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Warum bist du es, der mein Herz berührt?

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Liebe kann man nicht aufhalten

Auf dem Schulhof war es es mucksmäuschenstill geworden. Auf ausnahmslos jedem Gesicht hatte sich derselbe fassungslose Blick eingebrannt. Nur Kosaka wirkte völlig gelassen und hatte sein übliches Grinsen aufgesetzt. Wie aus weiter Ferne hörte Yukiteru die Schulglocke, die den Beginn des Unterrichts einläutete. Der seltsam wehklagende Ton brach das Schweigen und ein wildes Geflüster trat an seine Stelle. Der Braunhaarige hörte Dinge wie: „Ich dachte, Amano wäre mit Yuno zusammen...“ „...finde, sie passen voll gut zusammen...“ „Ganz schön mutig, sich mitten in der Öffentlichkeit zu küssen...“ „...total widerlich...“ „...unnormal...“ Auch Sachen wie: „Was für Schwuchteln...“ „...sich gleich erhängen...“ und ähnliches war vereinzelt zu vernehmen. Ihm traten die Tränen in die Augen. Genau deswegen hatte er geplant, sich nicht auf eine Beziehung mit einem Jungen einzulassen.

Ohne ein Wort fuhr er herum und rannte davon, in die kühle Ruhe der Flure. Erst als er durch eine Tür aufgehalten wurde, blieb er stehen. Er war vor der Sporthalle gelandet. Ein Zettel hing an dem Eingang. `Der Sportunterricht findet heute draußen statt. Frau Sasaki.´ Ohne nachzudenken, betrat er den riesigen Raum und schloss die Tür hinter sich. Verzweifelt setzte er sich auf eine der Bänke, die an der Wand standen und vergrub das Gesicht in den Händen. Was sollte er denn jetzt tun? Bis zur nächsten Pause würde sich die Sache mit dem Kuss in der kompletten Schule herumgesprochen haben. Und dann wäre er nirgendwo mehr sicher. Er verfluchte Kosaka, der es mit seinem >Scherz< erst so weit hatte kommen lassen. Nun war er gebrandmarkt. Ohne dass er etwas davon mitbekam, öffnete sich die Tür zur Sporthalle. Erst als eine Stimme sagte: „Müsstest du nicht in deiner Klasse sein?“, fuhr er herum. Neben ihm stand der Schuldirektor.

Wie von der Tarantel gestochen, sprang Yukiteru auf, trocknete sich mit seinem Hemdsärmel das Gesicht und verbeugte sich tief. „Bitte entschuldigen Sie. Ich bin schon unterwegs.“ Der Direktor begann zu lachen. „Ist schon gut, Amano-kun. Ich habe Herrn Matsui gebeten, dich für eine Weile zu entschuldigen.“ Er wurde ernst und musterte den Braunhaarigen. „Was auf dem Schulhof passiert ist, geht mich zwar nichts an, aber...willst du vielleicht darüber reden?“ „Sie haben es gesehen?“ „Unfreiwillig. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, vor dem Unterricht aus dem Fenster zu sehen, um den Kopf frei zu bekommen. Manche sagen, das wäre fast so schlimm wie die Tatsache, dass ich dauernd versuche, mir selber die Hände zu brechen. “ „Oh mein Gott...“ murmelte Yukiteru und setzte sich wieder hin. „Nun beruhige dich erst mal. Ich bin kein großer Freund von Vorurteilen und mir ist es herzlich egal, wer hier mit wem zusammen ist. Aber wenn es meine Schüler so sehr belastet, dass sie sich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren können, kann ich wohl schlecht schweigend daneben stehen.“

Auch der Direktor ließ sich auf der Bank nieder. „Also, was genau ist los?“ Wie ein Wasserfall sprudelte Yukiteru los. „...und jetzt werde ich bestimmt nur noch herumgeschubst. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.“ schloss er nach einer Weile seine Erklärung ab. Der Schulleiter hob die Hände, ließ sie aber genauso schnell wieder sinken. „Ich verstehe. Nun, es mag dir wie eine hohle Phrase vorkommen, aber warum stehst du nicht einfach ehrlich zu deinen Gefühlen?“ Entgeistert starrte Yukiteru ihn an. „Dazu stehen? Aber...alle werden mich verspotten und auslachen.“ „Na und?“ Diese Worte trafen den Braunhaarigen völlig unvorbereitet. „Na und?“ wiederholte er, da er dachte, sich verhört zu haben. „Lass sie doch einfach. Irgendwann werden sie das Interesse verlieren. Und wenn es du ihnen den Eindruck vermittelst, dass es dir egal ist, was sie denken, wird sich der ganze Vorgang noch beschleunigen. Du wirst sehen, nach einer Weile werden sich deine Schulkameraden wieder gefangen haben. Sobald der erste Schock verflogen ist, kräht kein Hahn mehr danach, dass du mit Akise-kun zusammen bist.“

Der Direktor stand auf und rang nun doch die Hände. „Eine wunderschöne Turnhalle haben wir hier. Ich denke, ich werde noch so fünf Minuten hier bleiben. Es wäre sehr ärgerlich, wenn ich jemanden verwarnen müsste, weil er während des Unterrichts durch die Gänge wandert.“ Yukiteru erhob sich ebenfalls und verbeugte sich ein zweites Mal. „Haben Sie vielen Dank. Sie haben mir wirklich sehr geholfen.“ Das brachte den Mann zum Lächeln. „Ich würde mich beeilen, wenn ich du wäre. Falls du etwas auf dem Herzen hast, meine Tür steht jedem offen.“ Er wandte sich ab und musterte eingehend die Turnmatten. „Noch vier Minuten.“ Eilig rannte der Braunhaarige los. Vielleicht hatte der Schulleiter ja Recht, dachte er, während er die Flure hetzte. Es konnte ihm doch eigentlich egal sein, was andere über ihn dachten. Warum sollte die Gesellschaft über sein Leben und sein Glück bestimmen? Schließlich hatte er sich doch auch nie in die Angelegenheiten von Fremden eingemischt. Und wenn er mit Aru zusammen sein wollte, war das alleine seine Entscheidung.

Er kam an der Tür zu seinem Klassenzimmer an, atmete kurz durch und klopfte. Ein gedämpftes „Herein“ ertönte und der Braunhaarige betrat den Raum. Wie auf ein Zeichen drehten sich sämtliche Gesichter zu ihm und ein kurzes Raunen ging durch das Zimmer. „Ah, Amano-kun. Mir wurde gesagt, dass du später kommst. Setz dich, ich würde gerne weitermachen.“ „Verzeihen Sie, Herr Matsui, aber es gibt da noch etwas, was ich vorher tun muss.“ Damit trat Yukiteru an Arus Tisch, beugte sich vor, griff mit beiden Händen nach dem Gesicht des Weißhaarigen und küsste ihn. Nicht lange, nicht intensiv, aber dafür mit umso größerer Bedeutung. Als er sich zurückzog, begann wieder das Geflüster, doch Yukiteru ignorierte es. „Es tut mir leid.“ sagte er zu Aru, der seinen Blick ziemlich verdattert erwiderte. „Ich bin ein unsensibler Idiot. Können wir später über alles reden?“ Nun strahlte Aru und er nickte. „Auf jeden Fall, unsensibler Idiot.“ „Ich unterbreche euer Geturtel ja nur ungerne...“ mischte sich Herr Matsui ein. „...aber ich meine mich zu erinnern, dass ich mit dem Unterricht fortfahren wollte. Amano-kun, du wirst nachher länger bleiben und den Raum saubermachen, verstanden? Und jetzt setz dich endlich.“

Der restliche Schultag verging. Während Yukiteru zusah, wie die Schüler aus dem Gebäude nach Hause strömten, war er damit beschäftigt, Müll aufzusammeln, die Tafel zu wischen und die Stühle hochzustellen. Ihn störte es nicht, dass er zum Putzdienst verdonnert worden war. Leise summte er vor sich hin, als er das Klassenzimmer fegte und ein letztes Mal überprüfte, ob er auch nichts vergessen hatte. Dann erst machte er sich selber auf den Weg. Vor dem Schultor wurde er bereits erwartet. „Das ging ja schneller als gedacht.“ „Akise-kun. Warum bist du noch hier?“ „Ich wollte dich ein Stück begleiten. Ist das schlimm?“ „Aber nein.“ „Außerdem wolltest du doch mit mir reden, oder?“ „Richtig. Ich muss dir wohl einiges erklären...“ Und so berichtete der Braunhaarige nun auch Aru von dem, was in der letzten Zeit um ihn herum und in seinem Inneren alles passiert war. Dieses Mal ließ er allerdings keine Details aus, wie er es bei Kosaka und dem Direktor getan hatte. Als er geendet hatte, wirkte Aru eine Weile sehr nachdenklich. „So ist das also.“ sagte er schließlich. „Nun wird mir einiges klarer.“ Dann lächelte er. „Ich finde es unheimlich mutig von dir, dass du dich trotz allem dazu entschieden hast, ehrlich zu deinen Gefühlen zu stehen. Trotzdem muss ich dich noch etwas fragen.“ „Ja?“ „Die nächste Zeit wird für uns beide nicht einfach. Kannst du mir versprechen, dass du trotz allem, was passieren wird, weiter zu mir hältst?“ Yukiteru antwortete nicht gleich, sondern nahm stattdessen Arus Hand in seine und küsste ihn kurz auf die Wange. Glück und Liebe überfluteten ihn und diesmal war er es, der lächelte. „Ja, das kann ich. Mir ist inzwischen eines klar geworden: Egal, wie steinig der Weg wird, der vor uns liegt, es kümmert mich nicht, solange ich ihn mit dir gehen kann. Ich liebe dich, Aru.“ Endlich hatte er ausgesprochen, was er schon so lange fühlte. „Yukiteru-kun...“ Der Weißhaarige umarmte ihn und schien ihn so schnell nicht mehr loslassen zu wollen. „Ich liebe dich auch. Zusammen werden wir alles durchstehen. Ganz sicher.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. ^^
Bis nächste Woche.
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  LadyCocona
2016-10-21T00:52:23+00:00 21.10.2016 02:52
Es ist fast drei uhr morgens und ich muss mich echt zusammen reißen nicht meine ganze Nachbarschaft wach zu schrein. XD <3
Von:  ViGaMi
2016-07-10T14:52:00+00:00 10.07.2016 16:52
und danke! während dem lesen dieses kapitels hab ich wieder happy und vor allem laut zu meiner musik mitgesungen *strahl*
Von:  Haruky
2015-06-10T18:25:44+00:00 10.06.2015 20:25
super gemacht yuki weiter so. Was wohl aus yuno wird? bin gespannt wie die eltern reagieren.

Von:  Eveyleinchen
2015-06-08T17:37:14+00:00 08.06.2015 19:37
KYAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA soooooooo süüüüß! Und ich bin SOOOOOOOO froh, dass yuki jetzt zu seinen Gefühlen steht! Und diese mitschüler! Das war teilweise echt, und zwar so richtig echt mega fies! Aber der Rektor is echt cool drauf, ich mag ihn! Und dass is auch dass erste kappi seit langem, bei dem ich yuki nicht verschlagen, anschreien, beschimpfen, foltern, meucheln, ich hör jetzt besser mit diesrr aufzählung auf, (*stimms aus dem off*: ja du verrückte! *Ich*: buhu T.T) möchte^^ ich sterb hier grad allerdings an überzucker weil das einfach sooooo knuffig und kawai is^^ ich musste sooooo grinsen, als yuki akise in der klasse geküsst hat, das war sooooooooo knuffelig <3 ich hoffenur echt, es wird alles gut, also wirklich gut... *lieb lächel* *mit Straßenschild herumwedel und mörderinschen ausdruck in den augen hat* gut? GUT? Gut. Und wird Yuno nochmal auftauchen, ich hoffe ja nich... *Yuno einsperr* Yuno: Hey! Lass mich raus! Ich muss zu meinem Yuki!!!! *Irrer Blick* Ich: *Schlüssel wegwerf* vergiss es! Und Yuki gehört nicht dir, der gehört Akise, vertanden?! Und jetzt klappe da -.-' suuu jetzt hab ich alles gesagt, was gesagt werden musste xD byebye und bis zum nächsten kappi <3


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