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Wo die Liebe hinfällt...

Eine Sammlung von Songfics und One-Shots zu Good Omens
von

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Herz über Kopf

Hallo zusammen,
 

anbei ein weiterer One-Shot. Dieser ist getrennt von Kapitel 1 und 2 zu lesen und ist quasi eine eigene Geschichte.
 

Viel Spaß.
 

Eure Lady-Snarry
 

Ps.: Falls jemand einen Songwunsch hat, schreibt mir doch eine ENS. Ich freu mich immer über Anregungen.
 


 

Eigentlich hatte es nicht so ausarten sollen. Es hatte angefangen, wie so oft. Ein Essen im Ritz, ein Glas Wein. Arziraphale, der gesagt hatte, er hätte noch einen wirklich guten Tropfen in seinem Hinterzimmer im Buchladen. Ein Abend, wie so viele in letzter Zeit, seit sie die Apokalypse aufgehalten hatten. Und doch schien etwas anders als sonst. Aus einem Glas wurden zwei, dann drei, vier… Irgendwann hatte Crowley aufgehört zu zählen. Der Blick des Dämons war nicht mehr klar, während er über den Rand des Glases hinweg zu dem Engel blickte, der ähnlich betrunken schien. Anders als der Rothaarige allerdings, konnte sich der Blauäugige selbst dann noch in gewisser Weise zurück halten.
 

Hast mich lang nicht mehr so angesehen

Hab viel zu oft versucht uns zu verstehn'

Die Augen treffen sich, der Wein ist schon halb leer

Oh, ich weiß ganz genau was du grad denkst

Der Zug ist abgefahrn' die Zeit verschenkt

Fühlt sich so richtig an, doch ist so falsch

Und immer wenn es Zeit wird zu gehn

Vergess ich was mal war und bleibe stehn
 

„Ich sollte…sollte…fahren.“, nuschelte der Dämon leise und versuchte, sein Weinglas abzustellen. Von dem Engel hörte er zu Beginn einen zustimmenden Laut, ehe dieser die Augen aufriss. „Du kannst doch so nicht fahren, Crowley.“ War das Sorge in der Stimme des Engels? Angesprochener runzelte die Stirn. „Ich mach mich einfach nüchtern!“ Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Größeren, während er aufstand und in Richtung Tür wankte. Der Engel folgte ihm besorgt, doch nicht minder wankend.

Kurz vor der Tür drehte sich der Rothaarige noch einmal um. Er wankte stark, konnte kaum sein Gleichgewicht halten. Und natürlich fiel er in dem Moment nach vorn, als sein blonder Freund direkt hinter ihm stand. Der Engel japste auf, verlor das Gleichgewicht. Schließlich krachte es.

Crowley ächzte leise, obwohl er relativ weich gefallen war. Noch immer lag ein Grinsen auf seinen vom Wein geröteten Lippen. „Sollte mich wirklich nüchtern machen..“, murmelte er leise, setzte die Brille ab, die ihm im Moment wie ein Störfaktor vorkam. Der Blick Crowleys – der trotz Betrunkenheit selbstbewusst wirkte- aus orangenen Augen traf auf einen verunsicherten Blick aus blauen Seelenspiegeln. Der Dämon lag nun direkt auf dem Engel.
 

Das Herz sagt bleib

Der Kopf schreit geh

Herz über Kopf

Herz über Kopf
 

Ohne es wirklich zu bemerken, schienen die Gesichter der beiden überirdischen Wesen einander näher zu kommen. Weder Engel noch Dämon gehören eigentlich zu Spezies, die großartig Zuneigung zeigten, die der menschlichen ähnelte. Und doch gingen 6000 Jahre auf der Erde nicht spurlos an den beiden vorbei. Die Zuneigung der beiden zueinander schien kurz nach der Apokalypse ins Unermessliche gestiegen zu sein und doch schien keiner von beiden zu verstehen, was hier geschah.

Insgeheim war beiden doch klar, dass das hier alles verändern könnte. Arziraphale war sicher, dass er dafür in die Hölle kam, immerhin war das Verbünden mit dem Feind schon irgendwie eine Sünde doch das, was sich hier anbahnte… Crowley war dahingehend schon weiter. Für ihn gab es nur noch sie beide, ihre Seite und insgeheim würde der Dämon alles für den anderen tun. Er wäre mit ihm geflohen, weil ihm klar war, dass jeder Planet, jedes neue zu Hause besser war, wenn Arzi dabei war.

Ihre Lippen trafen sich. Arzi keuchte auf, während der Rothaarige nicht aus dem Grinsen heraus kam. Zufrieden grummelnd legte der Größere seine Hand in den Nacken des anderen, zog ihn noch näher an sich. Für einen Moment verschmolzen die beiden zu einer Einheit, jeder für sich genoss den Moment, auch wenn der Engel eine gewisse Panik spürte. Was, wenn sie hier alles kaputt machten? Was war mit dieser mühsam erarbeiteten Freundschaft?

Arziraphale riss sich los. Seine blauen Augen waren verklärt, während er sich die Lippen leckte, auf denen er immer noch Crowley schmecken konnte. „Bist du….bist du schon nüchtern, Crowley?“, fragte der Engel unsicher. Angesprochener schüttelte den Kopf. „Nope…“ Der Blonde seufzte. „Du…du solltest gehen.“
 

Trägst deine Haare immer noch wie früher

Und du tanzt genau wie früher

Die Augen treffen sich der Raum ist schon halb leer Haben uns so oft gesagt es geht nicht mehr

Das war am Anfang schwer, doch jetzt viel mehr

Musik ist aus und du kommst immer näher

Immer wenn es Zeit wird zu gehn

Verpass ich den Moment und bleibe stehn
 

Zwei Wochen später…
 

Nachdenklich blätterte Arziraphale durch eines seiner Bücher. Er starrte bereits mehrere Minuten auf dieselbe Seite, wunderte sich gleichzeitig über seine eigene Unaufmerksamkeit. Er dachte an den Abend zurück, der Abend ihres ersten Kusses und seufzte schwer. Seitdem hatte er Crowley nicht mehr gesehen. Er hatte sich einfach nicht getraut, diesen anzurufen. Und der Dämon selbst schien gerade ebenfalls nicht interessiert, zu sprechen.

Wieder seufzte der Engel schwer. Womöglich hatte er seinen besten Freund vor den Kopf gestoßen. Dabei…hatte er Angst. Er war ein Angsthase, schon immer gewesen. Und nun hatte er damit denjenigen verletzt, der ihm doch eigentlich so viel bedeutete. Crowley hatte ihm mehrfach das Leben gerettet – nun eigentlich hatte dieser Arzi vor der Entkörperung bewahrt und damit vor sehr sehr viel Papierkram – Crowley hatte mit ihm fliehen wollen…

„Oh Gott steh mir bei..“, murmelte er leise, spürte ein Gefühl, dass er als Engel eigentlich gar nicht kannte. Wut. Wut auf sich selbst, auf diese Situation, auf Gefühle, die er noch nie so intensiv gespürt hatte. Engel waren von Haus aus liebende Wesen, die jedes andere Lebewesen schätzten und liebten und doch… Bei seinem Dämon war es anders.
 

Krach.
 

Erschrocken fuhr der Blauäugige auf, erhob sich eilig. Doch weit kam er nicht. Im nächsten Moment stand da der Rothaarige. Orangene Augen funkelten entschlossen. Crowley hatte die Brille abgesetzt, hielt sie in der Hand, während er sich suchend nach dem Engel umsah und ihn schließlich im Türrahmen zum Hinterzimmer entdeckte.
 

Das Herz sagt bleib

Der Kopf schreit geh

Herz über Kopf

Immer wenn es Zeit wird zu gehn

Verpass ich den Moment und bleibe stehn

Das Herz sagt bleib

Der Kopf schreit geh

Herz über Kopf

Herz über Kopf
 

„Ich hab keine Lust mehr, Arzi.“, erklärte der Größere und schritt auf den Anderen zu. Er hatte die Stirn gerunzelt, während sein Blick musternd über das Gesicht des Engels wanderte. Crowley hob die Hände und für einen Moment glaubte Arziraphale, er würde ihn vielleicht weg stoßen oder irgendetwas in der Art, doch stattdessen strichen große Hände zärtlich über seine Wangen, Finger wischten Tränen weg, von denen der Engel nicht einmal bemerkt hatte, dass sie aus seinen Augen gekommen waren.

„Crowley..“, hauchte der Kleinere leise, sah hinauf in diese schlangenhaften Augen, die so anziehend wirkten. Kein Augenpaar hatte je interessanter für den Blonden ausgesehen. „Du hast keine Lust mehr…? Auf…auf was?“ War es dem Dämon nun doch zu viel? Hatte sich dieser deswegen nicht gemeldet, weil er keine Lust mehr auf ihre Freundschaft hatte?

Alles in Arziraphale schrie danach, zu fliehen. Er war nun mal feige und sein Kopf fand es durchaus logisch. Wenn er weglief, konnte ihm nicht weh getan werden, es konnte nichts zerbrechen. Doch sein Körper wandte sich gegen den Engel. Er stand stocksteif im Raum, Crowleys Hände auf seinen brennenden Wangen.
 

Herz über Kopf, lass ich dich immer noch nicht gehn Lass ich dich immer noch nicht gehn

Auch wenn es längst Zeit wär zu gehn
 

„Ich bin jetzt nüchtern, Engel.“, erklärte Crowley leise, ein Grinsen auf den Lippen. Eigentlich grinste Crowley immer. Er nahm das Leben wie es kam und veränderte es nach seinen Regeln. Das Grinsen verlor sich nur, wenn es Arzi schlecht ging – oder dieser ihm mal wieder auf die Nerven ging. Aber – wenn der Dämon ehrlich war – er wollte es nicht missen. Er wollte seinen Freund nie wieder missen. Nicht mehr das fühlen, was er gefühlt hatte, als er einen Moment lang gedacht hatte, der Engel wäre tot.

Er würde nun das tun, was ihm sein Gefühl sagte. Etwas, worauf er sich noch nie verlassen hatte. Gefühle waren für den Gefallenen in gewisser Weise unergründlich. Er konnte eigentlich nicht nachvollziehen, was Menschen an all dem fanden. Doch wenn es um Arzi ging, schien so vieles klarer…

Immer noch lächelnd beugte sich Crowley nach unten, stoppte kurz vor den Lippen des Engels. „Lass dich fallen, Engel. Ich werde dich auffangen. Es gibt jetzt nur noch uns. Unsere Seite. Lass mich dir zeigen, was das bedeutet.“ Crowley grinste verführerisch, verschloss dann die Lippen des anderen mit den eigenen.

Und Arziraphal beschloss, seinem Herzen zu folgen. Es konnte schließlich nicht falsch sein, wenn es sich so richtig anfühlte. Seufzend gab er dem Anderen nach, erwiderte den Kuss, lehnte sich hinein und alles um sie herum war vergessen…
 

Herz über Kopf

Immer wenn es Zeit wird zu gehn

Verpass ich den Moment und bleibe stehn

Das Herz sagt bleib

Der Kopf schreit geh

Herz über Kopf

Immer wenn es Zeit wird zu gehn

Verpass ich den Moment und bleibe stehn

Das Herz sagt bleib

Der Kopf schreit geh

Herz über Kopf



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BexChan
2019-08-03T07:32:09+00:00 03.08.2019 09:32
Genau dieser Konflikt ist es, der die beiden immer wieder auseinandertreibt und dann doch wieder in ihre Arme ;___; Das moralische Denken Erzi's! Wenn er nicht das Denken und Handeln eines Engels vertreten würde, hätte er sich schon längst auf Crowley eingelassen! Du hast es wirklich schön beschrieben. Mir ging echt das Herz auf als die beiden am Ende endlich zueinander fanden <3
Antwort von:  Lady-Snarry
03.08.2019 10:36
Danke für den lieben Kommentar <3 und das trotz der schlechten Aufbereitung. Dass man das Kapitel überhaupt kesen konnte xD Auf jeden Fall danke für deine Worte. Das motiviert mich weiter zu schreiben <3


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