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Er liebt den Tod an dir

von

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Kapitel 5: Das Verhör

Kapitel 5 Das Verhör
 

Noch immer schaute Diamond die blonde Agentin an und konnte sein Blick nicht von ihr nehmen. Mamoru hingegen reichte dieses Schauspiel.

„Was starren sie meine Kollegin so an? Passt sie in ihre perversen Fantasien rein.“ nicht wissend, wie er darauf antworten sollte, senkte Diamond seinen Blick auf die graue Tischplatte.

„Weg schauen und schweigen bringt dir auch nichts mehr du Schwein!“

„Chiba es reicht!“ gebot sie ihrem Partner Einhalt und beugte sich etwas über die Tischplatte, um die Aufmerksamkeit des weiß gekleideten Mannes wiederzuerlangen.

„Schauen sie mich bitte wieder an!“ bat sie ihn und er tat ihr diesen Gefallen.

„Es tut mir leid, wie mein Partner reagiert hat. Aber bitte glauben sie mir! Ich will ihnen wirklich nur helfen. Aber dafür müssen sie mir erzählen, was passiert ist!“ man merkte richtig, wie es in dem Angesprochenen kämpfte. Konnte er ihr wirklich vertrauen oder hatte sie auch schon ihr Urteil über ihn gefällt, wie jeder, dem er seit seiner Festnahme begegnet war.

„Können sie oder wollen sie mir nicht glauben, dass ich ihnen nur helfen will.“ tief holte er noch mal Luft, als er leise zu sprechen anfing.

„Wie kann man da sicher sein, dass sie mir wirklich helfen wollen.“ seine Stimme klang, obwohl er so leise sprach, ganz tief und rau.

Wie sie seine Stimme vernahm, lief der jungen Agentin ein wohliger Schauer über den Rücken. Was war nur mit ihr los? So was war ihr noch nie passiert!

„Sie müssen mir einfach vertrauen! Ich werde ihnen aufmerksam zuhören, bei dem was sie zu erzählen haben.“
 

Was hatte er noch zu verlieren? Also begann er zu erzählen, warum er sich an diesem Tag dort aufhielt.

„Ich hatte vor zwei Tagen eine E-Mail erhalten. Dass ich heute, bei diesem Apartment, zwei Pakete abholen sollte. Wohin die geliefert werden sollten stand nicht in der E-Mail. Es hieß nur, dass man mir die Adresse dann vor Ort sagen wird. Also bin ich dann mit meinem kleinen Transporter dorthin gefahren und den Rest der Geschichte kennen sie ja schon. Ich kam bei der Wohnung an und stellte fest das es dort brannte. Leider hatte ich mein Handy im Transporter liegen gelassen und rannte so schnell ich konnte wieder zurück. Aber als ich dort ankam, hat mich ein Polizist in Zivil festgenommen.“

„Machen sie das öfters, das sie ohne eine Rücksprache, Aufträge von E-Mails ausführen?“

„Was erwarten sie? Wir leben in einer Zeit, wo man selbst seine Pizza übers Internet bestellt und da fragt auch vorher keiner nach. Der Konkurrenzdruck ist heutzutage so groß, dass man keine großen Fragen stellt. Vor allem bei meiner kleinen Firma bin ich über jeden Auftrag froh. Ansonsten kann ich schließen. Dann stehe nicht nur ich auf der Straße, sondern meine beiden Angestellten auch.“ überrascht blickte Usagi, den Mann ihr gegenüber an. Wieso hörte sie zum ersten Mal davon, dass er noch Angestellte hatte.

„Haben ihre Angestellten die Möglichkeit, den Transporter zu benutzen?“

„Natürlich! Der Schlüssel hängt bei mir in der Firma und mein Bruder und sein Freund haben beide einen Schlüssel, um in die Firma jederzeit zu kommen. Aber ich lege meine Hand für die Beiden ins Feuer, das sie nichts damit zu tun haben.“ Kurz stoppte er seine Erzählung, bevor er weiter sprach und mit festen Blick die junge Agentin ansah.

„Wissen sie! Nur weil wir drei in Watts aufgewachsen sind, heißt es noch lange nicht das wir Verbrecher sind. Die beiden haben Familie und wollen das ihre Kinder eine bessere Zukunft haben als wir. Deshalb arbeiten sie auch so hart, wie sie können und würden nichts machen, was ihren Familien schaden könnte.“

„Sie und ihre Angestellten sind alle in Watts groß geworden?“ harkte Usagi nach.

„Ja. Wie schon gesagt, wir drei sind alle dort aufgewachsen. Warum interessiert sie das?“

„Der erste Mord fand dort statt, und wie es aussieht, kennen sie sich dort aus.“
 

Diamond befiel die Befürchtung, dass sie ihm auch nicht glauben wollte. Darum verschränkte er seine Arme vor der Brust und lehnte sich ihm Stuhl zurück. Allerdings wandte er diesmal nicht sein Gesicht ab. Weiterhin schaute er Usagi in die Augen.

„Ich werde jetzt nichts mehr sagen!“ es tat ihm richtig im Inneren weh, das Usagi genauso wie die anderen zu sein schien. Anscheinend gab es hier niemand, der ihm glauben schenkte.

Das nun einsetzende Schweigen fasste der schwarzhaarige Mann schon als ein Schuldeingeständnis auf.

„Nichts mehr zu sagen? Geben sie endlich zu das sie es waren. Damit machen sie es uns und ihnen leichter. Ihr schweigen sagt doch schon alles.“ Diamond aber schwieg weiter und dachte auch nicht daran dem Mann ihm gegenüber anzusehen. Er wollte nur noch hier aus diesem Raum heraus.

„Entschuldigen sie, wenn wir sie verärgert haben. Aber können sie mir eine letzte Frage beantworten.“ Usagi wartete auf eine Reaktion, doch nicht die kleinste Miene verzog er. Sie wollte jedoch diese eine Frage noch von ihm beantwortet haben, da ihr etwas aufgefallen war.

„Hatten sie den Overall auch schon bei der Festnahme an?“ stellte sie ihm einfach die Frage und hoffte auf eine letzte Antwort von ihm. Und wirklich. Er gab ihr eine Antwort, auch wenn man schon hörte, dass er leicht gereizt war.

„Ja, hatte ich. Oder denken sie, man hat mir hier was zum Umziehen gegeben.“

„Danke! Mehr möchte ich im Moment nicht wissen. Falls ich aber noch Fragen habe, werde ich sie wieder aufsuchen.“ mit einem kaum merkbaren Lächeln auf den Lippen, erhob sie sich von Stuhl und schritt auf die Tür zu. Anschließend wandte sie ihren Kopf ihrem Kollegen zu.

„Chiba, kommen sie endlich!“ gebot sie ihm.

Nur widerstrebend stand er vom Stuhl auf, als er finster den Verdächtigen anfunkelte.

„Eins kannst du glauben! Du wirst dafür bezahlen, was du den Frauen angetan hast.“

Der Angesprochene tat so, als ob er nicht gehört hatte, und spähte am Agent vorbei, um die blonde junge Frau ein letztes Mal zu sehen, die schon die Tür geöffnet hatte, damit sie den Raum verlassen konnte.

Mit einer verwerfenden Geste folgte Mamoru seiner Partnerin, die sich schon im Flur gegen eine Wand lehnte und ganz in Gedanken versunken schien.
 

„Warum so nachdenklich?“, fragte der Mann mit den schwarzen Haaren, während er auf sie zu schritt, „Wir haben schon den Richtigen. Egal was er auch erzählt. Irgendwann wird er die Wahrheit sagen.“

„Ich weiß nicht! Ich denke nicht das er die Taten begangen hat.“

„Wieso zweifelst du?“ sanft legte er seine rechte Hand auf ihre Wange.Von dieser Berührung aufgeschreckt sah sie zu ihm auf. Direkt in seine ozeanblauen Augen, welche etwas Sorgenvolles und Liebevolles widerspiegelten. Allmählich erkannte sie, dass sie ihm vertrauen sollte, da er als ihr neuer Partner immer mehr Platz einnahm und sehr um sie bemüht, erschien. Ihr wurde klar, das der Platz, den niemand einnehmen konnte, Stück für Stück immer mehr von ihm eingenommen wurde und sie selbst an den Punkt kam, die Vergangenheit loszulassen. Doch jetzt war sie noch nicht bereit dazu.

„Der Overall, den er anhatte, war eindeutig zu sauber und roch auch nicht nach Qualm. Wenn er erst aus einer stark brennenden Wohnung kam, dann hätte sich etwas Ruß oder mindestens der Geruch darin festsetzen müssen.“

„Wer weiß, warum es nicht so ist. Das finden wir schon heraus. Die Hauptsache ist, dass er niemand mehr schaden kann.“

„Wir werden es sehen. Am besten ist es, wenn wir jetzt kurz bei der Rechtsmedizin vorbei schauen. Vielleicht hat sie schon irgendwelche brauchbaren Spuren gefunden.“ dabei befreite sie sich von seiner Berührung. Er jedoch bedauerte es das sie sich ihm entzog. Diese nett gemeinte Geste fühlte sich so warm und vertraut an. Am liebsten wäre er noch länger so mit ihr verharrt. Aber es war besser das sich die Beiden auf den Weg in die rechtsmedizinische Abteilung des FBI´s machten, wer weiß, was er ansonsten noch mit ihr gemacht hätte. Da er fühlte, wie er jeden Tag immer mehr von ihr angezogen wurde und fasziniert war. Dieses wollte er sich im Moment allerdings nicht eingestehen.
 

Wenig später standen beide vor einen Edelstahl glänzenden Seziertisch, am dessen Ende sich so eine Art Becken befand. Dieses diente vermutlich zum Auffangen von den Körperflüssigkeiten, welche während des Sezierens aus den Leichnamen austraten. Für diese Leiche war es allerdings nicht nötig.

Setsuna stand den beiden Agents schräg gegenüber, wobei sie sich mit einer Hand an dem Tisch abstützte und die andere provokativ in die Seite stemmte.

„Hast du schon etwas herausgefunden?“ Wollte die Agentin von ihr wissen. Doch diese schüttelte nur verneinend ihren Kopf. Was erwartete die von ihr? Dass sie hexen konnte!

„Nein, ich habe die Leiche auch erst vor einer Stunde bekommen und arbeite so schnell ich kann. Aber ohne den zahnmedizinischen Bericht kann ich noch nicht sagen, ob die Leiche auf das vermutete Opfer passt.“

„Und wie lange wird das noch dauern, bis du was Genaues sagen kannst.“

„Oh man, wie hofft habe ich dir schon gesagt, dass ich darauf keinen Einfluss habe. Wenn du willst, dass es schneller geht, dann fahre selbst zu der Praxis, wo das vermutete Opfer behandelt wurde und hole den Bericht. Ansonsten musst du genauso warten wie ich. Doch ich kann euch schon etwas zeigen, was ihr bestimmt schon selbst bemerkt habt.“ Sie umrundete den Seziertisch, damit die Agents eine bessere Sicht auf die verbrannte Leiche hatten.

„Wir haben die Leiche komplett geröntgt und haben die Nägel, die ihr schon am Tatort gefunden habt, im ganzen Körper verteilt gesehen.Wie es darauf aussieht, hat derjenige versucht, immer den Knochen zu treffen. Was ihm allerdings nicht immer gelangt. Anscheinend wollte er sichergehen, dass die Nägel sich nicht leicht lösen ließen.“ Dabei zeigte sie bei einem Bein, wo man es gut erkennen konnte, die sichtbaren Nagelköpfe die, wie aufgereiht wirkten. Man hätte sie alle mit einem gerade verlaufenden Strich verbinden können.
 

Während sich Usagi und Mamoru die verbrannte Leiche noch besahen, klopfte es an der Tür. Ohne das jemanden den Warteten vor der Tür herein bitten konnte, öffnete sich auch die Tür und ein junger Mann Anfang 20 streckte seinen dunkelblonden Wuschelkopf durch den Türspalt.

„Frau Meiho, ich habe die gewünschten Unterlagen soeben erhalten.“ dabei betrat er den Raum und hielt ihr die Unterlagen entgegen. Erfreut nahm sie sie und zog einige Röntgenbilder eines Kiefers heraus.

Kaum das der junge Mann auch schon wieder verschwunden war, hatte Setsuna die Bilder auch schon an dem Röntgenfilmbetrachter befestigt und betrachtete diese aufs Genauste.

Nur wurde ihr die benötigte Ruhe, die sie für die ersten Feststellungen brauchte, von zwei Störenfrieden nicht gegönnt, da sie sich dicht hinter sie stellten, um über ihre Schulter zu schauen. Wie oft hatte sie das schon mit Usagi diskutiert, das sie das nicht machen sollte, weil sie dadurch nur um so mehr von der Arbeit abgelenkt wurde und im Anschluss länger brauchte, um die Berichte für sie fertigzustellen.

Eines gefiel ihr heute an Usagi! So wie es schien, tolerierte sie ihren neuen Partner.

Normalerweise durfte sich keiner der neuen Partner, welche man ihr zugeteilt hat, sich ihr auf zwei Metern nähern, ohne dass sie wegschubste und ihm drohte, wenn er das nächste Mal ihr auf die Pelle rückt, ihm die Nase zu brechen. Einmal hatte einer diese Wahrung missachtet und seine Nase bestand nur noch aus kleinen Trümmerteilen.

Einzig und allein dem Depty hatte Usagi es zu verdanken, das ihr Partner von einer Anzeige absah, da dieser ihm den Grund erzählt hatte, weshalb sie so überreagierte.
 

Kopfschüttelnd ließ sie die beiden dort stehen, um die Röntgenbilder von der Leiche von ihrem Arbeitstisch zu holen, damit sie sie mit den anderen Bildern vergleichen konnte.

Eigentlich war dieses nicht mehr nötig gewesen, da ihr schon ein markantes Merkmal aufgefallen war. Doch sie wollte sich ganz sicher sein, bevor sie irgendwelche Behauptungen aufstellte.
 

Die Röntgenbilder übereinander haltend, versuchte sie die beiden Menschen hinter ihren Rücken zu ignorieren, was ihr auch einigermaßen gelang.

Jetzt konnte sie endlich mit Gewissheit sagen, wer die unbekannte Leiche war.

Mit einer knappen Handbewegung deutete sie den Agents an, sich neben sie zu stellen und zeigte mit dem Finger über eine Stelle kreisend, was sie gefunden hatte.

„Man erkennt sofort die Fehlstellung im Oberkiefer. Die Schneidezähne sind leicht nach innen gestellt, während der rechte Eckzahn deutlich nach außen steht. Des Weiteren ist zwei-sechs, zwei-sieben und vier-sieben behandelt worden.“ Mehr als deutlich konnten Usagi und Mamoru die Fehlstellung und die Füllungen in den Zähnen erkennen.

Es gab keinen Zweifel. Die Röntgenbilder passten auf das Opfer und gaben ihnen die Gewissheit, wer diese Frau einst war.
 

Das, was alle drei jetzt dachten, sprach Mamoru als Einziger laut aus.

„Blaue Augen und blondes Haar hatte diese Frau, was ihr, wie den anderen wohl auch, zum Verhängnis wurde. Es steht nun fest das sie das neuste Opfer unseres Killers ist.“



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