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Shark Idiots

SouRin
von

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Fiebriger Hai an Bord

Es war in dieser Nacht ziemlich stressig gewesen, da ein paar Idioten gemeint hatten, sich total besaufen und dann randalieren zu müssen. Er selbst hatte ein paar Kratzer abbekommen, weil er sich einmischen musste, aber es war nicht weiter dramatisch gewesen. Total erschöpft kam Sousuke gegen drei Uhr nachts nach Hause und fiel sofort in sein Bett. Er war jedoch noch so aufgewühlt wegen dem Brief seiner Mutter, dass er nicht gleich einschlafen konnte. Auch freute er sich, seinen Freund wieder zu sehen, hatte aber auch Angst, dass diesem etwas geschehen könnte. Er musste einfach immer bei ihm sein und ihn beschützen, dann würde schon nichts passieren, redete er sich ein. Er hatte ja keine Ahnung, welche Pläne seine Mutter unterdessen schmiedete, was vielleicht auch besser so war, denn dann hätte er kein Auge mehr zugedrückt.
 

Diese saß trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch in der Küche und trank aus einer Whiskey Flasche. Wie hatte es dieses Arschloch nur wagen können, sie zu betrügen und dann einfach zu gehen? Sie hatte damals geglaubt, ihre Liebe sei für immer, doch sie hatte sich blenden lassen. Ihr Mann war schon immer ein Womanizer gewesen und sie war naiv genug gewesen zu glauben, dass er nur noch sie hatte haben wollen, als sie mit Sousuke schwanger war. Tatsächlich hatte er aber nur seinen Ruf schützen wollen, denn er leitete schließlich ein Unternehmen, bei dem sie zuvor als Empfangsdame angestellt gewesen war. Inzwischen arbeitete sie jedoch für jemand anderen, da sie es nicht mehr ausgehalten hatte, ihren Mann jeden Tag zu sehen in der Einbildung, dass er wahrscheinlich jede Frau in ihrem Umfeld gevögelt hatte.

Dennoch war sie nicht von ihm losgekommen und hatte letztendlich auch wegen des Geldes entschieden, bei ihm zu bleiben. Jetzt, da er weg war, würde sie wahrscheinlich umziehen müssen, da sie sich dieses Haus alleine mit ihrem Gehalt nicht mehr würde leisten können, da es nur gemietet war. Dass ihr Sohn auch noch abgehauen war, hatte ihr den Rest gegeben. Dass sie die beiden rausgeschmissen hatte, ließ sie dabei völlig außer Acht. Immerhin ging sie davon aus, dass die beiden um sie kämpfen und sie nicht im Stich lassen würden. Bei ihrem bald Ex-Mann war wohl jede Hoffnung verloren, doch ihren Sohn wollte sie noch nicht aufgeben, sie konnte nicht. Außerdem würde sie nicht zulassen, dass der mit einer elenden Schwuchtel zusammen war. Sie hatte es noch nie gerne gesehen, dass Sousuke mit diesem Rin befreundet war, doch dass dieser ihn so verderben würde, hatte sie nicht ahnen können. Dem musste ein Ende bereitet werden…
 

Rin musste früh aufstehen, da er an diesem Vormittag noch Seminare haben würde und war total erschöpft, als er endlich im Flieger saß und schlief dort schnell ein. Ihn hatte das Training und die Vorlesungen angestrengt und er war froh, sich erstmal ein bisschen ausruhen zu können. Außerdem vermisste er seinen Freund unglaublich.

Zuvor war es auch schon nicht schön gewesen, von seinen Freunden weg zu sein, aber seit er mit Sousuke zusammen war, fühlte er sich einsam ohne ihn. Glücklicherweise wusste er noch nichts von dessen Job, oder dass er sich verletzt hatte, sonst würde Rin total aufgeregt sein und möglichst schnell nach Hause kommen wollen.
 


 

Zur gleichen Zeit stand besagter Brünetter gerade auf und ging duschen. Danach versorgte er die Schürfwunde am Arm und schmierte Salbe auf die blauen Flecken. An seiner ohnehin schon in Mittleidenschaft gezogenen Schulter, war er nicht verletzt worden, was auch nur gut war. Schließlich hatte er sich diesmal vorgenommen, sich wirklich eine lange Pause zu gönnen und sie zu schonen. Dafür hatte er auch einen extra Trainingsplan bekommen, sodass er zwar noch normal trainieren konnte, aber die Schulter nicht schwer belastet wurde. Als er aus dem Haus ging, entdeckte er wieder einen Brief in seinem Fach. Seine Mutter musste wieder hier gewesen sein, denn auch auf diesem standen weder Adressat, noch war eine Briefmarke aufgeklebt. Er schluckte und nahm den Brief mit rein, denn er wollte ihn nicht ungeöffnet lassen. Wer wusste schon, was sie vorhatte?

Allerdings stand dieses Mal nur darin, dass sie ihn vermisste und dass es ihr leid tue und er nicht wie sein Vater sei. Allerdings stand auch darin, dass er zu ihr zurückkommen sollte und doch endlich einsehen sollte, dass Rin nicht gut für ihn war.

Sousuke dachte, es wäre schon fertig, entdeckte dann aber, dass auf der Rückseite auch noch etwas stand.

Anscheinend hatte sich ihre Laune immer weiter verschlechtert, je weiter hinten er las. Außerdem war die Schrift nicht mehr so schön, wie am Anfang und der Inhalt stand teilweise im Widerspruch zur anderen Seite. Sie nannte ihn einen Versager, der ohne sie nichts wäre und eine verdorbene Schwuchtel. Wie sie Rin bezeichnete, darüber wollte er nicht einmal mehr nachdenken. Es machte ihn wütend, sehr wütend.

Um sich abzureagieren, schaute er kurz im Fitnessstudio vorbei und ließ seine Aggressionen dort aus. Immerhin wollte er gut gelaunt sein, wenn er seinen Freund in ein paar Stunden endlich wieder sah. Dieser hatte sich müde angehört, als sie vor seinem Flug telefoniert hatten und er machte sich Sorgen um ihn. Von den Ergebnissen vom Turnier hatten sie es noch nicht gehabt, doch das war auch erst mal nebensächlich, sie wollten sich einfach nur wiedersehen.
 

Eine Stunde bevor Rin ankommen würde, fuhren Sousuke, Gou und Rins Mutter im Taxi zum Flughafen. Gou war am aufgeregtesten, jedenfalls äußerlich. Innerlich war es eindeutig Sousuke, doch er wusste sich unter Kontrolle zu halten.

Am Flughafen angekommen, warteten die drei miteinander redend auf Rin, auch wenn es hauptsächlich die Frauen waren, die sprachen. Sousuke hielt sich zurück und machte sich seine Gedanken. Sie mussten nicht lange warten, denn das Flugzeug landete pünktlich und als sie den Rothaarigen erblickten, liefen sie auf ihn zu. Dieser sah ein bisschen müde aus, lächelte aber leicht, als er seine Mutter, seine Schwester und seinen Freund erblickte. Er ging etwas schneller und wurde von den beiden Frauen gelichzeitig umarmt.
 

„Ihr erdrückt mich noch“, lachte er leise und man hörte, dass er glücklich, aber erschöpft war. Als sie ihn losließen, stand er vor Sousuke und wurde leicht rot, weil er nicht wusste, was er machen sollte. Der andere übernahm das jedoch für ihn und schloss ihn einfach in seine Arme. Rin schloss die Augen und genoss die Nähe des anderen, ehe ihm schwarz vor Augen wurde.
 

„Rin! Was ist los?!“, hörte er Gous besorgte Stimme entfernt.
 

„Er ist ganz heiß!“, eine andere und dann bekam er gerade noch so mit, wie er hochgehoben wurde, dann verließ ihn das Bewusstsein.
 

Rin wurde von Sousuke zum Taxi getragen, während Gou und Mrs. Matsuoka besorgt die Koffer trugen. Auf der Fahrt, hielt Sousuke die Hand seines Freundes, der zu schlafen schien und Gou hatte ihm ein kaltes Tuch auf die Stirn gelegt. Rin bekam davon allerdings so gut wie nichts mit und wurde erst wieder ein wenig klarer im Kopf, als er in seinem Bett lag und von kalten Tüchern umgeben war. Man hatte ihn bis auf die Shorts ausgezogen und Sousuke hielt die ganze Zeit seine Hand, was er unterbewusst mitbekam und das ihn beruhigte. Mrs. Matsuoka brachte sah oft nach den beiden und brachte dem Größeren etwas zu trinken und sagte ihm, dass er das nicht zu machen brauchte und sich auch ausruhen sollte, doch er bestand darauf, bei Rin sitzen zu bleiben. Sie fand das unglaublich rührend und in dem Moment, als sie die beiden so betrachtete, fielen die letzten Zweifel von ihr ab. Klar, hatte sie nicht wirklich etwas dagegen gehabt, dass die beiden zusammen waren, aber trotzdem war doch noch immer der Hintergedanke da gewesen, dass die beiden sich doch lieber eine Frau heiraten und eine Familie gründen sollten. Sie konnten ja auch nur gute Freunde sein, so wie zuvor. Aber wie sie Sousuke so treu an Rins Seite sitzen sah, schämte sie sich für diese Gedanken. Sie kannten sich schon so lange und so gut, dass es unmöglich war, dass sie einen besseren Partner finden konnten. Sicher waren sie sich auch der Risiken ihrer Beziehung bewusst und hatten sich nicht Hals über Kopf in etwas hinein gestürzt. Ihren Segen hatten sie auf jeden Fall schon mal.
 

Rin kam am späten Abend wieder zu sich und blinzelte verwirrt, da er nicht wusste, wo er war und was passiert war. Er fühlte etwas Kaltes auf seiner Stirn, an den Armen und auf dem Oberkörper und etwas Warmes an seiner Hand. Daher drehte er den Kopf in diese Richtung und erblickte seinen auf einem Stuhl schlafenden Freund, der seine Hand hielt. Der Rothaarige lächelte sanft und streckte seinen Arm aus, wodurch eins der Tücher herunterfiel, doch das war ihm egal. Er strich vorsichtig über Sousukes Arm, wodurch dieser ihn verwundert aus müden Augen anblinzelte, ehe er sie ganz öffnete.
 

„Rin“, gab er überrascht von sich, freute sich aber, dass sein Freund aufgewacht war und glücklich aussah.
 

„Ich bin zu Hause“, lächelte er ihn an und sein Arm fiel wieder auf die Seite zurück, an der er zuvor gelegen hatte, da der Kleinere immer noch erschöpft war. Er war auch nicht krank geworden, sondern einfach nur überanstrengt.
 

Sousuke erhob sich und kniete sich aufs Bett, dann zog er Rin an sich und machte den Eindruck, als würde er diesen nie wieder loslassen wollen. Den Kleineren störte das nicht, er war nur nicht auf so eine plötzliche Attacke gefasst gewesen und lehnte sich einfach nur an den Größeren. Seine Temperatur war inzwischen auch wieder normal, aber er fühlte sich nicht so, als könne er an diesem Tag noch irgendetwas tun.
 

„Wo ist meine Tasche?“, wollte Rin auf einmal wissen, als ihm einfiel, was er seinem Freund eigentlich noch hatte zeigen wollen.
 

Dieser löste die Umarmung und sah ihn ein bisschen verwundert über diese Frage an, antwortete aber: „Ich glaube, die liegt noch unten…soll ich sie holen?“
 

„Ja, bitte“, lächelte Rin und sah, als sich der Größere erhob, dass dieser seine Kette trug. Er nahm es also ernst. Anders erwartet hatte der Hai es aber eigentlich auch nicht, denn wenn Sousuke mal eine Entscheidung traf, hielt er sich auch strikt daran, vielleicht manchmal auch etwas zu sehr.
 

Ein paar Minute später wurde ihm seine Tasche gebracht und Rin meinte, als Sousuke sich wieder zu ihm auf den Stuhl gesetzt hatte: „Schließ die Augen.“
 

Als dem Folge geleistet wurde, öffnete er ein Fach in der Tasche und zog etwas daraus hervor, das er seinem Freund um den Hals legte. Dieser öffnete die Augen, darüber erstaunt, dass er schon wieder etwas an einer Kette umgelegt bekam. Er fasste sich an die Brust und hielt nun eine silberne Medaille in der Hand.
 

„Es war zwar nur der zweite Platz, aber…“, kratzte sich der Kleinere nervös hinterm Kopf, wurde aber sofort unterbrochen.
 

„Es ist eine Wahnsinns-Leistung!“, freute sich Sousuke und nahm Rins Gesicht in die Hände, ehe er ihn küsste.
 

Es war ein liebevoller, aber auch sehnsüchtiger Kuss, das spürten beide. Ebenso, wie sehr sie sich vermisst hatten und wäre es Rin besser gegangen, hätte man sie wohl bis morgens nicht stören dürfen, doch das mussten sie auf später verschieben. Sie lösten sich gerade voneinander, sahen sich aber noch immer in die Augen, als die Tür geöffnet wurde und Rins Mutter das Zimmer betrat. Sie brachten schnell etwas Abstand zwischen sich und Rin wurde sehr rot, während Sousuke nur einen zarten Schimmer auf den Wangen aufwies.

Mrs. Matsuoka wurde auch ähnlich rot wie ihr Sohn, da sie noch mitbekommen hatte, wie sie den Kuss gelöst hatten, nur hatten diese wiederum nichts um sich bemerkt, da sie so in den Augen des anderen versunken gewesen waren.
 

„Es ist nicht so, wie du-“, rutschte es Rin in einem Anflug von Panik heraus, aber sie winkte ab.
 

„Ist schon okay“, fiel Mrs. Matsuoka ihrem Sohn ins Wort, ehe er sie noch anlügen konnte. „Ich hab es schon vorher gewusst.“
 

„Hat dir Gou das gesagt?“, wollte der Hai sofort ein bisschen verärgert und noch röter wissen, doch sie schüttelte den Kopf.
 

„Nein, ich konnte es mir auch so denken…spätestens danach, wie Sou-chan dich nach Hause getragen und die ganze Zeit an deinem Bett gesessen hat, war es mir klar“, lächelte sie.
 

„Und es macht dir nichts aus?“, fragte Rin nun zaghaft nach, da er noch immer ein bisschen Angst hatte, auch wenn seine Mutter nicht aussah, als wäre sie wütend oder enttäuscht.
 

„Natürlich nicht“, erwiderte sie ihm fröhlich. „Ich will zwar schon Enkel haben, aber ich bin mir sicher, dass Gou das gerne übernehmen wird.“
 

„Mama…“, legte der Rothaarige die Hand an die Stirn und Sousuke lächelte ein bisschen unschlüssig.
 

„Moment…warum bist du dir da so sicher?“, fiel Rin es dann aber ein und schaute sie ernst an.
 

„Nun ja…ich glaube, sie trifft sich schon länger mit diesem Typ aus eurer ehemaligen Schule…wie hieß er noch gleich? Mikoshiba-kun?“, erzählte sie munter heraus, weil Gou ab und zu mal mit einem Jungen schrieb und sich schon ein paar Mal mit ihm verabredet hatte. Nach Hause gebracht hatte sie ihn allerdings noch nicht.
 

„Was?!“, regte sich Rin schon fast ein bisschen auf.
 

„Dieser verdammte…Moment, welcher Mikoshiba?“
 

Er hatte schon immer geahnt, dass die beiden Brüder nicht aufgeben würden und er sah es gar nicht gerne, wenn Gou sich mit einem Jungen traf. Da kam einfach sein brüderlicher Beschützerinstinkt zur Geltung, dass er sie vor einem Unglück bewahren wollte.
 

„Ich weiß nicht genau…ich glaube, sie hat mal erwähnt, dass er groß ist und tolle Muskeln hat“, meinte seine Mutter, verwirrt über die Frage. „Es gibt mehrere…?“
 

„Ja, die beiden Brüder“, bestätigte Sousuke, während Rin aufatmete.
 

Wenigstens war es Seijuurou, sein ehemaliger Kapitän, und nicht dessen anstrengender Bruder Momotarou. Mit dem Älteren konnte er sich schon eher anfreunden, da dieser immerhin auch gescoutet worden war und man sich mit ihm vernünftig unterhalten konnte, auch wenn er ein bisschen laut für seinen Geschmack war. Der Rothaarige mochte eher ruhigere Typen, die aber auch ihre Meinung sagen konnten, wenn es darauf ankam.
 

„Es ist höchstwahrscheinlich Seijuurou, wenn Momo keinen Wachstumsschub hatte und viel trainiert hat“, seufzte Rin und ließ sich dann nach hinten auf sein Kissen fallen.
 

„Wie dem auch sei, ihr beide solltet auch bald schlafen gehen, es ist schließlich schon spät“, meldete sich der mütterliche Instinkt von Mrs. Matsuoka. „Schläfst du heute hier, Sou-chan?“
 

„Wenn es Rin nichts ausmacht…“, erwiderte Angesprochener und sah zu seinem Freund.
 

Doch der schüttelte den Kopf: „Er kann hier bleiben“
 

„Ich geh nur noch mal schnell raus und hol meine Sachen“, teilte Sousuke ihnen mit und erhob sich.
 

„Sei vorsichtig“, kam es beinahe gleichzeitig von Rin und seiner Mutter, was dem Brünetten ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Als er jedoch das Haus verließ und durch die nur spärlich beleuchteten Straßen lief, war ihm nicht wohl zumute. Er fühlte sich, als würde er beobachtet werden und er wusste nicht, wie recht sein Bauchgefühl da lag.



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