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Die Bunde der Seelen

von

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Kapitel 5

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug. Joey hatte Kaiba in dieser Zeit kein einziges Mal mehr zu Gesicht bekommen. Gestern war er kurz bei ihm in der Firma gewesen, doch da er bei einem wichtigen Meeting mit Mokuba war, hatte er lediglich das Obst und die frischen Klamotten bei seinem Sekretär abgegeben. Obwohl Joey sich sicher war das Kaiba gar nicht mitbekommen würde, dass er am Wochenende nicht da sein würde, hinterließ er dem CEO eine kleine Nachricht. Mit gepackter Tasche wurde er von Roland in die Uni gefahren und danach auch gemeinsam mit Yami zu dem Spieleladen gefahren, in dem er zusammen mit Yugi und dessen Großvater lebte.

„Joey!“, rief der kleine Stachelkopf. Herzlich umarmten die beiden sich. Yugi hatte heute seine Vorlesungen geschwänzt. Er hatte einfach keine Motivation gehabt.

„Yami hat mir alles erzählt“, flüsterte er dem Blonden zu. Dieser nickte darauf bloß. Natürlich, das war ihm klar. Die beiden teilten alles miteinander. Nachdem Joey und Yugi noch ein wenig miteinander geplaudert hatten, begannen Yami und er für die bevorstehende Prüfung zu lernen. Yami saß da, lernte Vokabeln und Joey fragte ihn danach ab.

„Ich kann‘s mir einfach nicht behalten!“, jammere der Pharao und wuschelte sich durchs Haar. Dass er damit seine perfekt gestylte Frisur völlig zerstörte, schien ihn nicht zu stören. Nur wenige Menschen durften ihn so sehen, der Blonde war einer davon.

„Wie kann es sein das du die Zahlen und Formeln merken kannst, aber keine Wörter?“, meinte Joey und sah seinen Kumpel an. Dieser hatte den Kopf auf die Tischplatte knallen lassen und zweifelte langsam daran ob er wirklich ein Pharao des alten Ägyptens war.

„Wieso kannst du dir Wörter behalten und dafür keine Formeln? Blöde Frage“, motzte Yami zurück. Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.

„Ich kann ja auch bei Mathe bei dir abschreiben.“ Yami murrte. Es stimmte ja schon, in Mathe zu spicken war wesentlich unkomplizierter als in Sprache. Das ärgerte ihn, aber er konnte und wollte Joey auch in Mathe nicht einfach hängen lassen.

„Komm, versuchen wir es nochmal. Bau dir eine Eselsbrücke wenn es sein muss. Diese Tipp von den Lehrern hat mir zwar nie geholfen, aber dir vielleicht.“ Der Pharao seufzte, nickte Ergebens und widmete sich dann wieder den Vokabeln. Joey versuchte ihm währenddessen auch ein wenig die Grammatik näher zu bringen, doch das war etwas was Yami noch weniger verstand. Je später es wurde umso unkonzentrierter gingen sie an die Sache. Sie waren ja auch schon den ganzen Tag am Lernen und mussten noch ihre Notizen von den Vorlesungen des heutigen Morgen ins Reine schreiben. Darum entschieden sie sich, die Vokabeln für heute ruhen zu lassen. Um kurz nach 18 Uhr begaben sie sich dann auch in die Küche um dort essen für alle zu kochen. Yugis Großvater hüpfte währenddessen erfreut um sie herum. Hatte er den Blonden doch tief ins Herz geschlossen.

„Wie läuft es mit Kaiba mein Junge?“, war seine Frage, während er ein paar seiner neuen Spiele betrachtete.

„Gut. Er arbeitet viel. Ich habe ihm seit Mittwoch nicht mehr gesehen oder mit ihm gesprochen. Er weiß auch gar nicht, dass ich über das Wochenende hier bin“, antwortete der Blonde.

„Weiß er nicht?“, kam es erstaunt von Yami. Joey schüttelte den Kopf.

„Nein, wie auch? Den Anrufbeantworter seines Handys hört er ja eh kaum ab.“ Yami hob kritisch eine Augenbraue. Er wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Klar er wusste wie Joeys und Kaibas Beziehung lief, aber das Kaiba sich nicht mal mehr dafür interessierte was sein Verlobter so den ganzen Tag trieb, war doch recht verwunderlich. Yami musterte den Blonden neben sich der gerade das Gemüse und das Fleisch für das Curry anbriet. Dann sah er zu dem älteren Herrn der den jungen Studenten ebenfalls besorgt betrachtete. Der Pharao richtete seine Konzentration wieder auf das an mischen der Sauce. Joey tat ihm leid, er hatte über die letzten drei Jahre jede noch so kleine Beziehungskrise seines besten Freundes miterlebt. Um Streitereien zu vermeiden, schwieg der Blonde mittlerweile über alles was ihn störte. Er schluckte es herunter und versuchte das Beste daraus zu machen.

„Wann gibt es essen“, kam es von Yugi der nun den Raum betrat. Der Blonde seufzte erleichtert. Ein besseres Timing hätte sein Freund nicht haben können.

„Dauert nicht mehr lange. Deckst du den Tisch?“, grinste Joey. Yugi nickte und begann mit seinem Großvater den Tisch für alle zu decken. Nachdem Joey und Yami fertig waren, stellten sie alles auf die Untersetzer und begannen dann zu essen.

„Das schmeckt gut, ihr beide könnt wirklich kochen.“ Joey grinste und schlug Yami auf den Rücken.

„Klar. Perfektes Teamwork!“ Die kleine Gruppe lachte darauf. Der Blonde freute sich immer wieder auf die Zeit mit Yami und seiner Familie. So ein geselliges beisammen sein gab es in der Familie Kaiba einfach nicht. Daher genoss er jede Sekunde. Am Ende saßen Yami, Yugi und Joey im Wohnzimmer. Sie hatten einen Film eingelegt und tranken genüsslich das Bier, das der Blonde mitgebracht hatte.

„So ein Abend nach einer anstrengenden Woche ist immer wieder schön“, grinste Yami und stieß mit Joey an.

„Und wie man!“ Yugi beobachtete das treiben vom Yami. Waren dem Kleinen doch die schmerzlichen Gefühle des Pharaos zu dem Blonden bewusst. Darum erhob er sich langsam, als der Film geendet hatte.

„So ich werde dann mal in mein Zimmer gehen. Morgen Früh bin ich auch zum Lernen verabredet“, grinste Yugi und trank noch schnell den Rest des Biers aus seiner Flasche.

„Och Yugi!“, schmollte der Blonde, konnte seinen Kumpel allerdings nicht mehr umstimmen. Kurz warf dieser seinem größeren Doppelgänger einen wissenden Blick zu, ehe er den Raum verließ.

„Yami lass uns noch einen Film sehen!“, rief Joey und stand auf. Er trottete zu dem DVD Regal und durchstöberte die Filme. Yami schwieg und betrachtete die Rückenansicht die sich ihm bot. Joey war gut gebaut, doch wirkte er neben ihm oder Kaiba doch recht zierlich. Doch der Pharao mochte das, es weckte seinen Beschützerinstinkt. Mit einem Film in der Hand kniete sich der Blonde vor den Player, nahm vorsichtig die alte DVD raus und legte die neue ein. Danach kuschelte er sich neben Yami auf die Couch.

„Was schauen wir?“, fragte der Stachelkopf und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab.

„Keine Ahnung, hab blind was raus gezogen.“ Yami lachte leise, griff nach seiner Bierflasche und nahm einen großen Schluck. Joey öffnete währenddessen nun den Sake. Er hatte keine Lust mehr auf das bittere Bier.

„Auch?“, fragte er seinen Kumpel und hob leicht die Flasche.

„Klar.“ Damit stand der Kleinere auf und holte aus der Küche zwei Gläser. Dann goss er sich und Yami ein. Er reichte ihm eines der beiden und stieß mit ihm an.

„Auf eine erfolgreiche Prüfung“, grinste Joey zuversichtlich. Yami grinste ebenfalls.

„Ja, auf eine erfolgreiche Prüfung.“ Mit einem Zug trank der Blonde das Glas leer. Kritisch hob der Bunthaarige eine Augenbraue. Jetzt versuchte Joey eindeutig sich zu betrinken. Vermutlich hing er mit seinem Gedanken bei Kaiba fest und versuchte seinen Ärger wieder herunter zu schlucken. Doch Yami ging darauf nicht weiter ein. Ab und zu tat er ja das gleiche. Es dauerte nicht mehr lange und der Alkohol begann zu wirken. Etwas erschöpft schmiegte sich der Blonde an Yami und verschränkte seine Hand mit der des Pharao. Dieser ließ es geschehen. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und das Blut rauschte in seinen Ohren. Seine Verbindung mit Joeys ‚Ich‘ vor 5000 Jahren, machte ihm leidvoll bewusst wie stark seine Zuneigung zu dem Blonden war. Sanft strich Yami mit seinem Daumen über den Handrücken des Kleineren. Keiner von ihnen sagte was. War ihnen bewusst was sie hier taten, war ihnen bewusst dass es falsch war. Doch keiner löste sich. Sie genossen die Nähe des anderen, fühlten sie sich beide doch irgendwie verlassen und allein. Nachdem der Film zu Ende war, wurde der Bildschirm des Fernsehers schwarz. Keiner von ihnen regte sich.

„Schlafen?“, durchbrach Yami dann allerdings die Stille. Joey nickte. Sie erhoben sich, doch ihre Finger blieben fest ineinander verschränkt. Yami zog den Blonden mit sich in sein Zimmer. Ohne sich Großartig zu entkleiden fielen die beiden ins Bett. Sie sahen sich schweigend an. Joey war noch nie bewusst gewesen was für eine Stärke in den Augen des Pharaos loderte. Fest sah dieser den Blonden an, zog ihn dann an der Hand zu sich und legte seinen Arm um die Hüfte von Joey. Dieser ließ es geschehen. Schloss die Augen und drückte dankbar die Hand seines Kumpels. Sie waren beste Freunde. Da war es sicher okay wenn sie etwas miteinander kuschelten. Das bedeute ja nicht gleich, dass sie romantische Gefühle für den anderen hatten. Mit diesem Gedanken sein schlechtes Gewissen bereinigend, schloss Joey langsam die Augen.

„Gute Nacht Yami“, nuschelte er leise. Der Pharao biss sich auf die Unterlippe.

„Schlaf gut Kleiner.“ Joey brauchte nicht lange und er war bereits weg gedämmert. Yami dagegen war hell wach. Er betrachtete die blonde Mähne die ihm im Gesicht leicht kitzelte. Er drückte sein Gesicht hinein und sog den Duft seiner unerreichbaren Liebe in sich auf. Dann zog er ihn noch enger an sich. Mit dem Fuß versuchte er dann verzweifelt die Decke nach oben zu ziehen. Nach ein paar Anläufen hatte er es geschafft. Er breitete die Decke über ihnen aus und musterte kurz Joeys schlafendes Gesicht. Gut, er hatte den Blonden bei seiner Aktion offensichtlich nicht geweckt.
 

~Atemu~
 

„Mein Pharao!“, kam es von dem Blonden. Eine weitere Woche war nun vergangen und Jounouchi kam langsam wieder auf die Beine.

„Du sollst mich doch Atemu nennen“, kam es von dem Herrscher der lächelnd den Raum betrat.

„D-Das kann ich nicht tun“, meinte er verlegen. Immerhin war der überaus attraktive Ägypter der Pharao.

„Seth redest du doch auch mit Vornamen an.“ Atemu setzte sich an die Bettkante des Jünglings. Jounouchi wurde rot. Bei Seth war das auch was anderes. Seth war eben…. Seth. Ein ebenfalls attraktiver Bediensteter des Pharao der viel Zeit damit verbracht hatte ihn halbwegs gesund zu pflegen.

„Ja, das stimmt.“ Atemu nickte darauf.

„Na also. Nenn mich Atemu, versuch es.“ Die Röte des Blonden nahm noch eine Nuance zu.

„A-Atemu.“ Der Pharao grinste entzückt.

„Geht doch. Ist doch gar nicht so schlimm oder?“ Der Jüngere schüttelte leicht den Kopf. Atemu hob seine Hand und nahm eine der goldenen Strähnen zwischen seine Finger. Er war immer noch so fasziniert von dieser Haarfarbe. Wenn die Sonne direkt darauf schien, sah es fast aus wie flüssiges Gold. Jounouchi ließ dies natürlich zu. War er diese Reaktion wegen seiner Haarfarbe doch bereits gewöhnt.

„Sieht es so seltsam aus?“, fragte der Blonde dann doch zögerlich nachdem Atemu seine Haare durchaus kritisch begutachtet hatte.

„Nein, es ist wunderschön“, gab der Pharao darauf zurück. Er löste sich von den Haaren des Jünglings und sah diesem nun in seine braunen Augen.

„Was macht deine Wunde? Seth meinte sie verheilt gut.“ Jounouchi nickte.

„Ja, es ist alles in Ordnung mein….“, er brach ab als er den mürrischen Blick des Herrschers erfasste.

„…Atemu“, beendete der Sklave seinen Satz. Zufrieden nickte Atemu wieder.

„Gut. Dann kannst du ja bald anfangen hier zu arbeiten.“ Verwundert sah Jounouchi den Pharao an.

„Ihr schickt mich nicht zurück?“, hackte er schüchtern nach. Nun sah Atemu etwas verdutzt drein.

„Warum sollte ich?“ Verwirrt betrachteten die beiden einander. Doch dann begann Jounouchi über das ganze Gesicht zu strahlen. Atemu betrachtete diesen drastischen Gefühlswechsel und sein Herz begann wie ein Presshammer gegen seine Brust zu hämmern. Was war nur los mit ihm? Seit der Junge in sein Leben geplatzt war bekam er ihn nicht mehr aus dem Kopf. Es war wie ein Virus der sich in seine Gedanken genistet hatte.

„Danke!“, kam es von dem Blonden. Atemu nickte verlegen. Er verbrachte noch etwas Zeit bei seinem Schützling, bevor er wieder seinen Aufgaben als Pharao nachgehen musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2013-12-26T13:02:56+00:00 26.12.2013 14:02
Auch wieder ein schönes Kapitel,und auch gleich zeitig der Anfang für Yami sich um Joey zu kümmern der von seinem Verlobten vernachlässigt wird.Bin schon ganz neugierig was als nächstes kommt,und ob die Streitereien zwischen Joey und Seto wieder zu nehmen,oder ob sie sich trennen werden,und ob Joey sich auf Yami einlässt.Mach weiter so,freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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