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Last Desire 8

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Evas Verabredung

Die Nacht war schon längst hereingebrochen und es war ziemlich windig und frisch. Etwas unruhig sah sie sich um und wartete darauf, dass ihre „Verabredung“ kam. Aber diese ließ auf sich warten. „Na super“, murmelte sie und versuchte ihre Oberarme zu wärmen. „Und ich trage nichts weiteres als mein Top und kurze Hosen und friere mir noch den Allerwertesten ab. Wo bleibt sie denn nur?“ Unruhig ging sie auf und ab und ärgerte sich insgeheim auch ein bisschen. Irgendwie hätte das alles vielleicht doch etwas besser durchgeplant werden sollen. Aber da machte man jetzt auch nichts dran. Blieb nur zu hoffen, dass wenigstens ihre Verabredung halbwegs pünktlich war, denn die ganze Zeit herumstehen wollte sie auch nicht. Dann aber hörte sie Schritte und als sie sich umblickte, sah sie eine junge Frau mit langen weißen Haaren und strahlend blauen Augen. In der Iris ihres linken Auges leuchtete ein goldener Ring und sie hatte eine fremdartige Schönheit an sich. „Wie ich sehe, hat alles funktioniert“, bemerkte Eva und umarmte sie. „Es war nicht einfach, komplett unterzutauchen und selbst für meinen Bruder nicht auffindbar zu werden, aber ich habe alles besorgt was du brauchst. Bargeld, gefälschte Papiere und ich habe auch die Datenbanken manipuliert. Dein Name ist jetzt Wednesday Weather, du bist Chefärztin des Bostoner Hospitals und ich habe dir noch eine Perücke, eine Pistole und Kleidung mitgebracht.“

„Wo sind die Unterlagen zum Eva-Projekt?“

„Ich habe dir die Adresse aufgeschrieben. Sie befinden sich im Besitz von L Lawliet und das technische Equipment, das du benötigen wirst, bekommst du bei Vention. Es handelt sich um einen Technologiekonzern, der auch die künstlichen Gedankenschaltkreise produzieren will. Pass aber auf! Das gesamte Gebäude ist schwer bewacht und die Überwachungssysteme sind auf dem allerneuesten Stand. Nicht einmal ein Käfer kommt ungesehen durch. Deshalb wirst du eine Schlüsselkarte, eine spezielle Kontaktlinse für den Netzhautscanner und falsche Fingerabdrücke brauchen. Das alles findest du im Koffer und ich habe für dich auch ein Apartment angemietet. Brauchst du sonst etwas, oder hast du noch Fragen?“

„Hättest du dir bei den Namen nicht vielleicht etwas mehr Mühe geben können, Eva? Ernsthaft, welcher normale Mensch heißt denn bitte so?“ Die Unvergängliche lächelte verlegen und erklärte „Heutzutage sind solch ungewöhnliche Namen eben modisch.“

„Ach die Leute sind doch komplett bescheuert, dass sie ihre Kinder mit solchen Namen strafen. Naja, ich will mich nicht beschweren. Danke, dass du dir die ganze Mühe gemacht hast. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich noch echt aufgeschmissen.“ Damit umarmte sie die Weißhaarige und holte aus dem Koffer eine Jacke, die sie sich überwarf. Sie gingen gemeinsam ein Stück weit und betrachteten das Meer. Es war eine sehr friedliche Sommernacht und sie konnten das Rauschen der Wellen hören. Im fahlen Licht des Mondes wirkte Eva mit ihrem schneeweißen Haar wie von einem anderen Stern und auch ihre Augen schienen zu leuchten. Alles an ihr wirkte so fremdartig schön und dennoch wirkte sie so zerbrechlich wie eine Lilie. „Wirst du es ihnen sagen?“ fragte Eva schließlich und wandte sich an ihre Begleiterin. Diese schüttelte den Kopf und senkte den Blick. „Nein, es ist besser wenn ich alleine arbeite. Es würde sonst nur zu Komplikationen führen und ich will nicht noch mehr durcheinander bringen. Deshalb werde ich auf deine Hilfsmittel zurückgreifen. Und ich weiß mich ja auch zur Wehr zu setzen. Du weißt ja, ich stehe immer wieder auf.“

„Das stimmt wohl“, gab Eva zu und lächelte. Sie fuhr sich mit ihren Fingern vorsichtig durch ihr Haar, welches im Mondlicht leicht schimmerte. „Ich wünschte, ich könnte das auch. Aber egal was ich auch mache, ich verursache immer nur Leid und Schmerz. Deshalb… deshalb will ich etwas dagegen tun, damit ich nie wieder jemandem so wehtun kann.“

„Was hast du vor? Willst du wieder verschwinden?“

„Nein. Ich werde mein Bewusstsein zerstören und aufhören, weiterhin die unvergängliche Eva zu sein. Mein Bruder hatte Recht. Die Welt ist wesentlich besser dran, wenn es mich nicht gibt. Die Unvergänglichen sind das Bindeglied allem Endlichen zum Unendlichen. Die Verbindung zwischen den Menschen und das, was als das „Göttliche“ bezeichnet wird. Die Quelle allem Lebens und des Todes. Ich wollte die Welt unvergänglich machen, damit es keinen Tod mehr geben muss und keine Trauer. Ich wollte die Menschen, die ich so sehr liebe, nicht verlieren. Dabei habe ich nicht bedacht, was das für schreckliche Folgen hatte. Liam hat ganz Recht, ich bin ein dummes und egoistisches Kind. Aber ich wollte doch niemals jemandem etwas Böses. Ich wollte doch nur niemanden mehr verlieren, den ich liebe.“ Bei diesen Worten brach Eva in Tränen aus und schluchzte leise. Tröstend nahm ihre Begleitung sie in den Arm. „Jeder von uns macht Fehler, Eva. Und natürlich verstehe ich auch deine Angst, aber du musst auch begreifen, dass der Tod zum Leben dazugehört. Alles, was geboren wird, muss irgendwann sterben. Und wenn ich sterbe, dann sterbe ich eben. Vielleicht solltest du dir mal Hilfe suchen um eines Tages besser damit umzugehen. Sprich doch mal mit deinem Bruder. Ich bin mir sicher, dass er dir helfen wird, wenn du ihn darum bittest. Er liebt dich trotz allem, was er dir an den Kopf geworfen hat. Wenn er sieht, dass du an deinen massiven Verlustängsten arbeiten willst, wird er dich sicherlich nicht im Stich lassen. Ihr seid immerhin eine Familie. Und selbst wenn es zwischen euch nicht besser werden sollte, dann kannst du jederzeit zu mir kommen. Dann bin ich nämlich als Schwester für dich da.“ Eva lachte, als sie das hörte und wischte sich die Tränen weg. „Du hast dich seit damals nicht ein bisschen verändert…“

„Na frag dich mal warum. Und so schnell wird mich niemand ändern. Das schafft keiner.“

„Wohl wahr…“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So liebe Leute, jetzt ist auch Teil 8 zu Ende und es wird spannend weitergehen. Denn im nächsten Teil erfahren wir, was mit den Proxys passieren wird, wer Evas „Schwester“ ist und was diese nun vorhat. Was will sie mit den Unterlagen und wieso will sie bei Vention einbrechen? Und was hat es mit dem Hyperkubus auf sich, der sich plötzlich aktiviert hat? Das sind alles Fragen, die im nächsten Teil beantwortet werden.

Eigentlich waren Elion und Sheol die einzigen geplanten Proxys gewesen, aber da der Geschichtsverlauf nicht erwünscht verlaufen wäre und Elion nicht gleichzeitig mit Andrew Kontakt aufnehmen und Jeremiels Leben retten konnte, baute ich daraufhin Sariel ein. Sie ist als die jüngste Proxy noch recht normal und versucht für Elion da zu sein, auch wenn sie selbst sehr unter der grausamen Folter Dr. Browns leiden muss. Und sie ist ein guter Ausgleich für den an Schizophrenie leidenden Sheol und den mental angeschlagenen Elion, dessen Persönlichkeit immer weiter zerstört wird. Ich freue mich schon richtig auf den nächsten Teil und hoffe, dass die Freischaltungen nicht schon wieder ewig dauern. Manchmal frage ich mich echt, wieso das immer so lange dauert… Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  pri_fairy
2014-11-29T10:27:37+00:00 29.11.2014 11:27
super Kapitel !:)
der 8.Teil war richtig cool :)
ich finde es richtig schön das jeremiel sich gut mit den anderen versteht und die jetzt auch Liam kennen auch wenn L und Liam sich nicht so mögen :D
vor allem mag ich aber auch Sheol und Elion in der Weise das sie mal wieder etwas neues sind und sie wieder neue Blickwinkel auf die Vergangenheit geben :)
ich bin gespannt wie es jetzt weiter geht :)
Von: abgemeldet
2014-11-28T20:16:11+00:00 28.11.2014 21:16
Echt Wow das Kapitel wie der ganze 8. Teil *lächelt*
Ich freue mich schon wenn es endlich weiter geht. *ungeduldig* Aber lass dir Zeit.
Lg^^
Antwort von:  Sky-
28.11.2014 21:20
Kommt auf die Geschwindigkeit der Freischalter an. Ich schreib bereits an Kapitel 7


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