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7 Seelen

von

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~Kaleiduskop~

Eine Person allein barg in sich ein unschätzbares Potential. Was für ein Potential könnten dann erst drei Personen entwickeln?

Izaya begriff schnell das ihm Psyche und Hibiya nicht nur Gesellschaft leisteten.

Sie waren so viel mehr! Ohren, Augen und Münder - Gedanken und Möglichkeiten, welche die einer Person allein weit überstiegen.

Izaya wusste nicht wie aber Psyche und Hibiya blickten in die Seele der Menschen und erkannten unterschiedliche Dinge in ihnen. Sie flüsterte ihm zu, was ihm selbst verborgen blieb. Izaya sah sich selbst als Beobachter, der nach Möglichkeit nicht in das Geschähen eingriff.

Psyche hingegen liebte das Handeln. Er vermischte sich mit den Menschen um ihn herum, wie ein Tropfen Tinte mit Wasser. Erst auffallend deutlich, bis er sich immer mehr in ihrer Aufmerksamkeit auflöste - über all verbreitet aber unsichtbar und doch immer präsent.

Hibiya war anders. Er vermischte sich nicht. Er war das Öl, was immer über dem Wasser schwebte. Er trat nur in Erscheinung, wenn er jemanden dominieren wollte. Für die Kinder im Kindergarten interessierte er sich wenig. Aber als die Grundschule begann, mit den Clubs und den Positionen der Verantwortung, die bald folgten, war sein Interesse geweckt.

Hibiya war ein Prinz der über ein Volk herrschte, die kleinen Bauern über das Brett schob und die Position eines Mentors genoss, der Andere anleitete und Aufgaben erteilte.
 

***
 

Izaya konnte sich nicht mehr erinnern, wie es das erste mal war.

Vermutlich hatte er Angst gehabt, als ihm Psyche ins Ohr flüsterte "Dieses Mädchen - ich möchte ihr Freund sein." bevor der Junge mit den Rosa Augen aus seinem peripheren sehen verschwand und Izaya spürte wie seine Gesichtsmuskeln sich spanten, den Mund zu einem Lächeln verzog. Ein Lächeln das er oft sah aber zuvor nie auf seinen Gesicht gespürt hatte.
 

Heute schlug sein Herz nicht schneller, wenn seine Glieder sich wie an Fäden bewegten, die nicht seiner Kontrolle unterlagen. Sein Magen flatterte nicht, wenn er seine Stimme mit einem süßen Klang und plätschernden Lachen hörte, die nicht seines war.
 

Es schreckte ihn nicht, wenn Psyche oder Hibiya seinen Körper liehen. Sie konnten Situationen behandeln welche er nie auf ihre Weise beherrschen konnte. Noch nie hatten sie gegen seine Interessen gehandelt.

Mehr waren sie eine Optimierung einer Erweiterung seines Möglichkeiten Spektrums.
 

Gemeinsam machten sie unglaublich vielseitige Entdeckungen. Zu viele für eine Person alleine. Oft wiesen sie Izaya auf ihre eigenen Beobachtungen hin, analysierten ihre Umgebung akribisch. Nicht immer kam Psyche und Hibiya auf ihn zu. Manche Menschen schienen nicht alles in sich zu haben, um das Steckenpferd jedes seiner Brüder zu bedienen. Oft waren Einzelindividuen so eindimensional das Izayas Wahrnehmung allein ausreichte, um sie zu katalogisieren.
 

***
 

Es war im Übergang von der Grund- zur Mittelschule als Izaya allmählich ein Schatten in seinen Augenwinkeln auffiel. Das Leben wurde komplexer. Leistungsdruck und Wettbewerbsdenken formte die unschuldigen Wesen um ihn herum und lies etwas dunkles erwachsen - an die Stelle von unschuldiger Lustbefriedigung trat echte Berechnung und Boshaftigkeit.
 

Und so begegneten sie Roppi.
 

Der düstere Junge saß mit gebeugten Schultern im Fenster des Schulflurs und starte hinunter in den Innenhof . Seine Stimme hörte sich an wie ein totes Raspeln, als er sprach musste sich Izaya näher beugen um den geflüsterten Hauch zu verstehen: "... widerlich."

neugierig lenkte Izaya seinen Blick in den Innenhof. Es sah für ihn wie eine Normale Szene aus. "Was ist widerlich?" Fragte er den Jungen mit den Schwarzen Mantel und den auffallend roten Pelzbesatz.
 

Er wies mit einem knöchernen Finger auf eine Reihe Jungen, die ein Buch oder Heft zwischen sich hin und her warfen, während einer der Jungen von einem zum Anderen rannte, um das Heft zu bekommen. Es war eine typische Mobbing Szene. Verhältnismäßig zahm.

"Dieser Junge, ich habe seine Narben gesehen."

Izayas Augen weiteten sich, als der düstere Junge den Finger fallen lies und sein Handgelenk nach oben drehte. Der Ärmel mit dem roten Pelz rutschte über die Leichenhafte Haut und offenbarte ein von Narben zerfurchtes Handgelenk vor Izayas Augen. "Das Leben schneidet tief.", hauchte er ohne Izaya anzusehen und hob wieder die Hand, diesmal wies er auf ein fest verstecktes Paar hinter der Wand. Es war eine Schülerin und ein Lehrer, der sich etwas zu vertraulich zu dem Mädchen neigte. "Die Schutzbedürftigen werden von den Schützenden gefressen." seine Hand schwenkte danach zu zwei Jungen die etwas Kleines austauschten, was Izaya nicht sah aber er wusste was der düstere Junge meinte, als er wisperte: "Illegale Geschäfte" Die bleiche Hand wies auf eine andere Person „Korrupt.“

Neugierig lehnte sich Izaya über den düsteren Jungen, er hatte ihn noch kein einziges mal ins Gesicht gesehen. Nur im Glas konnte er eine wässrige Spiegelung seines Gesichtes aus machen, die fast Gespenstisch aussah.

„Was macht er Korruptes?“, fragte Izaya und hörte Hibiya hinter sich gelangweilt seufzen. „Er handelt mit gestohlenen Prüfungsergebnissen. Immer wieder schleicht er zum Lehrerzimmer und in das Zimmer vom Direktor...“ sagt der Junge im Fenster gereizt und fauchte “bist du Blind!?“ bevor er sich zum ersten mal vom Fenster weg drehte. Izaya war nicht sauer. Er nickte nur verstehend und hielt fast die Luft an, als er das neue Gesicht ganz in Augenschein nehmen konnte.
 

Die Augen waren Rot wie der Pelzbesatz von seinem Mantel, tiefe Schatten lagen darunter als würde er an Schlafstörungen leiden. Die Wangen eingefallen und die Haut kränklich blass, fast transparent. Es war Izaya schon an den dürren Händen aufgefallen, über denen die Haut wie Pergament gespannt war, so durchscheinend, das sich die blauen Adern darunter abzeichneten, die Sehnen und Knochen. Nicht mal sein Mund war hübsch, nur eine dünne blutleere Linie, die sich zu einem dünnen freudlosen Strich zusammen presste.
 

Izaya war fasziniert! „Wie heißt du?“, fragte er mit unverhohlener Neugierde.

„Hachimenroppi.“, antwortete der Junge leidenschaftslos. Izaya lächelte „Roppi ist es dann?“, meinte er Scherzhaft und beobachtete was der Spitzname auslösen würde.
 

Es geschah …. nichts.
 

Izaya seufzte. Psyche lachte und Hibiya war vermutlich zu gelangweilt von ihnen allen, das er dem Geschehen auch nur einen Funken seiner kostbaren Aufmerksamkeit schenken würde.
 

Doch Izaya nahm das Lächeln glatt wieder auf, als hätte es sein Gesicht nie verlassen. „Nun sag mir Roppi – warst du der schwarze Schatten der mir schon seit so vielen Monaten folgt?“
 

Roppi lächelte nicht als er nickte.
 

„Warum Jetzt?“ fragte er den düsteren Jungen weiter.
 

„Die Schatten dieser Welt umgeben dich schon sehr lange, aber sie waren für dich noch nie so deutlich wie heute.“, sagte Roppi einfach und zog sich stolpernd auf die Beine, als trüge er ein schweres Gewicht. „Ich möchte nichts mehr von all dem sehen.“ raspelte er trocken und sah mit leeren Augen an Izaya und den beiden Andern vorbei.
 

***
 

Izaya begriff das Hachimenroppi in gewisser Weise ein Gegenteil von ihm selbst war. Izaya liebte die Menschen als ganzes. Roppi hasste sie. Izaya beobachtete sie gerne in der fülle ihrer Reaktionen. Roppi wollte gar nichts sehen.
 

Roppi hatte keinen übergeordneten Moralkodex der ihm die Menschheit zu wieder machte. Oder zumindest war es nicht ganz so. Er wollte einfach kein Teil dieser Welt sein.
 

Izaya kam sein neuer Bruder eher vor wie ein gefallener Engel. Sein Sturz auf die Erde lies ihn zerschellen und Gott hatte ihn verdammt nur das schlechte in der Welt zu sehen.
 

***
 

Die Monate von Roppis Anwesenheit wurden schnell zu einem Jahr und noch länger. In all der Zeit hatte Izaya nie aus den dünnen Lippen ein gutes Wort über die Menschen gehört. Auch hatte der Unglücks Junge nie seine Glieder übernommen. Izaya war insgeheim froh darüber. Er mochte seine Handgelenke ohne Schnitte.

Aber die Informationen dieser toten trockenen Stimme wurden sehr wichtig für Izaya, Niemand konnte Leid und Selbsthass besser erkennen als Roppi.
 

Qualen waren ein unerschöpflicher Quell der Unterhaltung. Und Izaya langweilte sich so schnell.
 

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Nicht ganz so wie ich es wollte aber ich denke es geht so. Ich bin über Roppi etwas ins schwärmen geraten. Ich mag meine Darstellung von ihm wirklich gerne. Ich hätte nicht gedacht das ich so verliebt mit ihm sein könnte. ^^' Psyche und Hibiya haben viel weniger Worte bekommen als Roppi.

Ich denke ich brauch noch zwei Kapitel um es abzuschließen xD' (wie war das mit „ich mach nur 3“!?)

Im nächsten werde ich vermutlich nur Sakuraya vorstellen und im letzten wird Shizuo seinen Auftritt haben (und nein er ist keine Einbildung von Izaya >.>')

Ich hoffe RS ist erträglich.



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