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Das Gefängnis was man Leben nennt

modernes Mittelalter
von

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Begegnungen

Das Gefängnis was man Leben nennt

(modernes Mittelalter)
 

Einheit 00: Begegnungen
 

"Was sucht sie nur?" Rioroute starrte aus dem Fenster. Im Blickfeld hatte er einen riesigen Balkon vom Königsschloss. Ein Mädchen mit langen braunen Haaren und smaragdgrünen Augen, in einem schönen Kleid stand dort. Verloren blickte sie zu dem sternenbestickten Himmel. Sie war die Prinzessin des Königreiches "Seles", in dem Rioroute mit seiner Familie und Freunden lebte. "Ich würde gerne wissen, wie das Leben hinter solchen Mauern ist." Hoffnungsvoll starrte der 17-jährige das Schloss an.

"Rioroute! Das Essen ist fertig!" Eine junge Frau rief ihn. "Ich komme!" Rio schaute noch einmal zu dem Mädchen und ging dann zu seiner Mutter, die ihn gerufen hatte. Er setzte sich an den Tisch und betrachtete das lausige Essen vor ihm. Nur madiges Brot, wovon selbst ein Huhn nicht satt werden würde. "Tut mir Leid, aber du weißt das wir nicht genügend Geld haben. Wenn dein Vater in den nächsten Tagen aus den Bergen vom Holzhacken kommt, wird es auch wieder mehr zu Essen geben." Sie lächelte ihren Sohn mild an und setzte sich dann selber an den Tisch.

In der Nacht, selbst als auf der dünnen Stoffdecke lag, was sein Bett darstellen sollte, lag, dachte er immer noch über das Mädchen und das Schloss nach. "Phil Phleira Deed..." flüsterte Rio. So war der Name der Prinzessin. Ihr Vater, der König, war ein hochangesehener Mann. Er regierte über ganz Basil, das Land indem sie lebten. Die meiste Zeit verbrachte er damit, zu handeln. Er ging in die verschiedensten Länder von Zion, um neue Gegenstände und neue Kultur kennen zulernen. Seine neuste Errungenschaft war ein Kampfmecha. Er ziemlich groß im Vergleich zu einem Menschen und hatte die Gestallt einer Frau. Sie wurden auch

"Pro-Ings" genannt. Übermorgen sollte die erste Vorführung dieser Mechas sein, aber einfaches Volk, wie er und seine Mutter und der Rest der Stadt waren nicht eingeladen.

"Rioroute, wach auf! Gareas ist da!" Seine Mutter rüttelte ihn wach. "Ich komme ja schon!" Rio stand auf, zog sich an und ging nach draußen. Ein Grünhaariger Junge mit zwei Ohrringen stand vor der kleinen Wohnung. Der Ohrschmuck war aus Gold. Vor ein paar Monaten kam Prinzessin Leena Fujimura ins Land. Im Krieg, der noch bis vor kurzem in den anderen Ländern gewütet hatte, hatte sie alles verloren. Nun lebte sie bei der Königsfamilie Deed. Bei ihrer Ankunft, verlor sie diese beiden Ohrringe. Gareas fand sie per Zufall, machte sich zwei Löcher in die Ohren und trug sie von da an selber. "Lass uns ein bisschen durch die Stadt gehen." Begrüßte er seinen Freund Rio. Dieser nickte nur verschlafen und schlenderte mit Gareas durch die Straßen von Seles. Selbst so früh, herrschte schon ein buntes Treiben auf dem Markt der kleinen Stadt. Es war wie ein Meer aus Farben. "Ich will heute ins Schloss gehen." Der Grünhaarige grinste Rio an. "Wie willst du da rein kommen?" Rio starrte ihn neugierig an. "Yu hat eine Karte vom Schloss ergattert. Dort sind auch Geheimgänge vermerkt. Kommst du mit?" "Nein. Kein Interesse." Dabei belogg sich der Junge mit den zwei Haarfarben selber. Er wollte schon gerne ins Schloss, aber was würde er seiner Mutter sagen, wenn er erwischt werden würde? "Du bist genau wie Yu! Der wollte auch nicht mitkommen." Gareas Eltern hingegen, waren schon lange Tot. Er lebte in einem kleinen Raum, auf dem Dach eines Hauses. Niemand wusste dass es diesen Raum gab. Selbst der königliche Stadtverwalter nicht. Deswegen musste Gareas nichts bezahlen. Geld hatte er aber immer noch nicht und die Ohrringe wollte er nicht versetzten lassen. Also half ihm dabei nur das stehlen. "Wollen wir nicht mal zu Yu gehen?" fragte Rio. Yu war etwas jünger als die beiden. Er lebte mit seiner jüngeren Schwester Kazuhi und seinen Eltern nicht weit von den Vilgynas. "Nein, keine Lust," gab Gareas von sich. "Ich wird mich mal ins Schloss begeben!" Mit diesen Worten winkte er noch zum Abschied und rannte weg. Rio ging weiter und schaute sich die verschiedenen Stände an, als plötzlich ein Mensch, verhüllt in einem braunen Mantel und einer Kapuze die tief ins Gesicht gezogen war, zusammenprallte. Beide fielen rückwärts hin und die Kapuze des verhüllten Menschen fiel ein bisschen zurück. Rio konnte in paar smaragdgrüne Augen und einen braunen Pony erkennen. Die Gestallt erschrak und zog sich die Kapuze wieder tiefer ins Gesicht. Prompt stand sie auf und klopfte sich den Staub vom Mantel. Auch Rio stand auf. "Ist *hicks*.... alles in *hicks* Ordnung mit *hicks* ihnen?" Ein schwankender Mann, der offensichtlich einen über den Durst getrunken hatte, trat zu der Gestallt. "Ja, mit meiner Freundin ist alles in Ordnung." Rio stellte sich vor den Betrunkenen. "Sie hatte sich nur wieder die Kapuze zu tief ins Gesicht gezogen." Er grinste angestrengt. "Ich wird mit ihr jetzt mal nach Hause gehen. Also dann.... Auf wiedersehen!" Er nahm die Person an der Hand und führte sie weg vom Markt, direkt in eine stille Gasse. "Was macht ihr hier auf dem Markt, Prinzessin Phil Phleira?" Rio ließ sie los. "Schhhh!" Sie legte einen Zeigefinger auf den Mund, zur Andeutung ruhig zu sein. Mit beiden Händen nahm sie die Kapuze und zog sie zurück. Rioroute konnte wieder in dieselben grünen Augen blicken. "Um ein Haar, hättest du meine Identität aufgedeckt." Flüsterte sie. Es war tatsächlich die Prinzessin persönlich. "Wieso ich? Ich habe doch gar nichts gemacht." Die Prinzessin schüttelte nur den Kopf. "Ist doch jetzt auch irrelevant." Irrelevant. Solche Wörter benutzten nur die adeligen. Anstatt 'Ist doch jetzt auch egal' oder 'unwichtig' zu sagen, mussten sie solche Komplizierten Wörter sagen. "warum seid ihr hier auf dem Markt? Als Tochter eines Königs ist das doch verboten..." "Ich weiß... Ich hatte mich aus dem Schloss geschlichen. So gerne wollte ich auf den Markt, aber mein Vater verbietet es mir, weil ich mit eures Gleichen nicht reden soll." Eures Gleichen... Rio kam sich bei diesen Worten wie ein Tier oder Insekt vor. Aber sie konnte dafür ja nichts. Sie wurde erzogen, so und nicht anders zu sprechen. "Wenn ihr wollt, zeige ich euch gerne den Markt." Er lächelte sie an. "Sehr gerne." Phil Phleira lächelte zurück und zog sich die Kapuze wieder tiefer ins Gesicht, um nicht erkannt zu werden. Rioroute kannte den Markt wie seine Westentasche. Seit genau 17 Jahren. Die Prinzessin war erstaunt, wie über ganz normale Keramikstände oder Stoffstände. Rio war darüber schon verwundert. Im Palast gab es solche einfachen Gegenstände nicht. Immer musste alles aus Gold und Silber sein. Sie zückte aus ihrer Manteltasche einen Beutel mit Geld und kaufte sich eine Tonvase. Soviel Geld wie in dem Beutel war, hatte er noch nie gesehen. Die Zeit verging und die Kirchturmuhr schlug zur Mittagszeit an. Die Prinzessin erschrak. "Ich muss zurück ins Schloss! Es wird gleich zu Mittag gegessen." Sie starrte Rioroute hoffnungsvoll an. "Kannst du mich Morgen um 13:00 Uhr vor dem Schloss abholen? Ich will noch mehr über die Stadt in Erfahrung bringen. "Gerne, aber.. Ihr lebt doch schon seit eurer Geburt hier. Fast 17 Jahre. Mir kommt es vor, als ob ihr zum ersten mal hier währt." "Das liegt daran, weil ich die ganze Zeit im Schloss bleiben muss. Mein Vater verbietet mir, nach draußen zu gehen." Ihr Blick wurde plötzlich traurig. "Wir haben zwar einen großen Garten, aber... Ich kann mich mit niemanden unterhalten. Nur die Bediensteten sind manchmal draußen und Leena sehe ich auch fast nie." Sie starrte noch mal zur Kirchturmuhr. "Ich muss mich beeilen. Bis Morgen!" Sie rannte weg. Rioroute schlenderte noch durch die Straßen. Wer hätte gedacht, dass er die Prinzessin mal persönlich kennen lernen würde? Und vorallendingen, dass er sich Morgen mit ihr treffen würde? Gareas würde sicher verrückt spielen, wenn er dies alles erfährt. "He Rioroute!"

Wenn man vom Teufel sprach... Der Grünhaarige Junge kam vom Ende der Straße angerannt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DarkDragon
2006-06-17T17:14:58+00:00 17.06.2006 19:14
Ich find das Kapitel schön. Vor allem mag ich mittelalterliche Geschichten. Ich werd gleich mal weiter lesen.


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