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Alternative Endings...

...everything could be better...
von

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Und wir sehen uns wieder (II)

Zwei Jahre.

Zwei unheimlich einsame und trotz alledem heilende Jahre, seit die Mauer fiel und es keinen Westbezirk und keine Stadt mehr gab. Alle lebten glücklich miteinander und keiner hatte sich mehr zu beschweren, denn allen ging es gleich gut. Und wenn es Leid gab, was dies geteiltes Leid.

Nachdem äusserst enttäuschenden Abschied mit der kleinen Ratte, war viel Zeit vergangen, doch der Weisshaarige dachte immer noch Tag ein Tag aus an den Dunkeläugigen.

Wenn er doch nur zurückkommen würde.

Wenn er ihn doch nur finden würde.

Vielleicht konnte der Weisshaarige, mittels der kleinen weissen Ratte, die er Hamlet nannte, herausfinden, wo sich die andere Ratte befand.

Vielleicht musste er nur...
 

Mit solch unrealistischen Gedanken spielte Shion seit dem Abschied von...
 

Unruhig wälzte er sich in seinen schwarzen Bettlaken, um sich die Bettdecke von den Beinen zu strampeln. Doch durch diese heftigen, beinahe panischen Bewegungen, verwickelte er seine Beine nur noch mehr ihn den Laken und sah zum Schluss wie eine verpuppte Raupe aus, die sich kaum aus ihrer Hülle schälen konnte.

Mit vielen strampelnden Bewegungen, worüber sich der Schwarzhaarige wohl den Bauch gehalten hätte vor lachen, gelang es dem Rotäugigen, sich aus seinen Laken zu befreien und stand nun auf seinem kleinen Balkon und starrte in die klare Vollmond Nacht.

Die kalte Nachtluft umspielte sein blasses Gesicht und trug immer wieder ein paar lange, weisse Strähnen mit sich, legte sie ihm mitten in der Stirn ab, wie oft er sie sich auch wieder wegstrich.

Am Himmel standen hell leuchtende Pünktchen und warfen ein ruhiges Licht auf die Stadt.

Das sanfte Licht des Mondes tauchte die Stadt ebenfalls in einen Lichtschimmer, der aber eher eine beunruhigende und unheimliche Wirkung auf Shion hatte.

Eine kurze Ewigkeit verweilte er einfach da, liess sich vom Wind umschmeicheln und dachte über - es hätte ihn selbst gewundert, wenn er über etwas anderes nachdachte - Nezumi nach, wo er sich wohl befand und gerade tat.
 

"Nezumi...", hauchte Shion gegen die leichte Brise an und strich sich mit einem Finger über die Lippen. Dies tat er immer, wenn er an den Grösseren dachte, an das dachte, was sie kurz vor ihrem Abschied getauscht hatten; einen Haufen Speichel.
 

"Alter, du bist ja gewachsen!"
 

Eine dunkle Stimme liess den Weisshaarigen zusammenzucken und für einen Augenblick erzittern. Shion war sich in dem Moment nicht ganz bewusst, ob es Einbildung war, diese nur allzu bekannte Stimme zu hören, die Stimme, die er sich schon oftmals einbildete, wenn er an die kleine Ratte dachte.
 

"Und trotzdem bin ich noch grösser als du.", sagte die Stimme, begleitet von einem hörbaren grinsen, dass Schadenfreude und Spott vermuten liess.

Ungläubig und fast schon benommen drehte sich der Junge, der für sein Alter eigentlich ziemlich klein war nach der Stimme um und seine sonst schon grossen, naiven Augen wurde noch grösser.

Da am Türrahmen, der die Grenze zwischen Zimmer und Balkon war, lehnte ein schwarzhaariger Junge, lässig, als würde er nie anders stehen. Seine Arme vor der Brust verschränkt, grinste er den Kleineren frech an.

Shion fasste sich erstaunlicher Weise relativ schnell wieder und ging entschlossenen Schrittes auf Nezumi zu, dieser breitete schon die Arme aus, bereit, sein Gegenüber in den Arm zu nehmen. Doch der Weisshaarige schien kein Interesse an einer Umarmung zu haben, er stellte sich nur ziemlich dicht vor den Schwarzhaarigen und schaute zu ihm auf.
 

"So viel kleiner als du bin ich gar nicht", stellte er fest und trat einen Schritt zurück. Der Grössere schien über diese Aussage ziemlich überrascht.

Er hatte wohl erwartet, stürmisch begrüsst und umarmt zu werden, dass Tränen kullerten. Doch dies geschah nicht.

Stattdessen starrte der Weisshaarige sein Gegenüber nur an, so dass es diesem Unbehagen bereitete.
 

"Dürfte ich den Grund erfahren, weshalb du mich so gespannt anstarrst?", fragte Nezumi schliesslich und starrte einfach mal zurück, abwartend, was der Kleinere als Antwort parat hatte.

Dieser senkte rot werdend und etwas beschämt den Blick, hob die Hand, um sich am Hinterkopf zu kratzen und setzte mehrmals stammelnd zu einer Antwort an, brach jedoch immer ab. Nezumi trat einen Schritt näher, woraufhin sein Gegenüber erschrocken einen Schritt zurückwich. Diese Reaktion hatte der Grössere wohl nicht erwartet und blieb auf der Stelle stehen. Da der Weisshaarige verlegen zur Seite neigte, um den Schwarzhaarigen nicht ansehen zu müssen und offenbar fieberhaft nach einer Ausrede suchte, überwand Nezumi den kleinen Abstand zwischen ihnen und legte eine Hand an das blasse Gesicht Shions. Unter dieser Berührung zuckte dieser zusammen und kniff die Augen zusammen.
 

"Ich erwarte eine Antwort", verlangte Nezumi von dem Kleineren, doch dieser konnte nur schwer schlucken. Er räusperte sich und schluckte noch einmal trocken. Es musste ihn wirklich viel Überwindung kosten, um seine Antwort in Worte auszudrücken.
 

"T-tut mir Leid, a-aber ich war ein bisschen überwältigt...", stammelte der Kleine, versuchte dabei dem Blick des Schwarzhaarigen auszuweichen, was ihm aber jämmerlich misslang.
 

"Von meiner Anwesenheit?", musste der Schwarzhaarige einfach nachhaken und musterte den Kleinen dabei durchdringend, damit er auch merkte, wenn der Kleine versuchte ihn anzuschwindeln. Dieser schluckte erneut und sah ihn dann direkt an.
 

"Nein, von Tatsache, wie schön du geworden bist!", platzte der Weisshaarige heraus und senkte sogleich den Blick und schaute - nun knallrot vor Beschämung - zu Boden.

Nezumi hatte schon mit einer naiven, dummen Antwort gerechnet, die überhaupt nichts mit der Situation zutun hatte und eine Antwort, für die er ihn eigentlich hätte schlagen müssen.

Doch diese Antwort überforderte sogar die Ratte.

Schön?

Nezumi hatte nichts weiter gemacht, als sich die Haare wieder Schulterlang zu schneiden, doch auch diese waren nur wie jeden Tag zusammengebunden. Das Einzige dass an ihm ein bisschen verändert hatte, war die Tatsache, dass sich seine Haare aufgehellt hatten und jetzt waaren sie etwas blauer als vor zwei Jahren. Die dunkelblauen Haare wurden ausserdem von dunklen. schwarzen Strähnen durchzogen. Mehr nicht.

Aber schön?
 

Plötzlich wurde Nezumis Hand ergriffen und er wurde einfach mitgezogen. Ja, Shion zog ihn ins Zimmer zurück, indem er sich augenblicklich auf das kleine Bett setzte, während auch der Schwarzhaarige auf das Bett gezogen wurde. Der Weisshaarige schnappte sich die flauschige Bettdecke und umhüllte den Grösseren damit.
 

"Ich hab gesehen, wie du gefröstelt hast", erklärte der naive Kleine und lächelte dabei herzlich.
 

"D-danke?" Mehr brachte Nezumi kaum raus, zu erstaunt darüber, dass der Weisshaarige ihn durchschaut hatte. Dass hatte er noch nie geschafft.
 

"Übrigens bin ich nicht so extrem kleiner als du!", schmollte Shion plötzlich und verzog sein Gesicht zu einem Grinsen.
 

"Einen halben Kopf, mindestens, und das sind zirka fünfzehn cm, deshalb: Doch, ich bin noch ein ganzes Stück grösser als du!", grinste auch Nezumi und wuschelte Shion dabei durch die Schneeweissen Haare.
 

"Und wie ich sehe, bist du immer noch derselbe naive, unschuldige Idiot, den ich vor zwei Jahren verlassen habe", stellte Nezumi nachdenklich und zugleich grinsend fest, woraufhin er ein Kissen an den Kopf geworfen bekam.
 

"Ich bin vielleicht in deinen Augen naiv, was eventuell auch stimmen mag, aber ich bin nicht mehr ganz so unschuldig wie du denkst!", erwiderte Shion und war bereit, dass Kissen abzuwehren, dass er unter Garantie wieder zurückbekam. Doch dem war nicht so.

Stattdessen fing Nezumi an zu kichern, was zu einem Lachen anschwoll und durch das Zimmer hallte.
 

"Was ist so lustig?", schmollte Shion bereits, ohne auch nur die Antwort abzuwarten. Denn er wusste genau, dass Nezumi keine Gelegenheit ausliess, um ihn zu ärgern.
 

"Weisst du noch, als wir uns zum Abschied küssten? Du warst so schlecht, wie ich es noch nie erlebt habe! Du hattest damals kaum Erfahrung in Sachen Küssen, und das hat sich sicher nicht geändert", sagte Nezumi unter Lachtränen, woraufhin er ein weiteres Kissen an den Kopf geworfen bekam.
 

"Woher willst du das wissen? Ich hab mich enorm verbessert! Schliesslich sind zwei Jahre vergangen!", rief Shion aus und wurde nun wie zu erwarten von Kissen attackiert.
 

"Wer's glaubt!", lachte Nezumi, dem nun die Kissen ausgingen und sich stattdessen mit der Decke zu verteidigen versuchte.

Doch dies war gar nicht nötig, da von der Seite des Weisshaarigen keine Kissen mehr kamen.

Stattdessen erhob sich dieser und setzte sich näher zu Nezumi. Der Grössere sah ihn erstaunt an. Noch verdutzter blickte er aber rein, als Shion eine Hand an dessen Gesicht legte und sie durch seine dunklen Haare schob. In einer geschmeidigen Bewegung zog der Kleine ihm das Haarband aus den Haaren, so dass nun viele lange, schwarze Strähnen in dessen Gesicht fielen. Doch diese verweilten nicht lange in seinem Gesicht, da Shion sie ihm wieder aus dem Gesicht strich, Nezumis Kopf nach hinten zerrte und sich auch seine Schoss setzte.

Nezumi schien nun doch ziemlich verwirrt.

Dies verleitete Shion dazu, weiterzumachen.

Shion neigte seinen Kopf ein wenig nach links, um besser an Nezumis Lippen zu gelangen, um nicht gleich ihre beiden Nasen aneinander zu schlagen. Langsam legte er seine Lippen auf Nezumis und bewegte sie ganz zart, kaum fühlbar.

Shion löste sich ziemlich schnell wieder von Nezumi, um ihm dann über die Lippen zu lecken und seine Lippen wieder auf Nezumis zu senken. Als Shion mit seiner Zunge über Nezumis Unterlippe strich, vernahm er ein leises, unterdrücktes Stöhnes von Nezumis Seite.

Shion musste unweigerlich den Kuss grinsen und als Nezumi den Mund ein wenig öffnete, um an Sauerstoff zu gelangen, nutzte Shion diese Chance und drang mit seiner Zunge in die Mundhöhle des Grösseren ein. Dieser schien es zu geniessen, was Shion animierte, mit seiner Zunge zu spielen, sie zu umschmeicheln und mit ihr einen zärtlichen Ringkampf zu vollführen.
 

Nach einer Weil - es mochten wohl nur ein paar Sekunden gewesen sein, doch sowohl Nezumi, als auch Shion empfand dies als eine Ewigkeit - lösten sich die beiden wegen Sauerstoffmangel voneinander. Beide keuchten etwas erschöpft und Shion grinste den Grösseren an.
 

"Na, wie war ich?", konnte er nur sagen, um dann eine grosse Ladung Luft in seine Lungen zu pumpen.
 

"Schrecklich! Ich glaube, ich werde dir das Küssen Wohl oder Übel beibringen müssen", seufzte der Schwarzhaarige und schaute Shion schelmisch an, "Denn du bist so ein hoffnungsloser fall, ich werde wohl so lange hierbleiben müssen, bis du das Küssen beherrschst!"
 

"Und wann werde ich das Küssen ungefähr beherrschen?", fragte Shion, ebenfalls grinsend und schien wirklich eine Antwort zu erwarten.

Ein anzügliches Lächeln breitete sich auch Nezumis Gesicht aus.
 

"Niemals."


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich musste jetzt halt - ausnahmsweise - ein Ening mit zwei Kapiteln schreiben, ich hoffe trotzdem, euch das es gefallen.

Na ja, ich hab's dann doch noch geschafft, ein akzeptables Ende zustande zu bringen.

Das nächste Ende wird wahrscheinlich von Soul Eater, oder so...

Wir lesen uns, würde mich über Kommentare freuen,
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-08-01T23:37:01+00:00 02.08.2014 01:37
Einfach super das Kapitel *_*


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