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Gin - Kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes

von

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Deal

"Er hat uns also doch belauscht." Akai seufzte. Dann stutzte er... "Hat er mich gerade bei Vornamen genannt?"

Er sah zu Gin herunter, der sich noch immer an sein Hosenbein krallte.

Ihre Blicke trafen sich.

In den einen Augen war absolute Ehrlichkeit und feste Überzeugung zu erkennen, in den Anderen Überraschung und Wärme. Doch in Beiden Augenpaaren lag auch Unsicherheit.

Der kleine Gin war von der absoluten Wahrheit seiner Worte überzeugt. Es mochte den älteren Mann wirklich sehr und so viel wie ihm dieser geholfen hatte, konnte er sich keinen Grund vorstellen, aus dem er ihn töten wollen würde. Selbst wenn er ein Verräter war, wie diese Frau behauptet hatte. Das warme Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit hatte er bereits von Beginn an gespürt und je länger er bei Akai war, desto stärker wurde noch ein anderes warmes Gefühl.

Egal wie, Gin wollte Akai jetzt vermitteln, dass er ihm wichtig war und zu ihm halten würde.
 

Akai hingegen war erstaunt wie offen der Junge ihn verteidigte. Ganz offensichtlich war dem Kleinen wichtig, was er dachte. "Merlot hat wirklich ins Schwarze getroffen." dachte er und strich Gin über den Kopf.

Dann sah er auf und betrachtete Merlot damit der Junge nicht die Schuldgefühle bemerkte, die in ihm aufstiegen.

"Gin würde mir nie vertrauen. Er würde alles in seiner Macht stehende tun, um mich leiden zu sehen.", dieser Gedanke war schmerzhafter als er zugeben wollte.

"Reiß dich zusammen Shuichi Akai. Keiner weiß genau, was das Gift mit Gin anstellt. Alles was jetzt passiert ist nur eine Illusion und wenn Gin das Gegengift nicht bekommt könnte er vielleicht sogar daran sterben!"
 

Merlot beobachtete den kurzen Blickaustausch der Beiden aus sicherer Entfernung. Sie hatte keine Lust erneut gewürgt zu werden. Daher beobachtete sie Akai besonders genau. Der FBI Agent war die größere Bedrohung.

Sie nutzte die Zeit um sich aufzurichten und wenigstens etwas ihrer Würde beizubehalten, da sie Akai jedoch nie aus den Augen ließ entging ihr, die Schuld die sich für einen Moment in den Augen des Mannes zeigte, nicht.

Als sich Akais Blick wieder vollständig auf sie richtete, wartete sie einfach seine nächsten Worte ab.

Akai war sich bewusst, dass er eine Entscheidung treffen musste. Dabei hatte er die genaugenommen schon getroffen, als er Gin bei sich aufgenommen hatte und als er ihn vor seinen Kollegen verborgen hatte. Er würde alles tun was in seiner Macht stand, um Gin zu helfen.

"Was brauchst du, um das Gegenmittel herzustellen?", fragte er Merlot gerade heraus.

"Ich kann mich nicht daran erinnern die Entscheidung getroffen zu haben, euch zu helfen...", meinte sie gespielt nachdenklich, worauf Akai die Stirn runzelte.

Gin sah verwundert zu diesen auf. Doch er sah schnell wieder nach vorn, denn auf einmal bewegte sich Merlot auf ihn zu.

Der Agent begab sich schon in Bereitschaft, falls die Frau jetzt etwas Falsches tun sollte.

"Hey Kleiner, du sagtest doch, du würdest diesen netten Mann hier niemals töten, nicht wahr?", begann sie zu fragen, worauf Gin vorsichtig bestätigend nickte.

"Machen wir einen Deal, wenn du dir jetzt sicher bist, dass egal was passiert und du dein Gedächtnis zurück erlangst, du ihm immernoch nichts tun willst. Dann helfe ich euch." Das Angebot von Merlot war eindeutig, doch Gin ahnte, dass diese seltsame Frau wahrscheinlich mit falschen Karten spielte und sicher mehr wusste, als sie ihm verriet.

Aber was sollte er antworten?

Er wollte Akai doch gerade noch unbedingt zeigen, wie ernst er es meinte und er ihn sehr gern hatte - jetzt einfach zu zögern wäre feige gewesen.

Immernoch starrte Merlot den Kleinen mit einen erwartungsvollen Blick an, dass Gin sich bereits unsicher war hatte sie bemerkt.

"Du bist dir also nicht sicher, dass du ihm definitiv niemals etwas zu Leide tun würdest?", fragte sie noch einmal, doch diesmal erfolgte sofort eine Antwort:

"Doch, ich bin mir sicher!" etwas unüberlegt, empfand Gin im Nachhinein. Er bekam Angst davor sich womöglich bald wieder erinnern zu können.

Akai hingegen sah beschämend zur Seite, er konnte diese Scheinlüge nicht ertragen. Zwar meinte es der kleine Gin bestimmt ernst, doch die Wahrheit sah ganz anders aus - der kaltblütige Gin aus der Organisation würde so etwas niemals behaupten und genau das war das Schmerzvolle.

"Also gut, dann ist es beschlossen, ich werde euch helfen." Merlot riss Akai aus seinen Gedanken und klopfte ihm auf die Schulter.

"Geht doch. Nun, dann frage ich nochmal, was brauchst du?" Akai war zumindest froh die Wissenschaftlerin jetzt endlich überzeugt haben zu können, auch wenn der Preis den Gin dafür zahlen musste hoch war.

Merlot zog ihre Aktentasche aus der Ecke.

"Das meiste ist hier drin, aber ich brauche ein Zimmer was man als Labor benutzen könnte, samt Computer wäre hilfreich." Die Ansprüche waren nicht sonderlich hoch.

"Ich glaub das lässt sich einrichten, noch etwas?", fragte Akai. Merlot hockte sich grinsend zu Gin herunter. "Ich brauche... dein Blut.", zischte sie ihm finster ins Gesicht.

Dem Jungen lief ein Schauer über den Rücken.
 

"Mein Blut?!" Er wich von der Frau vor ihm zurück, soweit bis er mit seinen Rücken an Akai's Beine anstieß.

"Ganz genau.", sagte Merlot mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, das Gin noch mehr Angst einjagte.

"Ich werde mit ein paar einzelnen Tropfen Blut beginnen, aber nach und nach jeden einzelnen Tropfen Blut in deinem Körper verändern und ihn-"

"Schluss jetzt!", unterbrach Akai sie wütend und hob Gin auf die Arme. "Du musst ihn nicht so erschrecken!"

"Aber das macht Spaß!", erwiderte Merlot gut gelaunt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht das überhaupt nicht mehr unheimlich wirkte.

"Lass das! Andernfalls kannst du zu sehen wo du deinen Raum findest." kam es hingegen vom Agenten.

"Oh ich finde schon was, es wird nur länger dauern das Gegengift herzustellen." grinste Merlot.

Gin spürte wie Akais Griff um ihn fester wurde. Schmerzhaft fest, aber das wollte er ihm nicht sagen.

Kurz darauf wurde der Griff auch wieder lockerer und Gin sah zu Akai hoch. Obwohl der Mann noch immer angespannt war, war in seinem Gesicht nichts davon zu erkennen.

Akai beschloss Merlot nicht zu antworten und sah stattdessen zu Gin in seinen Armen.

"Bevor ich dich gefunden habe wurde dir ein Gift verabreicht, das deinen Körper und dein Gedächtnis beeinflusst." Erklärte er schließlich dem Jungen. Obwohl dieser aus den Gesprächen der beiden Erwachsenen wohl schon ein paar Hinweise bekommen hatte. Worum es ging, hatte ihm noch niemand erklärt, was genau eigentlich los war.

"Dein Nasenbluten und die Kopfschmerzen hängen mit großer Wahrscheinlichkeit auch damit zusammen. Diese Frau da drüben hat das Gift entwickelt und indem sie ein wenig Blut...", Akai funkelte Merlot vielsagend an. "...von dir nimmt kann sie ein Gegenmittel entwickeln, um den Effekt des Giftes aufzuheben."

Gin senkte kurz den Kopf und sah dann mit großen Augen wieder zu Akai auf. "W-wird es weh tun?", fragte er ihn unsicher.

"Das Blutabnehmen nicht, das erfolgt mit einer kleinen Spritze. Das Gegengift... ja, das wird vermutlich weh tun.", gab Akai wahrheitsgemäß zu.

Gin schluckte. "Wie schlimm wird es weh tun? So wie die Kopfschmerzen?"

Akai drückte den Jungen an sich. "Viel mehr.", sagte er in Erinnerung an das eine Mal, dass sich Gin zurückverwandelt hatte.

Der Junge in seinen Armen begann zu zittern und verbarg sein Gesicht an Akais Brust, die kleinen Hände waren in sein Hemd gekrallt.

"I-Ich hab Angst." war schließlich eine leise, unsichere Stimme zu hören.

Akai strich mit einer Hand über Gins Rücken und sah Merlot dabei böse an. "Das ist allein ihre Schuld!"

Diese zuckte nur mit den Schultern und grinste.

"Das ist auch okay, wir müssen es auch nicht sofort machen.", beruhigte Der FBI-Agent den Kleinen. "Das Blutabnehmen wird nicht weht tun", betonte er noch einmal. "Und dann dauert es noch eine Weile bis das Gegengift überhaupt entwickelt ist. Also hast du noch etwas Zeit, dich an den Gedanken zu gewöhnen."

Gin nickte nur.

Da Akai den Jungen gerade nicht absetzten wollte und sich dieser auf seinen Armen auch gerade wohlzufühlen schien verließ Akai die Küche einfach mit ihm zusammen. Merlot bedeutete er dabei mit dem Kopf, dass sie ihnen folgen sollte.
 

So hielt Akai schließlich - Gin noch immer tragend - vor einer Tür. "Den Raum kannst du nehmen.", sagte er zu Merlot.

Daraufhin trat sie mit ihrer Aktentasche hinein.

Der Raum war nicht sonderlich groß, ein Bett stand dort mit ein paar leeren Regalen, Tisch und Schreibtisch mit Computer waren auch vorhanden. Die Vorhänge sahen alt und staubig aus, das Licht schien leicht verdunkelt in das Zimmer.

"Wann hast du hier das letzte Mal geputzt?" Merlot zog den Zeigefinger durch ein staubbelegtes Regal.

"Ich hab bis vor kurzem noch woanders gewohnt, seitdem stand das Haus 17 Jahre leer.", erklärte Akai knapp, von Merlot kam nur ein Nicken.

"Ich denke das wird reichen. Wenn ich noch was brauche musst du mir das natürlich sofort besorgen.", stellte die Frau klar, was von Akai mit rollenden Augen bestätigt wurde.

Kurz darauf kramte Merlot aus ihrer Tasche eine Spritze, sie sah diese erst boshaft grinsend an, dann sah sie zu Gin.

"So mein Kleiner, jetzt schön still halten..." Ihre Tonlage passte zu ihrem finsteren Gesichtsausdruck, alles beabsichtigt um den armen Gin noch mehr zu verängstigten.

Die erste Schweißperle lief ihm über sie Stirn. Er überlegte, ob er seinen Kopf lieber in Akai's Brust vergraben oder sich von diesem lösen sollte um zu fliehen. Je länger er aber darüber nachdachte desto näher kam ihm die Frau.

Zu seiner Überraschung, Akai packte nach ihrem Handgelenk.

"Ich glaube der Kleine hat heute schon genug durchgemacht, wir verschieben das auf Morgen.", meinte er, was Gin sofort erleichterte.

Merlot zog enttäuscht die Lippen nach oben. "Von mir aus.", sagte sie allerdings, dass sie so einfach locker ließ verwunderte den Agenten etwas. "Und noch was, ich arbeite gern ungestört. Wer meint meine Arbeit unterbrechen zu müssen, wird es bereuen." das war Merlot's erste Regel, wenn sie etwas überhaupt nicht ausstehen konnte, dann bei ihren Forschungen gestört zu werden.



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