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For the first time

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inspiration:
Naomi 13x19: "Do you know what powers Heaven, Castiel? Yeah, us. Angels. Every angel is like a walking, talking battery. There are a grand total of nine angels in Heaven, present company included, and one or two on Earth, and... that's all. We are the last men and women and divine waves of light still standing, as it were. None of us can leave. We’re the only things keeping the lights on. Barely. We need everyone. With power we can keep heaven running. Without, in time we’ll burn out. Heaven will crumble and all the souls that have been entrusted to our care will fall back to earth. Picture it, Castiel, billions upon billions of ghosts unleashed upon the world. All that chaos, all that death." Komplett anzeigen

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Fast

Kribbelnde Reibung von Bartstoppeln, dann plötzlich weiche Haut. So nah und doch nicht genug.
 

Dean hasste das erste Mal, als sie sich fast küssten.
 

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Castiel hatte es ihm erklärt und er hatte verstanden. Wie Batterien hielten Engel den Himmel am Leben. Doch sie starben aus. Es gab nur noch eine Hand voll von ihnen. Alles würde zerfallen, Millionen und Abermillionen Seelen würden als Geister auf die Erden gelangen, wenn die Engel ihre gespeicherte Energie nicht zurückgaben, freisetzten.
 

„Heißt das, du musst dir deine Gnade rausschneiden und wirst wieder ein Mensch?“ Nur zu gut erinnerte er sich an Annas Worte: Es tut weh. Versuch dir deine Nieren mit einem Buttermesser herauszureißen, die Art von weh tun. Der Gedanke, dass Cas sich sowas antun würde, schmerze ihn, aber es stand ihm nicht zu, den Engel davon abzuhalten, von dem was getan werden musste.
 

„Das wird nicht genügen“, Castiel zögerte sichtlich, „Aber wenn ein Engel im Himmel stirbt...“
 

Jegliche Farbe wich aus Deans Gesicht. „Nein“, seine Stimme war fester als er selbst erwartet hatte, „Nein, das wirst du nicht tun!“ Cas würde nicht das Opferlamm spielen!
 

„Dean, ich muss…“
 

„Wir finden eine andere Lösung.“ Das hatten sie doch bisher immer geschafft, irgendwie. Selbst wenn das schreckliche Konsequenzen nach sich gezogen hatte. Dean war dazu bereit, zu allem. Nur nicht dazu. Er schluckte schwer. „Ich kann dich nicht noch einmal verlieren.“ Lass mich nicht allein…
 

„Du wirst nicht allein sein.“ Hatte er ihn gehört? Hatte der Engel seine Gedanken gelesen? Oder war es gar ein Gebet gewesen, das so klar und deutlich an seine Ohren gedrungen war wie gesprochenes Wort? „Du hast Sam und Mary.“ Und eines Tages vielleicht sogar einen Menschen an deiner Seite, der oder besser die dich genauso ansieht wie ich. Mit dem Unterschied, dass du diesen Menschen auch auf solche Weise ansehen wirst. Der Jäger hörte ihn nicht. Die Verbindung funktionierte nur in eine Richtung. Vielleicht war es besser so. „Du brauchst mich nicht.“
 

Ungehalten stieß Dean die Luft aus. „Glaubst du das wirklich?“
 

„Ja“, war die schlichte Antwort.
 

„Dann geh. Geh…“ Er hatte ihm den Rücken zugewandt, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Castiel konnte sein Gesicht nicht sehen. Stille. Dann mit einem Mal schlug Dean auf den Tisch ein, riss in Rage mit einer Bewegung alles herunter, was darauf war.
 

Vorsichtig trat der Engel auf ihn zu, viel zu nah, umfasste seine Handgelenke, als ob er fürchtete der Jäger könnte sich selbst verletzen, kühle Finger an seinem rasenden Puls. „Dean.“ Sein Name fühlte sich sicher in seinem Mund an.
 

„Nein, du verstehst das nicht…“ Er konnte ihm nicht in die Augen sehen, aus Furcht der Engel könnte das Unausgesprochene all der Jahre in seinem Blick erkennen.
 

Sanft legte Castiel eine Hand in seinen Nacken und zog ihn näher bis seine Arme den Jäger umschlossen. „Ich verstehe sehr gut. Mehr als du glaubst“, leise, dicht an seinem Ohr.

Atem. Ihre Wangen streiften sich und schon berührten sich ihre Mundwinkel. Kribbelnde Reibung von Bartstoppeln, dann plötzlich weiche Haut. Beinahe ein Kuss. Ein letztes Geständnis. Ein Abschied.
 

Seine Finger, die mittlerweile in Deans Taille gerutscht waren, stießen an kühles Metall. Sofort spürte er die Kraft, die davon ausging. Engelbindende Handschellen. Natürlich. Natürlich hatte Dean ihn festhalten wollen und wäre womöglich sogar auf die wahnwitzige Idee gekommen, Engel aus der postapokalyptischen Parallelwelt zu holen, um sie Castiels Platz einnehmen zu lassen. Dabei hätte der Jäger vermutlich selbst sein Leben gelassen.

Castiel zog ihn fester an sich, spürte sein schlagendes Herz an seiner Brust. „Dean, ich will, dass du etwas weißt.“ Abgelenkt registrierte Dean das leise Klicken nur am Rande und realisierte erst, was der Engel getan hatte, als dieser sich von ihm löste.

„Es tut mir so leid…“ Er bereute, dass Dean ihn so in Erinnerung behalten würde. Aber dieser eine für ihn so besondere Mensch würde ihn aufhalten, mit allem was er hatte würde er um ihn kämpfen. Das konnte der Engel nicht zulassen.
 

Einen kurzen Moment lang sah der Jäger ihn nur fassungslos an, dann beschleunigte sich seine Atmung. Verzweifelt riss er an den Schellen, die nun sein Handgelenk mit einer massiven Eisenstange des Bunkers verband.

„Cas, bitte…“ Castiel wandte sich ab, konnte den Schmerz in den grünen Augen nicht länger ertragen. „Cas, nein! Cas!“ Sein verzweifeltes Rufen war das Letzte, das er von Dean hörte, als er durch die Tür ging und den Bunker für immer verließ. Der Engel würde ein Teil des Himmels werden und eines Tages würde Dean ein Teil von ihm sein.
 

"We are lost divine waves of light still standing."

Naomi zu Castiel 13x19


Nachwort zu diesem Kapitel:
Empfehlung:
Destiel-Fanfiction "Die Lüge" von mir

Musik dazu:
Gone Away - Five Finger Death Punch
You Are Home - Not Profane
Fly Low - Elle Vee Komplett anzeigen

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