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Crazy in Love

Trafalgar x Eustass
von

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Kapitel 2

Ich warf eine letzten Blick auf Eustass und versicherte mich, dass er einigermaßen bequem lag und der Verband auch richtig saß und machte mich auf den Weg ins Arztzimmer. Die anderem Mitglieder seiner Crew waren alle mehr oder weniger schwer verletzt. Allerdings stand es um keine so schlimm wie um Eustass. War auch klar! Der Idiot stürzte sich immer mitten ins Getümmel! Nachdem ich die Verletzten schweigend und mit griesgrämiger Miene behandelt hatte, machte ich mich wieder auf um nach Eustass zu schauen. Bevor ich das Zimmer erreichte wurde ich jedoch von dem Maskentyp am Arm aufgehalten. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte er schon das Wort ergriffen.

„Ich wollte nur sagen... Ich meine …. naja … es ist nicht selbstverständlich, dass du das machst. Naja und deswegen wollte ich nur... Danke! Danke, dass du den Captain gerettet hast! Und Danke, dass du dich um unsere Verletzungen gekümmert hast!“

Normalerweise hätte ich das amüsant gefunden aber ich war erschöpft, besorgt und gereizt. Deshalb sagte ich einfach nur :“Ich bin Arzt.“ und zuckte mit den Schultern. Er nickte und ließ mich los. Schweigend und unbehelligt brachte ich die letzten Meter zu Eustass Zimmer hinter mich. Leise schlüpfte ich in den dunklen Raum und die Stille, die mich dort empfing war einfach erdrückend. Eustass lag noch immer genau so in Bett wie ich ihn hingelegt hatte und das Mondlicht, dass durch das Fenster herein fiel ließ seine Haut fast weiß erscheinen, was in irgendwie zerbrechlich aussehen ließ. Erinnerungen an eine ganz andere Nacht kamen mir in den Sinn. Eustass der neben mir im Bett lag und schlief. Ich hatte die Hand ausgestreckt um durch sein rotes Haar zu fahren, dass entgegen aller Erwartungen wirklich weich war. Er hatte die Augen aufgeschlagen und mich einen Moment lang schweigend angesehen bevor sich seine Lippen zu einem neckischen Grinsen verzogen. So schön hatte er in dieser Nacht ausgesehen. Jetzt war sein Gesicht grau und eingefallen. Ein Gefühl von Hilflosigkeit erfüllte mich jetzt bei dem Anblick seines sonst so starken geschmeidigen Körpers. Er sah so schwach aus. Ich presste die Lippen zusammen und wand mich ab. Ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen.

Müde und verzweifelt ließ ich mich an der Tür zu Boden sinken. Ich zog die Knie an und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich war verzweifelt aber noch mehr war ich verwirrt. Verwirrt weil ich mich plötzlich so schwach und Zerbrechlichkeit fühlte nur weil es Eustass schlecht ging. Verwirrt weil ich mich nicht einmal durch meine Arbeit hatte ablenken können. Verwirrt weil ich einfach jede Bemühung unsere Beziehung – auch wenn sie bisher nur unter dem Begriff einer rein körperlichen Beziehung lief - zu verheimlichen in den Wind geschlagen hatte und blindlings zu ihm geeilt war. Das war sonst überhaupt nicht meine Art einfach meinen Verstand auszuschalten. Im Gegenteil manche sagten sogar ich würde mich zu sehr auf meinen Verstand verlassen, ich wäre emotionsarm und grausam. Und jetzt? Jetzt war ich nur noch ein Häufchen elend. Da sieht man was passiert wenn man die stimme seines Verstandes ignoriert. Und nur auf Gefühlte hört.

Und dann traf es mich wie ein Schlag. Meine Augen weiteten sich und ich begriff. Ich war verwirrt weil ich verliebt war. In Eustass. Ich war in Eustass verliebt. Diese Erkenntnis traf mich so hart, dass ich einen Moment brauchte um deren Ausmaß zu erfassen. Ich schluckte. Meine Augen richteten sich auf den Körper im Bett. Stumm starrte ich ihn an und wusste nicht was ich fühlen sollte. Sollte ich wütend sein weil er mich schwach machte? Sollte ich mich ihm hingeben und mich selbst dabei verlieren? Ich wollte es mir bisher nicht wirklich eingestehen aber ich hatte immer Angst davor gehabt mich zu verlieben. Ich war nicht der emotionalste Mensch auf Erden und nun fühlte ich mich maßlos überfordert. Sollte ich einfach nichts tun? Es ignorieren? Doch jetzt als mir Bewusst geworden war was ich fühlte konnte ich es nicht einfach verdrängen. Was machst du nur mit mir? Schwermütig stand ich auf. Ich zog den unbequemen aussehenden Lehnstuhl an sein Bett und ließ mich darauf fallen. Jetzt wo ich näher bei ihm saß, konnte ich sein Gesicht genauer betrachten. Plötzlich hatte es etwas friedliches an sich (oder bildete ich mir das nur ein um mich zu beruhigen?). Irgendwie entspannt. Ich beugte mich vor und strich ihm eine Strähne seine feuerroten Haares aus der Stirn. Ohne seine Fliegerbrille war es einfach widerspenstig und kaum zu bändigen. Ein dünnes lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus jedoch wurde es zu einer bitteren Miene als mein Blick über seinen geschundenen Körper glitt. Ich sank zurück in den Stuhl ließ jedoch meinen Blick nicht von ihm. Langsam machte sich die Erschöpfung bemerkbar. Meine Augen wollten zufallen doch der Schlaf wollte nicht kommen.

Schatten wanderten durchs Zimmer wie das Mondlicht sie zeichnete. Bald drang schon das blasse Licht der Morgendämmerung durch die Fenster. Ich saß immer noch genau so in dem Stuhl wie ich mich in der Nacht zuvor hingesetzt hatte. Als die ersten Sonnenstrahlen herein schienen hüllten sie das Zimmer in ein warmes Licht. Eustass Haar schien in Flammen zu stehen und eine Haut hatte den unangenehmen graustich verloren und wirkte jetzt wesentlich gesünder. Seine Atemzüge waren ruhig und tief.

Auf den Schiff schien auch allmählich die Mannschaft zu erwachen. Leise Geräusche drangen an mein Ohr. Stimmen und Schritte im Flur. Dann ein leises Klopfen. Ich hob den Kopf um in das Gesicht des Zombies zu schauen. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und wartete was er wollte.

„Ähm- Guten Morgen. Wie geht es dem Captain?“

„Bisher hat er sich noch nicht gerührt. Aber das ist auch nicht verwunderlich. Ich habe ihn in sehr starkes Schmerzmittel gegeben. Ich denke er wird wieder.“

Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus und sein Blick wurde um einiges freundlicher.

„Willst du mit uns Frühstücken?“

Essen? hm. Wann hatte ich zuletzt etwas zu mir genommen? Mir fiel nur der Kaffee gestern Abend ein und ich merkte, dass ich ziemlich hungrig war.

„Gegen ein Frühstück wäre jetzt wirklich nichts einzuwenden. „ sagte ich und nickte ihm zu. Ich erhob mich von meinem Platz und streckte mich ausgiebig als ich die Steifheit und Schmerzen in meinen Gliedern spürte.

Der Zombie beobachtete mich nur schweigend.

Als wir hinaus auf den Flur traten und uns auf den Weg zur Küche machten herrschte schon reges Treiben. Leute mit Holzteilen und Werkzeug bahnten sich ihren Weg durch die engen Flure und machten sich daran die Schäden des Schiffs zu beheben und zu reparieren.

In der Küche saßen vereinzelt Mitglieder der Crew und aßen von dem reichlich gedeckten Tisch. Beim Anblick des Essens verging mir der Appetit. Nicht dass es ungenießbar aussah oder ähnliches. Einfach nur der Gedanke jetzt etwas zu Essen zu mir zu nehmen erfüllte mich mit Widerwillen und Ekel.

„Gibts auch Kaffee?“ fragte ich den Zombie.

„Klar. Hier bitteschön.“

Er reichte mir eine Tasse frisch aufgebrühten Kaffee und ich ließ mich auf eine freien Platz auf der Sitzbank fallen. Vorsichtig nahm eich eine Schluck von dem heißen Getränk und verbrannte mir prompt die Zunge. Ich verzog das Gesicht und der Zombie grinste schadenfroh. Ich warf ihm den Todesblick zu und sofort verschwand das Grinsen.

Nach dem Frühstück kehrte ich in Eustass zimmer zurück. Er war immer noch nicht aufgewacht und ich wollte da sein wenn er zu sich kam. Den ganzem Morgen regte er sich nicht und ich hatte nicht viel mehr zu tun als ihm Infusionen zu geben und seine Verbände zu wechseln. Die restliche Zeit saß ich da und las was es lesenswertes in seinem Zimmer gab (was nicht besonders viel war) oder starrte ihn einfach nur an. Mittags schaute der Maskentyp vorbei und fragte ob ich was essen wollte, was ich verneinte. Ich hatte heute Morgen schon fast keinen Bissen herunter bekommen und daran hatte sich sicherlich nichts geändert. Außerdem war Eustass jetzt wichtiger und ich musste mir zudem noch über einige Dinge klar werden. Ich war immer noch verwirrt von meiner gestrigen Erkenntnis.

So in meine Gedanken über Liebe und solche Gefühle versunken merkte ich erst gar nicht, dass sich Eustass regte. Als er seinen Arm leicht anhob schoss mein Kopf nach oben und ich schaute ihn erwartungsvoll an.

Dann langsam öffnete er das eine Auge, das nicht von dem Verband um seinen Kopf verdeckt wurde. Erleichterung überkam mich und ich merkte kaum wie ich die Hand ausstreckte und sie auf seine Wange legte.

„Eustass.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CARRION
2015-09-08T22:00:00+00:00 09.09.2015 00:00
Die ff verdient mehr Kommentare! Auch wenn e Spur sinnlose wie meine sind die dir sagen sollen das es einem gefällt und toll geschrieben ist! Ich liebe laws Gedanken gänge :)
Von:  Haidogirl
2014-10-16T19:02:50+00:00 16.10.2014 21:02
LOVE! Oh ich liebe es! Bitte schreib schnell weiter! *gespannt wie ein Flitzebogen ist*
Von:  KankuroPuppet
2014-10-14T10:13:21+00:00 14.10.2014 12:13
Hey hey :)

Gemein, gemein jetzt aufzuhören...

Aber Laws Gedankengänge konnten ganz gut nachvollzogen werden :)
Ab und an würde ich mir sogar wünschen, dass du noch etwas mehr ins Detail gehst, beispielsweise bei den Erinnerungen über die Nächte, die sie zusammen verbracht haben. Am schönsten ist wirklich dein Fokus auf Kids blasse Haut, hach~ Da kommt man doch ins Schwärmen :D

Jetzt will ich aber endlich wissen, wie Kiddo reagiert! Auf seine Niederlage, den fehlenden Arm und natürlich auf Laws Rettungsaktion! Also schreib schnell weiter ;)

Ich würde hier und da noch einmal nach der Kommasetzung schauen, besonders zur Trennung von Haupt- und Nebensätzen. Vereinfacht den Lesefluss :)

GLG KankuroPuppet


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