmen oder warten, bis er aufwacht?“

Die Dörfler würden überrascht und misstrauisch reagieren, wenn zwei Saiyajins mit einem der ihren, der eindeutig verletzt war, zu ihnen kamen.

Es würde besonders die Stimmung kippen, wenn Kakarott zugab, dafür verantwortlich zu sein.

Kakarott rieb sich nachdenklich das Kinn. „Und wenn wir ihm eine Senzu-Bohne geben? Dann ist er sofort fit.“

„Hm, ehrlich gesagt, will ich keine unserer wenigen Bohnen für ihn opfern. Ich mag ihn nicht. Wir versuchen, freundlich zu sein und der Kerl ist so verbohrt, dass er uns angreift. Wie er uns behandelt hat, nur weil wir Saiyajins sind…ich kann solche Typen nicht ausstehen“ murmelte sie.

Bulma hatte einen engen Zeitplan und sie fühlte sich darin wegen Piccolo zurückgeworfen. Für lächerliche Kämpfe war keine Zeit.

„Vielleicht sollte ich allein ins nächste Dorf fliegen und dort um Hilfe fragen. Eine schwache Frau werden sie nicht abwimmeln“ schlug sie vor.

„Hm, ja klingt…huh“ Kakarott brach im Satz ab, weil er plötzlich eine fremde Energie spürte.

Sie befand sich direkt hinter ihnen.

Wie war sie dahin gekommen?

Auch Bulma spürte die fremde Lebenskraft, die so plötzlich erschienen war, als hätte sich jemand zu ihnen teleportiert.

Sie sahen sich nach der Quelle um.

Nur wenige Meter von ihnen entfernt, gut sichtbar inmitten der kahlen Ebene, die Piccolos Explosion verursacht hatte, stand ein Namekianer und sah sie prüfend an.

Die Saiyajins verstanden nicht, wie dieser sich so unbemerkt hatte nähern können.

Er schien älter zu sein als Piccolo.

Bedeutend älter, wenn man die faltige Haut seines Gesichts richtig interpretieren konnte. Selbst seine beiden Fühler hingen etwas schlapp von der Stirn ab.

Seine Hautfarbe ging mehr ins Olivfarbene, entgegen Piccolos frischerem Grasgrün-teint.

Ähnlich wie bei Piccolo wirkte auch sein Gesichtsausdruck finster, was an den herabhängenden Mundwinkeln und den hervorstehenden, haarlosen Augenwülsten liegen konnte.

Er trug ein weißes, ärmelloses Gewand mit einem violetten Umhang darüber, dessen bauschiger Kragen um seinen Hals geschlungen war.

In seiner rechten Hand hielt er einen hölzernen Stab mit gebogener Spitze. Er schien diesen aber nicht als Stütze zu benötigen, vermutlich hatte er einen symbolischen Charakter.

Seine Statur war nur leicht gebeugt, aber immer noch gerade; ähnlich hochgewachsen wie Piccolo, aber schlanker. Trotz seines Alters war er noch fit: das zeigte die ruhige, starke Aura an, die ihn umgab.
 

Der ältere Namekianer sah die jungen Saiyajins unbeirrt an.

Dann richteten sich seine kleinen Pupillen auf den bewusstlosen Piccolo.

Schuldbewusst zuckten Kakarott und Bulma zusammen, einen Anschiss fürchtend, weil sie einen seines Volkes so übel zugerichtet hatte.

Bulma wollte schon anfangen, alles zu erklären und ihren Bruder entschuldigen, als sie das amüsierte Zucken des Mundes im faltigen Gesicht sah.

Langsam fing der alte Namekianer an, breit zu lächeln.

Bulma war sich nicht sicher, was dieses zu bedeuten hatte, denn es wirkte ähnlich grimmig wie das von Piccolo und nicht im Geringsten freundlich.

Doch der alte Namekianer fing dann auch noch an, leise zu lachen, womit sein Amüsement deutlich wurde. Es war ein heiseres, trockenes Lachen, als ob er schon lange nicht mehr gelacht hatte.

Kakarott entspannte sich. Er fühlte in der fremden Aura keinen Argwohn oder Zorn.

Dieser Namekianer wollte ihnen nichts antun.

„Du hast Piccolo ganz schön zugerichtet“ sprach der Namekianer freundlich, in einer tiefen, rauen Stimme.

„Naja…“ Kakarott kratzte sich hilflos den Kopf; wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, um ihn nicht zu verärgern. „Tschuldigung?“ sprach er vorsichtig aus.

„Es war nicht seine Schuld“ kam Bulma ihm zur Hilfe und sah den Namekianer anklagend an.

„Das war kein Vorwurf, nur eine Feststellung“ antwortete der Alte. Sein Lächeln gefror und er schüttelte seufzend den Kopf. „Ihr habt versucht, ihn zu warnen, aber hat nicht zugehört. Er wollte den Unterschied nicht sehen. Mein Sohn hat sich das selbst zuzuschreiben.“

„Dein…Euer Sohn“ krächzte Bulma entsetzt auf.

Oje, das gab wirklich kein gutes Bild ab.

Sie hatten Piccolo auch noch in Anwesenheit seines Vaters geschlagen?!

„Ja. Mein Name ist Kami. Ich bin der Dorfältester von dem Dorf, in dessen Nähe Ihr euch befindet“ stellte sich der Alte vor.

Kakarott und Bulma verbeugten sich grüßend und nannten ihre Namen.

„Hm, ihr beide habt eine besondere Aura“ sinnierte Kami mit wohlgefälligem Blick auf die beiden. „Wenn mein dummer Sohn besonnener gewesen wäre, hätte er erkannt, dass eure Aura klar ist und eure Augen ehrlich. Aber er hat sich von seinem Stolz und seinen Vorurteilen leiten lassen…erneut. Diese schmerzhafte Lektion war daher dringend nötig.“

Mit der Zunge kritisch schnalzend gesellte er sich zu ihnen und sah stirnrunzelnd auf den Bewusstlosen herab. Er schüttelte brummend den Kopf.

„Habt Ihr euch deswegen nicht in den Kampf eingemischt?“ rätselte Kakarott und stellte damit verborgen die Frage, ob Kami sie schon seit Anfang des Kampfes heimlich beobachtet hatte.

„Durch Beobachtung lernt man viel“ gab Kami als Antwort zurück. „So weiß ich nun, weswegen ihr hier seid…ohne dass ich mich dafür blutig schlagen musste.“

Dabei stupste er beiläufig und tadelnd mit seiner Stockspitze an Piccolos Kopf.

Ein dumpfes Röcheln war zu hören.

„Hm, etwas heiliges Wasser, dann sollte es schon werden“ murmelte Kami gedankenverloren, bevor er sich an Kakarott richtete. „Er hat viel Energie verloren, aber der körperliche Schaden ist gering...dank der Gnade seines Gegners. Also nichts, was wir nicht wieder hinkriegen.“

Kami richtete seinen Zeigefinger auf den Bewusstlosen, der daraufhin anfing, sanft einen Meter emporzuschweben.

„Oh, telepathische Kräfte?!“ staunte Bulma. Namekianer mussten ein leistungsstärkeres Gehirn besitzen als Saiyajins, immerhin war ihr Kopf recht groß. Oder sie konnten dank dem geübten Umgang mit Ki solche Techniken einsetzen.

„Magie?“ fragte gleichzeitig ihr Bruder, woraufhin er sich einen kritischen Blick seiner Schwester einfing.

„Magie, echt jetzt? Wie alt bist du?“ flüsterte sie ihm peinlich berührt zu.

„Äh, und was sind die Dragon Balls?“ entgegnete er spitz. „Warum sind wir hier?“

Darauf hatte Bulma keine wissenschaftliche Erklärung.

Kami gab keine Antwort, sondern fing ebenfalls an, in die Luft zu schweben.

Als er bemerkte, wie die Saiyajins ihm untätig dabei zusahen, sah er sie herausfordernd an.

„Nun?“ fragte er sie leise lachend „wollt ihr mitkommen oder nicht?“

Bulma und Kakarott sahen sich gegenseitig fragend an, bevor sie sich einverständlich zunickten.

Bei Kami hatten sie ein besseres Gefühl als bei Piccolo.

Sie beschlossen, ihm zu folgen und erhoben sich ebenfalls in die Luft.
 

Sie flogen in einem eher sanften, gemächlichen Tempo.

Kami führte sie zu seinem Dorf, welches ihr ursprüngliches Ziel gewesen war, bevor Piccolo sie aufgehalten hatte.

Die Häuser der Namekianer erinnerten Bulma von ihrer Vogelperspektive aus an die Form von Asseln: die weißen Häuser waren rund oder oval, mit seltsamen Auswüchsen an den Dächern.

Felder waren um die Häuser angelegt, auf denen einige Namekianer arbeiteten. Andere waren damit beschäftigt, per Hand ein neues Haus aus lehmähnlichem Material zu formen.

Als sie die Ankömmlinge bemerkten, hielten sie in ihrem Tun inne. Auch aus den Häusern rannten einige Namekianer heraus, um neugierig die Fremden zu betrachten.

Mit der gleichen Neugier ließen auch Bulma und Kakarott ihre Augen über sie wandern, wobei besonders Bulma schnell die Details aufnahm.

Die Namekianer unterschieden sich untereinander in Alter und Größe. Einige waren jung und klein, andere ähnlich alt und gebeugt wie Kami, manche aber so hochgewachsen und kräftig wie Piccolo. Ihre Hautfarbe war grün, aber in diversen Abweichungen und Schattierungen. Sie trugen ähnliche Kleidung, die aus einer Tunika, Weste und einem bauschigen Kragen bestand, dazu spitze, gebogene Schuhe.

Bulma fiel auf, dass alle Namekianer eine markante, maskuline Gestalt besaßen. Feminin wirkenden Namekianer sah sie nicht.

Als diese den bewusstlosen, schwebenden und eindeutig verletzten Piccolo erkannten, wechselten die Blicke der Namekianer zu Argwohn und Misstrauen.

Kami sprach in einer für die Saiyajins unbekannten Sprache auf sie ein und beruhigte sie.

Bulma holte daraufhin eilig ihren selbstgebauten Scouter raus und setzte ihn sich auf, um kein Wort Namekianisch zu verpassen. Sie blieb vorsichtig und wollte wissen, was Kami zu seinen Leuten sagte.

So bekam sie noch folgende Worte mit, die Kami sagte: „Ich kümmere mich um sie. Es wird keinen Kampf geben, vertraut mir.“

Damit war die Diskussion für ihn beendet, die andere beugten sich ehrfürchtig vor ihm.

Als Kami sich nach seinen Gästen umdrehte, nahm sie schnell den Scouter ab, bevor er entdeckt wurde.

„Mein Haus ist da vorne“ sagte er. „Ich lade euch ein.“

Bulma wusste nicht, welche Pläne der Namekianer mit ihnen vorhatte, aber er wiegelte seine Leute nicht auf und schien keinen Hinterhalt zu planen.

Sie hatten daher keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen und ihm zu folgen.

Als ein Dorfältester wusste er bestimmt mehr über die Dragon Balls.

Handelte es sich tatsächlich nur um wirkungslose, religiöse Relikte oder steckte mehr dahinter?

Könnte sie den Alten dazu bringen, ihnen das Geheimnis zu offenbaren?

Er schien wenigstens zum Reden bereit zu sein, anders als sein Sohn.

Dennoch plante sie, vorsichtig zu sein und nichts Essbares von ihm anzunehmen.

Kamis Worte, alles ohne Kampf zu regeln, konnte man schließlich so oder so interpretieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TightsnoOuji
2023-04-25T09:48:38+00:00 25.04.2023 11:48
Ist dir mal wieder mega gelungen. Freue mich so sehr auf ein neues Kapitel! ❤️
Von:  didiboy
2023-03-21T15:14:56+00:00 21.03.2023 16:14
Endlich ging es weiter


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