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Remus Lupin und der Kodex des Reinblüters (Marauder Generation)

Eine Geschichte erzählt aus der Sicht von Remus John 'Moony' Lupin!
von

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Die Gemeinschaft der Griffindors

Langsam war Remus von Dumbledore's Büro hinauf gelaufen, nur um jetzt enttäuscht festzustellen, dass er das Passwort für das Portraitloch nicht zugestellt bekommen hatte. Nun hieß es Warten bis ein Griffindor-Schüler sich her verirrte damit er endlich in seine wohlverdienten Federn fallen konnte. Er setzte sich auf den kalten Steinboden und starrte eine Weile auf die feinen Zementrillen, die sich zwischen den glatten farblosen Ziegelsteinen entlang zogen. Er zog sie mit den Fingern nach und grübelte über die Worte des alten Zauberers. War er wirklich stark und unerschrocken? Remus konnte sich noch genau daran erinnern, wie er als ängstlicher Erstklässler an die St. Willhelms gekommen war. Eine teure Privatschule, auf die er nur geschickt wurde, weil seine Eltern die Chancen auf eine Aufnahme in Hogwarts sehr gering schätzten. Dort sollte er die beste Ausbildung eines Muggels bekommen, damit er wenigstens als Nichtmagischer Mensch erfolgreich und ohne Probleme leben konnte. Allerdings machten es ihm seine Klassenkameraden nicht gerade leicht. Ein ziemlich großer, schrank-ähnlicher Junge hatte es sich wohl zum Ziel gesetzt Remus bis zum Tag seines Abschlusses fertig zu machen. Egal ob er nun eine falsche oder richtige Antwort gab, ob er über den Gang zu seiner nächsten Stunde lief oder in der Bibliothek neue interessante Bücher suchte. Überall tauchte der Kerl mit seinen dämlichen Kommentaren und seinen Gemeinheiten auf, die er nur für seinen schüchternen Mitschüler aufzuheben schien. Ein mal stellte dieser bösartige Junge Remus ein Bein, während er 5 Bücher auf seinen Armen balancierte, und er fiel so ungünstig, dass ihm seine Unterlippe aufplatzte. Wütend drehte er sich von seinem Platz auf dem Fußboden um – blickte in das höhnisch grinsende Gesicht seines Peinigers – und ehe er sich versah saß dieser auf dem höchsten Regal der Bibliothek. Es dauerte eine Weile bis die Feuerwehr eingetroffen war um ihn da runter zu holen, denn niemand schaffte es ihn dazu zu bewegen einfach auf seinem Weg nach oben zurück auf den Boden zu klettern. Er beteuerte stets, er wüsste nicht wie und warum er das Regel gelangt war, aber wer sollte ihm das schon glauben? Seit diesem Tag hielt er sich endgültig von Remus fern, aber konnte es sich natürlich nicht verkneifen neue Mitschüler mit Sätzen wie "Der hat einen Knall!" oder "Der ist verrückt, haltet euch bei dem bloß zurück!" ebenfalls abzuschrecken. Remus spürte das erste Mal in seinem Leben ehrlichen ungeschwächten Hass. Und somit etwas, dass er überhaupt nicht ertrug. Er suchte das Gespräch mit den Lehrern und Eltern, aber niemand versuchte auch nur ansatzweise ihn zu verstehen. Tröstend gemeinte Worte wie "Er meint das nicht so." waren an der Tagesordnung. Im Unterricht konnte der Junge sich nicht konzentrieren, er kassierte immer mehr Ermahnungen und Strafarbeiten. Alle hatten Angst vor ihm, warum auch immer er auf andere unheimlich wirkte, und gingen Remus aus dem Weg. Er sah sich selbst ständig vor sich, gedrückt in ein grauenhaftes Bild. Die Leute standen mit großem Abstand um ihn herum, zeigten mit dem Finger auf ihn, tuschelten, kicherten und lachten bösartig. Remus sank entkräftet auf die Knie, schlug mit seiner Faust auf den Boden und weinte bitterlich. Es war als wäre diese schreckliche Bild in seine Gedanken tätowiert worden. Er konnte es niemals wieder loswerden.

Irgendwann hatte er sich wieder gefangen, aber die Zeit in der von allen gemieden wurde hatte zu tiefe Wunden hinterlassen. Seine Eltern versuchten ihn krampfhaft zu unterhalten. Sie kauften ihm unendlich viele Bücher, so viele Schokoladentafeln wie er nicht einmal essen konnte und spielten mit ihm jeden Abend seine Lieblingsbrettspiele. Remus durfte seinem Vater sogar endlich das Schachspielen beibringen, etwas wovor er sich immer gedrückt hatte. Doch schon nach einer Weile machte es keinen Spaß mehr immer unterhalten zu werden, vor allem mit dem Hintergedanken, dass seine Eltern es nicht um Remus Willen taten sondern um ihr Gewissen zu beruhigen. Das Gefühl von niemandem geliebt zu werden war für ihn zu einem ständigen Begleiter geworden, der ihm auf die Nerven ging und ihn übermannte. Vor allem in den Vollmondnächten. Die Verwandlungen waren grauenhafter und schmerzvoller denn je. Sein Heulen waren jeden Monat im ganzen Dorf zu hören und seine Eltern hatten allerhand damit zu tun ein paar Gerüchte zu streuen. "Bestimmt ein paar Kinder, die sich ein wenig Spaß mit uns erlauben wollen!", lachte sein Vater stets, wenn man ihn nach seiner Meinung fragte. "Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass sich ab und zu ein paar Wölfe hierher verirren. Bei uns sind sie zwar sehr selten, aber möglich ist alles!", sagte seine Mutter zu ihren Freundinnen. Daraufhin entstand meistens eine laute Tratschrunde rund um die Wolfsgerüchte. Remus fiel nur auf, dass es den beiden offenbar sehr leicht fiel ihren Sohn durch ein paar unsinnige Gerüchte zu verleugnen, so kannte er sie gar nicht. Müsste ihnen das nicht eigentlich genau so weh tun wie ihm? Stark und unerschrocken war er jedenfalls in dieser Zeit überhaupt nicht gewesen, wie meinte Dumbledore das? Sollte Remus ihn danach fragen, wenn er das nächste Mal in seinem Büro stand?

"Remus?", fragte ein Stimme; riss ihn aus seinen Gedanken und brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. Er saß immer noch auf dem kalten Steinboden, den rechten Zeigefinger noch über eine der Zementrillen gelegt. Er blickte in das Gesicht von Peter Pettigrew. Endlich jemand, der ihn in den Gemeinschaftsraum lassen konnte. "Remus, was machst du hier?", fragte Peter noch einmal und trat einen Schritt näher. "Oh, ähm..", er hatte ganz vergessen sich eine gute Ausrede einfallen zu lassen und entschied sich spontan für die Wahrheit als Ausweg: "Ich.. ich habe mit Professor Dumbledore noch etwas besprochen. Weißt du zufällig das Passwort?" Bei seinen letzten Worten war er aufgestanden und neben den blonden Jungen getreten, der mittlerweile weniger angsterfüllt wirkte, aber wohl erstaunt darüber war, dass Remus in Dumbledore's Büro bestellt worden war. Weitere Worte darüber verlor er aber nicht, stattdessen stellte er sich vor das Portrait einer fetten Frau, die mechanisch ihren Arm zur Seite bewegte und fragte: "Passwort?" Peter antwortete: "Leo Caput." Das Bild schwang zur Seite und gab den Blick auf ein in der Wand eingelassenes Loch frei. Er stieg geschickt hindurch. Remus tat es ihm nach und stand mit einem Mal in einem runden, in rot-gold gehaltenem Raum. Er war bis auf ihn und Peter komplett verlassen. Der salonartige Raum wurde allein durch ein kleines, knisterndes Feuer erwärmt und in ein warmes Orange getaucht. Davor standen große Ledersessel mit hölzernen Sofatischchen. In der Mitte stand eine andere größere Tafel mit Holzstühlen, die ihn sehr an Zuhause erinnerte. Hier würden sie noch oft zusammen sitzen und Hausaufgaben machen. An den Wänden hingen Banner mit dem ihm bekannten goldenen Löwen, sie selbst waren mit schnörkeligen Mustern tapeziert worden. Hier und da blätterte schon etwas des Papiers ab und hing in kleinen Ecken hinunter, allerdings fiel das kaum auf. Der Boden war mit einem roten und schon leicht verfilzten Teppich ausgelegt der mit undefinierbaren Flecken übersät war. Peter deutete auf 2 Treppenaufgänge vor ihnen, die nach oben in die Spitzen der Türme führten. "Links sind die Mädchen, rechts die Jungen.", sagte er knapp und ging die rechten Steinstufen hinauf. Er ließ Remus allein zurück.

Am liebsten hätte der sich jetzt in einen der Ledersessel gesetzt und noch eine Weile auf das prasselnde Feuer gestarrt. Vielleicht hätte er einen Brief an seinen Vater schreiben können, auch wenn er wusste, dass die deutschen Professoren wahrscheinlich nicht so auf Waldkäuze standen. Und noch weniger auf Waldkäuze, die einem bedeuteten Professor ihrer Universität einen Brief vorbei brachten. So zwang Remus sich also ebenfalls nach oben zu gehen. Über die Treppe gelangte er in einen langen Gang mit grauen Steinwänden und einen ebenfalls mit Teppich ausgelegten Boden. Es gab 7 dunkle Eichenholztüren über denen jeweils ein vergoldetes Schild mit der jeweiligen eingravierten Klassenstufe hing; die erste Tür führte zu dem Schlafsaal der Erstklässler.

Der Junge drehte am äußeren Türknauf und drückte langsam das schwere Brett auf. Im Inneren des Saals war es ruhiger als gedacht. 2 ihm unbekannte Jungen schliefen bereits, Peter las in seinem Bett und ein weiterer unbekannter Zimmergenosse saß an einem kleinen Fenster und sah still schweigend hinaus in die klare Nacht. James und Sirius saßen leise redend nebeneinander auf einem der 7 rotgewändigen Himmelbetten, die im kreisförmigen Zimmer bezogen worden waren. Neben jedem Bett stand ein kleines Nachttischen – mit einer einzigen Schublade zum Aufziehen und einer Lampe – und ein riesiger Schrank. Die meisten Koffer lagen geleert unter den Pritschen, die Schränke waren gefüllt mit dem persönlichen Eigentum der Schüler, die komischerweise billig wirkende Deckenleuchte tauchte alles in einen unangenehmen Gelbton – während er weg war hatten sich der Rest wie es aussah schon ein wenig eingelebt. Plötzlich blickte James auf und sein recht besorgt wirkender Gesichtsausdruck erhellte sich als er Remus wahrnahm. "Remus! Da bist du ja endlich!", rief er und bedeutete ihm mit einer Handbewegung zu ihm zu kommen. "Wir haben uns gefragt wo du steckst.", sagte Sirius als er neben ihm Platz genommen hatte. "Ich war noch bei Dumbledore.", gab er wahrheitsgemäß zu und blickte sich interessiert im Raum um. Sogar hier waren Griffindorbanner an den Wänden aufgehangen worden. Alles wirkte sehr edel und alt, aber dennoch hatte es nicht mehr wirklich den Flair eines alten Schlosses.

"Was hast du denn bei Dumbledore gemacht?", fragte James verwundert. "Wir haben etwas besprochen wegen.. des Schulalltags.", log Remus. Er musste sich schleunigst etwas überlegen.

"Wegen des "Schulalltags"?", sein Gegenüber klang sehr ungläubig.

"Nun, ich hab es euch nicht erzählt – vor allem weil ich dachte, dass ihr mich dann für einen Streber haltet - aber ich habe einen IQ von 159.. Dumbledore dachte, dass ich einen speziellen Stundenaufbau brauche damit ich richtig gefördert werde. Ich habe ihm nur erklärt, dass sich diese Zahl vielleicht auf meine sogenannte "Intelligenz" bezieht, aber nicht auf meine Begabung zu Zaubern. Diese Begabung ist nämlich nicht wirklich vorhanden." Er grinste und atmete innerlich erleichtert auf. Da hatte er sich noch einmal gut retten können. Seine Freunde lachten und klopften ihm auf Rücken und Schulter. "Wow, dass du so ein Genie bist!", bewunderte ihn Sirius lächelnd und nickte gleichzeitig in Richtung eines noch nicht bezogenen Himmelbetts. "Das ist übrigens dein Lager. Falls du heute nicht noch vor hast Hausaufgaben vorzuarbeiten sondern lieber schlafen willst." Normalerweise hätten Remus solche Sprüche sehr zugesetzt, aber das war es ihm Wert. Lieber wollte er solche Bemerkungen ertragen als sein größtes Geheimnis Preis zu geben.

Er trat nun an seine Pritsche heran. Rote Vorhänge verwehrten ihm den Blick auf seinen Schlafplatz, die aber mit Stricken an den Bettpfosten zurück gebunden werden konnten. Sein Koffer lag daneben, jemand oder etwas hatte ihn aufgeklappt jedoch ohne seine Sachen anzurühren. Über den senkrecht-stehenden oberen Kofferdeckel waren ein rot-goldener Schal und eine passende Mütze gehängt worden auf die ein Stoff-Griffindorwappen aufgenäht war. Auf den obersten Sachen in seinem Koffer, eine schwarze Jeans und ein hässlich altes Hemd, lagen eine kleine Fahne und ein Wappen, das er sich wahrscheinlich an seinen Schulumhang heften sollte. Das war also der endgültige Beweis dafür, dass er zu Griffindor gehörte. Wenn es nicht die Entscheidung des Sprechenden Hutes war und auch nicht sein Platz in der Großen Halle, dann war es das hier. Er fing an seine Sachen in den geräumigen Schrank einzuräumen. Remus hängte seine Ersatzumhänge ordentlich auf den Bügeln auf, räumte danach seine Muggelsachen in ein paar der unteren Fächer und die Zaubererkleidung weiter oben hin, so dass er sie griffbereit hatte. Ein ungepflegter Junge mit rot - braunem Haar und blauen Augen, der sich als Nuntis Repuges vorstellte, erklärte, dass die dreckige Wäsche jede Nacht von Elfen aus den Zimmern geholt wurde. "Schmeiss sie einfach vor dein Bett. Die kommen jede Nacht und nehmen alles mit was dort liegt. Am nächsten Tag liegt die saubere Wäsche wieder auf deinem Bett und du kannst sie in deinen Schrank legen oder gleich anziehen. Echt guter Service, was?", erklärte Nuntis lächelnd. Remus Meinung nach hätte ihm nur noch eine Zigarette gefehlt und er wäre genau wie einer dieser Gangster in alten amerikanischen Filmen. Diese Leute, die ständig eine Sonnenbrille trugen und mit ihren Motorrädern haarscharf vor hübschen Damen bremsten um sie zu beeindrucken. Er schien außerdem älter als der Rest der Erstklässler zu sein und auch bei der Zeremonie war er nicht dabei gewesen. "Sag mal, du gehörst eigentlich gar nicht hierher oder?", fragte Remus unvermittelt und beobachtete wie der Angesprochene sich auf sein Bett warf, das direkt neben seinem stand, und sich eine von Bertie Bott's Bohnen in den Mund schob. "Nein, eigentlich nicht.", sagte Nuntis gelassen und kaute auf dem Gelee, "Ich musste wiederholen. Glaub nicht, dass ich dumm bin, aber ich habe letztes Jahr viel zu oft gefehlt. Ich musste in's St.Mungos und bin dort bis zum Ende des Schuljahres geblieben. Jetzt geht's mir wieder gut, aber natürlich hab' ich viel zu viel verpasst." Er sprach kurz gebunden, in kleinen Sätzen und schaute Remus nicht an. Auch, wenn sein Verhalten abweisend wirkte hatte Remus das Gefühl, dass Nuntis ihm immer sympatischer wurde. Vielleicht konnte er ihn in kleines Gespräch verwickeln.

"Wieso warst du im St. Mungos?", fragte er und packte währenddessen sein restliches Gepäck aus.

"Ach, das ist eine lange Geschichte.", antwortete Nuntis nur und sah dabei zu wie Remus ein paar Schokoladentafeln und anderen Krims-Krams in einem Beutel verschwinden ließ und ihn an seinem linken Bettpfosten festband. "Zufällig mag ich lange Geschichten.", meinte Remus, setzte sich zu ihm gewandt auf die Bettkante und lächelte ihm zu. Er seufzte, lächelte aber zurück und begann langsam zu erzählen: "Es begann damit, dass ich erst nach Hogwarts und dann nach Griffindor kam. Meine Familie ist eigentlich voller Ravenclaws, ich war derjenige, der die lange Reihe von solchen Anwärtern in unserer Familie unterbrochen hatte. Meine Mutter war sauer, aber ich und mein Vater konnten sie gerade noch davon abhalten mich zu verstoßen. Und dann kam unser Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ins Spiel. Es war mein Onkel." Er pausierte, wobei Remus sich nicht sicher war ob es dadurch einfach nur dramatischer wirken sollte oder ob er sich erst fassen musste um weitersprechen zu können. "Er war ebenfalls wütend, was ich aber erst viel später zu spüren bekam. Mein Onkel hatte die Stelle nur angenommen um an mir seine Wut auslassen zu können. Kann man sich so etwas überhaupt vorstellen? Während des ersten Halbjahrs spielte er jedenfalls den perfekten Lehrer und Onkel. Alle Schüler himmelten ihn an und seine Unterrichtsstunden waren für alle die Besten. Keiner hätte gedacht, dass er zu so etwas fähig wäre. Eines Tages bat er nämlich um einen freiwilligen für einen schwierigen "Schnell-Warz-Wachs-Fluch". Nur wenige meldeten sich, auch nachdem er sagte, dass er sofort das Gegengift bereit hätte fasste sich kaum jemand ein Herz. Am Ende wählte er mich aus, schon an dem Punkt hätte ich irgendwas merken sollen. Jedenfalls jagte er mir diesen blöden Fluch auf den Hals und zerbrach das Fläschchen mit dem Gegengift "ausversehen". Jeder hatte gesehen, dass er es fallen gelassen und dann höhnisch gegrinst hatte. Mein Onkel hatte seine Rache und ich landete bis zum Ende des ersten Schuljahrs im St. Mungo. Er flog zum Glück achtkantig aus Hogwarts, aber den Vorfall hat trotzdem niemand vergessen – bis heute nicht! Deshalb sitze ich nun hier zwischen den Neulingen und fluche auf diesen Mistkerl!", rief er wütend und verzog das Gesicht zu einer grimmigen Fratze. "Das tut mir wirklich Leid.", sagte Remus – und er meinte es ernst! "Hmmm..", machte jemand hinter ihm. Er drehte sich erschrocken um. Sirius und James hatten ihnen interessiert zugehört. "Tut mir wirklich Leid, dass du dich mit uns abgeben musst!", sagte Sirius herausfordernd, "Aber wir teilen fast das selbe Schicksal." Er blickte wütend zu Nuntis hinüber. Seine Hände formten sich zu Fäusten.

"Sirius, so war das doch gar nicht gemeint..", versuchte Remus zu beschwichtigen, aber er sprach sofort weiter. "Auch ich werde garantiert von meiner Mutter, der Reinblütigen Slytherin-Verehrerin, gefoltert werden, weil ich nach Griffindor und nicht nach Slytherin bekommen bin. Also tu' nicht so als wärst du der einzige, der so ein Schicksal erleiden muss!" Von Nuntis hörte man nur noch ein verächtliches Schnauben, dann stand er auf und verschwand im Bad. Der Schlüssel wurde im Schloss umgedreht.

Nur mit vereinten Kräften konnten Remus und James Sirius davon abhalten die Tür aufzubrechen. "Ich bring den Kerl um!", rief Sirius immer wieder und wehrte sich gegen die Arme, die ihn festhielten. "Sirius, beruhige dich gefälligst!", schrie James auf einmal heftig und warf ihn mit einem Ruck auf sein Bett. "Ich weiß wie schwierig das für dich ist, aber es bringt nichts jedes Mal so auszurasten!" Schwer atmend lag sein Freund vor ihm. Er beruhigte sich nur langsam, sagte aber am Ende beschwichtigend: "Entschuldigung, ihr beiden. Ich muss lernen mich unter Kontrolle zu halten." Sie nickten zustimmend.

"Weiß jemand wie spät es ist?", fragte plötzlich der eine Junge, der bist jetzt geschlafen hatte, jetzt aber wahrscheinlich wegen dem Lärm wach geworden war. "22:58", antworte Nuntins, der im Schlafanzug aus dem Bad geschlurft kam, "Ihr solltet euch vielleicht fertig machen. Um Punkt 24 Uhr gehen die Lichter endgültig aus." Und mit diesen Worten zog er den Vorhang seines Himmelbetts beiseite und kroch hinein. Remus machte sich im Bad gemeinsam mit den anderen fertig und freute sich schon auf sein warmes, weiches Kopfkissen und die rote Decke, die sich sanft um ihn schlang. Von was würde er heute Nacht träumen? Von dem Jungen Nuntis, von Sirius und James, die er jetzt schon als neue Freunde gewonnen hatte oder vielleicht doch von dem hübschen rothaarigen Mädchen Lilly?



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