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Der schwarze Drache von Mittelerde

von

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Ab durch die Hecke

Der Weg zum Dunkelwald oder war es Finsterwald? Egal! Unserer allmächtiger, alles-im-Gleichgewicht-beziehungsweise-Hauptsache-gut-haltender Magier Gandalf, der sich immer grau anzieht, hat sich bei der Dauer der Reise zum irgendwie-bedrohlich-klingenden Wald zu meinem Glück verschätzt. Das heißt also ich darf mich früher von dem Dämon Zerefs verabschieden! Doch ich muss zugeben, er hat was Gutes an sich: Immer wenn jemand, damit mein ich Gandalf, versucht hat herauszufinden, warum ich ohne Gegenleistung mitreise und erst als das Wort Drache gefallen ist, ich mich entschlossen habe mitzukommen, hat die Ausgeburt der Hölle genervt geschnaubt und hat sich zu Dwalin bewegt. Die Zwerge sind nicht gut auf Drachen zu sprechen und ihnen zu sagen, ich will in dem Drachenblut baden um ein Drache zu werden, wäre das Dümmste was ich tun kann. Denn mit den Zwergengemeinschaft zu reisen hat so einige Vorteile: Proviant, Abwechslung bei der Nachtwache und jemand der weiß wo genau der Erdbohr? Ehrenbohr? Das Zwergenkönigreich, das von Saug? Smag? Smog? Smaug? Genau Smaug! Besetzt wird, liegt. Die Namen sind echt schwer zu merken.

„Lasst die Ponys jetzt frei! Sie sollen zu ihrem Herrn zurückkehren!“ befiehlt uns Gandalf bevor er einige Meter in den Wald marschiert. Wollten wir nicht gemeinsam rein gehen?

Ich zucke kurz mit den Schultern und schultere meinen Sack mit Essen. Der kommt wieder sobald er merkt, dass er allein ist. Trotzdem lausche ich aufmerksam. Zum einen, weil ich wissen will ob er von irgendwelchen Kreaturen angefallen und zerfleischt wird, zum anderen, weil wir immer noch von Orks, die eine Rasse von Missgeburten, wie ich erfahren habe, sind, verfolgt werden. „Dann sei es so.“ höre ich den Magier noch murmeln, bevor er wieder aus dem Wald auftaucht. Was bei Zeref?! „Mein Pferd nicht! Ich brauche es!“ „Willst du uns etwa verlassen?“ fragt Bilbo. „Ich würde es nicht tun, wenn ich nicht müsste. Ich erwarte euch am Aussichtsposten vor den Hängen des Erebor. Geht nicht ohne mich in den Berg hinein.“

Der Hobbit eilt noch kurz dem alten Mann hinterher. Sie unterhalten sich über einen Orkstollen, was mich nicht wirklich interessiert. Doch Bilbo schweigt kurz, was mich stutzig macht. Ich höre eine eigenartige Stimme. Ich weiß nicht was sie sagt, aber sie hört sich niederträchtig und fordernd an. Wo kommt die her?! Fast so wie die Visionen mit dem Mädchen. Das Mädchen… Seit dem Alptraum in der ersten Nacht nach Aufbruch von Beorns Haus, habe ich keine Vision mehr gehabt.

„Ihr müsst auf dem Weg bleiben, kommt nicht von ihm ab.“ So verabschiedet sich Gandalf von uns und lässt uns einfach stehen.

„Kommt. Wir müssen den Erebor erreichen, ehe die Sonne am Durinstag untergeht.“ Befiehlt Thorin und wir alle machen uns auf den Weg in den Wald. Ich gehe neben Kili und Fili. Ich weiß nicht ob ich sie wirklich Freunde nennen kann. Sie sind immer in der Nähe und neben Dwalin und Bilbo bis jetzt die erträglichsten. Auch wenn sie ständig versuchen mich zu überreden ihnen Drachentötergeschichten zu erzählen. Doch bei den Beiden ist es anders als bei Gandalf. Bei den Brüdern geht es nur um die Geschichte wie so manche Drachen ihr Ende gefunden haben. Der Zauberer will jedoch mehr über mich und, was noch schlimmer ist, meine Verganagenheit erfahren und das nervt.

„Jetzt noch durch den Düsterwald und dann sind wir fast zuhause!“ freut sich Kili. „Du hörst dich an als wärst du noch nie dort gewesen.“ Stelle ich fest, worauf Fili mir antwortet „Waren wir auch noch nie. Wir sind in den Blauen Bergen aufgewachsen.“ Und damit hat Lebensgeschichte der beiden begonnen. Sie hätten mir wirklich alles aus ihrem Leben erzählt. Wie ihre Mutter Dis die beiden und Thorin immer zurechtwies, welche Streiche sie schon welchem Zwerg gespielt haben und sie erklären mir so manches über Zwerge. Es ist schon amüsant ihnen zuzuhören, aber nach einiger Zeit befiehlt Thorin, dass alle still sein sollen um keine Kreaturen auf uns aufmerksam zu machen. Erst da merke ich, wie leise es hier ist. Nicht nur, dass der Wald im inneren am Tag genauso düster ist wie in der Nacht und kein bisschen Wind weht. Nein, hier ist es so ruhig wie auf einem Friedhof. Keine Vögel oder anderen Waldbewohner regen sich. Das heißt hier lebt etwas, das alle Bewohner das fürchten lehrt oder schon alle gefressen hat. Also etwas starkes. Ich habe den gleichen Effekt als Drache gehabt. Jeder Wald war wie ausgestorben, wenn ich mich dort für eine bestimmte Zeit aufhielt. Als Drache hatte ich ein schönes Leben. Fliegen wohin man will, den Wind spüren und die Freiheit genießen. Als Mensch jedoch ist man an die Erde gebunden. Kein Wind, keine Freiheit, wie in einem Gefängnis.

Schon bald habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Plötzlich merke ich die Zwerge vor mir vom Weg abkommen. „HEY!“ schrie ich und habe sofort die ganze Aufmerksamkeit aller. „Ihr kommt vom Weg ab.“ Ich zeige auf den Weg. Die Vorderen gehen augenblicklich zurück. Nachdem sich das Ganze drei Mal wiederholt hat, ist mir der Gedultsfaden gerissen und nun führe ich den stinkenden Chaotenhaufen und Bilbo durch den Wald.

Doch, als ich denke, dass etwas weiter weg ein Eichhörnchen den Baum hochhuscht, und ich mich nur einen Augenblick darauf konzentriert habe, ist der Weg verschwunden.

„Der Weg! Er ist verschwunden!“ ist Noris äußerst geistreicher Kommentar dazu.

Wie nicht anders zu erwarten befiehlt Thorin: „Egal. Wir gehen weiter nach Osten!“

„Aber wo ist Osten? Wir haben die Sonne verloren.“ Jammert Oin. „Die Sonne. Wir müssen sie finden.“ Murmelt Bilbo und blickt nach oben. Auf die Baumwipfel klettern und schauen wo Osten ist. Der Kleine ist schlau.

„Komm. Kletter auf meinen Rücken. Ich kann schneller hoch, aber wenn die Äste dünner werden komm ich nicht weiter. Also los.“ Erkläre ich. Der Hobbit schaut mich zuerst perplex an, aber nimmt schließlich meinen Vorschlag an. Mit Bilbo im Gepäck renne ich auf den nächsten Baum zu und stoße mich von ihm nach oben ab. Auf diese Weise hüpfe ich zwischen zwei Bäumen hin und her bis der Stamm nur noch einen Fuß breit ist. Dann klammere ich mich mit beiden Händen an dem Baum fest und lies den Hobbit weiter nach oben klettern.

Hier oben weht sogar wieder Wind. Plötzlich kriecht mir ein eigenartiger Geruch in die Nase. Irgendwie insektenhaft. Spinne? Jetzt fällt mir erst auf, dass im Wald viele Spinnenweben sind. Laute Geräusche als würden Äste brechen dringen an mein Ohr. Vielleicht sind Spinnen die Wesen, die die Waldbewohner verschrecken. Ein Fauchen kommt von unten. Die Zwerge werden überrannt! Ich springe auf dieselbe Weise runter wie hoch. Je tiefer ich komme, desto lauter wird das Fauchen. Aber auf einmal wird wieder alles leise. Ich komme am Boden an und schaue mich um. Alle Zwerge sind verschwunden. Wo bei allen Drachen sind die?! Ein Fauchen von hinten. War klar. Von hinten anschleichen. Wie gemein. Ich springe vor und sammle dabei Magie in meinem rechten Arm. „Eisenfaust des schwarzen Drachens!“ rufe ich, während ich mich schnell umdrehe und meinen Gegner mit der Hand durchbohre. Mit einem erstickenden Schrei geht es zugrunde. Es sind wirklich Spinnen. Riesige Spinnen. Von Vorne kommen noch mehr von diesen Viechern. Ich will gerade zum nächsten Schlag ausholen, als sich eins dieser Insekten auf mich wirft und sticht. Scheiße! Nach kurzer Zeit wird alles Schwarz.
 

„Warum?“ Ich höre wieder das Mädchen nur diesmal älter und verzweifelt?“Warum tust du das?! Sie haben dir geholfen, Bruder!“ Bruder? Wie vom Blitz getroffen erreicht mich die Erkenntnis. Angelika! Meine geliebte Schwester! Ich hätte alles für sie getan. Sie war das letzte Stück Familie, das ich noch hatte. Doch sie wurde ermordet. In der letzten Schlacht gegen die Drachen. Von mir.



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