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Schatten der Vergangenheit

von

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Kapitel XLIV - fehlende Beweise

Ginzo sah die vier Jugendlichen ernst an. „Wie schön, dass du schon hier bist. Deine Mutter kommt später auch noch. Ich dachte eigentlich du kommst mit ihr zusammen.“ Er sah Kaito streng an. „Geht schon mal ins Wohnzimmer. Ich komme gleich nach.“

Kaito und Aoko, die sich voneinander gelöst hatten, folgten der Aufforderung.

„Wir gehen spazieren“, bemerkte Ran unsicher und Ginzo nickte. „Aber seid vorsichtig. Shinichi pass gut auf sie auf.“

Der Oberschüler nickte und die beiden zogen sich Schuhe an und Jacken über. Dann verschwanden sie nach draußen.

Es dämmerte als das Pärchen hinaus trat. Shinichi und Rans Hände fanden sich und gemeinsam schlenderten sie durch die Straßen. „Wird Hitomi uns wirklich helfen?“

„Ich hoffe es. Wir haben keine Beweise gegen Akako und Shiho. Nur gegen Shiro, der auf frischer Tat ertappt wurde, liegt etwas vor.“

„Wir haben nur die Drohungen“, überlegte Ran.

„Ja, aber auch hier fehlt der Beweis, dass Akako und Shiho dahinter stecken. Eine Nachricht könnte jeder verfasst haben. Fotos könnte jeder gemacht haben und verteilt wurde es im Sportunterricht an dem Akako und Shiho wie auch Hitomi anwesend waren. Und selbst als sie Aoko bloß stellten, waren andere Mädchen involviert. Akako und Shiho waren zwar auch dabei, aber sie haben nicht einen Finger gerührt.“

„Es ist schwer ihnen überhaupt irgendwas nachzuweisen“, stimmte Ran nachdenklich zu. „Die Mathearbeit wurde gefälscht, dazu müssten sie eingestiegen sein.“

„Wir können es ihnen nicht nachweisen.“ Shinichi rieb sich über die Stirn. „Sie haben sich alles gründlich überlegt.“

Ran zögerte. „Das Mädchen damals...“

Shinichi blickte auf.

Sie sah ihren Freund unsicher an. „Kann sie nicht erzählen, was ihr widerfahren ist?“

„Auch hier gibt es keinen Beweis wer dahinter steckt.“

Ran nickte. „Also müssen wir uns morgen auf Hitomi verlassen, dass sie mit uns zum Direktor geht.“

„Ja“, stimmte Shinichi zu. „Wenn sie nicht redet, haben wir nichts in der Hand.“

Ran überlegte. „Shiro hat sie sehr verletzt.“

„Das müssen wir für uns nutzen.“

Gemeinsam gingen sie noch ein wenig, ehe sie wieder den Heimweg einschlugen.
 

Kaito und Aoko setzten sich auf die Couch. Aoko stellte vor lauter Nervosität die Gläser auf ein Tablett.

Er beobachtete sie erst, doch dann legte er seine Hand auf ihre Schulter und zog mit dieser simplen Geste ihre Aufmerksamkeit auf sich. Er zog sie zu sich und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Ich bin bei dir“, flüsterte er.

Ginzo setzte sich dazu und betrachtete die beiden Oberschüler vor sich lange Zeit schweigend.

Den Jugendlichen wurde zunehmend unwohl unter diesem Blick.

„Seid ihr jetzt offiziell zusammen?“

Ein unsicherer Blick ging zu Kaito, denn Aoko wusste darauf keine Antwort. Natürlich sagte er ihr, dass er sie liebte, dass er an ihrer Seite stand, aber war es offiziell?

„Ja“, antwortete Kaito ernst. „Entschuldige bitte, dass wir nicht schon früher etwas gesagt haben. Aber nach den letzten Jahren“, er sah zu Aoko und lächelte liebevoll. „Wir mussten uns selbst erst einmal aussprechen.“

„Zumindest ist euer Streit beendet“, stimmte Ginzo zu. Ernst lehnte er sich an der Couchlehne an und musterte die beiden aufmerksam. „Und das ihr schon intim geworden seid, ist wohl auch etwas was ich akzeptieren muss.“ Er seufzte. „Ich hatte immer gehofft, ihr würdet bis nach eurer Hochzeit damit warten.“ Seine Augen suchten seine Tochter, dann die von seinem Ziehsohn. „Ihr sollt auf keinen Fall etwas überstürzen und ich will auch kein Großvater werden, zumindest nicht in den nächsten Jahren.“

Kaito und Aoko nickten, während er Aokos Hand umfasste und sie zärtlich anlächelte. „Wir haben auch noch Zeit. Zuerst machen wir unseren Schulabschluss und dann sehen wir weiter.“

Aoko sah auf und lächelte verliebt zurück.

Ginzo beobachtete die liebevollen Blicke und Berührungen und schloss erleichtert seine Augen. „Ich hätte ja nicht mehr dran geglaubt, dass ihr mal zueinander findet.“ Er sah wieder zu Kaito und beugte sich erneut vor. Seine Arme legte er auf den Oberschenkeln ab und musterte den Nachbarjungen aufmerksam. „Du bist immer wie ein Sohn für mich gewesen. Als dein Vater, mein bester Freund, so plötzlich verunglückte, schwor ich mir für dich da zu sein. Dir zu helfen und zur Seite zu stehen, wenn du einen Vater brauchst. Ich hätte dir vielleicht mehr auf die Füße treten sollen, besonders in den letzten Jahren.“

Die beiden Oberschüler lauschten überrascht den Worten.

„Ich mag diese Heimlichtuerei nicht. Dass was ihr euch letztens geleistet habt, war ein starkes Stück. Und wie du dich auch die letzte Woche jede Nacht zu Aoko geschlichen hast, ist mir nicht entgangen. Dieses Versteckspiel hat nun ein Ende. Du kommst durch unsere Haustür und verlässt dieses Haus auch wieder durch diese. Shinichi macht das auch nicht anders.“

Kaito nickte unsicher. „Sagst du es meiner Mutter?“

Ginzo stutzte. „Was soll ich ihr sagen? Dass du dich über den Zimmerarrest hinweg gesetzt hast und hier warst?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich werde ihr nichts sagen, sofern du dich natürlich an meine Regeln hältst.“

Kaito nickte.

Die Haustüre ging auf und Eri trat mit Chikage ins Haus. Wenig später erschienen die beiden im Wohnzimmer. „Da sind sie ja schon“, stellte Eri fest und deutete Chikage sich zu setzen.

Eri, die die beiden Jugendlichen skeptisch musterte, setzte sich zu Ginzo. „Ich nehme an du hast ihnen schon den Kopf gewaschen?“

Chikage strahlte hingegen äußerst erfreut. „Das ich das noch erleben darf und wie glücklich ihr beide mich damit macht. Ich hoffe doch sehr, dass es bald Enkelkinder gibt.“

Kaito und Aoko erröteten verlegen.

Eri starrte entsetzt zu Chikage und Ginzo schüttelte entschieden den Kopf. „Das haben wir schon geklärt! Keine Enkelkinder in den nächsten zehn Jahren“, verkündete er entschieden.

„Schade“, kicherte Chikage und zwinkerte den beiden zu: „Ihr müsst aber nicht wirklich zehn Jahre warten.“

„Chikage!“, ermahnte Ginzo. „Setz den Kindern keine Flausen in den Kopf.“

Kaito sah seine Mutter entsetzt an, blickte kurz zu Ginzo, der schmunzelnd seinen Kopf schüttelte und fragte vorsichtig. „Dürfen wir gehen?“

„Eins noch“, stoppte Eri ernst und sah die beiden streng an. „Was war das mit Shiro? Ran sagte, du warst der Erste bei Aoko.“

Schlagartig änderte sich die gesamte Stimmung. „Als ich dazu kam, hatte er sie ziemlich bedrängt. Ich riss ihn nur von ihr weg und schlug auf ihn ein. Erst später sah ich das viele Blut und das Aoko bewusstlos am Boden lag.“

„Warum hat er das getan? Was hat Aoko ihm denn angetan?“

Kaito senkte betroffen den Blick, dann sah er zu seiner Freundin. „Er war in dich verliebt.“ Er verschränkte ihre Finger mit den seinen. „Ich hab es nicht bemerkt.“

„Wie denn auch? Er hat mir nie ein Zeichen gegeben, dass er etwas anderes für mich fühlt als Hass“, entgegnete Aoko leise.

„Er war mein bester Freund, mir hätte das auffallen müssen.“

„So ein Quatsch, er ist ein Lügner und Schauspieler. Du hast doch gesehen was er für einen miesen Charakter hat.“

„Ist er dir nochmal begegnet?“ Eri sah ihre Stieftochter ernst an.

Aoko schüttelte den Kopf. „Kaito und meine Freunde lassen mich nicht mehr allein.“

„Sollte er sich der Strafauflage widersetzen, so sag mir das umgehend.“

Kaito sah ebenso ernst auf. „Ich lasse ihn nicht mehr in Aokos Nähe.“

„Das ist mein Sohn“, verkündete Chikage stolz. „Du wirst deinem Vater immer ähnlicher.“

Eri nickte bedächtig. „Ich muss mein Urteil über dich wohl korrigieren“, sagte sie und lächelte Kaito versöhnlich zu. „Ich bin froh, dass Aoko einen Freund wie dich hat. Sie hatte mir ja schon mal gesagt, dass sie für dich ihre Hand ins Feuer legen würde.“

Überrascht über diese Worte sah Kaito zu seiner Freundin.

Aoko fühlte sich dazu gedrängt etwas äußern zu müssen: „Schließlich kenne ich dich besser als du denkst.“

Kaito grinste. „Damit könntest du recht haben.“ Und er küsste sie, zum ersten Mal überhaupt vor ihren Eltern.

Eri und Chikage lächelten, wobei Chikage sich einen quietschigen Laut nicht verkneifen konnte. Ginzo hingegen senkte den Blick und räusperte sich.

Die Teenager lösten sich voneinander und strahlten verliebter denn je.

Ginzo stand auf: „Ihr bleibt sicherlich zum Abendessen.“ Und mit diesen Worten ging er in die Küche. Eri und Chikage würden ihm beim Kochen helfen und folgten dem Mann.

Aoko sah den Erwachsenen nach und runzelte die Stirn. Früher hatten sie und ihr Vater in der wenigen gemeinsamen Zeit zusammen gekocht.

Allerdings zog Kaito ihre Aufmerksamkeit schnell wieder auf sich. „Ich wüsste etwas wie wir die Zeit vertreiben“, grinste er sie überheblich an.

Aoko schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Du denkst auch nur an das eine.“ Dabei stupste sie an seine Nase.

Ruckartig zog Kaito sie auf seinen Schoß und drückte ihren Unterleib auf seinen. „Ich bekomme eben nicht genug von dir.“

Sie spürte wie er wieder hart in seiner Hose wurde und fühlte ihn zu deutlich an ihrem Slip. Der Rock ihrer Schuluniform war für diese Position äußerst praktisch. Aoko saß auf ihm und tadelte flapsig, während ihre Finger sich in seinem unzähmbaren Haarschopf verfingen. „Das kannst du gleich wieder vergessen. Nicht so lange unsere Eltern nebenan sind.“

„Was du schon wieder denkst“, grinste er amüsiert. „Ich dachte eher an das hier.“ Und schon zog er sie wieder an sich und küsste sie innig.

Ran erschien im Zimmer und kicherte. „Und jetzt können sie nicht mehr die Finger voneinander lassen.“

Shinichi grinste.

Aoko und Kaito lösten sich voneinander, während Aoko ihren Blick hob und ihre Stiefschwester angrinste. „Als könntet ihr euch benehmen.“

„Oh, definitiv mehr als ihr“, lachte Ran.

Chikage erschien in der Türe und strahlte absolut erfreut. „Ach, wegen mir müsst ihr nicht so lange mit den Kindern warten.“

„Mama!“ Kaito drehte sich um, während Aoko von seinem Schoss stieg und zu Ran ging.

Chikage lachte laut auf. „Schon gut, ich habe verstanden. Ich mische mich nicht ein. Das Essen ist fertig.“

Alle aßen noch zusammen zu Abend, ehe Shinichi wie auch Kaito und Chikage sich verabschiedeten.
 

Am nächsten Morgen gingen Ran, Kaito und Aoko wieder gemeinsam zur Schule. Sie waren früher dran als sonst, denn sie hatten noch etwas wichtiges zu erledigen. Auf dem Schulhof warteten bereits die Freunde. Nach der Begrüßung teilten sie sich auf. Keiko, Hakuba und Shinichi begleiteten Aoko zum Direktor, während Ran und Kaito nach Hitomi suchten, die nicht wie vereinbart am Treffpunkt erschien.

„Wo ist sie denn?“, hakte Ran bei ihrem Nachbarn nach, der sich aufmerksam umsah war.

„Ich weiß nicht.“ Gemeinsam suchten sie das gesamte Schulgelände ab und fanden die Rothaarige letztendlich unter einem Baum sitzen.

Sie tauschten einen unsicheren Blick aus und traten auf die Mitschülerin zu. „Hey, Hitomi“, begrüßte Ran sie freundlich. „Wie geht’s dir?“

Hitomi blickte nicht auf und sagte nichts.

„Wir haben dich gesucht. Du bist nicht zum Treffpunkt gekommen.“

Hitomi wandte den Blick ab.

Ran sah unsicher zu Kaito auf, der misstrauisch Hitomi musterte.

„Du willst uns gar nicht helfen“, stellte er fest.

Ran sah überrascht zu Hitomi, die immer noch nichts sagte.

„Haben sie dich bedroht?“

Ran sah entsetzt zu Kaito auf, dann wieder auf das Mädchen hinab.

Hitomi rührte sich, sie blickte wütend zu ihm auf. „Warum sollte ich euch helfen?! Immerhin hat Aoko meine Beziehung zerstört! Ich hatte nie vor ihr zu helfen. Besser wäre es für uns alle gewesen, sie hätte die Schule gewechselt.“

Kaito trat auf Hitomi zu und riss sie an ihrem Arm hoch, damit sie vor ihm stehen blieb. „Sag so etwas nie wieder“, knurrte er. „Shiro hat dich nicht geliebt, da kann Aoko aber nichts dafür. Das eure Beziehung nicht mehr ist, hast du allein deinem Ex zu verdanken! Aoko hat dir nie etwas getan und sie hat das nicht verdient!“

Hitomi riss an ihrem Arm, versuchte sich seinem festen Griff zu entziehen, aber sie schaffte es nicht. Mit Tränen in den Augen blickte sie zu ihm auf.

„Was haben sie dir angedroht?“, wiederholte Kaito dieses Mal fordernder. „Glaubst du nicht, dass du es mit uns jetzt beenden könntest? Wenn du auspackst kann der Direktor handeln.“

Hitomi fasste sich plötzlich und funkelte Kaito hämisch an. „Zu schade, dass ihr keinerlei Beweise habt und ohne meine Hilfe habt ihr überhaupt nichts.“

Kaito lockerte entsetzt seinen Handgriff und starrte Hitomi fassungslos an.

„Ihr könnt absolut nichts machen“, zischte Hitomi bösartig, schüttelte Kaitos Hand ab und drehte sich um.

Ran hörte fassungslos zu, rührte sich nun und rief der Rothaarigen hinterher: „Dass du dich überhaupt noch im Spiegel ansehen kannst!“

Hitomi blieb kurz stehen, lachte kurz auf und ging weiter.

Entmutigt suchten die beiden nun auch das Büro des Direktors auf und lauschten dem Gespräch der Freunde.
 

Ganz gefasst und ruhig hörte Direktor Hayato den Erzählungen. „Das sind schwerwiegende Vorwürfe. Haben Sie auch Beweise?“

Aoko schüttelte den Kopf. „Bis auf die Drohungen nichts. Aber Hitomi kann alles bestätigen.“ Erst jetzt sahen alle auf und sahen Ran und Kaito im Büro, ohne Hitomi. „Wo ist sie?“

Ran senkte den Kopf, während Kaito brummte. „Sie kommt nicht. Hat einen Rückzieher gemacht.“

Direktor Hayato sah seine Oberschüler mitleidig an. „Tut mir leid, solange ich keine Beweise vorliegen habe, kann ich nichts machen.“

Die Gruppe stand auf, bedankte sich für die Zeit und verließ geknickt das Büro.

Jeder ging schweigend in seinen Klassenraum und überlegte für sich, wie er all das nur beweisen könnte. Denn eines stand fest, solange sie diesen nicht in Händen hielten, würden Akako und Shiho ungestraft davon kommen.

Kaito schob Aoko einen Zettel zu. Überrascht faltete diese die Notiz auf und las die wenigen Worte. Was auch immer passiert, es ist nicht so wie es aussieht!

Aoko blickte zu ihrem Freund, runzelte fragend die Stirn und wusste nicht was sie mit dieser Nachricht anfangen soll. Jedoch äußerte sich Kaito nicht weiter, weder nach der Schulstunde noch nach der Schule. Somit blieb ihr nichts anderes als zu abzuwarten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wm_2015
2019-01-23T05:39:58+00:00 23.01.2019 06:39
Guten Morgen,

endlich wissen es auch die Eltern 😊.
Das war ja klar das Hitomi eine rückzieher macht.
Jetzt stellt dich natürlich die Frage. Was hat Kairo vor umd hoffentlich gelingt das auch.

Sehr tolle Story. Kann es kaum abearten bis das nächste Kapitel da ist.

Schönen statt in den Tag und liebe Grüsse.
Antwort von:  Kittykate
23.01.2019 10:20
Hi :),
ja - endlich ist es richtig offiziell.
Ja, irgendwie war das vorauszusehen. Oh, das wird euch wahrscheinlich allen nicht gefallen, was er tun wird, und ob es gelingen wird bleibt auch noch fraglich.

Vielen Dank, es wird jetzt nochmal was auf euch zukommen, besonders auf Aokos Gefühle...

Und dann ist das ganze hier leider, leider schon vorbei :-)

Lg
Kitty


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