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Buraindodēto 1 - Blinddate 1

Hi no yure - Feuerschwingen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
weiter gehts meine Lieben <3
heute auch wieder ein paar mehr Kapitel ^^ Komplett anzeigen

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Beere des Vergessens

Er rief ihr noch eine Entschuldigung hinterher, doch es nützte nichts. Was hatte er nur gemacht? Sie öffnete sich ihm langsam immer mehr und er verglich sie mit einer anderen Frau. Er musste echt lernen, wie man mit Frauen umging.

In seinem Land freuten sich die Frauen, aber Phenea war ganz anders. Er würde es später wieder gut machen, das wusste er, denn er empfand viel für sie und wollte sie nicht wegen so etwas verlieren.

Nach kurzer Zeit hörte er, wie die Tür aufging. Ging sie vom Balkon aus auf oder von der anderen Seite? Er war sich nicht sicher, denn seine Sinne waren getrübt. Seine Ohren rauschten immer noch von dem heißen Sex, den er noch vor kurzen mit Phenea gehabt hatte.

„Phenea?“, fragte er leicht heiser und spannte sich etwas an. Irgendwie wurde es ihm kalt, aber warum, war sie möglicher Weise so wütend auf sie? Sie kniete sich zwischen seine Beine, wobei sanfter Stoff seinen Oberschenkel kitzelte. Würde sie ihn doch noch einmal liebkosen oder bestrafen für seine unverschämte Wortwahl? Dann spürte er etwas Kühles an seinem Handgelenk. Ein Kettchen? Auf einmal schwanden seine letzten Kräfte und er spürte, wie seine Flügel sich regelrecht in Luft auflösten und ihm das Gefühl des Verlustes vermittelten.

Sein Atem stockte: „Wer bist du?“

Leise keuchte er und spürte den Körper immer dichter an seinem eigenen. Metallplatten pressten sich kühl und rau an seine Brust und riefen einen kalten Schauer hervor. Er bekam regelrecht Gänsehaut. Die Platten waren wie Schmirgelpapier und kratzten an seiner Brust.

„Nenn mich Valkyria mein Süßer. Phenea hat einen guten Geschmack, was Männer betrifft. Wenn sie mir meinen Mann nahm, werde ich ihr jetzt dich, ihren Mann, nehmen.“, flüsterte sie heiser und strich mit langen Krallen fast schon zärtlich über seine Wange.

„Das geht nicht so leicht, wie du dir das vorstellst, Valkyria. Du kannst jemanden nicht deine Gefühle aufdrängen, nur weil du es jemanden heimzahlen willst.“, meinte er knurrend und zerrte wild an den Fesseln, doch er hatte nicht mehr genügend Kraft um sich loszureißen, oder den Balken nieder zu reißen.

 Dann spürte er ihre vollen Lippen auf seinen und wie sie etwas in seinen Mund grob schob mit ihrer Zunge, was ihm wirklich unangenehm war, egal wie versaut er war und wie gerne er mit anderen Frauen schlief. Es war bitter und eklig und bereitete ihm extreme Übelkeit. Sie ließ plötzlich von ihm ab, aber hielt seine Lippen weiter zu: „Das wird dich vergessen lassen, wer du bist und wem du gehörst. Danach gehörst du mir. Die perfekte Rache, damit Phenea endlich versteht, wie es sich anfühlt, wenn der Liebste mit einer anderen vor ihren Augen rummacht. Sie wird heulend am Boden liegen und dann werde ich ihr jede Feder einzeln ausreißen.“

Sie nahm Sake und presste die Flasche an seine Lippen. Sie drückte die Flasche so fest an seine Lippen, dass sie gegen seine Zähne stieß. Erschrocken riss er den Mund auf. Er versuchte zu spucken, doch sie goss einen Schwall des Sakes in ihn hinein und drückte dann den Mund von ihm wieder fest zu. Dann legte sie seinen Kopf in den Nacken, in dem sie fest an seinem Pferdeschwanz zog. Er konnte nicht anders als schlucken und stockte. Er hatte sie geschluckt. Nach kurzen bemerkte er die Wirkung der Beere. Über alles zog sich ein dicker milchiger Schleier. Mit aller Kraft versuchte er den Schatten wieder zu verscheuchen, doch es nützte nichts. Erst überzog er seine Vergangenheit. Seine Familie und dann verschlang es immer mehr, bis hin zu Phenea. Sein Fienchen. Sie rückte in unerreichbare Nähe und winkte ihm zum Abschied. Dann war sein Kopf leer.

Wer war er? Was war er und wo war er hier? Wieso war er gefesselt?

Die Frau löste seine Augenbinde und sah ihn besorgt an: „Hey, ich heiße Valkyria. Du bist entführt worden von einer Phenea. Ich werde dich befreien und in Sicherheit bringen. Also sei bitte still, sonst rufst du die Wachen auf den Plan und das wollen wir doch nicht, oder?“

Er nickte vorsichtig und sah sie eindringlich an. Schönes rotes Haar, das zu einem Turm aufgebauscht war. Sie löste seine Fesseln mit einem Ratschen durch ihre Nägel und nahm ihn bei der Hand, wie ein kleines Kind. Brav hielt er den Mund und ließ sich von ihr aufhelfen. Sie zog ihn schnell an sich und strich über seine Wange ein weiteres Mal. Ihre Berührung hatte etwas sehr besitzergreifendes für ihn.

„Danke für die Rettung.“, meinte er heiser und sah sie leicht angetrunken an. Seine Augen schienen leer und fast schon seelenlos. Dann küsste sie ihn. Zart erwiderte er den Kuss mit leichter Verwirrung, doch vielleicht kannten sie sich ja, sonst würde sie ihn doch kaum küssen, oder? Er fühlte sich schwach und ausgeliefert. Auf einmal schlug die Tür hinter ihnen auf und ging krachend zu Boden.

„Schnell.“, schrie Valkyria schrill, schnappte ihn und zog ihn mit auf den Balkon, weg von Phenea.

„HACHIDORI!“, rief Phenea geschockt und sah zu, wie Valkyria ihn einfach mitnahm und er sich nicht einmal dagegen wehrte.

Sie rannte schnell zum Balkon, doch sie konnte nicht fliegen und ihnen folgen, da ihre Flügel noch nicht ausgeheilt waren. Es konnte doch nicht wahr sein. Jetzt hatte sie sich Hachidori geholt. Hoffentlich würde sie ihn nicht umbringen und warum hatten er und sie sich geküsst und warum hatte er sich nicht zu ihr umgedreht, als sie nach ihm gerufen hatte?

Schnell rannte sie ohne Umschweife nach oben in einem Affentempo. Der kleine Kater müsste noch da sein und würde ihr hoffentlich helfen können in dieser heiklen Lage.

„Kuro! Bist du da?“, keuchte sie erschöpft und riss die Tür energisch auf. Sie rannte zu ihm und schüttelte ihn heftig, bis er wach war. Er sah sie leicht müde an und wusste nicht was los war, bis er die Augen aufriss, als ihn ein paar nasse Tropfen trafen. Phenea weinte und schluchzte.

„Was ist los?“, fragte er schockiert und sah sie besorgt an. „Geht es Sayo gut?“

„Es geht nicht um Sayo! Valkyria hat gerade Hachidori entführt und er hat sich nicht gewehrt!“, schluchzte sie ängstlich und zitterte wie Espenlaub. Sollte sie sich bei Sayo melden? Ja, das sollte sie. Nebenher schickte sie einen Notruf an die beiden, doch erreichte sie nicht. „Zusätzlich kann ich die anderen nicht erreichen, es ist als wäre dort eine Blockade!“

Kuro seufzte und leckte kurz tröstend über ihre zittrige Hand: „Valkyria könnte schuld daran sein. Sie hat auch Drago mit einer Beere die Erinnerungen geraubt. Ich weiß wo sie hin sein könnten, zumindest wäre das Versteck am besten erreichbar von hier. Wir sollten uns beeilen und vielleicht erreichen wir sie auf dem Weg dorthin. Bestimmt folgen sie deinem Geruch, wenn sie bemerken, dass du nicht mehr hier bist, oder?“

„Bestimmt.“, flüsterte sie bedrückt und schnappte sich den kleinen Kater. Sie konnte nicht fliegen, was ihr einen großen Nachteil gab und ihre Kräfte waren immer noch nicht ganz regeneriert. Würde sie so sterben? Vielleicht würde Hachidori am Ende sie doch umbringen…

Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Sie musste ihnen folgen und ihn auf jeden Fall retten. Mindestens dies war sie ihm schuldig. Auf die anderen zu warten wäre hirnrissig, denn jede Sekunde zählte. Vielleicht konnte sie es auch wirklich unblutig beenden, indem sie reden würden.

„Lass uns los!“, meinte sie ernst und rannte mit dem Kater die Treppen im Galopp herab. Würde doch dieser Flaum nur abfallen und endlich ihre richtigen Federn nachwachsen.

Sie rannte in die Ställe und schnappte sich das nächstbeste Pferd. Mit einem Schwung sprang sie auf den Rücken des Rosses und gab ihm die Sporen. Das Pferd hechtete los und sie krallte sich in dessen Mähne, während Kuro sich eng an sie schmiegte. Sie war zu vor noch nie geritten und wusste, dass dies ein Höllenritt sein würde.

„Ich weiß, wo sie hingeflogen sein könnte. Es ist zumindest eine Chance. Bitte gib nicht auf und lass dich nicht hängen, es ist noch nichts zu spät!“, knurrte der kleine und wies ihr die Richtung.

Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Jetzt spürte Phenea, was sie für ihn eigentlich wirklich empfand. Er sollte immer bei ihr bleiben, an ihrer Seite und sie nie wieder alleine lassen. Warum war sie nur so dumm gewesen? Aber jetzt würde diese Valkyria auch diesen Mann ihr rauben. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum musste sie so leiden? Wie sehr wünschte sie sich bloß eine andere Wendung. War ihr die Liebe wirklich verwehrt? Wie oft hatte sie sich gewünscht alles zu verändern.

Warum hatte sie nicht vorher realisiert, dass es bei ihnen schon so weit gekommen war? Es fühlte sich an, als hätte man ihr das Herz ausgerissen, wobei sie doch gedacht hätte, dass sie nie wieder so empfinden könnte. Sie würde ihn zurückholen und dann nie wieder gehen lassen. Er war etwas Besonderes und sie konnte und wollte nicht akzeptieren, dass jetzt Valkyria ihren Liebsten haben würde. Diesmal würde sie mehr kämpfen und ihr ganzes Herzblut einsetzen.

Es dauerte, aber nach einer Stunde waren sie endlich an ihren Bestimmungsort angekommen. Ob die anderen schon ihre Abwesenheit bemerkt hatten oder immer noch nach dem Armband suchten? Wahrscheinlich würde von dieser Frage ihr Leben abhängig sein.

Es war eine große Höhle an einem Gebirge. Dunkel und mächtig erhob es sich vor ihr und präsentierte die Macht, die in ihr schlummerte. Der Stein schien ihr viel zu dunkel und eine monströse Kälte ging von der Höhle aus.

„Dann wollen wir mal.“, hauchte sie Mut fassend und sprang mit Kuro vom Pferd. Es wieherte und rannte davon, als ein Donnern erklang. Jetzt würde sie zu Fuß wieder heim gehen, wenn sie danach noch leben würde. Langsam drückte die Angst ihr Herz zusammen. Würde sie wieder jemanden verlieren oder würde sie ihr Leben lassen?

Es war egal. Sie würde ihr Bestes geben. Diesmal würde sie kämpfen, egal wie sterblich sie war, aber man zog nicht andere Personen in einen privaten Krieg hinein.

Vorsichtig fing sie an, an der Steinwand hochzuklettern. Kuro hüpfte neben ihr hoch und zeigte ihr Stellen, an denen sie sich halten konnte. „Folge mir einfach.“, meinte er ernst und suchte die besten Stellen aus. Danach führte er sie einen schmalen Weg, an der Felswand entlang, hoch. Mit jedem Schritt, rutschte ihr Herz eine Etage tiefer. Was sollte sie nur tun? Konnte sie das wirklich alleine, bzw. zusammen mit einer kleinen Katze schaffen? Würde er sie überhaupt wiedererkennen? Könnte sie die Wirkung der Beere rückgängig machen oder würde es ab jetzt für immer anders sein? Es war die Frage, ob sie sich ihm noch ein zweites Mal öffnen könnte, wenn er wieder so wie damals wäre.

Als sie vor der Höhlenöffnung dann stand, starrte sie in die bedrängende Finsternis. Die Bedrängnis erdrückte sie immer mehr, doch sie konnte nicht zurück, nicht diesmal. Noch einmal versuchte sie Kontakt aufzunehmen, aber es ging immer noch nicht. Jetzt war sie auf sich alleine gestellt. Nicht mal eine Waffe hatte sie mitgenommen, doch es war jetzt auch zu spät. Sie musste sich dem ganzen stellen, auch wenn es ihr das Leben rauben würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
ob Phenea es schaffen wird, ihren Liebsten wiederzubekommen? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-04-21T16:10:34+00:00 21.04.2019 18:10
Ok das ist jetzt Scheiße. Aber wollten sie nicht das gleiche mit Sayo machen??? Ich hoffe das es ihnen eine Lehre ist.


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