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Zwischen den Stühlen

...ist auch noch Platz
von

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Zwei Tage später

Sakura, Sai und Naruto saßen auf dem Trainingsplatz. Das Training ist schon seit einer viertel Stunde vorbei. Kakashi war erst zu spät und dann als erster verschwunden. Yamato war zwar körperlich anwesend gewesen, wirkte geistig aber total neben der Spur. Die Gesichter der drei Schüler sprachen Bände. Sie waren unzufrieden. "Nudelsuppe?", fragte Sakura missmutig. "Hm", brummten die beiden Jungs.
 

Bei Ichiraku saßen die Drei und stocherten lustlos in ihrem Essen. "Was ist nur los mit den Beiden?", fragte Naruto in die Runde. Das ihm mal der Appetit auf Ramen vergeht, hätte er nie gedacht. "Keine Ahnung.", antwortete Sakura deprimiert. "Vielleicht ein Auftrag?", versuchte Sai eine Erklärung. Überzeugt war er aber nicht. Synchron stöhnten die Drei auf.
 

"Du meine Güte. So jung und schon so deprimiert?" Schlagartig drehten die Schüler den Kopf nach links. Da stand eine junge Frau. Ihre hellbraunen Haare waren zu einem Zopf auf der linken Seite zusammengebunden. Die dunkelblauen Augen waren aufmerksam und strahlten. Die zierliche Figur steckte in einer schwarzen Stoffhose. Sie trug ein blaues Oberteil, dass um ihre Taille eng saß und so ihre schmale Mitte gut betonte. Oberhalb war es weiter Geschnitten, die kurzen, aber weiten, Ärmel gingen bis knapp zu den Ellenbogen. Die Frau war nicht viel größer wie Sakura, aber wohl älter.
 

"Hm.", brummten die Drei. Sakura seufzte. "Unsere beiden Ausbilder sind seit ein paar Tagen merkwürdig." "Ja. Der eine hat den Kopf in den Wolken und der andere scheint sich zu verkriechen.", fügte Naruto hinzu. "Huh?" Die junge Frau hob interessiert die Augenbraue. Sai sah aus seiner Suppe hoch. "Sie vernachlässigen unser Training." Der ehemalige Ne brachte es auf den Punkt. "Sai hat recht. Echt jetzt.", stimmte der Blonde zu. "Kannst du nicht mal mit Tsunade-sama reden, Sakura?" "Und was soll das bringen, Naruto?" Unsicher kratzte sich der Uzumaki am Kopf. "Sie könnte ihnen mal den Kopf waschen." Die junge Frau lachte herzlich. Angesäuert sahen sie die drei Schüler an. "Entschuldigung.", sagte die Frau schließlich. "Vielleicht gibt es sich ja wieder.", versuchte sie das Trio aufzumuntern. Sie nahm ihre bestellte Nudelsuppe und verabschiedete sich.
 

An der nächsten Ecke blieb Chihiro stehen. Sie grübelte. Auf Yamatos Verhalten hatte sie keinen direkten Einfluss, sie ahnte wo er mit den Gedanken war. Kakashis seltsames Verhalten beunruhigte sie. Unwillkürlich leckte sie sich über die Unterlippe. Sie musste etwas unternehmen, das ging so nicht weiter. Das Training seiner Schüler zu vernachlässigen war nicht in Ordnung. Sie ging an einem kleinen Imbiss vorbei und kaufte noch ein paar gegrillte Garnelen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, wo sich der Hatake verkrochen haben konnte.
 

Erste Anlaufstelle war der Gedenkstein. Gähnende Leere. Chihiro machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung. Vor dem Gebäude blieb sie stehen und blickte nach oben. Klingeln? Würde wohl nichts bringen. Wenn der Hatake sich verkroch, dann richtig. Die junge Frau hatte allerdings keine großen anderen Optionen. Solange sie ihr Chakra nicht einsetzten konnte, blieb ihr der Weg über die Dächer verwehrt. Missmutig knurrte sie vor sich hin. Sie betrat das Gebäude und ging nach oben. Vor der dunklen Tür blieb sie stehen.
 

Chihiro klingelte. Keine Reaktion, wie sie erwartet hatte. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe. Sie könnte ihn durch die Tür ansprechen, dass würde aber wohl auch nicht helfen. Zum Glück kannte sie den Kopier-Ninja. Sie kannte seine Eigenheiten und wusste wie sie in die Wohnung kommen konnte, ohne seine Einwilligung. Mochte sein, dass er die menschliche Gesellschaft in solchen Phasen vermied, dafür holte er sich meist Vierbeinige-Gesellschaft. Nach dem sie am Gedenkstein gewesen war, hatte sie noch einen Abstecher gemacht und eine Kleinigkeit besorgt. Sei stehts auf alles vorbereitet, hatte ihr Sensei immer gesagt. Chihiro räusperte sich. "Ich habe Fleischklößchen vom Markt!", rief sie laut gegen die Tür.
 

Kurze Stille. Ein lautes Rumpeln und ein hysterischer Kakashi waren plötzlich zu hören. Einige Augenblicke vergingen, dann öffnete sich langsam die Tür. Ein merkwürdiges Bild zeigte sich der jungen Frau. Buru, die große Bulldogge, saß genau auf dem Rücken, eines bäuchlings liegenden Kakashi. Urushi, Shiba, Akino und Uhei hielten seine Extremitäten fest. Guruko, Bisuke und Pakkun hatten sich neben der Tür aufeinandergestellt und der Mops, der ganz oben stand, hatte die Tür geöffnet. Chihiro brach in schallendes Gelächter aus. Sie musste so sehr lachen, dass ihr die Tränen kamen. Die acht Ninken sahen die junge Frau mit großen glänzenden Augen an und riefen dann laut im Chor, "Hallo Chihiro!" Der Grauhaarige am Boden, brummte missmutig in den Teppich.
 

Eine halbe Stunde später hatte sich das Chaos etwas gelichtet. Die Ninken saßen zufrieden beisammen und genossen die Fleischklößchen. Kakashi hatte sich geschlagen geben und Tee gemacht und das mitgebrachte Essen in die Küche geschafft. Nun hockten die beiden Shinobi auf der Couch und schwiegen. Nicht wie sonst. Manchmal schwiegen sie sich an und hingen ihren Gedanken nach. Das Schweigen war dann eher eine angenehme Stille. Jetzt war es eher peinliches 'Nicht-wissen-was-man-sagen-soll'. Wann zum Teufel war es so kompliziert geworden zwischen ihnen?
 

Chihiro wagte einen eher unscheinbaren Einstieg. "Ich habe deine Schüler bei Ichiraku getroffen. Die waren ziemlich unglücklich." Der Grauhaarige drehte den Kopf zu ihr, desinteressiert sah er sie an. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Die unscheinbaren Augenbrauen über ihren, fast schon glitzernden, blauen Augen. Die kleine Stupsnase, die perfekt zu ihrem femininen Äußeren passte. Sein Blick blieb an ihren zarten hellroten Lippen hängen. Seine Gedanken trifteten ab.

Er steht am Fenster ihres Hauses. Ihr Seufzen lenkt seine Aufmerksamkeit auf sie. Sie hatte sich umgedreht. Er steht da und betrachtet sie. Ihre zarten hellroten Lippen ziehen ihn in seinen Bann. Er lässt den Fensterrahmen los und geht zum Bett. Leise geht er in die Hocke und beobachtete sie.

"Kakashi? Hast du mich gehört?" Der Kopier-Ninja starrte Chihiro erschrocken an. Was war nur los mit ihm?
 

"So? Und? Wie findest du sie?", fragt Kakashi bemüht neckisch. "Ich weiß nicht. Sie wirkten ziemlich deprimiert.", wiederholte sie sich. Der Mann versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch es traf ihn. Er wusste warum die drei unglücklich waren. Yamato war geistig im Moment nicht zurechnungsfähig und er drückte sich. Kakashis Hatake drückte sich! Er sollte sich wirklich schämen, seine Schüler wegen seiner persönlichen Unzulänglichkeiten hängen zu lassen.
 

Sein gelangweilter Blick ging zu seinen Hunden. Die Meute ließ es sich schmecken. Das würde ein böses Nachspiel haben. Sie hatten ihn verraten, für ein paar Fleischklößchen! "Übrigens; guter Schachzug.", stellte er fest ohne Chihiro anzusehen. Die junge Frau lachte leicht. "Ich verrate dir ein Geheimnis, Hatake." Er hasste es, wenn sie ihn so nannte und sie wusste es. Verschwörerisch lehnte sie sich zu ihm. Ihre Schulter berührte leicht seinen Oberarm. Die nur wenig Quadratzentimeter große Berührung, löste eine unsägliche Hitzewelle in ihm aus, nein, es war eher ein Flächenbrand. Kakashi lehnte den Kopf etwas in ihre Richtung, nur wenige Zentimeter. Spannung machte sich breit. "Hm?", brummte der Mann. "Du bist nicht so geheimnisvoll und mysteriös wie du denkst." Nachdem sie gesprochen hatte, kehrte sie in ihr Ausgangsposition zurück. "Was?!", empörte sich der Kopier-Ninja übertrieben und hoffte inständig die Situation lockern zu können.
 

Chihiro lachte etwas, aber nicht so, wie sie sonst gelacht hätte. "Na und ihr? Zufrieden gewesen mit dem Fresschen?", richtete die junge Frau sich an die Ninken. Sie waren schon einige Zeit fertig mit Essen und beobachteten die beiden Menschen neugierig. "Ich hoffe ihr wisst was euch blüht, für euren Verrat.", Kakashis Stimme war schneidend. Erschrocken lösten sich die Hunde in Rauch auf. Kaum waren die Vierbeiner weg, änderte sich die Haltung der jungen Frau. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Grauhaarigen finster an. Panik kroch dem Kopier-Ninja die Wirbelsäule hoch.
 

"Was fällt dir ein mich im Schlaf zu küssen? ", empörte sich Chihiro. Völlig geschockt lief der Mann hochrot an und stammelte vor sich hin. Woher wusste sie das? "Du scheinst vergessen zu haben, dass ich weiß wie du schmeckst.", flüsterte sie verlegen vor sich hin. Oha, über diesen Zwischenfall hatten sie nie geredet, sie hatten sogar Stillschweigen darüber vereinbart. Unsicher lotet Kakashi seine Möglichkeiten aus. Flucht, Kampf, Verleugnung? "Warum hast du das getan? Ausgerechnet jetzt?", erkundigte sich kleinlaut. Ihre Stimme klang unsicher und vorwurfsvoll. "Ich...", sein Mund schloss sich wieder. Was sollte er schon sagen? Aber die entscheidende Frage hatte sie zum Schluss gestellt. Warum ausgerechnet jetzt? Er wusste die Antwort, tief in seinem Herzen. Er wollte sich ihr aber nicht stellen.
 

„Ich dachte, wir hätte das vor zwei Jahren geklärt.“ Chihiro klang regelrecht deprimiert. Der Grauhaarige sah betreten zu Boden. Ja, sie hatten das vor zwei Jahren geklärt und er führte sich trotzdem wieder genauso auf. Er seufzte. „Kakashi, im Ernst. Du bist wie ein Kleinkind.“, ihre Stimme war nicht so vorwurfsvoll, wie sie es gern gehabt hätte. Böse funkelt er sie an. Sie erwidert den Blick. „Alles ist gut, bis dir jemand das Spielzeug, was dich eigentlich überhaupt nicht interessiert wegnimmt, in dem Moment ist es dann plötzlich wieder wichtig.“ Der Kopier-Ninja öffnet den Mund, er wollte ihr sagen, dass sie kein Spielzeug ist, er wollte ihr sagen, dass sie ihm immer wichtig ist, aber er konnte nicht. Freunde; sie hatte sich auf Freunde geeinigt vor zwei Jahren.
 

Eine halbe Stunde verging, ohne dass einer der beiden etwas sagte. "Kümmere dich um deine Schüler. Lass sie nicht so hängen." Chihiro stand auf, während sie sprach. An der Tür blieb sie nich einmsl stehen. "Und halt dich aus meinen privat Angelegenheiten raus." Ohne ein weiteres Wort oder sich nochmal umzudrehen, verließ sie die Wohnung.
 

Auf der Straße angekommen atmet die junge Frau erstmal tief durch. Wirklich bereinigt war nichts. Wie immer, wenn man etwas mit dem Kopier-Ninja klären wollte. Und nun? Sie entschied sich Yamato zu suchen. Sie musste reinen Tisch machen, vor allem wegen dem unerwarteten Verhalten von Kakashi.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Chihiro kennt die Drei nicht persönlich, aber namentlich.
Daher weiß sie um wem es geht, als sich die Drei beschweren. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-11-20T15:34:32+00:00 20.11.2019 16:34
Glaubt sie wirklich das sie das Durcheinander bereinigt hat ?
Ich glaube eher nicht ,das Chaos ist nun mal angerichtet !
Kakashi soll aufgeben ,weiss er ueberhaupt wie das geht ?!
Antwort von:  Charly89
20.11.2019 17:52
Stimmt, bereinigt ist nichts, aber sie hat Stellung bezogen. Ob und wie Kakashi das akzeptiert werden wir sehen.


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