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Wo die Liebe hinfällt...

Eine Sammlung von Songfics und One-Shots zu Good Omens
von

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Du wirst es nicht hören...

Liebe. Liebe. LIEBE…

 

Wütend knüllte Crowley den Brief in seiner Hand, schleuderte das Papier zur Seite. Warum musste es dieser vermaledeite Engel aussprechen? Sicherlich erinnerte er sich an den Vorfall in der Kirche und er hatte all das nicht ohne Grund getan. Aber warum konnte es der Engel nicht stehen lassen? Warum nicht einfach hinnehmen, sondern mehr daraus machen wollen?

 

Der Dämon warf sich in seinen Stuhl, neben einer kleinen Couch das einzige Möbelstück, auf das man sich setzen konnte. Und auch die Couch hatte er nur wegen Arziraphale. Alles tat er nur noch wegen dem Engel.

 

If there's a prize for rotten judgement,

I guess I've already won that

No man is worth the aggravation

That's ancient history, been there, done that

 

Who d'you think you're kidding

He's the earth and heaven to you

Try to keep it hidden,

Honey we can see right through you

Girl you can't conceal it

We know how you're feeling

Who you thinking of

 

Es hatte begonnen vor 6000 Jahren. Arziraphale war schon immer der treue, ehrliche Engel gewesen und ohne dass er es zugeben wollte, Crowley hatte den Anderen bereits gern gehabt, da war er noch nicht gefallen, da hatten sie sich noch nicht gekannt.

Und dann, mit einem Mal, war er gefallen. Einfach so. Er hatte es erst nicht ernst nehmen wollen, doch da war dieser neue Körper, die neuen Fähigkeiten. Und der erste Auftrag. Stifte ein wenig Unruhe in dem Garten. Und da war er, der Engel. Arziraphale, der sein flammendes Schwert an Adam und Eva gegeben hatte, damit sie sicher waren, damit sie sich wehren konnten.

 

No chance no way I won't say it, no no

(You swoon you sigh why deny it oh oh)

It's too cliche I won't say I'm in love

I thought my heart had learned its lesson

It feels so good when you start out

 

Crowley konnte nicht sagen, warum oder wieso. Menschen nannten es Schicksal, Arzi nannte es den großen Plan und doch konnte der Dämon nichts damit anfangen. Fakt war, dass sie in den zukünftigen Jahren, Jahrhunderten, Jahrtausenden immer wieder und immer öfter aufeinander getroffen waren. Sie hatten das Abkommen geschlossen und schließlich Freundschaft.

Gedankenverloren starrte der Rothaarige auf die graue Wand, die Beine über die Armlehne seines Stuhls baumelnd, den Arm lässig über die Rückenlehne gelegt. Dieser Engel…Immer und immer wieder. Er bekam den Gedanken nicht von ihm los. Und nun dieser Brief.
 

My head is screaming "Get a grip girl

Unless you're dying to cry your heart out

Girl you can't deny it

Who you are is how you're feeling

Baby we're not buying

Hon we saw you hit the ceiling

Face it like a grown-up

When you gonna own up that you got got got it bad

 

Sie trafen sich, in England, in Rom, auf der ganzen Welt. Sie hoben sich gegenseitig auf, unterstützten sich ein wenig und logen die zentralen an. Nun.. Arziraphale würde es wohl nicht als Lüge betiteln, vielleicht mehr als Flunkern. Crowley war sich nicht einmal sicher, ob der Blonde wirklich in der Lage gewesen wäre, wirklich zu Lügen.

Crowley schmunzelte bei der Erinnerung an den Tag, an dem der Engel ihm das Weihwasser übergeben hatte. Schon damals hatte er… mehr als Fruendschaft empfunden. Es war der Moment gewesen, an dem er den Kleineren am Liebsten in seine Wohnung gefahren hätte. Er hätte ihm die Kleidung weg geschnippst, hätte ihn geküsst, gebissen, geschmeckt. Er hätte dem Anderen Freude bereitet, hätte zugehört, wie sein Name auf eine ganz neue Weise – erregt und lüstern – aus dem Mund des Engels gekommen wäre.

 

Im nächsten Moment verzog sich das Schmunzeln des Dämons zu einer Grimasse, die einem Alpträume bescherte. Er fluchte leise, griff nach dem nächst besten Gegenstand in seiner Nähe und schmetterte diesen gegen die Betonwand. „Fuck, FUCK!“ Die Flüche sprudelten nur so aus seinem Mund, während er die Fernbedienung, die in Einzelteilen auf dem Boden lag, mit einem Schnippsen wieder richtete.

 

No chance no way I won't say it, no no

(Give up, give in, check the grin you're in love)

This scene won't play I won't say I'm in love

(We'll do it until you admit you're in love)

 

Crowley griff nach seiner Jacke, ehe er mit einem weiteren Fluch die Wohnung verließ. /Du bist mir zu schnell, Crowley./ Das hatte Arziraphale gesagt. Er hatte dabei so traurig ausgesehen. Und er hatte sich – da war sich der Dämon nun sicher – nicht nur auf das Fahren bezogen. Tja, wie sagten die Menschen so schön? Im Nachhinein war man immer schlauer.

Der Rothaarige schnippte mit den Fingern, sein Bentley – vom Antichristen wieder hergestellt – heulte auf und schnurrte schließlich zufrieden. Der Dämon trat aufs Gas. Es gab nur einen Ort, an dem er jetzt sein wollte und er würde sich sicherlich nicht noch einmal mit so einer Phrase wie damals abschmettern lassen.
 

You're way off base I won't say it

Get off my case I won't say it

(Girl don't be proud it's okay you're in love)

At least out loud I won't say I'm in love

 

Crowley war ein Dämon. Liebe, Zuneigung, positive Gefühle. All das war ihm im Grunde fremd. Er hatte Spaß daran, Zwist in Beziehungen zu säen, genoss es hier und da ein wenig zu Streitereien zu verhelfen und doch hatten die Menschen wohl auch auf ihn abgefärbt. Jedenfalls bei einem Wesen.

 

In Soho war es ruhig um diese Zeit. Arziraphale schloss die Tür des Geschäftes ab, drehte das Geschlossen Schild um und wandte sich ab. Auf seinem Schreibtisch lag bereits ein Bogen Papier und ein Umschlag, den er später wieder feinsäuberlich beschriften würde und schließlich würde ein weiterer Brief in seiner Kiste verschwinden. Von Crowley hatte er bereits seit Tagen nichts mehr gehört.

Das war nicht ungewöhnlich. Es gab ganze Jahrhunderte, in denen sie sich nie begegnet waren. Und doch störte es den Engel, seit sie die Apokalypse abgewandt haben. Sie hatten nur noch ihre Seite, so hatte er der Rothaarige gesagt. Nur noch sich…

 

Arziraphale bemerkte die hellen Scheinwerfer nicht, die auf sein Geschäft zu rasten, während er in sein Hinterzimmer ging, um einen Kakao zu kochen. Er hörte das scharfe Bremsen nicht und die Tür, die ins Schloss fiel. Erst die Glocke seiner Geschäftstür, die er doch eben verschlossen hatte, ließ den Engel aufblicken. Ein unsicheres Lächeln erschien auf seinen Lippen.

„Crowley..“

 

Der Dämon stapfte auf ihn zu, das Gesicht wutverzerrt. In seiner Hand war der zerknüllte Brief, den er dem Engel vor die Nase hielt. „Was soll das?“ fragte er zischend, ließ den Blonden allerdings gar nicht erst zu Wort kommen. „Findest du das richtig, Engel? Mir solche Dinge zu schreiben? Was erwartest du? Dass ich es lese und dir sage, dass ich es auch bin? Verliebt?“ Das Wort spie der Größere aus, als wäre es ein Fluch wie jeder andere.

Arziraphale verlor sein Lächeln, der Blick wurde bedrückt. Unsicher knetete der Engel seine Hände, starrte auf den Boden. „Woher…woher hast du das?“ Der Engel traute sich nicht, aufzusehen. Und Crowley bemerkte, dass er den Anderen verletzt hatte. Er fluchte. Oh, wie er es hasste, den Engel so zu sehen.

 

„Arzi…“ murmelte er leise, stellte sich dicht vor den Anderen. „Ich werde es nie sagen, kann ich nicht. Wenn das irgendjemand mitbekäme…“ Crowley ließ den Satz offen. Er schüttelte den Kopf, griff nach dem Kragen des Anderen, sodass dieser ihn ansehe musste. „Wenn ich dir jetzt nicht mehr zu schnell bin, Arzi…kannst du alles haben. Mich haben. Aber sag das nie wieder, ja? Was da drin steht. Sag es nicht…“

 

Ihre Gesichter waren sich nahe. Und auch, wenn die Situation einen Menschen wohl verschreckt hätte, ihm vor den Kopf gestoßen hätte, lächelte der blonde Engel. Die blauen Augen strahlten ein wenig. Denn wer hinter diese wütende Fassade sehen konnte, der hatte verstanden, was Crowley ihm hier mitgeteilt hatte. Und Arziraphale konnte damit leben…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BexChan
2019-07-29T07:06:50+00:00 29.07.2019 09:06
Ohhhhhhhhh mein Herz ;____; Ich hab tatsächlich Tränen in den Augen! Du hast einen wunderschönen Schreibstil, ich bin gespannt, wie es zwischen den beiden weitergeht. Ich kenne das von meiner FF, selbst wenn Gefühle sich aufbauen, es gibt immer Dinge, die zwischen den beiden stehen und es tut so weh! Freu mich schon auf weitere Kaptel von dir <3
Antwort von:  Lady-Snarry
29.07.2019 09:54
Liebe Bexchan, von dir zu lesen, wo ich doch riesen Fan von deiner Story bin, damit hätte ich nicht gerechnet *.* Ich musste gerade sehr lächeln. Danke für den Kommentar, das hat mir den Tag versüßt
Antwort von:  BexChan
29.07.2019 17:34
Oh Gott, das freut mich gerade so sehr zu lesen, gern geschehen ;___; <3 Deine Worte haben mich sehr gerührt. Ich hoffe aber sehr, dass ich auch noch viel von dir lesen werde <3


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