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Der schwarze Drache von Mittelerde

von

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Von Menschen...

Nichts widert mich mehr an als Menschen. Sie sind aufdringlich, laut, egoistisch und stinken. Ich sitze hier schon gefühlte Tage und warte auf die Zwerge. Hier ist das Haus des Kahnführers. Nachdem ich aus dem Wasser gestiegen bin, bin ich einfach meiner Nase nach und lande hier. Es ist schwer gewesen, das Haus unentdeckt zu finden. Letztendlich hab ich es doch gefunden und im Haus warten drei Bälger. Zuerst haben sie protestiert und nun sitze ich hier mit drei Decken, einem Tee und höre mir das Gejammer an. Sie fragen minütlich nach ihrem Vater.

Mit einem Knarzen geht die Tür dann auf und der Bogenschütze kommt rein. Nur die Zwerge und der Hobbit fehlen.

„Wie habt ihr her gefunden?“ fragt er verdutzt.

„Ich hab so meine Methoden.“ meine ich nur und trinke noch einen Schluck aus meiner Tasse.

Kaum einen Augenblick später kommt die Gemeinschaft aber aus dem „Klosett “ wie eines der beiden Mädchen anmerkt. Automatisch halte ich Ausschau nach Fili.

„Wie kommst du hier rein?!“ will Dwalin sofort wissen, als er mich sieht.

„Es gibt da ein Wunderwerk das nennt sich Tür.“ Grinse ich ihn an. Man sieht ihm an, dass er kurz davor ist mich zu erwürgen. Doch Ori versucht ihn zurück zu halten und zu beruhigen, was er auch schafft. Dwalin wird augenblicklich ruhiger. Dori zieht Ori von ihm weg und blickt ihn böse an. Meine Güte, haben die Probleme!

Krachend schmeißt der Mensch Waffen auf den Tisch. Ich zucke unwillkürlich zusammen und verschütte den Rest des Tees auf den Boden. Der Kahnführer erklärt die ungewöhnlichen Waffen. Doch die Zwerge sind damit unzufrieden und beschweren sich lautstark. Meine armen Ohren! Da fällt mir ein. „Wo ist meine Rüstung?“ frage ich mit eiskalter Mine und starre in die Runde mit Todesblick. Alle werden still und starren zurück. „Äh… weißt du… es ist so, dass- und dann- und ja… äh...“ stammelt Ori. „Sie liegt noch in einem Fass voll Fische.“ Erklärt dann Thorin knapp. „SIE IST WO?!“ schrie ich ihn an und gehe ihm gleich an die Kehle. Die anderen versuchen uns auseinander zu ziehen. „DU BASTARD! ICH HAB EUCH MEINE RÜSTUNG GEGEBEN UND IHR LASST SIE LIEGEN!“ schrie ich noch bevor mich Fili, Gloin, Bofur und Dwalin in ein unteres Stockwerk zerren. „Beruhig dich! Wir werden sie schon zurückbekommen!“ versucht Fili mich zu beruhigen. „Du verstehst das nicht! Ich brauche sie!“ schrie ich ihn aufgebracht an, dabei tiger ich im Raum herum. Die anderen Drei sind inzwischen wieder hoch um nach ihrem „König“ zu sehen. „Sie ist das einzige was ich noch habe. Meine einzige Erinnerung an mein altes Leben, meine Schwester, meine Heimat.“ Ich setze mich an eine Wand und starre vor mich hin. „Sie ist nicht nur einfach eine Rüstung. Sie ist ein Teil von mir. Sie ist mein Ein und Alles.“ „Das wusste ich nicht.“ Fili hat sich neben mich gesetzt und tut dann etwas, was noch niemand getan hat außer meiner Familie. Er umarmt mich.

Ich fühle mich gerade wirklich erbärmlich. Der König der Drachen sitzt in einer ihm unbekannten Welt, seiner Drachengestalt und Rüstung beraubt und wird von einem Zwerg getröstet. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es doch ganz angenehm. Zögerlich lege ich meine Arme um Fili und fange an die Umarmung zu erwidern.

„Versprich mir, dass wir sie wieder bekommen.“ Flüstere ich.

„Ich verspreche es dir.“

Das muss Geborgenheit sein. Wärme und das Gefühl, dass man hier hin gehört und nirgendwo sonst. Um ihn besser umarmen zu können, ziehe ich ihn auf meinem Schoß. Wenn sie wüssten, dass ich ein Drache bin, würden sie dann noch meine Freunde sein? Würden sie mich noch als etwas „Menschliches“ sehen? Oder nur das Monster? Würden sie mich nicht töten wollen?

Ein Räuspern. Wir beide sehen in die Richtung des Ursprungs des Geräusches, wo ein peinlich berührter Bilbo steht. Fili ist schnell aufgestanden und vorausgegangen.

„Ich will nicht stören, aber Thorin will jetzt Waffen stehlen gehen und ich soll euch beide holen gehen.“ Sagt der Hobbit mit einem leichten Rotschimmer um die Nase. Wird der Kleine etwa krank?

„Bist du krank? Du bist etwas rot im Gesicht.“ Erkunde ich mich sogleich. Es wird Ende Herbst und das Wasser war mehr als kalt. Es grenzt an ein Wunder, dass ich noch bei voller Gesundheit bin, obwohl es auch an der Dragon Slayer Magie liegen kann.

„Nein, nein. Alles in Ordnung.“ Winkt er sofort ab und wendet sich zum gehen.

„Sicher? Wenn es dir nicht gut geht, solltest du hier bleiben.“

„Es ist nur… ich wollte euch nicht in so einem intimen Moment stören.“ Wenn es nur das ist.

„Schon in Ordnung. Ich bin Umarmungen nur nicht so gewohnt. Es gibt selten jemanden, der mich umarmt.“ Mit diesen Worten folge ich Fili nach oben Bilbo erstaunt zurücklassend.

„Hast du dich beruhigt, Junge?“ frägt mich Balin. Junge? Ehrlich?

„Wie alt bist du?“ stell ich die Gegenfrage.

„178 Jahre müssten es sein.“ Antwortet er mit seiner väterlichen Stimme.

„178? Ich bin über 500 Jahre alt.“ Stelle ich erstaunt fest. Nun schaut mich Balin erstaunt an. „Seid Ihr sicher ein Mensch?“ Verdammt! Was sag ich jetzt?

„Worauf wartet ihr? Die Nacht dauert nicht ewig!“ kommandiert Thorin uns herum. Bei Zeref! Diesmal bin ich ihm dankbar.

Also machen wir uns jetzt alle auf den Weg um Waffen, die wir eigentlich gar nicht brauchen, zu klauen. Ich bin ja der einzige, der sich dem Drachen entgegenstellt, und ich brauche keine. Aber wir müssen „unbedingt“ welche mitnehmen. Wie auch immer, wir „schleichen“ jetzt in die Waffenkammer der Stadtwache. Es ist eine kühle Nacht. Ich glaube es wird bald schneien. Die Zwerge machen eine „Räuberleiter“, die folgendermaßen aufgebaut ist: Ein Zwerg kniet auf dem nächsten und der Rest steigt über sie in das Fenster. Ich bleibe draußen, weil ich keine Waffen brauche. Als ich so warte, entdecke ich, dass ich einen Leuchtstift in meiner Hosentasche habe. Einen grünen. Wie zum Teufel kommt der da rein?

Plötzlich kracht es in der Waffenkammer, als wäre jemand die Treppe runtergefallen. Wenn mich meine Ohren nicht täuschen müsste es Kili oder Fili sein, vielleicht auch- „Kili alles in Ordnung?“ Gut, es ist Kili. Wachen rennen hektisch zu der Kammer. Oh ja stimmt, wir brechen ja ein und sollten leise sein. Schnell sind wir auch geschnappt und werden von der Stadtwache zu einem Platz geschubst, wo sich inzwischen eine Menschentraube gebildet hat. Ich verteidige mich nicht. Die Zwerge sind an dieser Situation Schuld, die Zwerge sollen uns hier irgendwie wieder rausbekommen.

„Was ist hier los?“ verlangt ein Fettwanst zu wissen.

„Diese Landstreicher haben versucht in die Waffenkammer der Stadt einzubrechen.“ Antwortet ihm einer der Wachmänner.

„Das ist nicht irgendein Landstreicher! Das ist Thorin, Sohn von Thrain, Sohn von Thror, König unter dem Berg!“ begehrt Dwalin auf. Kaum hat er das gesagt, fängt das Getuschel in der Menge an.

„Ich bin hier um meine Heimat zurückzuerobern.“ Thorin hält jetzt einen „wunderschönen“ Vortrag über die Stadt vor was-weiß-ich-wie-vielen-Jahren. Mein Blick schweift derweil umher. Es hat angefangen zu schneien. Irgendwie kommt mir diese Stadt bekannt vor.
 

Ein Drachengebrüll. „Du wirst brennen!“ Die Häuser stehen in Flammen!
 

Der Traum? Ich glaube, ich werde verrückt.

„Tod! Das werdet Ihr über uns bringen!“ wendet der Kahnführer ein und nun streitet sich er und sein Sohn mit den Zwergen und dem Dicken. Wobei ich erfahre, dass er ein Nachfahre von dem Bogenschützen ist, der den Drachen verletzt hat.

Am Ende heißt uns der Fettarsch willkommen. Die Insekten können diesen Bard nicht besonders leiden. Aber ich stimme ihm zu, so ungern ich es auch zugebe, irgendetwas stimmt an der Sache nicht.

„Jetzt wo das geklärt ist. Ich will meine Rüstung wieder haben.“ Sage ich und verschränke dabei meine Arme vor der Brust.

„Und wer seid ihr?“ fragt ein widerlich aussehender Typ.

„Das geht dich einen Dreck an. Wo bei Zeref ist dieses verdammte Fass mit den verfluchten Fischen und meiner Rüstung?!“
 

Später am Abend
 

„Was kann der Drache eigentlich?“ frage ich die Zwerge, nachdem uns ein Haus zugeteilt wurde, in dem wir uns nun fertig machen für das Fest, das zu unseren Ehren gefeiert wird und ich meine Rüstung zurückbekommen hatte. Morgen früh brechen wir dann auf. Ich möchte lieber noch Informationen haben, bevor ich mich dem Drachen stelle.

„Ein Feuerspucker! Riesig! Mit rasiermesserscharfen Zähnen! Brennt dir im Handumdrehen das Fleisch von den Knochen!“ fängt Bofur an und fuchtelt dabei mit den Händen herum.

„Also ein normaler Feuerdrache.“ meine ich unbeeindruckt.

„Ori kann ihn zeichnen!“ merkt Nori noch an und zeigt mit dem Finger auf den Jüngsten.

„Mach mal.“ Fordere ich ihn auf. Ein Bild kann nie schaden.

„I-Ich habe w-weder Papier noch St-Stift.“

Ich sehe mich um und stelle fest, dass hier wirklich nichts zum zeichnen ist.

Der Leuchtstift! Damit braucht man kein Papier!

„Hier nimm das.“ Ich hielt ihm besagten Stift hin.

„A-Aber ich habe kein Papier.“

„Das ist ein Leuchtstift.“

„Ein Lauchstift?“ fragt Oin nach.

„Leuchtet es?“ erkundigt sich Gloin.

„Ihr kennt keinen Leuchtstift?“ frage ich fassungslos in die Runde. Das kennt doch jedes Kind! Also zieh ich die Kappe vom Stift und male einen grünen Strich in die Luft. Alle bewundern dieses alltägliche Werkzeug.

„Acnologia, ihr seid ja ein künstlerischer Magier! Das hätte ich nicht gedacht! Könnt ihr auch ein Bild herbeizaubern?“ entfährt Dori erstaunt.

„Bitte was?“ sage ich verdutzt.

„Oder andere Zauberdinge heraufbeschwören?“ macht Bombur weiter. Wollen die mich verarschen?!

„Ich bin ein Drachentöter. Ich töte Drachen. Ich bin kein Künstler!“ versuche ich die Sache richtig zu stellen.

„Könnt ihr auch Musik zaubern? Ich bin mir sicher, du bist ein gerngesehener Gast auf Feiern!“ erkundigt sich Bofur.

„Ich geb‘s auf.“ Murmle ich mehr zu mir als zu den anderen, die darüber diskutieren, welche Kunststücke ich noch vollbringen kann, und lasse meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Zwerge sind einfach stur.

An diesem Abend wurde ich oft genug dazu aufgefordert einen Zauber wirken zu lassen, zu singen und sogar zu tanzen. Jedes Mal habe ich denjenigen angeknurrt, dass er sich doch verziehen soll.

Am nächsten Morgen sind die meisten kaum bis gar nicht verkatert. Da wir gestern die Ausrüstung schon auf einen Haufen in der Nähe des Bootes gelegt haben, brauchen wir es nur noch umlagern.

Kili humpelt in letzter Zeit besorgt stark.

„Du bleibst hier.“ Bestimmt Thorin zu dem Braunhaarigen. Daraufhin mischt sich Fili ein und sie diskutieren darüber ob Kili nun mitkommt oder nicht. Thorin, so dickköpfig wie er ist, bleibt bei seiner Entscheidung, lässt aber Oin noch hier. Fili beschließt ebenfalls hier zu bleiben. Drei weniger, um die wir uns Sorgen machen müssen. Ich ziehe, während der ganzen Diskussion, meine Rüstung aus. Ich werde nie wieder in ein Boot steigen und sei der Grund dafür auch noch so wichtig!



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