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Trombies

von

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Entspannt Zug fahren

Die letzten Tage waren wir sehr viel Zug gefahren, oftmals auch ohne Anzu, da diese, im Gegensatz zu uns, hin und wieder auch mal zur Uni ging. Trotzdem hatten wir uns in der kurzen Zeit besser kennen gelernt, auch wenn sie manchmal noch etwas seltsam war.

Wir mussten immer weiter mit den Zügen fahren, da die Vermisstenwelle mittlerweile an unserer Stadt vorbeigezogen war. In den Nachrichten wurde nach wie vor gesagt, dass die Polizei keine Erklärung für das nach wie vor anhaltende Verschwinden dieser ganzen Menschen habe. Wir hatten jedoch bei jeder weiteren Meldung in den Medien Nachforschungen angestellt und konnten die Personen fast immer in Verbindung mit einer Zugfahrt bringen. Nur aus diesem Grund saßen wir jeden Tag in irgendwelchen stickigen Zügen und beobachteten die wenigen verängstigten Passagiere, die uns signalisierten, dass wir uns in der richtigen Region aufhielten. Es war nie sonderlich spannend und wir hatten irgendwann angefangen Kartenspiele mitzunehmen, um uns irgendwie zu beschäftigen.

Doch heute war es etwas anders. Wir saßen zu dritt auf einem der Vierer-Sitze und hatten schon vor einer ganzen Weile angefangen einen langhaarigen Kerl zu beobachten. Er saß völlig gelassen auf einem der Sitze neben uns. Natürlich waren nicht alle Menschen die wir den Tag über sahen völlig verängstigt, aber er schien, wie wir auch, völlig absichtlich in diesem Zug zu sitzen. Schien kein Ziel zu haben, sondern einfach nur zu fahren um des Fahrens Willen.
 

Doch soeben hatte sich die Situation geändert, da er nun zu uns schaute, mir direkt in die Augen. Sie waren grün und musterten mich nun genauso, wie ich ihn die letzten paar Minuten gemustert hatte. Verlegen hob ich die Hand an meinen Hinterkopf und lachte kurz auf.

„Hey“, grüßte ich ihn, da ich nicht wie ein völliger Psyscho wirken wollte. Er sah aus, als wäre er in unserem Alter, also glaubte ich nicht, dass er irgendetwas mit den verschwindenden Menschen zu tun hatte.

„Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte er nachdem er mich eine Weile stumm gemustert hatte und schaute nun auch kurz zu Anzu und Hiroto, die ihn genauso angestarrt hatten.

„Ähm nein!“, stotterte Anzu, ehe ich etwas sagen konnte. „Wir finden nur du siehst sehr gut aus“, lächelte sie den schwarzhaarigen Jungen scheinheilig an.

„Sag mal spinnst du?“, rutschte es mir heraus. Aber was dachte sie sich denn dabei? Ich fand den Kerl doch nicht gutaussehend. Na gut, er hatte schöne grüne Augen und... Darum ging es doch gar nicht! Verärgert schaute ich Anzu an, die genervt die Augen verdrehte.

„Wir suchen hier nach auffälligen Leuten, und du bist so entspannt, dass es auffällig ist“, klärte Hiroto die Situation auf.
 

Die Mundwinkel des Jungen verzogen sich zu einem Grinsen, das aber eher herablassend wirkte.

„Ihr sucht also nach auffälligen Leuten?“, fragte er an meinen Kumpel gerichtet, der darauf nur nickte. Kurz schaute der Junge zu mir, dann zu Anzu. „Und warum?“, fragte er weiter und schaute nun wieder ernst.

„Ein Freund von uns ist verschwunden und wir wissen, dass es etwas mit den Zügen zu tun haben muss, deswegen suchen wir nach Auffälligkeiten!“, hielt Anzu begeistert ihre Ansprache.

Innerlich verdrehte ich die Augen. Warum musste sie das so heraus posaunen? Ich schaute in das noch ausdruckslose Gesicht des fremden Jungen und machte mich darauf gefasst, dass er in lautes Gelächter ausbrechen würde.



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