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Star Trek - Icicle - 08

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Splitter der Vergangenheit: Verletzt, aber nicht verloren

ISS ICICLE / ICC-79823

Sternenzeit: 58626.1

Sol-System - Spiegeluniversum
 

„Du willst was tun? Dich mit dieser Schlampe Christina Carey verbünden? Das ist ja wunderbar! Vielleicht willst du ja auch nur mit ihr ins Bett gehen?“

Wütend und mit zorniger Miene stand Pasqualina Mancharella vor Valand Kuehn und schrie ihm diese Worte ins Gesicht. Die Hände zu Fäusten geballt und mit funkelnden Augen in seinem Gesicht nach der Wahrheit suchend.

Zu solchen Szenen war es in den letzten Wochen wiederholt gekommen. Dabei wusste Pasqualina nicht zu sagen, wann die Veränderung bei Valand begonnen hatte. Vielleicht schon ab dem Moment wo sie den Imperialen Palast eingenommen hatte – vielleicht auch später. Sie fühlte sich hilflos deswegen, weil sie kein Mittel fand es wieder zu ändern. Innerlich entfernten sie sich immer mehr voneinander. Das war ihr in den letzten Tagen bewusst geworden. Doch sie wollte es nicht wahrhaben.

Valand starrte seine Freundin gereizt an. Ihn ermüdeten diese Szenen und sie machten ihn gleichzeitig rasend vor Wut. Fest umklammerte er den Griff der Peitsche, an deren Griff er gearbeitet hatte als Pasqualinas Zorn über ihn hereingebrochen war. Mit dieser Peitsche hatte er einige der ehemaligen Hofdamen des inzwischen hingerichteten Regenten Macet gefoltert. Die letzte von denen vor wenigen Stunden erst. Es war jene Cardassianerin gewesen mit der er sich während der Eroberung des Palastes beschäftigt hatte. Er hatte erst von der gefesselten Cardassianerin abgelassen, als ihre überkippenden Schreie unerträglich für sein Gehör wurden und ihr nackter Körper mit blutigen Striemen übersät gewesen war.

Kuehn war sich zwar vollkommen sicher, dass die Gefangenen während der letzten drei Monate längst alle Geheimnisse preisgegeben hatten. Doch das musste Großadmiral Torias Tarun nicht wissen. Torias Tarun selbst hatte ihn mit dem Verhör der Gefangenen beauftragt. Kuehn gedachte nicht den Gefangenen einen schnellen Tod zu bescheren. Sie sollten viel mehr so sehr leiden wie er selbst unter einer Cardassianerin gelitten hatte. Darum kümmerte er sich insbesondere um die Folterungen der weiblichen Gefangenen persönlich.

Die aufgerollte Peitsche umklammernd schrie Valand wütend zurück: „Was ist eigentlich dein Problem? Erst machst du einen Aufstand weil ich die Gefangenen verhöre und jetzt kommst du mit dieser haltlosen Behauptung! Ich liebe dich!“

„Das behauptest du ohne dass dir dabei die Zunge zerspringt!“, gab die Spanierin heftig zurück. „Also stimmt es vielleicht! Doch das glaube ich nicht! Wie oft hast du dich bereits, bei den angeblichen Verhören, mit dieser kleinen, bajoranischen Schlampe vergnügt, die unter den Gefangenen ist? Versuch nicht es abzustreiten!“

Valand Kuehn riss der Geduldsfaden. Zornig holte er mit der Peitsche aus und schlug damit auf Pasqualina ein. Bei seinem zweiten Streich erwischte er die Spanierin mit der Spitze des Peitschenriemen mitten im Gesicht und sie schrie gellend auf.

Ihre linke Hand zuckte zum Gesicht hinauf und erschrocken erkannte Kuehn dass er diesmal zu weit gegangen war. Eben noch blind vor Zorn ließ er nun die Peitsche fallen und machte zwei rasche Schritte auf sie zu.

Doch Pasqualina Mancharella wich ebenso rasch zurück und machte mit dem Rechten Arm eine abwehrende Geste. Dabei schrie sie mit überkippender Stimme: „Fass mich nicht an, du Schwein! Ich warne dich – pack mich nie wieder an oder ich bringe dich um!“

Damit tastete sie gleichzeitig mit der Rechten nach dem Öffnungskontakt für das Schott von Valands Quartier. Sie stürmte auf den Gang hinaus, wo sie direkt in die Arme von Captain Tar´Kyren Dheran lief.

Der Andorianer fing sie auf und hielt sie fest. Er wusste darum, was in der letzten Zeit zwischen ihr und Valand geschehen war. Trotzdem erschrak er als Pasqualina ihr Gesicht hob und er den blutigen Striemen in ihrem Gesicht entdeckte. Er zog sich von ihrer linken Stirn, über das Auge hinweg, bis zur Wange hinab. Wobei sie noch Glück gehabt hatte, denn ihr Auge selbst war offensichtlich unverletzt geblieben.

Pasqualina kannte er nun seit elf Jahren. Sie gehörte zu den wenigen Wesen die er wirklich gern hatte. Eigentlich hatte er Pasqualina sogar mehr als nur gern.

„Valand hat dich geschlagen? Was war denn los?“

Die Spanierin funkelte den Andorianer an. „Dein bester Freund will sich mit Christina Carey verbünden – das ist los! Verbünden! Ha – der macht mir nichts vor! Er will mit ihr ins Bett gehen, das ist es! Ist mir egal – mit diesem Schweinehund bin ich fertig!“

„Pasqualina vielleicht…“

„Nein!“

Die Spanierin riss sich aus dem Griff des Andorianers los und rannte davon. In Richtung der Krankenstation.

Dheran sah ihr nach und Wut auf seinen besten Freund brandete in ihm auf, während er seinen Weg zur Brücke des Raumschiffs fortsetzte. Pasqualina war der seelische Anker für Valand gewesen, während der letzten elf Jahre. Sie hatte seine düstere seelische Seite mit all jenen dunklen Abgründen, die es dort gab, in Schach gehalten. Doch das hatte sich in letzter Zeit verändert. Keiner mehr als er hatte das gespürt. Als Freund beider hatte er gehofft, dass ein Bruch zwischen ihnen nie stattfinden würde. Nun war es passiert.

Dabei hatte am Tag ihres Sieges und dem triumphalen Einmarsch der Imperatoren Janeway, Bashir und O´Brien noch alles ganz anders ausgesehen.

Valand war so stolz auf Pasqualina gewesen, wie selten zuvor. Er hatte gemeinsam mit ihnen auf der Siegesfeier getrunken und dabei Christina Carey kennengelernt. Sie galt als die einzige Vertraute des Imperialen Großadmirals Torias Tarun.

Valands Worte zu Pasqualina, vor Monaten auf dem Balkon des Imperialen Palastes, waren von prophetischer Qualität gewesen denn das Triumvirat hatte den Sieg wirklich nicht sehr lange überdauert. Bereits kurz nach der öffentlichen Hinrichtung von Akellen Macet hatte der Großadmiral Imperator Julian Bashir ermordet. Man munkelte, dass Janeway das in die Wege leitete indem sie mit dem Trill ins Bett gegangen war und ihn dort bezirzte. So wie sie das bei dem Trill früher schon erfolgreich getan hatte. Andere Quellen wussten zu behaupten, O´Brien und Janeway hätten es gemeinsam ausgeheckt.

Genutzt hatte Imperatrice Janeway dieses Vorgehen jedoch nur wenig, denn bei einem Schäferstündchen mit O´Brien hatte dieser sie eiskalt erwürgt. Während sie miteinander schliefen. So hatten es wenigsten einige Leibgardisten von O´Brien behauptet.

Seitdem herrschte Imperator Miles der Erste allein und als unumschränkter Herrscher über das Terranische Imperium. Was einigen hohen Militärs gefiel. Einigen diese Militärs gefiel es hingegen gar nicht, dass kein Terraner an der Spitze des Militärs stand sondern dieser Trill. Einen Andorianer hätte man eher akzeptiert da das andorianische Volk mit den Terranern Seite an Seite gekämpft hatte.

Anders als die Trill. Sie hatten sich weitgehend aus allen Kämpfen herausgehalten. Abgesehen von den wenigen Ausnahmen, wie Tarun.

Tar´Kyren Dheran erreichte mit dem Turbolift die Brücke und verlangte einen kurzen Bericht von seinem Ersten Offizier. Dabei nahm er im Kommandanten-Sessel Platz.

Unmittelbar nach diesen turbulenten Ereignissen war der undurchsichtige Trill-Admiral zum Großadmiral der Terranischen Flotte aufgestiegen und übernahm das Kommando über die ISS ENDEAVOUR. Kurz darauf gelang dem Imperium bereits ein erster Versuch, ein ganzes Raumschiff in das andere Universum zu schicken.

Die ISS TITAN.

Letztlich endete dieses Unternehmen jedoch in einem Desaster und die Pläne einer Flottenverlagerung ins Primäruniversum mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Doch bereits jetzt befassten sich die imperialen Ingenieure mit diesem Problem.

Die Gedanken des Andorianers kehrten zu Pasqualina zurück. Er beschloss, sie nach Dienstschluss zu besuchen und nachzusehen wie es ihr ging. Vielleicht konnte er ihr Trost zusprechen. Und falls es zu mehr kam… Nun, ein Mann mit seinen Qualitäten musste sich nicht auf nur eine Frau beschränken. Bei diesem Gedanken lächelte er unmerklich. Momentan war Valands Trupp nur temporär seinem Raumschiff zugeteilt. Vielleicht würde Pasqualina Mancharella ja schon bald einen offiziellen Versetzungsantrag stellen.
 

* * *
 

Erhitzt drängte sich Pasqualina Mancharella an den Leib des Andorianers, nachdem sie in seinen starken Armen bereits zum zweiten Mal Erfüllung gefunden hatte. Leise und etwas nachdenklich sagte sie: „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du mich so derart begehrst.“

Noch immer mit der Spanierin vereinigt küsste Tar´Kyren Dheran sie leidenschaftlich, bevor er heiser erwiderte: „Aber es ist so. Unser Verhältnis bleibt aber ein Geheimnis. Ich will mich deswegen nicht mit Valand entzweien. Er darf es erst erfahren, wenn er eine Andere gefunden hat mit der er das Bett teilt.

Mit sanft kreisendem Becken erwiderte die Spanierin: „Das ist kein Problem.“

Die splitternackte Terranerin berührte die hinteren Ansätze seiner Antennen und bewegte ihren Unterleib etwas schneller, bis der Andorianer ihre Hüften packte und sie erneut nahm. Wild und ungestüm. Jedoch nicht brutal so wie es zuletzt bei Valand gewesen war.

Erregt keuchend hauchte Pasqualina nach einer Weile: „Ich verstehe jetzt warum dich Christina großer Blauer nennt. Ich hatte immer gedacht das hätte einen anderen Grund.“

„Jetzt weißt du es besser“, lachte der Andorianer heiser. „Ja, das ist die richtige Stelle an den Antennen. Etwas weiter nach Innen und…“

Mit einem langgezogenen, rauen Ton drang Dheran noch tiefer in die Spanierin ein und sie bäumte sich erregt auf während sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Als sie endlich ermattet über dem andorianischen Mann zusammenbrach atmete sie schwer und schaffte es erst nach einer ganzen Weile krächzend zu sagen: „Mit dir ist es so ganz anders, Tar´Kyren. So erregend unkompliziert. Das habe ich lange schon nicht mehr erlebt.“

Die Hände des Captains glitten über ihren Rücken und ihren knackigen Po. Dabei erwiderte er. „Dasselbe dachte ich auch gerade. Christina ist auch sehr leidenschaftlich. Doch ihre Liebe ist mit einer gewissen Aggressivität behaftet. Du bist… anders.“

Die Lippen der Spanierin wanderten vom Hals des Andorianers zu seinem rechten Ohr in dass sie, gerade spürbar, hinein biss bevor sie gehaucht meinte: „Das hoffe ich doch.“

Eng aneinander geschmiegt lagen sie da und nur gelegentlich fanden sich ihre Lippen zu einem kurzen, sanften Kuss bis Pasqualina leise fragte: „Kommst du mit diesem Doppelspiel klar? Was ist wenn Christina davon erfährt?“

„Wird sie nicht“, erwiderte Dheran überzeugt. „Ich schlafe zwar mit ihr doch die Liebe dabei ist eine zerstörerische. Das würde ohnehin nicht lange gutgehen.“

Wieder blieb es eine Weile still bis sich Pasqualina vorsichtig bei Dheran erkundigte: „Was glaubst du: Wird deine Schwester meinen Platz bei Valand einnehmen? Oft genug herumgezickt hat sie ja deswegen mit mir, in den letzten elf Jahren. Vermutlich landet sie schneller in Valands Bett als wir gucken können.“

Ein leises Lachen war die Antwort des andorianischen Mannes bevor er erwiderte: „Ich würde das nicht bedauern, wenn dafür die Reibereien zwischen euch beiden endgültig aufhören würden.“

„Glaubst du daran?“

„Nein.“

Diesmal war es Pasqualina die auflachte. „Zumindest bist du ehrlich. Aber ich denke, dass Tia´Lynara zumindest für eine Weile von mir abgelenkt sein dürfte. Vermutlich wird sie mir ein paar triumphierende und gehässige Blicke zuwerfen.“

Dheran brummte zustimmend. „In dem Fall spiel mit und rege dich darüber auf. Verhalte dich also wie bisher. He…!“

Pasqualina hatte den Andorianer erneut ins Ohr gebissen. Diesmal aber spürbar. „Deine Ironie kannst du dir bei mir sparen. Großer Blauer.“

Die Spanierin küsste Dheran bevor er irgendeinen Einwand erheben konnte und sie gab ihn erst nach einer geraumen Weile wieder frei. Seufzend zum Wand-Chronometer sehend sagte sie: „Mein Dienst beginnt in einer halben Stunde. Sehen wir uns morgen? Zu derselben Zeit wie heute?“

Der Andorianer machte eine zustimmende Geste. Gleichzeitig warnte er: „Aber an den Tagen danach werde ich mich erst einmal um Christina kümmern müssen. Damit sie keinen Verdacht schöpft. Mach mir deswegen bloß keine Szene, klar?“

Die Frau in seinen Armen verzog spöttisch die Lippen. „Ich will meinen Spaß haben mit dir und nicht deine Frau werden.“

Mit einem leisen Lachen löste sich Pasqualina endgültig von Dheran und stieg kopfschüttelnd aus dem Bett. Ihre Sachen zusammensuchend begab sie sich nach Nebenan, in den Sanitärraum. Als sie wieder heraus kam deutete nichts darauf hin was sie mit dem Andorianer erlebt hatte. Sie kam zum Bett und küsste den Andorianer, der immer noch auf dem breiten Lager ruhte.

„Bis morgen“, hauchte sie verführerisch bevor sie sein Quartier verließ.

Zurück blieb ein nachdenklicher Andorianer dessen Gesicht schließlich von einem feinen Lächeln überflogen wurde. Sein Privatleben entwickelte sich sehr vorteilhaft.



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