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Zwischen Glück und Unglück

von

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Alles nur eine Lüge?

Irgendwann wurde Toru Amuro mitten in der Nacht wach. Die ersten Sekunden fragte er sich, wo er ist. Dann fiel ihm aber wieder ein, was gestern zwischen der Oberschülerdetektivin und dem Blondhaarigen vorgefallen war. Sofort musste Amuro grinsen bei dem Gedanken daran. Der Blauäugige drehte sich auf die Seite und sah, dass Masumi nicht im Bett war. Ein Gähnen unterdrückend stand Toru auf und zog sich seine Shorts an. Diese lagen zusammen mit seinen anderen Sachen auf einen Stuhl. Offenbar hatte seine Freundin die Klamotten bereits aus dem Trockner geholt. Langsam ging der Kellner nach unten und wollte in die Küche. Vielleicht war die Schwarzhaarige dort um was zu trinken. Am Wohnzimmer vorbeikommend bemerkte er, dass in diesem Raum Licht brannte. Mit einem: "Hier steckst du also, meine Liebe." öffnete der junge Mann die Tür. Sogleich erblickten seine Augen die Liebste. Sera saß im Sessel und schien zu schlafen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen wollte der Ältere gerade zu ihr gehen. "Du bleibst wo du bist Bourbon.", ertönte eine bedrohliche Stimme. Plötzlich stand Vermouth im Raum und hielt der Kurzhaarigen eine Pistole an die Schläfe. "Vermouth! Wo kommst du her?" "Das tut nichts zur Sache." Zornig starrte Bourbon das Organisationsmitglied an. "Was hast du mit ihr gemacht?" Das Grinsen von Vermouth wurde größer: "Schlafmittel. Du solltest mir dafür dankbar sein. So muss deine Kleine nichts spüren, wenn ich sie ins Jenseits befördere." Mit diesen Worten drückte die Blondhaarige ab. "MASUMI!"
 

Zitternd schreckte das Organisationsmitglied aus diesen Albtraum. Kerzengerade saß er auf dem Bett. Er brauche erst einen Moment um sich einigermaßen zu sammeln. Toru war erleichtert als er sah, dass seine Masumi schlafend neben ihn lag. Die Detektivin lag auf dem Bauch und trug mittlerweile wieder etwas. Auch wenn dies nur aus Unterwäsche bestand. //Sie war wohl schon mal wach// Ein kurzer Blick aus dem Fenster ließ den Kellner feststellen, dass es noch mitten in der Nacht war. Abermals musterte Toru seine schlafende Freundin. Sanft strich der Ältere ihr durch die kurzen Haare. Plötzlich zog sich das Herz von Amuro schmerzhaft zusammen. Der Albtraum hat in ihn wieder den eigentlichen Grund hervorgerufen. Weswegen der Kurzhaarige eigentlich zu Sera gekommen war. Das war doch absolut nicht fair. Da hatte der Blondhaarige einen Menschen getroffen, für den er alles tun würde. Und jetzt stand dieses Glück vor einen Scherbenhaufen. Vor ein paar Monaten hätte er es niemanden geglaubt, wenn dieser es gesagt hätte, dass Toru jemals solch tiefe Gefühle für jemanden entwickeln würde. Und vorallem nicht, dass es sich dabei ausgerechnet um die jüngere Schwester von Shuichi Akai handeln würde. Ganz am Anfang versuchte der Größere auch noch sich gegen diese aufkeimenden Gefühle mehr oder weniger erfolgreich zu wehren. Aber irgendwann sah er ein, dass dies keinen Sinn brachte. Dann musste Amuro sich einfach immer mehr in die Oberschülerdetektivin verlieben.
 

Seufzend überlegte Bourbon nun wie er vorgehen sollte. Sollte er sich einfach anziehen und dann still und heimlich abhauen und der schlafenden Person neben ihm irgendwann eine Nachricht schreiben, dass es aus sei? Nein das war absolut keine Option. Er könnte Masumi einfach sagen, dass er sie nicht mehr liebe. Nach kurzem Denken fand der Kellner allerdings, dass dies genauso wenig als Lösung in Frage kommen würde. So gut, wie der Blauäugige die Schwarzhaarige mittlerweile kannte, war ihm bewusst, dass sie alles versuchen würde um Toru zurück zugewinnen und das dieser sich wieder in die Jüngere verlieben würde. Mit einem leisen Grummeln regte sich die Kurzhaarige aufeinmal. Doch anders als vom Älteren erwartet, wurde sie nicht wach sondern drehte sich einfach nur etwas. Sodass Sera nun leicht auf der Seite lag, mit dem Gesicht zum jungen Mann zugewand und friedlich weiter schlief. Nein es musste etwas Anderes sein. Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit die in Betracht kam. Auch wenn diese für das Paar psychisch und seelisch äußerst schmerzhaft werden würde. Aber um Masumi Sera wirklich schützen zu können, musste diese ihn hassen. Natürlich war das keine absolute Garantie, dass die Grünäugige nicht an die schwarze Organisation geraten würde. Aber Amuro müsste sich deswegen keine Vorwürfe machen, dass er nicht besser auf die Detektivin aufgepasst hätte. Das Organisationsmitglied beschloss zu warten bis seine Freundin wach werden würde. Dann würde er es hinter sich bringen.
 

Leise stand Toru auf und ging zum Stuhl, auf welchem seine Anziehsachen lagen. Diese zog er sich an, begab sich dann wieder auf das Bett. Die Oberschülerin sah so friedlich aus wenn sie schlief. Eine ganze Weile wurde sie von ihrem Liebsten beobachtet. Dieser dachte an all die wunderbaren Momente, welche das Paar miteinander teilte. Bis zu ihrem gemeinsamen, ersten Mal. Auch wenn es die Sache nur noch schwieriger machen würde, bereute Toru Amuro den Sex mit der Jüngeren absolut nicht. Wenigstens ein mal hatte er das Glück der Oberschülerin mit diesen fazinierenden, grünen Augen so nah zu sein, wie man einem Menschen nur nah sein konnte. "Es tut mir so unglaublich leid, was ich dir in Kürze antun werde. Ich wünschte, dass es nicht nötig wäre. Aber es geht nicht anders. Ich muss dich doch beschützen. Aber es ist besser mich zu hassen, dafür dich aber in Sicherheit zu wissen. Als das du bei mir bleibst und ich dich womöglich verlieren könnte. Auch wenn ich das eh tun werde. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr Masumi. Meine wunderschöne Masumi Sera. Und auch, wenn ich Akai nicht ausstehen kann, hoffe ich einfach, dass er sich gut um dich kümmern wird. Auch, dass du so schnell wie möglich über mich hinweg kommst." Die Worte, welche aus seinem Mund kamen, waren nur geflüstert um die Kurzhaarige unter keine Umstände aufzuwecken. Mittlerweile saß Toru Amuro auf der Bettkante, beobachtete allerdings Sera immer noch beim schlafen. Wartete auch ab, dass diese wach werden würde. Nicht auf die Zeit achtend sah Amuro irgendwann, dass Masumi ihre Augen öffnete. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
 

Langsam öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen. Ein paar Augenblicke später sah sie den Anderen. Wie dieser auf der Bettkante saß. Sie musste direkt an gestern denken. Was dazu führte, dass das Herz von Sera direkt schneller schlug. "Hey mein Lieber. Du willst doch nicht etwa schon gehen? Ich habe zwar gesagt, dass Shu-Nii am nächsten Morgen kommen wird. Aber so früh auch wieder nicht. Immerhin ist es noch mitten in der Nacht. Also leg dich wieder zu mir und wir schlafen weiter. Mhmm..obwohl, da wir Zwei nun wach sind. Da könnten wir das von gestern gleich mal wiederholen.", hauchte die Jüngere ihrem Geliebten in sein Ohr. Sie selber schmiegte sich von hinten an Amuro. Ihre Hände legten sich um den Blondhaarigen. Rasch fuhren diese unter das Oberteil von Toru und begannen dort über die Haut zu streicheln. Toru Amuro musste sich stark zusammenreißen damit er nicht auf die Avancen der Kleineren einging. Aber es war verdammt schwer. Jede noch so kleine Berührung von Masumi ließ sein Herz schneller schlagen. Aber gleichzeitig zog es sich immer wieder schmerzhaft zusammen. Es durfte einfach nicht sein. Nein, der Blauäugige musste standhaft bleiben und seinen Plan durchsetzen. Kurz hielt er inne. Dann stand der Kellner auf. Was dazu führte, dass Masumi sich von ihm lösen musste. "Ein weiteres Mal wird es aber nicht geben. Es ist aus. Ich mache schluss." Toru drehte sich um und blickte in das fassungslose Gesicht von Masumi.
 

"Da...das ist doch nur ein verdammt schlechter Scherz Amuro. Bitte sag mir, dass das nicht stimmt. Ich liebe dich doch. Und du liebst mich. Das weiß ich. Du hast es mir so oft gesagt oder mir gezeigt, dass du mich mindestens genauso sehr liebst, wie ich dich. Hat mein Bruder damit was zu tun? Setzt er dich unter Druck?" Innerlich zeriss es Bourbon. Doch äußerlich setzte er einen kalten und gleichgültigen Gesichtsaudruck auf. Auch seine Stimme versuchte der Ältere so klingen zu lassen: "Oh man. Ich hätte nie geglaubt, dass du so verdammt Naiv bist. Glaubst du wirklich, dass ich dich liebe? Ich verrate dir jetzt mal was. Ich habe dich nie, ich tue es nicht und ich werde dich auch niemals lieben. Ich habe nur mit dir gespielt. Und es war einfacher als ich am Anfang dachte. Wenn du dich fragst, wieso ich das getan habe. Nun kann ich dir sagen. Ich wollte deinem Bruder eins auswischen. Indem ich ihn an einer, seiner wenigen Schwachpunkte treffe. Seiner Familie. Aber rasch stellte ich fest, dass ich dabei auch meinen Spaß wollte und dich ins Bett bekommen. Natürlich hätte ich es schon von Anfang an versuchen können. Aber war mir klar, dass es bei dir nichts bringen wird. Zum Glück für mich, stellte ich schnell fest, dass du dich in mich verliebt hast. Und ich habe das total ausgenutzt. Und es hat auch geklappt. Du bist mir völlig verfallen und verrückt nach mir. Und gestern habe ich diese Ziel erreicht. Und ich muss zugeben. Im Bett hast du es verdammt gut drauf meine Liebe. Und jetzt lebe wohl." Damit verließ Amuro das Zimmer und ließ eine geschockte Exfreundin zurück.
 

Masumi Sera saß da, wie angewurzelt und lauschte den Erzählungen des blauäugigen Kellners. Sie konnte es nicht glauben und sie wollte es auch nicht glauben was dieser ihr gerade verriet. Ihr geliebter Amuro hat sie nur benutzt? Die Kurzhaarige war zu geschockt um irgendwie zu reagieren. Innerlich fühlte sie gerade gar nichts und auch ihr Kopf war leer. Erst nachdem der Größere aus dem Raum verschwand, wachte die Grünäugige aus ihrer Starre. Sie sprang auf und lief Amuro hinterher. "Amuro..verdammt warte." Als sie ihn draußen, vor der Eingangstür erwischte. Die Kurzhaarige packte den Blondschopf am Arm. "Ich kann und ich will das nicht glauben. Was soll der Scheiß? Das alles was zwischen uns war, kann doch nicht gespielt sein. Sieh mich an. Ich sagte du sollst mich ansehen Toru Amuro, wenn ich mit dir spreche." //Verdammt Masumi..mach es mir doch bitte nicht noch schwerer..// Der Angesprochene drehte sich um und blickte direkt in das verzweifelte Gesicht der Oberschülerdetektivin. "Und ob das alles gespielt war. Vielleicht sollte Schauspieler werden. Wenn meine Performance so gut war, dass du mir alles geglaubt hast, was ich dir gesagt habe.", hämisch lachte das Organisationsmitglied und sprach dann weiter: "Du solltest es aber glauben. Also jetzt hör mir noch einmal zu. Ich habe dich nur benutzt. Du bist so dumm. Du bist so verdammt dumm und naiv Masumi." Dann riss er sich von der Detektivin los, drehte sich um und ging dann entgültig. //Es tut mir leid Masumi...//
 

Es vergingen ein paar Minuten, in denen Sera einfach nur da stand. Nur langsam verarbeitete ihr Gehirn das gerade passierte Geschehen. Zuerst weigerte sich die Schwarzhaarige zu glauben, was Toru ihr gesagt hatte. Doch als dieser sie gerade ansah. Sein Blick war so eiskalt. Und die Stimme von Amuro war völlig emotionslos. Und in diesem Augenblick wurde ihr schmerzhaft bewusst, dass es keine Lüge war. Der Kellner hatte Masumi wirklich total verarscht und sie war noch so dumm und ist drauf reingefallen. Die Grünäugige merkte wie sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog und es fühlte sich an als würde es in tausend kleine Teile zerspringen. Wie konnte der Blauäugige der Oberschülerin nur sowas antun? Am Boden zerstört und mit gebrochenem Herzen wollte Masumi Sera wieder in die Villa und einfach nur ins Bett. Doch zu ihrem Entsetzen war die Tür verschlossen. Offenbar musste sie diese unbemerkt zugezogen haben, als sie nach draußen gerannt war um Amuro zu erwischen. "Scheiße auch das noch..." Nun stand sie ausgespeert und nur in Unterwäsche bekleidet vor der Eingangstür der Kudovilla. Shuichi würde erst in ein paar Stunden wiederkommen. Und der Professor und Haibara waren auch nicht da. An der Tür gelehnt, sank die Oberschülerdetektivin zu Boden und blieb dort. Völlig fertig schlief das Mädchen ein. Dabei rollte unbemerkt von ihr eine einzige Träne über Masumis Wange.



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