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Wer bin ich?

von

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Kapitel 10

 

Seine Doppelschicht verlief erstaunlich ruhig und so konnte er zum Glück pünktlich Feierabend machen. Gähnend steuerte er sein Auto an. Eigentlich sehnte er sich gerade einfach nur nach seinem Bett. Es war schon früh am Abend, aber er wollte trotzdem noch schnell ins Crown. In ein paar Wochen stand Motokis Hochzeit an und er hatte ihm versprochen zu helfen. Die Mädels wollten heute Abend auch dabei sein und so beeilte er sich.

Genervt kurvte er durch die Straßen und suchte verzweifelt nach einem Parkplatz. Es war ja so schon schwierig, doch um diese Uhrzeit fast ein Akt der Unmöglichkeit. Normalerweise fuhr er mit dem Bus zu Motoki, aber da er direkt von der Arbeit kam, und er, wenn er noch mal nach Hause gefahren wäre, hoffnungslos zu spät gekommen wäre, blieb ihm jetzt nichts anderes übrig.

Nach weiteren Minuten des Suchens fand er dann endlich einige Straßen vom Crown entfernt einen Parkplatz.

Eilig stieg er aus und machte sich auf den Weg zum Crown. Hastig bog er dazu, da sie kürzer war als der Hauptweg, in eine kleine Straße ein. Stutzig verlangsamte er dann allerdings seine Schritte. Von Weiten sah er auf einmal drei Männer um etwas herumstehen. Er konnte aber nicht erkennen, was es war. Als er vorsichtig näher heranschlich, sah er, dass ein kleiner Junge zusammen gekauert auf dem Boden saß. Lautstark wurde er von den Männern angebrüllt. Einer von ihnen fing dann sogar an den kleinen Jungen am Kragen hochzuziehen. Baumelnd hing er in der Luft. Ruckartig hielt er inne. Er musste dem Jungen helfen. Er war doch gerade ein Mal zehn Jahre alt, wenn überhaupt. Sofort sah er sich, ob ihn auch niemand beobachtete, um und verwandelte sich in Tuxedo Mask.

„Lasst den Jungen sofort los!“

Die Männer drehten sich um und starten ihn verdutzt an. „Was bist du denn für einer? Verzieh dich! Das geht dich hier gar nichts an! Geh lieber zu deinem Maskenball, oder wo du sonst rausgekrochen bist, zurück.“

Erschrocken sah er die Männer an. Sie hatten genau die gleichen roten Augen, wie die Frau aus dem Park. Was sollte er jetzt nur machen? Er musste es probieren. Ohne zu zögern, zog er die Brosche heraus und hielt sie vor sich. „Bitte verwandele sie zurück!“

Aber es passierte nichts. „Na los. Verwandle sie bitte zurück!“, versuchte er es erneut, doch wieder geschah nichts.

Die drei Männer lachten laut auf und der Größte von ihnen ging ein Stück auf ihn zu.

„Ich weiß zwar nicht, was du da probierst, aber langsam wird es lästig. Geh zu deiner Teegesellschaft und lass die großen Jungs ihre Arbeit erledigen.“

Die Männer drehten sich wieder zu dem Jungen und wollten ihn gerade wieder packen, als er ohne nachzudenken auf sie zu stürmte. Er musste wenigstens den Jungen von hier wegbringen. Reflexartig packte er einen von ihnen, warf ihn ein Stück zur Seite und schubste im selben Atemzug den Zweiten weg. Der Letzte und Größte baute sich jetzt allerdings direkt vor ihm auf. Böse wurde er von ihm mit seinen roten Augen angefunkelt. „Wie kannst du es wagen, uns anzugreifen!“

Er zitterte genauso, wie die Frau vor Wut, und ein schwarzer Nebel bildete sich um ihm. Die zwei anderen näherten sich ihm wieder in langsamen Schritten und kesselten ihn ein. Er konnte jetzt weder vor noch zurück. Schwer schluckend ballte er seine Hände zu Fäusten.

„Mit euch werde ich doch-“ Ruckartig brach er aber mitten im Satz ab. Mit geweiteten Augen starrte er den Mann, der in Nebel gehüllt war, an. Er konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Er war wie gelähmt. Was hatten die nur für Kräfte? Hämisch lachte der Größte und schief grinsend wurde er von ihm fixiert.

„Jetzt bist du dran. Wärst mal lieber weggelaufen, als wir es dir gesagt haben.“

Die Männer hinter ihm schnappten sich jeder einen Arm und zogen ihn ein Stück weiter in eine kleine Gasse. Immer wieder versuchte er sich zu bewegen, aber keine Chance. Sein Körper gehorchte ihm einfach nicht mehr. Knurrend drückten sie ihn gegen eine Hauswand. Ohne ein weiteres Wort stellte sich der Größte vor ihn, holte mit seiner Faust aus, und schlug ihn mitten ins Gesicht. Leise stöhnte er auf. Er hatte kaum Zeit zum Luftholen, da holte er erneut aus und boxte ihn mit voller Wucht in seinen Bauch. Höllische Schmerzen zogen durch seinen gesamten Körper. Krampfhaft biss er die Zähne zusammen, damit kein Laut seine Lippen verlassen würde. Die Genugtuung wollte er ihnen nicht geben. Ein weiterer Hieb gegen seinen Kopf ließ alles vor ihm verschwimmen.

Lachend ließen sie ihn daraufhin los und taumelnd sackte er auf den Boden. Vor ihn begann sich alles zu drehen und allmählich wurde ihm schwarz vor Augen. Mit einem Ruck wurde er dann aber wieder hochgezogen und erneut gegen die Hauswand gedrückt. „Jetzt werd` bloß nicht ohnmächtig. Das Beste kommt doch noch.“ Schief grinsend zog der Große ein Messer aus der Jackentasche. Das Messer in seinen Händen schwingend lief er Schritt für Schritt auf ihn zu. Keuchend kniff Mamoru seine Augen zusammen. Das war es. Jetzt war alles aus. Auf sein Ende wartend, hoffte er, dass der Junge es wenigstens geschafft hatte abzuhauen. Schwer atmend hörte er jeden einzelnen Schritt von seinem Peiniger, als eine Frauenstimme in seine Ohren drang. Schlagartig riss er seine Lider wieder auf, doch sofort drehte sich wieder alles vor ihm und dann, dann wurde alles schwarz.

 

 

 

Blinzelnd öffnete er seine Augen und sah genau in zwei besorgte Gesichter.

„Mamoru? Hallo? Kannst du uns hören?“

„Wa... Was ist passiert? … Was ist mit dem Jungen?“

Sanft strich ihm Minako über den Arm und versuchte anscheinend ihn zu beruhigen.

„Alles gut. Ami und Makoto bringen ihn gerade nach Hause.“

Stöhnend richtete er sich auf und fasste sich an seinen Kopf. Er hatte wahnsinge Kopfschmerzen und auch seine Bauchregion war alles andere als schmerzfrei. Was war denn nur passiert? Das Letzte, an das er sich erinnerte war, dass der Typ mit einem Messer auf ihn zugelaufen kam. Schlagartig riss er seine Augen weit auf. Das Messer. Hastig richtete er sich auf und betrachtete seinen Körper. Nichts zu sehen. Erleichtert wollte er gerade auspusten, als ihm erneut schwindelig wurde und er zurück kippte. Langsam versuchte er sich umzusehen. Er hatte gar keine Ahnung, wo er war. Stirnrunzelnd blickte er auf Regale mit vielen Kisten. Das Zimmer kannte er doch. Es war das Hinterzimmer vom Crown.

„Wie bin ich hier hergekommen?“

„Wir haben dich hier hergebracht. Du hast ein Paar ganz schöne Schläge abbekommen. Zum Glück kamen wir noch rechtzeitig. Ich hatte ein ungutes Gefühl und spürte eine böse Aura ganz in der Nähe. Wir-“

„Du kannst dich doch nicht alleine mit drei Besessenen anlegen. Das war ziemlich dumm von dir“, fiel Minako Rei ins Wort.

Verwirrt sah er die beiden an. Rei erkannte offenbar sein fragendes Gesicht und hob ihren Zeigefinger in die Luft.

„Das war meine Idee. Die Menschen sind ja nicht mehr sie selber. Da fand ich Besessene ganz passend. Ach ja. Motoki haben wir erzählt, dass du einen kleinen Jungen vor drei Taschendieben retten wolltest.“

Nickend wanderte sein Blick herunter und verharrte starr auf dem Boden. „Ich hab es versucht … Aber es hat rein gar nichts gebracht … “ Zitternd krallte er seine Finger in seine Hose. „Ich konnte überhaupt nichts machen und der Kristall hat nicht reagiert. Ich habe es wirklich versucht, aber gegen die Drei war ich machtlos. Ich konnte dem Jungen nicht helfen …“

Tief einatmend sah er dann wieder zu den beiden. „Wie habt ihr es eigentlich geschafft?“

„Wir konnten das Böse zwar nicht komplett austreiben, aber wir konnten es, dank Reis Bannzettel, soweit unterdrücken, ohne sie zu verletzen, dass sie fürs Erste wieder normal sind. Wie lange es allerdings dauert, bis das Böse wieder die Oberhand in ihren Körpern gewinnt, wissen wir leider auch nicht. Aber, bisher haben wir ja auch noch keine bessere Idee.“ Traurig sah Minako zu Rei und nickend zeigte er innen, dass er verstanden hatte.

Stille herrschte im Raum und keiner mochte mehr irgendetwas sagen. Stumm sah er wieder auf den Boden. Erst als ein leises Klopfen zu hören war, wandte er seinen Blick von den Fliesen ab. Langsam wurde die Tür geöffnet und Motoki lugte vorsichtig hinein.

„Du bist wieder wach.“ Lächelnd betrat sein Freund das Zimmer und steuerte ihn auch direkt an.

„Geht es dir besser? … Auf die Idee sich mit drei Räubern anzulegen, kannst ja auch nur du kommen. Da hast uns aber einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“

Motoki setzte sich zu ihm auf das kleine Sofa und klopfte ihm erleichtert auf die Schulter.

„Das stimmt“, tönte es aus der Richtung der Tür. Ami und Makoto standen auf der Türschwelle. Er konnte sofort die besorgten Gesichter der beiden erkennen.

„Sehe ich so furchtbar aus? Dass ihr so dreinschaut?“

„Du hast echt Glück gehabt.“ Ohne ihre Miene zu verziehen, trat Ami näher an ihn heran. „Du hast eine kleine Platzwunde unter der Nase. Genäht werden muss sie aber nicht. Aber vielleicht sollte ich deinen Bauch ein Mal abtasten. Das sah übel aus, wie er dich getroffen hat.“

„Danke für das Angebot. Aber mir geht es schon viel besser.“

„Bist du sicher?“ Nickend gab er Ami zu verstehen, dass alles gut war und so wandte sich Ami an Makoto, die immer noch im Türrahmen stand.

„Ich werde mal sehen, ob ich ein wenig helfen kann.“ Kaum hatte Makoto die Worte ausgesprochen, eilte sie auch schon davon.

„Wenn du nun wach bist, bringen wir dich mal nach Hause.“ Musternd wurde er von Motoki betrachtet. Er wollte ihm ganz dem Anschein nach beim Aufstehen helfen. Statt nach seiner Hand zu greifen, sprang er stattdessen jedoch ruckartig von dem Sofa auf und drehte sich zu seinem Freund. Er hatte zwar noch schlimme Kopfschmerzen und die Prellungen in seinem Unterbauch, waren auch nicht zu verachten, aber er ließ sich vor den anderen nichts anmerken.

„Kommt nicht infrage. Ich bleibe hier.“

„Du bist verletzt.“

„Bin ich hier der Arzt oder du? Wir planen deine Hochzeit, wie wir es vorhatten. Mir geht es gut.“

Er konnte genau sehen, wie sich alle skeptisch ansahen.

„Und ich, Herr Doktor Chiba. Und ich finde, du solltest dich lieber heute ausruhen“, tadelte ihn Ami.

Unbeirrt ging er an ihnen vorbei. Als er sich sicher war, dass sie nur noch seinen Rücken sehen konnten, verzog sich kurz sein Gesicht vor Schmerzen und so atmete er tief durch. Das würde ein langer Abend werden. Wieder ein Lächeln aufgesetzt, sah er über seine Schulter zu den anderen zurück. „Kommt ihr dann?“

Kopfschüttelnd stemmte Minako ihre Hände in die Hüfte.

„Ihr habt den Herrn Doktor gehört, dann mal los.“

 

Angeregt unterhielt sich Makoto mit Reika und sie konnte es nicht verhindern, Reika zu betrachten.

Sie und die anderen waren eine Zeit lang sehr eifersüchtig auf sie, aber inzwischen waren sie alle gute Freunde geworden. Ihr waren ihre Mädchen Schwärmereien mittlerweile auch sehr peinlich und war sehr erleichtert darüber, dass Reika davon zum Glück nichts wusste.

„Na ihr Hübschen, worüber redet ihr gerade?“ Tänzelnd kam Minako zu ihnen herüber.

„Wir gehen gerade die Gästeliste durch“. Lächelnd hielt Reika einen Stapel Zettel in die Luft. „Ach Ami, wenn wir gerade dabei sind. Bringst du deinen Schatz denn auch mit?“

Makoto merkte sofort, wie rot Ami um die Nasenspitze wurde. Schmunzelnd beobachtete sie ihre Freundin. Sie war erst seit Kurzem mit Ryo zusammen und in dem Bezug war sie immer noch genau so schüchtern und verlegen, wie damals, als sie ihn kennengelernt hatte. Sie freute sich sehr für sie. Auch über die Tatsache, dass sie mit ihm darüber sprechen konnte, dass sie eine Sailor Kriegerinnen war. Erst vor einigen Tagen hatte Ami ihr erzählt, wie froh sie über die Tatsache war, dass sie mit ihm wirklich über alles sprechen konnte.

„Ja, er würde gerne dabei sein“, räusperte sich Ami und kratzte sich verlegen an ihrem Kopf.

„Gut dann also Ami und Ryo,“ zählte Reika auf, „Minako, Rei und Yuichiro, Makoto, meine Eltern, Unazuki …“

 

Nachdem die Gästeliste erledigt war, verfielen die Frauen in eine rege Diskussion, welcher der beste Blumenstrauß für Reika sei, als Motoki Mamoru kurz beiseite nahm.

„Ich wollte dir noch mal für deine Hilfe danken. Ich weiß, wie schwer es im Moment für dich ist. Wie geht es dir denn überhaupt?“

Unschlüssig zuckte Mamoru mit seinen Schultern.

„Wenn ich jetzt sagen würde, es geht, wäre das gelogen. Aber lass uns jetzt nicht über mich sprechen. Wir sind hier um deine Hochzeit zu planen.“

Schief lächelnd sah er seinen Freund an, der ihm wiederum genauso zögerlich zu nickte und so gingen die beiden zurück zu den anderen.

 

Es wurde immer später und später, aber sie hatten endlich alles fertig geplant und die Hochzeit konnte kommen. Mamoru wollte gerade das Crown verlassen, als Minako, ihn noch ein Mal kurz aufhielt. „Hast du was von Luna gehört?“, flüsterte sie traurig, damit Motoki und Reika es nicht mitbekamen.

„Nein, leider nicht.“

„Seit einer Woche ist sie nun schon verschwunden.“

Tröstend legte er seine Hand auf ihre Schulter. „Sie wird schon wieder auftauchen.“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  G-Saite
2018-06-26T19:52:54+00:00 26.06.2018 21:52
Luna? Die Katze? Ein erneuter Wissenstest, ich weiß es genau...
Antwort von:  Fiamma
27.06.2018 12:20
:D
Mist, du hast mich ertappt xD
Von: abgemeldet
2018-06-03T10:17:29+00:00 03.06.2018 12:17
Hallo :) i habe gestern deine Story gefunden und sofort gelesen.sie ist ja der wahsinn und vor allem Mal was anderes.... I bin so fasziniert von den Kalis und kann es kaum erwarten weiter zu lesen es wird immer spannender und verrückter :D
Antwort von:  Fiamma
03.06.2018 13:57
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi :)Freut mich sehr, dass sie dir gefällt :D Ja, es ist ein bissi was anderes ^^
Ohne zu viel zu verraten, es wird auf jeden Fall noch ein wenig was passieren *g*

Lade jetzt auch gleich das nächste Kapitel hoch ^^

Liebe Grüße,
Fiamma :)


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