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Familiensache

One-Shot-Sammlung
von

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Familienglück

Es war ein seltsames Gefühl, das ihn sich so unbeholfen fühlen ließ wie seit Jahren nicht mehr. Sie war so winzig und zerbrechlich, beinahe wie eine Puppe, als er sie nun in den Armen hielt. Vor einiger Zeit noch hatte sie wie verrückt geschrien, doch nun verhielt sie sich ganz still, schien tatsächlich eingeschlafen zu sein. Er konnte nicht aufhören, sie anzuschauen, während er am Fenster stand und sie ein bisschen hin und her wiegte. Seine Mutter hatte gemeint, sie sei Sakura wie aus dem Gesicht geschnitten, doch er fand, dass man das jetzt noch gar nicht so genau sagen konnte. Sie hatte jedenfalls seine Haarfarbe geerbt und auch die dunklen Augen…Uchiha-Gene, hatte sein Vater behauptet und dabei unheimlich stolz geklungen.

Wenn Sasuke ehrlich war, wusste er nicht, was er gerade fühlte. Er warf einen Blick zu seiner Frau, die im Bett des Krankenzimmers lag und genauso ruhig schlief wie ihre gemeinsame Tochter. Als die Kleine endlich da gewesen war, hatte er nur Erleichterung verspürt. Keine Komplikationen, Mutter und Kind waren kerngesund. Dann war da dieses Glücksgefühl in seiner Brust aufgekeimt, immerhin war er Vater geworden – sowas ging selbst an ihm nicht spurlos vorbei.

Und nun? Nachdem sich der Aufruhr gelegt hatte und sie endlich allein waren? Er fühlte so eine innere Ruhe in sich und die Bedenken, die ihn schon seit einer Weile verfolgten, schienen ein wenig abzuklingen. Gerade war alles gut. Er sah wieder zu dem Bündel in seinen Armen herunter und er musste schmunzeln, als ihm auffiel, dass sie für ein Baby wirklich schon ziemlich viel Haar hatte. Seine Mutter hatte vorhin noch gemeint, dass das bei Itachi und ihm auch so gewesen sei. Wo er gerade darüber nachdachte, sein Bruder war noch gar nicht aufgetaucht.

Entweder hatte er gerade viel zu tun oder aber, was viel wahrscheinlicher war, er wollte sie mit seiner Anwesenheit nicht überfordern. Sasuke musste zugeben, dass er froh gewesen war, als seine Eltern und auch Sakuras gegangen waren, denn er fühlte sich ebenfalls erschöpft. Nicht, dass er ihre Neugierde nicht verstanden hätte, aber ihm war das dann doch etwas viel geworden.
 

Wie viel Uhr hatten sie überhaupt? Die Kleine war gegen Mitternacht gekommen…draußen war schon lange die Sonne aufgegangen. Jedoch hätte er auch nicht schlafen können, wenn er es gewollt hätte. Es passte eigentlich gar nicht zu ihm, doch er wollte jetzt nicht das Zimmer verlassen oder seine Tochter aus den Armen geben. Vielleicht war das normal…Vatergefühle oder so etwas…

Wie nervös er gewesen war, als man sie ihm überreicht hatte…Sakura hatte ihn angelächelt und gemeint, dass er sie schon nicht fallen lassen würde. Anscheinend hatte sie Recht gehabt und mittlerweile fühlte er sich auch relativ sicher mit der Kleinen. Dass sie so ruhig bei ihm schlief, machte ihn schon stolz…vielleicht würde er ja wirklich ein guter Vater werden.

Daran hatte er nämlich schon seine Zweifel gehabt, auch wenn er diese niemandem mitgeteilt hatte. Er war nicht der umgänglichste Typ und zudem oft unterwegs, was mit seiner Arbeit zusammenhing. Sakura beklagte sich zwar nie darüber, aber er wusste, dass sie ihn oft vermisste. Er nahm sich vor, darauf zu achten, dass er nicht zu viel Zeit mit seiner Familie verlor.

Nicht so wie sein Vater, der zwar dafür gesorgt hatte, dass es ihnen an nichts fehlte, dafür aber wenig zuhause gewesen war. Und meistens war er dann zu müde gewesen, um etwas mit ihnen zu unternehmen. Sasuke hätte ihm nie einen Vorwurf gemacht, doch das war eben Tatsache.

Ob er auch so viele Erwartungen an seine Tochter haben würde? Würde er ein strenger Vater sein? Oder viel durchgehen lassen? Wo war überhaupt die Grenze?

Und was, wenn sie irgendwann so einen Kerl wie Naruto mit nach Hause brachte? Gut, sein bester Freund war schon vernünftiger geworden, was wohl Hinata zu verdanken war, aber dennoch…damals war er der personifizierte Albtraum eines Kindes gewesen.
 

Solche Sorgen hatte sein Vater mit zwei Jungs nicht gehabt...wobei, als Itachi Kisame endlich vorgestellt hatte, war er auch nicht gerade begeistert gewesen. Sasuke stellte sich vor, wie er reagieren würde, wenn seine Tochter mit einem zehn Jahre älteren Typen von Kisames Kaliber auftauchen würde…okay, vielleicht konnte er seinen Vater in der Hinsicht doch verstehen.

Er blickte auf, als es an der Tür klopfte und er somit aus seinen Gedanken gerissen wurde.

Ein leises „Ja?“ brummend, wartete er ab, wer so früh morgens etwas wollte. Eigentlich hatte er den Arzt oder eine Krankenschwester erwartet, doch zu seiner Überraschung schob sich sein Bruder durch die Tür. Sasuke nickte ihm zu, während Itachi still die Hand hob, ein warmes Lächeln auf den Lippen.

Dann warf er einen kurzen Blick zu Sakura, die immer noch friedlich schlief, ehe er die Tür hinter sich schloss und eine kleine Schachtel auf den Beistelltisch legte. Natürlich Umeboshi…was auch immer Sakura an diesem Zeug fand.

„Wie geht es ihr?“, fragte Itachi mit gesenkter Stimme, während er das Bündel in seinen Armen nun mit regem Interesse musterte.

„Soweit gut…sie ist nur erschöpft“, murmelte er zurück und sein Bruder nickte verstehend.

„Das freut mich…und meinen Glückwunsch, Sasuke“, hörte er ihn sagen, dann fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. „Sie sieht ihr ähnlich…“

„Das hat Kaa-san auch gesagt…“

Itachi schmunzelte deutlich.

„Aber sie erinnert mich trotzdem an dich…du hast damals auch so ruhig in meinen Armen geschlafen. Du warst genauso klein wie sie…und hattest diesen dunklen Wuschelkopf…“

„Itachi…“

Sasuke mochte es nicht sonderlich, wenn er in Verlegenheit gebracht wurde. Sein Bruder lächelte jedoch nur, schien die Situation auskosten zu wollen.

„Hoffentlich wird sie nicht so grummelig wie du.“

„Na danke“, kommentierte Sasuke trocken. „Als Onkel kannst du ja dafür sorgen…“

„Oh, das werde ich!“, versprach Itachi, der die Augen kaum von der Kleinen lassen konnte. „Ich soll euch übrigens liebe Grüße von Kisame ausrichten.“

„Aha...“

„Er freut sich schon unheimlich darauf, auf sie aufzupassen.“

Sasuke musste grinsen, denn die Lüge lag ja wohl auf der Hand. Mit Kindern hatte der Hüne so gar nichts am Hut und wenn Sasuke ehrlich war, wollte er ihm seine Tochter auch nicht unbedingt anvertrauen.
 

„Habt ihr nun einen Namen?“

Sasuke zuckte mit den Schultern, was bei seinem Bruder anscheinend Unverständnis auslöste, so wie der ihn anblickte. Als ob er etwas dafür konnte, dass er alle Namen, die Sakura ausgesucht hatte, furchtbar fand – und andersherum genauso.

„…vielleicht solltet ihr doch noch mal über Naruko nachdenken“, bemerkte Itachi mit seichtem Spott und Sasuke verzog das Gesicht.

„Nur über meine Leiche…“

Itachi schien sich über seine Antwort nur noch mehr zu amüsieren, so wie seine Augen aufblitzten. Sie waren wirklich unterschiedlich, das fiel ihm nicht zum ersten Mal auf. Leute, die sie nicht gut kannten, sahen das nicht, weil sein Bruder sich bei Fremden eher zurücknahm, doch eigentlich war er ein sehr herzlicher Mensch, dem Familie über alles ging. Sasuke fühlte da nicht unbedingt anders, doch er war auch schnell genervt von vielen Menschen um sich herum. Ob sich das nun ändern würde? Seine Tochter würde mit Sicherheit seine ganze Aufmerksamkeit fordern…

„Sasuke?“

Er blinzelte, hatte gar nicht bemerkt, wie er in seinen Gedanken abgedriftet war.

„Was beschäftigt dich?“

Leider entging seinem einfühlsamen Bruder so etwas selten, wohingegen ihm selbst jede Sensibilität fehlte. Zumindest laut den Leuten um sich herum, doch die Meinung anderer hatte ihn noch nie großartig interessiert. Außerdem hatte Sakura ihn geheiratet, obwohl er laut ihrer Worte manchmal ein Eisklotz war.

„Nichts. Alles gut“, versuchte er das Gespräch im Keim zu ersticken – natürlich erfolglos.
 

Itachi lächelte ihn sanft an.

„Du wirst sicher ein guter Vater sein“, meinte er und Sasuke fragte sich unweigerlich, ob er Gedanken lesen konnte.

Er verzog leicht das Gesicht, bevor er wieder zu der Kleinen in seinen Armen herunter sah. Wenigstens schlief sie ruhig, was doch ein Zeichen dafür war, dass sie sich wohl fühlte…oder? Andernfalls hätte sie, wie vor ein paar Stunden, das halbe Krankenhaus zusammengebrüllt.

„Woher willst du das wissen?“, brummte er und klang dabei unfreundlicher als gewollt.

Übelgenommen wurde es ihm allem Anschein nach nicht, denn Itachis Lächeln wankte nicht. Er hob die Hand und tippte ihm mit zwei Fingern gegen die Stirn. Sasuke zuckte leicht, obwohl ihm die Geste sehr wohl vertraut war – Itachi tat das oft. Damals immer, wenn er keine Zeit für ihn gehabt hatte…eine Art Entschuldigung und gleichzeitig ein Versprechen. Diesmal fühlte es sich anders an.

„Weil ältere Brüder immer alles besser wissen“, gab er schmunzelnd zurück und Sasuke schnaubte.

„Ja sicher…“

„Und weil ich dich kenne“, fuhr Itachi fort, wobei er der Kleinen sanft über den Kopf streichelte. „Außerdem…sieh mal, wie ruhig sie schläft. Sie fühlt sich bei dir geborgen.“

Sasuke schluckte, als da wieder dieses Gefühl in seiner Brust aufkeimte. Eine Mischung aus Stolz und…Freude, auch wenn er wirklich nicht der sentimentale Typ war. Trotzdem…das da war nicht irgendein Balg, sondern seine Tochter.

„Es wird bestimmt nicht immer einfach sein, aber Sakura ist ja auch noch da…und der Rest unserer Familie. Du solltest dir keine Sorgen machen.“

Komisch, dass sein Bruder ihn immer noch beruhigen konnte, obwohl Sasuke ja längst kein Kind mehr war. Aber sowas war wohl zeitlos…und eigentlich war er ja auch froh, dass Itachi gerade da war. Trubel hin oder her, sein Bruder war nun mal einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben.
 

„Willst du sie mal halten?“

Itachi blickte ihn überrascht an, schien damit nicht gerechnet zu haben. Wenn Sasuke ehrlich war, hätte er sie auch nicht jedem anvertraut, doch Itachi hatte ihn ja schon als Fünfjähriger durch die Gegend getragen; er war also geübt darin. Außerdem wusste Sasuke, wie sehr Itachi sich auf seine Nichte gefreut hatte.

„…bist du sicher? Sie schläft gerade so tief“, zögerte sein Bruder.

„Musst halt vorsichtig sein“, erwiderte er und sah ihn auffordernd an.

Itachis Augen leuchteten auf, was bewies, dass er es sich schon gewünscht hatte, sie mal halten zu dürfen. Tja…er kannte seinen Bruder halt. Warum der mit seinem ruhigen, sonnigen Gemüt nicht Kindergärtner geworden war, wunderte ihn ja heute noch. Aber anscheinend war der Uchiha-Ehrgeiz auch an Itachi nicht spurlos vorbei gegangen – davon abgesehen, dass er in seinem Beruf ja ebenso gut beweisen konnte, dass er ein Heiliger war.

Ihn jetzt so zu sehen, wie er seine Tochter hielt…irgendwie war es ein schönes Bild. Es machte ihm noch einmal deutlich, dass Itachi Recht hatte; er war nicht allein. Er konnte sich nicht nur auf seine Frau verlassen, sondern auch auf seine Familie. So glücklich, wie Itachi schaute, konnte er es sicher gar nicht erwarten, sich als Onkel zu kümmern.

„Was hältst du von Sarada?“

Sasuke sah seinen Bruder irritiert an.

„…was?“, fragte er nach.

Itachi ließ den Blick nicht von seiner Nichte, wiegte diese ein bisschen in seinen Armen.

„Sarada...als Name.“

„Wie kommst du denn darauf?“

Itachi zuckte kaum merklich mit den Schultern.

„…es kam mir so in den Sinn“, murmelte er. „Es passt und hört sich irgendwie gut an…denke ich.“

Uchiha Sarada. Gedanklich sagte er es ein paar Mal…und stellte fest, dass sein Bruder Recht hatte. Schlecht hörte es sich wirklich nicht an und zudem war es kein allzu bekannter Name. Sakura hatte zwischendurch solche Namen wie Ai oder Yuna vorgeschlagen, wogegen sich Sasuke vehement gesträubt hatte.

Sarada war besser, definitiv…er begann langsam, den Namen zu mögen.
 

„Dann sollten wir sie so nennen“, hörte er plötzliche eine Stimme vom Bett aus.

Als sie sich umdrehten, hatte sich Sakura im Bett aufgesetzt und schaute mit einem ehrlichen Lächeln zu ihnen rüber.

„Außerdem hat die Namenssuche dann endlich ein Ende“, fügte sie an. „Ich kann nicht noch mehr Stunden darüber diskutieren.“

Itachi musste bei ihrem genervten Tonfall schmunzeln.

„Nun, ihr solltet vielleicht dennoch darüber nachdenken, immerhin ist es eine wichtige Entscheidung“, merkte er an, doch sie winkte ab.

„Wenn er Sasuke auch gefällt, ist das das erste Mal, dass wir uns bei diesem Thema einigen können.“

Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu, den er mit einem Schulternzucken quittierte; Recht hatte sie diesbezüglich schon.

„Für mich spricht nichts dagegen“, erwiderte er daher und verschränkte die Arme.

Unglaube mischte sich in die Mimik seiner Frau, denn anscheinend hatte sie gedacht, er würde wieder einen Haken finden – so wie bei den meisten Namen, die sie vorgeschlagen hatte. Als wenn das seine Schuld gewesen wäre, er war, was das anging, eben wählerisch.

„Gar nichts?“, fragte sie argwöhnisch.

„Nein.“

„Okay“, meinte sie und lehnte sich wieder zurück. „Und ich dachte schon, dieser Tag würde niemals kommen…dank dir hat unsere Tochter jetzt einen Namen, Itachi-san.“

Sie zwinkerte ihrem Schwager zu, woraufhin dieser ihr ein Lächeln zukommen ließ.

„Freut mich, dass ich helfen konnte.“

„Oh und danke für die Umeboshi! Dieses Krankenhaus-Essen ist furchtbar!“, fügte sie an, während sie nach ihrem Geschenk griff.

Allerdings schien ihr dies nicht vergönnt zu sein, denn in diesem Augenblick kam Bewegung in das Bündel in Itachis Armen. Erst wand sie sich nur ein bisschen, doch schon bald hielt sie sich nicht mehr zurück, so dass ihr Geschrei durch den Raum hallte. Sasuke beobachtete, wie Itachi seine Tochter wiegte, sie zu beruhigen versuchte, doch dann trat er zu Sakura, um ihr das Mädchen zu überreichen. Diese hatte bereits die Arme ausgestreckt, nahm die Kleine mit einem liebevollen Lächeln zu sich und begann sie ebenfalls zu wiegen, wobei sie leise summte.
 

„Ich werde euch noch etwas Ruhe gönnen“, hörte er seinen Bruder sagen.

Sasuke nickte leicht, während sein Blick auf seiner Frau und ihrer gemeinsamen Tochter lag. Das Bild hatte etwas Harmonisches an sich, vor allem, als das Geschrei langsam verstummte. Er ließ sich von Itachi noch einmal umarmen, ehe dieser sich von Sakura verabschiedete und dann das Zimmer verließ.

Sasuke zögerte einen Moment, ehe er sich einen Stuhl nahm und sich zu seiner kleinen Familie setzte. Still sah er zu, wie sich Saradas kleine Ärmchen nach dem Gesicht ihrer Mutter reckten. Die dunklen Augen waren halb geöffnet, der Mund zuckte leicht, doch es kamen nur leise Laute hervor. Es fühlte sich gut an, sie endlich beim Namen nennen zu können…es kam ihm persönlicher vor. Ein Name bedeutete Anerkennung…und Charakter; nach wem sie wohl kommen würde? Äußere Ähnlichkeit hatte sie mit ihnen beiden, doch sicher würde sie die eine oder andere Eigenschaft von ihnen übernehmen. Wen würde sie sich zum Vorbild nehmen?

Sasuke blickte auf, als Sakura ihm ihre Handfläche hinhielt und ihn mit einem saften Blick bedachte. Wortlos rückte er näher heran und umfasste ihre schmalen Finger, drückte diese und sah, wie sie ihn anlächelte. Sie war die Emotionale von ihnen beiden, während er seine Gefühle lieber mit Gesten ausdrückte. Das war schon immer so gewesen und sie war eine der wenigen, die ihn so akzeptierte. Anders hätte es nicht funktioniert…und auch, wenn er es nie direkt sagte, so schätzte er sie dafür.

Immer hatte er sich auf Sakura verlassen können, bei jeder Entscheidung stand sie ihm zur Seite und ließ ihm dennoch seinen Freiraum. Sie engte ihn nicht ein, konnte aber ihre Meinung vertreten und sie auch durchsetzen. Manchmal war sie aufbrausend und laut, vor allem, wenn sie sich über etwas ärgerte…doch sie konnte ebenso vernünftig argumentieren. Es gab viele Eigenschaften, die er an ihr liebte, und einige, die ihn oftmals nervten…aber wer wollte schon in einer perfekten Beziehung leben?

Es war gut so, wie es war, keiner von ihnen war fehlerlos, doch sie ergänzten sich – und so würde es auch in Zukunft sein. Bestimmt.
 

„Sarada also?“

Sasuke nickte, wobei er ihrem Blick folgte, der nun wieder auf der Kleinen lag. Ihm fiel nicht zum ersten Mal auf, dass sie seit der Schwangerschaft noch viel mehr Wärme als vorher auszustrahlen schien. Er hatte nie besonders viel Wert auf Schönheit gelegt, auch wenn er seine Frau natürlich attraktiv fand. Die meisten Makel an ihr zählte sie selbst auf – ihm waren sie egal. Doch wenn er sie jetzt so anschaute, wie ihre mintgrünen Augen leuchteten und ihre Züge noch weicher als sonst wirkten…kam ihm der Gedanke, dass er das hier mit keiner anderen wollte.

Weil sie die Einzige war, die zu ihm passte…die ihn anzog und der er vertraute. Es nahm ihm die Bedenken, die er von Zeit zu Zeit hegte…und der innige Druck ihrer Hände ließ wieder Geborgenheit in ihm aufkommen.

„Wir sind Eltern“, hörte er sie wispern und nickte, ohne zu zeigen, wie sehr es ihn berührte.

„Ja.“

Es war nicht nötig, dass er mehr sagte…sie würde sicher wissen, was ihm das hier bedeutete.

„…weißt du was?“

Er blickte sie abwartend an, woraufhin sie ihn wieder mit diesem besonders schönen Lächeln bedachte.

„Ich habe mir vor der Geburt so viele Sorgen gemacht…wegen der Schmerzen, ob sie gesund sein wird. Oder wie es wird, wenn sie da ist…ob wir gute Eltern sein werden, alles richtig machen.“

Für Sasuke war das keine große Überraschung, denn auch wenn sie ihm ihre Bedenken gegenüber selten geäußert hatte, so hatte er es ihr angesehen. Sie war nicht so verschlossen, dass er es nicht hätte bemerken können. Dennoch war es irgendwie erleichternd, dass er nicht der Einzige war, der sich unsicher fühlte.
 

„Denkst du, es geht nur dir so?“

Sie blinzelte, sah ihn verwirrt an.

„Na ja…du wirkst immer so selbstsicher…bei allem.“

Er zog die Brauen zusammen.

„Hätte ich dich beunruhigen sollen?“, fragte er nur, woraufhin sie langsam den Kopf schüttelte.

„So meinte ich das nicht…es ist einfach gut, zu wissen, dass nicht nur ich solche Gedanken habe“, murmelte sie. „Aber, was ich sagen wollte, ist, dass ich mich jetzt sicherer fühle.“

Ihre Mundwinkel hoben sich wieder, das Strahlen kehrte in ihre Augen zurück.

„Es ist immer noch seltsam, dass wir jetzt wirklich Eltern sind…aber es ist umso schöner, sie im Arm zu halten und dich an meiner Seite zu haben. Ich glaube…ich war noch nie so glücklich.“

Und er konnte genau nachempfinden, was sie meinte, denn ihm ging es nicht anders. Anstatt einer Antwort beugte er sich zu ihr rüber und legte einen Arm um ihre Schultern. Sie seufzte wohlig, während sie sich gegen ihn lehnte und dann zu Sarada runter schaute. Für ihn brauchte es keine weiteren Worte, denn das hier…war kaum zu beschreiben. Er wollte es erleben, es genießen, was auch kommen würde. Familie…seine eigene…ja, das gefiel ihm. Sehr sogar…und es ließ alle Bedenken und Sorgen in den Hintergrund treten.

„Ich liebe dich, Sasuke.“

Er senkte halb die Lider und drückte ihr einen Kuss aufs Haar…ja, das hier fühlte sich richtig an. Seine eigene Familie. Daran konnte er sich gut gewöhnen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist wirklich seltsam, etwas zu schreiben, das so harmonisch abläuft.
Das ist wahrscheinlich normal, wenn man sonst nur Dramen fabriziert. xD
Na ja, es hat mir dennoch sehr viel Spaß gemacht, mal wieder so etwas kleines Alltägliches zu schreiben...falls man eine Geburt so bezeichnen kann, ist ja doch etwas Besonderes. :)
Ich kann nur sagen...ich mag diese Familien-Idylle...und ich liebe es, wenn ich mal Itachis weiche Seite raushängen lassen kann.
Sasuke hat mir erstaunlicherweise weniger Probleme bereitet als erwartet...
Hoffe, es hat jemandem gefallen. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Hinatara
2016-05-08T08:02:25+00:00 08.05.2016 10:02
Ich weigere mich zu glauben, dass Itachi seine eigene Nichte mit dem Namen "Salat" gestraft hat :'DDD

Abgesehen von meinem wachsenden Desinteresse gegenüber der "NextGen" ist das ein sehr goldiges Kapitel :) Man wünscht sich, dass es genau so abgelaufen wäre (und Sasuke seine Frau nicht einfach für die nächsten 12 Jahre alleine lässt aserseilsf!) aber gerade Sasukes Gedanken mit den Zweifeln und dem Rückhalt durch seine Familie ist sehr schön beschrieben. ...Itachi als Kindergärtner würde ich auch gern mal lesen. Wie er mit dem kleinen Finger alle Kinder gemanagt kriegt, während seine Kollegen hellauf verzweifelt sind :'D
Kleine Kritik am Kapitel: Itachi schmunzelt sehr, sehr, sehr viel. Vielleicht hätten da ein paar Synonyme gut getan ;3
Las sich ansonsten wie von dir gewohnt flüssig und war eine schöne kleine Story ~w~

LG
Antwort von: lunalinn
08.05.2016 10:16
Och, wenn man von der Salat-Verbindung mal absieht, finde ich Sarada eigentlich sehr hübsch. ;)
Und damn, ich brauchte einfach einen Schuldigen (Itachi, das Schmunzel-Monster...ich werde demnächst darauf achten, dass er wieder weniger Grund zur Freude hat...oder einfach nach Synonymen googeln. ;)
Sasuke ist im Manga echt...na gut, ich sag nix. Hier hab ich ihm die Ausrede, dass er viel arbeitet, eingeräumt, aber 12 Jahre lässt er seine Mädels dann doch nicht allein - AU sei Dank...
Ich stelle mir Itachi so oft als Kindergärtner vor...es passt schon irgendwie zu ihm oder? Er hat so eine Engelsgeduld...hach... ^__^
Schön, dass es dir gefallen hat! :D

LG
Antwort von:  Hinatara
08.05.2016 10:20
"Mandarinensorbet" klingt auch gut, trotzdem sollte man sein Kind nicht so nennen :'D
Noooin, sich freuen darf er ja gerne und viel und immer :'D Dass er sich freut war ja alles andere als störend, es waren nur viele Wortwiederholung.
Ja :'D und dann muss Kisame Itachi immer im Kindergarten abholen und hat zwanzig kleine Kinder an sich kleben, sobald er die Tür öffnet /D

LG
Antwort von: lunalinn
08.05.2016 10:26
Der Gedanke ist so goldig, dass mir's Herz übergeht... *_*
Hihi, keine Sorge...in dieser OS-Sammlung hat er auch mal Grund zur Freude...hat er bei mir ja selten.
Von:  Scorbion1984
2016-02-20T11:42:01+00:00 20.02.2016 12:42
Super tolles Kapitel !
Von:  Anitasan
2016-02-19T09:40:58+00:00 19.02.2016 10:40
Wunderschön einfach wunderschön. Mehr kann man dazu nicht sagen. Mach weiter so. Gruss Anitasan


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