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Blue Moon

von

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Eine neue Technik und Reise zum Meer

Die Jahreszeiten wechselten sich ab, Monate vergingen.

Zur Überraschung aller, überlebte Radditz bereits zwei Jahre lang unter der Führung durch Prinz Vegeta und war noch nicht tödlich verunglückt.

Der junge Prinz war auf weite Reisen durchs All geschickt worden und Nachrichten kamen nur spärlich an, aber wie man hörte, schlug sich Radditz gut durch.

Bardock nahm es mit Gelassenheit hin. Er hatte gehört, dass der König den Prinzen getadelt hatte wegen der „zu häufiger Dezimierung seiner Untergebenen“. Wahrscheinlich war es nicht Radditzs eigene Leistung, sondern der Prinz agierte weniger halsbrecherisch.
 

Der Sommer kam und die zehnjährige Bulma saß im Schatten eines großen Baumes, während sie an einem groben Steintisch saß und zufrieden auf die Schriftrolle sah, die sie endlich entziffert hatte.

Sie stammte vom selben Planeten wie Kakarotts Stab, der sich auf Kommando ein- und ausziehen konnte.

Die fremden Schriftzeichen zu entziffern und die Sprache zu übersetzen hatte lange gedauert, aber stur hatte sie durchgehalten und damit ihre Zeit im letzten Winter verbracht.
 

„Was liest du da, Nee-chan?“ fragte Kakarott neugierig, der mit dem Holz-Stapeln fertig war und näherkam. Bulma sah sein verschwitztes Gesicht und schenkte ihm einen Becher Wasser ein, den er durstig austrank.

„Ich bin mit der Chiffrierung fertig. Sieh mal, diese Bilder. Sie ähneln uns Saiyajins, aber ohne Schweif. Die Figuren, die sie bilden, ihre Haltung…es erinnert mich an die Katas, die Mama uns beigebracht hat“ erklärte Bulma und deutete auf die betreffenden Zeichnungen. „Ich wollte daher unbedingt wissen, was drinsteht. Es scheint sich um Kampf-Techniken zu handeln.“

Interessiert lehnte sich Kakarott vor.

„Was genau steht denn da?“ fragte er wissbegierig.

Bulma freute sich, dass ihr Bruder mal Interesse fürs Lernen zeigte, auch wenn die Ursache dafür mehr im Erlernen neuer Techniken lag.

„Äh, ich denke, man spricht es „Kame“ aus. Wenn ich diese Schrittfolge richtig interpretiere, könnte es sich um eine Ki-Attacke handeln. Allerdings nennen sie es nicht „Ki“, sondern haben einen anderen Namen. Ich habe echt eine Weile gebraucht, bis ich kapiert habe, worum es in diesem Text geht. Gut, dass ich so viele Bücher mit unterschiedlichen Schriften habe, das hat geholfen.“

Bei dem Begriff „Ki-Attacke“ leuchteten Kakarotts Augen auf.

Bislang hatte er noch nie eine solche Attacke ausprobiert, weil Gine es nicht beherrschte und Bardock ihn als talentlos ansah.

„Das hört sich toll an. Sollen wir es ausprobieren? Was muss ich machen?“ fragte er aufgeregt seine Schwester.

Sie schmunzelte, stand auf und nahm den betreffenden Teil der Schriftrolle mit.

„Stell dich dorthin“ dirigierte sie ihren Bruder auf eine freie Fläche, etwas entfernt von der Hütte. „Beine breit aufstellen, Rücken gerade. Die Fußspitzen deuten nach außen und du musst leicht in die Knie gehen. Deine Arme gehen in einen weiten Kreis zurück, dann hältst du sie eng an der Hüfte. Schulter und Rücken sind gerade. Hände sind offen, aber zu Klauen geformt. Als ob du etwas halten würdest. Kopf zur Seite. Das ist wohl die „Kame“- Stellung.“

Sie verglich Kakarotts Stellung mit den Piktogrammen auf der Rolle und korrigierte ihn.

„Gut, jetzt heißt es „Hame“. Was genau die Figur macht, verstehe ich nicht. Ihre Hände scheinen zu leuchten. Und bei der dritten Stellung „Ha“, gehen die Arme und Hände gestreckt nach vorne“ Bulma ahmte die Bewegungen grob nach und sah nachdenklich auf die Bilder, die ihr unverständlich blieben.

Wie sollte man dadurch das Ki konzentrieren? Was war das Geheimnis hinter diesen Attacken?

Zu dumm, dass sie dieses Geheimnis weder durch ihren Bruder, ihren Vater oder durch Veg erfahren hatte.

Kakarott kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich.

„Kame-Hame-HA“ murmelte er und schob seine Hände mit einem Ruck nach vorne, als wollte er etwas von sich wegschieben.

Eine kleine Leuchtkugel bildete sich zwischen seinen Händen und schoss auf den vorliegenden Felsen, der sofort zersprang.

Erschrocken sahen die Kinder auf den Trümmerhaufen.

„Das…das gibt es doch nicht. Wie hast du denn das geschafft?“ fragte Bulma verblüfft.

„Keine Ahnung“ stammelte Kakarott und sah erstaunt auf seine Hände. „Ich habe plötzlich so eine Art von Wärme gespürt und mit vorgestellt, sie aus meinen Händen zu pressen.“

Die beiden Kinder sahen sich erschrocken an.

Dann kreischten sie freudig auf.

„Los, nochmal“ feuerte Bulma ihn an.

Kakarott wiederholte die Stellung und murmelte dieselben Worte. Es schien, als würden sie ihm helfen, sich besser zu konzentrieren.

Beim Ausstoß des „Wortes „HA!“ presste er Atemluft und diese seltsame Wärme aus seinem Körper.

Wieder bildete sich eine kleine, helle Lichtkugel, die ziellos in den Wald flog und verglühte.

„Versuche, besser zu zielen. Vielleicht kannst du die Kugel sogar steuern“ schlug Bulma ihn vor.

Kakarott versuchte es noch zweimal, die Kugeln flogen wieder in den Wald und verursachten Brandspuren an einigen Bäumen, aber dann wurde er müde und er fühlte sich ausgelaugt.

Erschöpft musste er sich auf den Boden hinsetzen.

Bulma erkannte, wie sehr Ki-Attacken einen Ungeübten auslaugten.

Eine alte Erinnerung kam in ihr hoch, als sie noch sehr klein gewesen war: Radditz, wie er sie mit einem Ki-Strahl vor einem angreifenden Biest rettet und wie müde er danach war.

Langsam erinnerte sie sich auch, wie sie mal ihren Vater und Radditz bei einem Training begleitet hatten, um seinen Ki-Strahl zu stärken. Sie war damals noch sehr jung gewesen, nur Zuschauerin, aber ein paar von Bardocks Erklärungen waren hängen geblieben.

„Jetzt will ich es mal ausprobieren“ freute sie sich.

Während Kakarott hungrig sein Mittagessen verschlang, um seine Energiereserven wieder aufzufüllen, wiederholte Bulma seine Bewegungen.

Aber sie verspürte keine Wärme in ihren Fingern und es bildete sich auch keine Lichtkugeln.

„Komisch, dabei machst du alles genau wie ich“ wunderte sich ihr jüngerer Bruder, der sie genau beobachtet hatte.

Bulma sah traurig auf ihre kleinen Finger.

Sie verstand die Ursache.

Wie ihre Eltern und es auch ihr Scouter gesagt hatten: Sie war zu schwach; ihr Powerlevel zu gering.

Darum bildete sich auch keine Energiekugel.

Kakarott hatte fürs Kämpfen eindeutig das bessere Talent.

Sie dagegen…sie würde vermutlich nicht mal das Fliegen lernen können, selbst wenn es ihr jemand beibringen wollen würde.

„Ist schon okay“ sagte sie eilig, mehr um ihren Bruder als sich selbst zu beruhigen. „Ich habe halt kein starkes Ki. Mutter hat auch dieses Problem. Du dagegen…wenn wir noch etwas üben und es unseren Eltern zeigen, werden sie von den Socken sein.“

Kakarott nickte, aber dann stutzte er. Er sah nachdenklich in den Himmel.

„Ich finde es aber doof, wenn nur ich es zeige und du nicht“ murmelte er verdrossen.

Bulma setzte sich zu ihm.

„So ist das halt. Ich bin schwächer als der Durchschnitts-Saiyajin. Du auch, aber du trainierst jeden Tag fleißig. Eines Tages wirst du bestimmt auch ein Krieger werden wie Radditz“ erklärte sie ruhig.

Mittlerweile hatte sie sich an die Tatsache gewöhnt und konnte ruhig darüber hinwegsehen.

Doch das Gesicht ihres kleinen Bruders verschloss sich unzufrieden.

„Ich will aber nicht wie Radditz werden. Er ist doof“ schimpfte er und sprang auf. „Ich will auch nicht, dass Mama und Papa darüber erfahren, sonst muss ich noch weg von hier. Das ist unser Geheimnis.“

Unruhig marschierte er im Kreis.

„Wieso denkst du das?“ fragte Bulma. Wie seltsam, ihren sonst so fröhlichen Bruder so unwirsch zu sehen.

Vorbei war die Freude über seinen Erfolg. Stattdessen schien ihn etwas zu bedrücken.

Kakarott blieb stehen. Er wagte nicht, seine Schwester anzusehen, als er leise murmelte.

„Ich mag das Training mit Vater nicht.“

Bulmas Augen wurden groß. Sie schwieg und wartete auf weitere Erklärungen, aber Kakarott strich sich nur verdrossen die Arme und zog einen Flunsch.
 

Bardock hatte pflichtbewusst das Training von Kakarott übernommen, wann immer er von einer Mission zurückkam.

Dabei behandelte er Kakarott wie einst Radditz: genau wie seinen älteren Bruder trainierter er ihn ohne falsches Mitleid und forderte seine Grenzen heraus.

Bardock übersah dabei, dass sein jüngster Sohn weder die Stärke des älteren noch seinen machthungrigen Charakter besaß. Kakarott hatte kein Interesse daran, der Stärkste zu werden oder jemanden Schmerzen zuzufügen. Bardocks Versuche, ihn zu provozieren, ihn mit seiner Schwäche zu verspotten und dadurch wütend zu machen, glitten unbehelligt an ihm ab.

Bardock war der Meinung, es lag an der Verweichlichung durch Gine und Bulma und vielleicht an dem heftigen Fall auf dem Kopf in Kakarotts Kindheit, dass der Junge so sanft war und trieb den Jungen deswegen noch härter an. Es geschah nur zu seinen Besten, wenn er etwas Ausdauer aufbaute. Früher oder später musste der Junge sein Tatakai absolvieren.

Kakarott folgte seinen Anweisungen und hielt das harte Training aufgrund seiner Sturheit durch, aber den meisten Spaß beim Kämpfen hatte er bislang nur gehabt, wenn er mit seiner Mutter und Bulma trainierte. Aber Gine konnte ihn nichts mehr beibringen und Bulma war schon lange keine ebenbürtige Gegnerin mehr.

Trotzdem vermisste Kakarott den Spaß, wegen dem er einst das Kämpfen begonnen hatte.

Er sah seine Schwester bestimmend an. „Unsere Eltern sollen davon nichts wissen.“

Kakarott war vielleicht naiv, aber nicht blöd.

Er wusste, wie schwach seine Schwester war und dass es einer der Gründe war, warum sie nicht den Ort verlassen durfte.

Aus Mitleid und Liebe hatte er sich bislang geweigert, den Wald zu verlassen, um mit seinen Eltern das nächste Dorf zu besuchen.

Wenn Bulma nicht mitdurfte, wollte er auch nicht gehen.

Der Umstand, dass er jetzt eine Ki-Attacke gelernt hatte, würde die Geschwister weiter entfernen.

Vielleicht würde man ihn auch zu den Rekruten fortschicken und Bulma wäre dann ganz allein an diesem Ort. So war es bei Radditz gewesen.

Eines wusste der Junge…wie Radditz wollte er nicht werden. Also wollte er alles vermeiden, um mit ihm verglichen zu werden oder denselben Weg zu gehen.

Bulma verstand seine Gründe nicht.

Kakarott hatte es bislang nicht geschafft, die Anerkennung seines Vaters zu erringen, aber anscheinend war es ihm auch nicht wichtig. Radditz an seiner Stelle hatte es nicht erwarten können, Bardock von seinem ersten Ki-Angriff zu erzählen und mit ihm zu üben.

Aber die unterschiedlichen Charaktere ihrer Brüder waren für sie schon lange ersichtlich.

Kakarott ging gelassen seinen Weg, ohne sich von anderen etwas rein reden zu lassen.

Da es seine Leistung war, konnte sie sich auch nicht über seinen Wunsch hinweg entscheiden.

Wie er da stand, mit verschränkten Armen und bittender Miene, ein trotziger Zug um den Mund und ein trauriger Blick.

Sie verstand es nicht, aber sie verspürte plötzlich den Wunsch ihn zu trösten.

Sie beugte sich zu ihm runter und umarmte ihn.

Beruhigend strich sie ihm über den Rücken.

„Wenn du es nicht willst, sage ich nichts. Versprochen. Dann lass uns beide heimlich deine neue Spezial-Attacke üben“ murmelte sie in sein Ohr. Sie ahnte, wie wichtig so etwas für seine Zukunft werden könnte

Kakarott schlang seine Arme um sie und drückte sich an sie.

„Nur du und ich“ bekräftigte er.

Dann sah er zu ihr hoch und fragte neugierig.

„Stehen denn noch mehr neue Techniken in deinen Büchern?“

Bulma lachte auf, beruhigt durch seine bessere Laune.

„Noch viel mehr. Ich habe gerade erst angefangen, sie zu übersetzen.“
 

Sie räumten die Felsensplitter zur Seite und versteckten alle Hinweise, damit ihre Mutter, wenn sie wieder heimkam, nichts von Kakarotts Erfolg erfuhr.

Trotzdem merkte die sensible Gine beim gemeinsamen Abendessen, was für eine seltsame Stimmung zwischen den Kindern herrschte.

„Ist irgendetwas Aufregendes passiert?“ fragte sie beiläufig.

Bulma und ihr Bruder warfen sich einen Blick zu und schüttelten dann synchron den Kopf.

„Nein, nichts“ sagte Kakarott eilig.

Bulma versuchte, das Thema zu wechseln.

„Es ist ziemlich warm heute, findest du nicht. Ob es noch wärmer wird?“ fragte sie unschuldig.

Gine schmunzelte, ging aber auf das Ablenkungsmanöver ein.

„Leider ja. Wir haben noch das Glück, so nahe den Bergen und im Wald zu wohnen. Bei meiner Arbeitsstätte war es noch wärmer. Die Luft glühte und der Wind fühlte sich warm an. Ständig war alles voller Staub. Das Bad vorhin hat mir gutgetan, aber ich werde wohl bald Hitzefrei bekommen“ erklärte sie.

Alle paar Jahre passierte es, dass es ungewöhnlich heiß im Sommer wurde. Die Saiyajins verbrachten die heißen Tage tagsüber in geschützten, dunklen Räumen und kamen erst zur Dämmerung aus.

Für diese Zeit verschob sich der Tagesablauf, weil man die heißen Mittagsstunden mit Schläfchen verbrachte und so die Dörfer und Städte wie ausgestorben wirken.

„Damit das Essen nicht schlecht wird, muss es schnell verarbeitet und ständig gekühlt werden. Unsere Kühlkammern sind aber voll und neue müssen erst mal gebaut werden. Deswegen überlegt man, uns solange pausieren zu lassen“ sprach Gine weiter.

Bulma warf ihren Bruder einen Seitenblick zu.

„Wirst du dann die ganze Zeit wieder zu Hause sein?“ fragte sie.

Gine zuckte mit den Schultern und überlegte. Der Plan, diese Zeit nur am selben Ort zu verbringen, war etwas langweilig.

„Ich könnte…“ sagte sie langsam „Aber vielleicht ist das auch eine gute Gelegenheit für…sollen wir das Meer sehen?“ hatte sie die Idee.

Ihre Kinder blinzelten sie verständnislos an.

Bulma war die erste, die ihre Augen aufriss und aufgeregt kreischte.

„Das Meer? Wirklich?“

Sie hatte davon gelesen, eine Menge von Wasser, die bis an den Horizont reichte und nicht mit dem See vergleichbar war. Aber einmal gesehen ist besser als tausendmal gelesen.

Kakarott hatte zwar keine Ahnung, was das Meer war, aber ließ sich von der Aufregung seiner Schwester anstecken.

Gine lächelte verschmitzt und sah auf ihre aufgeregten Kinder.

Bulma war zehn und Kakarott erreichte bald sein siebtes Lebensjahr; ein gutes Alter, um mit ihnen eine Reise zu machen. Sie sollten wenigstens etwas von ihrer Heimat sehen, nicht immer nur dieselbe Gegend. Da aufgrund Bulmas Aussehens die Dörfer und die Hauptstadt wegfielen, war eine einsame Ecke, wo kaum einer hinkam, genau richtig.

Sie kannte da eine Stelle, an der sie einst oft mit Bardock gewesen war und wo man auch zu Fuß hingehen könnte.

Die Kinder waren folgsam und recht ausdauernd, dann könnten sie zu dritt die Reise durch die Berge bis zum Meer machen. Fliegen wäre natürlich leichter, aber Gine war nicht stark genug, ihre Kinder zu tragen plus die Ausrüstung.

Bardock würde vermutlich bald zurückkehren, aber solange in der Hitze auf ihn zu warten…nein, sie würde ihm aber eine Nachricht hinterlassen.

„Es wäre aber schon eine Reise von zwei Tagen nur bis zum Meer. Wir müssen durch die Berge wandern und eine Nacht dort verbringen, aber dann wären wir am nächsten Tag dort. Ich kenne eine schöne Ecke, wo wir ungestört sind.“

Kakarott schien sich unter dem Wort „Meer“ noch nicht viel vorstellen zu können. Um ihn zu motivieren, fuhr sie fort. „Wir nehmen das Angelzeug mit. Es gibt dort sehr viele leckere Fische und Meeresfrüchte. Wir werden am Strand unser Lager aufstellen und die kühlere Luft und das Wasser genießen.“

Bei dem Gedanken an neue Delikatessen leckte sich Kakarott, ungeachtet seines gerade verspeisten Abendessens, die Lippen. Interessiert nickte er.

Damit wurde die Sache beschlossen.

Die Familie würde sich das türkis-blaue Meer von Vegeta-sei ansehen.
 

Wenige Tage später…die Temperaturen stiegen an.

Eine Hitzewelle überzog das Land und die Sonne glühte vom wolkenlosen Himmel.

Wie angekündigt, bekam Gine für die Hitzezeit frei. Ihre Arbeit wurde fürs erste nicht benötigt.

Bulma und Kakakrott waren aufgeregt. Ihre erste Reise außerhalb des Waldes sollte stattfinden.

Besonders Bulma freute sich, endlich das Meer zu sehen und für eine längere Zeit mal ihren Wohnort zu verlassen.

Das war nicht mit den Picknicks zu vergleichen, die sie früher mit Veg gemacht hatte.

Jedes Kind musste einen Rucksack tragen, wobei Gine die größte Last trug.

Sie deckten alle Fenster gut ab und schlossen alles gut zu, damit kein Tier ins Haus kam und es drinnen kühl blieb. Zur Sicherheit, falls Bardock in der Zwischenzeit zurückkehren würde, hatte Gine ihm eine kryptische Nachricht hinterlassen, die nur er entziffern konnte.

Mit den ersten Sonnenstrahlen, als die Luft noch frisch und klar war, machte sich die dreiköpfige Gruppe auf.

Gine führte die Gruppe an. Sie kannte geheime Pfade und Abkürzungen und schnell befanden sie sich in den Bergen. Sie zogen durch enge Schluchten und steilen Pfaden vorbei und machten an kleinen Bergquellen Pause, um ihre Wasservorräte aufzufüllen.

Gine passte auf, dass sich ihre Kinder nicht überanstrengten, aber sie musste ein gewisses Tempo vorlegen. In alter Zeit war es bei den Saiyajins üblich gewesen, mit den Jahreszeiten zu reisen. Es steckte den Kindern in den Genen, eine Wanderung ausdauernd zu ertragen.

Um schnell an ihr Ziel zu gelangen, mussten sie mit der Sonne reisen. In der Dunkelheit war es für sie zu gefährlich.

Wie geplant kamen sie zur Abenddämmerung bei der Felsennische an, wo Gine mit ihren Kindern übernachten wollte.

Der Reiseproviant wurde verspeist und die drei kuschelten sich nahe der geschützten, von der Sonne aufgewärmten Wand aneinander.

Am nächsten Morgen ging es nach einem schnellen Frühstück weiter. Der Weg wurde steiler und felsiger, aber die hohen Felsen spendeten auch Schatten, so dass die Wanderer nicht ungeschützt in der Sonne laufen mussten. Gine war auch für den Sichtschutz dankbar, obwohl Saiyajins für gewöhnlich nicht in dieser Ecke flogen. Aber man wusste ja nie und für das Wohl ihrer Kinder musste sie wachsam sein.

Zur späten Mittagsstunde wechselte sich die Umgebung: es wuchsen mehr schiefe, hohe Nadelbäume und Gine konnte den leicht salzigen Geruch in der Luft schmecken.

An einer Aussichtsstelle hielt sie an und sah zufrieden runter.

„Dort hinten, wo es nur noch das tiefe Blau gibt, da ist das Meer“ erklärte sie und deutete runter. „In unserem Tempo werden wir zur Abendzeit dort sein. Also kommt, nicht schlapp machen, bald sind wir da“ motivierte sie ihre müden Kinder.

Der Weg führte sie abwärts.

Neugierig schnupperte Kakarott und auch Bulma bemerkte, wie anders die Luft roch: irgendwie würziger, frischer.

Die Vogelstimmen klangen hier anders und da war ein anders Geräusch, das immer lauter wurde.

„Ich glaube…das sind Wellen“ rief Bulma erfreut auf. „Wir sind fast da.“

Die Kinder verspürten neue Kraft bei den Gedanken und eilten los. Gine kam gerade noch so hinterher. Sie rannten durch den Wald, der plötzlich aufhörte.

Stattdessen lag vor ihnen ein weißer, langer Sandstrand und eine unvorstellbare Menge an Wasser, die verheißungsvoll in der Sonne glitzerte und in sanften Wellen brach.

„So viel Wasser“ staunte Kakarott ehrfürchtig und auch Bulmas Mund stand bewundernd offen.

„Es sieht so aus wie dein Haar“ wunderte sich Kakarott und verglich das Wasser mit dem Haar seiner Schwester. Das Meer war heller und türkiser als der trübe See, den er gewöhnt war.

Gine lächelte bei dem Anblick der staunenden Kinder und sah sich dann suchend um, bis sie sich wieder orientiert hatte.

„Gleich sind wir da. Da hinten ist eine windgeschützte, schattige Stelle, wo wir unser Zelt gut aufstellen und auch ein Lagerfeuer anzünden können“ sagte sie und führte die Kinder dorthin.

Diese konnten es kaum erwarten, ins Wasser zu springen, aber erst musste das Zelt zwischen den Bäumen aufgestellt und die Rucksäcke ausgepackt werden.

Erst dann erlaubte Gine ihren Kindern loszurennen, nachdem sie ihnen aber noch Vorsicht eingebläut hatte. Sie wusste, dass es an dieser Stelle nicht tief war und ihre Kinder hatten bereits im See schwimmen gelernt. Trotzdem war die Brandung im offenen Meer gefährlicher und tückischer.

Nachdem die Kinder gehorsam genickt hatten, gab es kein Halten mehr.

Mit einem Schwung wurde die Kleidung vom verschwitzen Körper gerissen und nackt rannten sie ins die erfrischenden Fluten.

Laut kreischend plantschten sie im Wasser. Gine setzte sich in den Schatten und ruhte sich aus, während sie ihre Kinder nicht aus den Augen ließ.

Nach einer Weile rief sie sie wieder zu sich. Es gab noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor die Sonne unterging. Es musste noch Feuerholz gesammelt werden, Trinkwasser aus einer Quelle in der Nähe geholt werden und die verschwitzte, dreckige Kleidung konnte dort auch gleich gewaschen werden.

Am Lagerfeuer brieten sie sich die ersten Salzwasser-Fische, die Kakarott durch seine Angel gefangen hatte. An dünn angespitzten Stöcken aufgespießt, verbreiteten sie ein angenehmes, salziges Aroma, genau wie das Lagerfeuer selbst.

Müde legten sich Gine und die Kindern nach dem Essen in ihr Zelt, das auf einem weichen Boden aus wohlriechenden Kiefern- und Piniennadeln errichtet war.

Das Geräusch der sanft schlagenden Wellen lullte sie schnell in den Schlaf.
 

Die nächsten Tage genossen die drei ihre freie Zeit am Strand.

Sie liefen den feinen Sandstrand entlang, sammelten Muscheln und Treibholz, fingen Fische und kleine Krebse.

Kakakott nutzte den weichen Sand sowie einen kleinen Felsen im Wasser, um seine Beine und sein Gleichgewicht zu trainieren. Er war immer als erstes in den frühen Morgenstunden wach und führte immer noch regelmäßig die Katas durch, die ihm seine Mutter beigebracht hatte.

Eigentlich hätte er gerne auch seine neue Ki-Attacke geübt, aber sie sollte ja ein Geheimnis bleiben.

Gine zeigte Bulma, wie man das graue Fleisch der Muscheln und eine bestimmte Algensorte für eine herzhafte Suppe nutzen konnte.

Aus dem umliegenden Wald sammelten sie auch Nüsse und einige, für Bulma neue Früchte, die hier noch süßer und saftiger schmeckten als in ihrem bekannten Wald.

Während der heißen Mittagsstunden, wenn die Sonne zu stark brannte und der Sand zu heiß wurde, pausierten sie im Schatten der Felsen und Bulma und Gine nutzten diese Zeit, um Kakarott Nachhilfestunden im Rechnen zu geben oder sie schliefen.

Wegen Gines Warnung über die gefährliche Strömung schwammen sie nicht zu weit nach draußen, sondern blieben nahe am Strand, wo sie sich in die Wellen warfen, bis ihre Lippen vom Salz brannten.

Am Abend duschten sich in der kleinen Quelle ab, die wie ein Wasserfall aus einer Anhöhe schoss und das Salz und den Sand des Tages weg spülte.

Schon nach wenigen Tagen war die Haut der Kinder golden gebräunt und in Bulmas Haaren erschienen helle Strähnen.

Abends bestaunten sie das Spektakel der untergehenden Sonne, die wie ein roter Feuerball ins Meer versank und die Wolken in faszinierenden blaue, rote und goldene Töne tauchte, bevor es dann dunkel wurde.

Nach einen weiteren Tag voller Spiele und Entspannung lagen die Kinder müde im offenen Zelt, während Gine es sich es noch am glimmenden Lagerfeuer gemütlich gemacht hatte.

In einen Topf hatte sie eine Suppe aus kleingeschnittenen Algen, Kräutern und Muscheln vorbereitet, die über Nacht einwirken konnte und für den nächsten Tag bestimmt war.

Zufrieden legte sie den Deckel drauf und lehnte sich zurück, um auf das nun dunkle Wasser vor sich zu schauen. Der Wind blies eine angenehme Brise zu ihr hinauf.

Sie gähnte und stand auf, um auch ins Zelt zu gehen, doch dann spürte sie eine Präsenz.

Horchend und aufmerksam sah sie in die Luft.

Sie konnte das leise, sirrende Geräusch ausmachen, das ein Saiyajin verursachte, wenn er ihn hohen Tempo flog.

Schnell sah sie auf das noch glimmende, verräterische Lagerfeuer.

Se hockte sich hin und wollte eine Ladung Sand rüber schaufeln, um es zu löschen, als eine bekannte Stimme sie stoppte.

„Ich bin es, Gine.“

Erleichtert atmete sie auf und drehte ihren Kopf, um ihren Gefährten anzusehen.

Bardock kam auf sie zu, sein Reisesack über die Schultern.

Gine ließ sich beruhigt wieder auf ihren Platz sinken. Für einen kurzen Moment hatten ihre Beine ihre Kraft verloren, bei dem Gedanken, ob ein Fremder sie gesehen hatte.

„Ich habe deine Nachricht gelesen und mich schnell auf den Weg gemacht. Du hast mir ja geschrieben, dass du an der alten Stelle bist. Aber wirklich…zelten mit den Kindern? Ihr seid zu Fuß hierher gelaufen?“ begrüßte Bardock sie und setzte seinen Reisesack auf den Boden auf.

In der letzten Hitzezeit waren er und Gine hierhin geflogen und hatte ihre Zweisamkeit ebenfalls zeltend verbracht. Aber das war vor Geburt der Kinder gewesen.

Er setzte sich hinter Gine hin und legte seine Beine an ihrer Seite ab.

Sie drehte ihren Kopf und hob ihren Mund ihm einladend entgegen. Bardock nahm diese an und küsste sie.

„Hat doch gut geklappt“ sagte sie und beendete damit ihren Kuss.

Sie lehnte sich an Bardocks breite Brust und genoss das warme Feuer und die frische Brise nun noch mehr.

Endlich war ihr Gefährte wieder da.

Bardock drehte den Kopf und sah das Zelt unter den Nadelbäumen stehen, wo zwei Paar kleine Füße herausschauten.

„Die Kindern schlafen ja schon“ murmelte er leise.

Gine kicherte. „Sie sind ja auch gut müde, nachdem sie den ganzen Tag gespielt haben.“

Sie legte ihre Hände auf seine Oberschenkel ab und streichelte sie.

„Seit wann bist du hier?“ fragte sie und verkniff sich die stumme Frage, für wie lange er blieb.

Fürs erste wollte sie die gemeinsame Zeit mit ihm genießen.

Bardock legte seine Arme um sie und drückte sie noch näher an sich.

„Nicht lange. Ich bin sofort nach Ankunft zu euch geflogen, habe das verriegelte Haus und deinen Brief gesehen, mich schnell gebadet und umgezogen und meine Campingsachen eingepackt und dann bin ich auch schon zu euch geflogen“ fasste er kurz zusammen.

„Neuigkeiten von Radditz?“ erkundigte sich Gine.

Bardock schüttelte den Kopf. „ Er lebt, mehr habe ich nicht gehört.“

„Naja, das kann man immer noch als gute Nachricht gelten lassen“ sagte sie leise, aber mit leichtem Kopfschütteln. Ihr ältester Sohn meldete sich nicht bei ihr. Er schien zu beschäftigt zu sein.

Bardock brummte zustimmend und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab, nachdem er noch schnell einen Kuss auf diese drückte.

Sanft fuhren seine Daumen über Gines Bauch, die es dank der dünnen Kleidung sehr genau spüren konnte. Ein angenehmes Schaudern durchfuhr sie.

„Ich bin froh, dass du es geschafft hast. Die Kinder werden sich auch freuen, wenn sie dich morgen sehen“ flüsterte sie. „Es ist so lange her. Deine Missionen scheinen dich immer weiter fort zu führen.“

Bardock hörte die leise Kritik in dieser Feststellung und gab ihr schnell noch einen tröstenden Kuss auf die Wange. Sein Schweif legte sich um ihre Taille.

Sie hatte Recht. Zuletzt war er vor vier Monaten dagewesen und musste nach drei Tagen wieder abreisen.

Jetzt hatte er wegen der Hitzezeit etwas länger frei, aber danach wäre er auch wieder für längere Zeit fort.

„Ich hätte da einen Vorschlag“ fing er zögernd an. „Eine Idee, die mich schon länger verfolgt…“ er stoppte und Gine sah ihn neugierig und abwartend an.

Bardock holte Luft und fuhr schnell fort. „Willst du nicht mal wieder auf eine Mission mit uns gehen? Ich würde mich auch darum kümmern, dass es nichts Gefährliches wäre. Vielleicht Personenschutz oder ähnliches. Wir könnten dann endlich mal wieder für eine längere Zeit zusammen sein.“

Gine war nicht die einzige, die sich daran störte, ihren Gefährten zu selten zu sehen.

„Wir haben momentan zu viele Missionen und zu wenige Krieger, aber vieles davon ist Kleinscheiß. Trotzdem nehmen wir diese Aufträge an, wenn sie gut bezahlt werden. Einige Planeten rüsten ihre eigenen Streitkräfte ab und verlassen sich auf uns als Söldner Nummer Eins im Universum“ berichtete er.

Gine lachte spöttisch auf. Es gab tatsächlich Lebewesen, die so dämlich waren?

„Hey, es ist wahr. Einige Planeten verkleinern tatsächlich ihre Arme und stellen dafür eine Garnison Saiyajins ein“ erklärte Bardock bei ihrem zweifelnden Blick.

„Nicht sehr schlau. Wenn Planeten dieser Art sich gegeneinander bekriegen, stehen sich später die Saiyajins gegenüber. Für wen soll man dann kämpfen?“ fragte Gine irritiert.

„Für den, der am meisten zahlt“ grinste Bardock

Gine verdrehte die Augen. „Das fehlt noch, dass wir uns in einen Bürgerkrieg hereinziehen lassen und gegenseitig umbringen. Wenn wegen unserem gierigen König so etwas Dämliches passiert, dezimieren wir uns ja noch mehr“ ärgerte sie sich.

„Du machst dir zu viele Sorgen. Warum sollten wir uns einem fremden Volk mehr verpflichten als unserem eigenen? Sollte es aber tatsächlich geschehen, dass Saiyajins gegen Saiyajins kämpfen, kannst du gerne zum König gehen, ihn anschnauzen und mit deiner Bratpfanne verprügeln. Ich halte dich nicht auf“ erklärte Bardock.

„Ach ja?“ irritiert legte sie den Kopf in den Nacken und sah zu ihm hoch. Er würde sie nicht aufhalten?

„Klar, ich habe ja noch Bulma, die für mich dann kochen kann, nachdem er dich in einen Aschehaufen verwandelt hat“ sagte Bardock trocken „Umpf“

Ohne zu zögern hatte Gine ihn für diesen Kommentar ihren Ellbogen in seine ungeschützte Seite hineingestoßen und Bardock die Luft ausgepresst.

„Das ist nicht komisch, Bardock. Wenn diese Völker mal bemerken, wie abhängig sie sich von den saiyanischen Streitmächten machen, könnten sie auf die Idee kommen, uns auszurotten. Was, wenn sie sich verbrüdern und auf uns Jagd machen?“ fuhr sie ihn zischend an.

„Hm, kling wie ein schönes Schlachtfeld für jeden von uns.“

„Würdest du auch so denken, wenn der Krieg unser Heimat erreicht und unsere Kinder bedroht?“

Bardock zuckte zusammen. Daran hatte er nicht gedacht.

Gine nickte zustimmend, aber dann wurde ihr verärgerter Blick besorgter.

„Du bist zu selbstsicher geworden. Es ist lange her, dass du einen Kampf verloren hast. Jetzt glaubst du, es gibt keinen ernsthaften Gegner mehr für dich. Aber mit der richtigen Menge an Waffen und einer Strategie sind wir alle in Gefahr. Wir sind nicht unsterblich und haben auch unsere Schwächen“ erinnerte sie ihn.

Bardock hauchte einen Kuss in ihren Nacken. Seine Zunge fuhr schnell über ihre Haut und schmeckte das Salz.
 

„Siehst du, deshalb brauchen wir dich wieder in unserem Team. Du bringst uns auf den Teppich und siehst die Dinge aus der Perspektive, die uns fehlt“ schmeichelte er.

Gine verpasste ihm einen weiteren Ellbogenstoß in die Seite, worauf er leise aufstöhnte.

„Lenk nicht ab, das ist ein großes Thema. Du willst wirklich Bulma und Kakarott für eine Weile alleine lassen?“ fragte sie ihn stirnrunzelnd.

Bardock zuckte sorglos mit den Schultern.

„In Bulmas Alter war ich auch oft alleine, weil meine Eltern ständig unterwegs waren. Bis zum Herbst dauert es noch Monate. Kakarott braucht keine Windel mehr, kann jagen, sie hat ihren Garten und im Wald gibt es auch genug zum sammeln. Sie kann kochen und es gibt genug Lebensmittel, also werden sie nicht verhungern. Ich denke schon, dass sie selbstständig genug sind um für eine kurze Weile alleine zurechtzukommen. Überleg doch mal: Du bist tagsüber auch oft nicht dagewesen und da waren die Kinder sogar noch jünger und sind trotzdem unverletzt geblieben“ versuchte er sie zu überzeugen.

Nachdenklich starrte Gine wieder ins Feuer.

„Na komm schon, Gine. Lockt dich nicht das Fernweh? Ich würde mich auch darum kümmern, dass wir eine Zweier-Kabine während des Fluges bekommen“ köderte er sie und fuhr mit seinen Lippen ihren Nacken entlang. Gine verkniff sich ein Keuchen, als sie seine warmen Lippen an ihren empfindlichen Nacken spüre.

„Wahrscheinlich eine schallgeschützte, nicht wahr?“ fragte sie ironisch.

„Na klar, oder willst du, dass wir die anderen eifersüchtig machen? Ich habe damit kein Problem, Tomas und Panbukins angepisste Miene am nächsten Morgen zu sehen“ entgegnete er mit schadenfroher Mine. „Uff.“

Wieder hatte Gine ihm einen Ellbogenstoß verpasst, dieses Mal in die andere Seite.

„Warum werde ich heute eigentlich die ganze Zeit von meinem eigenen Weib verprügelt“ wundert sich Bardock trocken.

„Weil du es nicht anders verdienst“ erwiderte sie scharfzüngig. „Du braucht tatsächlich jemanden, der dich zurück hält. Deine Kameraden halten es sonst nicht mehr lange mit dir aus.“

Bardocks Mundwinkel zogen sich siegessicher nach oben. „Heißt das, du kommst mit?“ fragte er.

Gien blinzelte ertappt. Bardocks Idee gefiel ihr tatsächlich. Sie war aber nicht überzeugt, wie sie es ihren Kindern beibringen sollte. Das schlechte Gewissen meldete sich bei den Gedanken, ausgerechnet Bulma zu erzählen, dass beide Elternteile für eine Weile fort sein würden, während sie versteckt im Wald hocken musste.

„Wie sagen wir es Bulma?“ flüsterte sie zaghaft.

Bardock stöhnte auf. Daran hatte er nicht gedacht.

„Wir locken sie mit Geschenken?“ fragte er zweifelnd.

Bestechung…na, ob das noch funktionierte?

Gine zuckte mit den Schultern. Sie wusste auch keine Lösung.

„Ich würde gerne wieder mit euch reisen“ gab sie zu und streichelte wieder verstärkt über Bardocks Oberschenkel. „Aber ich werde es nur dann tun, wenn es keine Killer-Mission ist und Bulma einverstanden ist.“

Bardock legte seufzend den Kopf in den Nacken und sah zum Sternenhimmel hinauf.

Er dachte nach.

Er senkte seinen Kopf und flüstere an Gines Ohr. „Was hältst du von dem Plan? Wir verbringen hier erst mal eine nette Familienzeit am Strand und am letzten Tag, wenn alle entspannt und glücklich sind, fragen wir sie? Sie ist doch sehr eigenständig und willensstark. Vielleicht gefällt es ihr ja, das Haus für sich zu haben?“

Gine zuckte mit den Schultern.

Etwas anderes fiel ihr auch nicht ein.

Aber Sorgen und Pläne wollte sie jetzt gerne verdrängen um etwas entspannte Zeit mit ihren Geliebten zu genießen.

Sie lehnte sich zurück und streckte Bardock ihre Lippen entgegen, die er sofort mit seinen in Empfang nahm.
 

Bulma hörte das schmatzende Geräusch von küssenden Lippen.

Damit war das Gesprächsthema wohl beendet und ihre Eltern nutzen ihre Münder für etwas anderes.

Sie verkniff sich die Tränen und rieb sich schnell über die Augen, während sie auf ihren schlafenden Bruder an ihrer Seite starrte, der im Gegensatz zu ihr nicht bei Vaters Stimme aufgewacht war.

Sie hatte alles mit angehört.

Der Gedanke, ihre Eltern für eine Weile nicht sehen, ängstigte sie tatsächlich.

Was, wenn ihnen beiden etwas auf ihrer Mission passierte und sie nie wieder zurück kamen?

Oder alles klappte und sie wagemutiger wurden und noch längere, gefährlichere Missionen an nahmen? Sie überfallen wurden?

Bulma machte sich keine Sorge um sich selbst oder Kakarott, aber um die Sicherheit ihrer Eltern.

Sie dachte daran, wie ihre Mutter gesagt hatte, dass ihre Entscheidung von ihrer Zustimmung abhängig war.

Sie war froh darüber, aber sie konnte sich nicht entschließen, wie sie sich entscheiden sollte.

Denn auch wenn sie am liebsten ihre Eltern ständig bei sich hatte…diese waren genauso freiheitsliebend und unabhängig wie ihre Tochter.

Sie erinnerte sich, wie Gine ihr einst erzählt hatte, wie sie und Bardock sich kennen gelernt hatten.

Bulma wusste nicht, wieso genau Gine sich geweigert hatte, auf Außen-Mission zu gehen, aber sie wusste, wie sehr ihre Mutter ihren Gefährten liebte.

Sie dachte an die traurigen Blicken bei ihren Abschiede und wie sie immer Bardock hinter her sah.

Ihn mal für eine längere Zeit zu begleiten, ohne die Kinder…Bulma gönnte ihren Eltern dieses Glück.

Also musste sie selbstlos sein und ihr eigenes opfern.

Sie überzeugte sich selbst, dass ihr Vater stark genug wäre, sich selbst und ihre Mutter zu beschützen.

Zum Herbst, spätestens zum Winter würden sie zurückkehren und sie wäre ja nicht allein, sie hatte Kakarott als Begleitung.

Vielleicht könnten die Kinder ja weitere Techniken aus ihrer entzifferten Schriftrolle ausprobieren?

Oder selber den Weg durch die Berge zum Meer gehen? Bulma hatte sich den Weg genau gemerkt.

Bulma fühlte sich alt und eigenständig genug, um den Haushalt selbst zu schmeißen.

Sie dachte an die erste ängstliche Nacht vor vielen Jahren, als sie zum ersten Mal allein auf Kakarott aufpassen musste.

Damals hatte sie viel mehr Angst vor Gefahren gehabt. Sie hatte sogar befürchtet, dass der Wald brennen würde, dabei war es damals nur Veg gewesen.

Ach, Veg…wie schön wäre es, wenn sie jetzt noch Kontakt zu ihm hätte. Sie hätte sich in dieser Zeit ungestört treffen können.

Bulma bemerkte, wie Schritte ans Zelt kamen und schloss schnell die Augen.

Sie stellte sich schlafend und hörte dabei zu, wie die zwei Erwachsenen ins Zelt kamen.

Sie roch ihren Vater, der sich neben sie legte, spürte seinen warmen Körper und seinen Saiyajinschweif, den er um sie legte.

Bulma lächelte traurig, während sie sich an ihren Vater kuschelte, während Gine sich an Kakarott presste.

Sie gönnte ihren Eltern das Glück. Sie hatten so viel für sie getan.

Wenn sie ihnen nun etwas schenken konnte und sei es nur ihr Segen für eine Reise, wollte sie es gerne tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saicke
2020-06-22T16:16:30+00:00 22.06.2020 18:16
Ein neues Kapitel, yay!!! :D
Ich finde es so toll wie du das ame-Hame-Ha in die Story eingebaut hast! -^^- Und das sehr smart wie ich finde, durch eine Schriftrolle die Bulma erst entziffern musste. So hatte sie auch ihren Beitrag geleistet. :D Und da diese Schriftrolle vom selben Planeten wie Kakarotts Stab ist, kommt er also auch nicht vom Planeten Erde? Würde mich ja interessieren von welchem Planeten er kommt. :)
Es ist auch total süß, wie akarott zu seiner Schwester steht und seine Trainingserfolge geheim hält, nur damit er sie nicht alleine lässt. Das ist wahr Geschwisterliebe. ♥
Dass Bardock Kakarott beim Training genauso behandelt wie Radditz war voraus zu sehen. Ein stoischer Grobmotoriker, der eisern an seinen Trainingsplan hält und auf alt bewertes vertraut. xD Aber bei kakarott scheint er nicht sehr gut damit voran zu kommen....wir werden sehen. :)
Die Idee mit dem Ausflug am Meer fand ich echt schön. Ich liebe ja die Familienzeiten und dass Bulma und Kakarott Abwechslung bekommen, finde ich echt toll. Du hast es auch sehr schön beschrieben, wie sie die Zeit am Meer gestalten und genießen.
Als Bardock dann aufgetaucht ist habe ich mich mega gefreut, dass sie wieder vereint sind. Auch das Gespräch zwischen Gine und Bardock habe ich mit Spannung gelesen. Wie sie sich nicht getraut hat zu fragen, wann er wieder los muss und auch wie sie immer wieder den Ellbogen in seine Seiten gerammt hat, sind so tolle Gesten! Bardoc natürlich lässt nichts unversucht sie zu überzeugen. :3
Ich finde es auch toll, dass Gine auf das Einverständnis ihrer Tochter behaart und Bardock sich damit fügt. Sie sind tolle umsichtige Eltern. Auch Bulmas Gedanken und ihre fast schon erwachsene Denkweise sind ein Beweis, dass die Eltern alles richtig gemacht haben bei ihr. Dennoch war ihre Traurigkeit darüber nachvollziehbar und ich bin echt gespannt, wie se ihre Zeit allein mit Kakarott verbringen wird.
Dane für dieses tolle Kapitel. :3
Antwort von:  Rikarin
22.06.2020 19:14
Ja, ich fand, dass Goku/Kakarott unbedingt seine Spezial-Attacke braucht. 😁
Ich stelle mir den Planeten, woher Stab & Schriftrolle kommen, wie eine Mischung aus Erde und Yadrat vor,allerdings mehr wie das alte China. (abstruse Theorie: die bewohner dieses Planeten haben einst mal die Erde besucht und das Wissen von Chi und Kung-Fu mitgebracht 😅😋 )

Gine & Bardock brauchen endlich mal zeit für sich. Ständig ist er unterwegs und wenn er wieder da ist, sind die Kinder dabei
Netter Nebeneffekt: Bulma und Kakarott sind mal für längere Zeit alleine. Was sie dann anstellen und entdecken können...😋🤐
Antwort von:  Saicke
22.06.2020 19:51
Ah interessant. Aber eine schöne Idee sich eine andere Welt zusammen zu spinnen, damit es für Klein-Goku/Kakarott passt. :3
Und wirst du auch schreiben, was Gine und Bardock gemeinsam mit ihrer Truppe erleben werden? :)
Und ich freu mich schon auf die Zeit von Bulma und Kakarott alleine. Habe ja schon so eine Vermutung was passieren könnte. -^^-
Antwort von:  Rikarin
22.06.2020 22:21
Bardock & Gine verbringen eine nette zeit, aber wie...keine Ahnung. Für Lemon ist es noch zu früh
Kakarott und Bulma entdecken dagegen ein Stück saiyajnische Geschichte


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