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Familiensache

One-Shot-Sammlung
von

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Kaffeekränzchen

Manchmal kam dieser Augenblick in einer Beziehung, in dem man sich fragte, wie viel man für den Partner eigentlich erdulden musste, bis es reichte. Immerhin war es ja nicht so, als würde er sich gegen alles stellen…nein, er fand, dass er sich bisher stets bemüht hatte. Nebenbei gesagt war das bei einer so angesehenen Familie, wie der seines Lebensgefährten, alles andere als leicht. Aber er hatte sich jedes Mal zusammen genommen, sich höflich verhalten und seiner besseren Hälfte den Rücken gestärkt. In den ersten Jahren hatte er sich sogar verleugnen lassen, weil der andere noch nicht bereit gewesen war, sich zu outen. Das war in Ordnung gewesen, wirklich, aber das hier…
 

„…und jetzt erklär mir bitte noch mal, was genau ich hier mache“, wandte sich Kisame schließlich dem Mann an seiner Seite zu.

Dieser hob eine Braue, während er seinen Blick ruhig erwiderte; anscheinend verstand er das Problem wirklich nicht.

„Du begleitest mich zu einem Familienbesuch“, erwiderte er, als wäre es tatsächlich nichts Besonderes.

Dabei wusste Itachi ganz genau, dass das hier kein normaler Familienbesuch war. Wäre das der Fall, hätte er ja gar kein Problem damit gehabt, doch der Lärmpegel im Wohnzimmer hatte bereits eine Lautstärke angenommen, bei der er am liebsten direkt kehrt gemacht hätte. Er war kein Kaffeekränzchen-Typ, nein, das war er wirklich nicht…doch das hier war noch schlimmer. Nicht, dass er etwas gegen Frauen gehabt hätte, immerhin hatte er vor Itachi auch schon ein paar Freundinnen gehabt, aber das hier war einfach nicht vergleichbar.

„Ich kann dich auch später abholen“, brummte Kisame ihm zu, denn noch standen sie nicht im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Itachis Lippen verzogen sich zu einem scheinbar harmlosen Lächeln – doch der Ausdruck in seinen dunklen Augen sprach Bände.

„Hast du mir nicht mal gesagt, dass man in einer Beziehung Opfer bringen muss?“, fragte er mit diesem trügerisch sanften Ton nach.

„Eh…also…“

Verdammt, das waren tatsächlich seine Worte gewesen – auch wenn die sich auf was ganz anderes bezogen hatten. Was fiel Itachi überhaupt ein, ihm in so einer Situation damit zu kommen?

Also ziehen wir das gemeinsam durch“, vervollständigte sein Partner den Satz und Kisame gab ein unwilliges Murren von sich.
 

„Itachi! Kisame! Wie schön, dass ihr kommen konntet!“

Spätestens jetzt konnten sie keinen Rückzieher machen und Kisame rang sich ein Grinsen ab, während er von der zierlichen Frau herzlich umarmt wurde. Eigentlich mochte er die Mutter seines Partners, immerhin hatte sie sich von Anfang an bemüht, ihn wie einen Teil der Familie zu behandeln. Mikoto war sozusagen der Sonnenschein der Familie Uchiha, hielt alles zusammen und niemand wagte es, ihr zu widersprechen. Noch nicht mal ihr autoritärer Ehemann, den Kisame in einem der Sessel entdeckte. Grimmig dreinblickend wie immer wurde ihnen zugenickt, doch der Hüne nahm dies schon lange nicht mehr persönlich. Sie kamen relativ gut miteinander aus, seitdem Fugaku den Schock überwunden hatte, dass sein ältester Sohn nicht nur schwul war, sondern auch noch mit einem elf Jahre älteren Mechaniker und Hobby-Boxer zusammen war.

Kisame erinnerte sich noch daran, als er auf die Frage, wie man zu so einer Freizeitbeschäftigung kam, geantwortet hatte, dass er Leuten einfach gern aufs Maul gab. Der Scherz war bei dem Polizisten natürlich weniger gut angekommen, aber na ja…aus Fehlern lernte man. Mittlerweile hatte Fugaku verstanden, dass er kein brutaler Schläger war – zumindest nicht mehr, denn seine Akte strotzte nur so vor Jugendsünden. Dicke Freunde würden sie niemals werden, aber gegenseitige Akzeptanz reichte ja auch.
 

Kisame ließ den Blick durchs Wohnzimmer schweifen und bemühte sich, keine Miene zu verziehen – überall hingen blaue und rosafarbene Girlanden. Auf dem Tisch lagen ein paar Pakete, die noch nicht ausgepackt worden waren und die die zubereiteten Dessert-Platten ziemlich in den Schatten stellten. Zumindest das war ihm egal, er mochte Süßigkeiten ohnehin nicht – Itachi dafür umso mehr. Schließlich sah er zu den drei Frauen, die auf der großen Couch saßen und aufgeregt durcheinander schnatterten. Das konnte ja heiter werden…und nicht zum ersten Mal fragte er sich, was er hier überhaupt zu suchen hatte.

„Na, sieh mal einer an, dattebane!“

Kisame blinzelte irritiert, als ihm wie aus heiterem Himmel eine Kamera ins Gesicht gehalten wurde.

„Da haben wir ja den stolzen Onkel! Und seinen Bodyguard hat er auch mitgebracht…sagt hallo zur kleinen – eh…habt ihr überhaupt schon einen Namen, Sakura-chan?“

Sofort schwenkte die Kamera in Richtung der jungen Frau mit den auffälligen rosafarbenen Haaren, die jedoch nur seufzend abwinkte. Obwohl sie von der Statur her immer noch sehr schlank war, wölbte sich ihr Bauch doch schon ziemlich deutlich unter dem langen Oberteil – und als Hühnerbrust konnte man sie auch nicht mehr bezeichnen. In welchem Monat war sie noch gleich? Jedenfalls im selben wie die Dunkelhaarige neben ihr…im sechsten oder siebten, soweit er sich erinnerte.

„Ich wünschte, es wäre so…Sasuke und ich werden vermutlich noch darüber diskutieren, während sie auf die Welt kommt.“

„Oh…äh…ein bisschen Zeit habt ihr ja noch…wo waren wir noch gleich? Ach ja! Sagt hallo!“

Und schon hielt der Rotschopf, der auf den Namen Uzumaki Kushina hörte, ihnen wieder die Kamera unter die Nase. Manchmal fragte sich der Hüne, ob sein Partner wirklich so ruhig war oder nur über eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung verfügte. Zumindest wirkte er kein bisschen genervt, als er ein Lächeln aufsetzte und zwei-drei freundliche Worte von sich gab.
 

„Kisame-san! Bei deinem grimmigen Blick bekommt die Kleine ja Angst! Und mein zukünftiger Enkel auch! Lächeln! Nein, nein! Nicht so…das sieht ja aus, als würdest du kleine Kinder fressen, dattebane!“

In diesem Moment verfluchte Kisame folgende Tatsachen; erstens, dass Mikoto und Kushina beste Freundinnen waren. Zweitens, dass das auch für ihre Söhne, die im selben Alter waren, galt…und drittens, dass auch die beiden schwangeren Frauen einen guten Draht zueinander hatten…was bedeutete, dass Kisame es nicht nur mit der Familie Uchiha aufnehmen musste, sondern auch mit Familie Uzumaki.

„Hey, Kaa-chan!“, rief Naruto da auch schon quer durch den Raum. „Film lieber mal mich und Hinata!“

Die junge Frau mit den dunklen Haaren errötete sichtlich aufgrund der ungewollten Aufmerksamkeit und als der Blondschopf sie auch noch überschwänglich von hinten umarmte und dabei breit grinste, schien sie beinahe in Ohnmacht zu fallen.

„Uhm…“

„Naruto!! Bedräng deine arme, schwangere Frau nicht so, du Holzkopf!“, keifte Kushina auch direkt los, wobei sie tatkräftige Unterstützung von Sakura erhielt.

„Deine Mutter hat Recht, Naruto! Sie ist ja schon ganz rot!“

Na ja, wenigstens lag der Fokus nun nicht mehr auf ihnen, was Kisame auch ganz Recht war. Hier ging es ja mal wieder drunter und drüber…dennoch musste er grinsen, denn Fugaku schien der Aufruhr noch mehr die Laune zu verhageln. Minato dagegen hob beschwichtigend die Hände und versuchte, seine Frau mit ein paar Worten zu beruhigen – erfolglos.
 

„Wo ist eigentlich dein Bruder?“, brummte er Itachi zu, nachdem sie ihre Geschenke ebenfalls auf den Tisch gelegt und sich auf die noch freien Stühle gesetzt hatten.

Das Rumgekeife der Frauen hatte ihnen zumindest die große Begrüßung erspart, wofür Kisame ihnen doch dankbar war. Er empfand es eher als lästig, jedem die Hand geben und sich vorstellen zu müssen. Gut, die meisten Leute kannte er und er vermutete, dass die Frau mit dem strengen Blick, die gerade Sakura ermahnte, nicht so laut zu sein, ihre Mutter war, aber dennoch…

„Er wird sicher gleich kommen“, erwiderte sein Partner, blickte aber ein wenig kritisch drein.

Kisame hätte es nicht gewundert, wenn sich Sasuke heimlich vom Acker gemacht hätte. Itachis kleiner Bruder war in etwa das genaue Gegenteil von diesem und eher egoistisch drauf. Ob er wohl riskieren würde, dass Sakura ihm die Hölle heiß machte?

Diese schien die Abwesenheit ihres Mannes jedoch nicht zu belasten, denn sie unterhielt sich schon wieder angeregt mit den anderen Frauen.

„Dein Bruder ist noch auf dem Revier“, mischte sich Fugaku unerwartet in ihr knappes Gespräch ein. „Er wird später kommen.“

Itachi warf seinem Vater einen nachdenklichen Blick zu und Kisame vermutete, dass auch er sich fragte, ob er sich diese Schicht vielleicht absichtlich ausgesucht hatte, um dem Trubel zu entgehen.

„Ich hörte, dass du deinen letzten, großen Fall erfolgreich abgeschlossen hast?“

Kisame sah, wie sich Überraschung in Itachis Mimik mischte, wenn auch nur für wenige Sekunden. Kein Wunder, schließlich hatte Fugaku lange daran zu knabbern gehabt, dass sein ältester Sohn nicht zur Polizei gegangen war, sondern Jura studiert hatte. Es war nicht fair, denn Itachi war ein überragender Anwalt und er setzte sich für die Leute, die Hilfe brauchten, ein. Große und kleine Fälle, das spielte keine Rolle…seinem Partner ging es darum, das Richtige zu tun, und er besaß eine sehr gute Menschenkenntnis.
 

„Du hast davon gehört?“

„Es kam in den Nachrichten.“

„Ich verstehe.“

So einsilbig das Gespräch von Vater und Sohn auch ablief, Kisame ahnte, dass es seinem Partner viel bedeutete. Einst war Itachi Fugakus ganzer Stolz gewesen, doch im Nachhinein hatte er seine hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Er war weder Polizist geworden, noch hatte er ein nettes Mädchen mit nach Hause gebracht, das er heiraten und mit dem er Kinder kriegen konnte. Auch wenn Fugaku diese Vorstellungen mittlerweile begraben hatte und er Itachi auch bestimmt nicht mit Absicht hinter Sasuke stellte…er tat es.

Tja, das Leben lief eben nicht immer so, wie man es wollte…aber glücklich waren sie trotzdem. Zumindest hatte Kisame bisher nie bereut, sich auf Itachi eingelassen zu haben. Die Differenzen zwischen ihnen waren Nichtigkeiten, sie stritten eigentlich nie und achteten einander. Zugegeben, anfangs hatte er in dem Uchiha nur einen hübschen Jungen gesehen, den er in die Kiste bekommen wollte…aber Itachis Persönlichkeit war so einnehmend gewesen, dass er nicht von ihm losgekommen war. Vermutlich war es die erste, ernsthafte Beziehung, die er je geführt hatte – und sie hielt mittlerweile zehn Jahre. Wenn das mal kein Beweis war…
 

Kisame schottete sich gedanklich ab, hörte nur noch mit halbem Ohr zu, als sein Partner mit seinem Vater über diesen Gerechtigkeits-Kram sprach. Er interessierte sich mäßig dafür, hörte Itachi oft nur aus Höflichkeit zu…und weil es diesem etwas bedeutete. Nicht, dass Kisame Itachis Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen, nicht anerkannt hätte, aber er war eben nicht so selbstlos.

Fremde Leute waren ihm egal, er konzentrierte sich auf seinen Bekannten-Kreis – Familie hatte er nie gehabt, aber sein bester Freund war wie ein Bruder für ihn.

„Kisame, möchtest du etwas trinken? Oder etwas essen?“

Er drehte den Kopf zur Seite, wo Mikoto stand und ihn anstrahlte, während sie auf die Häppchen und den Sake, so wie die Säfte deutete.

„Ich bediene mich schon, danke“, wehrte er höflich ab, was ihrer Laune wohl keinen Abbruch tat.

„Na gut“, meinte sie mit einem Lächeln und setzte sich zu ihm. „Weißt du, ich bin wirklich froh, dass wir jetzt ein Enkelkind bekommen.“

Oh, oh…Kisame witterte das Unglück bereits, doch er hatte den Anstand, munter weiter zu grinsen.

„Ich meine, ich freue mich für dich und Itachi…dass ihr immer noch so glücklich seid.“

Und jetzt würde das aber kommen…

„Aber ihr werdet nie heiraten oder Kinder bekommen…natürlich ist das allein euer Leben, aber es wäre so schön gewesen, verstehst du? Itachi hat sich damals schon immer so rührend um Sasuke gekümmert…er wäre so ein toller Vater.“

In der Hinsicht konnte er ihr nicht mal widersprechen, denn es war Tatsache; Itachi liebte Kinder. Was auch immer er an den schreienden Bälgern fand, er hatte das Einfühlungsvermögen und die Geduld dafür. Die Wahrheit war, dass selbst wenn sie die Möglichkeit auf Hochzeit und Kinder gehabt hätten, sich Kisame dagegen entschieden hätte. Er wäre ein miserabler Vater und ein rituelles Ehegelübde war seiner Meinung nach überflüssig. Er liebte Itachi genug, um auch ohne all das bei ihm zu bleiben.
 

„Ja“, meinte er nur, auch wenn das Grinsen in seinem Gesicht schwächelte. „Jetzt wird er ja ein guter Onkel.“

„Da hast du Recht…oh, ich freue mich ja so auf das Baby!“

Wenigstens schien Mikoto nicht zu bemerken, dass ihn ihre Worte nachdenklich stimmten. Stattdessen sprang sie plötzlich auf, um Sasuke zu begrüßen, der wohl endlich seine Schicht beendet hatte. Kisame blieb sitzen, aber er beobachtete seinen Partner, der sich ebenfalls erhoben hatte, um seinen Bruder zu umarmen.

Itachi musste glücklich mit ihm und zufrieden mit ihrem Leben sein, wenn er es schon so lange mit ihm aushielt…jedoch hatten sie nie über solche Themen gesprochen. Weil die homosexuelle Ehe in Japan verboten war und von Kindern fing er gar nicht erst an. Ob Itachi das manchmal bedauerte?

Sein Blick blieb an dem sanften Lächeln seines Partners hängen, als dieser seinen Bruder beobachtete, wie er sich neben seine schwangere Frau setzte und einen Arm um sie legte. Sakuras grüne Augen strahlten ihn an, ließen keinen Zweifel, dass sie immer noch verliebt war, wie am ersten Tag. Jede kleine Geste schien ihr etwas zu bedeuten, aber vielleicht lag das daran, dass Sasuke eher der abgeklärte Typ war, was Gefühle anging.

Kisame hatte noch nie gesehen, dass sich die beiden vor anderen Menschen küssten. Er selbst war da anders, tat Itachi aber den Gefallen, ihn nicht vor der Familie in Verlegenheit zu bringen.

Na ja, auch wenn Sasuke nicht mit Blumen oder Liebesschwüren um die Ecke kam, blitzte da unverkennbarer Stolz in seinen dunklen Augen auf. Er kam halt mehr nach seinem Vater, den Mikoto auch öfter mal aus der Reserve locken musste. Jedem das seine.
 

Im Endeffekt war die Babyparty gar nicht so furchtbar, wie Kisame erwartet hatte. Natürlich fand er das Geschnatter übers Kinderkriegen immer noch übertrieben und zog dem einen Kneipenabend vor, aber Itachis Familie war schon in Ordnung. Außerdem war es lustig, mitanzusehen, wie Naruto seinen besten Freund in den Wahnsinn treiben konnte, indem er den Job als Kameramann übernahm.

„Sasukeeee! Lächle gefälligst für die kleine Naruko-chan!“

„Verschwinde, du Idiot! …und was heißt hier Naruko-chan?!“

„Na, da ich sowohl dein als auch Sakura-chans bester Freund bin, benennt ihr eure Tochter natürlich nach mir! Naruko ist doch ein toller Name!“

„Nur über meine Leiche.“

„Was?! Sakura-chan! Sag doch auch mal was!“

„Vergiss es…“

„Tse! Dann nennen wir unseren Sohn auch nicht Sosuke!“

„Erstens, ist das ein komplett anderer Name und zweitens, hat das auch keiner verlangt, du Spinner!“

„Eh…Naruto-kun, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen…“

„Ach, mach dir keine Sorgen, Hinata! Unser Baby wird einen viel cooleren Namen bekommen!“

„Das ist keine Challenge!“

„Weil du Angst hast, zu verlieren!“

„Ich geb‘s auf…“

„Sieh dir das gut an, Naruko-chan! Dein Vater ist voll der Feigling, dattebayo!“

„Labere nicht so einen Mist in die Kamera!“

„Naruto!! Was fällt dir ein, deine Eltern mit solchem Unsinn zu beschämen, dattebane?!“

„Wah!! Hilfeee, die teuflische, alte Großmutter bringt mich um!“

„Was heißt hier alt?! Na warte!!“

„Uhm…möchte noch jemand Sake?“

„Jedes Mal das gleiche Theater mit denen…“

„Fugaku!“
 

Kisame lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, legte dabei einen Arm um seinen Partner, der das Ganze ebenfalls schmunzelnd beobachtete. Anscheinend überschritt er die Grenze damit nicht, denn Itachi lehnte sich sogar an ihn. Trotzdem es gerade wieder sehr chaotisch wurde und Kushina Naruto soeben durchs Wohnzimmer jagte, war die Stimmung heiter. Vielleicht, weil niemand seine Worte so ernst meinte, wie es sich anhörte, wenn man sie nicht kannte.

Wahrscheinlich musste Familie so sein…Kisame konnte das schlecht beurteilen, aber es fühlte sich echt an. Damals hatte er geglaubt, dass er sich im Kreise der Familie niemals wohl fühlen würde…vor allem, als er das Anwesen der Uchiha gesehen hatte. Er hatte geglaubt, niemals gut genug für jemanden zu sein, der aus so einer reichen, bekannten Familie kam, denn wer war er schon?

Kisame war im schlimmsten Viertel aufgewachsen, wie bereits erwähnt fanden sich in seiner Akte viele Einträge. Ja, er hatte viel Scheiße gebaut und auf das wenigste war er stolz, doch er hatte irgendwann die Kurve gekriegt und sich einen vernünftigen Job besorgt...und einen anständigen Mann. Das Boxen half ihm, seine Aggressionen in den Griff zu bekommen…aber, wenn er ehrlich war, war er sowieso kaum noch aggressiv. Itachi war da um einiges hilfreicher und vermutlich übte Kisame den Sport mittlerweile hauptsächlich aus, weil er ihn fit hielt.

Musste er sich noch Mühe geben, höflich zu Mikoto oder dem Rest der Familie zu sein? Nicht wirklich, es war normal geworden, sich mit ihnen zu unterhalten. Wenn er mit Zabuza zusammen war, klopfte er immer noch dieselben dummen Sprüche wie früher, betrank sich auch mal ordentlich, doch das war etwas anderes. Ein Überbleibsel der Zeit, die er hinter sich gelassen hatte…und das war gut so.
 

Überrascht sah er auf, als Itachi plötzlich nach seiner Hand griff und diese mit seiner eigenen verschränkte, ohne ihn dabei anzusehen. Seine Mimik war immer noch sehr kontrolliert, doch das feine Zucken seiner Mundwinkel entging Kisame nicht. Ebenso wie das zufriedene Funkeln in seinen Augen, während er Minato dabei beobachtete, wie er seine Frau davon abhielt, ihren gemeinsamen Sohn umzubringen. Mikoto versuchte das Problem immer noch mit Sake zu lösen, während Hinata und Sakura kicherten und Fugaku und Sasuke den Kopf über dieses kindische Betragen schüttelten. Sakuras Mutter, Mebuki oder so, hatte die Arme verschränkt und tuschelte mit ihrem Mann, der die Situation wohl auch eher erheiternd als befremdlich fand.

„Hey!“, nutzte er das Chaos, um seinen Partner anzusprechen.

Er mochte diese Bezeichnung am liebsten, es klang nicht so hochgestochen wie Lebensgefährte und nicht so simpel wie Freund. Partner bedeutete, dass sie gleichwertig waren, und genau so war es ja auch.

Itachi sah ihn abwartend an.

„Würdest du mich heiraten wollen?“, hielt Kisame nicht lange hinterm Berg.

Die Reaktion war jedenfalls Gold wert; erst starrte Itachi ihn an, als hätte er sich verhört, dann blinzelte er…und schließlich gab er ein Geräusch von sich, das nach unterdrücktem Lachen klang. Na gut, mehr ein Prusten, doch er erstickte es recht schnell wieder, nur das Schmunzeln blieb.

„Machst du mir gerade einen Antrag?“, fragte er leise zurück, darauf bedacht, dass seine Familie nichts davon mitbekam.

Nun glotzte Kisame seinen Partner an, als sei der nicht mehr ganz richtig im Kopf.

„Was? Nein, ich…Unsinn!“, brachte er nur hervor, ehe er sich fasste. „Ich dachte nur…dir scheint das hier gut zu tun. Familie und sowas…“

Itachi zog die Brauen zusammen, schien wohl nach dem Sinn hinter seinem Verhalten zu suchen. So klug, wie er war, würde das nicht lange dauern – aber Kisame sollte es Recht sein, denn so sparte er sich peinliche Erklärungen. Die Erkenntnis kam tatsächlich recht schnell.
 

„Hat meine Mutter vorhin etwas zu dir gesagt?“, wollte er wissen. „Etwas, das mit Hochzeit und Kindern zu tun hat?“

Kisame zuckte bloß mit den Schultern.

„Sagen wir, sie hat dezent erwähnt, dass du ein traumhafter Vater wärst.“

Anscheinend fand Itachi das eher lustig, als dass es ihn aufregte, aber Kisame wollte hier auch keine Szene. Er stellte sich halt Fragen, die er sich bisher noch nie gestellt hatte. Es war nie wichtig gewesen…geschweige denn eine Option.

„Und was denkst du darüber?“

„…ich denke, dass sie Recht hat“, gab er ehrlich zu. „Und ich weiß, dass du dich darauf freust, Onkel zu werden.“

„Erwischt“, erwiderte Itachi und lehnte den Kopf gegen seine Schulter.

Okay, das war neu…sonst war Händchen halten unterm Tisch die einzig akzeptable Geste im Kreise der Familie, ob diese beschäftigt waren oder nicht, das spielte keine Rolle.

„Zu deiner Frage…ja, wenn es möglich wäre, würde ich dich heiraten und ich würde Kinder mit dir wollen – vorausgesetzt, das wäre auch wirklich dein Wunsch.“

Kisames nicht sehr begeisterte Miene sprach wohl Bände, so dass Itachi leise seufzte.

„Aber es muss nicht sein…ich bin zufrieden, Kisame. Unser Leben ist gut, so wie es ist…mir fehlt nichts, also würde ich auch nichts ändern wollen. Ich bin glücklich mit dir…und das ist das Wichtigste.“

Die Worte gingen runter wie Öl…jedenfalls sorgten sie dafür, dass Kisames Bedenken weggefegt wurden. Wahrscheinlich grinste er gerade wie ein Bekloppter, doch das war ihm herzlich egal – ebenso wie Itachis überrumpelter Blick, als er sein Kinn packte und ihm ungefragt einen Kuss auf die Lippen drückte.
 

„Ey, seht euch die mal an, die knutschen ja!“

„Naruto! Wie alt bist du? Fünf?“

„Jetzt sei doch nicht gleich wieder gemein, Sakura-chan!“

„Ist doch schön, wenn sie sich lieben und sich das auch zeigen!“

„…sowas möchte ich gar nicht gezeigt bekommen.“

„Was meinst du, was die zuhause alles treiben, Sasuke?“

„…“

„Sowas gehört sich nun wirklich nicht im Beisein der Familie!“

„Ach, Fugaku…nun sei doch nicht so! Als wir jung waren…“

„Mikoto!“

„Oh? Und ich dachte immer, du wärst die Unschuld vom Lande, Mikoto…genau wie Minato. Bis wir endlich mal soweit waren, dass-“

„Kushina!!“

„Kaa-chan!!“

Kisame konnte nicht anders, als breit in die Runde zu grinsen – während sein Partner sich wohl für eisernes Schweigen entschieden hatte. Die verdächtige Röte auf seinen Wangen konnte er jedoch nicht verbergen und es amüsierte den Hünen wirklich sehr. Dabei konnte man das nicht mal einen richtigen Kuss nennen…

„Falls das eben nicht deutlich genug war“, raunte er Itachi gut gelaunt zu. „Ich bin auch glücklich mit dir!“

Ein paar Sekunden kam nichts…dann formte sich erneut ein Lächeln auf den Lippen seines Partners…und Kisame fiel es wirklich sehr schwer, ihn nicht schon wieder zu küssen.

Na ja…ewig würde diese Baby-Party ja nicht gehen…und zuhause konnten sie ja eh tun und lassen, was sie wollten. Vielleicht sollte er Itachi zur Sicherheit noch einmal zeigen, welche Vorteile es mit sich brachte, wenn man nur der Onkel war…
 

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Was soll ich sagen...ihr kennt mich: Ich kanns nicht lassen. xD

Mir war irgendwie plötzlich nach was Harmonischem und ich sitze schon sooo lange an Uchiha-Family-OS...jetzt hab ich den ersten fertig und hab ihn direkt hier on gestellt.

Man kann ja nicht immer nur Dramen schreiben...nich' wahr? ;)

Außerdem wollte ich schon lange mal die Canon-Pairings in einer KisaIta einbauen...und zack!

Feedback freut mich wie immer sehr und ich wünsche an dieser Stelle schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr!
 

LG

Familienglück

Es war ein seltsames Gefühl, das ihn sich so unbeholfen fühlen ließ wie seit Jahren nicht mehr. Sie war so winzig und zerbrechlich, beinahe wie eine Puppe, als er sie nun in den Armen hielt. Vor einiger Zeit noch hatte sie wie verrückt geschrien, doch nun verhielt sie sich ganz still, schien tatsächlich eingeschlafen zu sein. Er konnte nicht aufhören, sie anzuschauen, während er am Fenster stand und sie ein bisschen hin und her wiegte. Seine Mutter hatte gemeint, sie sei Sakura wie aus dem Gesicht geschnitten, doch er fand, dass man das jetzt noch gar nicht so genau sagen konnte. Sie hatte jedenfalls seine Haarfarbe geerbt und auch die dunklen Augen…Uchiha-Gene, hatte sein Vater behauptet und dabei unheimlich stolz geklungen.

Wenn Sasuke ehrlich war, wusste er nicht, was er gerade fühlte. Er warf einen Blick zu seiner Frau, die im Bett des Krankenzimmers lag und genauso ruhig schlief wie ihre gemeinsame Tochter. Als die Kleine endlich da gewesen war, hatte er nur Erleichterung verspürt. Keine Komplikationen, Mutter und Kind waren kerngesund. Dann war da dieses Glücksgefühl in seiner Brust aufgekeimt, immerhin war er Vater geworden – sowas ging selbst an ihm nicht spurlos vorbei.

Und nun? Nachdem sich der Aufruhr gelegt hatte und sie endlich allein waren? Er fühlte so eine innere Ruhe in sich und die Bedenken, die ihn schon seit einer Weile verfolgten, schienen ein wenig abzuklingen. Gerade war alles gut. Er sah wieder zu dem Bündel in seinen Armen herunter und er musste schmunzeln, als ihm auffiel, dass sie für ein Baby wirklich schon ziemlich viel Haar hatte. Seine Mutter hatte vorhin noch gemeint, dass das bei Itachi und ihm auch so gewesen sei. Wo er gerade darüber nachdachte, sein Bruder war noch gar nicht aufgetaucht.

Entweder hatte er gerade viel zu tun oder aber, was viel wahrscheinlicher war, er wollte sie mit seiner Anwesenheit nicht überfordern. Sasuke musste zugeben, dass er froh gewesen war, als seine Eltern und auch Sakuras gegangen waren, denn er fühlte sich ebenfalls erschöpft. Nicht, dass er ihre Neugierde nicht verstanden hätte, aber ihm war das dann doch etwas viel geworden.
 

Wie viel Uhr hatten sie überhaupt? Die Kleine war gegen Mitternacht gekommen…draußen war schon lange die Sonne aufgegangen. Jedoch hätte er auch nicht schlafen können, wenn er es gewollt hätte. Es passte eigentlich gar nicht zu ihm, doch er wollte jetzt nicht das Zimmer verlassen oder seine Tochter aus den Armen geben. Vielleicht war das normal…Vatergefühle oder so etwas…

Wie nervös er gewesen war, als man sie ihm überreicht hatte…Sakura hatte ihn angelächelt und gemeint, dass er sie schon nicht fallen lassen würde. Anscheinend hatte sie Recht gehabt und mittlerweile fühlte er sich auch relativ sicher mit der Kleinen. Dass sie so ruhig bei ihm schlief, machte ihn schon stolz…vielleicht würde er ja wirklich ein guter Vater werden.

Daran hatte er nämlich schon seine Zweifel gehabt, auch wenn er diese niemandem mitgeteilt hatte. Er war nicht der umgänglichste Typ und zudem oft unterwegs, was mit seiner Arbeit zusammenhing. Sakura beklagte sich zwar nie darüber, aber er wusste, dass sie ihn oft vermisste. Er nahm sich vor, darauf zu achten, dass er nicht zu viel Zeit mit seiner Familie verlor.

Nicht so wie sein Vater, der zwar dafür gesorgt hatte, dass es ihnen an nichts fehlte, dafür aber wenig zuhause gewesen war. Und meistens war er dann zu müde gewesen, um etwas mit ihnen zu unternehmen. Sasuke hätte ihm nie einen Vorwurf gemacht, doch das war eben Tatsache.

Ob er auch so viele Erwartungen an seine Tochter haben würde? Würde er ein strenger Vater sein? Oder viel durchgehen lassen? Wo war überhaupt die Grenze?

Und was, wenn sie irgendwann so einen Kerl wie Naruto mit nach Hause brachte? Gut, sein bester Freund war schon vernünftiger geworden, was wohl Hinata zu verdanken war, aber dennoch…damals war er der personifizierte Albtraum eines Kindes gewesen.
 

Solche Sorgen hatte sein Vater mit zwei Jungs nicht gehabt...wobei, als Itachi Kisame endlich vorgestellt hatte, war er auch nicht gerade begeistert gewesen. Sasuke stellte sich vor, wie er reagieren würde, wenn seine Tochter mit einem zehn Jahre älteren Typen von Kisames Kaliber auftauchen würde…okay, vielleicht konnte er seinen Vater in der Hinsicht doch verstehen.

Er blickte auf, als es an der Tür klopfte und er somit aus seinen Gedanken gerissen wurde.

Ein leises „Ja?“ brummend, wartete er ab, wer so früh morgens etwas wollte. Eigentlich hatte er den Arzt oder eine Krankenschwester erwartet, doch zu seiner Überraschung schob sich sein Bruder durch die Tür. Sasuke nickte ihm zu, während Itachi still die Hand hob, ein warmes Lächeln auf den Lippen.

Dann warf er einen kurzen Blick zu Sakura, die immer noch friedlich schlief, ehe er die Tür hinter sich schloss und eine kleine Schachtel auf den Beistelltisch legte. Natürlich Umeboshi…was auch immer Sakura an diesem Zeug fand.

„Wie geht es ihr?“, fragte Itachi mit gesenkter Stimme, während er das Bündel in seinen Armen nun mit regem Interesse musterte.

„Soweit gut…sie ist nur erschöpft“, murmelte er zurück und sein Bruder nickte verstehend.

„Das freut mich…und meinen Glückwunsch, Sasuke“, hörte er ihn sagen, dann fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. „Sie sieht ihr ähnlich…“

„Das hat Kaa-san auch gesagt…“

Itachi schmunzelte deutlich.

„Aber sie erinnert mich trotzdem an dich…du hast damals auch so ruhig in meinen Armen geschlafen. Du warst genauso klein wie sie…und hattest diesen dunklen Wuschelkopf…“

„Itachi…“

Sasuke mochte es nicht sonderlich, wenn er in Verlegenheit gebracht wurde. Sein Bruder lächelte jedoch nur, schien die Situation auskosten zu wollen.

„Hoffentlich wird sie nicht so grummelig wie du.“

„Na danke“, kommentierte Sasuke trocken. „Als Onkel kannst du ja dafür sorgen…“

„Oh, das werde ich!“, versprach Itachi, der die Augen kaum von der Kleinen lassen konnte. „Ich soll euch übrigens liebe Grüße von Kisame ausrichten.“

„Aha...“

„Er freut sich schon unheimlich darauf, auf sie aufzupassen.“

Sasuke musste grinsen, denn die Lüge lag ja wohl auf der Hand. Mit Kindern hatte der Hüne so gar nichts am Hut und wenn Sasuke ehrlich war, wollte er ihm seine Tochter auch nicht unbedingt anvertrauen.
 

„Habt ihr nun einen Namen?“

Sasuke zuckte mit den Schultern, was bei seinem Bruder anscheinend Unverständnis auslöste, so wie der ihn anblickte. Als ob er etwas dafür konnte, dass er alle Namen, die Sakura ausgesucht hatte, furchtbar fand – und andersherum genauso.

„…vielleicht solltet ihr doch noch mal über Naruko nachdenken“, bemerkte Itachi mit seichtem Spott und Sasuke verzog das Gesicht.

„Nur über meine Leiche…“

Itachi schien sich über seine Antwort nur noch mehr zu amüsieren, so wie seine Augen aufblitzten. Sie waren wirklich unterschiedlich, das fiel ihm nicht zum ersten Mal auf. Leute, die sie nicht gut kannten, sahen das nicht, weil sein Bruder sich bei Fremden eher zurücknahm, doch eigentlich war er ein sehr herzlicher Mensch, dem Familie über alles ging. Sasuke fühlte da nicht unbedingt anders, doch er war auch schnell genervt von vielen Menschen um sich herum. Ob sich das nun ändern würde? Seine Tochter würde mit Sicherheit seine ganze Aufmerksamkeit fordern…

„Sasuke?“

Er blinzelte, hatte gar nicht bemerkt, wie er in seinen Gedanken abgedriftet war.

„Was beschäftigt dich?“

Leider entging seinem einfühlsamen Bruder so etwas selten, wohingegen ihm selbst jede Sensibilität fehlte. Zumindest laut den Leuten um sich herum, doch die Meinung anderer hatte ihn noch nie großartig interessiert. Außerdem hatte Sakura ihn geheiratet, obwohl er laut ihrer Worte manchmal ein Eisklotz war.

„Nichts. Alles gut“, versuchte er das Gespräch im Keim zu ersticken – natürlich erfolglos.
 

Itachi lächelte ihn sanft an.

„Du wirst sicher ein guter Vater sein“, meinte er und Sasuke fragte sich unweigerlich, ob er Gedanken lesen konnte.

Er verzog leicht das Gesicht, bevor er wieder zu der Kleinen in seinen Armen herunter sah. Wenigstens schlief sie ruhig, was doch ein Zeichen dafür war, dass sie sich wohl fühlte…oder? Andernfalls hätte sie, wie vor ein paar Stunden, das halbe Krankenhaus zusammengebrüllt.

„Woher willst du das wissen?“, brummte er und klang dabei unfreundlicher als gewollt.

Übelgenommen wurde es ihm allem Anschein nach nicht, denn Itachis Lächeln wankte nicht. Er hob die Hand und tippte ihm mit zwei Fingern gegen die Stirn. Sasuke zuckte leicht, obwohl ihm die Geste sehr wohl vertraut war – Itachi tat das oft. Damals immer, wenn er keine Zeit für ihn gehabt hatte…eine Art Entschuldigung und gleichzeitig ein Versprechen. Diesmal fühlte es sich anders an.

„Weil ältere Brüder immer alles besser wissen“, gab er schmunzelnd zurück und Sasuke schnaubte.

„Ja sicher…“

„Und weil ich dich kenne“, fuhr Itachi fort, wobei er der Kleinen sanft über den Kopf streichelte. „Außerdem…sieh mal, wie ruhig sie schläft. Sie fühlt sich bei dir geborgen.“

Sasuke schluckte, als da wieder dieses Gefühl in seiner Brust aufkeimte. Eine Mischung aus Stolz und…Freude, auch wenn er wirklich nicht der sentimentale Typ war. Trotzdem…das da war nicht irgendein Balg, sondern seine Tochter.

„Es wird bestimmt nicht immer einfach sein, aber Sakura ist ja auch noch da…und der Rest unserer Familie. Du solltest dir keine Sorgen machen.“

Komisch, dass sein Bruder ihn immer noch beruhigen konnte, obwohl Sasuke ja längst kein Kind mehr war. Aber sowas war wohl zeitlos…und eigentlich war er ja auch froh, dass Itachi gerade da war. Trubel hin oder her, sein Bruder war nun mal einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben.
 

„Willst du sie mal halten?“

Itachi blickte ihn überrascht an, schien damit nicht gerechnet zu haben. Wenn Sasuke ehrlich war, hätte er sie auch nicht jedem anvertraut, doch Itachi hatte ihn ja schon als Fünfjähriger durch die Gegend getragen; er war also geübt darin. Außerdem wusste Sasuke, wie sehr Itachi sich auf seine Nichte gefreut hatte.

„…bist du sicher? Sie schläft gerade so tief“, zögerte sein Bruder.

„Musst halt vorsichtig sein“, erwiderte er und sah ihn auffordernd an.

Itachis Augen leuchteten auf, was bewies, dass er es sich schon gewünscht hatte, sie mal halten zu dürfen. Tja…er kannte seinen Bruder halt. Warum der mit seinem ruhigen, sonnigen Gemüt nicht Kindergärtner geworden war, wunderte ihn ja heute noch. Aber anscheinend war der Uchiha-Ehrgeiz auch an Itachi nicht spurlos vorbei gegangen – davon abgesehen, dass er in seinem Beruf ja ebenso gut beweisen konnte, dass er ein Heiliger war.

Ihn jetzt so zu sehen, wie er seine Tochter hielt…irgendwie war es ein schönes Bild. Es machte ihm noch einmal deutlich, dass Itachi Recht hatte; er war nicht allein. Er konnte sich nicht nur auf seine Frau verlassen, sondern auch auf seine Familie. So glücklich, wie Itachi schaute, konnte er es sicher gar nicht erwarten, sich als Onkel zu kümmern.

„Was hältst du von Sarada?“

Sasuke sah seinen Bruder irritiert an.

„…was?“, fragte er nach.

Itachi ließ den Blick nicht von seiner Nichte, wiegte diese ein bisschen in seinen Armen.

„Sarada...als Name.“

„Wie kommst du denn darauf?“

Itachi zuckte kaum merklich mit den Schultern.

„…es kam mir so in den Sinn“, murmelte er. „Es passt und hört sich irgendwie gut an…denke ich.“

Uchiha Sarada. Gedanklich sagte er es ein paar Mal…und stellte fest, dass sein Bruder Recht hatte. Schlecht hörte es sich wirklich nicht an und zudem war es kein allzu bekannter Name. Sakura hatte zwischendurch solche Namen wie Ai oder Yuna vorgeschlagen, wogegen sich Sasuke vehement gesträubt hatte.

Sarada war besser, definitiv…er begann langsam, den Namen zu mögen.
 

„Dann sollten wir sie so nennen“, hörte er plötzliche eine Stimme vom Bett aus.

Als sie sich umdrehten, hatte sich Sakura im Bett aufgesetzt und schaute mit einem ehrlichen Lächeln zu ihnen rüber.

„Außerdem hat die Namenssuche dann endlich ein Ende“, fügte sie an. „Ich kann nicht noch mehr Stunden darüber diskutieren.“

Itachi musste bei ihrem genervten Tonfall schmunzeln.

„Nun, ihr solltet vielleicht dennoch darüber nachdenken, immerhin ist es eine wichtige Entscheidung“, merkte er an, doch sie winkte ab.

„Wenn er Sasuke auch gefällt, ist das das erste Mal, dass wir uns bei diesem Thema einigen können.“

Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu, den er mit einem Schulternzucken quittierte; Recht hatte sie diesbezüglich schon.

„Für mich spricht nichts dagegen“, erwiderte er daher und verschränkte die Arme.

Unglaube mischte sich in die Mimik seiner Frau, denn anscheinend hatte sie gedacht, er würde wieder einen Haken finden – so wie bei den meisten Namen, die sie vorgeschlagen hatte. Als wenn das seine Schuld gewesen wäre, er war, was das anging, eben wählerisch.

„Gar nichts?“, fragte sie argwöhnisch.

„Nein.“

„Okay“, meinte sie und lehnte sich wieder zurück. „Und ich dachte schon, dieser Tag würde niemals kommen…dank dir hat unsere Tochter jetzt einen Namen, Itachi-san.“

Sie zwinkerte ihrem Schwager zu, woraufhin dieser ihr ein Lächeln zukommen ließ.

„Freut mich, dass ich helfen konnte.“

„Oh und danke für die Umeboshi! Dieses Krankenhaus-Essen ist furchtbar!“, fügte sie an, während sie nach ihrem Geschenk griff.

Allerdings schien ihr dies nicht vergönnt zu sein, denn in diesem Augenblick kam Bewegung in das Bündel in Itachis Armen. Erst wand sie sich nur ein bisschen, doch schon bald hielt sie sich nicht mehr zurück, so dass ihr Geschrei durch den Raum hallte. Sasuke beobachtete, wie Itachi seine Tochter wiegte, sie zu beruhigen versuchte, doch dann trat er zu Sakura, um ihr das Mädchen zu überreichen. Diese hatte bereits die Arme ausgestreckt, nahm die Kleine mit einem liebevollen Lächeln zu sich und begann sie ebenfalls zu wiegen, wobei sie leise summte.
 

„Ich werde euch noch etwas Ruhe gönnen“, hörte er seinen Bruder sagen.

Sasuke nickte leicht, während sein Blick auf seiner Frau und ihrer gemeinsamen Tochter lag. Das Bild hatte etwas Harmonisches an sich, vor allem, als das Geschrei langsam verstummte. Er ließ sich von Itachi noch einmal umarmen, ehe dieser sich von Sakura verabschiedete und dann das Zimmer verließ.

Sasuke zögerte einen Moment, ehe er sich einen Stuhl nahm und sich zu seiner kleinen Familie setzte. Still sah er zu, wie sich Saradas kleine Ärmchen nach dem Gesicht ihrer Mutter reckten. Die dunklen Augen waren halb geöffnet, der Mund zuckte leicht, doch es kamen nur leise Laute hervor. Es fühlte sich gut an, sie endlich beim Namen nennen zu können…es kam ihm persönlicher vor. Ein Name bedeutete Anerkennung…und Charakter; nach wem sie wohl kommen würde? Äußere Ähnlichkeit hatte sie mit ihnen beiden, doch sicher würde sie die eine oder andere Eigenschaft von ihnen übernehmen. Wen würde sie sich zum Vorbild nehmen?

Sasuke blickte auf, als Sakura ihm ihre Handfläche hinhielt und ihn mit einem saften Blick bedachte. Wortlos rückte er näher heran und umfasste ihre schmalen Finger, drückte diese und sah, wie sie ihn anlächelte. Sie war die Emotionale von ihnen beiden, während er seine Gefühle lieber mit Gesten ausdrückte. Das war schon immer so gewesen und sie war eine der wenigen, die ihn so akzeptierte. Anders hätte es nicht funktioniert…und auch, wenn er es nie direkt sagte, so schätzte er sie dafür.

Immer hatte er sich auf Sakura verlassen können, bei jeder Entscheidung stand sie ihm zur Seite und ließ ihm dennoch seinen Freiraum. Sie engte ihn nicht ein, konnte aber ihre Meinung vertreten und sie auch durchsetzen. Manchmal war sie aufbrausend und laut, vor allem, wenn sie sich über etwas ärgerte…doch sie konnte ebenso vernünftig argumentieren. Es gab viele Eigenschaften, die er an ihr liebte, und einige, die ihn oftmals nervten…aber wer wollte schon in einer perfekten Beziehung leben?

Es war gut so, wie es war, keiner von ihnen war fehlerlos, doch sie ergänzten sich – und so würde es auch in Zukunft sein. Bestimmt.
 

„Sarada also?“

Sasuke nickte, wobei er ihrem Blick folgte, der nun wieder auf der Kleinen lag. Ihm fiel nicht zum ersten Mal auf, dass sie seit der Schwangerschaft noch viel mehr Wärme als vorher auszustrahlen schien. Er hatte nie besonders viel Wert auf Schönheit gelegt, auch wenn er seine Frau natürlich attraktiv fand. Die meisten Makel an ihr zählte sie selbst auf – ihm waren sie egal. Doch wenn er sie jetzt so anschaute, wie ihre mintgrünen Augen leuchteten und ihre Züge noch weicher als sonst wirkten…kam ihm der Gedanke, dass er das hier mit keiner anderen wollte.

Weil sie die Einzige war, die zu ihm passte…die ihn anzog und der er vertraute. Es nahm ihm die Bedenken, die er von Zeit zu Zeit hegte…und der innige Druck ihrer Hände ließ wieder Geborgenheit in ihm aufkommen.

„Wir sind Eltern“, hörte er sie wispern und nickte, ohne zu zeigen, wie sehr es ihn berührte.

„Ja.“

Es war nicht nötig, dass er mehr sagte…sie würde sicher wissen, was ihm das hier bedeutete.

„…weißt du was?“

Er blickte sie abwartend an, woraufhin sie ihn wieder mit diesem besonders schönen Lächeln bedachte.

„Ich habe mir vor der Geburt so viele Sorgen gemacht…wegen der Schmerzen, ob sie gesund sein wird. Oder wie es wird, wenn sie da ist…ob wir gute Eltern sein werden, alles richtig machen.“

Für Sasuke war das keine große Überraschung, denn auch wenn sie ihm ihre Bedenken gegenüber selten geäußert hatte, so hatte er es ihr angesehen. Sie war nicht so verschlossen, dass er es nicht hätte bemerken können. Dennoch war es irgendwie erleichternd, dass er nicht der Einzige war, der sich unsicher fühlte.
 

„Denkst du, es geht nur dir so?“

Sie blinzelte, sah ihn verwirrt an.

„Na ja…du wirkst immer so selbstsicher…bei allem.“

Er zog die Brauen zusammen.

„Hätte ich dich beunruhigen sollen?“, fragte er nur, woraufhin sie langsam den Kopf schüttelte.

„So meinte ich das nicht…es ist einfach gut, zu wissen, dass nicht nur ich solche Gedanken habe“, murmelte sie. „Aber, was ich sagen wollte, ist, dass ich mich jetzt sicherer fühle.“

Ihre Mundwinkel hoben sich wieder, das Strahlen kehrte in ihre Augen zurück.

„Es ist immer noch seltsam, dass wir jetzt wirklich Eltern sind…aber es ist umso schöner, sie im Arm zu halten und dich an meiner Seite zu haben. Ich glaube…ich war noch nie so glücklich.“

Und er konnte genau nachempfinden, was sie meinte, denn ihm ging es nicht anders. Anstatt einer Antwort beugte er sich zu ihr rüber und legte einen Arm um ihre Schultern. Sie seufzte wohlig, während sie sich gegen ihn lehnte und dann zu Sarada runter schaute. Für ihn brauchte es keine weiteren Worte, denn das hier…war kaum zu beschreiben. Er wollte es erleben, es genießen, was auch kommen würde. Familie…seine eigene…ja, das gefiel ihm. Sehr sogar…und es ließ alle Bedenken und Sorgen in den Hintergrund treten.

„Ich liebe dich, Sasuke.“

Er senkte halb die Lider und drückte ihr einen Kuss aufs Haar…ja, das hier fühlte sich richtig an. Seine eigene Familie. Daran konnte er sich gut gewöhnen.

Vertrauen

Nachdenklich ruhte sein Blick auf dem Winzling, der, in einem rosa Strampelanzug und einer gleichfarbigen Decke verpackt, seelenruhig schlief. Die Farbe schien im ganzen Kinderzimmer zu dominieren und er war sicher, dass sich Sakura diesbezüglich hatte durchsetzen müssen. Nun, für ein Mädchen war die Farbe wohl in Ordnung.

Er betrachtete die Kleine wieder…für ein Baby besaß sie schon ziemlich viele dunkle Haare, kam wohl nach ihrem Vater. Wobei die Mehrheit ja der Ansicht schien, sie sähe aus wie ihre Mutter…er sah in dem zerknautschten Gesicht noch gar keine Ähnlichkeit. Vielleicht fehlte ihm aber auch einfach das Feingefühl dafür; war das erste Mal, dass er sich mit Babys befassen musste.

Die Begeisterung, die viele Menschen dafür aufbrachten, konnte er bis jetzt nicht wirklich teilen. Ja, war schon niedlich…aber das waren Katzenbabys auch und bei denen sprang er jetzt auch nicht vor Freude in die Luft.

Kisame runzelte die Stirn, während er den Wurm etwas genauer unter die Lupe nahm; immerhin würden ihre Eltern die Kleine ab und zu bei ihnen abgeben. Daran hegte er nicht den geringsten Zweifel, so wie sein Partner immer lächelte, wenn man nur den Namen seiner Nichte erwähnte.

Na ja, kein Wunder, schließlich war es Itachi zu verdanken, dass sie überhaupt einen Namen besaß. Laut Sakura wären die Diskussionen ohne seine Hilfe noch bis zu Saradas erstem Geburtstag weitergegangen. Zugegeben, der Gedanke war schon amüsant, auch wenn sie natürlich übertrieb.

Kisame stützte sich ein wenig auf dem Kinderbett ab, um einen besseren Blick auf das Bündel zu haben. Sowas wollte Itachi also auch für sie beide haben? Konnte er sich nicht vorstellen…er war Grobmotoriker, das würde nicht funktionieren. Nicht auszudenken, wenn er die Verantwortung für so einen zerbrechlichen Gnom haben würde!

Nachher tat er ihr noch versehentlich weh…drückte zu fest zu oder ließ sie fallen. Sicher waren ihre Knochen ganz weich und er hatte regelrechte Pranken – das würde niemals gutgehen! Es hatte schon seinen Grund, warum er die Nichte seines Partners lieber aus der Ferne betrachtete. Da konnte Itachi ihm keine Vorwürfe machen, von wegen, es würde ihn nicht interessieren, und er konnte nichts falsch machen. Nein, gucken reichte ihm eindeutig…außerdem kannte er Sasukes Mörderblicke zur Genüge. Zwar kamen sie besser miteinander aus, seit Itachis Bruder die Pubertät hinter sich gebracht hatte, doch man musste sein Glück ja nicht heraufordern. Das waren noch Zeiten gewesen, als Sasuke nicht hatte wahrhaben wollen, dass sein perfekter Bruder stockschwul war.

Manchmal war es auch ganz amüsant gewesen, aber im Endeffekt war ihm Sasukes Akzeptanz dann doch ganz recht. Vor allem weil es Itachi viel bedeutete, mit seiner Familie im Reinen zu sein…der Weg dorthin war nicht einfach gewesen. Lag nicht zuletzt daran, dass sein Partner sehr lange gebraucht hatte, um sich überhaupt mal zu outen – und ihn somit vorzustellen.

Kisame war für sowas schon damals zu alt gewesen und er hatte auch keine Familie vorzuweisen, die Itachi kennenlernen konnte. Zabuza und dessen Freund waren ihm ja bereits bekannt gewesen, also gab es auch da keinen Nachholbedarf.
 

„Schläft sie noch?“

Kisame blickte seitwärts, als er die ihm vertraute Stimme vernahm und nickte knapp. War das Kaffeetrinken im Wohnzimmer also beendet? Kisame hatte den Kuchen ausgelassen – Süßigkeiten waren wirklich nicht seins, aber Itachi liebte sie.

„Schickt dich dein Bruder zum Kontrollieren?“, brummte er ihm zu und vernahm aus den Augenwinkeln Itachis Schmunzeln.

„Gibt es dazu einen Grund?“

„Kannst ihm sagen, dass ich sie noch nicht gefressen habe.“

Itachi schüttelte nur den Kopf über die Worte, ehe er den Blick auf Sarada richtete, die sich nun doch ein bisschen bewegte, aber noch nicht aufwachte.

„Er ist bei jedem so…überbesorgt.“

„Bei dir nicht.“

„Ich bin sein Bruder, Kisame, das ist was anderes. Naruto ist sein bester Freund und ebenfalls Vater…er darf Sarada auch nicht ohne seine Aufsicht halten.“

Nun konnte sich Kisame ein breites Grinsen nicht verkneifen.

„Na, das liegt aber wohl mehr daran, dass der Kerl ein Chaot ist oder?“

„Möglich…“, gab Itachi zu und seine dunklen Augen funkelten. „Soll ich Sakura fragen, ob du sie auf den Arm nehmen darfst, wenn sie wach ist?“

Kisames Gesichtsausdruck sprach wohl für sich, doch er betonte es noch mal.

„Auf keinen Fall!“

Das feine Zucken um Itachis Mundwinkel machte deutlich, wie amüsant er seine Reaktion fand. Er erinnerte sich noch gut an ein paar Gespräche zwischen ihnen…genau genommen war das Thema Kinder zum ersten Mal während der Baby-Party aufgekommen. Kisame hatte das Gefühl, dass es ihn seitdem verfolgte, auch wenn das für sie beide ohnehin keine Option war. Nicht in Japan.

Glücklicherweise war Itachi ein Familienmensch, der niemals wegen so einer Geschichte ausgewandert wäre, und somit sollte das Thema, was sie beide anging, eigentlich vom Tisch sein.
 

„Warum fällt es dir so schwer?“

Kisame murrte, hatte ja geahnt, dass da noch was kommen würde.

„Was meinst du?“

Natürlich wusste er, was der Uchiha meinte, aber er wollte die Antwort ein bisschen hinauszögern. Was sollte er überhaupt sagen? Vermutlich wusste Itachi sowieso, was sein Problem war, und fragte nur aus Höflichkeit nach. Das sähe ihm ähnlich.

„Dich mit der Situation anzufreunden“, erwiderte sein Partner geduldig. „Und mit Sarada.“

„Ich kann mit Kindern halt nichts anfangen“, versuchte er ihn abzuwiegeln.

„Du könntest es versuchen.“

„Ich kann es auch einfach lassen.“

Auf diese ruppigen Worte hin herrschte erstmal Schweigen und Kisame wusste nicht, ob das so gut war. Sicher, Itachi würde hier jetzt kein Fass aufmachen, weil er sich weigerte, sich mit seiner Nichte zu befassen, aber es war bestimmt nicht das, was er hatte hören wollen.

„Wie du meinst.“

Arg, wie er es hasste, wenn er ihm so kam! Sie stritten nicht oft und der Grund war meistens Itachis diplomatisches Verhalten. Vielleicht mochte es den Anschein machen, dass der Uchiha soeben aufgegeben hatte, doch in Wahrheit spielte er nur eine sehr erfolgreiche Karte aus. Nach dem Motto: Wenn du nicht mit mir reden willst, rede ich eben auch nicht mehr mit dir.

Erfahrungsgemäß konnte Itachi das länger durchhalten als er selbst, ohne ihn dabei wie ein zickiges Weib vollkommen zu ignorieren. Kisame konnte es trotzdem nicht leiden, wenn sich der andere so kühl verhielt, denn es vermittelte ihm das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. Vielleicht sprang er lieber über seinen Schatten…

„Was ist, wenn ich sie fallen lasse?“

Itachi schwieg ein paar Sekunden, ehe er den Kopf wieder in seine Richtung drehte.

„Davor hast du Angst?“, fragte er, doch es klang nicht spöttisch.

Kisame zuckte unbehaglich mit den breiten Schultern.

„Angst ist jetzt übertrieben…ich meine nur…sieh dir den Wurm doch mal an! Die bricht doch direkt durch, wenn man sie falsch anfasst…ist mir lieber, ich lass es ganz sein, als wenn ich nachher dafür verantwortlich bin, dass es ihr schlecht geht.“

Wenigstens hatte Itachi den Anstand, ihn wegen seiner Befürchtungen nicht auszulachen. Stattdessen musterte er ihn eine Weile nur…bis er schließlich wieder lächelte. Sollte den mal einer verstehen, denn Kisame tat es gerade nicht.
 

Irritiert sah er seinen Partner an, als dieser die Hand auf die seine legte und sie sanft drückte. Dabei sah er ihn immer noch mit diesem warmen Ausdruck an, der ihm ganz anders werden ließ. Es beruhigte ihn, auch wenn ihm diese Kindersache nach wie vor suspekt war.

„Du wirst ihr nicht wehtun.“

Kisame schnaubte leise.

„Und wieso bist du da so sicher?“

„Weil ich dich kenne…und dir vertraue.“

Irgendwie hatte er gerade ein Déjà-vu…es war nicht das erste Mal, dass er so etwas aus Itachis Mund hörte, und trotzdem tat es jedes Mal wieder gut. Damals war Vertrauen in einer Beziehung ein Fremdwort für ihn gewesen…dafür war einfach zu viel schief gelaufen und das nicht nur von seiner Seite aus. Das Gefühl, angekommen zu sein, hatte stets gefehlt…mit Itachi war das anders. Nichts war perfekt, auch sie hatten manchmal Differenzen, dennoch fühlte es sich richtig an. Es hatte schon seinen Grund, dass sie seit zehn Jahren zusammen waren.

„Du machst dir zu viele Sorgen, Kisame.“

Er grinste schief, konnte diese Behauptung nicht wirklich teilen.

„Das sagst du nur, weil du dich mit Bälgern auskennst“, behauptete er, womit er Itachi anscheinend belustigte.

„Möglich, aber-“

Sie hielten beide inne, als sich Sarada ohne Vorwarnung bemerkbar machte – und Kisame wich direkt einen Schritt zurück. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er dazu beitragen könnte, dass das Gequengel verstummte. Tatsächlich schwoll dieses schon bald zu einem unerträglichen Schreien an und Kisame widerstand dem Drang, sich die Ohren zuzuhalten, nur schwer. Sein Partner dagegen blieb die Ruhe selbst und beugte sich herunter, um den Wurm auf den Arm zu nehmen. Hoffentlich mussten nicht die Windeln gewechselt werden – spätestens dann wäre er wirklich weg!

Misstrauisch beobachtete er Itachi, wie dieser Sarada ein bisschen wiegte und in Richtung Tür nickte. Gute Idee…sollten die Eltern sich um die Kleine kümmern, wobei Itachi nicht so aussah, als würde er sie so schnell wieder hergeben wollen. Davon abgesehen, dass das Geschrei leiser wurde, kaum dass Itachi eine Melodie zu summen begann. Verdammt…Mikoto hatte tatsächlich Recht gehabt.
 

„Was ist passiert?“

Kisame stöhnte innerlich, kaum dass sie im Türrahmen des Wohnzimmers angekommen waren. So scharf, wie Sasuke die Frage gestellt hatte, konnte man meinen, sie wären bei einem Verhör. Vielleicht eine Polizisten-Krankheit, denn Fugaku hatte das zuweilen ebenso gut drauf, auch wenn sie in der Regel miteinander auskamen.

„Keine Ahnung“, erwiderte er betont gleichmütig. „Wahrscheinlich hat der Gnom Hunger.“

Sasukes dunkle Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, doch bevor er etwas sagen konnte, schob sich Itachi mit der quengelnden Sarada an ihm vorbei. Wie auch immer sein Partner das anstellte, die Kurze schrie nicht mehr wie am Spieß.

„Mach doch schon mal die Milch warm, Sasuke“, meinte nun auch Sakura mit einem gezwungenen Lächeln.

Anscheinend reichte das, um ihren Mann mundtot zu machen, denn dieser schnaubte bloß, ehe er sich in die Küche begab. Kaum dass er aus der Gefahrenzone verschwunden war, zwinkerte die junge Frau ihm zu, bevor sie ihre Tochter dann doch an sich nahm.

„Nimm es nicht persönlich, Kisame“, riet Sakura ihm und wiegte Sarada ein bisschen. „Er ist übermüdet und gereizt…egal, welche Schicht er hat, unsere Süße lässt uns nicht schlafen.“

Sie lächelte trotz ihrer Worte liebevoll und drückte dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn. Kisame fand es immer wieder bemerkenswert, wie sehr Sarada von ihrer ganzen Familie bedingungslos geliebt wurde. Ob sie gewickelt werden musste, jemanden vollkotzte oder einem beinahe das Trommelfell platzen ließ – niemand beschwerte sich. Vielleicht war das in einer richtigen Familie ja normal, er konnte es nicht sagen, hatte so etwas nie gehabt. Seine wenigen Erfahrungen waren allesamt Negativ-Beispiele.

„Ich will gar nicht wissen, wie es wird, wenn sie erst zahnt…“, murmelte die junge Frau und setzte sich auf die Couch.

Kisame grinste schief, während er sich mit Itachi dazu setzte.

„Ach was, ich merke keinen Unterschied zu sonst“, feixte er und brachte sie damit zum Schmunzeln.

„Ich befürchte, dass das auch noch stimmt…Daddy ist ein Griesgram, nicht wahr, Sarada-chan?“

Sie hob ihre Tochter auf Augenhöhe und rieb ihre Nase an der ihrer Kleinen, woraufhin diese mit den Armen ruderte und quietschte. Sakura musste lachen und schien Sarada damit anzustecken...gut, die Ähnlichkeit war wohl doch nicht zu leugnen. Zugegeben…irgendwie war das schon…niedlich.

Er spürte Itachis Blick auf sich, wagte aber nicht, sich zu diesem zu drehen – das süffisante Lächeln musste er sich nicht geben.

„Schau…da sind deine beiden Onkel, die dich sooo lieb haben!“, plapperte Sakura weiter und hielt ihm ihre Tochter ohne Vorwarnung direkt vors Gesicht.

Kisame erstarrte merklich, nicht wissend, was er machen sollte…und ihm fiel nichts Besseres ein, als zu grinsen. Sehr breit zu grinsen und eine Reihe scharfer Zähne zu entblößen, bei denen Sarada direkt die Tränen in die dunklen Augen schossen. Großartig…er brachte Itachis Nichte zum Heulen. Bevor diese allerdings richtig losschreien konnte, rettete sein Partner die Situation, indem er sich vorbeugte und die Kleine ein bisschen kitzelte.

„Schau an…ist Sarada-chan kitzelig? Ja?“

Sprach hier eigentlich jeder in dieser Babysprache? Am liebsten wäre er aufgestanden und gegangen, doch er saß leider zwischen Sakura und Itachi, während Sarada weiterhin über seinem Schoß schwebte. Wenigstens lachte sie wieder, vor allem als Sakura sie an sich drückte und durchknuddelte, wie sie es bezeichnete.
 

„Es ist alles in Ordnung, Kisame“, hörte er Itachi neben sich sagen und es ärgerte ihn.

„Klar…bis auf die Tatsache, dass sie sich vor mir fürchtet“, knurrte er zurück und von den beiden anderen kam ein Seufzen.

„Sie muss sich nur an dich gewöhnen…dann wird sie dich sicher mögen!“, behauptete Sakura und fügte schmunzelnd hinzu: „Uns allen ging es so.“

„Na danke…“, erwiderte er sarkastisch, aber Unrecht hatte sie nicht.

Die meisten Leute schluckten hart, wenn sie ihn das erste Mal sahen. Allein durch seine Statur und die Muskeln wirkte er einschüchternd – da reichte ein grimmiger Blick oder ein spöttisches Grinsen, um sie in die Flucht zu schlagen. Es war nichts, was ihm normalerweise missfiel, aber er wollte ganz sicher kein Kinderschreck sein.

Er blickte auf, als Sasuke zurückkam, das Fläschchen in der Hand haltend und ihm entging der prüfende Blick nicht. Tatsächlich wirkte Sasuke noch blasser als sonst und vermutlich auch genervter, obwohl er nie eine Frohnatur war. Er reichte seiner Frau das Fläschchen und setzte sich neben diese, doch Sakura schien etwas anderes vorzuhaben.

Anstatt die Flasche zu nehmen, rutschte sie näher an Kisame heran und reichte ihm behutsam ihre Tochter. Verdutzt starrte der Hüne die junge Frau an, spürte, wie ihm unwohl wurde, als sie ihn so dirigierte, dass er das Mädchen richtig hielt.

„Was…wird das?“, entkam es ihm argwöhnisch, während er darauf achten musste, dass sie ihm nicht runterfiel.

Sie lächelte ihn ermutigend an.

„Na, du fütterst sie…ja, genau, stütz ihren Kopf ein bisschen…so ist gut…“

Sasukes Kiefer malmte, doch er sagte ausnahmsweise mal nichts, sondern begnügte sich mit drohenden Blicken. Man, der Kerl musste mal lockerer werden…wobei Kisame sich selbst nicht traute. Die Situation war alles andere als angenehm – beim Muskeltraining bekam er nicht sofort Schweißausbrüche, hier sah das anders aus. Unbeholfen hielt er die Kleine in seinem Arm, während er mit der freien Hand die Flasche hielt. Wenigstens schien Sarada so auf die Milch fixiert, dass sie nicht wieder heulte.

„…so?“, fragte er noch mal nach, ohne dabei den Blick von ihr zu lassen.

Sarada schmatzte leise, während sie an dem Fläschchen saugte, dabei halb die Lider schloss. Entspannte sie sich?

„Ja…“, bestätigte Sakura ihn mit einem ehrlichen Lächeln und lehnte sich an ihren Mann.

Sasuke schnaubte nur, doch er schien nichts auszusetzen zu haben, weswegen Kisame das ignorierte.
 

Wie gebannt schaute er auf das Mädchen in seinem Arm, beobachtete, wie sie zwischendurch zu ihm hochsah. Angst schien sie nicht mehr zu haben, so ruhig wie sie bei ihm lag…sie fühlte sich so weich an…und winzig war sie wirklich. Wie eine Puppe…aber dann doch irgendwie anders.

So ein kleines Wesen hatte er noch nie gehalten…war schon was Besonderes, musste er ja zugeben. Er zuckte leicht, als eine ihrer kleinen Hände von der Flasche rutschte und seinen Arm berührte. Winzig…und warm…sie klammerte sich fest wie ein Äffchen, schien nicht loslassen zu wollen, während sie eifrig saugte. Ihm fiel gar nicht auf, wie still es geworden war...bis Itachi sich plötzlich an seine Schulter lehnte und ebenfalls zu der Keinen sah. Kisame war froh, dass er nichts sagte, denn sein Unwohlsein war gerade etwas verschwunden. Eigentlich fühlte es sich sogar ganz okay an…vielleicht auch mehr als okay.

„So, ich glaube, sie ist satt“, hörte er Sakura nach einer Weile sagen und nickte.

„Hat ja einen ganz schönen Zug“, brummte er und reichte ihr die fast leere Flasche zurück. „Wird bestimmt ordentlich saufen, wenn sie groß ist…“

„Nicht, wenn ich’s verhindern kann“, erwiderte Sasuke missmutig und brachte ihn damit zum Grinsen.

Im selben Moment warf er einen Blick zu Sarada runter, doch diese schien sich dieses Mal nicht verstören zu lassen. Zufrieden hatte sie sich bei ihm eingekuschelt, schmatzte dabei wieder leise.

„Vergiss das Bäuerchen nicht.“

Kisame drehte den Kopf zu seinem Partner, der ihn auffordernd anblickte, dabei ein Lächeln auf den Lippen.

„Wie?“, entkam es ihm hilflos.

„Du musst sie dir auf die Brust legen…etwas mehr an die Schulter…“

Kisame ließ zu, dass Itachi ihm half, die gewünschte Position zu finden – der Zwerg war ihm nun noch näher, er konnte ihren leisen Atem hören. Fliegengewicht.

„…und jetzt?“

„Ihren Rücken streicheln, vorsichtig klapsen.“

Kisame schnaubte leise, während er sich um Behutsamkeit bemühte. Er wollte ihr nicht wehtun, indem er zu fest zupackte oder sie gar schlug.

„Sag mal, wie sehr willst du ein Kind, dass du das alles weißt…?“, raunte er, während er die Anweisungen befolgte.

„Itachi ist einfach ein Besserwisser“, kam es ausgerechnet von Sasuke. „Daran solltest doch gerade du gewöhnt sein.“

Itachi schien zu verdutzt, um direkt eine Antwort zu haben – das war selten…und gerade deshalb erheiterte es Kisame ungemein.

„Tja, da hat dein Bruder ausnahmsweise mal Recht…“

„Schön, dass ihr euch wenigstens in dem Punkt einig seid“, murmelte sein Partner trocken.

„Keine Sorge…das wird nicht zur Gewohnheit“, fügte Sasuke an und Kisame nickte zustimmend.
 

In dem Augenblick kam Sakura zurück aus der Küche, ein Tuch in der Hand…und als das Bäuerchen kam, wusste Kisame auch warum. Na super.

„Hat mir deine Nichte gerade auf die Schulter gekotzt?“, fragte er, ohne den Gnom aus den Augen zu lassen.

„Da ich nicht vorhabe, mich in nächster Zeit von dir zu trennen, ist sie auch deine Nichte…und sie hat nur gespuckt“, verbesserte Itachi ihn und lächelte viel zu freundlich.

„Oh ja, das macht’s gleich weniger eklig…“

„Stell dich nicht an.“

Sakura schüttelte belustigt den Kopf über ihr Wortgefecht, ehe sie mit dem Tuch einmal über den nassen Fleck an Kisames Schulter rubbelte – würde eh nichts bringen. Er sah zu Sarada herunter, die nun wieder – und anscheinend sehr zufrieden mit der Welt – in seinem Arm lag. Die Augenlider hingen schon auf Halbmast…sicher würde sie gleich eindösen.

Plötzlich war das bisschen Spucke an seinem Shirt eine Nichtigkeit…war das Stolz, was er gerade fühlte? Immerhin hatte er es geschafft, dass Sarada satt war und nun war sie dabei, in seinem Arm einzuschlafen. Er betrachtete sie schweigend, musterte ihre flaumigen, dunklen Haare…die kleine Nase und die geschlossenen Augen. So zerknautscht kam sie ihm gar nicht mehr vor…eigentlich war sie ein recht hübsches Baby…oder?

Er stutzte, als er ein leises Glucksen hörte – und das kam nicht nur von einer Person. Sowohl Itachi als auch Sakura schienen um ihre Fassung bemüht…während Sasukes Mundwinkel spöttisch zuckten.

„Vielleicht kriegt dich mein Bruder doch noch mit der Kindersache rum“, meinte er und erhob sich dann. „Komm, ich bring sie in ihr Bett.“

Kisame wusste nicht, was er meinte, doch am er war selbst verwundert, dass er sie eher ungern abgeben wollte. Komische Sache…aber Sasuke hatte wohl Recht mit Letzterem, so dass er sie ihm vorsichtig übergab. Stirnrunzelnd sah er ihm nach, wandte sich danach an die beiden anderen.

„Und was grinst ihr so blöd?“, brummte er und verschränkte die Arme.

„Gar nichts…“, meinte Sakura amüsiert und winkte ab.

„…du hast nur ziemlich…selig ausgesehen“, bemerkte Itachi und legte die Hand auf seinen Unterarm.

„Unsinn“, tat er es ab und versuchte, sich nicht in diese bescheuerte Verlegenheit bringen zu lassen.

Itachi und seine verdammte Familie machten ihn noch zum Weichei – sagte Zabuza auch ständig. Vielleicht hatte er damit aber auch gar nicht so Unrecht…
 

Als sie eine Weile später auf dem Weg nach Hause waren, war es bereits dunkel. Kisame blickte durch die Frontscheibe nach vorn, während eine Hand am Lenkrad und die andere auf dem Schaltknüppel lag. Er warf dem Uchiha neben sich einen kurzen Seitenblick zu, als er spürte, wie dessen schlanke Finger seine Hand umfassten. Sein Partner lehnte mit dem Kopf an der Scheibe, doch sein Gesicht war ihm zugewandt.

Er lächelte…es war dieses besondere, warme Lächeln, das seine dunklen Augen zum Funkeln brachte. Das Lächeln, in das er sich samt dem Menschen, dem es gehörte, ordentlich verknallt hatte. Damals…als sein Leben noch nicht in so geregelten Bahnen verlaufen war und er nicht gewusst hatte, was eine feste Beziehung bedeutete. Damals, als ihm noch nicht klar gewesen war, dass er mit diesem einen Menschen alt werden wollte.

Wortlos erwiderte er den Druck der Finger und sah wieder auf die Straße. In Momenten wie diesen bezweifelte er nicht, dass er alles für ihn und die Familie, die er dank ihm hatte, tun würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist wirklich seltsam, etwas zu schreiben, das so harmonisch abläuft.
Das ist wahrscheinlich normal, wenn man sonst nur Dramen fabriziert. xD
Na ja, es hat mir dennoch sehr viel Spaß gemacht, mal wieder so etwas kleines Alltägliches zu schreiben...falls man eine Geburt so bezeichnen kann, ist ja doch etwas Besonderes. :)
Ich kann nur sagen...ich mag diese Familien-Idylle...und ich liebe es, wenn ich mal Itachis weiche Seite raushängen lassen kann.
Sasuke hat mir erstaunlicherweise weniger Probleme bereitet als erwartet...
Hoffe, es hat jemandem gefallen. :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ist er...der nächste OS zu Familie Uchiha + Kisame. :)
Mir gefällt es immer mehr, solche idyllischen Storys zu schreiben...ich bin eigentlich ganz zufrieden.
Das Ende habe ich noch 1-2 mal umgeschrieben, aber dann gefiel mir gerade diese Stille, weil sie zuvor doch recht viel geredet haben.
Es ist so seltsam, Itachi so herzlich zu schreiben...aber immer, wenn ich mir die Folgen mit Baby-Sasuke ansehe, kann ich nicht anders. Es ist einfach so drollig... >_<
Und ich kann mal wieder Canon-Pairings mit Sa-Pairings mixen...yes! Ich liebe es! <3
Hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß wie ich. :D

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Hinatara
2016-05-28T07:28:22+00:00 28.05.2016 09:28
Katzenbabys sind viel niedlicher als Menschenbabys owô

Aber sehr schönes Kapitel. Du kannst Kisame echt wahnsinnig gut schreiben und ich finde es niedlich, was er sich für Sorgen und Ängste bezüglich dem kleinen Kind macht. Und wie die ganze Familie versucht, Kisame zu integrieren - nawww~
Du kannst auch Idylle wahnsinnig schön schreiben~
Sasuke hätte man rauslassen können, aber das hat mir persönlichen Differenzen zwischen mir und ihm zu tun :'DD

LG
Antwort von: lunalinn
28.05.2016 09:48
Ich finde Katzenbabys auch süßer. xD
Bei solchen Zucker-Geschichten ist es immer das Gleiche...manchmal ist mir danach und ich muss es unbedingt nieder schreiben - aber im Endeffekt kehre ich wieder zur Drama-Schiene zurück. ;)
Das liegt mir einfach mehr...aber für zwischendurch ist dieser kleine Tapetenwechsel sehr angenehm.
Und jede Geschichte braucht einen grummligen Kerl...Sasuke ist dafür perfekt. ;)

LG
Von:  Hinatara
2016-05-08T08:02:25+00:00 08.05.2016 10:02
Ich weigere mich zu glauben, dass Itachi seine eigene Nichte mit dem Namen "Salat" gestraft hat :'DDD

Abgesehen von meinem wachsenden Desinteresse gegenüber der "NextGen" ist das ein sehr goldiges Kapitel :) Man wünscht sich, dass es genau so abgelaufen wäre (und Sasuke seine Frau nicht einfach für die nächsten 12 Jahre alleine lässt aserseilsf!) aber gerade Sasukes Gedanken mit den Zweifeln und dem Rückhalt durch seine Familie ist sehr schön beschrieben. ...Itachi als Kindergärtner würde ich auch gern mal lesen. Wie er mit dem kleinen Finger alle Kinder gemanagt kriegt, während seine Kollegen hellauf verzweifelt sind :'D
Kleine Kritik am Kapitel: Itachi schmunzelt sehr, sehr, sehr viel. Vielleicht hätten da ein paar Synonyme gut getan ;3
Las sich ansonsten wie von dir gewohnt flüssig und war eine schöne kleine Story ~w~

LG
Antwort von: lunalinn
08.05.2016 10:16
Och, wenn man von der Salat-Verbindung mal absieht, finde ich Sarada eigentlich sehr hübsch. ;)
Und damn, ich brauchte einfach einen Schuldigen (Itachi, das Schmunzel-Monster...ich werde demnächst darauf achten, dass er wieder weniger Grund zur Freude hat...oder einfach nach Synonymen googeln. ;)
Sasuke ist im Manga echt...na gut, ich sag nix. Hier hab ich ihm die Ausrede, dass er viel arbeitet, eingeräumt, aber 12 Jahre lässt er seine Mädels dann doch nicht allein - AU sei Dank...
Ich stelle mir Itachi so oft als Kindergärtner vor...es passt schon irgendwie zu ihm oder? Er hat so eine Engelsgeduld...hach... ^__^
Schön, dass es dir gefallen hat! :D

LG
Antwort von:  Hinatara
08.05.2016 10:20
"Mandarinensorbet" klingt auch gut, trotzdem sollte man sein Kind nicht so nennen :'D
Noooin, sich freuen darf er ja gerne und viel und immer :'D Dass er sich freut war ja alles andere als störend, es waren nur viele Wortwiederholung.
Ja :'D und dann muss Kisame Itachi immer im Kindergarten abholen und hat zwanzig kleine Kinder an sich kleben, sobald er die Tür öffnet /D

LG
Antwort von: lunalinn
08.05.2016 10:26
Der Gedanke ist so goldig, dass mir's Herz übergeht... *_*
Hihi, keine Sorge...in dieser OS-Sammlung hat er auch mal Grund zur Freude...hat er bei mir ja selten.
Von:  Anitasan
2016-05-01T10:19:49+00:00 01.05.2016 12:19
So süß, wirklich genail geschrieben.
Mach weiter so.
Gruß Anitasan
Von:  Scorbion1984
2016-05-01T10:15:48+00:00 01.05.2016 12:15
Das war ein wirklich tolles Kapitel!
Von:  Scorbion1984
2016-02-20T11:42:01+00:00 20.02.2016 12:42
Super tolles Kapitel !
Von:  Anitasan
2016-02-19T09:40:58+00:00 19.02.2016 10:40
Wunderschön einfach wunderschön. Mehr kann man dazu nicht sagen. Mach weiter so. Gruss Anitasan
Von:  Soichiro
2016-01-27T13:52:58+00:00 27.01.2016 14:52
Wirklich eine sehr gelungene Geschichte!
Ich musste schon anfangen zu grinsen als ich gelesen habe, dass Kisame tatsächlich zu einer Babyparty muss...das passt ja so gar nicht zu ihm...und dieses Grinsen blieb die ganze Zeit bestehen!
Ich ganzen kleinen Diskussionen sind einfach super lustig und vor allem Kushina war sozusagen mein kleines extra Highlight in der Story...Sie ist einfach super witzig ;-)

Es war auch schön zu lesen, dass Kisame in dieser Geschichte wirklich von Itachis Familie akzeptiert wird und er sich mit der Zeit dort auch offensichtlich eingelebt hat. Es ist wirklich mal schön etwas von den Beiden zu lesen, wo es dann doch mal recht rund läuft ;-) Ich mag zwar auch die ganzen dramatischen Geschichten, aber wie du selbst geschrieben hast, es muss ja nicht immer Drama sein :D

Dass Itachi seinen Traum von Hochzeit und Familie nicht erfüllen kann ist schon ein klein wenig traurig. Doch offensichtlich ist er ja mit Kisame so glücklich, dass er das verkraften kann. Und dementsprechend ist es ja dann wirklich in Ordnung wie es eben ist.

Wie unschwer zu erkennen ist, finde ich den OS wirklich gelungen!

lg Soichiro
Von:  Tini1996
2016-01-13T20:45:59+00:00 13.01.2016 21:45
Super One-Shot,
hat mir richtig gut gefallen, du hast die Gefühle und gedanken gut rüber gebracht,
Ich habe die Diskussionen so genossen und musste so lachen :D
mach weiter so
ganz liebe grüße^^
sasusaku2
Von: Lichtregen
2016-01-04T16:35:53+00:00 04.01.2016 17:35
Kisame muss echt Opfer bringen. XD Ich kann mir gut vorstellen, in welcher Situation Kisame dies zu Itachi sagte. Es kann halt nur einer oben liegen. ;D
Der OS war äußerst amüsant. :D Nachdem ich erst mal dahinter gestiegen bin, wer alles auf der Party ist, habe ich die Wortgefechte richtig genossen. Besonders die Diskussion über die Babynamen war zum Brüllen komisch. XD
Die Vorstellung, dass alle noch leben und sich verstehen, erwärmt mein Herz. <3 Auch dass Kisama und Itachi selbst von Fugaku akzeptiert werden. Klar gibt es auch Seitenhiebe wie die von Mikoto und Hürden wie Kisames vorlautes Mundwerk. Aber zehn Jahre sind wirklich eine lange Zeit und man wünscht ihnen nur das Beste. :) Der fehlinterpretierte Heiratsantrag hat mir auch gut gefallen. Auch wenn es mich ein wenig traurig stimmt, dass Itachi seinen Traum von einer eigenen Familie nicht ausleben kann. Ich weiß nicht, ob ich so lange mit jemandem zusammen sein könnte, mit dem ich meine Träume nicht verwirklichen kann. Aber da Itachi eh auf Männer steht und deshalb Heirat und Kinder - egal mit welchem Mann - ohnehin unmöglich sind, muss er ja nicht nur wegen Kisame drauf verzichten. Und Onkel sein reicht ja auch. ;)
Ich mochte auch - wie immer - die Parallelen zum Naruto-Universum, zB die Berufe der Beteiligten. Itachi als selbstloser Anwalt passt gut. Er tut mir auch leid, weil er wegen seines Jobs und seiner sexuellen Ausrichtung wieder der Ausgestoßene der Familie ist, auch wenn es keiner so direkt sagt oder meint.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein schöner OS, der mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. :)
Von:  Hinatara
2016-01-03T17:18:15+00:00 03.01.2016 18:18
d'awwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww~
Zu süß :D Die Kombination von den drei Familien (insbesondere von den Uchihas und Uzumakis) ist einfach zum schießen lustig :DD Gern mehr davon!


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