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Tochter Satans

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen

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Flucht oder Suche

Kapitel 6
 

Flucht oder Suche
 

Scralls Sichtweiße
 

Damals, bei manmeiner Geburt hatten mich die Ärtzt als "Wunderkind" bezeichnet und sogar Blutproben abgenommen, wobei feststellte, das ich nicht Krank werden konnte. Generell war mein Emunsistem um einiges Stärker, als das jedes Anderen und als sie mir zum Versuch eine Krankheit direkt in die Blutbahnen einpflanzten, wurde sie innerhalb weniger Minuten entschärft, bis nichts mehr übrig blieb.
 

Die Ärtzte hatten noch weitere Tests an mir durchführen wollen, um heraus zu finden, was sich in meinen Genanlagen von den anderen unterschied, doch dann hatte sich Mom zum ersten Mal in ihrem Leben durchgesetzt und mich dort rausgeholt, so hatte sie es mir zumindest erzählt und wenn ich nach dem Grund fragte antwortete sie jedes Mal: "Ich hatte nichts mehr, bis auf dich und dann wollten sie dich mir auch noch nehmen, dass hätte ich nicht ausgehalten. Du bist wahrlich das Einzige, was ich in meinem Leben gut hinbekommen habe." Mit diesen Sätzen konnte ich nicht viel anfangen, aber sie sagte es immer wieder. Manchmal sogar jeden Abend vor dem Schlafengehen. Dennoch weiß ich, dass sie es wirklich ernst meint, denn als sie sagten, sie hätte ohnehin kein Anrecht auf mich, da man Kinder von Alkoholisierten Eltern ins Kinderheim, oder in Pflegefamilien geben müsste, tat Mom das, was sie die ganze Schwangerschaft über nicht gekonnt hatte: sie stellte die Drogen ein, aß wieder mehr, hörte mit dem Trinken auf und beseitigte alle Zigaretten in ihrer Nähe. (Inzwischen hat sie sogar eine Zigarrettenphobie. Wenn wir gemeinsam Einkaufen gehen, oder einfach nur einen Spatziergang machen und dann plötzlich ein Raucher am Wegesrand steht, wird sie ganz histerisch und versucht sich die Zigarette zu schnappen, um sie zu zertreten) Dennoch sind die Spuren der Abhängigkeit nie an ihr vorrübergegangen, denn selbst heute, sechzehn Jahre später, ist ihr Körper immer noch schwach und zerbrechlich, während sie inzwischen im Gegenzug damit begonnen hat, sich wie ein kleines Kind zu verhalten.
 

Nachdenklich öffnete ich den Briefkasten, um mir die Post einmal durchzusehen. Wie immer nur Werbung und ein Brief des nächsten Medizinlabors, welches um einige Blutproben von mir bat. Solche Briefe erhielten wir des Öfteren, denn offenbar hatten sie noch immer niemanden gefunden, der an meine Gesundheit herankam. Die Hoffnung, Mom könnte doch noch irgendwann zustimmen, schienen sie jedenfalls noch nicht aufegeben zu haben.
 

Genervt riss ich die Post in Fetzen, um sie dem Mülleimer anzuvertrauen... Was ich lieber gelassen hätte, dennin diesem Moment streckte meine Mutter den Kopf zur Tür heraus und entdeckte den geöffneten Mülleimer, was ihrem Gesicht sofort einen beleidigten Ausdruck verlieh: "Wenn ich schon nicht kochen darf, könntest du mich wenigstens den Müll rausbringen lassen." Warum nur musste meine mutter sich wie eine kleine, nervige Schwester benehmen? Andererseits war es ganz gut, wenn sie eine Beschäftigung hatte, denn so konnte sie mir nicht in die Quere kommen. Erleichtert nickend lächelte ich meine Mutter an: "Klar, würdest du bitte den Mülleimer unter der Spüle in der Küche holen und in der braunen Tonne ausleeren gehen? Ich kümmere mich dann derweil um das Essen." Begeistert nickte sie, um schneller, als ich ihr mit Blicken folgen konnte, in der Küche zu verschwinden. Schmunzelt schaute ich ihr nach. Meine Mutter mochte kindlich sein, doch für mich war sie derjenige, der mir am Meisten am Herz lag, für mich war sie der Mensch, für den ich durchs Feuer gehen würde.
 


 

Versunken saß ich über den Hasuaufgaben und begann mich zu fragen, wie ich das alles bis morgen fertig bekommen sollte. Die Aufgabe war es, etwas zu zeichnen, was für mich von wichtiger Bedeutung war, etwas, was etwas über mich aussagte und meine Meinung verkörperte. Eigentlich sollte das ja nicht all zu schwer für mich sein, schließlich tat ich die ganze Nacht über nichts anderes, doch ich konnte wohl schlecht morgen im Kunstunterricht mit einem Bild aufkreuzen, welches die herrschende Politik und Vorgehensweißen bei der Medizin kritisierte. Vielleicht sollte ich einfach etwas zeichnen, ohne Hintergedanken im Kopf... Das war zwar nicht die Aufgabe, aber wenn ich einfach etwas nach Gefühl hinkrtzelte, würde es doch auch tief im Inneren eine Bedeutung für mich haben... Zwar versprach das nicht so viele Chancen auf eine gute Note, aber was soll's? Es wa ja nicht so, dass mir meine Kunstnote besonders wichtig wäre.
 

Noch während ich die Augen schloß, lies ich meinen Stift über das Papier sausen und verschiedene Striche zeichnen, welche sich einfach nach Reflex ergaben. Hoffentlich konnte man darin überhaubt etwas erkennen... Naja, immerhin besser als gar nichts.
 

Erwartungsvoll öffnete ich die Augen, um kritisch mein Werk zu betrachten. Das, was ich dort hingeschrieben hatte, sah aus wie Buchstaben, die von links nach rechts geschrieben waren. Konzentriert kniff ich die Augen zu und laß leise vor, was dort stand: "Notizbuch des Todes?" Was sollte denn das jetzt bedeuten? Warum schrieb ich so einen Quatsch dort hin, wenn ich ein wenig rumkritzelte? Vermutlich nur Zufall... Ganz sicher! Aber das konnte ich nicht abgeben, denn was würde der Lehrer von mir denken? Seufzend riss ich das Blatt aus dem Block heraus und versuchte es noch einmal.
 

In dicker Doppelschrift stand dort auf dem Blatt Papier "Death Note", also Englisch und auf Japanisch ebenfalls Notizbuch des Todes, aber vielleicht hatte es noch eine andere Bedeutung. Ich versuchte es einfach mal. Einzelnd übersetzt, ohne Zusammenhang bedeutete es Tod und dann Anmerkung und wenn man es genau nahm, war es gar nicht so abwegig, dass ich es dort hinschrieb, denn Note an sich war schließlich der Name, den ich als Sprayerin verwendete und dieser Name steckte mit in dem Wort Death Note, nur dass noch ein "Death" davor stand. Allerdings konnte ich diese Erklärung schlecht dem Lehrer unterbreiten, also kam das genauso wenig in Frage. Ich musste mir eine andere Methode suchen, sonst wurde das bis morgen nichts.
 


 

Fluchend hastete ich durch die Straßen Tokios, wobei ich das Skateboard, welches ich auf unter meinen Arm geklemmt hatte, fast an mich presste, um es nicht versehentlich fallen zu lassen. Am Ende hatte ich einfach nur eine Schnellskizze von meiner Mutter gezeichnet, wie sie im Schlaf sabberte. (Ich hätte sie mit Sicherheit in einer positieveren Pose gezeichnet, wenn sie nicht schon geschlafen hätte und ich hatte sie nicht aufwecken wollen.) Dadurch, dass ich bis in die Nacht gemalt hatte, hatte ich eine Menge Zeit verlohren, denn vor Sonnenaufgang musste ich zurück sein und eine Nacht nicht auf Tour zu Gehen, erschien mir wie umöglich. Den Ort hatte ich mir bereits ausgesucht, aber daran, was ich sprayen würde, hatte ich bisher nicht gedacht. Politische, oder Medizinische Anmerkungen musste ich mir zuvor immer erst überlegen und konnte sie nicht auf Anhieb darstellen.
 

Der Kiesboden unter meinen Füßen wirbelte Staub auf und raubte mir die Sicht, als ich in die Seitengasse einbog, die zu der großen Lagerhalle führte, die ich heute als Leinwand verwenden wollte. Keuchend schlug ich mit den Händen um mich, um die dicke Wolke zu zerstören, die mich einhüllte. Der Rucksack auf meinem Rücken klirrte dabei, da die Flaschen herumgeschüttelt wurden und dabei aufeinander traffen. Erst, als die Wolke endlich verflogen war, rannte ich weiter, denn sonst wäre ich vermutlich gegen irgendeeinen der Laternenfahle gerannt, deren Lichter schon lange das Brennen sein gelassen hatten.
 

Vor mir breitete sich eine rießige, weiße Wand aus, ungefähr doppelt so hoch, wie ich und damit genau das richtige Format, für meine "Kunst". Hastig riss ich mir den Rucksack vom Rücken, um darin herum zu wühlen, auf der Suche, nach der schwarzen Spraydose. Ich musste mich beeilen, um es noch vor dem nervigen Weckerklingeln zu schaffen, ansonsten würde meine Mutter einen Herzinfakt bekommen, was ich nicht unbedingt gebrauchen konnte. Grinsend zog ich die Sprayflasche hervor, als ich sie gefunden hatte, wobei ihr kühles Metall eine schwache Gänsehaut auf meinen Fingerkuppen hervorrief. Automatisch schüttelte ich die Dose, bevor ich den Zeigefinger auf den Schalter auf dem Verschluß der Dose, legte und sie auf die Wand richtete. Gerade, als ich den Schalter herunterdrücken wollte, fiehl mir ein wichtiges Detail ein: Ich hatte noch immer kein Motiv!
 


 

Skeptisch blickte ich an der frisch, mit Farbe besprüchten Wand hoch, wobei mir der beruhigende Geruch Graffiti in die Nase stieg. Zum Schluß war es ein schwarzweiß Bild, welches meinen alten Sandkastenfreund darstellte, so wie ich mir vorstellte, wie er jetzt aussah. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit meinem vierten Geburtstag. Damals war er 10 Jahre alt gewesen. Wir waren trotz des Altersunterschied vermutlich so gut befreundet, weil er der Sohn eines reichen Firmenleiters war und außer mir nie ein anderes Kind kennengelernt hatte, doch an meinem Geburtstag hatte die Familie, welche aus ihm, seinem Vater und seiner Mutter bestand, plötzlich umziehen müssen, ohne dass ich wusste wohin, oder wie seine Telefonnummer lautete.

Gerade, als ich dem Gemälde zufrieden den Rücken zukehren wollte, sprang mir ein ungewolltes Detail ins Auge: Ich war so in Eile gewesen, dass ich unten in die Ecke "Death Note" statt "Note" geschrieben hatte. Fluchend schaute ich mich nach der Sparydose um, um das "Death zu übersprayen, sodass man es nicht mehr sehen konnte, als mich plötzlich eine aufgebrachte Männerstimme zusammen zucken ließ: "Hey, Du da!"
 

Ein Mann in schwarzer Uniform blendete mich mit dem grellen Lichtschein seiner Taschenlampe, deren Kegel auch gleich mein gesmates Werk ins Scheinwerferlicht stellte und mich die Augen zu Schlitzen zusammen kneifen ließ, um noch etwas erkennen zu können. "Was tust du da?", brüllte er aufgebracht, obwohl er schon längst verstanden haben musste. Vermutlich war er der Nachtwächter dieses Lagerhauses, auch wenn ich bis gerade eben nicht einmal gewusst hatte, dass es einen gab, doch ich hatte keine Zeit ihn genauer zu mustern, geschweige denn, meinen Rucksack zu packen, wenn ich entwischen wollte. Wie gut, dass mir meine Kaputze bis zur Nasenspitze reichte, so konnte er mich nicht erkennen, als ich ruckartig auf den Fersen herum wirbelte, um hastig das weite zu Suchen, aber so leicht wollte er es mir nicht machen. "Bleib sofort stehen!", schrie er zornig und nahm die Verfolgung auf, doch ich verdoppelte mein Tempo nur. Wenn ich wollte, konnte ich ziemlich schnell werden, doch auch der Mann hinter mir war nicht ohne, denn normalerweiße schaffte ich es problemlos jeden innerhalb weniger Sekunden abhängen zu können, doch er blieb mir dicht auf den Fersen, sodass mir nichts anderes übrig bleib, als mir völlig auf meinen gleichmäßigen Atem zu konzentrieren, ein gleichmäßiges Tempo zu finden und zur Beruhigung auf das Schaben der Füße meines Verfolgers auf dem unebenen Untergrund zu lauschen, so wie ich es immer tat.
 

Meine Füße trugen mich auf höchster Geschwindigkeit immer weiter, so, dass ich meine Beine inzwischen nicht einmal mehr spührte, doch ich konnte sie nicht zum Stehenbleiben zwingen. Ob mein Verfolger sich noch immer hinter mir befand (ich bezweifelte es), oder warum ich nicht anhalten konnte, war mir ein Rätsel. Ich wollte einfach nur fort, weit weg von hier, ohne zu wissen warum, während sich soetwas wie Heimweh in mir ausbreitete, obwohl ich in eine völlig andere Richtung rannte und schon lange nicht den blassesten Schimmer hatte, wo ich mich befand. Unaufhörlich schlugen mir Äste und Blätter ins Gesicht und zerkratzten es und die Beine, doch ich schien die Schmerzen gar nicht wahr zunehmen, nur die Wärme, wie mir das frische Blut die Wangen herunterrann. Der Atem, der zu Beginn noch einen gleichmäßigen Rhytmus gehabt hatte, hatte sich nun in ein rasselndes Keuchen verwandelt udn die Seitenstiche an der Hüfte fühlten sich so an, wie Messer, die sich tief in meine Haut bohrten. Eigentlich hätte ich längst zusammenbrechen müssen, doch irgendetwas, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass es exestierte, hielt mich auf den Beinen, während ich gleichzeitig auf der Flucht war und gleichzeitig auf der Suche, ohne zu wissen, wovor ich floh, oder wonach ich suchte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ende des Kappis^^

Danke, fürs Lesen, bis demnächst,
eure Bloodnight^^ Komplett anzeigen

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