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Puppy and his flower

von

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| New Family |

Nervös kaute Kiba an der fremden Unterlippe. Die Sonne senkte sich langsam zum Horizont hinab für den allabendlichen Kuss, bevor sie der schillernd weißen Perle am Nachthimmel entwich. Geschäftigkeit schlummerte in den Straßen Konohas. Die Menschen wuselten umher, schlossen ihre Läden oder bereiteten sich auf den abendlichen Ansturm hungriger Gäste vor. Kiba spielte unruhig an dem Saum des lilafarbenen Rockes herum. Seine Hüften -, oder besser gesagt Inos Hüften -, wackelten taktvoll umher. Ein ungemein ungewohntes Gefühl für den Hundejungen. Er war seinen stolzen, geraden, ja beinahe schon coolen Gang gewöhnt. Und stattdessen wackelte er nun mit seinem Hintern, als versuchte er, jeden Jungen in Konoha zu bezirpsen. Ein Seufzen entwich seiner Lippen, als er vor dem Haus der Yamanakas stehen blieb. Wie sollte er sich nun geben? Den Vorfall konnte er zumindest nicht erklären, das hatte ihm die schöne Kunoichi eingehend erklärt. Also blieb ihm im Grunde nichts anderes übrig als Ino zu mimen. Absolut zickig und arrogant sein. , beantwortete er sich die stille Frage, wie die Blondine so tickte, selbst, nickte sich zu und öffnete die Haustür.

Ein köstlicher Geruch schlug ihm entgegen. Es roch herrlich nach frisch gebratenem Fleisch und Reis. „Ich bin zu Hause.“, verkündete der Hundejunge mit ungewohnt heller Stimme. Er musste unbedingt unterdrücken, jedes Mal bei dem Klang von Inos Stimme zusammen zu zucken.

„Hallo mein Schatz.“, erschien Inos Mutter am Türrahmen mit einem milden Lächeln auf den Lippen. Kiba hatte sie nur selten zu Gesicht bekommen, aber sie machte einen allgemein netten Eindruck -, ganz im Gegensatz zu ihrer Tochter. „Hallo, Mutter.“, druckste der Braunhaarige nervös herum. Sie schenkte ihm noch ein letztes, warmes Lächeln, bevor sie in die Küche zurück wuselte, um das Essen zu servieren.

Kiba schleuste sich vorbei ins Wohnzimmer, wo auch schon Inoichi auf ihn wartete. Am Liebsten hätte er auf nun auf der Stelle kehrt gemacht und wäre wieder rausgegangen. Er wusste wirklich nicht, wie er reagieren sollte. Seine Handinnenflächen wurden schon ganz nass.

„Ino, da bist du ja. Ein bisschen zu spät, aber noch pünktlich zum Essen.“, tadelte der blondhaarige Ninja seine angebliche Tochter mit liebevoller Strenge und klopfte auf den Platz neben sich, wo Ino allem Anschein nach immer beim Essen saß. Kiba schluckte und zögerte. Je länger er bei Inos Familie blieb, desto offensichtlicher musste doch werden, dass er nicht Ino war. Oder?

Ach was! Du kannst zickig sein. Du kannst das besser als Ino! , nahm sich der Hundejunge entschlossen -, oder auch auf wahnwitzige Weise herausgefordert -, vor und setzte sich neben Inoichi.

„Wie war dein Tag?“

„Ehm…gut.“

„Hast du deinem Vetter was beibringen können?“

Ja, nur Scheiße.

„Er hat sich bestens geschlagen.“, kniff Kiba die Lippen zu einem dünnen Lächeln zusammen. Inos Vetter war wirklich genau so nutzlos wie die Blondine selbst. Was hatte man auch von so einem Jutsu?

„Gut zu wissen. Ich wusste doch, dass du genau die richtige dafür bist.“, knuff Inoichi seine angebliche Tochter in die Seite. Kiba wich reflexartig zurück. Von dem blonden Ninja so liebevoll behandelt zu werden war, nunja, durchaus verstörend für den Hundejungen. Überhaupt die ganze Situation überforderte ihn zunehmend.

„Ich habe meine Periode.“, erklärte Kiba hastig unter dem fragenden Blick seines neuen Vaters. Denn dieser war zwar das eigenartige Benehmen seiner Tochter gewohnt, aber das sie so vor ihm zurück wich, war ihr neu. Wie dem auch sei, unter der vernommenen Antwort nahm sein Gesicht einen tomatenroten Glanz an. Auch Kiba realisierte, was er soeben gesagt hatte -, denn in der Not war ihm nichts Besseres in den Sinn gekommen, um ein komisches Verhalten einer Frau zu erläutern, als den bekannten Besuch der roten Tante -, und sprang hastig auf. „Ich…ich bin mega müde, Paps! Ich geh sofort ins Bett!“, haspelte er und rannte so schnell, wie ihn die dürren Beine der Kunoichi trugen, in ihr Zimmer, das er nach kurzem Suchen -, denn zunächst war er im Bad und anschließend im Studierzimmer Inoichis gelandet -, auch fand.

„Was ist denn mit Ino los?“, runzelte ihre Mutter, als sie ins Wohnzimmer trat und das Essen auf den Tisch stellte.

„Sie hat ihre Tage.“, murmelte Inoichi gepresst.
 

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„Man, was ist denn mit dir los, Junge?! Sonst frisst du mir immer die Haare vom Kopf und jetzt ist dir mein Essen nicht mehr gut genug?“, wetterte Tsume Inuzuka am Essenstisch. Ein wahres Schlachtfeld an Fleisch türmte auf dem Tisch. Ino hätte am Liebsten angewidert das Gesicht verzogen und sich weggedreht. Sie konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man so viel Fleisch zu sich nehmen konnte, während Hana und Tsume an den Rippen kauten, als wären sie wahrhaftige Hunde. Diese im übrigen aßen direkt neben ihnen. Ino, die ein solches Benehmen nicht gewohnt war, war also recht zügig der Appetit vergangen. Umso unberührter war ihr Teller.

„Ich…hab keinen Hunger?“, runzelte sie die Stirn in einem leicht schnippischen Tonfall, denn die gegenwärtigen Umstände schlugen ihr aufs Gemüt und außerdem passte ihr Tsumes Ton absolut gar nicht. Sie sprach mit ihr, als wäre sie ihr in irgendeiner Weise untergestellt. Dabei war doch wohl offensichtlich, wer höher gestellt war.

„Keinen Hunger, hä?“, schnalzte Tsume mit der Zunge und beugte sich bedrohlich zu ihrem angeblichen Sohn runter. Dieser funkelte sie ungewöhnlicher weise trotzig an -, ein Benehmen, dass sie absolut nicht dulden konnte.

„Ja, keinen Hunger.“, wiederholte Ino ebenso schnippisch.

„Hörst du das Hana? Der kleine Bastard hat keinen Hunger! Das Fleisch fällt ja auch kostenlos vom Himmel für uns alle!“

„Undankbar wie immer.“, pflichtete Kibas Schwester bei und fütterte einen der Hunde mit ein wenig Fleisch von ihrem Teller. Ino drehte es den Magen um.

„Wenn ich keinen Hunger hab, dann hab ich keinen Hunger.“

„Es ist mir scheiß egal was du willst! Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, wirst du gefälligst Essen, was ich dir vorsetze!“, donnerte Tsume nun sichtlich gereizt mit der Faust auf den Tisch.

Ino zuckte vor Schreck zusammen. Sie war solche Töne absolut nicht gewohnt. Ihre Familie ging respektvoll und liebevoll miteinander um. Hier dagegen wurde sie behandelt wie ein…ja, wie ein Hund. Wenn wundert das auch? , verdrehte sie die Augen und verschränkte stoisch die Arme vor der Brust. Sie würde keinen einzigen Bissen davon nehmen. Das konnte Tsume ihren Hunden vorsetzen, aber nicht Ino Yamanaka.

Akamaru winselte leise und stupste Inos Bein mit seiner Schnauze an. Sie warf ihm einen niederschmetternden Blick zu. Auf die weiße Flohschleuder hätte sie genau so gut verzichten können. Ja, sie hätte auf all das hier getrost verzichtet und alles gegen ihr bequemes Bett eingetauscht und den leckeren Speisen ihrer Mutter. Wie sehr sie doch Kiba gerade beneidete!

„Du willst also nicht Essen, ja? Dann mach, dass du Land gewinnst, sonst knallts gleich!“, knurrte Tsume und schob den Teller von ihrem Sohn weg. Sein sonderbares Benehmen brachte ihr Blut wahrlich zum kochen. Er führte sich wie eine Prinzessin auf.

„Ich muss sagen, ich finde es nicht sonderlich nett, wie du mit mir sprichst.“, schnaubte Ino, als sie sich erhob. Nur kurz darauf musste sie sich vor den fliegenden Tellern in ihr kleines Kämmerchen retten. Tsume tobte noch lange draußen und regte sich über ihren Sohn auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AmayaInuzuka
2015-09-30T19:30:28+00:00 30.09.2015 21:30
Sehr amüsante Idee Kiba und Ino ihre Körper tauschen zu lassen ;) bisher fand ich es schon sehr lustig, bin gespannt was da noch allerlei Blödsinn entsteht :D
Von: abgemeldet
2014-07-22T08:24:22+00:00 22.07.2014 10:24
OMG...
Kiba hat es als Ino definitiv leichter als Ino in Kibagestalt.
Die Arme wird sicherlich noch öfters mit Tsume aneinander geraten.

Ansonsten klasse Kapitel.
LG
Antwort von:  Rhapsody
22.07.2014 17:23
Ja, das mag sein!
Allerdings muss ich zugeben, dass ich relativ unzufrieden mit dem Ablauf bei Kiba und Inos Familie bin. Ich hoffe, die nächsten Kapitel gelingen mir besser in der Hinsicht. :)


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