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Schatten der Vergangenheit

von

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Kapitel XLV - Winterball

Die Tage zogen ins Land. Akako, wie auch Shiho verhielten sich ausgesprochen still. Aoko kam es vor als wäre dies die Ruhe vor dem Sturm. Wobei natürlich das Augenmerk der beliebtesten Schülerinnen auf dem kommenden Winterball lag. Es ging um die Wahl zur Ballkönigin und Akako wollte um jeden Preis gewinnen. Aoko sollte sich damit eigentlich zufrieden geben, aber ein inneres Alarmsignal regte sich mehr und mehr, je näher dieser Ballabend kam.

Aoko und Ran betraten das Haus und wurden von einer glücklichen Eri empfangen. „Kommt schnell her! Die Fotos der Hochzeit sind endlich gekommen.“

Die drei Frauen versammelten sich im Wohnzimmer und stöberten durch die Fotos und das Fotoalbum, die schöne Erinnerungen an einen wundervollen Tag hervorriefen. Ran hielt die Brautjungfernfotos in den Händen, auf denen sie mit Shinichi und Kaito zu sehen waren, wie auch pärchenweise. Sie war hin und weg von den wunderschönen Fotos und entschied Shinichi eines davon zu Weihnachten zu schenken – sie müsste nur noch einen wunderschönen Bilderrahmen besorgen. Mit einem neckischen Grinsen reichte sie Aoko die Fotos mit Kaito. „Und du wolltest mir damals wahrhaft verklickern, dass er nicht in dich verliebt ist?“

Aoko betrachtete die Fotos aufmerksam und diese knisternde Anspannung, die zu dem Zeitpunkt der Fotoaufnahme schon deutlich zu spüren war, wurde auf dieses Bild regelrecht übertragen.

Eri seufzte in Erinnerung schwelgend. „Es war ein wundervoller Tag.“ Doch plötzlich stutzte sie. „Mädchen, ihr müsst euch fertig machen. Wir müssen schon bald los.“

Aoko stand auf und ließ die Fotos bei Eri, die noch weiter durch die Bilder blätterte.

Beide Oberschülerinnen zogen sich in ihre Zimmer zurück und bereiteten sich auf den Abend vor. Anders als auf der Hochzeit trugen sie dieses Mal ihre Haare offen.

Ran trat als erstes in den Flur und Eri musterte sie aufmerksam. „Du siehst wieder mal wunderschön aus.“ Ran zog sich eine Jacke über und beide warteten auf Aoko. Diese kam auch herunter, schlüpfte in ihre Jacke und grinste ihre Stiefmutter und Stiefschwester an. „Fertig, wir können los.“

Eri nickte, zog sich ebenfalls ihre Jacke an und strich Aoko über die Wange. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch so auf die Jungs los lassen kann.“

„Shinichi und Kaito kennen unsere Kleider schon“, lachte Ran und öffnete die Haustüre. Überrascht sah sie Kaito in seinem anthrazitfarbenen Anzug vor der Türe stehen, den Finger auf Klingelknopfhöhe haltend.

Auch er blickte überrascht auf, dann grinste er. „Wusste gar nicht, dass du hellsehen kannst.“

„Oh, ich kann noch viel mehr als das“, flachste Ran und trat an ihrem Nachbarjungen vorbei.

Auch Eri trat nun heraus und begrüßte Kaito freundlich. „Guten Abend, Kaito.“

„Guten Abend“, begrüßte Kaito charmant und deutete eine Verbeugung an.

Zuletzt trat Aoko heraus und der Oberschüler musterte seine Freundin aufmerksam. „Ich dachte, wir waren uns einig.“

„Einig in was?“, sah Aoko überrascht auf.

„Du ziehst einen Kartoffelsack an?“

Sie lachte plötzlich. „Ja klar, du Spinner.“

Er beugte sich zu ihr vor und raunte: „Ich hab das ernst gemeint.“

Aoko ließ sich nicht einschüchtern: „Ich weiß! Ich hab es auch ernst gemeint.“ Sie drückte ihm ein Küsschen auf die Wange, zog die Haustüre zu und schnappte sich im nächsten Moment seine Hand. Gemeinsam gingen sie den Weg zum Gehsteig und stiegen wenig später in Eris Auto. Dann fuhren sie zur Schule.

„Wie kommt ihr nach Hause?“, hakte Eri nach. „Holt Chikage euch ab?“

Kaito stimmte zu. „Ja, und wir nehmen Shinichi nachher auch noch mit. Er übernachtet bei mir.“

Eri nickte. Dann hielt sie vor der Schule und ließ die Oberschüler aussteigen. „Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.“

„Danke“, antworteten die Drei wie aus einem Mund und sahen Eri nach, die auch schon wieder los fuhr.

Ran konnte es kaum erwarten, denn sie entdeckte Shinichi der am Schultor wartete. Ein kurzer Blick nach rechts und ein Blick nach links die Straße entlang, dann rannte sie schnell über die Straße und ihrem Freund in die Arme.

Kaito hielt Aoko zurück. „Ich hab noch etwas für dich“, sprach er geheimnisvoll und zog im nächsten Moment ein Blumenarmband hervor und half Aoko es anzuziehen.

Mit großen strahlenden Augen, beobachtete sie die Bewegungen und küsste ihn dankbar.

Kaum löste sie sich von ihm, flüsterte er sehr ernst: „Vertraust du mir?“

Überrascht hielt Aoko inne. „Ja“, antwortete sie zögerlich und verwirrt.

„Bitte, Aoko, es ist mir sehr wichtig! Vertraust du mir?!“

„Ja“, kam es nun fester. „Aber warum...“

„Sollte heute irgendwas geschehen was dein Vertrauen zu mir erschüttert, urteile nicht voreilig. Ich werde dir alles erklären!“

„Ich versteh nicht...“, doch dann stutzte sie und sah ihn misstrauisch an. „Was hast du vor?“

Er schüttelte den Kopf und lehnte seine Stirn an ihre. „Ich habe nur ein ungutes Gefühl“, murmelte er, dann löste er sich von Aoko und umfasste ihre Hand. Auch sie überquerten die Straße, nachdem sie sich versichert hatten, dass diese auch frei war, und schlossen zu Shinichi und Ran auf. Auch Ran trug inzwischen ein Blumenarmband an ihrem Handgelenk und die Jungs begrüßten sich mit ihrem eigenen Handschlag.

Ran zwinkerte Aoko zu. „Wir sollten uns auch mal einen eigenen Gruß zulegen.“

Shinichi beugte sich zu ihr. „Also mir reicht unser Begrüßungskuss.“ Und schon platzierte er seine Lippen auf Rans.

Aoko lästerte: „Und zu uns sagen sie ständig wir können die Finger nicht voneinander lassen.“

Kaito legte grinsend seinen Arm um Aokos Schulter und schob sie zur Turnhalle, in welcher der Winterball stattfand.

Shinichi löste sich von seiner Freundin und folgte mit ihr dem anderen Paar.
 

Die Turnhalle war bunt geschmückt. Luftballons schwebten an der Decke. Ein DJ sorgte für die Musik. Das große Hallenlicht war abgestellt, dafür sorgten bunte Scheinwerfer für angenehme Lichtverhältnisse. An den Seiten standen viele Tische, aufgebaut mit Stühlen drum herum oder Stehtische. Überall waren Schüler. Viele tanzten zur Musik, holten sich am großen Buffet etwas zu essen, saßen oder standen zusammen und unterhielten sich. Alle anwesenden Oberschüler und Lehrkräfte amüsierten sich auf dem Winterball.

Aoko suchte in der Menge nach ihrer besten Freundin. Kaum entdeckt, zog sie Kaito mit sich. Die Freundinnen fielen sich in die Arme.

Kaito, der sich ebenfalls nach bekannten Gesichtern umsah, bemerkte erst nicht wie Hakuba sich ihnen näherte und Keiko ein Getränk reichte. „Hey, Aoko, gut siehst du aus.“ Er nickte auch Kaito zu: „Kuroba.“

Aokos Freund drehte sich dem Halbjapaner zu und nickte zurück. Dann beugte er sich zu Aoko: „Ich hab ein paar Kumpels entdeckt. Ich bin gleich wieder zurück.“ Schon drehte er sich um und ging auf eine Gruppe Fußballer zu und begrüßte diese.

Die Freunde sahen ihm überrascht nach und Aoko schluckte. Warum nahm er sie nicht mit und stellte sie endlich seinen Freunden vor? Das Fünkchen Misstrauen in ihr schwoll an. Sie schüttelte ihren Kopf über diese dummen Gedanken, denn wenn er es nicht ernst meinen würde, warum hatte er sich dann vor ihren Eltern zu ihr bekannt? Warum kümmerte er sich um sie in der Schule und suchte ständig ihre Nähe?

„Sehr schönes Kleid“, zog Keiko die Aufmerksamkeit ihrer Freundin wieder ihnen zu. „Kein Wunder, dass Kaito auf der Hochzeit über dich hergefallen ist.“

„Du siehst auch wunderschön aus“, gab Aoko das Kompliment zurück und stieß ihren Ellbogen in Sagurus Bauch. „Ich hoffe sehr, dass du sie auf Händen trägst!“

Der Halbjapaner grinste zurück und legte seinen Arm um Keiko. „Nicht nur das.“ Sein Blick glitt zu den Fußballern. „Und Kaito?“

Aoko sah unsicher zu ihrem Freund, der sich amüsiert mit den Fußballern unterhielt.

„Hör mal, wenn du denkst er nutzt dich aus, dann bin ich der erste, der sich diesen Idioten zur Brust nimmt.“

Sie schüttelte den Kopf. „Es ist alles in Ordnung.“

Plötzlich verstummte die Musik und Direktor Hayata trat auf eine provisorisch aufgebaute Bühne. Er griff sich ein Mikrofon und begrüßte die Schülerschaft, wie auch die Lehrer. „Herzlich Willkommen auf unserem diesjährigen Winterball. Ein besonderer Dank geht an das Komitee, welches sich um die gesamte Vorbereitung kümmerte um diesen Abend überhaupt erst zu ermöglichen. Bevor wir uns weiter dem Vergnügen widmen, gibt es noch eine wichtige Verkündung und zwar die Wahl unseres diesjährigen Winterballkönigspaar.“ Er zog einen Briefumschlag aus seiner Jackeninnentasche hervor und öffnete diesen. „Unser diesjähriger Ballkönig mit nur einem sehr knappen Vorsprung ist...“, er hielt inne sah in die angespannten Gesichter der Schülerschaft und verkündete: „Kuroba Kaito. Herzlichen Glückwunsch!“

Aoko starrte überrascht zu ihrem Freund hinüber, der immer noch bei seinen Fußballkumpels stand und gerade beglückwünscht wurde. Schon wurde er von den Jungs zum Direx geschoben wurde, während alle Schüler in tosendem Applaus verfielen. Aoko hatte in den letzten Wochen diese gesamte Ballvorbereitungszeit ausgeblendet oder ignoriert. War einzig und allein dankbar, dass ihre schlimmsten Befürchtungen nicht wahr wurden und hegte so langsam die Hoffnung, dass es wirklich vorbei war, ihr Albtraum endlich geendet hatte. Ihre Augen folgten ihrem Freund, der durch die Masse geschoben wurde, dabei von sämtlichen Oberschülern angesprochen wurde, die Mädchen begeistert quietschten und ihm hier und da ein Küsschen auf die Wange drückten. Auch wenn Kaito offiziell zu ihr stand und ihr auch in der Schule nicht mehr von der Seite wich, so spürte Aoko in diesem Moment zu deutlich, dass keine Mitschülerin sie an Kaitos Seite ernst oder überhaupt wahr nahm.

„Dass er nach allem immer noch so beliebt ist.“ Keiko schüttelte ihren Kopf. „Gerade nach den Fotos hätte sein Ruf einen Knacks bekommen müssen.“

Hakuba beobachtete besorgt Aoko, korrigierte aber seine Freundin: „Kaito kam bei den Fotos perfekt weg. Seinem Ruf hat das keineswegs geschadet. Aoko war die Leidtragende und wurde beschimpft oder geschnitten.“

Inzwischen stand Kaito beim Direktor und Frau Konno, eine Lehrerin und die stellvertretende Leitung der Schule, setzte ihm die Krone auf.

Der Direktor gratulierte dem diesjährigen König und wandte sich wieder der Schülerschaft zu. „Und nun, meine lieben Damen, kommen wir zu unserer diesjährigen Ballkönigin. Wie es Tradition ist, wird der König seine Königin zum ersten Tanz auffordern und dabei die Tanzfläche offiziell eröffnen. Nun bleibt nur noch die Frage: Wer ist die glückliche Dame, die an der Seite diesen gutaussehenden jungen Mann stehen wird?“ Er pausierte mit Absicht um wieder eine künstliche Spannung zu erzeugen, jedoch warteten sowieso alle Mädchen bereits mit anhaltendem Atem. Jede Oberschülerin wünschte sich an Kaitos Seite, als die diesjährige Winterballkönigin. „Unsere diesjährige Ballkönigin ist Koizumi Akako. Herzlichen Glückwunsch!“

Alle Schüler applaudierten wieder, während Aoko sich wie im falschen Film vorkam. Wie konnte Akako nur Ballkönigin werden? Doch im nächsten Moment schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Akako war für alle Schüler in diesem Raum immer noch das Idol.

Direktor Hayata setzte Akako die Krone auf und deutete mit einer Handbewegung in den Saal.

Kaito lächelte Akako an, beglückwünschte sie und reichte ihr seine Hand um sie zwischen den Schülern zur Mitte der Turnhalle zu führen.

Aoko, die mit Keiko und Saguru sowieso seitlich am Rand stand, musste nicht zur Seite gehen, während die Schüler einen Gang bildeten und sich anschließend um das Ballkönigspaar versammelten.

Kaito nahm Tanzhaltung an, zog Akako in seine Arme und gemeinsam warteten sie auf die ersten Takte der Musik, ehe er Akako in einen Walzer führte. Und wie auf der Hochzeit schon mit Aoko, lenkte er Akako durch den Tanz, als würden sie den ganzen Tag nichts anderes machen. Das gesamte Lied gehörte nur ihnen allein und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden lag auf diesem Paar, welches ein überaus gutes Bild abgab. Und wie Akako Kaito anstrahlte, zeigte nur zu deutlich, dass sie noch an ihm interessiert war. Was Aoko aber noch einen fieseren Stich verpasste, war seine Reaktion. Denn ihr Freund konzentrierte sich komplett auf Akako und lächelte sie unentwegt an.

Eine Ewigkeit verging bis das Lied endlich endete, aber Kaito und Akako blieben zusammen auf der Tanzfläche und warteten auf das nächste Lied, während sich ihre Mitschüler um sie herum versammelten um ebenso das Tanzbein zu schwingen.

Saguru und Keiko fanden sich ebenso auf der Tanzfläche ein, wie auch Shinichi und Ran. So beschloss Aoko sich etwas zu Trinken zu holen. Und mit dem Getränk in der Hand beobachtete sie das tanzende Paar inmitten der anderen Paare, wie sie sich amüsiert unterhielten. Sie wusste nicht ob es eine trügerische Täuschung war oder ob Kaito Akako wirklich enger als unbedingt nötig an seinen Körper herangezogen hatte. Das Misstrauen in ihr wuchs stetig an. Es nagte in ihr, ließ sie an seinen Worten und Gefühlen für sie zweifeln.

Unbemerkt trat Hitomi an Aoko heran und auch Shiho stellte sich an ihre andere Seite. „Wie muss sich dieser Verrat nur anfühlen?“

Aoko schluckte, versteifte sich kaum merklich.

„Du hast Shiro nicht glauben wollen, dabei war er nur ehrlich zu dir“, bemerkte Shiho.

„Etwas zu ehrlich“, murrte Hitomi immer noch verletzt.

„Du musst damit klarkommen, dass er für Aoko mehr empfindet“, wies Shiho eiskalt Hitomi in ihre Schranken.

Hitomi hingegen sah wütend auf.

Aokos Augen hingen die gesamte Zeit an Kaito. Akako näherte sich seinem Ohr, flüsterte ihm etwas zu und schon verschränkte Kaito seine Hände mit Akakos und zog sie durch die tanzende Paare aus der Turnhalle hinaus.

Shiho nickte Hitomi zu und beide Mädchen schnappten sich je einen Arm von Aoko und zogen sie ebenfalls mit sich mit.

„An deiner Stelle wäre ich jetzt sehr ruhig, Nakamori“, warnte Shiho und Hitomi nickte zustimmend. „Nun erfährst du die ganze Wahrheit.“

Aokos Herz raste in ihrer Brust. Sie hatte Angst davor was sie nun erwarten würde. Sie führten Aoko in ein Klassenzimmer und zu einer anderen Türe, auf der gegenüberliegenden Seite. Sie öffneten diese. Überrascht erkannte Aoko den Schulflur, in dem Kaito über sie hergefallen ist. Kaito und Akako standen genau an der Stelle, wo sie selbst vor einigen Wochen mit Kaito stand. Und erst jetzt fiel ihr auf wie der Winkel von diesem Standpunkt aus war. Von hier entstand also das Foto. Sie hatten einen guten Blick auf das Paar im Flur und verstanden hier auch sehr genau worüber die beiden redeten. So konnten sie damals auch ungesehen kommen und verschwinden.

„Woher soll ich wissen, dass du es ernst meinst?“

„Ich bitte dich, Akako, dass mit Nakamori und mir hat doch keine Zukunft.“

„Also hast du es dir doch nochmal überlegt?“, wagte Akako einen hoffnungsvollen Einwurf.

Kaito beugte sich zu ihr vor. „Würde ich sonst hier stehen?“ Akako sprang ihm um den Hals, aber er löste sich von ihr. „Ich hab es immer noch nicht verstanden, wie du es geschafft hast, Aoko eins auszuwischen.“

Akako kicherte. „Dummerchen, das war doch ein Kinderspiel. Nakamori hat es mir ja auch viel zu leicht gemacht.“ Sie lehnte sich an der Wand an und verschränkte selbstgefällig ihre Arme vor der Brust. „Es war so leicht ihr die Drohungen ins Fach zu legen. Shiho kümmerte sich darum, während ich das weitere Vorgehen plante. Dummerweise war sie überhaupt nicht einsichtig. Ich dachte sie hätte es dieses Mal eher verstanden, als beim letzten Mal, ich meine selbst die andere hat es geschnallt.“ Und Akako erzählte ihm alles. Jeden einzelnen Schritt von der Planung bis zur Ausführung. Jede kleinste Gemeinheit gegenüber Aoko und dem anderen Mädchen. Sie ließ nichts aus, weder aus der Anfangsoberstufenzeit, wie auch die Erlebnisse der letzten Wochen. Und auch verschwieg sie nicht, dass Shiro jemanden organisierte, der das Bremskabel des Wagens zerschnitt.

Aokos Vater wurde die damalige Fahrt zur Arbeit zum Verhängnis. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wenn die Umstände etwas anders gewesen wären, hätte Aoko nach dem Unfall ihres Vaters zur Vollwaisen werden können. Ob das diesen verzogenen Mädchen überhaupt bewusst war? Ihre Augen trafen auf Shiho und Hitomi, die ebenso schweigend neben ihr standen und zuhörten. Aoko kämpfte mit den Tränen. Alles, was ihnen Hitomi bereits erzählte, nochmal ausgeschmückter und detaillierter aus Akakos Mund zu hören, traf sie sehr. Aber das Verhalten ihres Freundes verletzte sie umso mehr. Seine Augen klebten an Akako, er hörte schweigend zu und unterbrach sie nicht ein einziges Mal. Aoko musste ihren Blick abwenden.

„Sieh hin, jetzt wird es doch erst richtig spannend“, zischte Shiho hämisch.

Aoko folgte der Aufforderung nur zögerlich, aber was sie nun sah, ließ sie schluchzen.

Akako endete mit ihrer Erzählung und schmiegte sich an Kaito. „Ich wusste, dass du noch zur Vernunft kommst.“ Im nächsten Moment drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.

Für Aoko war das aber zu viel. Sie stürmte ohne nachzudenken aus ihrem Versteck und rannte den Gang entlang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2019-01-23T19:25:34+00:00 23.01.2019 20:25
Huhu.

Beide Kapitel sind wieder super geworden..wobei dieses wohl im nächsten kein gutes Ende nehme wird. Ich habe da auch ein schlechtes Gefühl wie Kaito.

Aber erstmal zum dem Kapitel davor.

Ich finde es super, dass Kaito die Antwort auf die Frage ob die beiden Officel zusammen sind gegeben hat. Und klar, kommt danach die Regel. Keine Kinder vor 10 Jahren. So sind Väter halt. Aber ich glaube wenn's halt früher passiert ist es halt so. ( ich wollte auch mit 30 erst Kinder haben, jetzt bin ich 28 Und bekomme Anfang März mein 2. Kind). Also Planen kann man es hält kaum. Da kann ja so vieles passieren. Die Mutter will natürlich sofort Oma werden.

Das Hitomi so feige war ist scheiße. Sie hätte alles Beenden können aber Nein. Sie muss ja Angst haben.
Das Kaito, Aoko warnen wollte finde ich gut dennoch.. hätte er ihr den Plan sagen sollen. Denn wäre es nicht so gekommen wie in dieses Aktuellen Kapitel.

Ich denke er hat das Gespräch aufgenommen. Um so den Beweis zu haben. Auch was sie vor einem Jahr schon mal durchgezogen haben.. Dass, die Weiber was geplant haben dachte ich mir..

Ich hoffe nur das Kaito wirklich es so gemacht hatte wie ich es mir gedacht habe. Ich bin wie Aoko auch verwirrt. Man will zwar jemanden glauben, dennoch kann genau das passieren was gerade passiert ist. Und man weiß sofort nicht mehr was man glauben soll.

Ich hoffe Aoko passiert jetzt nicht. Sie ist verletzte und verwirrt und da über sieht man schnell was.

Ich bin sehr gespannt aufs nächste Kapitel.
Ganz liebe Grüße
Antwort von:  Kittykate
24.01.2019 01:16
Huhu zurück :-)
danke schön! Nein, sieht wohl nicht so gut aus. Es ist übrigens das letzte Kapitel vor dem Epilog! Wir habens bald geschafft. Ja, Kaito geht da grad so seinen eigenen Weg.

Ja, das stimmt. Er steht zu ihr. Das sind die Papas, besonders in der Situation, er war ja ewig alleinerziehend mit einer Tochter, die auch die Pubertät durchlaufen hat. Ich denke mal in Ginzos speziellem Fall ist es wirklich nicht böse gemeint mit den 10 Jahren, aber er will ja damit nur sagen, dass sie nichts überstürzen sollen. Und Chikage wiegelt das ganze ja auf ihre charmante Art wieder auf :-)

Ich wollte auch immer erst mit 30 und bin mit 28 zum ersten Mal Mama geworden ^^, früher hätte es bei uns auch einfach nicht gepasst, da war ich noch zu sehr auf die Karriere fixiert und wollte mich erst noch weiter entwickeln.

Ja, definitiv ist Hitomis Art nicht in Ordnung. Tja, die Warnung ist wirklich gut, aber warum er sie nicht eingeweiht hat klärt sich im nächsten Kapitel.
Ein interessanter Gedanke ^^, ja irgendwie musste da ja nochmal was kommen seitens der Biester.

Tja, und das erfährst du dann im nächsten Kapitel. Entweder er hilft Aoko oder er zieht doch alle Fäden :-)
Das ist die nächste Frage. Sie ist sehr aufgelöst und verwirrt, verletzt und in solch einer Situation kann alles passieren.

Du darfst gespannt sein auf das finale Kapitel :-)

Vielen Dank für deine Worte.
Lg
Kitty


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