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Zwischen den Stühlen

...ist auch noch Platz
von

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Offene Karten

Chihiro tat etwas, was sie noch nie in ihrem Leben getan hatte. Sie nutzte ihre Position als Shinobi um an Informationen für 'private Zwecke' zu kommen. Sie fühlte sich ein wenig schäbig. Ihr fiel aber kein anderer Weg ein, um an Yamatos Adresse zu kommen. Kakashi zu fragen war definitiv keine Option. Ehrlicherweise war sie erstaunt gewesen, als sie feststellte, dass er nur wenige Straßen von ihr entfernt wohnte. Sie ärgerte sich darüber, dass sie das Essen bei dem Kopier-Ninja liegen lassen hatte. Um nicht mit leeren Händen da zu stehen, hatte sie noch schnell eine Kleinigkeit besorgt.
 

Mit klopfenden Herzen stand sie vor der Tür. Es war anders wie vor einigen Stunden, als bei dem Grauhaarigen war. Da war sie recht souverän gewesen, trotz des Chaos in ihrem Kopf. Jetzt war sie nervös und aufgeregt. Chihiro sprach sich Mut zu und klingelte.
 

"Moment.", rief es aus der Wohnung. Ein dumpfes Geräusch war zu hören. Kurz danach öffnete sich die Tür. Yamato stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. "Chihiro?" Sie lächelte verlegen, "Überraschung?" Kurz war der junge Mann verwirrt, dann berappelte er sich. "Ja. Definitiv eine Überraschung, aber eine angenehme." Gut, das war ein wenig gelogen. Er freute sich sie zu sehen, aber woher wusste sie wo er wohnte? "Komm rein.", forderte er sie auf und trat beiseite.
 

Die Tür hinter ihr viel ins Schloss und ließ sie kurz zusammenzucken. "Ich habe eine Kleinigkeit mitgebracht.", versuchte sie ihre Nervosität zu überspielen. Yamato verschwanden mit der Tüte in der Küche, es gab ihr die Möglichkeit sich umzusehen. Es war eine kleine Wohnung, nicht ungewöhnlich für einem Shinobi. Sie wirkte nicht beengt, eher gemütlich. Sie schmunzelte, es war hier sehr grün, wie bei ihr. Allerdings standen hier einige Pflanzen, die sie noch nie gesehen hatte. Kurz darauf tauchte der junge Mann mit zwei Tellern auf und sie setzten sich auf die Couch, einen Essbereich gab es nicht.
 

"Ich muss dir einiges erklären.", fing Chihiro schließlich an. Sie seufzte schwer. Yamato war beunruhigt. Dass sie bei ihm aufgetaucht war, obwohl er ihr nie gesagt hatte wo er wohnt, war nicht der einzige Grund. Sie sah bedrückt, ja fast schon traurig, aus. Ein fürchterliches Rumoren machte sich in seinem Bauch breit und dass kam nicht vom Essen. "Tu mir bitte einen Gefallen und lass mich erst zu Ende erzählen, bevor du mich etwas fragst." Unfähig zu antworten nickte der Braunhaarige.
 

Chihiro erzählte, fast eine ganze Stunde. Sie erzählte alles, naja, fast. Sie erzählte alle Fakten, bezüglich Kakashis Verhalten äußerte sie sich nicht.
 

Sie erklärte, dass sie Jonin ist. Vor etwa vier Monaten geriet sie mit ihrem Team in einen Hinterhalt. Die anderen Beiden hatten es nicht geschafft und sie wurde gefangen genommen. Fast zwei Wochen war sie in Feindeshand. Die Hokage hatte verzweifelt versucht Hilfe zuschicken. Nachdem der erste Rettungstrupp ebenfalls getötet wurde und der zweite ohne nennenswerte Ergebnisse zurückkehrte, sollte sie aufgegeben werden. Tsunade hatte sich geweigert und einen anderen Weg gewählt. Kakashi wurde für drei Tage freigestellt. Drei Tage um sie zu finden und zu befreien, ohne Rückendeckung oder Unterstützung vom Dorf. Alles inoffiziell, alles quasi auf eigene Faust. Er fand sie und befreite sie. Zwei Monate Krankenhaus, danach zwei Monate zu Hause. Seit dem Zwischenfall konnte sie ihr Chakra nicht mehr konzentrieren. Sie wusste nicht wie es weitergehen sollte, falls der Zustand so blieb.
 

Kakashi war ein sehr enger Freund, allerdings wusste kaum jemand davon. Sie kannten sich schon etliche Jahre. Sakumo hatte ihren Vater gerettet, bevor sie gezeugt wurde. Die Rettung, die Kakashis Vater in Ungnade hatte fallen lassen. Chihiro hatte es erfahren als sie vier war. Nachdem sie es wusste, war sie an seinem Todestag zum Friedhof gegangen und hatte Sakumo eine Lilie gebracht. Kakashi war dann im darauffolgendem Jahr aufgetaucht und die beiden hatten sich irgendwie angefreundet. Eine recht eigenwillige Freundschaft, wie üblich für Kakashi.
 

Während sie erzählte, sah sie die ganze Zeit auf den Teller und stocherte im Essen herum. Yamato tat es ihr gleich. Er fühlte sich ein wenig erschlagen von der Informationsflut. Sie war schon einige Zeit fertig mit Reden. "Sag bitte was, Yamato.", flehte sie. Erschrocken sah er auf. Sie wirkte zwar erleichtert, aber sie schien besorgt, weil er nichts sagte. "Ich weiß nicht was du hören möchtest.", gab er offen zu. Yamato war heillos überfordert. "Es geht nicht darum, was ich hören möchte.", stellte sie deprimiert fest. Verlegen kratzte sich der Braunhaarige am Kopf, "Gib mir noch einen Moment."
 

Er musste nachdenken. Fand er es schlimm, dass sie ihm nicht alles von Anfang an verraten hatte? Nein, eigentlich nicht. Sie kannten sich ja noch nicht lange. Wäre er in der Situation gewesen, hätte er wohl auch nicht gleich alles erzählt. Sie wusste ja auch nicht unbedingt alles von ihm. Das sie und Kakashi scheinbar recht gute Freunde sind, machte ihn da schon eher zu schaffen. Wie sollte er damit umgehen? Wie gut waren die Beide befreundet? Der Braunhaarige grübelte. "Weiß Kakashi von uns?" Oh je. Er lief rot an. Uns? Wie konnte er das nur so formulieren? "Ja. Ich habe es ihm gesagt.", kam es von ihr. Das könnte eine Erklärung für das Verhalten seines Senpai sein, oder? Er war merkwürdig die letzten Tage. „Freunde. Ihr seid nur Freunde.“, nuschelte der junge Mann vor sich hin. Chihiro sah in besorgt an und legte die Stirn in Falten. „Nur Freunde. Schon immer.“, antwortete sie auf die unterschwellige Frage. Ertappt sah der Braunhaarige sie an, er schämte sich ein wenig für seine Gedanken. Der junge Mann holte tief Luft. "Ich finde es ok, dass du mir nicht die ganze Geschichte sofort erzählt hast. Wir kennen uns noch nicht sehr lange." Er lächelte sie an. Chihiro schien der gesamte Hockage-Fels vom Herzen zu fallen. Verlegen mit einem leichten rot Schimmer auf den Wagen sah sie ihn an. "Danke", hauchte sie. Sie war rot, wegen ihm, das ließ wiederum Yamato rot werden.
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile. Die Stimmung lockerte sich. "Gibt es eigentlich einem Grund, warum du mir, dass alles jetzt doch gesagt hast?", fragte Yamato interessiert. Wieder wird die junge Frau leicht verlegen. Es gab zwei Gründe, aber Kakashi, oder eher sein Benehmen, würde sie als Grund für sich behalten. Der andere würde etwas Mut von ihr verlangen. Sie sah den Mann neben sich lange an, sehr lange. Nervös zeichnete sie dem rechten Zeigefinger einen kleinen Kreis auf den Tisch. Amüsiert schmunzelte Yamato, das Verhalten hatte er bei ihr schon einmal gesehen, als er sie nach ihrem Beruf gefragt hatte. "Nervöser Tick?", fragte er schelmisch. Peinlich Berührt starrt sie auf ihren Finger und wurde rot. Verschwörerisch beugte sich der Braunhaarige vor und flüstert, "Das mit dem rot werden, ist eigentlich mein Part." Die Beiden fingen an zu lachen.
 

Chihiro sieht Yamato fast schon verträumt an. Ja, er tat ihr definitiv gut. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Sie lächelte, "Genau deswegen!" Etwas verwirrt sah er sie an. "Ich verstehe es nicht.", gab er schließlich zu. "Wenn du die Leute in meinem Umfeld nach mir fragen würdest,", begann sie, "würden sie sagen, dass ich fröhlich und unbekümmert bin. Danach würden sie sagen, dass ich, nun ja, taff bin." Sie grinste schief. "Oder besser, bubisch oder burschikos." Yamato dämmerte was sie sagen wollte. „Ich will ehrlich zu dir sein, meine bisherigen Männerbekanntschaften waren nur an einem Interessiert. Mich hat das nicht wirklich gestört, ich weiß wie ich auf Kerle wirke, optisch vor allem. Das Problem ist nur, ich sehe zwar vielleicht aus wie eins, aber ich bin kein Püppchen. Ich war nie eins und werde auch nie eins werden. Um mit mir ins Bett zugehen reichte es, für mehr nicht. Ich bin den Männern zu direkt, oder zu forsch, oder zu selbstständig, oder alles zusammen und noch mehr.“ Der junge Mann hörte genau die leichte Verbitterung raus. "Es gibt viele Leute die behaupten würden, dass ich nicht verlegen werden kann, oder rot.", schloss sie ihre Erklärung ab und sah betreten zur Seite. Sie konnte ihn nicht ansehen. Die ganze Zeit während sie erzählt hatte, hatte er sie mit seinen großen dunklen Augen beobachtet. Die junge Frau hatte das fürchterlich nervös gemacht. "Weißt du, ich habe das auch immer gedacht. Bis ich dich kennen gelernt habe.", flüsterte sie schließlich. Sie sah wieder auf, immer noch ruhten seine Augen auf ihr. Sie lösten unerwartet ihre Zunge und ohne nachzudenken sagte sie, "Ich war noch nie verliebt, aber ich denke, dass es sich genau so anfühlt."
 

Yamato wusste nicht was er tun sollte, doch irgendwo tief in ihm, schien etwas die Kontrolle zu übernehmen. Er hob die Hände und legte sie an ihre Wangen. Sanft zog er ihren Kopf zu sich und küsste sie. Eine kurze scheue Berührung der Lippen. Kaum löste er ihn, trafen sich ihre Blicke und sie setzte nach. Versiegelte ihre Münder erneut. Aus der scheuen Berührung wurde ein intensiver Kuss. Aus dem intensiven ein leidenschaftlicher und nach einigen Minuten ein fordernder. Fast zeitgleich öffneten sie ihre Münder und ihre Zungen begannen ein zärtliches Spiel, liebkosten und neckten sich. Der junge Mann wusste nicht wie und wann, aber Chihiro saß irgendwann auf seinem Schoß.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die nächsten beiden Kapitel kommen im Doppelpack.
Grund ist, dass das Nächste inhaltlich nicht viel zum Storyverlauf beiträgt. ;) Komplett anzeigen

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