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*~Art of Love~*

~A Good Omens Story~
von

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~Brush~

"Guten Tag, der Herr. Was kann ich Ihnen bringen?"

"Einen Irish Coffee bitte."

"Kommt sofort!"

In dem Moment, wo der Herr mit der dunklen Sonnenbrille und den kurzen roten Haaren das Café betreten hatte konnte Erziraphael den Blick nicht mehr von ihm abwenden. Es war als ob ihn ein Blitz getroffen hätte oder sollte er besser sagen Armor's Pfeil? Er spürte auf einmal eine bisher noch nie gekannte Wärme in sich aufsteigen und wie seine Wangen stark erröteten. Etwas, was an sich nur Menschen empfinden konnten. Hinter den dicken runden Brillengläsern seiner Lesebrille schaute er den Mann, der sich ihm direkt gegenüber an einen Tisch gesetzt hatte an und beobachtete ihn aus den himmelblauen Augen heraus. Der Herr trug einen schicken schwarzen Anzug mit Wollkragenpullover darunter. Lässig überschlug er die Beine und schaute anschließend verträumt auf sein Handy. Erziraphael entging nicht, wie er den jungen Mann anstarrte aber so unhöflich, wie es auch schien, er konnte seinen Blick nicht abwenden. Eine Weile sah er den Mann einfach nur an, die Hand aufgestützt auf seinem Tisch, der Blick vollkommen verträumt. Dann griff er zu seinem Bleistift...und begann zu zeichnen.

Während er begann die ersten Linien zu ziehen und die Gesichtszüge des Mannes zu erfassen wurde Erziraphael das Gefühl nicht los, dass dieser Herr ihm irgendwie bekannt oder sogar vertraut vorkam. Immer wieder riss er den Blick von seinem Skizzenpapier los, um den jungen Mann zu betrachten. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit jemanden, den der Engel vor Jahren mal begegnet war aber das lag schon Jahrhunderte zurück und mit Sicherheit täuschte Erziraphael sich. Es war unmöglich, dass er IHN wiedersehen würde.

Der Engel bemerkte, wie sein Blick auf die Augen des Mannes gerichtet war, die er geheimnisvoll hinter den dunklen Brillengläsern verbarg aber der Engel wurde das Gefühl nicht los, diese Augen irgendwo her zu kennen. Er bildete es sich sicher nur ein. Der Mann legte das Handy beiseite und verbarg den Kopf auf seinen Armen, die er auf dem Tisch ruhen ließ. Er schien müde zu sein und wirkte erschöpft, trotz allem konnte selbst dies seine Schönheit nicht verbergen. Erziraphael bemerkte, wie seine Wangen immer erhitzten.

"Ihr Kaffee, Sir."

"Oh...vielen Dank!"

Zaghaft nahm der Mann den Kaffee von Faith entgegen, ihr entging nicht, wie Erziraphael den Rothaarigen die ganze Zeit schon anschmachtete. Einen Moment lang als sie wieder zur Theke ging beobachtete sie den Engel und grinste als er sie bemerkte. Als ob der Herr gemerkt hätte, was für Blicke die beiden austauschten huschte sein Blick rüber zum Engel, der sein Gesicht daraufhin verlegen hinter einem Buch verbarg. Er hatte das Gefühl, dass sein Herz in der Brust kurz vorm Zerbersten sei. Kurz darauf legte er das Buch wieder beiseite als die Gefahr gebannt war und zeichnete vorsichtig weiter.

Er verstand es nicht. Er war ein Engel, er hatte seine Pflichten und Aufgaben auf der Erde und Engel konnten sich nicht verlieben...oder doch? Langsam schüttelte Erziraphael den Kopf. Sowas wie jetzt hatte er in den ganzen 6000 Jahren noch nie empfunden. Also warum gerade jetzt? Und warum dieser Mann, der für ihn ein Fremder war?

"Es ist getan."

Erziraphael hatte sich selbst übertroffen und das Wesen des Mannes perfekt in der Skizze vor ihm eingefangen. Er verfasste eine kleine Nachricht auf der Rückseite und wunk Faith unbemerkt zu sich rüber.

"Ja, was gibt es, Azira?"

"Faith, Du musst mir einen Gefallen tun."

"Alles was Du möchtest."

"Würdest Du das hier zu dem Herren dort an den Tisch bringen?"

Er reichte Faith das vorsichtig zusammengefaltete Skizzenpapier, als sie hineinsah, wurde sie ganz rot um die Nase.

"Oh mein Gott! Wie wunderschön!"

"Psst, nicht so laut!"

"Tut mir leid! Mir ist aber auch nicht entgangen, dass Du ihn schon die ganze Zeit angesehen hast. Keine Sorge, Dein Bild ist in guten Händen!"

Ein sanftes Lächeln huschte über Erziraphael's Gesicht, doch als Faith das Bild an den Rothaarigen übergab, der sehr überrascht dreinschaute, versteckte der Engel sein Gesicht erneut hinter seinem Buch und spürte, wie sein Gesicht heiß wurde.

"Sir, das soll ich Ihnen übergeben. Anscheinend scheinen Sie einen heimlichen Verehrer zu haben!"

"Bitte?"

~"Ich kann nicht hinsehen. Ich kann nicht hinsehen!"~

Nach einer Weile der Stille schaute der Engel vorsichtig über den Rand seines Buches hinweg. Er hatte mittlerweile schon viele Personen spontan gezeichnet. Einzigartige Menschen, jung und alt, die ihn faszinierten aber bei ihnen sprach er sie immer direkt an. Er schenkte ihnen die Skizzen...einfach, um ihnen für einen Moment ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern und ihnen eine Freude zu machen. Aber bei diesem Herren...konnte er es nicht.

Er bemerkte, wie der Rothaarige das Papier auseinanderfaltete und die Skizze betrachtete. Auch er wurde nun ein wenig rot um die Nase und er rückte seine Sonnenbrille zurecht. Dann drehte er das Bild um und bemerkte den Text, der dort geschrieben war.
 

"Tut mir leid, dass ich Sie einfach als Model verwendet habe ohne Ihr Einverständnis. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag!"
 

Erziraphael entging nicht, wie der Mann die Brille tiefer auf seine Nase zog und für einen Moment wirkte es, als ob er weinen würde. Anscheinend war er gerührter als der Engel glaubte. Auch Faith bemerkte es und lächelte zufrieden. Einige Zeit später war es nun der Rothaarige, der die Dame an seinen Tisch bat.

"Würden Sie dem geheimnisvollen Unbekannten bitte diese Nachricht überbringen?"

"Sehr gerne, der Herr!"

Als sie sich wieder bei Erziraphael einfand, schenkte sie ihm ihr schönste Lächeln.

"Ich glaube, Du hast bei ihm gepunktet!"

Verwirrt nahm der Engel das Stück Papier entgegen und faltete es auseinander bevor er anfing die Zeilen zu lesen.
 

"Entschuldigen Sie sich bitte nicht, es ist wunderschön! Ich model gerne jederzeit für Sie, geben Sie mir einfach Bescheid! Auch Ihnen wünsche ich einen traumhaften Tag!"
 

Darauf stahl sich, warum auch immer eine Träne in das Auge des Engels und irgendwie machte sich eine angenehme Wärme in seiner Brust breit.

"Vielen Dank...geheimnisvoller Fremder."



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