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Dunkler als schwarz

Shinichi x Ran
von

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Kapitel 12: Zeitenwende

KAPITEL 12 - ZEITENWENDE
 


 

Während Heiji mit den Eltern des japanischen Opfers, Herrn Takeshi und Frau Mariko Kanagawa ins Revier fuhr, verließen Shinichi und Jenna die University of Arts. Sie hatten den Vormittag damit zugebracht, dort mit dem Dekan zu verhandeln, alle Studenten zu versammeln, die mit Öl malten und sich auf Porträts spezialisiert hatten, und dabei versucht, der Presse geschickt aus dem Weg zu gehen. Noch war erfreulich wenig los – aber Shinichi befürchtete, dem würde nicht mehr lange so sein.

Unter Umständen wartete Miss Shelley ja schon an der nächsten Ecke auf ihn.

Shinichi seufzte, verscheuchte das zynische Lächeln, das sich bei dem Gedanken an die aufgestylte Medientussi auf seine Lippen geschlichen hatte und wandte sich dann wieder dem Vorstand der Universität zu.

Der Mann, ein hagerer, langgestreckter Mensch mit schulterlangem, grauen Haar und stechend grauen Augen hatte sich bisher als wenig bis gar nicht kooperativ erwiesen, was seine Bitten bezüglich des Falls betraf.
 

„It is impossible to gather them in that short time. We are a university, not a school, they come and go as they want. And how on earth am I to know which kind of paint every single one of my students uses?“

Shinichi schaute ihn aufmerksam an, lächelte freundlich. Jenna beobachtete ihn aus den Augenwinkeln – und bewunderte ihn, dass er es schaffte, seine Wut nur auf seinen Daumen und Ringfinger zu beschränken, die er, unsichtbar für den Dekan, aneinander rieb, während sein Gesicht nichts weiter zeigte als endlose Geduld und allerbritischste Höflichkeit.

„Well, but you should have an overview concerning those who study in their eighth semester and paint in a realistic manner? Perhaps you even know whom of them has specialized on portraits…“

„Of course I have not!“

Der Mann hatte sich vor ihm aufgebaut, wirkte in seinem schwarzen Mantel noch hagerer und langgestreckter als er es ohnehin von Natur aus war, und schien zunehmend verärgert darüber, dass man es wagte, ihm seine Zeit zu stehlen.

Das Lächeln auf Shinichis Lippen bröckelte immer noch nicht. Jenna fragte sich wiederholt, aus welchem Stoff der Geduldsfaden ihres Chefs gestrickt war – ihrer war schon längst gerissen. Seit Minuten beackerten sie diesen Typen, hatten sich freundlich und formvollendet vorgestellt und ihre Marken gezeigt, ein Foto des Gemäldes vorgelegt und bissen seither auf Granit. Offenbar war der Dekan der UAL von der eher zurückhaltenden Sorte, was Kooperation mit der Staatsgewalt betraf.
 

„Do you have a search warrant?“

Shinichi seufzte leise.

„No, to be honest, I don’t.“

Er steckte das Foto zurück in seine Mappe.

„But for now, we don’t want to search anything. We don’t impute a crime. We are not accusing anybody. We are merely looking for witnesses…”

„If you have no search warrant, I ask you to leave my university. Please.“, fiel ihm der Dekan ins Wort – und an der Stelle fing Shinichis Lächeln tatsächlich zu zucken an.

Dekan Hammersmiths Stimme klang kalt – und seine Wortwahl fiel deutlich höflicher aus, als sie gemeint war. Jenna drückte ihr Rückgrat durch. So viel Starrsinn und Sturheit waren ihr zuwider und strapazierten ihre Nerven aufs Äußerste. Sie waren auf einer heißen Spur und dieser alte Dickschädel ließ sie knallhart gegen eine geschlossene Tür laufen.

„Now, you’ll listen to me, Sir. The kind of reaction you show is called …“

Doch sie hielt inne, als sie den scharfen Blick ihres Partners auf sich spürte.
 

„Well then, I cannot force you. But please count on a second visit of us soon, Mr. Hammersmith.“
 

Shinichi hatte das Wort übernommen, seine Stimme immer noch ruhig, allerdings war das Lächeln von seinen Lippen gewichen. Wie gewohnt streckte er dem Mann höflich seine Hand entgegen, ließ sie allerdings sinken, als der Mann den Gruß nicht erwidern wollte.

„I wish you a pleasant day.“
 

Damit drehte er sich um, verließ, Jenna im Schlepp, das Büro des Dekans.
 

Kaum fiel die Tür zu, griff Hammersmith nach seinem Telefon auf dem Schreibtisch, wählte zu seiner Vorzimmerdame durch.

„Yes, please? How can I help you…?“, quäkte ihm die unangenehme Stimme von Mrs. Kathy Carter entgegen.

„I don’t want to be disturbed in the next time. And tell Eduard Brady I want a word with him.“
 

Er hatte den Urheber des Bildes auf dem Foto entgegen jeder seiner Beteuerungen sofort erkannt.

Und in ihm läuteten die Alarmglocken penetrant laut.
 

Into what kind of trouble has this stupid brought himself this time?!
 

Ed Brady war ein begnadeter Künstler, allerdings nicht nur talentiert, was den Umgang mit Pinsel bedurfte, sondern auch, was seine Begabung betraf, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Er erinnerte sich daran, wie der Junge, der weder familiären noch freundschaftlichen Rückhalt vorzuweisen hatte, hier aufgetaucht war – ein Ex-Junkie, Schulabbrecher und obdachloser Herumtreiber - und sich sogleich erneut mit Drogenproblemen beladen hatte. Als er dann wegen Diebstahl in einem Elektronikgeschäft verhaftet wurde, um seine Sucht zu finanzieren, wäre er fast von der Universität geflogen. Einzig sein eigener Einsatz, den jungen Mann noch nicht aufzugeben, hatte ihn vor einem Schicksal auf der Straße mit noch mehr Drogen, noch mehr Kriminalität und einem vielleicht viel zu frühen Tod bewahrt.
 

Percival Hammersmith seufzte tief.

Er hatte etwas in Brady gesehen, das ihn sehr an sich selbst erinnerte. Das Gefühl des Verlassenseins, der Heimatlosigkeit. Des Nicht-Verstanden-Werdens. Er hatte ihm helfen wollen, hatte ihm die Adresse der UAL gegeben, als er ihn in der Nähe der Tower Bridge als Straßenmaler hatte arbeiten sehen. Und er hatte sich bestätigt gefühlt, als Brady gekommen war und aufgrund seiner Porträtarbeiten ohne Wenn und Aber aufgenommen wurde in den Kreis derer, die man für die Kinder der Musen hielt.

Nach dem Vorfall damals hatte er den Jungen ins Gebet genommen, ihn in die Drogenklinik einweisen lassen, Mäzene gefunden, die das bezahlten, weil sie an seine Kunst glaubten, und so hatten sie die Kurve damals noch gekratzt. Gerade so.

Nach ein paar kleineren Delikten – Raufereien, Alkoholmissbrauch und ähnlichem – hatte er es dann vor anderthalb Jahren geschafft, sich mit anderen Studenten bei einer Graffitiaktion verhaften zu lassen; die Anklage wegen Sachbeschädigung hatte ihm ein heftiges Bußgeld eingebracht, das er heute noch abstotterte, sowie eine zeitweilige Suspendierung von seinem Studium an der Universität.
 

Und dann war der Wandel gekommen – als er Meredith kennengelernt hatte.
 

Hammersmith lächelte.

Meredith Rowling war ein Engel. Sie machte aus Eduard einen besseren Menschen, hielt ihn von der Straße und von Schwierigkeiten fern, inspirierte ihn, machte ihn glücklich.
 

Und eigentlich hatte der alte Dekan der Universität, der über seine Studenten mit Argusaugen wachte, gerade über die, die Bewachung bedurften, angefangen, aufzuatmen - und zu glauben begonnen, zu hoffen gewagt, dass damit nun endlich die Akte Brady geschlossen war.
 

Offenbar war sie das nicht.

Er musste herausfinden, was da lief, bevor der Junge den Karren vollends an die Wand fuhr.
 

Major crime investigation, murder squad, New Scotland Yard, Eduard.

And they don’t send anybody… they send Mr. Holmes himself.
 


 

Shinichi seufzte, betrat das Freie, wartete, bis Jenna aufgeholt hatte. Er hatte das Gebäude mit langen Schritten verlassen, hatte nicht darauf gewartet, ob sie mit ihm Schritt halten konnte, oder nicht.
 

Nun stand er da, die Augen geschlossen, die Sonne auf seiner Haut genießend.
 

Dann wandte er sich um, als er das Knirschen des Kieses unter ihren Schuhen hörte.
 

„Jenna, you mustn’t forget your manners.“

Er öffnete die Augen, wandte sich zu ihr um. Seine junge Partnerin schaute ihn ertappt an.

„Of course, it is frustrating, everytime a person denies us his or her helping hand and cooperation. But we cannot force anyone to help us, unless we come up with a search warrant. But we always represent Scotland Yard – and in this position, we have to behave flawlessly, politely and patiently. What do you think is going to happen, if anyone complains about us? Scotland Yard has no use for bad press that is caused by a young sergeant unable to control herself. They are busy enough with me.“

Shinichi lächelte kurz, hatte ruhig gesprochen, jeglichen Tadel und jeden Hauch von Rüge aus seiner Stimme verbannt… dennoch glühte Jennas Gesicht in der Sonne, und das nicht nur vor Hitze.

„Yes, Sir.“

Sie schaute betreten zu Boden, stiefelte ihm dann hinterher, als sich auf den Weg zum Auto machte.

„So… what now?“

„Well, we’ll do him the favour and get him his search warrant.“

Er grinste forsch, sperrte den Wagen auf.

„And as for the dresses and tailor students, we’ll try another strategy; I’ve an interesting idea concerning this. Get in, Heiji should have…“
 

Seine Stimme verebbte, als er das gedämpfte Klingeln seines Handys vernahm. Er zog es aus der Innentasche seines Sakkos, hob ab und hielt es sich ans Ohr, lauschte aufmerksam der Stimme am anderen Ende. Seine Miene verdüsterte sich zusehends.

„Thank you, Sir. I’ve understood. We’re on our way. Did you inform Mr. Hattori as well? Fine. I think, we’ll catch him there. Goodbye.“
 

Er legte auf, starrte kurz in die Ferne, seine klaren Augen unfokussiert in den Himmel gerichtet.

„What is it?“, wagte Jenna schließlich leise zu fragen.

„Another victim, London Eye, Champaign gondola. She was found right now, only a few minutes ago, as someone wanted to use the gondola. It is likely that she has lain there for the whole night.“

Shinichi schluckte hart.

„And…?“

„Smoky gray dress, made of wild silk, young, red blonde woman, portrait showing her off in that dress…“

„Sounds like our man...“
 

Jenna merkte, wie ihr ein eisiger Schauer über den Rücken rann. Sie stieg in den Wagen ein, schnallte sich an, beobachtete den wie steinern wirkenden, nachdenklichen Gesichtsausdruck ihres Partners.

„A serial killer, then?“
 

Shinichi schluckte hart.

Dann nickte er scharf.
 

„A serial killer, then.“
 

Dann griff er erneut nach seinem Handy, tippte routiniert eine Nummer ein.

„Heiji, wo steckst du? Gut. Hör zu, du hast bereits… richtig. Nimm die Jubilee Line und fahr nach Westminster. Warte dort auf uns bei der U-Bahnhaltestellte in der Nähe der Westminster Bridge. Wir sind so schnell da, wie es geht.“

Er lauschte kurz ins Telefon.

„Ja gut. Bis dann.“

Damit legte er auf, startete den Wagen und fädelte ihn geschickt in den laufenden Verkehr ein.
 

Heiji am anderen Ende der Leitung seufzte lautlos.

Damit waren es gleich zwei Nachrichten, die seinen Freund heute hübsch aus der Fassung bringen würden… neben dieser zweiten Leiche, die da auf sie wartete, wartete auch noch die Nachricht auf Überbringung, dass sie hier war. Er verzog das Gesicht, stieg er die nächste U-Bahntreppe hinab und zwängte sich in einen der Wagen, um nach Westminster zu fahren.
 

Und Heiji war auch der erste, der am vereinbarten Treffpunkt, dem Big Ben, eintraf.

Shinichi und Jenna verspäteten sich kaum; er hatte sich gerade gegen die Brücke gelehnt, den Anblick des neogotischen Gebäudes genossen und sich die leichte Themsebrise um die Nase wehen lassen, als er die beiden auf sich zukommen sah.
 

Er ging ihnen entgegen, griff Shinichi kurz am Arm.

„Hör zu, ich muss dir etwas sagen…“, fing er an.

Shinichi zog die Augenbrauen hoch.

„Jetzt? Zum Fall?“

„Nein.“

Heiji wich seinem Blick aus.

„Kann es dann nicht warten?“

Shinichi klang ungeduldig und etwas abgehetzt, und er konnte es ihm nicht verdenken.

Andererseits wollte er ihn nicht eine Sekunde länger darüber uninformiert lassen, wem er hier, in seiner Stadt, in die Arme laufen könnte.
 

Es zu wissen, dass sie noch lebte, war die eine Sache.

Sie zu sehen eine ganz andere.
 

„Ich glaube eher nich‘, wenn ich ehrlich bin, Kudô…“, murmelte er also langsam, versuchte die richtigen Worte für die Botschaft zu finden, die er zu überbringen hatte. Ein lapidares „Ran is‘ hier“ wäre sicherlich Information genug, aber ganz so unvorbereitet wollte er ihm das nicht vor den Latz knallen.

Shinichi schritt zügig aus, warf ihm einen Blick zu. Jenna hinter ihm musste fast laufen.

„Dann musst du’s mir sagen, während wir gehen. Wir sind ohnehin schon spät dran…“

Statt eine Antwort von ihm zu bekommen, bemerkte er, wie Heiji auf einmal abrupt stehen geblieben war. Er folgte seinem Blick – und meinte im nächsten Moment, der Boden unter seinen Füßen würde ihm weggerissen.
 

Am anderen Ende der Brücke standen vier junge Damen, und waren sie gerade noch intensiv in ein Gespräch vertieft gewesen, starrten sie sie nun an.

Kazuha blieb stehen, hatte Heiji sofort gesehen – dann hörte sie es laut platschen, als ein Becher Caffé Frappée auf den Boden auftraf und explodierte wie eine Wasserbombe. Sie spürte kühle Spritzer an ihrem Bein, wandte sich Ran zu, die in einer Pfütze geeisten Kaffees stand, und wie erstarrt nur auf einen Punkt blickte.
 

Erst dann sah sie ihn.

Und fragte sich, wie sie ihn hatte übersehen können.

Shinichi.
 

Sherlock Holmes.
 

Er stand da, eine Hand an der Brüstung liegend, aber momentan sah es vielmehr so aus, als halte er sich daran fest, um nicht umzufallen. Er war kreidebleich, starrte Ran an wie einen Geist.
 

Klar, natürlich, du fürchtest ihre Reaktion, schließlich hast du sie einfach allein gelassen.
 

Hinter ihm und Heiji stand eine junge Frau in unscheinbaren Klamotten, deren Blick immer wieder von Shinichi zu ihnen schweifte. Kazuha bekam das nur am Rande mit; Sonoko, die neben ihr stand, hingegen umso mehr.
 

Heiji warf seinem Freund einen beunruhigten Blick zu.
 

Tja. Zu spät.
 

Er wollte etwas sagen und brachte doch kein Wort über die Lippen – er bezweifelte auch, dass Shinichi irgendetwas gehört, geschweige denn verstanden hätte.

Er war abrupt verstummt, stand wie schockgefroren neben ihm und schien kaum zu atmen. Für ihn existierte in diesem Moment nur eins.

Sie.

Und sie sah ihn an.
 

Heiji schluckte hart. Er hatte sehr wohl bemerkt, wie sich Shinichis Körper angespannt hatte, wie sich seine Finger um die Brüstung krallten, als wolle er sie in das Metall bohren. Seine Augen waren starr auf Ran gerichtet, ohne zu blinzeln - Heiji konnte nur ahnen, was in ihm vorging.

Sehr wohl ahnte er aber, dass für ihn die Welt gerade stillstand. Wenn es so etwas wie die Welt für ihn überhaupt noch gab.
 

„Du Bastard!“
 

Neben Kazuha explodierte die zweite Bombe; Sonoko schien buchstäblich in die Luft zu gehen, als sie losrauschte, ohne Rücksicht auf Verluste einem Hund, der eigentlich eher Handtaschenformat hatte, und eher in eben jene als auf den Boden gehörte, auf die Pfote trat. Sie hatte kein Gehör für das schmerzvolle Jaulen und das entrüstete Wettern seiner Besitzerin, stattdessen steuerte sie zielgerichtet auf Shinichi zu, der sich der nähernden Gefahr langsam bewusst schien, und sich ihr zuwandte.

Und dennoch machte er nicht einmal den Versuch, der Ohrfeige auszuweichen, die Sonoko ihm mit Wucht ins Gesicht pfefferte.

Er hielt sich nicht einmal die Wange.

Kazuha wusste nicht zu sagen, ob er den Schmerz überhaupt spürte.

Shinichi reagierte praktisch nicht, ließ Sonokos lautstarke und nicht eben jugendfreie Schimpftirade über sich ergehen, ohne ihr auszuweichen, sich wegzudrehen oder irgendetwas zu entgegnen. Nur mühsam zerrte Heiji die aufgebrachte junge Frau von seinem besten Freund weg. Shiho setzte sich in Bewegung, zog Ran mit sich. Kazuha rannte ihnen nach.
 

„Herrgott, Sonoko, nu‘ hör doch mal zu!“

Heiji hatte sie an den Schulter gepackt, versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

„Es interessiert mich nicht! Lass mich los! Lass mich LOS!!“

Sie kreischte, rammte ihm den Absatz ihres Schuhs in den Fuß woraufhin er sie losließ, nicht ohne laut und übelst zu fluchen. Sie hingegen hatte sich schon längst wieder ihrem Opfer zugewandt, das immer noch da stand, ohne die geringsten Anstalten zur Flucht oder Gegenwehr zu machen.

„Weißt du, was du ihr angetan hast!? Einfach so zu verduften, ohne ein Wort, ohne eine Meldung?! Keine Nachricht hast du hinterlassen, deine Eltern waren nicht zu erreichen, du bist praktisch im Nichts verschwunden, hast dich in Luft aufgelöst, du verdammter Egoist, wir haben uns Sorgen gemacht! Obwohl wir das nicht hätten tun sollen, weil du nämlich keinen weiteren Gedanken wert bist, denn so etwas tut man nicht, so behandelt man…“
 

Sonoko schnappte nach Luft. Shiho verschränkte ihre Arme nachdenklich vor der Brust, musterte ihn eingehend, konnte nicht leugnen, dass sie das nicht nur tat, um Gelassenheit auszudrücken, sondern auch, um ihre schlagartig kalt gewordenen Finger an ihrem Oberkörper aufzuwärmen.

Ihr Puls raste, und dennoch, ahnte sie, glich ihrer wohl noch einem gemächlichen Schritttempo, verglichen mit seinem.

Seine Hände zitterten so sehr, dass er sie tief in seinen Hosentaschen vergraben hatte, und dennoch sah sie es. Sein Gesicht war leichenblass, seine Lippen praktisch blutleer, auf seiner Stirn stand ein leichter Anflug von Schweiß. Und sie traute sich wetten, dass sein Herzschlag so sehr raste, dass er wohl sprichwörtlich kaum mehr zu spüren war.

Noch dazu der Blick, mit dem er Ran ansah.
 

Manchmal frage ich mich, ob du eigentlich weißt, was deine Augen alles verraten, über dich. Wohl nicht, sonst würdest du eine Sonnenbrille aufsetzen, nicht wahr?
 

Kudô…
 

Sie schluckte, als sie ihn eingehender ansah, bemerkte die Veränderungen an ihm – die nicht nur dieses unerwartete Treffen mit sich brachte, das sicherlich für sich schon reichte, um ihn aus den Fugen zu reißen, für ein paar Minuten.

Nein.

Da war mehr.
 

Und der Gedanke an dieses „mehr“ allein reichte schon, um ihr einen Schauer kalt wie eine Ladung Eiswürfel über den Rücken rieseln zu lassen.
 

Sie zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne, bewegte ihre Finger unruhig.
 

Da stimmt doch etwas nicht…

Welchen Dämon fütterst du nun schon wieder, Idiot?

Hast du nicht eigentlich endlich mal genug davon?
 

„Du glaubst, damit kommst du mir davon? Verdammt nochmal, ich will eine Erklärung! Ran will eine Erklärung! Ist doch so, oder, Ran?!“

Sonokos Stimme riss Shiho aus ihren Gedanken, ließ sich ihr zuwenden.

Die Kunstblondine stieß ihrer Freundin in die Rippen, die starr wie eine Marmorstatue neben ihr gestanden hatte, kaum atmete und fast ohne zu blinzeln sein Gesicht anstarrte, immer noch, als könne sie ihren Augen nicht trauen.

Und in diesem Moment bereit zu sein schien, ihm alles zu verzeihen, wenn er sie nur endlich in die Arme nehmen würde.

Sonoko starrte sie an; als sie merkte, dass sie von ihrer Freundin keine Unterstützung kriegen würde, fuhr sie weiter fort, sich alleine zu ereifern.

„Und eine Entschuldigung wäre auch fällig! Wie konntest du nur, wie…?!“

Sie merkte, wie die Wut erneut in ihr hochkochte, sie drohend einen Schritt näher trat.

Heiji warf ihr einen warnenden Blick zu.

„Jetzt isses genug, Suzuki.“

„Nein, ist es nicht! Und warum schlägst du dich auf seine Seite, du hast genauso geschimpft, du warst genauso enttäuscht, wie kannst du ihm so schnell verzeihen, wie…“

In Heijis Schläfe pochte eine Ader.

„Weil er einen verdammt guten Grund hatte! Er…“
 

„Nein!“
 

Seine Stimme schnitt scharf durch die Luft, ging ihnen allen durch Mark und Bein. Und er wusste, er hatte mit diesem einen Wort viel mehr verraten, als er wollte. Wohl aber immer noch weniger, als das, was Heiji gerade eben hatte erzählen wollen, und darauf kam es an. Mühsam atmete er ein und aus.

Heiji hielt inne, warf Shinichi einen überraschten und gleichermaßen verständnislosen Blick zu.

Shinichi schluckte, strich sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über die Augen, ehe er sich Sonoko zuwandte.

„Damit hast du völlig Recht.“

Seine Stimme verursachte Ran eine Gänsehaut. Sie klang wie immer, so unendlich vertraut – und gleichermaßen abgekämpft und müde. Er räusperte sich, strich sich über den Hinterkopf; so wie er es immer tat, wenn er unsicher war, von unten nach oben, brachte seine Haare damit noch mehr in Unordnung, als sie es ohnehin waren. Ran schluckte, musterte ihn eingehend. Er sah nicht eben so aus als hätte er sein Leben genossen, in den letzten Jahren.

Ganz und gar nicht.
 

„An mich sollte man keinen Gedanken mehr verschwenden.“

Er lächelte bitter, starrte zu Boden.

Als er aufsah, sah er Ran mitten ins Gesicht. Ihre Blicke trafen sich, und für ein paar Sekundenbruchteile schien die Welt still zu stehen. Das Lächeln bröckelte von seinen Lippen, als er ihr in die Augen sah.

Sein Kopf schien auf einmal wie leer gefegt, stattdessen überwältigte ihn dieses eine Gefühl fast; dieses Gefühl, das ihn bisher in seinen Alpträumen heimgesucht hatte, das Gefühl, das in ihm emporkroch, wenn er das Bild von ihr betrachtete.

Nur so ungleich stärker fühlte es sich an, und fragte sich, wie lang er das aushalten konnte.

Er sah sie nur an… sie sah aus wie immer, und doch ganz anders, aber egal was es war, das er an ihr liebte, es war immer noch da.

Und er wollte, wollte so gern einfach nachgeben. Wollte sie an sich ziehen, ihr Haar berühren, ihren Duft riechen und ihre Stimme hören - immer wieder ihre Stimme hören.

Ihre Wärme fühlen.

Einfach nur das.

Fühlen.

Damit er aufhörte, dieser Schmerz. Damit diese Sehnsucht endlich ein Ende hatte.

Er wollte einfach glücklich sein, dass sie lebte.

Wollte fühlen, dass sie lebte, es spüren, nur kurz, nur…
 

Dass er das nicht konnte, weil er nicht durfte, er es sich nicht erlauben wollte, brachte ihn fast um den Verstand.
 

Shiho sah von einem zum anderen, merkte, wie ein Schaudern sie ergriff. Sie konnte die Sehnsucht fast spüren, sicher aber sah sie sie; und auch Ran musste sie sehen, wenn sie nicht völlig blind war.

Ran trat einen Schritt näher, zögernd, ihre Augen weiterhin fest auf ihn gerichtet.

„Shinichi…“

Der Klang ihrer Stimme brachte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.

Mit Mühe kämpfte er alle Gefühle nieder, die sich gerade emporwinden und ihn unter ihre Kontrolle hatten bringen wollen, und schüttelte den Kopf, bestimmt, brach damit den Blickkontakt.

Als er sprach, hatte er sich wieder Sonoko zugewandt.

„Du hast ganz Recht, ich bin ein egoistischer Bastard, der sich aus dem Staub macht, wenn‘s ernst wird, und der sich nur für eine Sache interessiert, und das ist seine Arbeit. Also bitte, macht das. Hasst mich. Vergesst mich. Denkt nicht mehr an mich. Und verschwindet aus dieser Stadt, wenn ihr wisst, was gut für euch ist.“

Seine Stimme klang bitter, und genauso bitter war das Lächeln auf seinen Lippen.

Sonoko starrte ihn an, sprachlos. Ran neben ihr schien fast in Ohnmacht zu fallen; sie sah ihn an, immer noch unentwegt, und fühlte sich, als würde in ihr gerade zum zweiten Mal etwas ganz fürchterlich und irreparabel zu Bruch gehen.
 

Dann durchschnitt ein Handyklingeln die Stille. Shinichi zuckte zusammen, griff in seine Sakkotasche, holte das Mobiltelefon heraus, nahm das Telefongespräch entgegen und hörte kurz zu, begann dann ruhig und sachlich, jedoch mit merklich beunruhigter Stimme auf Englisch in das Telefon zu sprechen. Kazuha hingegen näherte sich ihrem Freund, griff nach seiner Hand, zog ihn an sich.
 

„Heiji, ich kauf ihm kein Wort ab. Was is los? Du weißt es doch?“
 

Sie durchbohrte ihn mit einem Blick aus grünen Augen. Heiji seufzte, griff sie an der Hüfte und drückte sie an sich, merkte erst jetzt, wie glücklich er sich schätzen konnte, als sein Blick auf Ran fiel. Eine einzelne Träne rollte aus ihrem Augenwinkel, und er wusste, dass Shinichi sie sah.

So wie er immer alles sah, auch wenn er ihr scheinbar den Rücken zuwandte.

Und er wusste, dass er gerade innerlich still und leise an die tausend Tode starb, einen nach dem anderen, und einer schmerzvoller als der andere, als er gegen den Drang ankämpfte, sie einfach in die Arme zu nehmen und nie mehr loszulassen.

Heiji presste die Augen zusammen, dann schüttelte er den Kopf.

„Wenn er nich‘ reden will, werd ichs auch nich tun, Kazuha. Das weißte.“

Sie lächelte verständnisvoll.
 

Deine Loyalität hat er also wieder, Heiji.

Dann is ihm auch zu vertrauen.

Und warum auch immer er gegangen is, er hat sie nich grundlos verlassen.

Aber warum verhält er sich jetzt so?

Was treibt ihn denn immer noch?
 

Ihre Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als sie Shinichis Stimme hörte.

„Wir…“

Heiji ließ sie los.

„Sie wart‘n wohl schon…“

Shinichi nickte schwer, strich sich übers Gesicht.

„Ja. Die Spurensicherung ist da und bestätigt die erste Meldung von vorhin.“

Er schluckte hart.

„Ein weiteres junges Mädchen, ein Bild, ein hellgraues Kleid.“

Unwillig wandte er sich den anderen zu, schaute sie ernst an.

„Hört zu, es ist mir gleich, was ihr von mir denkt. Aber fliegt nach Hause, momentan ist hier ein Serienmörder unterwegs, und er hat es auf junge Frauen in eurem Alter abgesehen. Und wenn ihr schon nicht abhauen wollt, passt wenigstens auf euch auf. Haltet euch fern von Schneidern und Malern oder Designern oder was auch immer für Berufe, die damit verbunden sind. Ich hab wenig Lust...“

Er brach ab, drehte er sich um, ohne den Satz zu vollenden und ging. Kurz warf er einen Blick zurück, sah Ran, die ihm hinterherblickte.

Sah die Tränen in ihren Augen, die Enttäuschung, die Verständnislosigkeit.

Und hasste sich und dieses Leben einmal mehr.
 

Hinter ihm her lief Jenna, die während der Geschehnisse einfach nur fassungslos daneben gestanden hatte. Ihr verwirrter Blick sprach Bände. Shinichi bemerkte sie erst, als sie neben ihn trat, schnelle Schritte machte, um mit ihm mitzuhalten, und stöhnte lautlos auf. Jenna hatte er völlig vergessen; und er wollte sich gar nicht fragen, was sie von ihm nun dachte.

„Sir…“, fing sie an, aber er schüttelte nur den Kopf, hob die Hand abwehrend, brachte sie so zum Schweigen. Im Moment fühlte er sich sichtlich überfordert, irgendetwas klar zu stellen. Heiji starrte ihn an, seufzte.

„He’ll explain later. Rather private business, that is, anyway. As you might have observed.”

Dann griff er nach Jennas Arm, zog sie mit sich, die sich widerstandslos von ihm führen ließ. Shinichi hingegen wurde immer langsamer, als der Schock ihn einholte. Er hatte nicht gedacht, dass es ihn so treffen würde, sie zu sehen. Er hatte doch gewusst, dass sie lebte. Er war doch gefasst darauf gewesen. Oder doch nicht?
 

Ihm wurde übel.
 

Sie lebt. Und sie ist hier.

Und sie…

Sie…

Wie sie… mich angesehen hat…
 

Als sie außer Sichtweite waren, blieb er stehen, lehnte sich schwer atmend gegen eine Telefonzelle; hinter seiner Stirn pochte es, in seiner Brust schlug sein Herz schmerzhaft gegen seinen Brustkorb, raubte ihm den Atem und jeden Willen, auch nur noch einen Schritt vorwärts zu tun. Heiji, der mit Jenna schweigend vorangegangen war, hielt inne, starrte ihn an. Kopfschüttelnd trat er auf ihn zu.

„Kudô. Geh zurück und rede mit ihr. Stell das klar.“

„Nein.“

Seine Stimme klang gequält, auch wenn er versuchte, sie fest klingen zu lassen.

„Das geht nicht, das weißt du. Ich will nicht. Gerade, falls…“

„Falls was…?“

Shinichi schluckte; sein Blick verlor sich ins Nichts, ehe er den Kopf schüttelte. Heiji hingegen schaute ihn verärgert an.
 

„Du weißt doch…“

Shinichi schluckte schwer; nur mit Mühe schien sich sein Adamsapfel einmal nach unten wieder nach oben zu bewegen.

„Sie lebt, und… das ist… das ist für mich ein Geschenk. Ein unfassbares, unglaubliches Geschenk! Sie wäre wegen mir fast gestorben. Das darf nicht noch einmal passieren, wenn sie… ich kann nicht garantieren, dass sie…“

„Ein langes Leben kannste ihr auch nicht garantieren, selbst wenn de nicht unter Verfolgungswahn leiden würdest.“

Heiji starrte ihn aus Halbmondaugen genervt an.

„Abgesehen davon haben die seit fünf Jahren ihre Köpfe unten gehalten. Glaubste wirklich…“
 

Shinichi sah ihn nicht an, seufzte. Langsam schüttelte er den Kopf, seine Miene wurde ernst.
 

„Sie warten darauf. Darauf kannst du Gift nehmen. Und eines Tages, vielleicht nicht heute, vielleicht auch nicht morgen… aber eines Tages… werden sie kommen. Und sich rächen. Und dann soll es, wenn es denn sein muss, diesmal verdammt nochmal den Richtigen erwischen.“

Er schaute auf, in seine Augen war ein gefährliches Funkeln getreten.

„Er hat es versprochen. Und ich baue darauf, dass er sein Versprechen hält, denn ich hab diese Rechnung noch offen, verdammt!“
 

Seine Stimme war auf ein leises Zischen gesunken. Jenna schaute ihn verdutzt an; sie verstand die Sprache nicht, aber hörte sehr wohl den Ernst… und auch die Angst im Tonfall ihres Chefs.

Und sie sah etwas in seinen Augen glänzen, dass sie dort noch nie gesehen hatte.

Zorn.
 

Heiji hingegen schüttelte den Kopf.

„Die werden umbringen, wen se wollen, egal ob du das willst oder nich‘. Aber egal was du tust oder nicht tust, so wie du grad aussiehst, kauf ich dir nicht ab, dassde in ner Verfassung bist, in der man nen Fall lösen kann. Willste nicht…“
 

Shinichi seufzte, schaute ihn nachdenklich an.

„Du hast ja Recht.“

„Also was?“

„Also…“, Shinichi nickte Jenna zu, die ihn überrascht ansah, „geht ihr schon mal vor. Jenna kann sich ausweisen und weiß, wo die Polizei erwartet wird, ich habe sie im Auto schon informiert. Und ich krieg mich solange wieder ein, in eine Verfassung, in der man einen Fall lösen kann, wie du es nennst. Ich komm in maximal fünfzehn Minuten nach.“
 

Er schluckte, wischte sich über die Augen; als er nun sprach, war nichts mehr in ihnen zu sehen außer die altbekannte Müdigkeit. Jenna schluckte nachdenklich, befingerte die Knöpfe ihrer Jacke mit ihrer Hand.

„Es ist nur… so unfassbar zu sehen, dass sie lebt. Es ist… nach all der Zeit, in der ich dachte, sie nie wieder sehen, ihre Stimme nie wieder hören zu können… mehr, als ich ertragen kann… im Moment.“

Heiji sah ihn nachdenklich an.

„Du bist ein Idiot, das weißte, oder? Ich frag mich, was passieren muss, bis’des endlich kapierst. Eigentlich dachte ich, ich wär in der Hinsicht der Dümmere von uns beiden…“

Shinichi hob den Blick, schaute ihn empört an.

„Bitte?“

„Gib doch einfach einmal nach.“

„Hm?“

Shinichi sah auf, schaute ihn verwirrt an.

„Geh hin, nimm sie in die Arme, gestatte dir das doch einfach… zu fühlen, dass sie lebt. Sie… wird’s dir nicht übel nehmen. Falls es dir nicht aufgefallen ist… das… war das einzige, was in ihren Augen zu sehen war, ihr quer übers Gesicht geschrieben stand. Dieser eine Wunsch, dir endlich nah zu sein.“

Er schüttelte den Kopf, grinste schief.

„Und das sag ich dir, als absoluter Grobmotoriker, was Gefühle und Romantik betrifft. Und Ran hat sich das verdammt nochmal verdient.“

Shinichi schluckte, schien tatsächlich kurz nachzudenken; dann schüttelte er den Kopf.

„Nein.“

„Warum denn nich‘…?! Hör mir doch auf mit dem ganzen Quatsch – ich bin selber Polizist, ich weiß auch, dass Kazuha in meiner Nähe nich‘ immer sicher is, weil’s ein paar Verrückte gibt, aber davon lassen weder ich noch sie uns abhalten, also was willste!? Verdammt, Kudô!“

Heijis Stimme war laut geworden.

„Du hast dich aber nicht mit ihnen angelegt, Hattori. Abgesehen davon finde ich, du kannst erst dann mitreden, wenn in deinen Armen…“

Er brach ab, als er Heijis Blick bemerkte, schluckte, schwieg betreten.

„Entschuldige, das war unangebracht. Aber… ich weiß das doch. Ich weiß das alles, und bis zu diesem einen Moment sah ich das genauso wie du. Aber die sind… einfach eine Nummer größer. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie mir nicht sogar ne Nummer zu groß sind.“

Shinichi rieb sich erschöpft über die Stirn, ließ die Hand kraftlos sinken. Der Osakaner schaute ihn betroffen an.

„Ich wage nicht, ihr zu nahe zu kommen, bis sie nicht wirklich weg sind. Ich will sie nicht nochmal verlassen müssen, das tut uns beiden auch nicht gut…“

„Also dann lieber gar nich‘ anfangen…?“

Heiji schaute ihn ernst an.

„Genau das.“
 

Er räusperte sich, straffte die Schultern.

„Ich sagte es dir, wenn sie weg sind, versuch ich’s nochmal, wenn‘s sein muss kriech ich auf Knien zurück nach Tokio, zu ihr. Aber nicht jetzt.

Und jetzt geh schon vor, ich komm gleich nach. Es sollte… ja nicht schwerer sein, zu verstehen, dass sie lebt, als dass sie tot ist. Und damit bin ich ja auch… irgendwie klar gekommen.“

Er lächelte das aufgesetzteste Lächeln, das Heiji je gesehen hatte. Der junge Kommissar sah ihn betrübt an, kniff die Augen zusammen, massierte sich kurz die Nasenwurzel. Allerdings sah er auch, dass momentan auf kein Durchkommen zu hoffen war, und so drückte er ihm nur die Schulter, ehe er sich umdrehte und Jenna mit sich winkte. Sie warf ihrem Partner, der wieder gegen die Telefonzelle gesunken war und auf die Themse blickte, einen beunruhigten Blick zu.
 

Shinichi wartete, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden waren, ehe er die Hand hob, sie sich gegen den Brustkorb presste. Stöhnend atmete er aus, versuchte Herr über seine Gedanken, seine Gefühle zu werden. Schweiß war ihm auf die Stirn getreten und alles, absolut jede Faser in seinem Körper und jede Zelle in seinem Gehirn schrie ihn an, endlich zurück zu gehen und sie in den Arm zu nehmen. Heiji hatte Recht gehabt, was diesen Wunsch betraf; er schien fast übermächtig, und Shinichi fragte sich ernsthaft, welcher Teil in seinem Hirn noch übrig war, der abgebrüht und sachlich genug war, ihn hier eisern stehen zu lassen.
 

Sie ist hier.

Was jetzt?
 

Müde strich er sich über die Stirn, atmete kontrolliert ein und aus, starrte in den wolkenlos blauen Himmel über London.

Dann ging er los, langsam, immer noch darauf bedacht, ruhig zu atmen, machte sich auf den Weg zum Tatort.

Und bemerkte nicht die junge blonde Frau, die zufrieden lächelnd am anderen Ende der Brücke an der Brüstung lehnte, ihr Notizbüchlein wegsteckte.
 

„I hope, you got it, Sean?“

Der pickelgesichtige Fotograf nickte eifrig.
 

„‘course, Vicky.“
 

_______________________________________________________________________
 

Hallo, my dears!
 

Well.

This is it.

Ran ist da und die Welt versinkt im Chaos… *garharhar*
 

Und an der Stelle habe ich eine Ankündigung zu machen. Einige haben mich darauf angesprochen, dass meine Kapitel sehr lang sind (ich weiß T.T) was zwar schön zu lesen ist, weil viel zu lesen ist, aber das Schreiben eines Kommentars schwieriger macht, weil mehr Zeit vonnöten ist. Dazu kommt der in manchen Kapiteln etwas höhere Englischanteil. Deshalb werde ich nun den Ladezeitraum erhöhen – die Kapitel erscheinen nunmehr zweiwöchentlich, nicht mehr wöchentlich. Es wird, wie immer, im Weblog ein Vorgeschmack aufs folgende Kapitel zu lesen sein.
 

Ich hoffe wirklich, das kann euch nun dazu animieren, auch mir ein wenig Auftrieb zu geben, wenn das Tempo hier etwas reduziert ist.Sollte das auf wenig Gegenliebe stoßen, lasst es mich wissen, ich bin flexibel und kann alle verstehen, die gern wöchentlich lesen – aber dann will ich auch was von euch sehen, hier.
 

Klar, ich weiß, die Geschichte wird gelesen, wohl, ich seh ja die Favoritenzahl.

Allerdings, und das muss ich in aller Ernsthaftigkeit betonen, Leute – das, was das Hochladen ausmacht, ist nicht, seine Geschichte im Browserfenster vor lila Hintergrund zu sehen, sondern eure Reaktionen zu lesen! Wie diese Story auf jemanden wirkt, der sie nicht kennt, der nicht weiß, was noch kommt. Die Interaktion mit euch, euer Lob, eure Kritik. Das ist alles, was ich für die viele Arbeit kriegen kann – also bitte – wer das hier gut findet, lasst es mich wissen. Wer das hier schlecht findet, bitte auch – ich bin genauso Amateur wie ihr und für jeden Tipp dankbar. Ich wills nicht ständig wiederholen müssen.

Macht mir die Freude, falls ich euch mit meiner Geschichte eine Freude mache.

Zu diesem Kapitel gibt’s ein Fanart, by the way. Ihr dürft selbst entscheiden, ob es prophetischer Natur ist ;)
 

Beste Grüße,

bis in zwei Wochen,

eure Leira



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Leylis
2016-11-22T03:49:04+00:00 22.11.2016 04:49
Hurra, Wiedersehen am London Eye... welch ein Zufall ^_^

Hab mich schon gefragt, wer wem zuerst in die Arme läuft, zumal ja die Mädels auch das gleiche Kaufhaus anpeilen wie die Kudôs. Klasse beschrieben, die Reaktionen der einzelnen Charaktere beim Aufeinandertreffen. Gerade Sonoko finde ich extrem gelungen :-P armer Shinichi. Und das mit der Presse klingt ja auch Unheil verkündend... zumal es ja nur ne Frage der Zeit ist, bis Gin auf Ran aufmerksam wird, wenn evtl. über sie berichtet wird. o_O

Eine Anmerkung am Rande, weil ich inzwischen zum zweiten Mal drüber gefallen bin... "murder squad" für Mordkommission klingt in meinen Ohren iwie befremdlich... zumal squad doch mehr ein Einsatzkommando ist... irgendwie liegt mir department an... und homicide statt murder... wobei ich eigl. keine Ahnung hab, wie Scotland Yard unterteilt ist.

Nya, mal schauen, wies weitergeht.
Von:  Linelus
2015-07-23T16:29:44+00:00 23.07.2015 18:29
Liebe Leira...

Ich hinke SCHON WIEDER hinterher, was ist denn da los?! Es war die Hitze, glaub ich... es MUSS die Hitze gewesen sein, alles andere ist keine Entschuldigung :(
Was für ein famoses Kapitel... ich hab es regelrecht inhaliert. Es war schön, mal einen näheren Einblick in Ed's Leben und seine größeren und kleineren Sünden zu bekommen. Mir erschließt sich langsam immer mehr, warum er sich so an sein Mädchen klammert, klar, er liebt sie von ganzem Herzen, aber scheinbar ist sie der einzige Faktor in seinem Leben, der ihn dauerhaft auf der geraden Bahn hält. Die Fürsoge seines Professors war nicht genug, genau so wenig wie die Liebe zu seiner Kunst. Armer Eduard. So sinnlos sein Versuch erscheinen mag, die Sache durchzuziehen - ich verstehe ihn zumindest jetzt ein bisschen besser. Auch wenn es in einer Katastrophe enden wird.

Aber jetzt zur "bridge over troubled water"!! Das schwappen, blubbern und rauschen die Gefühle! Sonoko ist der Hammer, so stell ich mir meine beste Freundin vor die sich den Kerl vornimmt, der mir das Herz zum gefühlten hundertsten Mal gebrochen hat! Erstens passt es verdammt gut zu der impulsiven, lauten Sonoko von Gosho, zweitens ist diese Reaktion absolut gerechtfertigt. Was soll man denn auch von so einer Pappnase wie Shinichi denken? Haut ab ohne Aufwiedersehn...

Ran... naja, sie war einfach Ran. Schockiert, sprachlos, unfähig sich zu rühren - unfähig zu hassen. Die Liebe, die du und der Conan-Erschaffer da modelliert, ist für mich schier gar unfassbar. Ich weiß, was es bedeutet verliebt zu sein und geliebt zu werden, aber Ran's Gefühle liegen für mich in Sphären, die mir unbekannt sind. Ich glaube nicht, dass ich jemandem im selben Augenblick, ind dem ich ihn zum ersten Mal seit VIELEN Jahren wieder sehe, vergeben könnte, wenn er so auf meinem Herz herum getrampelt wäre. Aber dein Schreibstil ist herrlich. Das Knistern ist wirklich spürbar, ich war noch nie in London, geschweige denn auf dieser Brücke, aber mit dem Aufklatschen von Ran's Becher konnte ich einfach nicht anders, als mich dem sagenhaften Kopfkino hin zu geben.
Shinichi, du Vollidiot. Du siehst sie, du fühlst sie ja quasi schon - SCHNAPP SIE DIR UND LASS SIE NIE WIEDER LOS!! Nein? tust du nicht?? Mooooooah *theatralisch die Hände vors Gesicht schlag* Was ist die vollendete Steigerung von Vollidiot?! NUR DIE käme dem gerecht, was ich ihm am liebsten um die Ohren hauen würde T-T Schickst sie mit der nüchternen Feststellung weg, dass du eingestehst ein Arsch zu sein und schickst sie am liebsten in den nächsten Fliege nach Japan... Jepp. Das ist sie, die Lösung all deiner Probleme *schnauf*

Bei Shiho und Kazuha tu ich mir ein bisschen schwer. Erstere, weil ich die so wie so noch nie durchschauen konnte mir ihrer selten emotionmalen, eher nüchternen und schweigsamen Art. Außerdem kam diese Situation zwar mehr als überraschend, aber sie hatte sich wenigstens schon mal mit dem Gedanken an Shinichi befassen können. Kazuha wird Heiji wohl von oben bis unten ausquetschen oder es zumindest versuchen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommt, in Voraussicht auf die nächsten Ereignisse bin ich gespannt ob es Zeit dafür geben wird. Ich bin gespannt ob erst unsere Ladies oder der Rest von London alles über Sherlock erfahren wird - dank einiger Reporter, die ihr bestes geben werden ihren Job gut zu machen...

Auf zum nächsten Kapitel, ich kam nonet mal dazu es zu lesen *schwitz*
Von:  Roter_Panda
2015-07-21T18:31:52+00:00 21.07.2015 20:31
So, jetzt komme ich auch endlich dazu.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mal wieder umwerfend ist die ganze Atmosphäre, die du vom ersten Wort ab über das gesamte Kapitel aufbaust. Man ist sofort in der Geschichte drin und fiebert richtig mit!
Toll fand ich mal wieder diese ganzen Verstrickungen der Geschichte. Dass der Dekan Eduard von der Straße geholt hatte, hatte ich schon wieder total vergessen. Hach, ich bin schon richtig gespannt, wie es da weiter geht. Es ist super spannend, auch die Geschehnisse in den anderen Erzählsträngen mitzuerleben und nicht alles aus Shinichis Sicht oder so zu sehen.

Und nun mein liebster Teil: Das Treffen auf der Brücke! Mann, oh, Mann, da spielt so viel rein und ich kann es mir richtig bildlich vorstellen! Während des Lesens fiel mir irgendwann ein, dass sie ja auf einer belebten Brücke stehen. Das heißt, dass neben dieser ganzen Szene ständig Touristen noch an ihnen vorbei gehen. Der Schockmoment auf Seiten Rans als auch auf Seiten Shinichis ließ die ganze Erzählung so arg von allem anderen losgelöst wirken. Als würden alle Beteiligten in einem Traum oder einer Vision sein und alles andere um sie herum ausblenden. Und Jenna passt ja da auch nicht richtig rein und das merkt sie auch. Sie tat mir fast schon etwas leid, wie sie da stand - eigentlich mittendrin und gleichzeitig so überhaupt nicht mittendrin, weil sie kein Wort versteht, aber merkt, dass irgendetwas nicht stimmt.
Richtig richtig super fand ich, den Moment aus verschieden Blickwinkel erfahren zu dürfen. Jeder der Beteiligten hatte eine komplett andere Auffassung und Gedanken zu der Situation und das war so unfassbar spannend! Wie Sonoko einfach Sonoko ist - das war genau die richtige Reaktion! Heiji kennt die ganzen Hintergründe und reagiert deshalb komplett anders. Er leidet eher richtig mit und würde am liebsten allen alles erzählen, um diese unangenehme Situation aufzulösen. Und wie er dann merkte, wie glücklich er sein kann, mit Kazuha eben nicht in einer solchen Situation zu stecken - ich hab richtig mitgefühlt! Shihos Gedanken passten auch wieder so unfassbar gut - wie ich dir schon geschrieben hatte: ich hatte fast wieder ihre Stimme in meinem Kopf!
Generell hatte ich die ganze Zeit die Sehnsucht und Anspannung von Shinichi und Ran regelrecht gespürt - Bevor diese Sehnsucht weiter unten überhaupt zur Sprache kam! Allein deine Beschreibungen über ihre Reaktionen hatten gereicht, um das bei mir auszulösen. Ich saß da, hielt mich am Schreibtisch fest und hatte fast angefangen, dran zu rütteln und zu rufen: "Jetzt nimm sie endlich in den Arm!!!!" - es hatte wirklich nicht viel dazu gefehlt! :D
Also nochmal: Top!

Die Reporterin am Schluss hat bei mir tausend Fragen aufgeworfen. Was genau wird sie schreiben? Was hatte sie vorher mitbekommen? Was geschiiiieht nun?!?!

Umsomehr freue ich mich riesig auf das nächste Kapitel und grinse gerade wie ein Honigkuchenpferd, weil ich weiß, dass das nächste schon da ist und nur noch auf mich wartet, hehe!

Bis bald also!
Brynja
Von:  Black_Taipan
2015-07-10T07:34:04+00:00 10.07.2015 09:34
Liebe Leira,

entschuldige, dass ich gewisse Kapitel bisher unkommentiert gelassen habe. Einerseits möchte ich zwar verärgert rufen, dass ich jede Woche ein tolles Kapitel lesen möchte - da du aber auch ein Anrecht auf Kommentare hast und ich vielleicht besser im Stande bin der Pflicht des Kommentierens nachzukommen, indem du den Hochlade-Rhythmus veränderst, unterstütze ich die Anpassung. *heftig nickt*

Irgendwie habe ich gerade noch das "prophetische Bild" im Hinterkopf und muss mich jetzt aber auf das Kapitel konzentrieren, das ja eben nicht so lief wie das Bild es zeigt.
Dieses Kapitel war so.... *aaaaargh*. Man möchte die Leute wie Sonoko, die ständig das falsche denken, aus der Szene werfen, da man befürchtet, dass sie etwas falsches sagen könnten... Dabei ist es ja auch logisch, dass sie so denken.
Gleichzeitig möchte man Shinichi, der leider auch seine Gründe hat, so zu handeln, wie eine Puppe in die richtige Richtung dirigieren.
Die beiden, die in diesem Kapitel einen Fanclub von mir bekommen, sind Heiji und Kazuha. Dieses "Gib doch endlich einmal nach" von Heiji war super. Leider hatte er auch keine Zeit um Shinichi vorzuwarnen - der kriegt einfach die volle Ran-Überraschung ab und verkraftet diese auch mehr schlecht als recht.
Jenna tut mir in diesem Kapitel etwas leid. Sie scheint die ganze Zeit damit beschäftigt zu sein den Leuten nachzurennen und sie versteht auch nicht wirklich, das dort abgeht.

Und gleichzeitig muss ich Shelling_Fords Kommentar unten zustimmen. Die Reaktionen der Charaktere machen durchaus Sinn, sind durchdacht, logisch. Gleichzeitig hoffe ich auch dass Ran und Shinichi sich dann aussprechen können, ohne dass soviele Beteiligte dabei stehen. Das wäre einfach zu viel. Dennoch fand ich die Szene super. Die verschiedenen Reaktionen und Gedanken die herumwirbeln. Die Schlussfolgerungen. Die Spannung.
Und es bleibt Hoffnung, dass es doch noch gut herauskommt... schliesslich haben beide nach wie vor etwas gespürt. *Fähnchen schwingt*

Interessant finde ich auch hier, wie du die Medien in Spiel bringst. Bei DC spielen die normalerweise ja nicht so eine grosse Rolle, aber in diesem Fall sind sie ein wichtiger Gegenspieler und gleichzeitig auch Mitspieler im Puzzle. Trotzdem ahne ich nichts Gutes wenn ich an die Schlussszene dieses Kapitels denke. Es scheint so, als würden wir das ganze Drama wohl bald in der Zeitung lesen...

Spannend fand ich auch, wie du bei Percival Hammersmith mit den Sympathien gespielt hast. Zuerst fand ich den Kerl voll doof. Ich dachte mir, dass der doch seine Schützlinge kennen muss und wenn er es nicht tut, dann ist er irgendwie fehl am Platz. Und Shinichi glänzt in seiner Rolle als Polizist. Wow.
Und dann wendet sich das Blatt und man erfährt, dass Hammersmith durchaus versteht worum es geht und für Brady durchaus etwas tut. Bin gespannt ob wir da noch mehr erfahren.

Im nächsten Kapitel wird es wohl mit dem Fall weitergehen. Bin ja gespannt, ob Shinichi, jenna und Heiji der Sache auf die Spur kommen!

Liebe Grüsse
taipan

Von:  Sakuran
2015-07-10T07:17:54+00:00 10.07.2015 09:17
Hoppla, gab's Anschiss für Jenna? Aber so wie er ist, stets höflich und vorsichtig. Das kann er einfach. Wie kann er sich nur immer so im Griff haben? Shinichi ist schon ein Phänomen.
Kommen wir zum Aufeinandertreffen. Ging ja doch relativ plotzlich. Wie immer gefallen mir deine wortreichen Beschreibungen der Situation. Die Reaktion von Sonoko, wirklich traumhaft! Die Gedanken von Shiho zu seinen Augen....wundervoll! Ich hätte mir aber mehr Feuer von Kazuha gewünscht und, dass dieses Treffen weniger sooooooooooo zufällig passiert. Sag mal ich konnte es nicht richtig verstehen. Stehen alle auf der London Bridge oder schaut Shinichi von oben nach unten?
Wie kann er so standhaft bleiben? Boah tut das weh. Ihm und ihr. Was tut er denn da? Vielleicht einfach mal die Fresse halten oder aber alles auspacken, aber doch nicht so! Herrgott! Mal wieder total versemmelt!
Und dann wird es noch von der Presse mitgeschnitten und breit getreten. Was ist denn da nur los? Die machen ihn ganz schön mürbe. Wie lange wird er das aushalten? Wie wird sich Ran verhalten? Gute Intervention von Heiji, ich bin sehr zufrieden :-) was geht da zwischen Shiho und Shin? Sie war ja schließlich von seinem Verschwinden ebenso erschüttert und ich frage mich immer noch, welche Rolle sie dabei einnehmen wird.
So ich habe alles aufgeholt und kommentiert. Da möchte ich jetzt zur Belohnung endlich ein paar Kussszenen und wenn du mir eine hübsche zeichnest! Hahahahahahahaha ;-)

Bis zum nächsten Kapitel.
LG Sakuran

Von:  Shelling__Ford
2015-07-09T18:59:24+00:00 09.07.2015 20:59
Hey meine liebe Leira ^.^

:///3
Endlich *freu*
Sie ist da! Und es ist eine Katastrophe XD
Zu schön ^.^ Aber erst mal der reihe nach...

Wenn Shinichi und Heiji wüssten wie nah sie der Warheit schon sind! Ich fands wirklich gut das du einen einblick in die Uni gegeben hat und auch auf Hammersmith, der den guten Eduart ja gut zu kennen scheint. Fand ich ausgesprochen schön das man so noch mal einen Einblick auf dessen vorgeschischte bekommt.

Überhaupt möchte ich gern noch mal betonen wie gut organisiert die FF ist! Man bekommt von jeder Person ein paar Puzzleteile zu geschustert sodass man sich selbst alles zusammen setzen muss ohne das es gleich zu vile auf einmal wird, man wird jedesmal aufs neue dran erinnert was gewesen ist und selbst nen wenig zum denken angeregt. Ganz mein Geschmack :3

Ein zweites Opfer, damit wird "The Artist" dann zum wirklichen Problem und um- a pain in Shinichis ass- ums mal so zu sagen.
Nicht das ich etwas dagegen hätte *grins*
es ist wirklich ganz wie in einem Krimi wo sich dann erst in der Ermittlung einer neuer Mord auftut usw. es is wirklich sehr spannend das ganze als FF und mit Shinichi zu maben ^.^

Und dann gerade als Heiji ihn Forwahnen und reinen Wein einschenken will.

BÄM!
Ran ist da *freufreufreu*

Eigentlcih kan ich wirklich nicht viel dazu sagen!
Es war perfekt!!
Es hat einem den Atem geraubt!
Mein herz hat wirklich angefangen zu beben als keiner von beiden sich da rühren kann, für Shinichi war es ja wirklich als ob er einen geist sehen wird und ran... die fühlt sich wohl einfach nur verraten.

Ich denke Sonokos Reaktion spiegelt ihre eigenen Gedanken da ganz gut wieder.
UNd dann auch noch Jenna die das alles sieht, Heiji der ihm Rät einfach mal nachuzgeben, seinen Gefüheln anstatt seinem verstan.
Aber ich kann soooo gut verstehen das Shinichi sich zurück hält und auch das Ran nicht weiter au fihn zu geht.

Es is einfach zu viel passiert.

Und so viel Was man jetzt klären muss *freu*
Ich wette das die reportin da ihm nicht viel helfen wird dabei.

Entschuldige bitte meine Kargen worte aber ich kann zu dieser Szene, dem Umfeld und all den Emotionen wirklich nur eines sagen.

PERFEKT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich freu mich schon aufs nächste ^.^
Ganz liebe Grüße,
deine Shelling
Von:  Diracdet
2015-07-04T20:19:00+00:00 04.07.2015 22:19
Hallo Leira,

erstmal freue ich mich über den neuen Hochladerhythmus. Und zweitens freue ich mich über das Kapitel, weil mir da, glaube ich, jede Figur realistisch vorkam.

Aber zuerst zur Szene in der Kunstakademie.
Hm.. so richtig schlau werde ich aus dem Direktor da nicht, fürchte ich. Zum einen weiß ich nicht, ob er nur dumm ist und helfen will, oder ob er wirklich gewillt ist, einen Mordfall zu vertuschen. Zum anderen ist seine Herangehensweise recht plump. Sicher, muss ein Direktor nicht die Arbeiten und Weisen ALLER seiner Studenten kennen. Wohl aber sind ihm die begabteren (wie auch in allen Einrichtungen der Bildung sowie Forschung und vermutlich auch Kunst) bekannt. Und aus der Vorgeschichte, wie er Eduard entdeckte, schlussfolgere ich mal, dass er auch explizit sich auskennt mit der Malerei. Dann würde das aber bedeuten, dass er das Bild indirekt für höchstens mittelmäßig hält, sonst kannte er ja den Zeichenstil. Und das hätte New Scotland Yard ja längst durch einen unabhängigen Kunstprofessor oder Kunsthistoriker bewerten lassen können. Sich gleichzeitig unbeliebt bei der Polizei machen und lügen und damit die Aufklärung behindern – das kann ja auch auf Eduard zurück fallen und zwar auf extreme Weise. Kurzum, mir ist er da für einen Kunstdirektor ganz schön ins falsche Farbtöpfchen getreten.
Der Punkt mit Shinichis Reaktion und so gefiel mir ganz gut. Aber ehrlich, könnte ich auch mit 30 nicht. Auch wenn man weiß, dass man am längeren Hebel sitzt, kann ich manchmal nicht so ruhig bleiben. Manchen Leuten möchte man einfach mal...
Insofern 'Jenna, ich fühle mit dir!'


Für die Szene nun beim London Eye gehe ich mal die Personen einzeln durch.

Sonoko war topp! Sie sieht ihn, ist schockiert, rennt los, knallt ihm eine und lässt die Tiraden abfahren. Zugegeben, das kann man auch so interpretieren, dass sie nicht erwachsener geworden ist, aber mir kam das so authentisch typisch Sonoko rüber. Du hattest es ja früher mal angedeutet, dass sie sich indirekt Pläne gemacht hat, was sie ihm 'antun' würde, wenn sie sich begegnen sollten. Insofern, dass sie es auch durchzog, entspricht so herrlich dieser impulsiv-aktiven Art. Gut dass sie noch erst so um die 25 ist, da ist das noch so ein halb-jugendlicher Übereifer. In nochmal 5 Jahren würde das schon komischer wirken.

Ich muss an der Stelle bereits die eine Person einwerfen, die ich ganz schwer interpretieren kann: Jenna. Du hast es ja selber geschrieben. Die Damen haben Shinichi, Heiji UND sie dabei gesehen. Ran entging sie und ihr Blick sicher nicht, Shiho bestimmt nicht und vermutlich auch nicht Sonoko (bei Kazuha bin ich mir nicht sicher). Und... ich denke, du warst da recht unzweideutig (oder ich verstehe keine Zeichen), Jenna hat selber Gefühle für Shinichi, ihren Sherlock. Insofern, erstmal aus Sonokos Sicht die Frage, ob die bloße Anwesenheit dieser jungen Frau Sonokos Blut in noch mehr Wallungen versetzt hat?
Die umgekehrte Frage, du hast sie und ihre Gefühle in diesem Kapitel relativ wenig angeschnitten. Sicher, sie sieht nur die Szene, versteht nichts wegen der Sprache, aber, was sie sieht... 4 junge Damen, in ihrem Alter, schockiert Shinichi sehend, und eine rennt los, verpasst ihm ne Ohrfeige und schreit ihn an, dass Heiji sie zurückhalten muss. Und er lässt es einfach so über sich ergehen, als verstünde er es genau. Was muss das aus ihrer Sicht über ihn aussagen, der hier in London in 5 Jahren scheinbar kein Privatleben und keine sozialen Kontakte aufgebaut hat? Vielleicht dass er ein furchtbarer Frauenheld war? Oder gar noch im Geheimen ist? So was könnte ich mir nämlich vorstellen in der Situation.

Damit zu Shinichi. Hm... ich hab ne Weile drüber nachgedacht. Wahrscheinlich ist bei seinem momentanen Gemütszustand seine Reaktion – also als er endlich eine zeigt – verständlich. Sie bleibt aber dumm und, aus seiner Sicht nicht zielführend. Diese 'selbstlose' Erklärung, in der er sich zum Sünder erklärt, bringt doch niemanden dazu, von ihm abzulassen. Man muss sich die Worte nur auf der Zunge zergehen lassen. Insbesondere, dass er gar nichts dazu sagte, warum er denn nun gegangen ist, nur, dass sie Recht hätten, ihn dafür zu kritisieren. Was de facto eben nichts aussagt. Doch, es sagt natürlich, dass er sie partout nicht sehen will, und gewillt ist, dafür zu behaupten, er hätte gar keinen Grund gehabt, zu gehen. Sonoko könnte darüber verschnupft abreisen, Ran und Shiho aber beflügelt so eine Aussage doch nur.
Den wahrscheinlich sinnvollsten Satz hat er ja dann noch zu Ende von sich gegeben, nämlich dass der nun als Serienmörder gesicherte 'Artist' eine Gefahr für junge Touristinnen aus Japan darstellt.

Ein Stück weit wird wohl Shinichis Versuch auch durch Heiji abgesägt, der ja andeutet es gäbe einen Grund, und Shinichi zu diesem Ausruf zwingt. Die Szene hab ich mir fast genauso vorgestellt. Shinichi sagt zuerst nichts, Heiji wird es zuviel, erwill dazwischen gehen und ausplaudern, was ihm Shinichi verboten hatte und hält ihn, schreiend wohlgemerkt, davon ab und bewirkt, dass alle nur noch skeptischer werden, was denn Shinichi Kudo so (an)treibt.

Kazuha wirkt momentan fast wie die schlaueste, auch wenn sie eigentlich nur Heiji als Gradmesser nimmt. Hatte aber auch gleich bei Holmes an Shinichi gedacht. Und sie hat ja durch ihren Mann nun den ganz expliziten Beweis, dass wohl noch viel mehr hinter der Sache steckt.

Bleiben noch Shiho und Ran, die beiden... Liebenden. Ja, zumindest bei Ran bin ich mir sicher, es passt so. Zuerst der starre Schock, aus dem sie sich nicht wirklich lösen kann. Dazu die Worte Shinichis, welche sie, im Moment, viel ernster nimmt, als sie sollte, das passt ganz gut. Dennoch, aus der Starre wird sie, wenn es sonst keiner tut, wohl Kazuha holen. Mit dem Hinweis, dass es da definitiv ein Geheimnis zu klären gibt.
Bei Shiho muss ich fast mehr überlegen. Im Prinzip passt es auch zu ihr, wie sie ruhig und versucht, gefasst zu sein, die Situation analysiert, auf Rans Reaktion achtet. Ich denke da nur im Moment an die Reaktion zurück, die du beschriebst, als sie von Yukiko erfuhr, dass die Organisation ihn entführte. Vielleicht hätte ich da eine fast noch ähnlichere Reaktion wie Ran erwartet. Allerdings bin ich da selber unschlüssig. Wie gesagt, für sich passt es sehr gut zu ihr

Und dann noch zum Abschluss: YEAH, es geht los! Die Presse hat endlich Lunte gerochen – und sich hoffentlich einen ordentlichen Japanisch-Übersetzer besorgt! Vielleicht sehen sie ihn ja als Gigolo, wenn es Jenna nicht tut. Ich habs ja angedeutet, das Potential, welches du dir gerade mit der englischen Presse schaffst, ist schier grenzenlos. Bin schon so gespannt, wie weit du das treibst. Ist ja nicht so, als wäre sie jemals eingeknickt in der Realität (also die Presse). Umgekehrt hatte Shinichi immer gerne auf Durchzug geschaltet, wenn es darum ging, wie ihn alle anderen (bis auf Ran wohlgemerkt) sahen.

Also, ja, ich freue mich sehr auf die Fortsetzung der... doch, auch wenn vieles bitter ist, für mich ist es im Moment mehr Tragikkomödie, weil so viele aneinander vorbei arbeiten.

Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Julep7
2015-06-30T19:18:05+00:00 30.06.2015 21:18
Hallo Leira,
du machst mir Freude mit deinen Geschichten, sehr viel sogar. Ich kommentiere nicht gerne weil ich einfach nicht weiß was ich schreiben soll, aber ich versuche es jetzt einfach mal.
Deine Art und Weise Leben in die Fanfics zu hauchen, Emotionen zu vermitteln und Eindrücke zu schildern finde ich faszinierend und sehr gelungen.
Deine Geschichten, ich habe inzwischen fast alle gelesen, ziehen mich in ihren Bann. Manche sind sich ähnlich, aber doch wieder ganz anders. Respekt!!
Bei "Dunkler als schwarz" war ich von Anfang an wieder erwartungsvoll, konnte es kaum erwarten weiterzulesen und wurde auch nicht enttäuscht.
Gin ist einer meiner Lieblingscharaktere der Schwarzen Organisation und die Worte die du ihm einhauchst verleihen mir eine Gänsehaut. Finde ich sehr gut!
Shinichi und Ran sind natürlich die "Guten" und ich kann auch kaum genug von den beiden bekommen. Vor allem zusammen!
Wie du deren Gefühle und Gedanken beschreibst gefällt mir sehr gut, besonders wieder in diesem Kapitel. Jetzt haben sie sich zwar endlich getroffen, aber zufrieden bin ich noch lange nicht. Shinichi soll es ihr doch bitte bitte sagen! Alles was geschehen ist und seine Gründe wieso und warum das alles hat sein müssen. I´m begging you!
Apropos Englisch, ich finde es sehr gut wie du das Englische mit einbeziehst. Es lässt sich flüssig lesen und ich mag den Wechsel zwischen Deutsch und Englisch, weil es in meinen Gedanken auch oft so aussieht. :)

Bei dieser Story finde ich gerissen, wie du Gin & Kumpanen "The Artist" die Drecksarbeit überlässt. Eduard ist, meiner Meinung nach, ein sehr symphatischer junger Mann der sehr verliebt ist und, wie du schon beschrieben hast, oft in Schwierigkeiten gerät weil er mit den falschen Personen in Kontakt tritt. Es ist sehr interessant vieles aus Eduards Sicht zu lesen und somit mitzubekommen was er wirklich von alledem hält. Nochmals Daumen hoch von mir!!

Wie du dir jetzt vielleicht denken kannst, wünsche ich mir sehr, dass es bei dem wöchentlichen Leserhythmus bleibt. Ich kann es immer kaum erwarten wie es weiter geht. ^^ Von mir aus könntest du jeden Tag ein neues Kapitel posten! ;)
Jetzt weiß ich schon gar nicht mehr was ich alles geschrieben habe und hoffe einfach, dass es einigermaßen verständlich und auch aufmunternd war. Mach weiter so! Take care!
Von:  Vanilein
2015-06-26T23:05:46+00:00 27.06.2015 01:05
Oh mein Gott ich will nicht in seiner Haut stecken :/
Da müssen doch gerade tausend Gefühle auf ihn nieder geprasselt sein....der Arme und durch die Angst sie nun endgültig zu verlieren muss er sich so zurück halten :'(
Mich wundert es nur das er noch nicht drauf gekommen ist das das die Männer in schwarz sind die dahinter stecken aber vielleicht sind es einfach noch zu wenig Puzzleteile die er zusammen setzen kann....ich bin gespannt wann er es raus bekommt und freue mich auf das nächste Kapitel :)
Von:  Amayane
2015-06-26T14:44:32+00:00 26.06.2015 16:44
Endlich haben sie sich getroffen *-*
Man hat praktisch das Knistern zwischen den beiden gefühlt und hat mit gebangt, was passiert. Ich konnte total gut mitfühlen, was ran und auch shinichi in dem Moment gedacht und gefühlt haben und bin jetzt schon total gespannt wie es weiter geht, auch wenn ich es total schade finde das das neue Kapitel erst in zwei Wochen kommt. Denn die Kapitel sind zwar lang aber trotzdem so gut zu lesen das man gar nicht merkt wie viel man grad in Wirklichkeit gelesen hat.
Trotz allem kann ich nur sagen, weiter so, ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel :)


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