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Wen liebst du eigentlich wirklich?

Oder: Brichst du mir mein Herz, brech ich dir deins (GWxDM)
von

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Ein ganz besonderer Abend

Ginny war den ganzen Tag nervös. Sie konnte nicht behaupten, dass sie sich nicht auf den Abend freute, aber sie wusste einfach nicht, was sie zu erwarten hatte.

Sie schleppte sich durch den Unterricht, hörte eigentlich gar nicht richtig zu und antwortete auch nur knapp, wenn sie angesprochen wurde.

Auf dem Weg zum Mittagessen vergrub Ginny ihr Gesicht in einem Buch und tat, als würde sie lesen, damit sie mit niemandem reden musste. Tatsächlich konnte sie sich überhaupt nicht auf den Text konzentrieren und sah die Buchstaben zusammenhangslos auf dem Pergament stehen. Ginny setzte sich ein wenig abseits von den anderen und schaufelte sich Pastete auf den Teller, damit niemandem auffiel, dass sie eigentlich keinen Hunger hatte und sie darauf ansprach. Immer wieder sah sie zum Slytherintisch hinüber, während sie in ihrem Essen herumstocherte und hin und wieder einen Bissen aß. Er beobachtete sie ebenfalls, doch weitaus weniger nervös als sie ihn.

Sie fragte sich, was er gerade dachte. Ob er sich etwas Bestimmtes ausgedacht hatte? Ob er sich schon überlegt hatte, wie er sie am besten bloßstellen konnte? Oder ob es wirklich ein ernsthaftes Date werden würde?

Ginny hatte genug von diesen Gedanken. Sie schob ihren Teller weg, stand auf, verließ die Große Halle und machte sich auf den Weg zum Quidditch-Feld. Harry hatte Training für diesen Nachmittag anberaumt, das kam Ginny sehr gelegen. So würde sie wenigstens auf andere Gedanken kommen.

Als Ginny das Feld erreichte, waren die meisten Gryffindor bereits anwesend. Harry kam aus der Umkleidekabine mit einem großen Stück Pergament in der Hand, welches er aufmerksam studierte. Wahrscheinlich hatte er die ganze Nacht an einer neuen Strategie gesessen und versucht, sie zu perfektionieren. Dieses Wochenende war das erste Spiel und ausgerechnet gegen Slytherin. Einerseits war es gut, dass Slytherin gleich ihr erster Gegner war, so waren alle hochmotiviert und mit vollem Einsatz dabei, doch andererseits spielte Draco Malfoy wieder als Sucher und somit würde Ginny mitunter auch gegen ihn antreten. Der Ehrgeiz trieb natürlich auch sie, doch sie war sich nicht sicher, ob sie sich richtig konzentrieren konnte, wenn er die ganze Zeit in ihrer Nähe herumflog.

Harry hielt wie immer seine Aufmunterungsrede für das Team, dann begaben sich die anderen hoch in die Lüfte, nur Ginny blieb noch zurück, immer noch in Gedanken, wie so oft in letzter Zeit. Harry entging dies nicht und er kam zu ihr herüber und klopfte ihr auf die Schulter.

"Ich weiß, dass du aufgeregt bist. Das sind wir alle. Aber ich bin ganz sicher, dass wir das schaffen. Du bist die beste Jägerin, die ich je gesehen habe!", sagte er aufmunternd und lächelte sie an.

Ginny erwiderte sein Lächeln. Zum Glück wusste er nicht, warum sie wirklich so aufgeregt war, also gab sie sich sicherer, als sie war.

"Ja, natürlich schaffen wir das", erwiderte sie. "Slytherin war schon immer ein harter Gegner, aber wir haben es ja bis jetzt immer geschafft, richtig?"

Harrys Lächeln wurde immer breiter. Er war stolz auf seine kleine Jägerin. Sie würde ihr absolut Bestes geben.

Einen Moment lang dachte Ginny, ein merkwürdiges Glitzern in Harrys Augen zu sehen. Doch da es so schnell wieder verschwand, wie es aufgetaucht war, dachte Ginny, sie hätte es sich nur eingebildet. Also griff sie zu ihrem Besen und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Sekunden später flog sie meterhoch über dem Boden und drehte einige Runden um die drei Ringe, die Ron bereits besetzt hatte.

"Ginny, du hast hier hinten nichts verloren", rief er ihr zu. "Du machst mich total nervös, verschwinde!"

"Entspann dich, Bruderherz!", rief sie zurück. "Konzentrier dich auf deinen Job, dann passt das schon."

Sie musste unweigerlich grinsen. Gerade sie sagte ihrem Bruder, er solle sich konzentrieren, und dabei hatte sie das Wort "Konzentration" seit ein paar Tagen aus ihrem Wortschatz gestrichen.

Und schon wieder erschienen die sturmgrauen Augen in ihrem Kopf und sahen sie zärtlich an. Wieder musste sie an den Abend denken, an dem Harry seinen Geburtstag gefeiert hatte. Sie lächelte, als sie sich daran erinnerte, wie sie draußen mit Malfoy im Gras saß und sie sich gegenseitig angelallt hatten, wie sie zusammen zum Schloss gewankt waren, wie sie sich gegenseitig gestützt hatten, wie sie zusammen darüber gelacht hatten und schließlich, wie er sie gegen die Mauer gedrückt hatte und wie sie in dem Kuss versunken war. Der Kuss, der ihr seit Tagen im Kopf herumgeisterte, den sie einfach nicht vergessen konnte, den sie immer noch so intensiv spürte und den sie so gerne wiederholen würde…

"Ginny! Spielst du nicht mit?", hörte sie eine Stimme. Philipp war neben sie geflogen und sah sie amüsiert an. "Es reicht nicht, das Spiel nur zu beobachten", sagte er grinsend. "Du bist eine Jägerin. Ein paar Tore deinerseits wären schon nicht schlecht. Immerhin hast du einen Ruf zu verteidigen."

Ginny rollte mit den Augen. Natürlich hatte sie einen guten Ruf als Jägerin, aber dass sie den jetzt schon verteidigen musste, war ihr komplett neu.

Sie sah Philipp an und wollte gerade etwas sagen, als sie den großen roten Quaffel auf sich zukommen sah. Sie flog schnell an Philipp vorbei, fing den Ball und schlug ihn mit voller Kraft in Richtung der drei gegnerischen Ringe. Er flog direkt durch den rechten Ring und Ginny konnte nicht anders als stolz auf sich zu sein. Immerhin hatte der Quaffel über die Hälfte des Weges über das Spielfeld zurücklegen müssen und trotzdem hatte sie getroffen. Philipp pfiff bewundernd durch die Zähne.

"Nicht schlecht", sagte er. "Vielleicht können wir Slytherin ja wirklich besiegen."

Wieder grinste er. Er tat das ziemlich oft, wie Ginny fand. Aber irgendwie jagte es ihr jedes Mal einen angenehmen Schauer über den Rücken.

Ginny sah wieder nach vorn. Genug mit den verwirrenden Gedanken. Sie hatten am Wochenende ein Spiel zu gewinnen!

Gerade als sie wieder losfliegen wollte, sah sie eine Gestalt, die langsam zum Schloss zurückging. Sie bildete sich ein, im Sonnenlicht das Schimmern des blonden Haares zu sehen. Hatte er sie beobachtet? Er wird doch nicht ihre Strategie ausspioniert haben, um sein Team darauf vorbereiten zu können? Es würde ihm zumindest ähnlich sehen. Aber wahrscheinlich sah Ginny jetzt schon Gespenster. Dieser Junge würde sie noch in den Wahnsinn treiben.

Der Rest des Trainings verlief wie immer. Ginny zwang sich, Draco Malfoy aus ihren Gedanken zu verbannen und war voll beim Verlauf des Spieles. Sie lieferte sich mit Philipp ein regelrechtes Torduell. Ginny gab sich die größte Mühe, vor allem auch, da es ihr Spaß machte, Tore zu schießen, doch am Ende erlag sie Philipp. Er hatte bessere Manöver drauf und konnte den Torhüter öfter austricksen. Somit gewann er ihr kleines Duell.

Nachdem die Sonne untergegangen war, beendete Harry das Training. Ginny machte sich zusammen mit Christie auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.

"Wow, das Training war super. Philipp und du, ihr seid ein klasse Team!", sagte Christie euphorisch. "Ob sie noch etwas zu Essen für uns aufgehoben haben? Ich hab' einen Bärenhunger."

Entsetzt schaute Ginny auf die Uhr.

"Ach du Schande, es ist ja schon fast um 10!", quiekte sie.

"Ja und?", fragte Christie überrascht.

"Ich muss los", sagte Ginny und rannte.

Sie war schon halb auf dem Weg zum Astronomieturm, als sie bemerkte, dass sie immer noch ihre Schuluniform trug. So konnte sie ihm unmöglich gegenüber treten. Sie musste noch einen Abstecher zu ihrem Kleiderschrank machen, die Verspätung musste sie in Kauf nehmen.

Sie stürmte durch den Gemeinschaftsraum, hechtete die Stufen zu ihrem Schlafsaal hinauf und blieb vor ihrem Kleiderschrank stehen. Hermine, die auf ihrem Bett gerade ein Buch las, schreckte hoch, als sie die schwer atmende Ginny vor sich sah.

"Was ist denn mit dir passiert?", fragte Hermine.

"Ähm", brachte Ginny hervor, während sie eine dunkle Röhrenjeans und eine blaue Bluse aus dem Schrank nahm. "Ich hab leider keine Zeit. Ich erklär's dir später okay?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, stürzte Ginny ins Bad und zog sich um. Ein Blick in den Spiegel sagte ihr, dass sie wirklich durcheinander aussah. Ihre feuerroten Haare waren zerzaust und standen an einigen Stellen ab. Sie griff zur Bürste, sortierte ihre Haare und entschied sich am Ende doch dazu, sie zusammenzubinden. Sie erneuerte ihr Make-up und nachdem sie sich für einigermaßen annehmbar hielt, verließ sie das Badezimmer, warf ihre Schuluniform auf ihr Bett und machte sich auf den Weg zu ihrer Verabredung.

Warum bretzelte sie sich eigentlich so auf? Warum wollte sie unbedingt gut aussehen? Wollte sie ihn beeindrucken? Konnte sie ihn überhaupt beeindrucken? Er war immer so kalt, er würde sich also auf gar keinen Fall irgendetwas anmerken lassen. Aber warum, verdammt nochmal, war ihr die Verabredung mit Draco so wichtig?

Bei ihren wirren Gedanken merkte Ginny nicht, dass sie sich bereits am Fuß der Treppe zum Astronomieturm befand. Als sie die erste Stufe hochstieg, wurde sie wieder wach. Ihr Herz schlug unheimlich schnell, kalter Schweiß brach ihr aus und sie wollte wieder umdrehen und die ganze Sache vergessen. Doch da hörte sie schon seine Stimme von weiter oben.

"Du kommst spät."

Langsam hob sie ihren Kopf und sah ihn an. Draco lehnte lässig am Geländer und schaute auf sie herab. Er trug eine schwarze Jeans und einen engen, ebenfalls schwarzen Pullover, der seine blasse Haut und seinen gut gebauten Körper betonte. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Doch dieses Mal war es nicht das fiese Grinsen, welches sie immer auf seinem Gesicht fand, wenn er wieder jemanden piesackte. Es war eher ein amüsiertes Lächeln. Amüsiert darüber, dass sie so unsicher war und nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte.

Draco stieß sich vom Geländer ab und kam die Stufen herunter, eine Hand in der Hosentasche, mit der anderen strich er am Geländer entlang. Ginny wollte ein paar Schritte zurückweichen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht.

Einen Meter vor ihr blieb er stehen. Sie sah ihm immer noch in die Augen. Sie waren nicht kalt, nicht heute. Sie waren jedoch auch nicht so zärtlich, wie an Harrys Geburtstag. Ginny konnte den Ausdruck nicht definieren, er schreckte sie aber auch nicht ab.

Ginny konnte nicht sagen, wie lange sie so standen und sich einfach nur ansahen, doch auf einmal streckte er ihr seine Hand entgegen. Sie legte ihre Hand in seine und er zog sie mit sich die Stufen hinauf in den Turm. Ginny traute ihren Augen nicht, als sie schließlich ins Klassenzimmer traten. Draco hatte sich wirklich alle Mühe gegeben. Die Tische und Stühle waren verschwunden und stattdessen war der Raum mit einem gemütlichen Sofa mit Sitzkissen und Wandteppichen ausgestattet. Auch Professor Trelawneys starker Geruch war verschwunden, stattdessen nahm Ginny nur Dracos angenehmen Duft wahr, der den Raum ausfüllte.

Draco ließ ihre Hand los, ging in den Raum hinein und setzte sich auf das Sofa. Er ließ sie dabei nicht aus den Augen und wartete, was sie als nächstes tun würde.

Ginny war einfach sprachlos. Hatte er das für sie gemacht? Wo steckte der Witz hinter der ganzen Sache? Wann würde er anfangen, sie auszulachen, weil sie so naiv gewesen war und das alles ernst genommen hatte? Sie wartete, doch trotzdem passierte nichts. Draco sah sie immer noch unverwandt an, sein Gesicht war ausdruckslos, er musterte sie einfach nur.

"Wie lange willst du da noch rumstehen und dich umsehen?", fragte Draco nach einer ganzen Weile. "Ist etwas nicht in Ordnung?" Sein Blick war unverändert. Hätte Ginny nicht gesehen, dass er seinen Mund bewegt hatte, hätte sie nicht geglaubt, dass er etwas gesagt hatte.

"Na ja, ich frag mich immer noch, ob du das ernst meinst oder ob es nur wieder ein hinterhältiger Trick ist", sagte sie leise.

"Warum sollte es ein Trick sein?", fragte er ungläubig.

Ginny zuckte mit den Schultern. Ja, warum sollte es eigentlich ein Trick sein? Warum konnte ein Junge nicht an ihr interessiert sein, ohne dass sie es hinterfragte? Oh ja richtig, weil es Draco Malfoy war!

"Willst du dich nicht setzen?", sagte Draco und deutete mit seiner Hand neben sich auf die Couch.

Ginny zögerte, doch dann gab sie sich einen Ruck.

'Hör endlich auf, dir Gedanken zu machen und setz dich zu ihm und genieß den Abend! Du verhältst dich wie eine verknallte 13-jährige!', dachte sie, schüttelte kaum merklich den Kopf und ging hinüber zu Draco. Sie setzte sich hin und lehnte sich in die weichen Kissen. Es war wirklich bequem und Ginny begann sich wohl zu fühlen. Doch sie wusste immer noch nicht, was aus diesem Abend werden sollte.

Eine Weile lang sagte niemand etwas, doch dann war es wieder Draco, der die Stille durchbrach.

"Also, warum sollte ich das hier nicht ernst meinen sollen?", fragte er ruhig.

"Ich weiß nicht", antwortete Ginny unsicher. "Du bist Draco Malfoy."

"Hast du ziemlich gut erkannt", sagte er stolz, lehnte sich zurück und legte den Arm über die Rückenlehne des Sofas, wobei seine Hand ziemlich nah an Ginnys Schulter zum Liegen kam. "Und weil ich Draco Malfoy bin, darf ich natürlich mit keinem hübschen Mädchen ein ganz normales Date haben", stellte er trocken fest.

"Na ja", sagte Ginny und wurde immer selbstbewusster, da es so leicht war mit Draco zu reden. "Man würde zumindest nicht erwarten, dass du dich mit einem Mädchen aus Gryffindor verabredest und dann auch noch mit einer Weasley. Ich dachte, du hast deine Prinzipien."

Draco musste grinsen und Ginny erwiderte es.

"Vielleicht habe ich meine Prinzipien geändert", sagte Draco amüsiert. "Man kann nie wissen, nicht wahr?"

Draco rutschte näher an Ginny heran, immer näher. Ginny wollte zurückweichen, doch sie saß schon am Rand der Couch. Aufstehen konnte sie auch nicht, da seine Beine ihr den Weg blockierten. Damit hätte Ginny nicht gerechnet. Als sie wieder aufsah, war sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Ihre hellbraunen Augen sahen direkt in seine grauen. Wieder lag diese Zärtlichkeit in ihnen, doch diesmal war es um einiges intensiver, als das letzte Mal. Und wieder verlor Ginny sich in seinen Augen. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie wollte nichts dagegen tun. Wie automatisch hob sie ihre Hand und strich Draco sanft über die Wange. Er schien zuerst überrascht darüber zu sein, dass sie sich auf einmal nicht mehr gegen ihn wehrte, doch dann wurde sein Ausdruck wieder wärmer. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie näher an sich heran, ehe er seine Lippen auf ihre legte. Ginny schloss die Augen und ließ sich einfach in seine Arme sinken. Ihre Hand wanderte von seiner Wange, über seinen Hals, seine muskulöse Brust und den Bauch hinunter, dann den Rücken wieder hinauf. Auch Dracos Hände erkundeten ihren Körper. Sie wanderten ihren Oberschenkel entlang, die Arme hinauf zu ihrem Hals, bis sie zärtlich in ihre Haare griffen und den Zopf lösten, damit das lange rote Haar über ihre Schultern fallen konnte. Seine Lippen wurden fordernder, umschmeichelten ihre. Mit der Zunge tippte er leicht gegen ihren Mund, sie öffnete diesen ein wenig und gewährte seiner Zunge Einlass. Sie spielten eine Weile miteinander, bis Draco sich nach vorn lehnte und Ginny sanft in die Kissen des Sofas drückte.

Kurz löste Draco den Kuss und sah Ginny an. Er wusste nicht, wie weit er gehen konnte, doch der Ausdruck in Ginnys Augen sagte ihm, dass er noch etwas Spielraum hatte.

Wieder küsste er sie. Nicht vorsichtig diesmal, sondern leidenschaftlicher. Und sie erwiderte seinen Kuss. In diesem Moment gab es nichts weiter auf der gesamten Welt außer sie und ihn. Dieser Moment hätte ewig andauern können.

Dracos Hände wanderten wieder über Ginnys Körper, strichen an ihrer Hüfte hinauf und kamen schließlich bei ihrer Brust an. Langsam öffnete er die oberen Knöpfe ihrer Bluse. Als Ginny das mitbekam, schrillten sämtliche Alarmglocken in ihrem Kopf auf. Was tat sie hier eigentlich? War sie kurz davor, mit Draco Malfoy zu schlafen? Na ja, warum eigentlich nicht? Er gab ihr so ein wunderschönes Gefühl. Sie fühlte sich begehrt und gewollt und seit langem tanzten endlich einmal wieder Schmetterlinge in ihrem Bauch. Außerdem sah er unheimlich gut aus und seine Zärtlichkeit war eine Seite an ihm, die sie nicht einmal für möglich gehalten hätte. Was würden ihre Eltern dazu sagen? Und Harry? Und Hermine? Ron würde sie umbringen, wenn er etwas davon mitbekommen würde. Aber warum sollte er überhaupt etwas davon mitbekommen? Es könnte ihr süßes kleines Geheimnis werden. Aber wer sagte ihr, dass er es wirklich ernst meinte und dass sie nicht nur eine seiner vielen Affären in Hogwarts sein würde? Vielleicht würde morgen schon die ganze Schule wissen, dass er sie verführt hatte. Nein, sie konnte es ganz einfach nicht, nicht jetzt, nicht wenn sie so unsicher war!

"Warte", sagte sie atemlos.

Draco hielt sofort in seiner Bewegung inne. Er hatte die Bluse inzwischen ganz aufgeknöpft und wollte sie Ginny gerade abstreifen, als sie ihm Einhalt geboten hatte.

"Was ist?", fragte er ruhig und sah ihr direkt in die Augen. Diese wunderschönen grauen Augen, die Ginny so oft im Traum gesehen, die sie so oft im Kopf gehabt hatte.

"Ich kann nicht", sagte sie einfach nur, schob ihn sachte von sich weg und knöpfte ihre Bluse wieder zu.

Sie stand auf, wollte einfach nur gehen, doch als sie die Falltür erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um und sah ihn an. Er hatte sich nicht bewegt. Er saß immer noch so auf der Couch, wie sie ihn zurückgelassen hatte. Sie hatte ihn verletzt, das wusste sie. Sie war sich nicht sicher, ob er nur in seinem Stolz verletzt war oder ob sie wirklich seine Gefühle getroffen hatte. Doch es ging nicht anders. Sie konnte nicht, sie war nicht bereit. Und der wichtigste Grund: Er war Draco Malfoy.



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