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× It hurts because it mattered ×


 

× × ×

x It hurts because it mattered x


 


 

Heute würden wir ein neues Teammitglied bekommen.

Meine Aufgabe als Anführer, war es dieses an seinem ersten Tag einzuweisen.

Es handelte sich, wie mir der Sandaime bereits in einem kurzen Gespräch mitgeteilt hatte, um einen vielversprechenden Jungen.

Er war noch jünger als ich es war, als ich damals der Aufforderung meines ehemaligen Sensei's nachkam und der ANBU beitrat.
 

Auch diesem Jungen wurde großes Talent zugeschrieben. Er übertraf mich schon jetzt mit seinen Fähigkeiten, hatte die Akademie früher abgeschlossen und galt als absolutes Ausnahme Genie.
 

Sein tadelloser Ruf eilte ihm bereits voraus und zog selbst in unseren Kreisen seine Runden. Allerdings waren die Stimmen auch argwöhnisch. Zudem er ein Uchiha war. Dieser Name war wie ein zweischneidiges Schwert. Einerseits genoss er sehr hohes Ansehen, gehörte er doch zu den ältesten Clans im Dorf und war nicht ganz unerlässlich für dieses.

Doch genau so lag auf ihm auch ein dunkler Schatten und hinter vorgehaltener Hand wurde viel über den Uchiha Clan getuschelt.

Vorurteile gab es genug. Sie galten als ein durch und durch stolzer und erhabener Clan, welcher innerhalb seiner Reihen strenge Regeln verfolgte.

Es hieß, seine Mitglieder waren meist, sehr talentiert jedoch ging dies oft mit einer abstoßenden Arroganz einher, es wurde gesagt, dass sie sich als etwas Besseres sahen, weil sie sich auf ihr spezielles Gekken Genkai beriefen und dieses hochnäsig zur Schau stellten. Nicht nur wegen dem Sharingan, ernteten sie viel Neid, es war ein überaus starker Clan, welcher viele talentierte Shinobi hervorbrachte und so im Konkurrenzkampf meistens ganz weit vorne mitmischte.
 

Mich persönlich beeindruckte das alles recht wenig. Zwar stach mir der Name durchaus in die Augen. Waren meine Vergangenheit und etliche Erinnerungen unweigerlich an diesen geknüpft.

Ich teilte die Ansicht der meisten anderen Shinobi nicht. Wenn sie ihre abfälligen Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand über die Uchihas machten, dachte ich stehts nur an den einen, auf den das alles nicht zugetroffen hatte.
 

Nun vielleicht war er wie alle Uchiha sehr stolz darauf gewesen, als Uchiha geboren worden zu sein. Doch was die Arroganz und Kälte betraf, die ihnen zugeschrieben wurde, konnte ich mich an nichts dergleichen erinnern, wenn ich an ihn dachte. Es war bei ihm eher das Gegenteil gewesen. Allerdings war Obito Uchiha ihn mehreren Hinsichten -speziell und hatte in vielen Bereichen eine Ausnahme dargestellt.
 

Bevor ich also urteilte, wollte ich mir von unserem Neuzugang lieber selbst ein Bild machen. Zumal mir viel wichtiger war wie er sich einbrachte und zum Erfolg der Missionen beitrug, als sein Name, sein Stand oder sein Ruf.

Er würde schon noch die Gelegenheit bekommen, sich in meinen Augen zu beweisen.
 

Mit gleichgültiger Mine trat ich also dem Jungen gegenüber, auf dessen Schultern bereits so viele Erwartungen lasteten, als ich ihm am Eingangsbereich des Hauptquartiers der ANBU, in Empfang nahm. Der Sprössling vom Clan-Oberhaupt Fugaku Uchiha, hatte das selbe rabenschwarze Haar und ähnliche Gesichtszüge wie er, jedoch wirkten sie um einiges sanfter, wonach er wohl nach seiner Mutter kam.

Die dunklen, wachen Augen waren allen Uchiha zuteil. Sein Blick war unergründlich, gar gleichgültig, ließ wenig darüber erkennen was in ihm vorging.

Er war noch kleiner und schmächtiger, als ich vermutet hatte, ich überragte ihn um ein paar Köpfe.
 

Mein graues und mein rotes Auge legte sich auf den dunkelhaarigen Jungen und musterten ihn prüfend.

Es war doch inzwischen länger her, dass ich mich mit einem 10-jährigen befasst hatte. Er wirkte so unscheinbar, jedoch fand ich in seinen unbeeindruckten, dunklen, wachen Augen etwas, was mich innehalten ließ.
 

Er war wirklich noch so jung.
 

Mit Unbehagen dachte ich daran, dass er mit 10 Jahren noch als Kind galt. Wieder einmal ging mir durch den Kopf, das Konoha aus Kindern Waffen schuf. Waffen, welche bereitwillig ihr Leben auf Spiel setzten und alles tun würden um ihr Dorf zu beschützen.

Es beschäftigte mich schon länger, warum es nötig war Kinder auf das Schlachtfeld zu schicken. Meine Vergangenheit war vielleicht extrem gewesen, immerhin hatten wir damals mitten im Krieg gesteckt. Es hatten andere Zeiten, Notstände als heute geherrscht.

Hier im Dorf, mahlten die Mühlen langsamer. Man war selbst jetzt noch, nach dem Krieg, froh über jedes talentierte Mitglied.
 

„Ich bin Kakashi Hatake. Dein Kommandant.“, stellte ich mich vor.

Ich bekam daraufhin nur ein knappes Nicken, er verbeugte sich leicht und sagte dann mit höflicher Stimme:

„Itachi Uchiha. Freut mich.“
 

Von Freude sah man nicht viel in dem glatten Gesicht. Einzig die Augen fixierten mich, musterten mich ausgiebig. Ein kurzer Schatten huschte durch sie hindurch, als sein Blick an meinem Sharingan hängen blieb. Er stellte jedoch keine Fragen und blieb still.
 

Ab da war Team Ro vollständig. Itachi fügte sich den Erwartungen nacheifernd, spielend leicht in unser Team ein. Hatten anfänglich noch vorbehalte geherrscht, konnte er diese ziemlich schnell zerstreuen.

Ich empfand ihn als einen angenehmen Zeitgenossen. Lernte ihn mit der Zeit als Vollwertiges Mitglied zu schätzen.

Er sprach nie mehr als nötig, ließ sich nie etwas zuschulden kommen und zerriss schnell alle Vorurteile, hinsichtlich seiner Erscheinung und seines Alters. Benahm sich wenig wie ein Kind seines Alters. Arbeitete härter als mancher erwachsene und übertraf diese manchmal bei weitem.

Bald genoss er durch den erzielten Erfolg, in unseren Reihen hohes Ansehen und den gebürtigen Respekt.
 

Ich war mit seiner Arbeit mehr als zufrieden. Trug er doch wesentlich dazu bei, dass wir Missionen schnell und präzise abschließen konnten. Ganz so wie ich es erwartete. Er war auch niemand, um den man sich unnötig Gedanken, oder Sorgen machen musste. Sicherlich war Itachi in mancherlei Hinsicht noch etwas unerfahren. Strebte doch danach, sich ständig zu verbessern, überraschte damit, wie viel älter und weiser er sich immer wieder in den verschiedenen Situationen verhielt.

Reagierte jeder Zeit souverän und taktisch überlegen. Ich musste mir öfters in Erinnerung rufen, dass er erst 10 war! Ein Kind. Vergaß man es schnell, wenn man ihn und seine Arbeit beobachtete.

Itachi sorgte für sich selbst und durch seine speziellen Fähigkeiten war er ein gefürchteter Gegner.
 

Wir kamen gut mit einander aus. Er respektierte mich als seinen Vorgesetzten, schien zufrieden zu sein, wie ich das Team führte.

Er zeigte mir, dass er mir vertraute und andersherum, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Tenzou und er kamen auch miteinander zurecht. Da Tenzou ziemlich umgänglich war und sich bereits mit wortkargen Charakteren auskannte. Nach und nach wurden wir zu einem eingespielten Team.
 

Ich bemerkte bald, dass es immer wieder Momente gab, in denen mich Itachi ansah, jedoch schweigsam wie er war, seine Gedanken für sich behielt und nie dazu etwas sagte.

Selten brach er den stummen Blick ab, wenn ich diesen erwiderte, selbst dann nicht, wenn ich fragend die Augenbrauen hochzog. Es irritierte mich, sah ich doch, dass ihn etwas beschäftigte.

Ich bekam keine Antwort, auf diese Blicke, bis ich mich schließlich dazu entschloss, etwas zu sagen. Es war mir unangenehm, so beglotzt zu werden. Gerade dann, wenn er mir zwar diesen intensiv musternden Blick gab, selbst aber nur dazu schwieg. Ich konnte diese Blicke nicht deuten. Es schien jedes Mal so, als wolle er mich mit seinem durchdingenden Blick durchleuchten, versuchen etwas zu verstehen, worauf er keine Antwort fand.
 

Ich wollte nicht so angesehen werden, ich wollte nicht, dass man in mein Innerstes blickte, versuchte das was in mir vorging, zu verstehen. Denn es gab da nichts, was ich offenlegen wollte.

Also sprach ich es an, als er wieder einmal in einer ruhigen Minute seinen Blick in mein Gesicht bohrte.
 

„Was ist los Itachi?“ Brach ich das konstante Schweigen zwischen uns.
 

„Woher ist dein Sharingan?“
 

Ich stockte in meiner Bewegung und ließ meine Hand, die gerade noch das Kunai säuberte, sinken. Die Frage kam ganz unvermittelt über die Lippen des Jüngeren.

Wir saßen im Umkleideraum der Anbu, wahren vor wenigen Stunden von einer erfolgreichen Mission zurückgekehrt, hatten dem Hokage bereits Bericht erstattet und waren nun dabei uns umzuziehen und unsere Ausrüstung beiseite zulegen.
 

Eigentlich hätte ich es mir denken können. Die Frage hatte ja irgendwann aufkommen müssen.
 

Hatte Tenzou gerade noch im Hintergrund fröhlich vor sich hin gesummt, während er seine Sachen in den Spinnt räumte, war auch er in seinen Regungen verharrt und verstummt. Ich spürte wie nun die Blicke beider Jungen auf mir lagen.
 

„Du bist kein Uchiha. Anhand deiner Narbe kann ich sehen, dass es nachträglich eingesetzt worden ist. Also woher hast du es?“
 

Ich legte das Kunai beiseite, bevor ich antwortete. Das es mir nicht leicht fiel konnte ich nicht ganz verbergen, so sehr ich mich auch darum bemühte.

Ich versuchte mich zu sammeln. Zu plötzlich, musste ich es erklären und dabei an die Erinnerungen denken.
 

„Es war ein Geschenk. Ein Geschenk von einem …guten Freund…“
 

Unwillkürlich, schoss die Erinnerungen an Obito in mir auf. An sein lachendes Gesicht, mit diesem breiten unbefangenen Grinsen darin.

Ich ließ den Blick sinken, brach den neugierigen Blickkontakt mit dem jüngeren Uchiha.
 

„Ein Uchiha.“, erklang die Stimme von Itachi an mein Ohr. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Anhand wie er es sagte, bemerkte ich, dass meine bisherige Erklärung ihn noch nicht ganz zufrieden stellte. Er wollte die ganze Geschichte, oder zumindest einen weiteren Teil davon.

Tenzou schwieg weiterhin, beobachtete uns. Dieser wusste, dass ich so gut wie nie über die Vergangenheit sprach. Auch er kannte diese Geschichte nicht, zumindest nicht meine Version davon. Nun spitzte auch er die Ohren, schien begierig darauf mehr über mich zu erfahren.
 

Ich straffe mich. Mein Blick ging auf meine Hände. Ich versuchte meine Fassade der Gleichgültigkeit nicht bröckeln zu lassen. Man wartete immer noch auf meine Antwort.
 

„Er war auch ein Uchiha.“, nickte ich langsam. „Er hat mir damals das Leben gerettet und mir sein Auge anvertraut.“

Innerlich kämpfend, die Bilder an diesen Tag nicht aufkommen zu lassen, bevor sie mir den Hals zuschnürten, stand ich auf.

„Du hast recht, ich bin kein Uchiha, eigentlich gebührt mir diese Ehre nicht.“, versuchte meine brüchig werdende Stimme weiterhin zu überspielen und so wie immer klingen zu lassen, ihr nicht den schmerzvollen Klang zugeben, welcher mir das Herz zerschnitt. Ich versuchte mich zu kontrollieren.
 

„Ich habe ihm damals ein Versprechen geben. Ich versuche mich jeden Tag daran zu halten.“
 

Und wenigstens dieses Versprechen…nicht zu brechen.
 

‚Lass mich durch dein Auge die Zukunft sehen.‘
 

„Ich trage sein Andenken in Ehren.“
 

Ich spürte die Blicke in meinem Rücken, als ich eilig den Raum verließ.

So viel hatte ich noch keinem der beiden über meine Vergangenheit erzählt.

Es war immerhin persönlich.
 

Eine meiner streng selbst auferlegten Regel war, dass ich es nach wie vor vermied, persönliche Dinge mit anderen zu teilen.

Dennoch war es nur verständlich, dass Itachi diese Frage gestellt hatte. Ich verstand, sein Interesse daran, warum jemand, der nicht Teil seines Clans war, das Sharingan besaß.
 

Was mich bei der Frage erschreckte war, wie wenig bereit ich mich fühlte, darüber zu sprechen. Selbst nach all der Zeit.

Wie es mich sichtlich aus der Bahn warf und wie es mich, wieder und wieder aufwühlte, durcheinanderbrachte.

Wie diese Frage mein so achtsam aufrecht erhaltenes Selbst, ins Wanken brachte. Sie nah mir die Luft zum Atmen und ließ meine Beine schwach werden.

Es war etwas anderes, wenn ich für mich diesen Erinnerungen nachhing. Ich selbst entscheiden konnte woran ich denken wollte und wie lange.

Ich konnte mich darauf vorbereiten, selbst entscheiden, wann ich stark genug dafür war. Stark genug dafür mich meinen Erinnerungen und meinen Fehlern zu stellen.

So war es doch ganz anders, als wenn ich mit jemanden darüber sprach, die Erinnerungen teilte…sie in diesem Moment wieder durchlebte, wenn ich versuchte sie in Worte zu fassen.
 

Es auszusprechen war anders als nur daran zu denken. Ließ es endgültig erscheinen, ließ es wahr werden.

Es war idiotisch und ich wusste, dass ich mir hierbei selbst etwas vor machte.

Da es eine Tatsache war, es war bereits passiert und… Vergangenheit.

Doch es in Worte zu fassen, machte es gerade für diesen Moment lebendig und ließ mich in diesen Augenblick noch einmal durchleben. Ich konnte mich genau erinnern, als wäre ich wieder dort in der Höhle, fühlte alles was ich damals gespürt hatte, den kleinen Triumph, das wir Rin endlich gefunden und befreit hatten, den Gegner geschlagen und nun doch noch unsere eigentliche Mission beenden konnten. Ich dachte wir hatten es geschafft. Wir würden alle wieder nachhause kommen.

Wie töricht meine Gedanken doch gewesen waren. Blauäugig und naiv. Dumm.

Ich hätte es wissen müssen…

Es gab kein Happy End, nicht für uns, nicht für mich.

Ich spürte, wie der Himmel im nächsten Moment, in dem ich mir noch so sicher gewesen war, dass alles gut werden würde, über uns einstürzte.

Sah vor meinen Innerem Auge, Obito der mich rettete und sein Leben für mich gab. Die Erinnerung, war so klar und deutlich, all die Bilder hatten sich in meine Netzhaut eingebrannt. Zu oft sah ich sie wieder und wieder in meinen Träumen.

Ich konnte die die staubige trockene aufgewirbelte Luft schmecken, spürte meine verschwitzte Haut, den Dreck, der darauf klebte, fühlte den Schmerz, welcher von meinem zerstörten Auge ausging und meine Sinne benebelte, meine Sicht einschränkte.
 

Doch nichts wog in diesen Momenten so schwer wie die zunehmende Erkenntnis, dass ich meinen Kameraden verlieren würde. Meinen Freund.

Er würde hier sterben. Es war wieder meine Schuld, ich konnte nichts tun.

Niemals fühlte ich mich so hilflos und nutzlos wie in diesem Moment, als ich vergeblich versuchte den Stein von ihm hinunter zu bekommen.
 

Und er…
 

Meine Füße trugen mich mit eiligen Schritten nach draußen, wo ich nach Luft schnappte, da meine Brust wie zugeschnürt war, ich fühlte mich als würde ich ersticken. Hechelnd atmete ich die kühle Luft ein.

Nicht lange blieb ich stehen und stützte mich an der kahlen Hauswand ab. Meine Füße trugen mich weiter, auch wenn meine Beine sich mit jedem weiteren Schritt anfühlten als würden sie jeden Moment unter ihrer Last nachgeben.

Schneller und schneller lief ich, bis ich schließlich rannte. So schnell wie es mir möglich war, die Welt um mich herum verschwand. Ich versuchte davonzurennen, vor der Erinnerung, vor den Bildern.
 

Die Ironie bemerkte ich erst, als ich meine Hände in meine stechende Seite stemmte und aufblickte. Dadurch das ich so wenig Luft bekam, mich nicht auf das Laufen konzentrierte, mich kraftlos fühlte, war ich außer Atem als ich stehen blieb.
 

Das Heldendenkmal ragte vor mir auf und ich kniff die Augen zusammen. Versuchte meinen keuchenden Atem zu beruhigen, der sich nur stoßweise aus meiner Lunge drückte. Versuchte die Tränen aus den Augen zu blinzeln, die meine Sicht verschleierten.

Meine Füße hatten mich wie von selbst hierhergetragen.
 

An den einzigen Ort, an dem ich ihn wiedersehen konnte.
 

Ich blieb lange hier stehen. Mein Atem hatte sich schon vor einer Weile beruhigt und auch das Seitenstechen war verschwunden.

Ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen sollte. Ich blieb stumm und regungslos. Lauschte meinem nun gleichmäßigen Atem und versuchte meinen Kopf zu leeren. An nichts zu denken.

Langsam wieder die Kontrolle über mich zu bekommen.

Meine Augen blieben auf dem Namen auf dem Stein hängen. Ich starrte darauf und sah doch nichts.

Ich wusste nicht, wie es je wieder gut werden sollte. Ob so etwas überhaupt möglich war.

Wie kam man mit dem Verlust und dieser Schuld zurecht?

Diese Frage schienen mich schon mein ganzes Leben zu begleiten, immer und ständig. Ich kannte keine Antwort darauf.

Wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, kannte nicht den Weg den ich gehen wollte…musste, damit es mir wieder gut ging, dass es nicht mehr so weh tat, mich auffraß und mich mehr und mehr erstickte.

Niemand war da, der mir zeigte, wie es ging, wie mein zerrüttetes Herz endlich heilen konnte.
 

Vielleicht, war das der Sinn meines Lebens, dass ich leiden sollte, nie vergessen, dass wenn man zu viel wollte, einem alles genommen wurde? Das es Glück und Zufriedenheit nicht gab. Das nichts von Dauer war und das dort wo Licht war, es immer auch genügend Schatten gab. Je heller das Licht war, desto größer wurden auch die Schatten…
 

Dein Licht war hell gewesen, so hell das es mich geblendet hat und ich erst so viel später verstanden habe, was du mir so oft sagen wolltest.

Ich war blind.
 

Gefangen in meinen Glauben daran, dass ich mich nur an die Regeln halten musste um zu genügen.

Meine Regeln. Sie wurden mein Mantra. Mein Halt.

Ich verachtete jene, die sich nicht an die Regeln hielten.

Beneidete jene, die sie nicht brauchten.
 

Und dann kamst du…
 

Ich beneidete und hasste dich gleichermaßen und ließ es dich auch jedes Mal spüren, wie sehr mir deine unbeschwerte Art widerstrebte. Gab dir das Gefühl, in meinen Augen nichts wert zu sein.

Es verschaffte mir Genugtuung. Auf dir herumzuhacken, dich auf deine Fehler hinzuweisen, lenkte mich von mir selbst ab.

Denn ich fühlte mich schlecht und endlich hatte ich ein Ventil gefunden meinen Ärger herauszulassen. Bots du dich doch jedes Mal so großzügig dafür an.

Ich wies dich so oft zurecht und ich konnte sehen, dass du mich nicht verstehen konntest, warum ich dich scheinbar so hasste, warum ich dich für einen aufgeblasenen Trottel hielt. Du konntest nicht verstehen, warum ich so gemein zu dir war.
 

Du warst so überzeugt von dir, nahms so vieles zu leicht und ruhtest dich auf deinem tollen Bluterbe aus, auf das du so große Stücke setzte. Du hast nicht verstanden, was es heißt, ein Shinobi zu sein. Ich hasste diese Unbeschwertheit, gab es davon nichts mehr in meinem Leben.

Wir stritten uns oft und häufig. Der Unwillen füreinander wurde größer und größer. Wir waren Rivalen. Ich spornte dich an, mit mir auf ein Level zu kommen.

Ich verachtete deine kläglichen Versuche. Zog dich auf.
 

Doch gleichzeitig…sah ich mit wachsendem Interesse dabei zu, wie du dich entwickelst. Wie du verbissen daran festhieltst, mich eines Tages zu übertreffen. Ich fing an, etwas wie Respekt für deine Bemühungen und deine Hartnäckigkeit zu empfinden. Es erinnerte mich an mich selbst. Damals, als mein Ziel mir noch klar vor meinen Augen lag. Als ich alles dafür tat um zu erreichen was ich wollte.

So tats auch du alles dafür, mithalten zu können und dich von den etlichen Niederschlägen nicht aufhalten zu lassen und irgendwann einmal, wie du sagtest, Hokage zu werden.

Ein weit gefasster Traum. Doch vielleicht, konnte jemand so hart an sich arbeiten, dass er selbst das erreichte, obwohl er meilenweit davon entfernt war.
 

Du warst so jemand, Obito. Damals glaubte ich nicht daran, machte mich darüber lächerlich. Jetzt glaube ich an dich. Glaube daran, dass du den Willen des Feuers in dir trugst und du es weit gebracht hättest. Wenn du nur die Chance dazu gehabt hättest…

Vielleicht hätte ich damals gerne etwas mehr von deiner Art gehabt…

Nach außen hin spielte ich weiter meine Rolle, die des unnahbaren, unerreichbaren. Doch innerlich wusste ich es bereits besser, dass ich nur noch nach dem Schatten eines Traumes, den ich als Kind so zielstrebig verfolgt hatte, lebte.
 

Das du wegen meiner Fehler hattest sterben müssen, dass ich diese Lektion so brauchte um zu verstehen, war etwas was ich niemals so wollte!
 

Doch wieder einmal wurde ich nicht gefragt, hatte kein Mitspracherecht. Das Leben machte was es wollte.
 

Jetzt wünschte ich, ich könnte es rückgängig machen, anders machen, es besser machen. Dir ein besserer Freund sein. Ein Teamkamerad, der dich so viel früher respektieren sollte.
 

Für mich bist du ein Held, Obito.
 

Der wahre Held.


 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2018-08-26T20:13:59+00:00 26.08.2018 22:13
hach, da kommen einem ja fast die tränen ... kakashi leidet so sehr, dass es einem beinahe das herz zerreißt *sniff*
ich lasse mich mal überraschen, was du dir für das nächste kapitel einfallen lässt und wann und wie sich die beiden nochmal begegnen werden. es sind ja schließlich schon ein paar jahre ins land gezogen.
es war auch schön zu lesen, dass du den kleinen itachi mit ins spiel gebracht hast, hach, den hätte ich am liebsten fest an meine brust gedrückt und durchgeknuddelt *gg*
dein schreibtstil ist wirklich echt schön und wunderbar zu lesen, sehr angenehm =)
mach weiter so!!!
Antwort von:  Alsobey
27.08.2018 18:35
:D :D :D
Freut mich so sehr, wenn es dir gefällt! Ich bin dir sehr dankbar für dein Feedback und freu mich jedes mal seeeehr über ein neues Kommi von dir. Danke für die Mühe die du dir damit machst. ^o^
So macht es mir gleich viel mehr Spaß [auch wenn ich hauptsächlich für mich schreibe <3] aber ein bisschen Resonanz ist trotzdem schön! x3
Man darf weiterhin gespannt bleiben. ;D
Kleiner Spoiler Itachi kommt noch ein paar Mal vor ^^
Wenn ich schon zu Kakashis ANBU-Zeit schreib dann darf klein Itachi nicht fehlen! *3*

Plan steht so weit für die Kapitel, muss nur noch zum schreiben kommen ^^
Freu mich wenn du weiterhin dabei bist.
Lg~
Von:  lula-chan
2018-08-20T16:11:03+00:00 20.08.2018 18:11
Tolles Kapitel. Sehr gut geschrieben. Kakashis Gefühle und Gedanken kamen sehr gut rüber. Gefällt mir.
Das wird sicher noch interessant.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  Alsobey
20.08.2018 19:06
Du warst richtig fleißig im Kommentieren! Ich bin ganz hibbelig... xP
Normal hab ich immer das Gefühl, das Kommentieren ist hier auf mexx total eingeschlafen v__v was sehr schade ist, darum bin ich umso dankbarer, wenn mir jemand doch eins hinterlässt!
Ich glaube man darf durchaus gespannt sein ;)
Das nächste Kapitel ist schon in Arbeit!

Vielen lieben Dank für deine ganzen Kommis! ^o^


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