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Last Desire Extra

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, dieses Kapitel war ein kleines Request von pri_fairy. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Schmetterlingskinder (Rumiko x Jamie)

Es war heiß… wahrscheinlich der heißeste Tag seit Jahren und Rumiko und Beyond saßen zusammen auf der Veranda und fächelten sich Luft zu. Es war so furchtbar heiß und die Hitze lähmte sie regelrecht und raubte ihnen die letzte Energie. „Ich halt’s nicht aus“, jammerte Beyond und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. „Mach, dass es aufhört.“ „Wie denn?“ fragte die 9-jährige Rumiko und hatte sich in ihrem Stuhl zurückgelehnt. „Es ist nun mal Sommer. Aber wir können ja auch gleich zum…“ „VERDAMMTE SCHEISSE, DU HURE!“ tönte es aus dem Haus und Glas zerbrach. Kurz darauf waren Schreie zu hören. Beyond zuckte zusammen und duckte sich, so als fürchtete er, dass gleich wieder Schläge folgen würden. Sofort stand Rumiko auf, setzte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm, so wie sie es immer tat, um ihn zu beruhigen. Ihr Körper war von blauen Flecken gezeichnet, mehr noch als seiner. Denn meist war sie diejenige, die die Schläge mit für ihn einsteckte, um ihn zu beschützen. „Keine Angst. Er wird sich an ihr abreagieren. Solange wir ihm nicht über den Weg laufen, wird er uns schon nichts tun. Außerdem werde ich auf dich aufpassen, versprochen. Komm, lass uns zum See gehen. Dort können wir ja schwimmen gehen.“ Beyond nickte und gemeinsam standen sie auf. Im Haus hörte man immer noch Schreie und das Geräusch von Schlägen. Für sie fast schon ein alltägliches Geräusch. Nur Beyond zuckte noch verschreckt zusammen, wenn sein Vater die Stimme erhob und ausfallend wurde. Rumiko tat es nicht mehr. Sie zeigte schon längst keine Angst mehr, denn sie wollte für ihren Bruder stark sein und ihn beschützen. Sie war die Ältere, sie konnte es aushalten. Deshalb musste sie sich um ihn kümmern, wenn es schon seine Mutter Cassandra nicht hinbekam und als Mutter auf ganzer Linie versagte. „Na komm, Beyond. Lass uns gehen.“ Damit gingen sie los und kamen dabei am Nachbarshaus vorbei, wo ein Schild mit der Aufschrift „Verkauft“ stand. Ein Junge spielte mit einem Fußball ganz alleine und wirkte etwas verloren. Rumiko und Beyond blieben stehen. „Anscheinend haben wir jetzt neue Nachbarn.“ „Ja, nachdem Dad die alten vergrault hat“, murmelte der Achtjährige leise und hielt sich geduckt. „Komm, lass uns weitergehen. Die ziehen auch sicher bald wieder weg, oder wollen nichts mit uns zu tun haben. Außenseiterkinder wie uns behandeln sie sowieso alle wie das Letzte.“

„Ach was. Vielleicht bleiben die neuen ja und der Junge macht auch einen netten Eindruck. Komm, wir gehen mal hallo sagen.“ Damit ergriff Rumiko Beyonds Hand und ging zu dem Jungen hin, der dem Ball hinterherlaufen wollte, dann aber ins Stolpern geriet und der Länge nach hinfiel. „Alles okay bei dir?“ fragte die neunjährige Halbjapanerin und half ihm wieder hoch. Dabei zeigte sich schnell, dass der Junge an den Ellebogen und an den Knien diverse Pflaster hatte. Offenbar war er nicht das erste Mal gestürzt und wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal. Er lächelte breit und nickte. „Ja, alles ist gut. Tut mir leid, ich falle leider oft hin. Hallo, mein Name ist Jamie, Jamie Miller.“

„Hi, ich bin Rumiko und das ist mein Bruder Beyond.“

„Oh toll. Wollen wir Freunde sein? Mein Dad und ich sind hier gestern eingezogen, aber ich habe noch keine Freunde, mit denen ich spielen kann.“

„Gerne“, rief Rumiko sofort und war begeistert, dann wandte sie sich zu Beyond. „Hey, was sagst du dazu?“ „Klar“, murmelte der Achtjährige, war aber weniger euphorisch, was aber auch daher kam, weil er wegen der letzten Übergriffe seines Vaters neben der Spur stand und immer verschlossener wurde. Aus diesem Grund bemühte sich auch insbesondere Rumiko, nicht zuzulassen, dass er völlig resignierte und nichts mehr empfand. Sie wollte seinen Lebenswillen erhalten und kümmerte sich deshalb liebevoll wie eine Ersatzmutter um ihn. Sie machte sein Frühstück, half ihm dabei, Sachen rauszusuchen und half ihm bei den Hausaufgaben, obwohl sie doch selbst nur ein Jahr älter war als er. Aber die Übergriffe von William Birthday und die diversen Selbstmordversuche und hysterischen Anfälle von Cassandra waren nicht das einzige Problem. Die ganze Stadt wusste über die Zustände bei den Birthdays Bescheid und dass die Kinder von ihrem arbeitslosen und versoffenen Vater verprügelt wurden. Da wollten keine Kinder mit solchen Außenseitern spielen und die Eltern verboten ihnen auch den Umgang mit diesem verkommenen Abschaum, der noch schlechten Einfluss ausüben könnte. Und insbesondere Rumiko hatte es als „Japsengöre“ schwer, weil sie auf jeden losging, der es wagte, Beyond zu schikanieren und sie selbst wurde von allen herumgeschubst, weil sie nur ein Adoptivkind war. Jeder wusste es, das war ja auch kaum zu übersehen, denn an ihren asiatischen Gesichtszügen ließ sich nur unschwer übersehen, dass sie asiatischer Abstammung war. Und so war sie nicht nur eine „Japsengöre“, sondern auch ein Adoptivkind. Warum sie von den Birthdays adoptiert worden war, wusste sie selbst nicht. Immerhin hegte Cassandra einen unerklärlichen Hass auf sie und misshandelte sie teilweise schlimmer als ihr Ehemann. Beyond hingegen brachte sie wenigstens etwas Liebe entgegen. Und oft genug durfte sich Rumiko anhören, dass sie nur adoptiert war, weil nicht mal ihre leiblichen Eltern sie haben wollten. Lediglich Beyond hielt zu ihr. Freunde hatte sie keine in der Schule. Auch wenn sie ein sehr hübsches Mädchen war, so blieb sie die Außenseiterin, genauso wie Beyond.
 

Jamie strahlte übers ganze Gesicht, als er hörte, dass die beiden mit ihm befreundet sein wollten und umarmte die beiden überglücklich. „Toll! Ich ha-ha-habe zum e-e-ersten Mal Freunde. D-d-d-danke.“ Er war so aus dem Häuschen, dass er heftig zu stammeln anfing. Sofort ergriff Jamie die Hände der beiden und rief „I-ich mu-mu-muss unbedingt Dad sagen, da-da-dass ich jetzt F-Freunde habe.“ Und damit lief er los, doch schon kurze Zeit später geriet er ins Stolpern und fiel wieder der Länge nach hin. „Hey, lauf besser etwas langsamer, sonst fällst du wieder hin.“ Rumiko und Beyond halfen ihm hoch und gemeinsam gingen sie ins Haus. „Dad! Dad!!!“ rief Jamie und wenig später kam ein groß gewachsener Mann mit langem Haar die Treppe herunter. Er hatte sich sein Haar zu einem Zopf gebunden und trug eine Brille. Gleich schon als sie ihn sahen, konnten Rumiko und Beyond ihn nicht leiden. Irgendetwas hatte er von William. Das spürten sie sofort. Jamie ging direkt zu ihm hin und war völlig aufgeregt. „Dad, i-i-i-ich ha-ha-ha-habe…“ „Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, du sollt gefälligst mit dem Stottern aufhören!“ unterbrach sein Vater ihn gereizt und gab ihm einen Klaps auf dem Hinterkopf. Nun war es Rumiko, die zusammenzuckte und sie warf Mr. Miller einen bösen Blick zu. Jamie ließ sich von dem Schlag überhaupt nicht beirren und erklärte freudestrahlend „Dad, ich hab Freunde gefunden. Das sind Beyond und Ru-Rumi-Rum-m-mi…“

„Du kannst auch Ruby sagen, wenn mein Name zu schwierig ist“, bot die kleine Halbjapanerin an und lächelte, aber Beyond wusste, dass seine Adoptivschwester innerlich kochte. Verübeln konnte er ihr das nicht so wirklich. Auch er war sauer, aber er wusste, dass er keine Chance hatte. Nicht gegen einen Erwachsenen. „Okay Ruby“, sagte Jamie und strahlte über beide Ohren. „I-i-ich g-g-g-glaube, das kann ich ga-ganz g-gut. Dad, darf ich mit den beiden spielen?“ Mr. Miller verschränkte die Arme und musterte die beiden. Es war schwer zu erkennen, was er darüber dachte, aber dann brach er sein Schweigen und fragte „Wollt ihr euch das wirklich antun? Jamie stottert nur, fällt ständig hin und ist selbst zu dumm zum Lesen. Er wäre nur anstrengend für euch.“ Als Beyond das hörte, funkelte für einen Moment lang etwas Mörderisches in ihm auf. Blanker Hass und Mordlust lagen in diesen unmenschlichen Augen und Rumiko sah das. Sie ergriff seinen Arm und das beruhigte ihn dann wieder. Dafür aber wandte sich seine Adoptivschwester an Mr. Miller und erklärte „Das ist uns egal!“ Und damit hatte sich die Sache für sie erledigt. Und für Jamies Vater offenbar auch. „Dann viel Spaß mit ihm.“ „Danke, Dad!“ Damit gingen sie wieder nach draußen und Jamie schien sich nicht sonderlich um die Worte seines Vaters zu kümmern. Stattdessen erklärte er nur „Me-mein Dad ist ein toller Dad. E-er macht sich immer große Sorgen um mich, weil ich d-d-dümmer bin als andere. Ich falle sehr oft hin und tue mir weh, d-d-da will er mich a-a-auch beschützen.“ Beyond und Rumiko tauschten kurze Blicke aus. Für sie stand fest, dass es definitiv nicht das war, was Jamie dachte. Sie wussten es besser. Und eben weil sie erkannt hatten, dass Jamie ebenfalls Schwierigkeiten mit seinem Vater hatte, stand für die beiden fest, dass der Junge zu ihnen dazugehörte und sie von nun an zusammenhalten würden. Sie waren Schmetterlinge, die gegen einen schweren Sturm zu kämpfen hatten. Er war genauso wie sie ein Außenseiter, der genauso zur Zielscheibe des Hasses und der Ablehnung werden würde wie sie beide. „Sag mal Jamie, wo ist denn eigentlich deine Mum?“ „M-meine Mum ist in den Himmel ge-gegangen“, erklärte der Siebenjährige und ging neben den beiden her und hatte nicht wirklich Ahnung, wohin der Weg sie führen würde. „Sie war sehr krank und als sie in den Himmel gegangen ist, da hat Dad gesagt, wir müssen umziehen. Es gibt hier eine spezielle Schule für mich, sagte er. Da kommen Kinder hin, die auch dumm sind.“ „Du bist nicht dumm“, erklärte Rumiko sofort und drückte seine Hand fester. „Nur weil du etwas langsamer bist als andere, heißt das nicht, dass du dumm bist. Dein Dad ist dumm, weil er dich als dumm bezeichnet.“ „Dumm sind allein jene, die auch Dummes machen“, stimmte Beyond mit ein und gemeinsam gingen sie durch das Maisfeld. Jamie war sprachlos und die Freude war nicht zu übersehen. „I-i-ihr haltet mich nicht für d-d-d-dumm?“ Ein einstimmiges „Nein“ war die Antwort und das machte den Siebenjährigen überglücklich. Als sie den See erreichten, zogen sie den größten Teil ihrer Kleidung aus und gingen im See baden. Das Wasser war angenehm und Spaß hatten sie obendrein. Da der See recht schwer zu erreichen war, kam kaum jemand hierher. So verbrachten sie den Tag an ihrem Lieblingsort und setzten sich am Nachmittag auf den Steg, um sich von der Sonne trocknen zu lassen. Und dabei kamen sie wieder ein wenig ins Gespräch. „Sag mal Jamie, stotterst du oft?“

„N-nur wenn ich a-a-aufgeregt bin“, antwortete er und hatte Mühe, das Stottern in den Griff zu bekommen. Und dabei sah man auch, wie sehr er sich selbst unter Druck setzte. „Und wenn du mal langsam sprichst? Vorhin hat das doch auch geklappt.“ „Ja, ma-manchmal schaffe ich es, ni-nicht zu st-st-stottern. Dad sa-sa-sagte, ich soll mich mehr a-a-anstrengen.“ „Das bringt nichts“, sagte Beyond nur und legte sich auf den Steg hin, um sich wieder aufzuwärmen. „Wenn du ans Stottern denkst, dann stotterst du. Red doch einfach so mit uns. Uns ist es egal, ob du stotterst.“ „Echt?“ Offenbar war es Jamie nicht gewohnt, dass jemand ihm sagte, dass es nicht schlimm war, wenn man stotterte. „Aber irgendwie ka-ka-kapier ich es nicht. Wi-wi-wie soll ich denn a-a-aufhören zu stottern, we-we-wenn ich e-es nicht ve-versuche?“ Rumiko versuchte es zwar zu erklären, aber Jamie bekam es nicht ganz so wirklich in den Kopf rein. Schließlich kam ihr eine andere Idee. Sie hatte erst kürzlich einen Film mit einem Stotterer gesehen und dem hatte es geholfen, wenn er sang. Vielleicht klappte das ja auch bei Jamie. „Dann sing einfach, wenn du etwas sagen willst, dann stotterst du auch nicht.“

„W-w-w-w-wirklich?“ Sie nickte und ermunterte ihn sogleich auch, es mal zu versuchen. Jamie dachte nach, fand dann aber eine Melodie, die ihm ganz gut gefiel und fing direkt mit dem Test an. „Mein Dad sagt, dass man nur mit dem Stottern aufhören kann, wenn man es ganz doll will und sich bemüht.“ Als Jamie klar wurde, dass er gerade wirklich mit dem Stottern aufgehört hatte, da war er völlig aus dem Häuschen und umarmte Rumiko stürmisch. „Ich ha-habe aufgehört zu stottern. Ha-hast du das gehört?“

„Ja, das hast du toll gemacht, Jamie.“ Stolz grinste er breit, während Rumiko ihm lobend den Kopf tätschelte. Und selbst bei Beyond schlich sich ein kleines Lächeln über die Lippen. In den nächsten Tagen und Wochen trafen sie sich immer häufiger mit Jamie. Gemeinsam gingen sie in die Stadt Eis essen, machten einen kleinen Ausflug in den Wald oder gingen zum See. Manchmal schlichen sie sich auch abends raus, um Glühwürmchen zu beobachten und den Grillen beim Zirpen zuzuhören. Jamies unschuldige und gutmütige Art und vor allem seine Unfähigkeit, jemals etwas Schlechtes über jemanden zu denken oder solche Dinge überhaupt zu begreifen, brachte etwas mehr Lebensfreude in die kleine Gruppe. Und auch Beyond begann immer mehr aufzutauen und sich auf diesen neuen Freund in der Runde einzulassen. Jamie konnte ihnen die Lebensfreude zurückgeben und sie beschützten ihn dafür. Als sie nämlich einmal zum Spielplatz kamen, da sahen sie, wie einige Kinder damit begannen, Jamie mit Steinen zu bewerfen und ihn zu beschimpfen. Während Beyond Jamie in Sicherheit brachte, schnappte sich Rumiko einen Ast und verdrosch die Kinder daraufhin. Alleine konnte Jamie nicht auf sich Acht geben und er lebte genauso in schwierigen Familienverhältnissen wie Rumiko und Beyond. Da war der Zusammenhalt unter ihnen stärker als bei anderen Kindern. Und weil sie einander hatten, fiel es ihnen leichter, ihr schweres Leben zu ertragen. Eines Tages aber, als Beyond die Sommergrippe hatte und krank im Bett lag, da kam Jamie vorbei und wollte Rumiko sprechen. „Was gibt es, Jamie?“

„Da-da-darf ich reinkommen?“

„Das geht nicht. Beyond ist ziemlich krank und du könntest dich anstecken. Was hast du?“ Etwas verlegen wich der Siebenjährige ihrem Blick aus und schien noch nicht ganz mit der Sprache rausrücken zu wollen. Dann aber beugte er sich vor und küsste sie direkt auf den Mund. Die zwei Jahre ältere Halbjapanerin war völlig überrascht und verstand nicht, warum Jamie sie geküsst hatte. „Warum hast du das gemacht?“

„Da-da-das ma-macht man doch, w-w-w-wenn man sich se-se-sehr g-gern hat, oder?“

„Äh… ja…“

„Ruby, i-ich m-m-mag dich so wie du bist. D-du hast mich n-nie geärgert o-oder gesagt, ich b-b-bin dumm. Ich ha-habe dich sehr gern u-und… äh…“ Er schaffte es kaum, weiterzureden und senkte schüchtern den Blick. „Ich mö-möchte dich heiraten, we-we-wenn wir erw-w-wachsen sind.“ Damit holte er ein rotes Seidenband hervor und gab es ihr. Er selbst trug eines am linken Handgelenk, da er Linkshänder war. „I-ich hab gesehen, wie d-d-die Erw-w-wachsenen R-r-ringe nehmen, u-um sich zu v-v-versp-p-prechen, dass sie sich immer lieb ha-haben werden.“ Rumiko war erst mal vollkommen sprachlos. Natürlich wusste sie, was das bedeutete, was Jamie da sagte. Sie ging immerhin schon in die dritte Klasse und da lernte man bereits, dass Ringe bedeuteten, dass man heiraten würde. Man blieb für immer zusammen, die Frau trug ein wunderschönes weißes Kleid und sah wie eine Märchenprinzessin aus, man machte dann Babys und hatte eine eigene Familie. Nun, sie hatte Jamie schon sehr gerne und auch sie hegte den Wunsch, eines Tages mal eine Familie mit ihm zu haben. Allerdings waren dies noch die Wünsche zweier Kinder, die noch recht naiv und unwissend in ihren Vorstellungen waren und noch in sehr einfachen Maßstäben dachten. Und so erwiderte Rumiko kurz und knapp den Kuss und band sich das rote Seidenband in ihr blondes Haar. „So und die müssen wir jetzt immer tragen“, erklärte sie. „Und das so lange, bis sich einer von uns Ringe kaufen kann.“

„Ja, da-das machen wir!“

„Und dann ziehen wir in unser eigenes Haus und gründen eine große, glückliche Familie. Und Beyond wird dann auch bei uns wohnen.“ Jamie nickte freudestrahlend und war auch dafür, dass Beyond bei ihnen wohnen sollte, wenn sie erwachsen waren. „Ja, dann ist er nicht so alleine.“ „Und außerdem habe ich ihm versprochen, dass ich immer auf ihn aufpasse“, ergänzte die Halbjapanerin. „Und wenn er niemanden hat, müssen wir uns beide gut um ihn kümmern. Das versprechen wir uns. Ich zeig dir, wie das geht. Mach’s mir nach.“ Damit hob Rumiko ihren kleinen Finger und als Jamie es ihr gleich tat, hakte sie ihren bei seinen ein. „Wenn man sich mit dem kleinen Finger etwas verspricht, dann darf es niemals gebrochen werden. Ganz egal was auch kommt. Und wir versprechen uns, dass wir heiraten, wenn wir erwachsen sind und dass wir und Beyond immer Freunde sein werden. Und wenn er ganz alleine ist, dann lebt er bei uns.“ So gaben sie sich gegenseitig dieses Versprechen und dann verabschiedete sich Jamie wieder und ging zurück nach nebenan. Rumiko ging zurück ins Haus und kicherte fröhlich. In diesem Moment war es ihr völlig egal, ob ihre Adoptivmutter rief „Hör auf so zu kichern, ich hasse das!“ und es gleich wieder den nächsten Ärger geben würde. Sie freute sich einfach so sehr, dass Jamie sie so sehr mochte, dass er sie sogar heiraten wollte, wenn sie erwachsen waren.

Zwar war es noch keine Liebe in dem Sinne, die Rumiko für ihn fühlte, aber sie hegte trotzdem den Wunsch, dass sie für immer zusammen bleiben würden. Und vor allem, dass sie immer das Trio sein würden. Drei Schmetterlingskinder, die gemeinsam gegen den Sturm ankämpfen würden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-04-22T14:26:49+00:00 22.04.2015 16:26
Das Kapital war großartig und ein bisschen traurig =) - =(
Wirklich schön beschrieben, wie Rumiko und beyond zusammen halten. Wie Feuer und Flamme =D Oder eher wie zwei Schmetterlingsflügel die nach Freihehit flattern. Auch Jamie tat mir wirklich leid, so ein gutes Herz und wird wie ein wertloses Vieh behandelt. Solche Menschen sind einfach nur herzlos. Doch Freundschaft und Hoffnung stärken ihre Zukunft.

LG^^Alien^^
Von:  pri_fairy
2015-04-21T19:42:11+00:00 21.04.2015 21:42
Ein wunderschönes Kapitel! ^^ ich hatte am Anfang wirklich Tränen in den Augen, weil mir Beyond und Rumiko so leid tun. Das muss furchtbar gewesen sein. Ich kann nicht verstehen wie niemand eingreifen kann, wenn es doch alle wissen. Alle schauen lieber weg und verachten die beiden Kinder, die gar nichts dafür können.
Aber auch Jamie hatte es nicht leicht. Seine Beschränkung ist vielleicht sogar gar nicht so schlimm, denn so merkt er nicht wie gemein sein Vater ist. Ob das wirklich gut ist darüber lässt sich streiten...
Die drei Freunde können froh sein sich gefunden zu haben. Ich finde Rumiko und Jamie so süß ^^ Ihre kindliche Ader besonders die von Jamie ist einfach allerliebst!:)
Der Titel ist aber auch sehr schön :)
Vielen Dank! :)
Antwort von:  Sky-
21.04.2015 21:57
Leider kommt es häufig vor, dass viele die Augen davor verschließen und nichts damit zu tun haben wollen. Aber kaum, dass so etwas öffentlich wird, sind sie die ersten, die erzählen, sie hätten ja schon immer so einen gewissen Verdacht gehabt. Unfassbar, aber so sind leider viele Leute.


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