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Star Trek - Timeline - 49-01

An Tagen wie diesem...
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist eine "Und-täglich-grüßt-das-Murmeltier-Kurzgeschichte" im Star Trek Universum. Ich fand die Idee mal ganz witzig für eine Story so zwischen Tür und Angel... Komplett anzeigen

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Erster Tag

Ein laut vernehmliches, duotronisches Zirpen erfüllte den Schlafraum, gefolgt von einem einschmeichelnden, melodischen: „Es ist 07:30 Lieutenant Bashir. Sie wollten exakt um diese Zeit geweckt werden.“

Verschlafen, mit rasenden Kopfschmerzen aufwachend, brummte der junge Arzt schlechtgelaunt: „Wer sagt das...?“

„Sie sagten das, gestern Abend, Lieutenant“, antwortete die sanft modulierte Stimme des Zentralcomputers der Raumstation DEEP SPACE NINE leidenschaftslos.

„Gestern?“, ächzte der junge Mann und drehte sich mühsam auf die andere Seite. „Wann war das...?“

„Bitte definieren Sie diese Frage neu, Lieutenant.“

Ein gereiztes Grunzen war Bashirs einzige Reaktion auf die letzten Worte des Computers, bevor er schließlich genervt sagte: „Computer, Ende.“

Gleichzeitig schwang sich der Arzt dynamisch nach oben, nur um im selben Augenblick festzustellen, dass das ein Fehler gewesen war. Aufstöhnen packte er sich an die Schläfen. Dunkel erinnerte er sich wieder daran, dass er gestern Abend, mit Chief O´Brien im Quarks abgestürzt war, so wie bereits zuvor in der Holosuite, bei der Luftschlacht um England.

Dabei hatte ihm Miles O´Brien sein Leid geklagt, das momentan wohl darin bestand, dass er von einem technischen Projekt der Sternenflotte, welches zur Zeit auf der Station vorbereitet wurde, ausgeschlossen wurde.

Ein Lächeln überflog Bashirs Lippen bei diesem Gedanken. Er hatte im Zuge des vergangenen Abends die andorianische Leiterin des Projektes kennengelernt, ein so zauberhaftes Wesen, dass selbst er, dem es nicht an Selbstbewusstsein mangelte, kaum mehr als einige flüchtige Phrasen mit ihr gewechselt hatte.

Während Bashir sich endgültig erhob und ins Bad schlurfte, verwünschte er sein gestriges Zaudern, denn wer wusste schon, wie lange Tia´Neryn Telas noch auf der Station sein würde. Er löste eine Andro-Selzer in einem halben Glas Wasser auf, trank das Gebräu, welches einen Humanoiden selbst nach einem intensiven Rausch durch Andorianisches Ale innerhalb einer Stunde wieder auf die Beine brachte, und verzog angewidert das Gesicht. Danach entkleidete er sich stellte sich unter die Dusche und genoss das Gefühl der langsam zurückkehrenden Lebensgeister.

Einigermaßen erfrischt zog er sich schließlich an und begab sich hinüber in den Wohnraum. Am Replikator bestellte er sich lediglich einen heißen Kaffee – Hunger hatte er nicht – und wies dann den Computer an: „Federation-Skynet – News-Channel.“

Der Holoschirm erhellte sich und Bashir verfolgte die Föderations-Nachrichten mit mäßigem Interesse, während er genießerisch seinen Kaffee schlürfte.

„...behaupten Kritiker des Projektes, welches zur Zeit auf DEEP SPACE NINE initiiert wird, dass die Aktivierung des Phasen-Beschleunigers ungeahnte Konsequenzen zeitigen könne.“

Das Interesse des Arztes erfuhr bei diesen Worten des föderationsweit bekannten Reporters, Flint Langdon, zunächst eine geringfügige Steigerung.

„So könnte es, nach der Meinung einiger Subraum-Spezialisten, durchaus passieren, dass eine Zeitschleife die Konsequenz wäre. Mit anderen Worten, wir würden immer und immer wieder denselben Tag erleben, ohne davon auch nur das geringste zu ahnen, denn unsere Erinnerung würde dabei jedesmal wieder auf den Anfangspunkt zurückgesetzt. Desweiteren...“

„Computer, Schirm aus“, befahl Bashir und fasste sich erneut an den Kopf. Zu dieser Stunde war er noch nicht wieder bereit zur Aufnahme solcher Informationen. Außerdem verstand er zu wenig von Quantenmechanik und Subraum-Physik um sich für dieses Thema begeistern zu können. Schon gar nicht an einem Morgen, wie diesem. Das war ohne Zweifel viel eher das Gebiet, auf dem sich Tia´Neryn Telas auskannte.

Wieder überflog ein Lächeln den Mund des Arztes. Dann fiel sein Blick auf die Anzeige des Wandchronos. Es wurde Zeit, sein Dienst begann in fünf Minuten.

Schneller, als gewöhnlich, eilte Julian Bashir durch die Gänge der Station, dabei immer wieder Händlern, Raumfahrern und sonstigen Bewohnern der Station ausweichend. Für einen Moment glaubte er, aus den Augenwinkeln, lange, silbrig-weiße Haare in der Menge zu erkennen und er schaute sich fieberhaft nach ihnen um. Dabei achtete er nicht auf den Weg und prallte einen Augenblick später mit einem breitschultrigen Klingonen zusammen.

Es war Lieutenant-Commander Worf, der mit finsterer Miene auf ihn herabsah und grimmig meinte: „Ich schlage vor, Doktor, dass Sie beim Gehen nach vorne schauen, um Unfälle zu vermeiden.“ Damit ließ Worf ihn stehen und entfernte sich rasch.

Etwas konsterniert blickte Bashir ihm hinterher und murmelte: „Sie sagen es.“ Sich noch einmal in alle Richtungen umblickend, zuckte er schließlich die Schultern und setzte seinen Weg fort.

In der Krankenstation empfing ihn seine bajoranische Stellvertreterin, Veris Laren, mit einem Lächeln, so wie an allen anderen Tagen auch. Bashir hatte sie eigentlich noch niemals wirklich schlechtgelaunt gesehen.

„Momentan haben wir niemanden im Krankenrevier, Doktor. Während der Nacht gab es zwei leichte Fälle von Fieber, nichts Ernstes. Das wäre auch schon alles, Sir.“

Bashir erwiderte das Lächeln der dunkelhaarigen Frau. „Danke, Miss Veris. Falls sie mich brauchen, ich bin in den nächsten Stunden in meinem Büro und arbeite einige alte Berichte auf.“

Veris Laren, die Julian Bashir mittlerweile lange genug kannte, um die typischen Anzeichen einer mit Chief O´Brien verbrachten Nacht im QUARKS zu erkennen, lächelte verschmitzt und erwiderte dabei: „Ich werde versuchen, Sie nicht zu behelligen, Doktor.“

 

* * *

 

Zwei Stunden später schneite Miles O´Brien überraschend in die Krankenstation herein und grinste anzüglich, als er Julian Bashir erledigt an seinem Schreibtisch sitzen sah. „Wie geht es Ihnen, Julian“, erkundigte sich der wuchtige Ire scheinheilig schmunzelnd. „Sie sind doch nicht etwa krank?“

„Wo denken Sie hin, Chief“, erwiderte der Arzt rasch und straffte sich unwillkürlich. „Sie glauben doch nicht ernsthaft, Sie würden mehr vertragen als ich, nur weil sie Ire sind?“

„Kein Gedanke“, feixte der Ire ironisch und meinte dann ausweichend: „War etwas härter gestern Abend, was? Ich erinnere mich gar nicht mehr daran, was los war, bevor wir aus dem QUARKS herausgegangen sind. Sie etwa?“

Diese Worte waren Wasser auf die Mühle des Arztes und jungenhaft grinsend meinte er: „Nun ja, Chief: Sie haben irische Volkslieder gesungen, und ich habe diese wunderhübsche, schwarzhaarige Bajoranerin aufgerissen.“

O´Briens Augen funkelten ironisch: „Oh nein, Julian, Sie haben die Fresse aufgerissen.“

Missmutig realisierte Bashir, dass Miles offensichtlich doch mehr vom gestrigen Abend behalten hatte, als er zugeben wollte. Er blickte den Chief vorwurfsvoll an und erklärte: „Wenn sie gekommen sind, um mich zu demoralisieren, dann haben Sie es geschafft.“

Der Ire grinste nachsichtig. „Dabei wollte ich Sie eigentlich nur fragen, ob es bei unserer Verabredung heute Abend bleibt. Oder müssen sie sich noch von gestern Abend erholen?“

Julian Bashirs Augen funkelten unternehmungslustig. „Natürlich bleibt es dabei.“

O´Brien nickte zufrieden während er sich zum Gehen wandte. „Also dann, um 18:00 Uhr im QUARKS.“

Der Arzt blickte dem wuchtigen Mann nach und dachte dabei seufzend: Ich muss dringend mit dieser sinnlosen Sauferei aufhören.

 

* * *

 

Bis zum Mittag herum war zum Glück kaum etwas los auf der Krankenstation, und Julian Bashir meldete sich bei Veris ab um sich zum QUARKS zu begeben. Auch heute würde er, wie sonst auch, dort mit Garak zu Mittag essen. Er fühlte sich nun wieder einigermaßen fit und verspürte bereits einen nagenden Hunger, als er das Etablissement des Ferengi betrat.

Elim Garak war bereits anwesend, und die durchscheinend blauen Augen des Cardassianers fixierten ihn, als er sich ihrem Stammplatz näherte. Als der Arzt den Tisch erreicht hatte, meinte der cardassianische Schneider mitfühlend: „Sie sehen mitgenommen aus, mein lieber Doktor.“

Der Arzt setzte sich, und einer der Angestellten nahm seine und Garaks Bestellung auf. Dann erst erklärte Bashir: „Keiko O´Brien weilt momentan, zusammen mit ihrer Tochter, auf Bajor, deswegen verbringen der Chief und ich etwas mehr Zeit mit einander, als üblich.“

„Und das, wo Sie den Chief doch anfangs überhaupt nicht leiden konnten.“ Der Cardassianer weidete sich einen Augenblick am überraschten Blick seines Gegenübers, bevor er seinen Kopf etwas schief legte und neugierig nachhakte: „Ist es nicht so?“

„Anfangs kannte ich den Chief auch nicht so gut, wie ich ihn heute kenne“, erwiderte Bashir ablenkend. Er war froh, dass in diesem Moment ihre Bestellung kam.

Als sich der Ferengi-Angestellte entfernte, wurde die Aufmerksamkeit des Doktors abgelenkt, und er richtete seine Aufmerksamkeit auf eine ausnehmend hübsche Andorianerin, die das Etablissement betrat. Zu seinem Verdruss befand sich ein Izarianer in ihrer Begleitung, der zu ihrem Team gehörte. Bashir bekam mit, dass er sie, wie am Abend zuvor, zu einem Raktajino einladen wollte.

„Hey, passt der Typ denn gar nicht auf?“, regte sich der Arzt bei Garak auf und blickte wieder zu den beiden Sternenflottenoffizieren hinüber. „Sie hat ihm bereits gestern Abend gesagt, dass sie gar nichts von diesem Gesöff hält.“

Beide beobachteten vom Tisch aus, wie die Andorianerin auch diesmal prompt ablehnte, und irgendwie zufrieden grinsend meinte Bashir zu sich selbst: „Geschieht dir ganz recht, Junge.“

Garak, der die Lage instinktiv erfasste, erklärte grinsend: „Wenigstens versucht er sein Glück, und schmachtet diese Andorianerin nicht bloß aus der Ferne an, nicht wahr?“

Julian Bashir schaute den Cardassianer an wie ein Wundertier. „Wie meinen Sie das denn, Garak?“

Elim Garak grinste wissend. „Kommen Sie, Doktor. Ich kann deutlich spüren, wie nervös Sie sind, seit diese Andorianerin das QUARKS betreten hat. Aber möglicherweise machen Sie sich ganz unnötig verrückt. Vielleicht ist sie ja die Einsame.“

Ungläubig starrte Bashir sein gegenüber an. Dann meinte er seufzend: „Das glaube ich zwar nicht, aber es ist nett, dass Sie das sagen.“

Garak nickte verbindlich, ohne sich anmerken zu lassen, was er, aufgrund der letzten Worte des Arztes dachte.

Sie verbrachten den Rest der Mittagspause mit Essen und belanglosen Gesprächen, bevor sich Julian Bashir von dem Cardassianer verabschiedete, um wieder seinen Posten auf der Krankenstation einzunehmen. Dabei drehten sich seine Gedanken pausenlos um Tia´Neryn Telas.

 

* * *

 

Den gesamten Nachmittag über konnte sich Julian Bashir kaum auf seine Funktion als Leitender Mediziner der Station konzentrieren, aber es half nichts, denn die Krankenberichte der letzten Woche, die ihm Veris nach seiner Rückkehr zur Krankenstation gebracht hatte, mussten heute noch in die Zentraldatei aufgenommen werden. Er war beinahe erleichtert, als er endlich damit fertig war und Feierabend machen konnte.

Er hatte etwas länger gebraucht, als vorgesehen und so erschien er gerade noch so pünktlich zu seiner Verabredung mit dem Chief, im QUARKS. Zur großen Überraschung des Mediziners entdeckte er neben Miles O´Brien, Tia´Neryn Telas an der Bar. Sie unterhielt sich angeregt mit dem Chief, was Bashir einen leichten Stich versetzte. Doch dann stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht, denn eine bessere Gelegenheit, sie endlich näher kennenzulernen gab es gar nicht.

„Guten Abend, Lieutenant Telas“, grüßte der Arzt die Andorianerin freundlich, bevor er sich an O´Brien wandte. „Hallo, Chief. Wie ich sehe, haben Sie, während Sie auf mich gewartet haben, eine äußerst nette Gesprächspartnerin gefunden.“

Tia´Neryn Telas wandte sich dem Arzt zu, wobei ihre tief-violetten Augen ihn eindringlich musterten. „Guten Abend, Doktor Bashir. Ich erinnere mich daran, dass wir uns bereits gestern flüchtig kennengelernt haben.“

„Sehr flüchtig“, bestätigte Bashir und erinnerte sich wieder an die Worte des Garaks, so dass er hinzufügte: „Leider, möchte ich sagen.“

Die Antennen der Andorianerin richteten sich auf den Stationsarzt. „Sie sagen es, Mister Bashir. Ich bin wirklich sehr eingespannt in das laufende Projekt. Vielleicht haben wir aber schon bald die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch. Heute haben wir die letzten Vorbereitungen abgeschlossen, doch ich habe beim Sternenflottenkommando einen Aufschub der Tests beantragt. Nach meiner Meinung gibt es noch einige Details, die zuvor geklärt werden sollten.“

„Geht es dabei um die Befürchtung, eine Zeitschleife auszulösen?“, mischte sich O´Brien in das Gespräch ein. „Ich hörte in den Nachrichten davon.“

Die Antennen der Andorianerin bogen sich nach Innen, als sie ärgerlich erwiderte: „Ja, genau deswegen habe ich heute nochmals eindringlich interveniert. Auch wenn mein Stellvertreter die Ansicht vertritt, dass meine Sorgen unbegründet sind.“

„Vielleicht hat er Recht“, meinte Bashir aufmunternd. Ablenkend fragte er dann: „Darf ich Sie auf einen Drink einladen, Lieutenant Telas?“

Die Andorianerin nickte lächelnd, und der Arzt war in diesem Moment froh, dass sie nicht wusste, was für ein emotionales Chaos sie damit in ihm auslöste. „Ein Andorianisches Ale, bitte.“

Schnell wandte Bashir sich zu Quark, der ihm, hinter dem Tresen der Bar, am nächsten stand, um seine Bestellung aufzugeben. Dabei fiel sein Blick hinüber zum Eingang, wo ihm eine wuchtige, vermummte Gestalt auffiel. Erst einen Moment später realisierte er, dass diese Gestalt einen Polaronphaser in der Hand hielt und in seine Richtung zielte. Wie in Zeitlupe nahm er wahr, wie ein greller Phaserstrahl ihn knapp verfehlte. Noch während er sich duckte und dabei herumwirbelte, entstand um ihn herum ein Tumult. Schreie erfüllten die Bar, doch das alles blendete Bashir aus, als er sah, wie Tia´Neryn Telas getroffen zu Boden sackte. Beinahe mechanisch bewegte er sich auf die am Boden liegende Andorianerin zu.

Starre, leblose Augen blickten ihm entgegen, als der Arzt die Andorianerin erreichte. Dennoch aktivierte Bashir instinktiv seinen Kommunikator und forderte ein medizinisches Notfallteam an. Erst danach drang die Kakophonie verschiedenster Geräusche wieder an seine Ohren. Wie in einem Traum gefangen bekam er mit, wie das medizinische Team eintraf, den Tod der Andorianerin feststellte, und die Leiche abtransportierte.

Die anschließende Befragung durch Odos Sicherheitsbeamte ließ er mit beinahe stoischer Ruhe über sich ergehen. Er fühlte sich ausgebrannt.

Endlich konnten er und Miles O´Brien den Tatort verlassen, und er bekam kaum mit, dass sie sich zum Quartier des Chiefs begaben. Wie durch Watte hörte er den Iren auf ihn einreden, während es immer wieder hinter seiner Stirn hämmerte: Sie ist tot!

 

* * *

 

„Ich weiß, was sie Ihnen bedeutet hat, Julian.“

Julian Bashir blickte mit brennendem Blick zu O´Brien, mit dem er in den letzten Stunden fast eine ganze Flasche irischen Whisky geleert hatte. Es war nur ein schwacher Versuch, seinen Schmerz im Innern zu betäuben, aber es half zumindest etwas.

„Wirklich, Chief?“, fragte der Arzt mit wankender Stimme. „Wie können Sie das sagen? Das, was ich für Tia´Neryn empfunden habe, habe ich zuvor noch niemals für irgendeine Frau empfunden. Ich... ich hatte gehofft, ihr näher kommen zu können, und nun ist sie tot. Und ihr Mörder ist obendrein in dem Tumult entkommen. Wer kann ein Interesse daran gehabt haben, diese faszinierende Frau tot sehen zu wollen, Chief? Können Sie mir das sagen?“

O´Brien legte mitfühlend seine Hand auf Bashirs Schulter, bevor er ungewohnt sanft antwortete: „Nein, Julian, das kann ich nicht. Aber ich bin sicher, dass Odo den Mörder aufspüren wird, und dann wird er seine gerechte Strafe erhalten.“

Julian Bashir erhob sich von der Couch, auf der er und der Chief saßen, und blieb schließlich schwankend vor O´Brien stehen. „Das bringt sie nicht wieder ins Leben zurück, Chief.“ Er griff sich an den Kopf und erklärte: „Ich will jetzt nur noch ins Bett.“

Damit wankte der Arzt zum Schott.

„Soll ich Sie nicht besser zu ihrem Quartier bringen, Julian?“

„Keine Sorge, Chief, ich schaffe das schon“, lehnte der Arzt das Angebot ab und verschwand aus dem Quartier. Wie ferngesteuert marschierte er durch die Gänge der Station und erreichte schließlich sein Quartier.

Als er eintrat, vergaß er zunächst den Computer anzuweisen die Lichtquellen zu aktivieren. Prompt stieß er gegen sein Sideboard, auf dem einige Topfpflanzen standen. Er riss einen Bonsai-Baum zu Boden, den ihm die O´Briens zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatten, wobei die kostbare Porzellanschale klirrend zerbrach.

Der Arzt winkte nur seufzend ab und schlurfte hinüber zu seinem Schlafraum.

„Licht“, gab er endlich das Kommando. Zu seinem Leidwesen erfüllte ein starkes Flackern den Raum und nur unter großer Mühe erkannte er auf dem Wandchrono, dass es 23:46 war. Irgendein Relais musste defekt sein. Unter normalen Umständen hätte Bashir diesen Umstand ignoriert, doch in seinem jetzigen Zustand machte er sich daran, das betreffende Service-Paneel zu entfernen um selbst nach der Ursache zu forschen, was nicht einfach war, da er bereits begann, alles doppelt zu sehen. Dennoch griff er in die elektronischen Eingeweide. Prompt bekam er einen starken, elektrischen Schlag, der ihn einen Meter zurückwarf - gerade, als die Zeitanzeige hinter ihm auf 23:47 umsprang.

Vor den Augen des Arztes schien sich die Wand des Raumes wellenförmig zu verformen und langsam wieder zu glätten, bevor er das Bewusstsein verlor und ihn wohltuende Schwärze umgab...



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