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Written In My Own Heart's Blood

von

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Schwesterliche Gespräche

Beschwingt und gleichermaßen wie beschwipst, was eindeutig auf die Übermüdung zurückzuführen war, nicht auf den Genuss von Alkohol (sie war im Dienst gewesen, den sie zwar sträflich vernachlässigt hatte, aber getrunken hatte sie dennoch nichts), begab sich nun auch Fighter auf den Heimweg. Selig lächelnd, weil sie die Ereignisse der vergangenen Stunden vor ihrem inneren Auge Revue passieren ließ, betrat sie schließlich die Unterkunft, die sie mit Maker und Healer teilte. Nachdem Fighter ihre Schuhe losgeworden war schlich sie auf Zehenspitzen in Richtung ihres Schlafzimmers. Besonders weit kam sie allerdings nicht.

"Ach, kommst du auch mal nach Hause?" Es war Maker, die mit einer Tasse Tee in der Hand im Türrahmen zu ihrem eigenen Zimmer stand und die Augenbrauen kritisch hochgezogen hatte.

"Damit hast du Yaten zumindest was voraus.", fügte die Brünette trocken hinzu. Eine Bemerkung, die wiederum Fighter stutzig machte.

"Wieso? Was soll das heißen? Wo treibt sie sich denn rum?" - "Ich vermute ganz stark, dass sie bei der Prinzessin ist." Kurzes Schweigen. "Und was ist daran schlimm?", erkundigte sich Fighter, die hoffte, dass ihre Schwester sie nicht noch länger mit ihrer Anwesenheit zu beehren gedachte. So sehr sie einen Plausch gewöhnlich zu schätzen wusste, im Moment wollte sie nichts mehr als in ihrem Bett verschwinden, sich die Decke über den Kopf ziehen und ausschlafen.

"Nichts. Denke ich." Maker klang ein wenig unsicher, was Fighter überraschte. Aber sie hatte keine Lust, sich jetzt damit zu befassen. Sicher konnten sie die Unterhaltung später weiter führen.

"Na also... Dann ist doch alles in bester Ordnung.", machte Fighter den Versuch, das Gespräch zu beenden, hatte aber nicht mit der Hartnäckigkeit ihrer Schwester gerechnet. Deren anzügliches Grinsen sprach Bände.

"Oh nein! Wenn Yaten schon nicht nach Hause kommt, dann erzählst wenigstens du mir, was ich noch alles verpasst habe. Abgesehen davon, dass du und Chaser euch kaum voneinander losreißen konntet und keinen Tanz ausgelassen habt."

Erwartungsvoll blickte Maker zu Fighter. Diese ließ Kopf und Schultern hängen, seufzte tief und ergab sich dann in ihr Schicksal. So wie es aussah würde sie das mit dem Schlafen noch eine ganze Weile vertagen müssen. Mist. Dabei überlegte sie schon, wie das mit Chaser jetzt weiter gehen sollte. Und sie war sich ganz sicher, dass Maker sie danach fragen würde. Früher oder später würde die Frage bestimmt auftauchen.

"Na ja... was heißt hier verpasst... Wir haben irgendwann gemerkt, dass die Musik aufgehört hatte und der Morgen anbrach, also haben wir beschlossen, dass es wohl klüger wäre, nach Hause zu gehen. Ich habe sie heim gebracht und dann bin ich hierhergekommen."

So knapp wie möglich schilderte Fighter die Geschehnisse der letzten Stunde. Leider ließ Maker sie nicht vom Haken.

"So, nach Hause begleitet hast du sie also, ja? Warum bist du nicht dort geblieben? Oder hast sie mit hergebracht? Wäre ja dann nicht das erste Mal gewesen, dass du im Morgengrauen noch die Energie findest, mit einer Frau die Laken zu zerwühlen." Sanfter Spott schwang in Makers Stimme mit. Zu ihrer maßlosen Überraschung spürte Fighter wie ihr Hitze in die Wangen schoss. Das durfte doch nicht wahr sein! Wurde sie etwa rot? Sie? Die von den drei Schwestern die meiste Erfahrung im Bett gesammelt und daraus nie einen Hehl gemacht hatte? Innerlich schüttelte Fighter den Kopf über sich selbst. Was stellte diese Archivarin nur mit ihr an?

"Ich bitte dich, ich kenne Chaser doch kaum.", bügelte Fighter den Einwand ihrer Schwester ab, die nur schnaubte.

"Als ob dich das sonst gestört hätte. Ich erinnere nur an den Zwischenfall mit dem Dienstmädchen und dem Besenschrank."

Jetzt wurde Fighter wirklich rot. Oh Himmel, war das peinlich gewesen - sie waren nämlich in flagranti erwischt worden und es war wochenlang darüber getuschelt worden.

"Dann ist es also etwas Ernstes mit Chaser.", zog Maker schlicht ihre ganz eigene Schlussfolgerung aus dem, was sie aus Fighter hatte herausbringen können. Brummig, weil sie einfach nur ins Bett wollte, verdrehte die Schwarzhaarige die Augen.

"Lass mich einfach.", murrte sie ungehalten, "Wenn es dich so interessiert, such dir doch selbst jemanden."

Damit hatte Fighter allerdings (wie sie sehr wohl wusste) durchaus einen wunden Punkt erwischt. Makers Miene verfinsterte sich prompt. Aller gutmütiger Spott war aus ihrer kompletten Haltung gewichen.

"Ich... Es tut mir leid.", druckste Fighter herum, in dem Bemühen, sich bei ihrer Schwester zu entschuldigen. Die violetten Augen Makers hatten sich verengt, ein kalter, abweisender Ausdruck war in sie getreten.

"Lass nur.", bemerkte die Brünette knapp, Fighter augenblicklich den Rücken zuwendend. Mit einem lauten Klappen, das deutlich machte, dass das Gespräch damit beendet war und man sie nun besser nicht störte, schloss sich die Tür zu Makers Zimmer. Wie ein begossener Pudel stand Fighter davor. Sie hätte sich gern selbst geohrfeigt oder in den Hintern getreten für ihre Gedankenlosigkeit. Ihre Bemerkung war wirklich ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen. Scham erfüllte sie, wenn sie daran dachte, wie sehr diese Worte ihre Schwester getroffen haben mussten. Das war nicht fair gewesen. Nur weil Fighter müde war und ins Bett wollte hätte sie nicht so etwas sagen müssen. Immerhin hatte es einen ganz bestimmten Grund, warum Maker romantisches Interesse für unnütz hielt und keinen Gedanken daran verschwendete, sich auf eine feste Bindung welcher Art auch immer einzulassen.

"Verdammt!", murmelte Fighter in ihren nicht vorhandenen Bart. Eine weil stand sie wie der Ochs vorm Berg im Flur der Unterkunft herum. Dann aber tappte sie doch in Richtung ihres eigenen Zimmers, wo sie sich gleichermaßen erschöpft wie auch wütend auf sich selbst auf ihr Bett fallen ließ, das ihr einsam, kalt und leer erschien. Sicherlich vor Erschöpfung, aber ebenso aus Scham über das, was sie ihrer Schwester an den Kopf geworfen hatte, brach die Schwarzhaarige in Tränen aus. Nur zu gern hätte sie die Zeit zurückgedreht, um sich jenen bewussten Satz zu verkneifen. Wie hatte sie nur so gedankenlos sein können? Dabei waren die vergangenen Stunden so schön gewesen! Und jetzt bekam die Erinnerung einen faden Beigeschmack, denn am Ende dieser wunderbaren Nacht stand das Unverzeihliche.

"Ich bin eine Idiotin.", schluchzte Fighter, die eigentlich niemals weinte (nicht einmal wenn sie sich bei der Ausübung ihrer Pflicht als Kriegerin ernstlich verletzt hatte), verzweifelt und von Selbsthass erfüllt in ihr Kopfkissen.
 

Es war später Nachmittag als Fighter vollkommen desorientiert mit Kopfschmerzen und einer trockenen, rauen Kehle erwachte. Anscheinend hatte der Heulkrampf seinen Tribut gefordert, so dass sie wider Erwarten doch eingeschlafen war. Wirr im Kopf setzte die Schwarzhaarige sich auf. Ihr Schädel dröhnte, sicher aufgrund des Flüssigkeitsmangels. Besser, sie besorgte sich ein Glas Wasser, um dagegen anzugehen. Mit einem dumpfen Gefühl in der Magengegend, das sich einfach nicht vertreiben ließ, rollte Fighter sich aus dem Bett, froh darüber, dass das Gestell desselben verhältnismäßig niedrig war, so dass sie sich nicht wirklich wehtun konnte. Aber selbst wenn, sie hätte es verdient, nachdem, was sie Maker an den Kopf geworfen hatte. Verdammt, wie sollte sie das nur jemals wieder gut machen? Konnte sie das überhaupt? Es war eine unverzeihliche Bemerkung gewesen, die ihr einfach so rausgerutscht war. Ihr größter Fehler und eine Eigenschaft, auf die Fighter nur bedingt stolz war: ihr vorlautes Mundwerk, das jeden Gedanken (oder zumindest fast jeden) sofort aussprechen musste, ohne vorher abzuwägen, wie klug das war. Tja, jetzt hatte sie den Salat. Allzu schnell würde sich das Verhältnis zu Maker jedenfalls nicht wieder einrenken. Ihre Schwester war vielleicht schwer zu verletzen, weil sie gefühlte fünfzig Mauern um ihren schutzlosen, seelischen Kern hochgezogen hatte, doch Maker war nicht aus Stein und wenn man es schaffte, sie zu treffen, dann immer tief und sehr schmerzhaft. Viel schlimmer war allerdings, dass Maker sehr nachtragend war. So distanziert von allem sie sich auch geben mochte, Vergebung war nicht gerade ihre Stärke - worin sie und Healer sich im Übrigen sehr glichen, denn auch die Silberhaarige hegte einen Groll lange Zeit, wenn man es sich mit ihr wegen irgendetwas verscherzt hatte. Fighter hingegen hatte kein Problem damit, 'Schwamm drüber' zu sagen wenn sie sich mit jemandem überworfen hatte und die Angelegenheit aus der Welt geschafft wurde.

Während Fighter ihrem eigentlichen Vorhaben, sich ein Glas Wasser zu holen, nachkam, kreisten ihre Gedanken unaufhörlich um ihre Schwester. Eine Aussprache war unabdingbar. Das war glasklar. Begeistert war die Schwarzhaarige von dieser Aussicht allerdings nicht gerade. Vor allem da sie geglaubt hatte für's Erste von solchen Gesprächen befreit zu sein. Aber es kam immer anders als man dachte. Seufz.
 

In der Küche traf Fighter auf Healer, die bester Laune zu sein schien. Jedenfalls ließ ihr Benehmen das vermuten. Zum Einen strahlte die Silberhaarige schier von innen heraus, zum Anderen summte sie vor sich hin und das war, soweit Fighter sich erinnern konnte, in den vergangenen Jahren höchstens an die zweimal vorgekommen.

'Wenigstens eine von uns, die gut drauf ist.', dachte die Schwarzhaarige bei sich, auf die Spüle zu schlurfend. Hoffentlich ging Healer ihr mit ihrer Fröhlichkeit (über die Fighter sich unter anderen Umständen definitiv sehr gefreut hätte) nicht auf den Senkel. Allerdings schien der heutige Tag nicht unbedingt ihr Glückstag zu sein. Healer fixierte ihre fertig aussehende Schwester, plötzlich gar nicht mehr so ausgelassen und glücklich.

"Es gibt Gerede, das ist dir klar, oder?", setzte das Mädchen mit den jadegrünen Augen an. Fighter ließ die Schultern hängen. Toll. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.

"Na und? Kann dir doch egal sein.", gab sie murrend zur Antwort, ehe sie ihr Glas Wasser praktisch herunterstürzte. Vielleicht verschwanden ja wenigstens die Kopfschmerzen, wenn schon nicht die unangenehmen Gesprächsthemen.

"Ist es mir aber nicht. Verdammt, was hast du dir dabei gedacht?" Genervt verdrehte Fighter die Augen. Musste das jetzt wirklich sein?

"Nichts. Was soll ich mir schon groß gedacht haben? Hast du noch nicht kapiert, dass du dir daran nur selbst die Schuld geben kannst?" - "Bitte?!" Empört blitzte Healer ihre Schwester an, doch Fighter, inzwischen tödlich genervt von den Allüren der Silberhaarigen, ließ sie gar nicht erst in Fahrt kommen.

"Tu nicht so unschuldig! Hättest du Chaser nicht so angefaucht hätte ich auch nie das Gefühl gehabt, mich bei ihr entschuldigen zu müssen, sondern hätte sie einfach vergessen. Aber weißt du was? Ich bin froh, dass es anders gekommen ist. Ob es dir gefällt oder nicht, ich mag dieses Mädchen. Und ich werde sie wiedersehen, selbst wenn du darüber nur deine piekfeine Nase rümpfen kannst, du Snob!"

Vor Empörung klappte Healer die Kinnlade herunter. Wie konnte Fighter es nur wagen, so mit ihr zu sprechen? Das war ja wohl unerhört! Oh nein, das würde sie sich nicht bieten lassen. Nicht von ihrer Schwester.

"Und was wirft das für ein Licht auf die Prinzessin? Wenn du, als die Anführerin ihrer Leibgarde, dich mit einer Frau wie dieser Archivarin öffentlich zeigst! Oder muss ich dich daran erinnern, was los war, nachdem man dich mit diesem Dienstmädchen im Besenschrank erwischt hat?"

Autsch. Das hatte gesessen. Heute war anscheinend der Tag, da sämtliche Bemerkungen deutlich unter die Gürtellinie abzielten.

"Halt den Mund! Du sprichst von Dingen, die du nicht verstehst, du missgünstiges Biest. Lass deine sexuelle Frustration gefälligst nicht an mir aus. Oder hast du es doch endlich ins Bett der Prinzessin geschafft?" Fighter war bewusst, dass sie es sich jetzt auch mit Healer endgültig verscherzte, aber das war ihr in diesem Moment vollkommen egal. Sie war wütend und noch immer beschämt darüber, dass sie Maker so verletzt hatte. Healer kam ihr da als Ventil gerade recht, vor allem weil sie schließlich vollkommen grundlos zickte.

Diese Bemerkung seitens Fighter brachte den klassischen Tropfen zum Überlaufen. Bevor Healer richtig wusste, was sie da eigentlich tat, hatte sie schon ausgeholt und Fighter eine heftige Ohrfeige versetzt. Verblüfft starrten die Streithähne sich einen Moment stumm an. Dann aber brach die Hölle los als sie sich aufeinander stürzten und sich nach allen Regeln der Kunst zu prügeln begannen. Dabei ging unter Anderem das Glas zu Bruch aus welchem Fighter ihren Durst zuvor gestillt hatte.
 

"SCHLUSS DAMIT!"

Fighter und Healer hielten inne. Die Eine hatte eine Handvoll Haar der Anderen ergriffen, während diese wiederum über, oder vielmehr auf, der Ersten thronte und sich gerade daran machte, ihr die Faust ins Gesicht zu donnern. Automatisch flogen ihre Köpfe in Richtung des Störenfrieds, der sich als Maker emtpuppte. Die Brünette hatte sich in der Küchentür aufgebaut, die Hände in die Seiten gestemmt. Verachtende Blicke trafen ihre Schwestern, die sich vorkamen wie zwei kleine Mädchen, welche von ihrer Mutter beim Spielen eines Streiches erwischt worden waren.

Einen Augenblick sagte niemand etwas. Allerdings machten Healer und Fighter auch keinerlei Anstalten, voneinander abzulassen.

"Auseinander!", kommandierte Maker in einem Tonfall, der keine Widerrede zuließ. Trotzdem trennten sich die Streithähne nur höchst widerwillig voneinander. Mit einem knappen Nicken in jeweils eine Ecke der Küche deutete Maker an, welchen Abstand sie von ihren Schwestern erwartete. Wie zwei Lämmer auf dem Weg zur Schlachtbank gehorchten die Delinquentinnen.

"Seid ihr verrückt geworden? Wie kommt ihr dazu, euch so zu prügeln? Habt ihr keinen Benimm?", begann Maker mit einer Gardinenpredigt, die sich gewaschen hatte und in deren Verlauf Healer und Fighter immer kleiner und kleiner wurden.

"Ich schäme mich für euch beide. Wie kann man nur so dermaßen kindisch sein? Wirklich, ich hatte mehr Reife von euch erwartet. Mit diesem Verhalten zeigt ihr nur, dass ich der ehrenvollen Aufgabe, die ihr zu erfüllen habt, nicht im Geringsten gewachsen seid."

Maker machte eine kurze Pause, wandte sich dann direkt und ausschließlich an Healer.

"Was soll die Prinzessin von dir denken, wenn sie davon erfährt, dass du mit Fighter gerauft hast? Willst du jeden, der schlechte Dinge über dich sagt mit Gewalt zum Schweigen bringen? Ich hatte dich für sehr viel vernünftiger gehalten. Aber anscheinend habe ich mich in dir getäuscht."

Betroffen senkte Healer den Blick. Jegliche Kratzbürstigkeit war aus ihr gewichen. Stattdessen war sie nun den Tränen nahe. Zum Einen weil sie sich dafür schämte, dass sie sich zu der Prügelei mit Fighter hatte hinreißen lassen, zum Anderen weil sie für gewöhnlich kein hitziger Kindskopf war oder Gewalt guthieß. Healer wollte sich gar nicht vorstellen, was Kakyuu dazu sagen würde. Es blieb ihr nur inständig zu hoffen, dass sie davon nichts erfuhr, obwohl die Chancen denkbar schlecht standen. Irgendwie schaffte Kakyuu es immer, genau die Dinge in Erfahrung zu bringen, von denen Healer lieber gewesen wäre, dass sie nichts davon mitbekam.

Inzwischen wandte Maker sich an Fighter.

"Und du, was ist mit dir? Wie willst du eine Anführerin und ein Vorbild sein, wenn du dich nicht beherrschen kannst? Verbale Ausrutscher sind wir von dir gewöhnt, aber das? Das ist selbst für dich peinlich und unwürdig. Was denkst du wohl, was Chaser dazu sagen würde, wenn sie erfährt, dass du so leicht zu provozieren bist?"

Auch Fighter war mehr als nur bedröppelt. Ihre Schwester hatte mit allem, was sie da sagte, Recht. Sie hatte sich daneben benommen, in mehr als nur einer Hinsicht. Ihre Lippen formten sich zu einem schmalen Strich. Allein beim Gedanken daran, was Chaser von ihrem Verhalten halten würde, drehte sich der Schwarzhaarigen der Magen um.

"Entschuldigt euch beieinander.", forderte Maker ihre Schwester auf, während sie sie mit strengem Blick maß. Anschließend massierte sie sich leicht die Schläfen. Auch bei ihr kündigten sich Kopfschmerzen an. Genau wie Fighter hatte die Brünette lediglich in die Küche gehen wollen, um sich ein Glas Wasser zu holen und war dann auf die Prügelei gestoßen, die erstaunlich leise vonstattengegangen war, von gelegentlichem Stöhnen und Schnaufen der Kontrahentinnen einmal abgesehen.

"Besser, es ist euch ernst damit. Keine von euch verlässt diesen verdammten Raum, bevor ihr euch nicht aufrichtig entschuldigt habt. Und wenn ich euch den Rest des Tages hier festhalten muss, dann tue ich das."

Resolut blickte Maker von einer zur anderen. Fighter knirschte mit den Zähnen, Healer wandte demonstrativ den Kopf zur Seite. Mehrere Minuten verharrten sie so. Es war Fighter, die den ersten Schritt tat, aus der ihr zugewiesenen Ecke auf Healer zuhielt und dieser in einer Geste der Versöhnung ihre Hand entgegen streckte. Zunächst ignorierte Healer diese, gab sich aber dann einen Ruck. Sie ergriff Fighters Hand, sie ein wenig widerwillig schüttelnd. Fighter, erleichtert darüber, dass ihre Schwester nicht vollkommen abblockte, fand den Mut, eine Entschuldigung anzubringen.

"Es tut mir Leid. Ich hätte dir diese Dinge nicht sagen dürfen, das war falsch und niederträchtig. Aber du hast mich wirklich sauer gemacht mit dem, was du über Chaser gesagt hast."

Healer schnaubte leise. Ihr kamen solche Entschuldigungen meist nur schwer über die Lippen. Auch jetzt rang sie sichtlich mit sich. Ein kurzer Blick in Richtung Maker brachte sie allerdings dazu, sich zu überwinden. Den Rest des Tages in der Küche zu verbringen, danach stand dem Mädchen mit den Katzenaugen wirklich nicht der Sinn.

"Mir tut's auch Leid. Ich mag Chaser einfach nicht. Es fällt mir schwer, zu verstehen, dass du es anders siehst." Zwar fand Fighter diese Erwiderung reichlich dürftig, da sie jedoch keinen weiteren Streit vom Zaun brechen wollte, ließ sie es dabei bewenden. Mit einem Nicken akzeptierte sie Healers Worte.

"Und jetzt geht jede auf ihr Zimmer und bleibt dort bis morgen früh.", meldete Maker sich mit strenger, kalter Stimme zu Wort. Unisono zuckten Fighter und Healer zusammen, machten aber keine Anstalten, zu widersprechen. Wie geprügelte Hunde verließen sie die Küche, um Makers Aufforderung Folge zu leisten. Damit hing der Haussegen zumindest wieder halbwegs gerade.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-03-01T01:01:26+00:00 01.03.2016 02:01
Spitzen Kapitel

Antwort von:  Katherine_Pierce
01.03.2016 10:53
Danke :)


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