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Tag und Nacht

von

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Schwarz und Weiß

Madam Pomfrey überlegte kurz, während er sie bittend ansah und schloss dann die Augen.

Als sie sie wieder öffnete, nickte sie und verdrehte die Augen.

,,Ich kann Sie ja eh nicht davon abhalten. Wenn ich es tue, schleichen Sie sich ja bei der nächsten Gelegenheit raus. So kann ich wenigsten dafür sorgen, dass Sie sich nicht wieder übernehmen und umkippen.“
 

Harry lächelte und nickte kurz.

Er freute sich, dass sie ihn mit Erlaubnis helfen ließ und er es nicht hinter ihrem Rücken tun musste.

,,Danke, Madam Pomfrey“
 

Sie nickte nur und kam dann zu ihm rüber, um ihm vom Bett aufzuhelfen und ihn auf seinem Weg zum Krankenflügel zu stützen.
 

Sie sprachen nicht, während sie durch Harry’s Zimmer in den Hauptteil gingen. Doch es war kein angespanntes Schweigen, da beide wussten, dass Harry’s Fähigkeiten einigen Patienten dort drin helfen könnten.
 

Madam Pomfrey ließ Harry kurz los und öffnete die Tür, während er versuchte seine Atmung zu beruhigen.

Seine Energie hatte er offensichtlich immer noch nicht zurück, wenn er nach so einem kurzen Stück schon wieder vollkommen erschöpft war.
 

Madam Pomfrey half ihm in den Krankenflügel und begann dann, ihr System zu erklären.

,,Rechts, hinter den Vorhängen, liegen die tödlich Verletzten. Links habe ich die Patienten nach ihren Verletzungen sortiert, sodass die schwer verletzten möglichst weit vom Eingang entfernt sind und ihre Ruhe haben….

Ich nehme an, dass du zuerst bei denen anfangen willst, die bald sterben würden?“, fragte sie ihn und blickte in sein nachdenkliches Gesicht.
 

Als er nicht sofort antwortete, übernahm sie wieder das Wort.

,,Harry, ich weiß, dass es dir wichtig ist, dass keiner mehr stirbt. Aber… wenn du es nicht schaffst, einen hier zu retten, dann weißt du wenigstens, dass du es versucht hast… gib dir bitte nicht die Schuld, wenn es dir nicht bei allen gelingt, in Ordnung?“
 

Harry schloss die Augen, atmete tief durch und schenkte ihr dann ein erzwungenes Lächeln, als er nickte.
 

Er drehte sich von Madam Pomfrey weg und betrachtete die rechten Betten.
 

,,Bei wem sollte ich anfangen?“, wollte er schließlich wissen und ließ sich dann von Madam Pomfrey zum dritten Bett führen.
 

Als sie die Vorhänge zurückschob, schluckte er.

Dennis Creevey….
 

Er schloss nochmals die Augen und konzentrierte sich.
 

Er schickte seine Magie auf Reisen und untersuchte den vor ihm liegenden Körper nach Verletzungen.
 

Nach einem Moment begann er, die Probleme laut aufzusagen, sodass Madam Pomfrey sie alle vermerken konnte.
 

,,Sectumsempra auf den Brustkorb….

Drei gebrochene Rippen, von einem Sturz, zwei davon stechen in die Lunge…

Und...

Mehrmals Anwendung des Cruciatus…“
 

Während er die einzelnen Verletzungen aufzählte, versuchte er, Dennis die Schmerzen zu nehmen und einiges zu heilen, ohne zu viel seiner Magie zu verbrauchen. Seine grün schimmernde Energie vermischte sich mit Dennis’ hellblauer und schien sie festzuhalten, sie zu stützen. Er war sparsam und sandte seine Magie nur dorthin, wo er spürte, dass Dennis‘ Körper Unterstützung brauchte. Er wusste schließlich nicht, was die anderen Patienten brauchten, bei Creevey konnte Madam Pomfrey schließlich ziemlich viel ausrichten.
 

Als Harry schließlich die Augen öffnete, sah er, dass sich Dennis’ Atmung beruhigt hatte und er entspannter da lag.

Madam Pomfrey nickte ihm kurz mit einem stolzen Lächeln zu und deutete auf das Bett links neben Creeveys.
 

Harry schloss die Vorhänge und begab sich zum nächsten Bett. Kaum waren die Vorhänge offen starrte er in zwei zusammengekniffene grau-blaue Augen.

Malfoy….

Harry betrachtete ihn, er sah nicht gut aus, hatte mehrere tiefe Wunden, zitterte und hatte einen sehr dicken Verband um den Kopf. Dass er noch bei Bewusstsein war, war auch nicht gerade viel versprechend.
 

Als Malfoys Gesicht sich zornig verzog, verdrehte Harry nur die Augen und ließ sich an Malfoys Bettrand nieder.
 

Er warf Malfoy und Madam Pomfrey einen Blick zu, fuhr sich durch seine schwarzen Haare und schloss wieder die Augen.
 

Er wollte sich zuerst den Kopf ansehen.

Tatsächlich hatte der junge Mann einen Schädelbruch, der offensichtlich auch einen Teil des Gehirns beschädigt hatte, da er in Malfoys Kopf kein einziges Wort fand. Konnte er nicht mehr sprechen? War sein Sprachgedächtnis betroffen?
 

Harry seufzte, sammelte seine Magie und brachte den Schädel wieder in Form, während er das Gehirn nach weiteren leeren Stellen durchsuchte. Da er keine fand, setzte er schließlich mithilfe seiner Magie sein eigenes Sprachwissen in Malfoys Kopf ein und griff auf Gespräche mit Malfoy zurück, die er über die Jahre geführt hatte.
 

Nach einem Moment wandte er sich den Wunden zu, die offenbar von Messern oder ähnlichem verursacht worden waren.

Hatten die Todesser während der Schlacht Malfoy für seinen Verrat bestraft?
 

Er spürte, dass er die tieferen Wunden verheilen musste, da eine gefährlich nah am Herzen endete und einige andere Organe stark beschädigt hatten.
 

Während er seine Magie durch die Wunden wandern ließ und Malfoy gleichzeitig das Zittern und die Schmerzen des Cruciatus nahm, spürte er, wie ihm wieder schwarz vor Augen wurde.
 

Als er wieder erwachte lag er noch immer auf Malfoys Bett und hörte wie Madam Pomfrey auf ihn einsprach, während sie offensichtlich versuchte, ihm einen Stärkungstrank einzuflößen.
 

Er stöhnte, hielt sich den Kopf und öffnete die Augen.

Das erste, was er sah, war eine weiße Silhouette, die über ihm schwebte. Als seine Augen sich schließlich auf das Licht einstellten, erkannte er Malfoys weißblonde Haare, die dessen Gesicht umrahmten.
 

Harry schloss die Augen und riss sie nach einem Moment wieder auf.

Moment, das hatte er gerade nicht richtig gesehen! Hatte Malfoy ihn gerade angelächelt?
 

Harry starrte ihn ungläubig an. Da lag wirklich ein Lächeln auf Malfoys Lippen und bevor Harry noch etwas sagen konnte, spürte er Malfoys Hand im Rücken, die ihm aufhalf, sodass er nun vor den beiden saß.
 

,,Danke… Harry“, wisperte Malfoy und Harry blickte ihn lange an. Es klang anders, wenn Malfoy etwas sagte, nicht so gehoben, nicht so arrogant, aber offensichtlich reichten Harry’s Erinnerungen und Magie in Malfoy’s Kopf dem Slytherin vollkommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  emymoritz
2018-10-13T12:01:43+00:00 13.10.2018 14:01
So schnell kann es gehen mit der freundschaft


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