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Blue Moon

von

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Vegeta wird ausgetrickst

Im Frühjahr, etwa drei Monate nach Vegetas 21. Geburtstag…
 

Vegeta rieb sich mit der handschuhbedeckten Oberseite seiner rechten Hand das Blut weg, dass spürbar nass seine Wange hinablief. Irgendwo am Kopf hatte er eine offene Wunde, aber da so vieles an ihm schmerzte, konnte er die genaue Stelle nicht lokalisieren.

Scheiß drauf!

Mit grimmiger Genugtuung sah er auf das schwellende Schlachtfeld unter sich.

Tote Erde, nichts weiter.

Die Armee war wie gewünscht vernichtet worden und tiefe Zufriedenheit für das erfolgreiche Ende seiner Mission erfüllte ihn. Ein gut bezahlter Auftrag, der sich seit einen Monat hinzog, war damit erledigt worden.

Am liebsten würde er sich jetzt hinsetzen und auf das brache Feld starren, um das Gefühl auszukosten. Als ob man einen Berg Müll beseitigt hatte, sich zurücklehnen und den Erfolg seiner Arbeit bewundern konnte. Fehlte nur noch ein Glas kaltes Bier, um es zu genießen.

So sauber, so still…

Es war doch eine andere Art von Erfolg als bei den Regierungskram der letzten Monate, etwas Greifbares, was ihm besser gefiel.

Doch der Moment der Ruhe wurde durch das vorsichtige Hüsteln hinter ihm gestört.

Er drehte den Kopf und sah hinter sich Nappa und Radditz schweben, die ihn weniger beeindruckt, als vielmehr tadelnd anstarrten.

„Was?“ knurrte Vegeta und strich sich erneut das Blut weg, welches lästig über sein Auge tropfte.

Warum wollte es nicht aufhören zu fließen? Musste so eine blöde Kopfverletzung sein.

„Mein Prinz und Skattkönig, mein hochverehrter Kommandant, oh stärkster Saiyajin…“ fing Radditz salbungsvoll an, was im Kontrast zu seinem Stirnrunzeln und seinen verschränkten Armen stand. Es fehlte nur noch, dass er kritisierend mit der Fußspitze auf den Boden klopfte, aber da er gerade in der Luft schwebte, war ihm das nicht möglich.

„Spuck‘s schon aus!“ unterbrach ihn Vegeta. Sie waren gerade allein, da musste keine Etikette beachtet werden, dazu kannten sie sich zu lange. Außerdem spürte er den Sarkasmus in der Anrede.

„Bist du völlig wahnsinnig?“ fauchte der Langhaarige und nahm nun kein Blatt vorm Mund. Nappa nickte zustimmend, ebenfalls nicht erfreut über Vegetas Zustand.

„Du bist nicht unsterblich, Vegeta! Was sollte das, dich dieser Flanke allein reinzustürzen? Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt? Wir hätten dir Rückendeckung gegeben. Sieh dich mal an! Ab ins Lager, zum Verarzten, bevor du aus Blutmangel abstürzt!“

„Sie haben einen Überraschungsangriff versucht und ich war schneller“ gab Vegeta zurück und verdrehte die Augen bei Radditz Belehrungen. Er klang wie ein Waschweib.

Doch Nappa nickte nicht nur zustimmend, er mischte sich ebenfalls ein.

„Was ist mit dir los, Vegeta? So impulsiv bist du sonst nicht. In letzter Zeit bis du wieder aufbrausend, ständig kurz vorm Explodieren. Brauchst du wieder etwas Entspannung? Ne hübsche Frau? Sollen wir wieder mal losziehen, auf der Suche nach einer Bettgefährtin?“ schlug er vor.

„Eine? Ich sag’s nicht gerne, aber er sollte es mal mit einem Dreier versuchen, um diesen sexuellen Frust loszuwerden“ schlug Radditz vor. „Sperr ihn ins nächste Freudenhaus ein, bis es zusammenbricht.“

Nappa grinste, die Vorstellung gefiel ihm.

„Schnauze“ knurrte Vegeta „Mir geht es gut und ich entscheide selbst, ob und wann ich ein Weib nehme.“

„Du bist eindeutig untervögelt“ war Nappa der Meinung. „Du hast dieselbe Ausstrahlung wie vor ein paar Jahren. Da hat meine Taktik doch auch geholfen. Wann bist du zum letzten Mal flachgelegt worden?“

„Das geht euch Trotteln nichts an“ fauchte Vegeta. Langsam bekam er Kopfschmerzen und sein Hochgefühl von eben verschwand. Seine gute Laune war nur von kurzer Dauer gewesen.

„Klingt nach einer ganzen Weile, wenn du mir nicht darauf antwortest“ murmelte der Glatzkopf leise.

Vegeta knurrte, rieb sich massierend die Schläfen.

Auf Sex hatte er gerade keine Lust. Er wollte ein heißes Bad, was zu Essen und ein weiches Bett, um ein paar Stunden zu schlafen, ohne ständig in Kampfbereitschaft zu sein.

Ein kreischendes, forderndes Weib war ihm jetzt zu viel.

Aber er wusste, was die beiden Kameraden meinten.

Er fühlte sich tatsächlich wieder so wie vor ein paar Jahren, als sein Vater ihn ständig in Beschlag genommen hatte, ohne ihm einen Moment der Ruhe zu geben. Die seltenen Ruhepausen, die ihn geholfen hatte, waren die Besuche bei Bulma gewesen.

Aber die konnte er nicht mehr sehen. Er musste sich vom blauen Gift fernhalten und langsam funktionierte es. Sein Drängen nach ihr wurde weniger, aber dummerweise hatte seine Libido abgenommen.

Obwohl er immer noch zahlreiche Angebote bekam, interessierte ihn kein Weib mehr. Wenn er mal eine auswählte, um keine Gerüchte über Impotenz zu befeuern, war die Sache schnell vorbei.

Der Körper nur halb befriedigt, aber im Inneren eine Kälte, die in seine Brust stach und ihn anwiderte

Radditz sah ihn nachdenklich an und als ob ihn ein Blitz der Erkenntnis getroffen hätte, wurde seine Augen groß.

„Vegeta, jetzt mal ehrlich…wann war das letzte Mal, wo du wirklich …“zufrieden“ warst?“ fragte er tonlos.

Es gab Sex und es gab erfüllenden Sex.

Die beiden Männer sahen sich kurz in die Augen, bevor Vegeta ertappt den Blick abwandte, der Mund verkniffen.

„Zum letzten Mal, das geht dich nichts an“ brummte Vegeta, allmählich peinlich berührt.

Radditzs Augen weiteten sich vor Horror, während er seine Schlüsse zog.

Diese Änderung in Vegetas Verhalten…hatte das was mit Bulma zu tun?

Natürlich, es passte vom Zeitpunkt.

Es würde Radditz mehr beruhigen, wenn Vegeta sie wie jede Frau behandelt hätte und sein Leben normal weiterführen würde, aber nun dies…ungläubig röchelte er, konnte kein Wort sagen, solange Nappa in Hörweite war.

Dem Älteren fiel die bizarre Stimmung zwischen den beiden Jüngeren auf. Verdutzt sah er abwechselnd zu ihnen, die plötzlich seltsam still waren, ohne sich wie sonst üblich verbal zu kabbeln.

Sie wandten den Kopf voneinander ab, die Arme vor der Brust verschränkt, der Körper steif…als ob sie sich schämen würden…

„Hey, habe ich was verpasst? Was läuft da zwischen euch?“ fragte er misstrauisch.

Ein Geheimnis, von dem er nichts wusste?

Wegen was schämten sie sich? Ein unglaublicher Verdacht kam auf.

„Jetzt sagt mir nicht, ihr wart so lustgeil und habt miteinander…“ schrie er entsetzt auf.

„WAS!“ sofort sahen sie ihn entrüstet an, verneinten es eilig.

„Warum glauben die Leute das immer“ stöhnte Radditz auf, schlug sich die Hand vor die Stirn. Unangenehm erinnerte er sich, wie er diese Frage schon mal von seiner Schwester gestellt bekommen hatte.

„Wer glaubt das?“ zischte Vegeta, nun deutlich verärgert. „Als ob ich mit so einem Schwächling wie dir…“

„Hey, hey, ich sehe immerhin besser aus als Nappa“ wandte Radditz ein, mit betonendem Seitenblick auf den Glatzkopf.

„Nein, tust du nicht“ widersprach Nappa. „Ich habe schon Frauen den Kopf verdreht, da habt ihr noch in die Windel gemacht.“

„Frauen das Genick zu brechen, ist nichts, womit man prahlen sollte“ murmelte Radditz lakonisch.

„Schnauze, du weiß genau, wie ich es meine!“ befahl Nappa nebenbei, abgelenkt von einem furchtbaren Gedanken. Nachdenklich sah er seinen Anführer an, als würde ihm ein weiterer schrecklicher Verdacht kommen. „Äh, gibt es auch Gerüchte über mich…und euch…?“ fragte er vorsichtig.

Nappa mochte Frauen, liebte ihre weichen Rundungen, ihre feuchte Hitze und konnte mit Männern nichts anfangen. Er wollte keine Gerüchte, die seinen Ruf als Frauenheld schadeten.

Vegeta und Radditz fühlten in dem Moment das Gleiche: bei der Vorstellung, es mit Nappa zu tun, überkam sie das kalte Grauen.

Radditz wurde grün und musste sich eine Hand vor den Mund halten. „Vegeta, verhau ihn. Bring ihn zum Schweigen“ stöhnte er röchelnd.

Vegeta wurde Rot, die Adern an seiner Stirn schwollen an. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das konnte er nicht mehr mit Humor sehen, nicht bei so viel Dämlichkeit.

Er schnappte sich blitzschnell den Größeren, hielt ihn am Kragen seines Brustpanzers fest und klatschte ihn mit der freien, flachen Hand mehrmals gegen die Wangen.

Nappas Kopf wurde zur Seite geschleudert wie ein Punchingball.

Inmitten dieses Regen von Ohrfeigen brüllte Vegeta ihn an. „Ich will so einen Mist nie wieder hören, hörst du! Nie wieder! Ich bin alt genug! Ich habe keine Frauenprobleme! Schon gar keine, die ich ausgerechnet mit dir bereden muss! Und noch einmal so eine grässliche Andeutung und ich reiße dir den KOPF AB! ICH BRING DICH UM!“

Die Luft erschallte vom Schallen der flachen Hand gegen Nappas Haut, seinem Stöhnen und Vegetas Brüllen, während Radditz seinen Würgereiz bezwang.
 

Vegeta an der Spitze, flogen die drei Krieger zum Lager, welches sich die Saiyajins in den Ruinen einer entflohenen Stadt errichtet hatten.

Nappa rieb sich die roten Backen, die so geschwollen waren, als hätte man ihm auf jeder Seite zwei Weisheitszähne gezogen. Missmutig sah er auf Vegetas Rücken.

„Vielleicht sollte man ihm das Stricken beibringen“ murmelte er. Welche andere Möglichkeit gab es sonst noch, wenn weder Training, noch Sex, Alkohol oder Drogen eine Möglichkeit waren.

Radditz hörte ihn, aber außer einem hochgezogenen Mundwinkel zeigte er keine Reaktion auf diesen Scherz.

Ihm gefiel die Situation auch nicht, aber er machte sich weniger Sorgen um seine Haut. Er hatte eine weitere Veränderung bemerkt. Vegeta verhielt sich ihm gegenüber auch anders, nachsichtiger, was auf ein schlechtes Gewissen hindeuten konnte oder weil er es sich nicht mit Bulmas großen Bruder verscherzen wollten.

Beide Möglichkeiten wiesen darauf hin, dass die Blauhaarige noch nicht vollständig aus Vegetas Kopf verschwunden war.

Das mochte Radditz aber nicht, aus zwei Gründen. Einer davon war, weil Vegeta, wie schon bewiesen, kein guter Umgang für seine Schwester war. Er tat ihr seelisch nur weh.

Anderseits aus Sorge um den Fortbestand der Saiyajins und der königlichen Linie.

Vegeta musste endlich wieder der übliche kalkulierende, besonnene Anführer werden, sonst würde er tatschlich noch jung im Kampf sterben. Dieser Unsinn in letzter Zeit, dieses Reinstürzen in jedes Gefecht, verlangte seinen Tribut.

Radditz sah, wie Vegeta wankte, sich aber stur in der Luft hielt. Er weigerte sich, seiner Erschöpfung nachzugeben. Wann hatte er sich wirklich mal ausgeruht?

Der Langhaarige seufzte.

Wer weiß, wären sie vielleicht nur zu zweit, könnte er ihn überreden, ihn als Stütze zu nutzen, aber Nappa würde sich wundern. So nah standen sich die beiden Jüngeren eigentlich nicht.

Er wusste ja nicht, was sie nun plötzlich verband: ihre Zuneigung zu einer jungen Frau mit blauem Haar, was sie auf gewisse Weise zu Komplizen machte.
 

Im Lager angekommen, wurde Vegeta sofort eilig verarztet. Es gab keinen tragbaren Medic-Tank, aber sie hatten einen Arzt im Team, der sich um den verletzten Kommandanten kümmerte.

Mit erfreutem Brüllen nahmen die Saiyajins die Nachricht über den endgültigen Sieg auf.

Nun wurde gefeiert, man musste nicht mehr auf die Vorräte achten, konnte alles verspeisen. Morgen würde man seine Belohnung abholen und eh den Planeten verlassen.

Kaum waren Vegetas Wunden gereinigt und verbunden worden, zog er sich in sein Gemach zurück, welches er sich in einen Turm errichtet hatte.

Dort gab es ein Badezimmer, um sich das Blut aus den Haaren zu waschen und sein ersehntes Bett. Die Männer würden sich darum kümmern, ihn zu beköstigen, sobald das Essen fertig war.
 

Später in der Nacht…

Vegeta erhob sich von der Matratze und marschierte zum Fenster, um frische Luft zu schnappen.

Er warf keinen Blick zurück auf die nackte Frau, die schlafend eine Bettseite belegte.

Sie war eine Kriegerin, die ihm „zufällig“ sein Mahl gebracht hatte. Während er aß, war sie nicht verschwunden, sondern hatte gewartet, um anschließend mit süßer Stimme zu fragen, ob er sonst noch etwas brauche. Verheißungsvoll hatte sie dabei mit den Wimpern geklimpert und ihren Schweif geschwungen.

Vegeta hatte mürrisch die Augen zusammengekniffen, sich an Nappas Worte erinnert und dann mit einem „Was soll‘s“ die Einladung angenommen. Er hatte ihr Handgelenk geschnappt und aufs Bett geworfen, was sie freudig kreischend zugelassen hatte.

Sein Magen war nun halbvoll, die Kopfschmerzen fast verklungen und sexuell halbwegs befriedigt.

Eine Runde hatte ihm gereicht, mehr wollte er nicht von ihr, wie üblich in letzter Zeit.

Dabei war das Weib eigentlich genau das, wie sich jeder Saiyajin seine Traumfrau vorstellte.

Schwarze Haare und Augen, straffe Muskeln, ein symmetrisches Gesicht, ein annehmbares Powerlevel, ein gewisses Selbstbewusstsein mit einer Spur verführerische Arroganz.

Aber je mehr er ihren Körper erkundet hatte, desto mehr Fehler hatte er an ihr gefunden.

Es fühlte sich alles falsch an: ihr Geruch, die Struktur ihre Haare, ihr Geschmack.

Die Geräusche, die sie machte, kratzten in seinen Ohren.

Ihre Bewegungen waren unnatürlich, irgendwie falsch.

Ihre Haut so trocken und voller Narben.

Ihre Brüste waren zu klein, ebenso ihr Hintern; vor lauter Muskeln gab es kaum eine weiche Stelle, in die er packen konnte. Alles war hart und hager, knochig und spitz.

Nicht mal küssend wollte er sie, hatte ihren Mund nur an einer Stelle seines Körpers erlaubt. Willig war sie seinen stummen Befehl gefolgt, ohne aufzumucken oder sich zu wehren.

Ihm war klar geworden, wie häufig sie es schon bei anderen Männern getan hatte und sie war dadurch noch mehr in seiner Achtung gesunken. Sie war so anbiedernd.

Nicht mal an ihren Namen erinnerte er sich.

Vegeta seufzte und strich sich übers Gesicht. Er versuchte sich zu erinnern, wie eine passende Gefährtin für ihn auszusehen hatte, eine zukünftige Königin, die perfekte Saiyajin.

Theoretisch war die Kleine in seinem Bett ein gutes Beispiel, aber ihm wurde klar, wie sehr sie ihm ähnelte: Arrogant, Berechnend und nur aufs Kämpfen und Eigenwohl bedacht.

Wer wollte schon mit einer weiblichen Version seiner selbst ins Bett?

Igitt, wie selbstverliebt.

Eine richtige Partnerin glich die Schwächen ihres Königs aus und unterstützte mit der ihr eigenen Stärke.

Plötzlich tauchte Bulmas Gesicht vor seinem geistigen Auge auf. Eine saiyanische Frau mit so vielen Gegensätzen zu ihm, wie er bislang keine gefunden hatte.

Er schlug sich heftig gegen die Wange, aber nutzlos, das Bild blieb.

Ihm wurde klar, dass es nicht die Schuld der unbekannten Frau war, dass sich der Sex so falsch anfühlte. Es war seine Schuld, weil er die beiden unterschiedlichen Frauen unbemerkt miteinander verglichen hatte. Da konnte diese Kleine ja nur verlieren, sich falsch anfühlen.

Er schüttelte den Kopf, versuchte wieder klar zu werden und Bulmas Gesicht zu verscheuchen. Die kalte Luft half ihm dabei und er setzte sich auf die Fensterbank, lehnte sich an den Fensterrahmen und starrte auf die stille Ebene zu seinen Füßen. Er nahm sich eine Frucht von einem Teller, der griffbereit neben ihm stand, genoss den süßen Fruchtsaft in seiner durstigen Kehle.

Draußen hörte er das Gemurmel und leise Gelächter seiner Krieger, die immer noch feierten.

Er strich sich über die Brust, wo ein Verband saß und kontrollierte, ob der Sitz sich durch die Matratzengymnastik nicht verschoben hatte. Prüfend starrte er an sich herab und zählte die neuen Narben, Ergebnisse von nachlässigen Verhalten.

Nappa und Radditz hatten Recht mit ihrer Kritik, er war wirklich unkonzentriert.

Jeden andere Saiyajin hätte er für so ein Verhalten zusammengeschrien und aus seinem Team entfernt.

„Vegeta“ säuselte eine Stimme.

Er kam nicht mehr dazu, weiter über seine Fehler nachzudenken. Sie, an deren Namen er sich immer noch nicht erinnern konnte, war aufgewacht und sah ihn lockend an.

„Ich will noch mal. Bitte, mein König“ flehte sie, ließ ihren Schweif tanzen und zog derweil das Laken von ihrem nackten Körper fort, um sich zu präsentieren.

Vegeta grunzte nur, wandte desinteressiert den Kopf ab.

Doch sie ließ sich davon nicht abhalten, öffnete ihre Beine und entblößte sich vor ihm. Ihre Finger spreizten ihre nasse Öffnung, luden ihn ein, als wäre sie in größter Hitze. Während sie sich selbst berührte, stöhnte sie laut.

Vegetas Augenbrauen zogen sich düster tiefer. Er verspürte kein Verlangen angesichts ihres vulgären Gebarens.

Eine weitere Honig-Falle, nichts weiter. Sie überlegte vermutlich schon im Geheimen, was sie von ihm verlangen würde, sollte der Skattkönig sie öfters zu sich rufen lassen. Vielleicht hoffte sie auch, dass er sie zu einer Mätresse oder mehr machte.

Unter sich hörte er immer noch die Stimme einiger wacher Krieger und er dachte an seinen Ruf, der laut Nappa auf der Kippe stand. Er konnte jetzt keine Zicke gebrauchen, die nach ihrem Rausschmiss über Impotenzprobleme tuschelte, also gab es nur eine Lösung.

Grimmig sprang er auf, der Mund eine harte Linie, als er auf sie zuschritt. Sie schien der Gefahr nicht bewusst zu sein, lächelte nur siegessicher.

Er würde es noch einmal mit ihr tun und dieses lästige Weib dann aus dem Fenster schmeißen unter dem Vorwand, ihm ungenügend zu dienen. Sie konnte fliegen und besaß ein annehmbares Powerlevel, sie würde es überleben und ihn nie wieder belästigen.

„Dreh dich um und streck deinen Hintern hoch“ raunte er und strich sich vorbereitend über sein halbsteifes Glied, versuchte sich selbst in Stimmung zu bringen.

Doch erst als er ihren Kopf nicht mehr sah, nur noch den hochgereckten Arsch und seine Augen dabei schloss, um sich jemand anderen vorzustellen, wurde sein Penis hart.

Wie um eine lästige Pflicht zu erfüllen, packte er ihre Taille und drang in sie ein.

Während er die Augen fest zukniff und ihre Stimme ausblendete, nahm er sich gedanklich fest vor, es zukünftig lieber gar nicht mehr zu machen als mit so einer, bevor ihm noch der Schwanz abfiel.

Dass er sich währenddessen Bulma vorstellte; diese Tatsache entschuldigte er damit, dass ihr Körper nun mal sehr viel erregender und hübscher war.

Ahhh, wie wundervoll sie sich angefühlt hatte. Ihr Hintern, ihre Brüste, ihre seidige Haut…wie sie unter ihm stöhnte, seinen Namen rief…wie ihre Augen sich verdunkelten, dann erhellten, als der Orgasmus sie überrannte.

Seine Hüftstöße wurden schneller, Bilder aus Vergangenheit stürmten auf ihn ein. Er fühlte sich wieder fast wie damals…sein Glied bewegte sich hastig in der feuchten Wärme, seine Finger krallten sich tiefer in die fremde Haut.

Mit einem gutturalen Stöhnen ergoss er sich und beinahe wäre ihm Bulmas Name herausgeschlüpft.

Nur indem er sich auf die Lippen biss, bewahrte er sich vor dieser Peinlichkeit.
 

Wochen später…

Bulma marschierte durch die Gänge des Raumflughafen, ein elektronisches, hochfunktionales Tablett in ihren Händen, auf denen sie einige Daten überprüfte.

Beiläufig nickte sie einigen Arbeiter zu, die sie grüßten oder ihr zuwinkten.

Mittlerweile hatte sich ihr Ruf als fähige Technikerin herumgesprochen, die Kritik wurde leiser, auch als Eigennutz.

Wie die meisten Saiyajins konnte auch Bulma nachtragend und unversöhnlich sein, mit langem Gedächtnis.

Diejenigen, die über sie lästerten, mussten sich nicht wundern, wenn sie später unter fadenscheiniger Ausrede ihre Anfragen ablehnte.

Sollten diese Besserwisser doch selbst zurechtkommen. Wenn jene dann versuchten sich zu beschweren, ihre höhere Stellung vorwiesen, empört waren und damit drohten, es weiter zu melden, lachte Bulma nur spöttisch laut auf.

Wieder mal zeigte ihr weißer Brustpanzer mit dem Königswappen an, dass sie nur einen Vorgesetzten hatte. Es gab nur eine Person, die ihr offiziell Befehle erteilen konnte.

„Beschwer dich doch bei ihm“ sagte Bulma dann gehässig lachend. „Aber sag mir vorher Bescheid, ich möchte zu gerne dabei zugucken.“

Skattkönigs Vegetas cholerisches Verhalten in letzter Zeit und seine Ungeduld bei Unfähigkeit und Ignoranz waren bekannt.

Die anschließende Reaktion war so oft die Gleiche, dass Bulma sie vorhersehen konnte: die betreffenden Saiyajins wurden bleich vor Angst oder rot vor unterdrücktem Zorn und gingen dann, um sich heimlich bei jemanden anderen zu beschweren, was aber absolut sinnlos war.

Jeder Saiyajin mit einem Funken Intelligenz und gesunden Eigennutz wollte es sich nicht mit Bulma verscherzen: er konnte ja in Zukunft ihre Hilfe brauchen, da wollte man nicht auf ihrer schwarzen Liste stehen. Sie war bislang unersetzbar.

Die Saiyajins an diesen Ort lernten dadurch schnell, es sich nicht mit Bulma zu verscherzen und freundlich zu sein. Ehrfürchtig beugten sie öfters ihren Kopf beim Anblick der Blauhaarigen.

Bulma sah auf die Daten des Raumflughafens, die sie heimlich unbemerkt lesen konnte. Ihr Tablett war eine Eigen-Version; es sah von außen alt aus, verfügte aber innen über eine hoch technologische Hardware made by Bulma.

Im Orbit des Planeten befand sich gerade ein Raumschiff aus Aurum mit wichtiger Gesandtschaft.

Da der Planet Vegeta-Sei über eine relativ hohe Schwerkraft verfügte, funktionierte es wie eine natürliche Barriere gegen andere Völker, die nicht die nötige Stärke besaßen, um sie auszuhalten.

Darum mussten Gäste aus wohlgesonnen Rassen ihre Raumschiffe nutzen und im Orbit verbleiben, wenn sie persönlich mit den Saiyajins verhandeln wollten.

Vielleicht wäre eine technische Lösung möglich, aber für beide Seiten hatte diese Art des Besuches einen großen Vorteil. Die Fremden fürchteten, von den Saiyajins gefangen genommen zu werden und konnten bei Unstimmigkeiten schnell in ihrem eigenen Raumschiff fliehen. Die Saiyajins misstrauten Besucher, fürchteten Attentate mit Bomben oder Gift und ließen darum kein fremdes Raumschiff näher als in die Umlaufbahn.

Bulma sah auf die Bilder des fremden Raumschiffes, die der Überwachungs- Satellit lieferte: schnittige Form, eine reinweiße Außenhülle mit goldenen Spitzen, die Fenster wirkten wie ein blaues Band, welches sich um das Raumschiff schlängelte, dazu ein fremdes Wappen, groß und golden drauf.

Es sah so wunderschön aus, wie es da im dunklen All schwebte.

So etwas hatte sie noch nie gesehen und es drängte sie, es genauer zu inspizieren.

Wie sah es wohl von innen aus? Mit welcher Art von Antrieb flog es?

Es sah so völlig anders aus als die „Oji“, das größte Raumschiff von Vegeta, so glänzend und modern.

Zu dumm, dass die Aurumaner nicht auf Vegeta-Sei landen konnten, aber wenn sie wenigstens mit hochfliegen dürfte. Sie wusste, dass Vegeta sich mit ihnen traf. Heute war ein Gedenktag, als Erinnerung an das erste Treffen zwischen Aurum und den neu gegründeten Planeten Vegeta-Sei vor Jahrzehnten und dazu wurden traditionell Geschenke ausgetauscht. Er war schon vor einer Stunde losgeflogen; sie hatte von weitem das Shuttle gesehen, wie es mit ihm abhob.

Wäre sie nicht inoffiziell aus seinem Team entfernt worden, wäre sie vermutlich mitgeflogen.

Sie kaute unzufrieden auf ihrer Unterlippe, ärgerte sich über die verpasste Gelegenheit.

Das war nur Vegetas Schuld!

Sie klemmte sich ihr Tablett unterm Arm und riss grimmig die Tür auf, die zum Außenhof führte.

Während sie über den Hof marschierte und die parkenden Pods beiläufig begutachtete, hörte sie plötzliche eine bekannte Stimme Befehle erteilen. Sie drehte den Kopf.

Überrascht wurden ihre Augen größer, dann bildete sich auf ihren Lippen ein zufriedenes Lächeln.

Sie hatte Glück, sie würde heute doch noch tolle Raumschiff von nahem sehen können.
 

Bardock sah auf das kleine Shuttle, welches ihn und seine Kameraden zusammen mit der Lieferung, die sie gerade rein trugen, zur „Ororo“, dem Raumschiff aus Aurum bringen sollte.

Es handelte sich bei dem Inhalt der Kisten um Kunstgegenstände, welche die Saiyajins mal gestohlen hatten, ohne eine wirkliche Verwendung zu haben, außer sie solchen Leuten wie dort oben als kleine Gefälligkeit zu übergeben.

Jene Überreste von längst zerstörten Zivilisationen waren von großem Interesse für die kultivierten Gäste, die gerne solche Geschenke annahmen. Für sie waren es kostbare Kulturgüter.

Aber hinter der freundlichen Geste der Saiyajins versteckte sich eine Drohung.

„Sie her, die Besitzer dieser Kunstwerke waren einst ein mächtiges Volk, aber auch sie hatten keine Chance gegen die Saiyajins. Bedenk also, wie du dich uns gegenüber benimmst, sonst sind es nächstes Mal deine Schätze, die wir nehmen.“

Da es sich bei den jetzigen Gästen um Aurelius persönlich handelte, einen Mann, der die Saiyajins seit langem kannte, würde er die Bedeutung garantiert verstehen.

Bardock war dafür verantwortlich, die Lieferung sicher nach oben zu bringen, ohne einen Kratzer zu hinterlassen und im Gegensatz die erhaltenen Geschenke nach Prüfung mitzunehmen.

Eine leichte Aufgabe, aber man wusste ja nie, darum war der verlässliche Mittelklasse-Krieger ausgewählt worden.

„Hallo, Papa“ sang eine helle, weibliche Stimme.

Überrascht drehte er den Kopf und sah seine Tochter lächelnd auf ihn zu rennen.
 

„Na, ich weiß nicht“ brummte Bardock und kratzte sich unsicher den Hinterkopf.

„Och, komm schon, Papa, was soll passieren, wenn ich mit euch fliege? Ich habe meine Pflichten für heute erledigt, ich stehe zur freien Verfügung. Wenn es ein Problem mit dem Shuttle gibt, willst du doch nicht festsitzen? Ein Mechaniker dabei zu haben, kann sehr nützlich sein“ schmollend und bittend sah Bulma ihren Vater an, redete mit Engelszunge auf ihn ein.

Hilfesuchend drehte Bardock den Kopf, doch seine Kameraden grinsten nur.

Sie sahen schadenfroh dabei zu, wie der sonst so harte Krieger es nicht schaffte, das Anliegen seiner Tochter abzuschmettern.

Für sie war es kein Problem, sie fanden Bulmas Argumentation logisch. Außerdem hatte es den Vorteil, dass Bardock nachsichtiger in Gegenwart seiner Kleinen war, das kam auch ihnen zugute.

„Nimm sie mit, Bardock“ rief Toma, der am Shuttle lehnte.

„Ja, tu es endlich. Wir kommen noch zu spät“ drängte Selypa ungeduldig.

Bardock stöhnte, verdrehte die Augen, aber mit einem Seufzen gab er nach.

„Also gut, aber du benimmst dich. Beim Liefern kannst du uns nicht helfen und ich vermute, deswegen willst du auch nicht da hoch, oder?“ fing er an, auf seine Tochter einzureden. Sie schmunzelte zustimmend und streng fuhr er fort „Aber wenn du dich umsiehst, benimmst du dich und bleibst unauffällig. Triff auf keinen Fall auf die Gesandtschaft. Das bleibt unser Geheimnis.“

Sie lächelte gewinnend, tippte auf ihren Scouter. „Keine Sorgen, du sagst mir Bescheid, wenn ihr fertig seid und ich komme sofort zu euch.“
 

Die „Ororo“ war von nahem noch schöner, als Bulma es vermutet hatte. Vor Freude zitterte ihr Körper. Sie war so glücklich, dass ausgerechnet ihr Vater für diese Aufgabe eingeteilt worden war.

Kaum war das Shuttle im großen Lagerraum gelandet, als sie auch schon ungeduldig aufstand, obwohl die Shuttle-Luke noch geschlossen blieb.

Ihr Vater bemerkte belustigt, wie aufgeregt sie war. Bei so einem großen Raumschiff, mit ihrer Rüstung, die sie als Saiyajin auswies, sollte ein kurzer Rundgang eigentlich kein Problem sein.

Selbst wenn jemand sie sah, würde er sie als Mitglied der Delegation behandeln.

Das Entladen und Beladen würden nicht mehr als eine Stunde dauern.

Während er anfing, das Entladen zu beaufsichtigten, schlich sich Bulma mit einem letzten abschließenden Zwinkern fort, in ihren Händen ihr Tablett.
 

Während sie durch die Gänge schlich, auf der Suche nach den Maschineraum, nutzte sie ihren Ki-Sinn, um anderen Personen aus dem Weg zu gehen.

Sie fand eine gute Ecke mit einem unbeobachteten Bord-Computer, wo sie sich einhackte und Daten auf ihr Tablett runterlud. Diese würde sie später genauer untersuchen.

Schiffspläne, Protokolle, Reise-Aufzeichnungen…während ihr kleiner Computer arbeitete, las sie im Bord-Computer quer.

Dabei stieß sie auf die Aufzeichnungen der königlichen Mission von Vegeta III. und seinem berühmten Raumschiff „Oro-Saru“. Eine Zusammenarbeit von Aurum und Vegeta, die berühmte, langjährige Mission, von dem es kaum öffentliche Informationen gab.

Ihr Interesse war geweckt, sie tippte sich durch, bewunderte die Pläne des besonderen Raumschiffes und las von den bisherigen Entdeckungen sowie den technischen Details.

Ein neuentwickelter Antrieb, kleinere Medic-Tanks, eine Sauerstoffbar und eine neue Wasser-Aufarbeitungsanlage; so viele inspirierende Erfindungen.

Da die Techniker von Aurum damals damit gerechnet hatten, dass diese Reise so weit entfernt führen würde, dass man nur schwer den Funk nutzen konnten, hatten sie die Idee gehabt, kleine Kommunikator-Satelliten ins Raumschiff einzufügen. Auf regelmäßiger Entfernung wurde eines davon ausgespuckt, damit es wie eine Kommunikations-Kette die Meldungen weiterfunkte.

Doch je weiter entfernt die „Oro-Saru“ war, desto länger dauerte der Kontakt. Die letzte Meldung war einen Monat her und befasste sich mit den Spuren von intelligenten Leben, die man gesichtet hatte; Anzeichen einer entwickelten Rasse, die man genauer untersuchen wollte.

Es klang alles sehr spannend, aber es war auch eine zeitaufwendige Mission.

Sollte diese Mission aus unerfindlichen Gründen plötzlich abgebrochen werden, würde es aufgrund der Entfernung mehrere Monate nur für die Rückreise dauern.

So schnell kam König Vegeta nicht zurück.
 

Zufrieden über ihren Fund, löste sie die Verbindung zum Tablett und steckte es wieder ein. Sie löschte jede Spur an ihren Zugriff aus und bemerkte verwundert, wie ähnlich die Codes aufgebaut waren. Das System sprach eine ähnliche Sprache wie das Computer-System der Tsufurjins.

Vielleicht bauten beide auf einem gleichen Grundsystem auf, dem gleichen Binär-Code?

Für sie war es jedenfalls vorteilhaft.

Mit glückseligem Lächeln verließ sie schnell den kleinen Gang.

Leider waren in den Maschinenräumen zu viele Personen, als dass sie sich dort unbemerkt einschleichen könnte. Mit ihren blauen Haaren würde sie zwischen den blonden Aurumaner schnell auffallen.

Doch da ihr noch etwas Zeit verbleib, ihr Vater sie noch nicht zu sich rief, wanderte sie den öffentlichen Gang des Raumschiffes lang und bewunderte den Innenausbau.

Rote, samtige Teppiche auf den Boden, saubere, weiße Wände mit sanft strahlenden, kristallförmigen Lampen, diverse Bänke, von denen man auf die gegenüberliegenden Fenster ins All schauen konnte…im Vergleich zur „Oji“ war es hier luxuriös. Sogar die Toiletten, die regelmäßig verteilt waren, sahen besser aus, waren größer, mit goldenen Wasserhähnen und Marmorbecken ausgestattet.

Je weiter sie ging, desto mehr Passagiere bemerkte sie. Aurumaner in langen, cremefarbenen Gewändern, geschmückt mit funkelndem Geschmeide schlenderten umher. Eilig versteckte sich Bulma in den Ecken und beobachtete diese gutaussehende, humanoide Rasse mit den typischen blonden Haaren, der schlanken Statur, den ebenmäßigen Gesichtszügen und den gebräunten Teint.

Da hinten schienen die Feierlichkeiten stattzufinden, der Empfang. Sie hörte Gelächter, das Klingen von Gläsern und leiser Musik und spürte einige starke Auren, die nur von Saiyajins stammen konnten.

Darunter auch zwei sehr bekannte Auren, die von Radditz und Vegeta.

Da sie dazu nicht eingeladen war und von den beiden auch nicht entdeckt werden wollte, wanderte sie in die entgegengesetzte Richtung.

Schade, denn es roch nach leckerem Essen und langsam knurrte ihr Magen.

Ob sie die Kombüse finden könnte? Würden die arbeitenden Saiyajins wie ihr Vater auch eine Mahlzeit bekommen? Gab es für sie eine Kantine in diesem herrschaftlichen Raumschiff?

„Na, auch gelangweilt von diesem Empfang?“ sprach sie plötzlich jemand von der Seite an. „Ich wünschte, ich könnte auch gehen.“

Bulma zuckte zusammen und bemerkte mit einem Seitenblick, dass sich hinter einem Vorhang eine gepolsterte Bank versteckte, auf die sich jemand ausruhte. Hinter den offenen Falten hatte er ihre Gestalt bemerkt.

Erschrocken blinzelte sie ihn an, zu keinem Wort fähig.

Dafür stand der Sprechende nun auf, streckte sich und stellte sein halbvolles Glas ab.

Er war jung und großgewachsen, mit goldenem, lockigem Haar. Er trug eine cremefarbene Toga mit einer purpurroten Stola darüber. Sein Gürtel und sein Halsreif bestanden aus verzierten Goldplättchen mit eingefassten Edelsteinen, dazu breite, goldene Armmanschetten und diverse Ringe an den Fingern. Bulma sah sofort, dass es sich bei ihn um einem hochangesehenen Aurumaner handeln musste, wenn er so viel Gold und Purpur tragen durfte.

Wie bei den Saiyajins, wo auch nur die Königsfamilie rote Umhänge tragen durfte, war es ein Zeichen von Adel.

Ehrerbietend senkte sie den Kopf und verfluchte sich innerlich, von ihm entdeckt worden zu sein.

Sie wollte doch unbeobachtet auf dem Schiff herumschleichen, aber der Kerl hatte so eine schwache Aura…in seiner Ecke hatte sie ihn nicht bemerkt.

Wie kam sie schnell von hier weg ohne Alarm auszulösen?

Auf keinen Fall sollte Vegeta erfahren, dass sie in der Nähe war; sie durfte keinen Lärm veranstalten.

Aurum durfte außerdem nichts von ihrem Tablett mit den gestohlenen Daten wissen.

Sie hörte ein belustigtes Lachen und hob neugierig den Kopf.

Der Fremde stand nun direkt vor, ohne etwas Abstand zu lassen und beäugte sie wohlwollend. Aus der Nähe konnte sie seine langen, dunklen Wimpern erkennen, die wohlgeformte Nase und Lippen, die grünen, tropfenförmige Ohrringe.

Er war ein gutaussehender Mann, aber unter seinem Blick fühlte sie sich unbehaglich.

Wie er sie taxierte, sie abschätzte…sie blieb misstrauisch.
 

Pretio d‘Oro aka Pret, Kronprinz von Aurum, sah interessiert auf diese ungewöhnliche Saiyajin.

Auf den ersten Blick hätte er sie für jemanden von einer anderen Rasse gehalten, denn ihr blauer Schweif war so unauffällig, dass man ihn kaum bemerkte. Dazu diese herrlichen Augen und ihre seidigen Haare in der unüblichen Farbe. Außerdem strahlte sie nicht diese Brutalität aus wie bei Vegeta und seinen Männern. Ihr Körper war wohlgeformt und die Rüstung wirkte an ihr aparter, wie eine fremde Tracht. Eine exotische Ausstrahlung ging von ihr aus, die ihn anzog.

Waren alle saiyanische Frauen so?

Es war das erste Mal, dass er eine von nahem sah. Er hatte von einigen Kriegerinnen gehört, aber noch nie eine saiyanische Frau von nahem gesehen.

Im Gegensatz zu den Gerüchten wirkte sie harmlos, nicht wie eine brutale Söldnerin.

Pret trug keinen Scouter, da an Bord alle die allgemeine Sprache der nördlichen Galaxie sprachen und kein Übersetzer notwendig war. Er ahnte daher nicht, dass sogar diese schwache Saiyajin achtmal stärker war als er.

Stattdessen überkam ihn bei ihrem Anblick ein bekanntes Gefühl der Berechnung.

Prets Volk war bekannt als das geldgierigste Händlervolk des Universums und die Königsfamilie war davon keine Ausnahme.

Alles wurde einem Wert zugeordnet.

Während Pret also trügerisch unschuldig auf Bulma herablächelte, rechnete er im Hinterkopf bereits ihren Wert aus.

Sie war eine Saiyajin und die waren begehrte Sklaven. Da sie aufgrund ihrer Stärke und Stolzes sich nur schwer fangen und brechen ließen, konnte man einen hohen Preis für einen saiyanischen, loyalen Leibwächter verlangen.

Zu dumm nur, dass die meisten Saiyajins immer in Teams unterwegs waren und man nur schwer einen isolieren und entführen konnte, vom Abrichten ganz zu schweigen. Saiyajins wollten nur jemanden dienen, den sie als Stärkeren anerkannten und wer war schon stärker als ein Saiyajin?

Die wenigen Experimente, wo man versucht hatte, sie mit elektronischen Halsbändern abzurichten, hatte nur zu Selbstmorden geführt. Lieber starben diese Barbaren als einem schwachen Nicht-Saiyajin zu gehorchen und ihre Ehre zu verlieren.

Der Umstand, dass Aurum neben Waffen auch Sklaven verkaufte, führte zu dem schlechten Ruf von Aurum als „Blutbefleckte Münze“ und gleichzeitig dazu, dass sie die besten Kunden der Saiyajins waren.

Aber die Saiyajins würden es niemals zulassen, dass eigene Leute als Sklave angeboten würden, weshalb nur auf dem Schwarzmarkt diese Anfrage kursierten…und die Königsfamilie von Aurum beherrschte den galaktischen Schwarzmarkt, wenn auch unter falschen Namen.

Pret stellte sich vor, wie man die hübsche Saiyajin verkaufsfördernd präsentieren könnte.

Mit ihren schönen Haaren und den großen, intelligenten Augen…er strich sich beiläufig übers Kinn und stellte sich Bulma in einer kurzen, weißen Toga vor, die ihren Körperformen schmeichelte, dazu mit zierlichen Goldketten behängt, in denen rosa Edelsteine aufleuchteten. Als Kontrast dazu ein breiter Sklaven-Reif um den zierlichen Hals. Die Farben Gold und Weiß würden ihr wunderbar stehen, besonders in Kombination mit diesen wundervollen Haaren. Ein seidiger, herabfließender Stoff würde die hervorragenden Konturen ihres Körpers noch unterstreichen.

Bei diesem Anblick würden Männer ein Vermögen für sie bezahlen, ganz egal, ob sie sich als Leibwächterin eignete oder nicht. Man hätte auch andere Aufgaben für sie.

„Wie wundervoll, eure Bekanntschaft zu machen, meine Dame“ sprach Pret schließlich als erstes, weil Bulma als Niedergestellte sich weder rühren noch sprechen durfte. „Wie ist euer Name?“

„Bulma“ antwortetet die junge Frau zögerlich.

„Erhebt euch, hübsche Saiyajin“ befahl Pret. „Ihr seht vor euch, Pretio Candidos d’Oro, Kronprinz von Aurum.“

Nachdem die offizielle Vorstellung damit abgeschlossen war und Bulma eine Erlaubnis erhalten hatte, hob sie ihren Kopf, wodurch der Prinz nun besser ihre Gesichtszüge studieren könnte. Freundlich lächelte er sie an, während er sich im Hinterkopf zu seinem guten Riecher für edle Ware beglückwünschte.

„Hm, ich habe euch beim Empfang eben nicht gesehen und so jemand Hübsches würde ich nicht vergessen“ begann er im freundschaftlichen Tonfall. „Helft mir doch, werte Bulma, mir diese öde Zeit zu vertreiben. Setzt euch zu mir, trinkt was, erzählt mit von euren Planeten. Leider sind wir Aurumaner zu gebrechlich, um ihn zu betreten. Aber ich brenne drauf, davon zu hören“ schmeichelte er und nutzte seinen vielgerühmten Charme, um ihr Misstrauen zu zerstreuen.

Doch bei Bulma schien es nichts zu nützen. Sie sah sich furchtsam um und suchte deutlich nach einer Ausrede, um seiner Einladung nicht Folge zu leisten.

„Euer Angebot ehrt mich“ begann sie in überraschend höflichen Tonfall. „aber ich bin kein Gast hier, sondern gehöre dem Team, dass für die Übergabe der Geschenke verantwortlich ist. Mein Kommandant wird über meine Trödelei nicht erfreut sein. Ich wollte nur etwas mehr von diesem wundervollen Raumschiff sehen“ entschuldigte sie sich.

Pret, als geborener Händler und geübter Redner, stieg darauf ein. Mit charmanten Worten versuchte er sie zum Bleiben zu überreden. Er lächelte sie breit an.

„Nicht wahr? Sie ist ein Prachtschiff, unsere „Ororo“. Ihr solltet mal den Empfangssaal sehen oder die Brücke. Vielleicht auch eines der Gästezimmer. Keine Sorge, solange ihr in meiner Nähe seid, könnt ihr überall hin. Was soll euer Kommandant sich da schon beschweren? Ich bin ein Gast der Saiyajins und ihr seid mein Gast. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, vielleicht war es Schicksal. Ich zeige euch mein Raumschiff und ihr rettet mich dafür von dieser langweiligen Veranstaltung“ er griff schnell nach ihrer Hand und hauchte der überforderten Saiyajin einen Kuss auf die Rückseite.

Mit gewinnendem Lächeln sah er sie an.
 

Bulma zögerte aus Höflichkeit und das war ihr Fehler.

Jeder anderen Saiyajin wären die Konsequenzen egal gewesen, sie hätte dem blonden Burschen die Hand entrissen, ihm gar eine Ohrfeige gegeben und wäre unbeeindruckt gegangen, sich nicht um Etikette oder ihren Ruf als Barbarin scherend.

Doch Bulma, die einige Bücher über Aurum gelesen hatte, sowie Zeit auf Altharwa, einem ähnlichen Planeten verbracht hatte, wollte keinen Fehler begehen.

Wie konnte sie ausgerechnet dem Kronprinzen von Aurum gegenüber unhöflich sein; das ging doch nicht.

Dazu war sein Angebot verführerisch. Die Brücke zu sehen, den Kontrollraum dieses faszinierenden Raumschiffes? Das hörte sich interessant an.

Sie zögerte, leistete aber keinen Widerstand, was Pret nicht entging.

Wie ein Fischer, der etwas am Haken spürte, wollte er nicht loslassen; nutzte die Gelegenheit.

Mit süßen Worten schmeichelte er ihr, versuchte sie zum Bleiben zu überreden.

Bislang hatte er noch jede Frau mit seiner Überredungskraft überzeugt. Zwar widerstand ihm diese Bulma schon recht lange, aber er war sich gewiss, sie auch überzeugen zu können.

Für den Anfang ging es ihm wirklich nur um eine lustige, neue Bekanntschaft, die ihm die Zeit vertrieb, aber wer weiß, welch günstige Gelegenheiten es noch gab.

Er hätte sich nie vorstellen können, eine Saiyajin mal hübsch zu finden, aber für sie machte er eine Ausnahme. Sie schien auch intelligenter zu sein als ihre Artgenossen und er hatte weniger Angst vor ihr.

Die perfekte Person, die ihn von seiner Langweile retten könnte.
 

Vegeta stellte gelangweilt sein leeres Glas ab.

Der Empfangssaal war erfüllt von leisem Gelächter und Musik. Er war prächtig ausgestattet, mit diamantenförmigem Kronleuchter, goldenen Verzierungen an den Wänden und einem Buffet, was ständig aufgefüllt wurde. Die großen Fenster zeigten das dunkle All, sowie den rot-leuchtenden Planeten Vegeta. Hauptsächlich befanden sich die Gastgeber, Aurumaner drin, aber auch einige hochgestellte Saiyajins; Generäle und Minister in Parade-Uniformen mit breiten Schultern und Umhängen.

Radditz und Nappa hielten als Leibwächter die Stellung im Hintergrund, wie üblich kampfbereit in ihren Rüstungen und als einzige mit einem Scouter ausgerüstet.

Die Aurumaner hielten sich verdächtig oft in ihrer Nähe auf, sahen begehrlich auf die starken, männlichen Körper. Einige Frauen näherten sich sogar kichernd Radditz und wollten über seine Brust streicheln, was jener aber mit einem schnellen Schritt rückwärts verhinderte.

Saiyajins waren misstrauisch und ließen sich nicht von Fremden berühren, fürchteten stets einen Angriff. Ungebührlicher Körperkontakt, dazu noch von einer Rasse, die so nach Parfüm stank, war ihnen zuwider.

Vegetas Mund war verkniffen, als er die gierigen Blicke der Aurumaner sah und sich an einigen Gerüchten über sie erinnerte. Gerüchte, von denen er wusste, wie wahr sie waren, auch wenn Aurum zu geschickt für Beweise war.

Die Ankunft von Aurelius, der sich durch die Menge bahnte, lenkte Vegeta ab.

„Ahh, Vegeta, ich muss euch unbedingt meinen neuesten Kauf zeigen. Ein Prachtstück eines Schwertes, vielleicht könnt ihr mir eure fachliche Meinung dazu sagen“ forderte der Alte ihn zum Mitgehen auf.

Vegeta verstand die versteckte Botschaft: Aurelius wollte mit ihn an einem Ort sprechen, wo niemand lauschen konnte.

Vielleicht ging es um die Mission seines Vaters; einige der entdeckten Planeten müssten bald gesäubert und für den Verkauf vorbereitet werden.

Er begleitete den alten Mann. Zwar folgten ihnen die neugierigen Blicke, als sie den Saal verließen, aber niemand stellte sich ihnen entgegen.

Aurelius ging voran, doch als sie beide um die nächste Biegung schritten, hielt der Alte plötzlich erschrocken inne. Vegeta wäre beinahe in ihn reingerannt und sah überrascht nach vorne, um zu sehen, was ihn so schockierte.

Ihm wurde die Luft aus der Lunge gepresst, als er zwei Personen sah, die ebenfalls überrascht von den Neuankömmlingen waren und sie anstarrten.

Vegeta konnte den Schock von Aurelius nachempfinden, denn er fühlte sich, als würde man ihn ohne Vorwarnung eine reinhauen: vor ihm stand Bulma.

Und neben ihr, ihre Hand haltend, der schleimige Goldprinz von Aurum.
 

Alles schien in Zeitlupe zu laufen, jede Bewegung war vor seinen Augen unglaublich langsam, während er gleichzeitig nichts hörte außer dem Rauschen in seinen Ohren.

In dieser anhaltenden Zeitspanne sah er jedes Detail glasklar vor sich.

Bulmas Gestalt, die er regelrecht einsaugte; ihre Augen, Gesichtszüge, ihre wohlgeformte Figur in der engen Uniform. Sie wirkte attraktiver, als hätte sie sich in der Zwischenzeit endgültig zu einer Frau entwickelt. Keine Spur von Kindlichkeit mehr in ihren blauen Augen unter den langbekränzten Wimpern.

Vergessen waren die letzten Monate, wo er sie gut verdrängt hatte. Nun erkannte er, dass er ihren Anblick nur vergraben hatte unter seinen täglichen Aufgaben. Bei ihrem Anblick kam aber alles wieder hoch, sogar noch stärker.

Sie war noch schöner als in seiner Erinnerung. Selbst der kalte Blick, mit dem sie ihn bedachte, änderte nichts an ihrer Anziehungskraft. Es juckte in seinen Fingern, sie am Handgelenk zu packen, sie an sich zu ziehen und nie wieder loszulassen. Er wollte über ihren Körper streichen, seine Finger in ihren Haaren vergraben, um ihren Kopf in den Nacken zu ziehen, mit seinen Zähnen an der Haut zu knabbern und daran zu riechen.

Das Blut rauschte heiß durch seine Adern und er spürte zum ersten Mal seit Wochen wieder ein erregtes Schaudern. Nur bei ihr fühlte er sich so…so komplett, so lebendig.

Ein eifersüchtiges, besitzergreifendes Verlangen kam auf: Sie musste bei ihm sein, an seiner Seite und nicht bei diesem Schönling.

Vegetas Blick konzentrierte sich nun auf ihn. Sein Schweif bauschte sich auf und unwillkürlich knurrte er leicht, als er dessen Hand sah und wo sie lag.

Er wagte es, Bulma zu berühren!

Sie war sein, sein Eigentum!

Was fiel ihm ein, sie anzutatschen!

Seine Hände ballten sich; er stand kurz davor, dem Blonden die Fresse einzuschlagen.

Scheiß auf die diplomatischen Konsequenzen, kein Fremder durfte so einfach eine Saiyajin betatschen und ganz besonders nicht seine Bulma.

Aurelius, dessen Stirn ebenfalls gerunzelt war, allerdings aus anderen Gründen, hörte das Knurren und sah alarmiert auf. Mit schnellen Blicken erkannte er die gereizte Stimmung des Skattkönigs.

„Pret, was machst du da?“ fragte er streng, in dem Versuch, Prets Leben zu retten.

„Ich?!“ Überrascht, etwas dümmlich sah Pret auf seine Hand, die immer noch Bulmas festhielt. Er erkannte nun ebenfalls die Ursache von Vegetas Zorn und ließ sie schnell los, wobei er sich an einem unschuldigen Gesicht versuchte. Kaum hatte er sie losgelassen, als Bulma auf die Knie sank und ihren Kopf vor Vegeta beugte.

Sie war bei Vegetas Ankunft zwar auch überrascht gewesen, aber sie erholte sich am schnellsten, fasste einen Plan. Sie blieb in der Rolle, die Vegeta ihr aufgedrängt hatte: die einer untergebenden Saiyajin, die sich ihm nicht mehr nähern durfte.

In einer ehrfurchterbietenden Geste, wie es dem Herrscher der Saiyajins zustand, senkte sie tief den Kopf. Dadurch brauchte sie dem Mistkerl auch nicht mehr ins Gesicht zu sehen.

Wie sie es sich gedacht hatte: dass sie ohne seine Zustimmung an Bord war, erzürnte ihn.

Er hatte tatsächlich geglaubt, er könnte ihre Karriere behindern, ihr den Weg abschneiden, sie auf den Planeten lassen.

Tja, blöd gelaufen.

Wäre dieser Vollidiot von Prinz nicht gewesen, wäre sie noch rechtzeitig verschwunden und er hätte nie was davon erfahren.

Nun aber spürte sie die zornigen Wellen seines Kis, während sie aus den Augenwinkeln seine Stiefel beobachtete. Schnell überlegte sie die passenden Ausreden für ihre Anwesenheit auf dem fremden Rauschiff. Neben sich hörte sie den fremden Prinzen stammeln, der seinem Urgroßvater erklärte, wie er zufällig auf die blaue Saiyajin getroffen war und sich mit ihr unterhalten hatte.

Die weißen Stiefel traten auf sie zu, hielten kurz vor ihr inne. Seine machtvolle Präsenz überstrahlte alles, ragte vor ihr auf wie ein drohendes Gewitter.

„Ist das wahr?“

Als sie seine dunkle Stimme hörte, stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Es war nicht wegen dem gefährlichen Unterton, sondern weil sie diese Stimme zuletzt gehört hatte, als sie beide sich nackt in seinem Bett gewälzt und er ihr heiße Worte zugeflüstert hatte; so dunkel und verrucht. Da wurden Erinnerungen wach…Erinnerungen, an die sie gerade nicht denken wollte.

Sie schluckte und sagte schnell in unschuldigen Ton. „Das ist richtig. Ich war auf der Suche, als Prinz Pretio mich sah. Er stellte viele Fragen und ich wagte nicht, mich zu widersetzen.“

„Du bist eine Saiyajin. Deine Loyalität gehört in erster Stelle MIR“ das letzte Wort war schneidend. „Wenn ein gelackter Gockel dich aufhält, hast du ihm eine zu watschen und deine Pflicht zu erfüllen“ hörte sie sein erzürntes Knurren.

„Äh, hallo? ICH bin der KRONPRINZ von AURUM!“ widersprach Pret empört. „Zudem möchte ich hinzufügen, dass wir beide gesittet und höflich miteinander umgegangen sind. Warum darf die junge Frau nicht mit mir sprechen? Gehorcht der Skattkönig über jeden Gedanken, jede Privatsphäre seiner Untertanen? Wie anmaßend“ höhnte er schnippisch. „Muss sich eure Untergebene jetzt dafür rechtfertigen, dass sie im Gegensatz zu ihren Artgenossen HÖFLICH war?!“

„Sei still“ zischte Aurelius und verpasste seinem Ur-Enkel einen überraschend starken Ellbogenstoß in den Magen. Der stöhnte überrascht auf.

Unterbrochen von diesem Zwischenruf, sah Vegeta wieder auf Bulma.

Wut auf Pret und Wut auf sie wechselten sich ab, mit Unterbrechungen von Zorn auf sich selbst.

Warum konnte sie nicht seine Befehle folgen und in der sicheren Heimat bleiben?

Sie sollte nicht hier sein, nicht an diesen Ort voller falscher Schlange und Hyänen.

Warum wollte er sie gleichzeitig küssen und den Hals umdrehen?

Natürlich, er hatte einen Verdacht für seinen Gefühlstumult, aber den lehnte er ab. Nein, es war keine Liebe, niemals, nur Begehren, nur Lust, sonst nichts.

Er hatte es schließlich Monate ohne sie ausgehalten. Er konnte sein Herz kontrollieren, bloß seine Triebe waren gerade etwas problematisch.

Nun befand er sich in einen Zwiespalt: Küssen oder Hals umdrehen, Küssen oder Hals umdrehen…oder beides?

Aber bevor er sich für eine der Optionen entscheiden konnte, kam eine weitere Partei in den Gang und unterbrach die Gruppe.
 

„Mein König“ ein saiyanischer Krieger eilte herbei, ein rotes Stirnband um seinen Kopf. Er warf einen Blick auf die Situation und reagierte richtig: er kniete sich neben der Blauhaarigen hin und senkte ebenfalls den Kopf vor dem Skattkönig.

Vegeta verstand augenblicklich bei der Ankunft von Bardock. Er wusste, dass jener der Vater von Radditz und folglich auch von Bulma war.

Das Rätsel, wie sie es hierhergeschafft hatte, war damit gelöst.

Nun hatte er aber das Problem, das er Bulma in Anwesenheit ihres Vaters anders behandeln musste als gedacht. Er konnte sie nicht wie geplant in eine ruhige Kammer ziehen und ihr den Hintern versohlen, denn das würde ihr Vater nicht widerstandslos akzeptieren.

„Bericht“ forderte er also eisig auf. „Was geht hier vor?“

„Wie befohlen, haben wir die Geschenke für unsere hochgeschätzten Gästen abgeladen und die Gegengaben aufgeladen“ sprach Bardock als erstes.

„Schön und wieso ist diese Technikerin hier und schäkert mit dem Prinzen von Aurum?“ wollte Vegeta wissen. Sein schneidender Tonfall machte deutlich, dass er Bardock in der Verantwortung sah, nicht auf seine Tochter aufzupassen.

Irritiert sah Bardock zu seiner Tochter hin, doch sie blieb ruhig. Auf ihrem Gesicht war ein maliziöses Lächeln, als sie ihren Kopf hob und die gewünschte Antwort gab.

„Ich wollte dem Skattkönig Bescheid geben, dass wir unseren Auftrag erfüllt haben. Als ich euch fand, wollte ich aber nicht inmitten eurer wichtigen Gespräche stören und hielt mich im Flur auf, um auf die richtige Gelegenheit zu warten“ log sie. „Dabei traf ich auf Prinz Pretio d’Oro, der an unsere Kultur interessiert war. Sollte ich einem Freund der Saiyajins unhöflich behandeln, einen teuren Gast? Wir unterhielten uns nur für wenige Minuten, bevor Ihr uns fandet“ erklärte sie in der Gewissheit, nichts falsch gemacht zu haben.

„Aha, dennoch frage ich mich, warum DU auf diesem Schiff bist?“ führte Vegeta seinen Unmut weiter auf. Finster sah er auf sie heran.

Bulma schmunzelte. Hatte sie es doch geahnt, es nervte Vegeta gewaltig, dass sie eine Schwachstelle in seinem Plan ausnutzte. Sie hatte es trotz seiner Anweisung geschafft, ihr eigenes Ding durchzuziehen.

Hier, in Anwesenheit ihres Vaters, konnte er sie außerdem nicht im Privaten sprechen. Niemand wusste, warum Bulma, obwohl offiziell immer noch Teil seines Teams, nicht mehr direkt unter ihm stand…außer Radditz natürlich.

Aber vor ihrem Vater musste sich Vegeta noch mehr hüten.

„Ich verstehe nicht?“ tat sie dumm. „Laut den Vorschriften muss wenigstens ein Techniker an Bord sein, wenn eine Gruppe von Saiyajins eine Fahrt in einem Raumfahrtähnlichen Gefährt unternimmt, um auf mögliche Komplikationen vorbereitet zu sein. Heute war ich die einzig freie Technikerin und wurde daher Mittelklasse-Kommandant Bardock unterstellt“ erklärte sie sachlich.

Sie kannte jede Vorschrift auswendig und wusste sie für ihre Zwecke zu nutzen. Sie hatte sich über Scouter um die nötigen Vorkehrungen gekümmert, ihren Vorgesetzen Bescheid gesagt und die Freigabe erhalten. Bardock und Bulma hatten sich damit nach Vorschrift verhalten und sie hatte eine Ausrede bereit, warum sie auf den Fluren herumhing.

Vegeta verstand, dass er keine Kritikpunkte wegen falschen Verhaltens mehr vorzuweisen hatte. Seinen Plan, Bulma in eine Kabine zu schleppen und ihr die Leviten zu lesen, um sie anschließend zu „bestrafen“, konnte er unter den wachsamen Augen ihres Vaters vergessen.

„Verstehe…“ knurrte er „in dem Fall seid ihr entlassen und könnt gehen. Bringt meine Geschenke in den Palast.“

Bardock und Bulma nickten und standen auf, um seinen Auftrag eilig auszuführen. Beide waren erleichtert, diese Sache schnell abzuschließen.

„Ach ja…“ Vegeta hielt sie auf. Er sah dabei Bulma besonders scharf an „Sollte so ein Fall noch mal auftreten, verlange ich sofort informiert zu werden. Egal, mit wem ich gerade in Gespräch bin.“

„Verstanden, Majestät“ antwortete Bulma kühl. Sie drehte sich um und folgte ihren Vater, ohne auf Vegetas Freigabe zu warten.

Sie wollte nur noch weg von hier und seinen Anblick nicht mehr ertragen.

„Was, Ihr schickt sie weg?“ fragte Pret stirnrunzelnd und enttäuscht. „Warum ladet Ihr sie nicht mit in den Empfangssaal ein? Wenn ich mich in eurer Anwesenheit mit ihr unterhalte, wird die Etikette doch gewahrt. Sie ist eine aufgeweckte, intelligente Dame, die ich gerne besser kennen lernen würde. Lasst uns gemeinsam feiern!“

Aurelius stöhnte krächzend auf und Vegetas Augen verengten sich.

Pret glaubte wohl, auf seinem Raumschiff konnte er die Regeln machen und über fremde Soldaten bestimmen?

Doch zur Überraschung der Anwesenden, war es nicht Vegeta, der auf diese Worte am stärksten reagierte. Im stillen Flur waren sie gut zu hören gewesen und sie bewirkten, dass der Saiyajin mit dem roten Stirnband im Gehen stoppte. Sein Körper versteifte sich und eine mordbereite Aura breitete sich um ihn aus.

„Wie war das?“ fragte er rau und drehte langsam den Kopf. Der Blick, mit dem er den Goldprinzen bedachte, war der eines Saiyajins, der kurz davor stand, ein Massaker zu beginnen.

Auffordernd sah er seinem König an, bat stumm um die Freigabe, diesen anmaßenden Schwächling zu strangulieren.

Vegeta, der im Gegensatz zu Aurelius und Pret über die wahre Verbindung zwischen Bulma und Bardock wusste, schmunzelte.

Pret ahnte nicht, dass es saiyanische Väter nicht mochten, wenn Gewürm sich ihren Töchtern näherte. Damit hatte sich der Aurumaner einen neuen Todfeind geschaffen.

Der kannte nicht den Grund, warum ihn dieser Krieger so kalt anstarrte, aber er verspürte Furcht.

Kalter Angstschweiß tränkte seine teure Toga und Vegeta tat nichts, um diesen Mann zu stoppen.

Nein, er schien sich sogar darüber zu amüsieren.

„Habe…habe ich etwas Falsches gesagt?“ stammelte Pret und sah seinen Großvater Hilfe suchend an. Der konnte ebenfalls kein Wort sprechen und nickte nur hastig.

Pret leckte sich nervös über die Lippen.

„In dem Fall entschuldige ich mich für mein mangelndes Wissen um die Sitten der Saiyajins. Es wird nicht mehr wiederkommen“ entschuldigte er sich eilig und senkte leicht den Kopf.

Der Krieger grunzte nur missbilligend. Ihm schien die Ehre, eine Entschuldigung von Prinz Pretio zu erhalten, nicht bewusst zu sein…oder es kümmerte ihn nicht groß und er würde trotzdem lieber den Gastgeber töten.

Der Krieger sah wieder Skattkönig Vegeta an, der fast unmerklich mit dem Kopf schüttelte.

Nein, leider war es nicht möglich, hier herum zu toben.

Erst dann drehte Bardock seinen Kopf wieder um, entließ Pret aus seinem mordlüsternen Blick und holte wieder die blauhaarige Saiyajin an, die mit unbeeindruckter Miene im Gang gewartet hatte.

Die Luft erholte sich wieder, wurde wärmer, während die beiden Saiyajins die adeligen Personen hinter sich ließen.
 

Mit geballten Fäusten sah Vegeta dabei zu, wie sie verschwand. Sie zeigte ihm ihren Rücken, so wie sie die ganze Zeit von kühler Distanz zu ihm gewesen war.

Kein sanftes Lächeln, keine Spur an Freude in ihrem Gesicht.

Aber was hatte er auch erwartet?

Vegeta ärgerte sich, dass ihre erste Begegnung seit ihrer Reise ihn mehr aus der Bahn warf als sie.

Er sollte sich besser unter Kontrolle haben und nicht unter ihrer Ablehnung leiden wie ein geprügelter Hund.

„Nun, dann ist die Sache ja geklärt und wir sollten wieder zum Empfang gehen“ mischte sich Aurelius mit beruhigender Stimme ein und lenkte Vegeta ab. „Warum trinkt ihr nicht etwas, mein lieber Vegeta? Ich muss mich kurz mit meinem Enkel unterhalten und ihn in saiyanischen Sitten einweisen“ Er griff nach Prets Schulter und drückte fest zu. Der zuckte schmerzhaft zusammen und sah den Alten empört an. Doch jeglicher Widerstand brach ein, als er in den harten Augen seines Urgroßvaters sah und folgsam nickte er.

Vegeta grunzte zustimmend, immer noch in schlechter Stimmung. „Klärt ihn auf. Sollte ich ihn noch mal erwischen, wie er eine Saiyajin berührt, breche ich ihm die Hand...als Anfang seiner Lektion.“

Den beiden Aurumaner war klar, dass es keine leere Drohung war und mit trockenen Hals sahen sie ihm dabei, wie er wieder zurück marschierte.
 

Kaum war Vegeta hinter der Ecke verschwunden, als Aurelius eilig seinen Enkel in die nächste leere Kabine zog. Keine Spur von jovialem Lächeln mehr, stattdessen Besorgnis und Furcht.

„Bist du völlig übergeschnappt?“ zischte er den Jüngeren an, während er ihm am Kragen packte „Hast du nicht mein Exposee gelesen? Wie man mit Saiyajins umzugehen hat? Sie mögen es nicht, wenn andere Rassen ihre Frauen berühren, das weckt einen tierischen Neidinstinkt aus. Sei froh, dass er dir nicht den Kopf abgerissen hat.“

„Ach ja, deine Berichte, die habe ich kurz überflogen“ gab Pret seinen nachlässigen Fehler zu. „Aber sie war erwachsen und schien eine harmlose Person zu sein. Was mischt sich dann Vegeta ein? Tut er das bei jeder Frau? Nur weil sie zu seinem Volk gehört?“

Aurelius blinzelte überrascht. Nachdenklich löste er seinen Griff, strich sich stattdessen über seinen Bart. „Hm, du hast Recht. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn bislang wenig mit Frauen agieren sehen, weder Saiyajins noch andere Rassen. Mir macht auch das Aussehen dieser Frau mehr sorgen. Hast du es bemerkt?“

„Natürlich“ stimmte Pret ihm stolz zu. „Sie ist eine Schönheit, für die ich ein Vermögen auf den Schwarzmarkt bekommen könnte, wenn ich die richtige Gelegenheit…“

„Idiot“ Aurelius verpasste ihm einen weiteren Ellbogenstoß in den Bauch. Wäre er groß genug, würde er seinem Enkel einen Schlag auf den Hinterkopf verpassen, aber das half auch.

Pret schnappte nach Luft.

„Hört zu, Pretty, ich hatte es schon mit vier Generationen an saiyanischen Königen zu tun und es gibt eine Sache, die musst du dir merken…sie sind schlechte Verlierer. Wenn du also nicht blutend auf den Boden landen willst, mit herausquellenden Gedärmen, darfst du ihnen niemals das Gefühl geben, zu kurz zu kommen. Verstehst du?“ fragte Aurelius scharf.

„Ja, aber was hat das mit der Frau zu tun?“ stöhnte Pret, während er sich den schmerzenden Bauch rieb.

„Es gab da mal eine Geschichte über Vegeta I. und eine blauhaarige Saiyajin…das war am Anfang meiner Geschäftsbeziehung…“ erinnerte sich Aurelius. „Ich habe nur Gerüchte gehört, über eine Frau, die ihn ablehnte. Das hat er nicht gut aufgenommen. Obwohl er ein rational denkender Anführer war, wurde er gerade zu manisch, wenn es um sie ging. Vegeta I. hatte ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt, weil sie leicht zu erkennen war. Die einzige Saiyajin mit blauen Haaren und Augen. Egal in welch wichtiger Sitzung wir waren, wenn es um sie ging, durfte man ihn ständig unterbrechen. Damals habe ich oft genug miterlebt, wie ein wütender saiyanischer König aussieht, glaub mir. Diese Frau hatte es geschafft, vor ihm zu fliehen und ihn an der Nase herumzuführen. Das war für mich eine Lektion, Vegeta nicht auf ähnliche Weise zu verärgern.“

„Gut, ich verstehe, aber…sehe ich das richtig? Eine blauhaarige Saiyajin ist etwas Außergewöhnliches?“ horchte Pret auf.

Aurelis nickte „Sehr außergewöhnlich, sehr selten.“

Langsam bildete sich ein berechnendes Lächeln auf Prets Gesicht. „Und je seltener etwas ist, desto mehr ist es wert“ schmunzelte er.

Aurelius brummte missbilligend. „Hör auf an Geschäfte zu denken, die dein Leben nur gefährden. Zieh dir lieber etwas Trockenes an. Du bist ja völlig nassgeschwitzt“ tadelte er Prets Aufzug. Kopfschüttelnd verließ er seinen Ur-Enkel und machte sich daran, wieder zurück zu eilen, um Vegetas Laune zu heben.
 

Im Fahrstuhl…

„Der Skattkönig war angepisst“ sprach Bardock als erstes. „Aber du hast die Sache gut geregelt.“

Es war das erste Wort, was sie beide wechselten, nachdem sie die Delegation verlassen hatten.

Bardocks Kiefer war immer noch etwas angespannt und eine Zornesader pulsierte, aber Bulmas selbstsicherer Auftritt war lobenswert.

„Warum auch nicht“ Bulma zuckte unbeeindruckt die Schultern. „Wir haben schließlich nichts falsch gemacht und uns an alle Vorschriften gehalten.“

„Naja, ich denke, der Skattkönig war auch nur deswegen in schlechter Laune, weil dieser Schwächling dich berührt hat…was ich verstehen kann“ murmelte Bardock. Die Zornesader fing wieder an zu pochen.

Entrüstet sah seine Tochter zu ihm hoch.

„Ich bin erwachsen und ein Vielfaches stärker als der Kerl. Wenn ich mich bedroht gefühlt hätte, hätte ich mich gewehrt. Aber ich habe es NICHT getan, weil ich vorrausschauend denken kann. Man schlägt doch nicht so einfach einen Gast. Vor allem nicht unseren besten Kunden. Aber stattdessen werde ich dafür kritisiert. Es geht Vegeta nichts an, ob ich mich mit jemanden freundlich unterhalte“ fauchte sie. „Er ist der oberste Kommandant, aber das fällt nicht in seinen Bereich. Er hat nichts in meinen Privatleben zu suchen!“

„Darum geht es doch nicht“ wandte Bardock ein.

Entrüstet, weil ihr Vater gerade ihren Erzfeind in Schutz nahm, sah sie ihn schockiert an.

„Es geht darum, weil die Aurumaner hinterhältig sind und ihre Königsfamilie besteht aus den größten Drecksäcken. Ihnen werden Verbindungen zum Schwarzmarkt nachgesagt, wo Saiyajins als Sklaven verkauft werden“ klärte er sie auf.

„Was?“ sie blinzelte ihn überrascht an. Saiyajins als Sklaven?

Bardock stöhnte und kratzte sich die Stirn.

Scheiße, kein nettes Thema, aber Bulma musste wissen, warum sie solchen Typen nicht zu trauen hatten. Ganz egal, dass Aurum und Vegeta-Sei eine Allianz bildeten, es ging für beide Seiten nur ums Geschäftliche. Respekt und Anerkennung waren da kein Thema.

„Aurum bezahlt sehr gut, damit Saiyajins Planeten für sie vorbereiten. Ihnen geht es nicht nur um neu verfügbare Ressourcen, sie verkaufen auch die Einwohner. Alles, was Geld bringt, ist für sie interessant, auch Lebewesen. Aurelius soll als junger König sogar unseren ersten König Vegeta gefragt haben, ob er ihm denn nicht all unsere schwachen Unterklasse-Krieger verkaufen würde. Er würde ihm einen guten Preis für die unnützer Esser machen.“

„Und was hat König Vegeta drauf geantwortet?“ fragte Bulma tonlos. Schon wieder hörte sie etwas über den ersten König der Saiyajins; komischer Zufall

Bardock schmunzelte. „Laut Legende soll König Vegeta ihn an die Gurgel gepackt haben und folgendes gesagt haben. „Wir Saiyajins sind ein stolzes und freies Volk. Wir verkaufen uns nicht gegenseitig. Und jeder, der es versucht, soll es sein Leben lang bereuen.“ Danach kam dieses Thema nie wieder auf und Aurelius hatte sein erstes Souvenir von Vegeta-Sei um den Hals: Die Fingerabdrücke von Vegeta I. Der erste König wusste, dass die Saiyajins eine außergewöhnliche Rasse sind und man an ihre Gene interessiert war. So was weckt bei manchen die Gedanken an eine eigene Saiyajin-Armee“ erzählte er. Bardock verschwieg seiner Tochter, dass darum auch schwangere, nicht saiyanische Frauen und Mischlingskinder zu töten waren, damit es keinen Saiyajins außerhalb Vegeta-Sei gab.

Alle Saiyajins hatten nur einen Herrn, ihren König und nur eine Heimat, Vegeta-Sei!

„Offiziell ist es also nicht erlaubt. Aber Aurum versucht uns auszutricksen, indem sie Saiyajins entführen und heimlich über einen Schwarzmarkt verkaufen“ fuhr er fort. „Darum ist es auch so wichtig, dass wir in Gruppen agieren. Es ist öfters vorgekommen, dass wir von Kopfgeldjäger verfolgt werden, die glaubten, sie könnten von Kampf geschwächte Saiyajins schnappen. Leider gibt es keine Beweise, dass diese von Aurum bezahlt werden“ endete er grimmig.

„Ach du Schei…“ Bulma pfiff bestürzt ihren Satz zu Ende.

Jetzt verstand sie diesen berechnenden Blick des Prinzen und warum sie so ein mieses Gefühl bei seinem Gelaber bekommen hatte. Er hatte versucht sie einzulullen, um…was wäre passiert, wenn sie mit ihm alleine durchs Schiff gegangen wäre?

Sie war körperlich sehr viel stärker, aber ihr waren seine Armreife aufgefallen, bei denen sie Ki-ähnliche Energie gespürt hatte. Aufgrund der gestohlenen Daten hatte sie über die spezialisierte Waffentechnologie von Aurum erfahren: Energie-Schutzschilder.

Im Falle eines Angriffs umhüllte sich das gesamte Raumschiff mit einem undurchdringlichen Schutzschild.

War es möglich, dass eine ähnliche Technik in seinen Armreifen steckte?

Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, hielt der Fahrstuhl an und Vater und Tochter stiegen aus.

Bulma strich sich eine Strähne zurück und gab in Gedanken zu, dass Vegetas Anwesenheit ein wenig nützlich gewesen war. Sie hätte sonst nicht gewusst, wie sie sich gewaltlos von Pret hätte entfernen können. Trotzdem war sie noch lange nicht bereit, ihm zu verzeihen.

Wie er sie angesehen hatte…bei der Erinnerung an die feurigen Augen ging es ihr durch Mark und Bein. Sein Blick war schwer zu deuten gewesen.

„Bitte sei vorsichtig, wenn du nochmal auf einen Aurumaner triffst“ bat ihr Vater leise, während sie zum Shuttle marschierten, wo die anderen bereits warteten.

„Nachdem, was ich heute erfahren habe? Garantiert! Aber dieser Zwischenstopp hat sich trotzdem für mich gelohnt. Das Raumschiff ist beeindruckend. So was haben wir nicht in der Flotte“ sagte sie und dachte an all die Daten in ihrem Tablett. Außerdem würde sie im Archiv noch mal genauer nachforschen, welche Rolle Aurum in der Geschichte der Saiyajins spielte. Bestimmt könnte ihr Gurki mehr erzählen.

„Hm, ich wünschte trotzdem, ich hätte dem Schnösel wenigstens einen Knochen brechen können“ brummte Bardock unzufrieden. „Aber der Skattkönig hat es ja leider nicht erlaubt.“

Bei dem Gedanken an Vegetas zorniger Miene bekam Bulma eine schlechte Vorahnung.

Sie schätzte Vegeta so ein, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lassen würde.

Vermutlich würde er sie trotzdem bestrafen, obwohl sie sich an die Vorschriften gehalten hatte.

Aber sollte er mit einer übertriebenen harten Strafe kommen, würde sie sich bei Bardock beschweren. Dann könnte Vegeta sich vor ihrem Vater rechtfertigen, warum die Technikerin Bulma so bestraft wurde, obwohl sie vorschriftsmäßig angefordert wurde und sich an die Anweisungen des Mittelklasse-Kriegers gehalten hatte.

Sie lächelte. Sie hatte alle Regeln der saiyanischen Armee im Kopf und wusste, dass selbst der König eine gewisse Grundlage brauchte, bevor er Strafen aushängte. Nach Gutdünken durfte er nicht handeln, er brauchte einen Beweis für Fehlverhalten.

„Hey, du hast sie gefunden“ begrüßte Panbukin sie. „Dann können wir endlich los. Borgos hat Hunger und wir dürfen hier nicht die Kantine betreten. Lasst uns was essen, sobald wir wieder in Sadala sind.“

„Ist was passiert? Bardock sieht so finster aus“ fragte Toma besorgt, der den Gesichtsausdruck seines Freundes am besten deuten konnte.

„Ich habe einen Aurumaner getroffen und darüber war er nicht erfreut“ erzählte ihm Bulma schnell. Sie wollte nicht erwähnen, wie sie von Vegeta erwischt worden war und dass es ausgerechnet der Prinz von Aurum gewesen war.

„Und dann hat mir Papa erzählt, warum ich vor denen vorsichtig sein muss“ fügte sie hinzu.

Toma sah Bardock betroffen an „Du hast von den Kopfgeldjäger erzählt und ihren Versuchen, uns zu fangen?“ fragte er nach. Es war einer der Gründe, warum Gine so besorgt war wegen den Missionen ihres Gefährten, aber nun auch Bulma davon zu erzählen? Manche Dinge erzählte man der Familie nicht, damit sie sich weniger sorgten.

Bardock nickte grimmig. Die Saiyajins unterhielten sich weiter, während sie ins Shuttle gingen und sich auf ihre Plätze setzten. Die Warnlichter gingen an, die Luken gingen langsam auf.

Bulma, am Steuerpult, flog sanft das Shuttle hoch, raus ins All, zurück zur Heimat. Hinter ihr erinnerten sich die älteren Saiyajins, wie sie schon öfters von Söldner attackiert wurden; ergebnislos, aber erstaunlich oft, wenn sie für Aurum einen Auftrag erledigt hatten. Als ob jemand denen einen Tipp gegeben hätte, wo demnächst sich wieder Saiyajins aufhalten würden, geschwächt von einem Kampf.

„Hmpf, diese Idioten kommen immer zuerst auf mich zu“ beschwerte sich Selypa „Glauben die, nur weil ich eine Frau bin, bin ich einfacher zu schnappen?“

„Ich denke, es hat eher mit deiner Gebärmutter zu tun“ sagte Panbukin vorsichtig.

„Panbukin!“ Bardock und Toma sahen ihn entrüstet an.

Wie konnte er so etwas vor der kleinen Bulma sagen?

„Du meinst, sie wollen Selypa als Zuchtstute nutzen?“ fragte Bulma entsetzt, die zur Überraschung der Männer genau verstand, was Panbukin sagen wollte.

Sie war keine Jungfrau mehr und dank Radditz Aufklärung hatte sie so einiges über die harte Welt der Erwachsene gelernt.

„Woher weißt du…Scheiße, Bulma ist kein kleines Mädchen mehr“ begriff Toma weinerlich.

„Jaa, wir mussten sie leider vor einigen Monaten aufklären“ sagte Bardock, der sich wegen dieser schmerzenden Erinnerung über die Augen rieb. „Sie weiß jetzt, was Sex ist.“

Drei Männer stöhnten entsetzt auf.

Selypa lachte hämisch auf. „ Na endlich, sie war ja auch schon lange erwachsen, ihr Hohlköpfe.“

Sie klopfte Bulma lobend auf die Schulter. „Ich merke schon, du hast den Grips deiner Mutter. Sehr gut.“

Bulma lächelte geschmeichelt, sah dann aber besorgt aus den Augenwinkeln zu ihrer Tante hin.

„Aber das macht dir nichts aus? Der Gedanke, diese Typen könnten dich schnappen, um…“ sie verstummte.

Sie wollte sich nicht vorstellen, wie ihre Tante vergewaltigt wurde.

Selypa seufzte. „Ich bin ja nicht ahnungslos. Ich kenne die Gefahr. Aber sollte ich mit meinem Dienst als Kriegerin aufhören, würde man verlangen, dass ich auf andere Weise dem Stamm diene. Und als Frau bedeutet das in erster Linie, Kinder zu gebären, damit unsere Rasse weiter wächst. Wo ist da der Unterschied?“

„Dass das eine, eine freiwillige Entscheidung ist und das andere nicht“ sagte Bulma ernst. „Du hast immer noch die freie Entscheidung, mit welchem Saiyajin du schlafen willst.“

Die Männer nickten zustimmend, überrascht von Bulmas Weisheit.

„Hm, guter Punkt“ gab Selypa zu. Nachdenklich sah sie aus dem Fenster, schien ihre Worte genau zu überlegen. „Das Universum ist ein gefährlicher Ort“ begann sie. „Es ist egal, ob du auf Vegeta-Sei bist oder woanders. Wenn du kein Vertrauen in deine Stärke hast, sollte frau in ihrem sicheren Zuhause bleiben. Ich habe Vertrauen in meinen Körper, meine Stärke und in meine Kameraden, die mir aus der Klemme helfen. Darum werde ich so lange reisen, bis ich zu einer Last werde. Sollte ich wegen einer Verletzung aus dem Dienst ausscheiden, dann muss ich es akzeptieren. Ich bin ja auch nicht gegens Kinder-kriegen. Aber bevor ich das versuche, will ich mein Single-Leben auskosten, so gut es geht. Ich will später nichts bereuen.“

„Und was, wenn du schon früher schwanger wirst?“ fragte Bulma interessiert. „Ich meine, du lebst doch derzeit nicht sexlos, oder?“

Selypa lachte rau. „Du weißt wirklich Bescheid, was!“

Die Männer sahen sich gegenseitig bedeutsam an, blieben aber stumm.

Hier fand gerade ein Frauengespräch statt, wo sie besser die Klappe halten sollten.

„Ich nehme die Pille“ erklärte Selypa. „Ich weiß, sie hat einige Nebenwirkungen. Die Kopfschmerzen, die schweren Beine, die Übelkeit, die Stimmungsschwankungen… Ich sag‘s dir, wenn ich diese Krämpfe durchleide, bleiben die Männer weit weg, weil ich kurz vorm Explodieren bin…“

Die Männer nickten zustimmend.

„Sie ist dann so zickig, dass sie eine kleine Armee allein mit ihren Worten in die Flucht schlägt“ murmelte Panbukin leise. Borgos wimmerte und rieb sich ängstlich über die Arme, als er sich an ihren letzten Wutausbruch erinnerte.

„…Aber es gibt für uns Frauen leider keine andere Möglichkeit, um Schwangerschaften zu verhindern“ fuhr Selypa ungerührt fort. „Die Schmerzen halte ich aus, da bin ich stur.“

„Und wir müssen sie leider auch aushalten“ flüsterte Panbukin leise mit Augenrollen. Toma brummte zustimmend.

„Hast du was gesagt, Fetti?“ keifte Selypa ihn von der Seite an.

„Nein, nein, nichts“ beeilte sich der runde Saiyajin zu versichern.

Nachdenklich starrte Bulma nach vorne, während sie das Shuttle in Richtung Raumflughafen lenkte.

Gab es wirklich keine andere Möglichkeit, außer dieser Pille und Vasektomie für die Männer?

In einem Monat würde sie beim größten Krankenhaus von Vegeta-Sei beginnen. Dort sollte sie Geräte und Computer warten, aber natürlich würde sie wieder heimlich herumschleichen.

Sie brannte drauf, die medizinische Forschungsstation zu sehen, um endlich Palantays Haare und sein Erbgut zu entschlüsseln.

Aber die Idee, diese Pille zu untersuchen und zu verbessern, war nun auch auf ihrer To-Do-Liste.

Diese Möglichkeit, ihren Körper zu ihren Bedingungen zu beeinflussen, musste sie genauer verfolgen.
 

Am Abend…

Endlich war Vegeta wieder zurück im Palast.

Die kurze Begegnung mit Bulma hatte ihn mehr aus der Bahn geworfen, als er zugeben wollte. Die ganze Zeit hatte er an sie gedacht und kaum ein Wort gehört, was die Speichellecker in seiner Nähe gesagt hatten.

Wenn er sich an diesen Anblick erinnert hatte, wie Pret sie berührte, kam ihm gleich wieder die Galle hoch und die Umstehenden hatten ihn irritiert angesehen.

Warum runzelte der Skattkönig ständig die Stirn und sah so finster aus; in unregelmäßigen Abständen, unabhängig von den Gesprächsthemen?

Nun war er endlich wieder allein und unbeobachtet. Vegeta marschierte durch den Raum und murmelte verbissen vor sich hin, wedelte mit seinen Händen, während er IHR Vorwürfe machte.

Er wollte am liebsten von seinen Balkon runterspringen, um auf ihren zu landen. Dann würde er in ihr Zimmer eindringen und sie…er schloss kurz die Augen und stellte sich bildhaft vor, was er mit ihr anstellen würde. Doch die erste Vorstellung davon, ihr den Hintern zu versohlen, landete schnell zu einer sexuellen Handlung.

Bulma stöhnend unter ihm, wie sie ihn um Gnade anflehte, während er hart in sie eindrang…

Sofort meldete sich sein unteres Körperteil diensteifrig bereit und stand aufrecht.

Vegeta rieb sich resignierend die Stirn.

Sein Körper verlangte nach Bulma, kaum dass er an sie dachte. Ihr Anblick hatte all die Mauern zerstört, die er seit Monaten aufgebaut hatte. Nun konnte er nicht mehr aufhören an sie zu denken.

Die ganze Arbeit umsonst, so ein Mist?!

Er wimmerte leise, enttäuscht über sich und seine hochgelobte Selbstbeherrschung.

Was sollte er tun? Sein Plan funktionierte nicht!

Aber er wollte nicht zugeben, dass es Liebe sein könnte.

Nein, seine Eifersucht war nur Gier und Besitzdrang.

Das Pochen in seinem Herz war Verlangen.

Das Pulsieren in seinem Körper war nur reine Lust.

Vielleicht hatte er zu früh einen Fehler gemacht, als er Bulma nach ihrer zweiten Nacht hinauswarf und überreagiert.

Er hatte die starke sexuelle Anziehungskraft als Liebe missinterpretiert, das musste es sein.

„Vielleicht belüge ich mich auch selbst“ stöhnte er und rieb sich übers Gesicht. „Oder ich werde wahnsinnig.“

Er würde auf jeden Fall wahnsinnig werden, wenn er sie nicht bald wieder sah.

Doch bei der Erinnerung an ihren kühlen Augen überkam ihn ein besorgtes Schaudern. Weder eine Entschuldigung noch Geschenke würden diese Frau beschwichtigen.

Wortlos hatte sie ihm mitgeteilt, dass er als Freund für sie gestorben war.

Er wollte nur noch eine berufliche Beziehung?

Nun, die hatten sie jetzt auch und nichts weiter. Ihre Antworten waren höflich und von kühler Profession gewesen.

Vegeta bedauerte seine Entscheidung und überlegte seine nächsten Schritte. Er brauchte einen Plan.

Sein erster Plan, sie aufgrund ihrer unerlaubten Anwesenheit am nächsten Tag zu schelten, sollte er besser aufgeben.

Genau, er würde ein paar Tage warten, sie schmoren lassen, in falscher Sicherheit wiegen und dann…was dann?

Eilig überlegte Vegeta, unter welchem Vorwand er sie zu sich lassen kommen könnte. Oder umgekehrt, zu ihr gehen könnte.

Eigentlich alles kein Problem, er war der oberste Kommandant, ihr Vorgesetzter, sie gehörte zu seinem Team…und seit Monaten hatte sie nicht an seinen Missionen teilgenommen. Mittlerweile fragten sich die ersten, warum.

Warum war diese hochgelobte Technikerin nicht dabei, wenn der Skattkönig unterwegs war?

Schließlich gab es oft genug Probleme, wo so jemand nützlich wäre?

Aber wehe dem, der ihm diese Frage stellte. Der erhielt ein knurrendes „Wer gibt hier die Befehle? Du oder Ich?“ und eine Kopfnuss als Antwort. Radditz war der einzige, der die Antwort wusste.

Vegeta fiel nichts ein, um sein Problem zu lösen

„AHHHH, so eine verdammte KACKE!“ fluchte er laut und griff sich an den Kopf. Während er sich ideenlos durch die Haare schrubbte, bis sie von allen Seiten abstanden, marschierte er wieder unruhig im Kreis.

Vielleicht sollte er jemanden um Rat fragen?

Aber die einzigen Männer, die ihm so nahe standen, waren Radditz und Nappa und keiner der beiden würde ihm helfen.

Radditz, weil er nicht wollte und Nappa war nutzlos…Vegeta brauchte ihn nicht zu fragen, das wusste er bereits jetzt schon. Bei dem Gedanken an seine hilfreichen Tipps erschauderte er. Er hatte oft genug Nappa in einer Taverne flirten gesehen; so vulgär würde er sich nicht aufführen.

Hm, und wenn er Radditz befahl, Bulma auszuspionieren?

Nutzlos, wenn es um seine Familie ging, war der Langhaarige schweigsam wie ein Grab. Er hatte damals klar gemacht, dass er Vegeta nicht als passenden Partner für Bulma ansah.

Vegeta schmiss sich seufzend auf sein Bett. Unruhig wälzte er sich hin und her.

Er könnte Bulma über Aurum aufklären und ihr erzählen, warum sie vorsichtig sein musste.

Aber vermutlich hatte ihr Vater es schon erledigt. Wieder eine verpasste Gelegenheit.

Ob Aurelius seinem Enkel über die Sitten der Saiyajins aufgeklärt hatte, damit der Junge nie wieder eine saiyanische Frau anfasste?

Würde er Blondie noch einmal dabei erwischen, wie er Bulma anstarrte, von anfassen, ganz zu schweigen, würde es zu einem diplomatischen Eklat mit Aurum kommen, weil er ihren Thronfolger „aus Versehen“ zu fest die Hand gedrückt hatte, bis sie nur noch Brei wäre.

Vegeta seufzte und warf sich zappelig über die Matratze, fand keine Ruhe.

Zu viele Gedanken in seinem Kopf, aber kein hilfreicher Plan.

Grummelnd zog er sich seine Kleidung aus und warf sie in hohen Bogen zur Seite, um sich nackt auf dem Rücken zu legen.

Nachdenklich starrte er zur Zimmerdecke, die mit einer feinen Malerei verziert war, die einen Sternenhimmel zeigte.

Noch hatte er keinen Plan, aber er würde einen finden. Es würde schon eine Gelegenheit geben, die er nutzen konnte, um sich Bulma zu nähern und sie zu beschwichtigen.

Dann würde es nicht mehr lange dauern und sie wäre wieder unter ihm, keuchend und sich windend.

Vegeta war selbstsicher und optimistisch, schließlich hatte er bislang immer Erfolge gehabt.

Er kaute auf seine Lippe und starrte an seinem Körper runter, wo immer noch seine Erektion auf Aktion wartete.

Na, erst mal darum kümmern, dann konnte er auch wieder schlafen.

Schmunzelnd führte er seine rechte Hand nach unten und legte sie um den pochenden, heißen Schaft. Während er die Augen schloss und seinen Kopf tiefer in die Kissen legte, stellte er sich, wie eine bestimmte Blauhaarige auf seinem Schoss saß und diese Bewegungen für ihn ausführte.

Seufzend wand er sich, während er sich selbst Erleichterung verschaffte und dieses Mal hielt er sich nicht davon ab, ihren Namen zu flüstern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Saicke
2021-05-18T19:46:48+00:00 18.05.2021 21:46
Vegeta's Zerstreutheit und Unruhe/Frust hast du in diesem Kapitel sehr toll rüber gebracht.
Dass sich sein rücksichtsloses Verhalten im kampf sogar Radditz und Nappa auffällt, will schon was heißen. Das Männergespräch zwischen den Dreien war herrlich und unerwarteter Weise sehr lustig. :D
Dass schon wieder Radditz und vegeta in Verdacht stehen miteinander geschlafen zu haben, fand ich sehr geil und eine schöne Erinnerung an das Aufklärungsgespräch zwischen Radditz und Bulma. ^^

Auch die Sexszene mit Vegeta und der unbekannten Saiyajin hat mal wieder gezeigt, dass sein Verlangen nach Bulma nicht zu unterdrücken ist. Da kann er sich noch so viel ablenken wie er will. Übrigens fand ich es gut, wie du sie beschrieben hast. Sie ist nicht hässlich, aber auf Vegeta wirkt sie so stark unattraktiv, das konnte man sehr gut herauslesen. ;)

Als Bulma im Raumflughafen lang maschiert ist, ist mir durch deine Beschreibung, wie sie sich inzwischen den Respekt verdient hatte, automatisch in den Sinn gekommen, dass dies der perfekte Ansatz zur Königin sein könnte. Verdienter Respekt und einen Sinn dafür, welche Worte die richtige Wirkung entfalten...das sind doch schon mal gute Voraussetzungen und ich bin echt gespannt wie weit sie Ihren Einfluss trotz der Vorherrschaft vom Skatt-König ausbauen kann. ^^

Der Ausflug mit Ihrem Vater und seinem Team zum Aurum-Raumschiff habe ich geradezu verschlungen! So viele neue, interessante Informationen. Du schaffst es damit wundervoll die Welt die du erschaffst lebendig wird.
Der Prinz ist nach wie vor ein Speichellecker, Respekt an Bulma, dass sie ihre Höflichkeit beibehalten konnte. xD
Die Begegnung dann im Flur mit Vegeta hat mir fast das Herz in die Hose rutschen lassen. Aber auch mega gut, wie das Verlangen nach Bulma mit voller Wucht auf Vegeta eingeschlagen ist. :3

Bardock war dann der Hammer! Wie er sich nochmal drohend zu dem Prinzen umgedreht hatte, scheiß drauf welche Position dieser bekleidet, so mega gut! Ich mag es wie immer sehr, wie du ihn als Papa darstellst. ♥
Auch wie er sie dann aufklärt, dass diese Aurumaner Sklavenhändler sind. Gänsehaut verursachend und ich bin ja gespannt, ob dieses Thema irgendwann noch eine Rolle nochmal spielen wird. Bulma muss sich auf jeden Fall in Acht nehmen...andererseits, würde ich ja zu gerne Radditz, Bardock, Kakarott und Vegeta Amoklaufen sehen bei den Leuten, um Bulma zurückzuholen. Das wäre ein Fest! xD

Das Frauengespräch im Raumschiff auf dem Weg zurück fand ich wieder sehr amüsant. Da merken auch endlich mal die anderen, dass Bulma eine Frau geworden ist und kein kleines Mädchen mehr. Ich wusste gar nicht, dass die Saiyajins eine Anti-Babypille haben. Hätte Bulma sehr gut gebrauchen können, um sich den Stress, ob sie von Vegeta schwanger ist oder nicht, zu ersparen. :D Aber ja gut, die Nebenwirkungen sind halt nicht so geil....

Das Ende vom Kapitel fand ich sehr gut. Vegeta in seinem Gemach und nur Gedanken für Bulma. Die ganze Arbeit, sie aus seinem Kopf zu verdrängen war echt umsonst. xD Und ich finde es gut, dass er aktuell auch keinen Vorwand hat, um sie zu sich zu rufen oder einfach zu ihr zu gehen. Er soll es ja nicht einfach haben sie einfach so wieder in sein bett zu kriegen. Davor muss er so eingies wieder gut machen und Bulma mit ihrem Elefantengedächtnis vergisst nicht.
Ich bin ja mega gespannt, wie er das anstellen will, sie wieder für sich zu gewinnen. Und nur als Bettgesellin....ich weiß ja nicht, ob Bulma da mit macht. ^^°

Freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel und erwarte es mit Spannung! ♥
Antwort von:  Rikarin
19.05.2021 10:51
Tja, in dem Kapitel gehe ich mehr auf Vegeta ein: er hat alles bekommen, was er sich wünschte und merkt schnell, wie scheiße es sich anfühlt.
Als ich die Szene mit Pret geschrieben habe, habe ich beinahe Bardocks Reaktion vergessen. Hey, jemand nähert sich seinem Töchterchen? Da muss erst mal eine Drohung rausgehauen werden

Die Sache mit der Pille udn der Vasektomie hatte ich zuerst ganz kurz im Kapitel "Gute Nachrichten udn Farbenspiel" angesprochen, als Gine über ihre dritte Schwangerschaft berichtet udn Bardock sich für die Vasektomie entscheidet, weil die Pille zu viele Nebenwirkungen hat.
Das war schon der erste Hinweise, dass Saiyajins keine große Auswahl an Verhütungsmittel haben, sie diese auch nu selten einsetzen, weil viele Kinder zu haben, ein Zeichen von Prestige udn Fruchtbarkeit ist, (Man braucht aber auch Platz und Geld, um diese aufzuziehen)
Antwort von:  Saicke
25.05.2021 16:32
Achso, das scheint wohl mein Kopf nicht abgespeichert zu haben diese Info. Aber ich wusste noch, dass Bardock eine Vasektomie gemacht hat. :)
Danke nochmal für die Erklärung. ^^
Von:  Wippi
2021-05-17T17:23:47+00:00 17.05.2021 19:23
Ein neues Kapitel ❤
Der arme Vegeta lässt seinen Frust im Kampf raus und will es immer noch nicht wahr haben

Ich fand das "Männer" Gespräch sehr passend
Auch nachher wo vegeta den Vergleich zu Bulma in der andern Sayajin gezogen hat und ich hätte mich kaputt gemacht wenn er ihren Namen gesagt hat

Auf dem Schiff habe ich der Begegnung der beiden nach gefiebert schade das Vegetas Plan "in die nächste Kammer ziehen" nicht geklappt hat währe bestimmt zu gut geworden
Aber auch der ernste Teil dahinter das Bulma auf passen muss und die Warnung das Sayajin als Sklaven entführt werden passte an dieser Stelle sehr gut rein

Am Ende wieder der Arme Vegeta musste dann auch noch seine eigene Hand nehmen aber konnte wenigstens ihren Namen dabei sagen 🙈 den Frust konnte man so gut heraus lesen

Ich bin gespannt ob sie sich im nächsten Kapitel endlich wieder über den Weg laufen oder ob Vegeta einen Grund findet mit ihr zu sprechen

Aber ich bin auch neugierig auf ihre neue Arbeit auf der Krankenstation

Ich warte wie immer sehr gespannt ❤
Antwort von:  Rikarin
19.05.2021 10:52
Keine Sorge, im nächsten Kapitel treffen die beiden wieder aufeinander.
Aber ich lasse Vegeta leiden für seine Fehler. SO leicht wird ihm nicht verziehen


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