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Das Gefängnis was man Leben nennt

modernes Mittelalter
von

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Haare ab

Einheit 05: Haare ab
 

Man merkte, das Leena das Handtuch umklammert hielt. "Was für ein Notfall?!" Sie sprach mit Wut in der Stimme. "Hättet ihr wenigstens nicht anklopfen können?" Ihr Blick wanderte zu Rioroute. "Wer ist das überhaupt?" "Das ist Rio, einer meiner Freunde. Ihr müsst uns unbedingt sagen, wo Prinzessin Phil Phleiras Zimmer ist." Obwohl Gareas sich eigentlich gut mit ihr versteht, spricht er sie immer noch aus Höfflichkeit im Plural an. "Phil Phleira hat Zimmerarrest. Warum willst du zu ihr?" "Ich muss was heraus finden. Da ist gestern so eine Sache passiert..." Rio wollte nicht unbedingt sagen, dass Phil Phleira sich umbringen wollte. "Verstehe, okay ich werde euch helfen." Sie lächelte einmal kurz. "Ihr müsst vom Gang aus rechts, dann die Treppe bis zum obersten Stock hoch und das 12te Zimmer auf der linken Seite ist ihres." "Vielen Dank, Prinzessin Leena." Rio wollte gerade losgehen, als Leena plötzlich noch was sagte: "Wie willst du ins Zimmer kommen? Es ist abgeschlossen." "Abgeschlossen?!" Seine Kinnlade klappte runter. Wie sollte er jetzt zu ihr ins Zimmer gehen können? "Habt ihr eine Haarnadel?" Gareas unterbrach die beiden. "Sicherlich." Leena ging zu ihrer Kommode und nahm eine Haarnadel die darauf lag. "Wofür brauchst du sie?" "Damit kann ich das Schloss öffnen." Gareas konnte als Dieb eigentlich jedes Schloss knacken. Er hatte sich dies selber als kleiner Junge beigebracht. "Okay, hier nimm." Leena überreichte ihm die Nadel. "Danke!" "Wir müssen los." Rio mischte sich ein. "Ja, bis bald Prinzessin Leena!" Mit diesen Worten verschwanden die Jungs und gingen rechts entlang. Die Treppe nahmen sie bis zum obersten Stockwerk und standen nun an der 12ten Tür der linken Seite. "Dann verrichte mal dein Werk." Sagte Rio grinsend und klopfte Gareas auf den Rücken. "Hetz mich nicht!" sagte dieser mürrisch und fing damit an, mit der Haarnadel, in dem Schlüsselloch der Tür herumzustochern. Nach ein paar Minuten hörte man ein 'Klick' und die Tür öffnete sich wie von selbst. Phil Phleiras Zimmer war nicht anders als Leenas Zimmer, nur viel größer. Die Prinzessin selber stand vor der Balkontür und schaute nach draußen. "Phil Phleira!" platzte es Rio heraus. "D-du duzt sie?!" Gareas verschlag es fast die Sprache. "Rioroute?" Phil Phleira drehte sich um. Ihr Blick war traurig. "Wie bist du hier reingekommen?" "Dank ihm!" Rio zeigte auf Gareas. "Ist das einer deiner Freunde?" Sie starrte ihn an. "Wie heißt du?" "Mein Name ist Gareas Elidd, Prinzessin." Stellte sich der Grünhaarige vor. "Phil Phleira, wieso wolltest du gestern vom Balkon springen?" Rio wurde plötzlich ernst. Sie erschrak. "Wo-woher weißt du...?" Auch Gareas war verwundert. Wieso sollte die Prinzessin von ihrem Balkon springen? Phil Phleira setzte sich auf die Kante ihres Bettes und starrte den Boden an. Rio setzte sich neben ihr. "Ich hasse mein Leben! Ich hatte dir ja schon gesagt, dass ich nie das tun darf, was ich möchte." Sie hielt inne. "Mein Vater hat mich verlobt, mit einem Mann, den ich noch gar nicht kenne... Er bestimmt über mein Leben und sagt mir, was ich zu tun habe." Gareas hätte nie gedacht, dass das Leben im Schloss so frustrierend sein kann. "Ich wollte so nicht leben, aber... Ich habe mich nicht getraut zu springen. Hinunter in den Abgrund, wo dich ein neues Leben empfängt. Das Jenseits. Ich bin Gefangen... Gefangen in dem Gefängnis was man Leben nennt." Plötzlich liefen ihr die Tränen über die Wangen und sie musste anfangen zu weinen. "Ich will so gerne frei sein." Phil Phleira fiel Rioroute um den Hals. Dieser wusste nicht wie er reagieren sollte und nahm sie in den Arm um sie zu trösten. Gareas verfolgte das ganze Schauspiel nur und wusste nicht was er sagen sollte. "Deswegen hatte ich mich den einen Tag auf den Markt begeben. Durch Zufall bin ich mit dir zusammengestoßen und von da an hatte mein Leben eine Wende. Ich beneide euch alle für das Leben, was ihr führt. Ich wünschte, ich könnte auch so leben." Gareas wollte gerade etwas sagen, als plötzlich jemand an der Tür klopfte. "Phil Phleira?!" Es war die Stimme des Königs. Die Prinzessin legte schnell den Zeigefinger auf den Mund, damit die beiden nichts sagten. "Ja?" fragte sie mit weinerlicher Stimme. "Zieh dich um. Wir werden gleich mit deinem Verlobten über eure Hochzeit reden. Deine Zofe wird dich in einer halben Stunde aus dem Zimmer lassen." Mit diesen Worten war das Gespräch beendet und man konnte nur noch die schnellen Schritte des Königs hören, die dann immer leiser wurden. "Eine gezwungene Hochzeit." Phil Phleira stand auf. "Ihr solltet jetzt besser gehen." Rio und Gareas nickten. Sie waren froh, dass der König nicht ins Zimmer kam. "Kannst du die Tür wieder verschließen Gareas?" Sie schaute einen der beiden Jungs an. "Ja." "Machs gut." Rio war ein bisschen traurig und verließ das Zimmer mit Gareas. Dieser verschloss die Tür mit der Haarnadel wieder und verließ mit seinem Freund das Schlossgelände. "Was war das für ein Gefühl?" Phil Phleira setzte sich wieder auf ihr Bett. Als sie Rio getröstet hatte, kam es ihr vor, als ob eine tiefe Wunde in ihrem Herzen geheilt werden würde. Langsam begann sie damit sich umzuziehen und räumte danach die Bücher vom Bett. Sie setzte sich auf den Stuhl vor ihrer Kommode und schaute in den Spiegel. "Verfluchtes Leben." Sie wischte sich die Tränenreste aus dem Gesicht. Warum durfte sie sich nicht aussuchen, wenn sie heiraten würde? Phil Phleira öffnete einer der Schubladen. Eigentlich wollte sie sich ein Haarband herausnehmen, aber ihr Blick fiel auf die Schere die daneben lag. Sie nahm sie und schaute noch mal in den Spiegel. Wütend auf ihr eigenes Spiegelbild nahm sie ihre Haare und schneidete sie sich Schulterlang ab. Ganze Strähnen fielen auf den Boden. Auch mit ihren Haaren durfte sie nie machen was sie wollte. 'Ein Mädchen mit kurzen Haaren schickt sich nicht', sagte ihre Mutter immer. Sie legte die Schere beiseite und nahm sich ein gelbes Tuch aus der Schublade. Wie einen Bogen band sie sich ihre Haare damit. Ihr gefiel dass, aber was würde ihre Familie dazu sagen? Eigentlich konnte ihr das egal sein. "Prinzessin?" Die Zofe schloss die Tür auf und erschrak als sie Phil Phleira sah. "Eure Haare..." "Das ist egal." Die Prinzessin stand auf und ging zu ihrer Zofe. Diese starrte immer noch auf die neue Frisur. Nach einigen Sekunden warten aber, geleitete sie die Prinzessin zu ihrem Vater und ihrem Verlobten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sakurajima
2003-09-13T15:05:53+00:00 13.09.2003 17:05
yuuuuu wer mag wohl der verlobte sein? hmm... schreib schnell weiter! ist echt gut, also lass mich nicht zappeln, ja!? ^-^


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