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Der schwarze Drache von Mittelerde

von

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Die lustige Flussfahrt

In den Kerkern des Elbenkönigs gibt es keine Fenster nach draußen. Tag und Nacht kann man höchstens abschätzen. Es sei denn, man ist ein Dragon Slayer wie ich und hört das fröhlich-freudige Vogelgezwitscher. Die Elben kann ich nicht verstehen. Sie reden in einer mir unbekannten Sprache. Doch ab und zu reden sie in einer Sprache, die ich verstehen kann und was sie so sagen, ist nur albernes Geschwätz.

Als die ersten Zwerge aufwachen, wissen sie nicht ob Morgen oder Abend. Die meisten sind mutlos und deprimiert, weil sich durch das Eingesperrt sein die Reise verzögert. Fili hört den anderen zu und sieht wirklich enttäuscht aus.

Jedoch kommt mit den Worten „Solange ihr hier drin sitzt sicher nicht“ neue Hoffnung auf. Jeder sieht nun erstaunt zu den kleinsten der Gruppe. Fili sieht nur voll Freude und Überraschung zu dem kleinen Hobbit, genauso wie die anderen Zwerge. Selbst Balin entkommt ein erstauntes „Bilbo!“.

Der Kleine hat es wirklich geschafft die Schlüssel zu stehlen. Sogar ich bin froh ihn zu sehen. Fili hat doch etwas von Bilbo sei der beste Meisterdieb von ganz Mittelerde gesagt. Zuerst wollte ich es nicht glauben, doch hier habe ich den Beweis.

Entgegen unserer Freudenrufe weist uns der Dieb an, ruhig zu sein. Nach und nach sperrt er die Zellentüren auf. Mein Zellengenosse eilt sofort zu Kili, um nach ihm zu sehen. Leichte Enttäuschung macht sich in mir breit. Fili soll bei mir bleiben. Was? Innerlich ohrfeige ich mich für den Gedanken. Der Kerker hat mir nicht gut getan. Dazu kommt noch der penetrante Gestank von Zwerg und Sauerstoffmangel. Ja, das wird es sein. In der Zelle ist es wirklich stickig gewesen.

Bilbo huscht flink hin und her, bis er alle Zwerge befreit hat. Während sie herum wuseln, eilt der Hobbit zielstrebig nach unten, weshalb die Zwerge und ich ihm folgen. Die Wege sind nur für einzelne Personen gemacht, sodass wir nur im Gänsemarsch Bilbo folgen können. Der Dieb leitet uns immer tiefer in die Hallen des Elbenkönigs, bis wir in einem Weinkeller ankommen. Wegen dem Fest schlafen hier zwei betrunkene Elben.

Verwirrung und Verzweiflung macht sich unter den Zwergen breit. „Wir sind noch tiefer drin als vorher!“ beschwert sich sogleich Bofur. Der Hobbit versucht sie zu beruhigen und bittet, dass sie in die leeren Fässer klettern sollen. Dank meiner verbesserten Ohren höre ich einen Fluss unter uns. Leider auch, dass unser kleiner Spaziergang entdeckt wurde.

„Bitte! Bitte!“ bettelt Bilbo. Doch die Zwerge wollen nicht hören. Die Spitzohren haben inzwischen Alarm geschlagen.

„Tut was er sagt!“ wirft nun Thorin ein. Augenblicklich hören die Zwerge auf zu protestieren und klettern in die Fässer.

„Acnologia! Ihr müsst auch in ein Fass!“ schreit Kili äußerst euphorisch. Will der mich verarschen?! Ich bin für die Behälter viel zu groß! Genervt und etwas gereizt nehme ich das Nächstbeste in meiner Nähe, einen Apfel, und werde ihn mit dezenter Aggression gegen seinen Kopf. „Kletter du doch in die Satteltasche deiner verfluchten Pferde!“

Schließlich hat jeder ein Fass für sich und Bilbo positioniert sich an einem Hebel und drückt ihn sogleich hinunter. Die Fässer rollen eine Rampe hinunter. Leise schließt sich die Klappe wieder. Die Zwerge höre ich noch ins Wasser platschen. Doch irgendwie müssen Bilbo und ich den stinkenden Haufen doch nachfolgen, oder? Verdammt! Ach, die Wachen haben sowieso gemerkt, dass wir abgehauen sind, folglich ist es egal wie laut wir fliehen. Also schnappe ich mir den Hobbit, der nur einen quiekenden Laut von sich gibt und springe mit viel Kraft auf die Klappe, sodass sie krachend zerbricht und wir in den Fluss fallen. Den eiskalten Fluss. Kaum tauchen wir ein, werden wir wieder hochgezogen. Ich von Fili und Kili. Bilbo von Thorin. Während der Hobbit sich an dem Fass von dem Zwergenkönig festhält, schwimme ich hingegen den Fässern hinterher. Ich leide sowieso an der Reisekrankheit. In den Fässern wäre es wahrscheinlich schlimmer als auf den Pferden.

„ACHTUNG!“ schreit Thorin.

Das Warum erfahre ich Augenblicke später, als wir einen Wasserfall hinunterfallen. Zeref hilf! Diese Fahrt wird grauenvoll! Immer wieder tauche ich unter oder werde fast von den Fässern erdrückt. Meine Rüstung ist mir dabei nicht besonders hilfreich. Wegen ihrem Gewicht werde ich erst recht nach unten gezogen. Fili zieht mich dann aber immer an die Oberfläche.

Da ich viel zu sehr damit beschäftigt bin nicht zu ertrinken, merke ich nicht, dass inzwischen die Elben uns fast eingeholt haben. So endet schließlich unsere Fahrt dank diesen langhaarigen Bastarden bei einem Tor, das uns verschlossen ist.

Als ich endlich zu einer kurzen Verschnaufpause komme, realisiere ich auch, dass nicht nur unsere „Gastgeber“ gekommen sind sondern auch irgendwelche hässlichen Missbildungen. Diese sind sogar noch aggressiver als die Elben. Ich schätze mal das sind dann die Orks, von denen die Zwerge erzählt haben.

Kili ist inzwischen auch aus seinem Fass geklettert und versucht an den Hebel für das Tor zu kommen. Der Rest wehrt fleißig Feinde ab. Das sollte ich dann wohl auch tun. Also schleppe ich mich so gut es geht an Land. Dank meiner Rüstung prallen auf mich gezielte Pfeile einfach ab.

Die ersten Orks sind noch erstaunt zu meinem Vorteil. Mit zwar noch wackeligen Beinen sammle ich Magie in meinen Armen und greife sie an. Der erste versucht mich mit seiner Faust zu schlagen, doch ich weiche aus und treffe ihn mit meiner Rechten direkt im Gesicht, sodass sein Schädel zertrümmert. Die nächsten sind schlauer und ziehen ihre Schwerter und Streitkolben. Nützt ihnen zwar auch nicht viel, aber sie haben zumindest die Illusion sich verteidigt zu haben.

„KILI!“

Fili.

Ich wende mich sofort zum Fluss um zu sehen was passiert ist. Kili hält sich krampfhaft das Bein, in welchem ein Pfeil steckt. Die anderen schauen zur einen Hälfte entsetzt zu ihm, zur andren fasziniert zu mir. Was haben die denn? Haben sie mich noch nie kämpfen sehen? Plötzlich spüre ich einen Schmerz an meinem Hinterkopf und kippe nach vorne, ich kann aber noch mein Gleichgewicht halten. Als ich mich umdrehe, steht vor mir einer dieser Missgeburten mit einer Keule und schaut verdutzt. Hat er mich gerade geschlagen?! Na warte! Niemand schlagt mich ungestraft! Ich sammle eine große Menge Magie in meinem Mund und entlade sie auf ihn mit einem „Gebrüll des schwarzen Drachens“. Von diesem Bastard bleibt nichts übrig außer seinen Schuhen. Die umstehenden Feinde schauen verängstigt zu mir. Doch bevor ich sie ausweiden konnte, schreit Fili irgendetwas in meine Richtung und ich realisiere, dass das Tor geöffnet ist. Das heißt, die Fässer fahren weiter, ohne mich. Schnell versuche ich die Fässer einzuholen, den Orks, die mir in die Quere kommen, zertrümmere ich die Schädel. Bald schon laufe ich neben Oris Fass. Die Missbildungen attackieren aber noch fleißig die Zwerge. Die Elben, zu meiner Überraschung, helfen uns. Prinzesschen hat die beste Position von allen, nämlich auf den Köpfen von Dwalin und Bofur. Eigentlich ganz vorteilhaft. Ich kann sowas ja nicht. Scheiß Reisekrankheit!

Plötzlich werde ich fast von einem Fass, nein, Bombur getroffen. Was bei allen Dämonen?! Er überrollt einige Feinde bis er zwei Waffen in die Hände bekommt und die Feinde einfach erschlägt. Es überrascht mich wirklich. Von allen Zwergen hätte ich nie im Leben geglaubt, dass Bombur Leute so niedermetzeln kann.

Mit einem kräftigen Sprung lande ich im Wasser, kurz darauf auch Bombur. An Land ist es jetzt fast unmöglich uns zu verfolgen. Die Prinzessin sind wir auch los geworden. Nach einer Weile treiben wir, in meinem Fall schwimme ich, langsam den Fluss entlang.

Wasserausspuckend kriechen wir alle an Land. Ich lege mich auf den Rücken und beobachte die anderen, zu mehr bin ich auch nicht imstande. Dragon Slayer Magie macht müde. Fili kümmert sich um Kili, in dessen Bein noch immer ein Teil des Pfeils steckt. Thorin erkundigt sich sogleich um Bilbos Befinden und umarmt ihn. Seit wann sind die zwei so gute Freunde? Thorin gibt dem Hobbit noch einen Kuss und geht dann zu seinem Neffen um sich um ihn zu kümmern. Oha! Die sind also ein Pärchen! „Geht es euch gut? Es sah schmerzhaft aus, als Euch der Ork getroffen hat.“ Erkundigt sich der Hobbit.

„Du und Thorin?“ frage ich ihn sogleich und zeige auf ihn. Er wird rot und nickt leicht. Ich weiß nicht, ob Thorin die beste Wahl für Bilbo ist, aber solange er glücklich ist, soll er doch. Ich lächle und gebe ihm zu verstehen, dass ich seine Beziehung akzeptiere.

Ich rieche den Menschen noch bevor ich seine Schritte höre. Meine Laune sinkt augenblicklich in den Keller. Ich gebe ein wütendes Knurren von mir, das die Zwerge aufschreckt und Bilbo zusammenzucken lässt. Kurz drauf bricht ein Tumult aus. Die Zwerge suchen sich etwas, das sie als Waffen benutzen können, um den Eindringling zu bekämpfen. Schon wieder ein Typ mit Pfeil und Bogen und langen Haaren.

„Macht das nochmal und ihr seid tot.“ Droht er uns.

„Das glaub ich weniger.“ Knurre ich ihm entgegen und will ihn angreifen, doch Balin kommt mir dazwischen.

„Ihr seid von der Seestadt oder?“ Nein, nein, nein. Bitte keine Menschenstadt! Ich hab mich jetzt langsam dran gewöhnt, dass es hier nur menschenähnliche Wesen gibt, und dann kommen Menschen! Balin versucht ihn zu überreden uns mit seinem Boot zur Stadt zu fahren und es scheint zu funktionieren.

„Ich steige in kein Boot.“ Stelle ich klar, als alle sich daran machen die Fässer in den Kahn zu laden.

„Acnologia, es ist doch nur ein Kahn und kein-“ will Fili ansetzen um mich zu überreden.

„NEIN! Das mit den Pferden war was anderes! Ich steige in kein Boot! Eher verschenke ich meine Rüstung an diese spitzohrigen Bastarden!“ um meinen Protest zu unterstreichen verschränke ich meine Arme vor der Brust und setze mich auf den Boden.

„Und wie gedenkt Ihr dann in die Stadt zu kommen?“ fragt mich nun der Mensch amüsiert.

„Ich schwimme.“ Antworte ich ihm schlicht. Ich bin schon ganz durchnässt, ob ich nun ein paar Meter weiter schwimme oder nicht macht keinen Unterschied mehr.

„Aber das Wasser ist eiskalt und Eure Rüstung wird Euch in die Tiefe ziehen.“ Wendet Fili ein. Meine Rüstung ist wirklich ein Problem. Verdammt! Murrend mache ich mich daran meine Rüstung abzulegen.

„Wehe, ich bekomm sie nicht heil wieder! Dann versenk ich euch alle im See!“ Nach einer Weile hatte ich die Rüstung in einem der Fässer verstaut. Die Zwerge mustern die Rüstung mit großem Interesse. Sie ist auch etwas Besonderes. Verschlüsse, Musterung, Größe, einfach alles ist außergewöhnlich. Für mich bedeutet sie mehr als mein Leben.

Ich springe mit einem Kopfsprung in den See und schwimme voraus. Doch schon bald hat mich der Kahn eingeholt. Die Kälte macht sie langsam bemerkbar und ich muss meine Zähne fest zusammenpressen, damit man mein Zähneklappern nicht hört.

„Sicher, dass ihr es Euch nicht anders überlegen wollt? Hier ist es trocken und etwas wärmer.“ fragt Fili mit besorgtem Blick. Ignorieren. Einfach Ignorieren.

„Und Eure Lippen sind schon ganz blau!“ wendet noch Kili mit einem Grinsen ein.

„Halts Maul!“ rief ich und tauche. Ja, ich tauche in Eiswasser. Vor uns zeichnen sich nämlich die ersten Umrisse einer Siedlung auf dem Wasser ab. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.



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