Zum Inhalt der Seite

Remus Lupin und der Kodex des Reinblüters (Marauder Generation)

Eine Geschichte erzählt aus der Sicht von Remus John 'Moony' Lupin!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dumbledore's genialer Plan

Hallo und willkommen zum Fünften Kapitel meiner Geschichte! :3 Mittlerweile geht es langsam los mit dem Schuljahr und bald wird dann auch Peter in den Freundeskreis aufgenommen, ich hab mir auch schon etwas überlegt. Das Umzusetzen wird zwar etwas schwierig, aber da werden wir mal sehen wie die Sache läuft! Ich bitte euch wieder einmal mir ein paar Reviews da zulassen, einfach damit ich mich verbessern kann, und diese Geschichte anderen Leuten zu zeigen! (: Ich hab garantiert wieder einmal viel zu viele Fehler eingebaut, ich seh's schon kommen, aber naja. Man kann den text im Nachhinein zum Glück noch ändern. :D Lg und viel Spaß mit dem Kapitel, eure FireLightning! ♥

_____________________________________________________________________
 

"Geschieht ihm Recht!", war Sirius Kommentar als die Drei - vollgestopft mit den leckersten Sachen, die sie jemals in ihrem Leben gegessen hatten – mit den anderen Griffindorerstklässlern zu den Schlafsälen empor stiegen; durch einen großen Turm über viele, viele Treppen. Egal, wo sie hinsahen, überall lächelten sie Portraits an und begrüßten sie mit einem freundlichen "Hallo". Einige hoben sogar ihre Zylinder oder den Saum ihres langen Kleides um die Neuen angemessen Willkommen zu heißen. James, Sirius und Remus waren nah beieinander und vertieften sich in ein Gespräch. Gerade hatten Sie sich darüber unterhalten, wie dieses hübsche rothaarige Mädchen – Lily – ihren Freund – Severus – den ganzen Abend nicht mehr eines Blickes würdigte. Remus tat er ja leid, aber James und Sirius ließen ihn einfach nicht zu Wort kommen.

"Glaubst du er ist ein Reinblüter?", fragte James, der am Anfang ihrer kleinen Gruppe ging und sich beim Gehen immer wieder nach den anderen beiden, die nebeneinander liefen, umdrehen musste.

"Natürlich! Slytherin nimmt doch ausschließlich Reinblüter!"

"Nimmt es nicht auch Halbblüter, die sich der schwarzen Magie verbunden fühlen?"

"Aber Halbblüter sind doch "Schmutz" und "Abschaum" – sagt jedenfalls meine Mutter.", er seufzte und Remus fiel auf, dass er bisher noch kein Wort über seine Familie verloren hatte, außer als er von seinen Cousinen und Cousins mit den vielen Hogwarts-Geschichten berichtet hatte. "Wenn es nach ihr ginge würde man Muggelgeborene und Halbblüter allesamt in eine Zelle sperren und sie dort elendig verrecken lassen. Warum sollte Salazar so jemanden in seinem Haus haben wollen?"

"Aber du weißt doch nicht ob er genau so.."

"James, bitte. Wir kennen uns nun so lange, und auch meine Mutter kennst du lange genug um zu Wissen wie sie ist. Sie lebt nach dem Reinblüter-Kodex. Und die Familie Slytherin hat den förmlich erfunden!"

"Der Reinblüter-Kodex? Was soll das sein?", meldete sich nun Remus zu Wort. Er wollte den Moment der peinlichen Stille, die sich über die Drei nach der Erwähnung dieses Kodexs gelegt hatte, nutzen. Sirius blickte ihn von der Seite an, fast schon argwöhnisch wie er feststellen musste. "Hast du jemals etwas mit der dunklen Seite der Zaubererwelt zu tun gehabt? Einer Seite, die nicht auf tausende gutartige Talente oder Dumledore vertraut? Die uns verabscheut? Uns, die sich nicht der verfluchten Kehrseite verschrieben haben?", fragte er düster und Remus lief es eiskalt den Rücken hinunter. "Nein.", antwortete er wahrheitsgemäß und sprang schnell auf die Steinplattform vor ihnen, da die Treppen schon wieder anfingen ihre Richtung zu wechseln. Das taten sie öfter – viel zu oft – aber niemanden hier schien es wirklich zu stören. Manche grinsten sogar jedes Mal amüsiert

"Gut, dann sollte das auch so bleiben.", sagte Sirius. James warf Remus einen Blick zu, der wahrscheinlich bedeuten sollte "Lass ihn lieber in Ruhe, ich erkläre es dir später." und deshalb hielt er sich auch daran. Allerdings hatte das Fallen des Namens "Dumbledore" etwas in ihm geregt. Er grübelte stark, irgendetwas war doch gewesen..

"Oh je!", rief Remus und blieb so ruckartig stehen, dass ein paar Schüler hinter ihm ins straucheln gerieten. "Ich muss noch zu Dumbledore! Er wollte mich sprechen!" Und schon rannte er los, ohne auf die wütenden Rufe seiner Mitschüler zu reagieren, die hinter ihm ertönten. Selbst dem verärgerten Grummeln seiner Freunde ging er nicht nach; wie hätte er es ihnen auch er klären sollen? Dass er am ersten Tag schon Ärger am Hals habe würden sie ihm ohnehin nicht glauben. Remus würde sich schon etwas einfallen lassen nachdem er bei Dumbledore gewesen war. Der Junge wusste zwar nicht wo genau er den Schulleiter finden konnte, aber irgendeinen Lehrer würde er schon auf seinem Weg den großen Turm hinunter treffen. Er hatte Glück und traf Professor McGonagall: "Mr Lupin, gehe ich Recht in der Annahme, dass sie zu Professor Dumbledore wollen?" - "Ja, Professor. Entschuldigen sie, aber ich dachte, dass ich einen Lehrer finde der mir hilft. Ich wusste nicht wo sein Büro ist deswegen hab ich es hier unten versucht, aber..", haspelte Remus brach aber jäh ab als er das ernste Gesicht der Professorin begutachtete. "Folgen sie mir.", sagte sie kühl, aus ihrem Mund klang es beinahe wie eine Drohung. Sie führte ihn durch die Gänge des mittlerweile ruhigen Schlosses. Die einzigen Lichtquellen erwiesen sich als helle Fackeln, die ihre flackernden Schatten auf den Steinboden warfen und die Atmosphäre entscheidend veränderten. Professor McGonagall führte ihn vor einen Wasserspeier, der die Form eines Adlers besaß. Er hatte die großen Schwingen mit abgespreizten Federn vor seinem Körper erhoben, so als er etwas festhalten würde, und stand auf seinen großen schweren Krallen in einer kleinen Einbuchtung in der Wand. Sein Schnabel war halb geöffnet, Remus konnte sehen wie eine halbe Zunge ein wenig seitlich daraus hervor hing. McGonagall wandte sich ihrem Schüler zu: "Dort oben ist Dumbledore's Büro. Ich denke doch, dass sie das Wort "klopfen" kennen, nicht wahr?" Er konnte nur noch nicken. Der Ton seiner Lehrerin gefiel ihm ganz und gar nicht. Hielt sie ihn für dumm oder hatte sie vor ihm Angst? Es konnte alles sein, aber irgendwie behielt sie ihn auf Abstand. So als ob er jeder Zeit einen tödlichen Virus übertragen könnte; einen Werwolfs-Virus. Er konnte schon wieder anfangen zu verzweifeln, aber trotzdem riss der Junge sich zusammen.

Sie stellte sich vor den Wasserspeier und murmelte "Brombeerexplosion". Der Adler antwortete – zu Remus großen Erstaunen – mit einem leisen "Einlass sei dir gewehrt." und begann sich langsam um sich selbst zu drehen, während sich um ihn herum eine schmale Steintreppe bildete. Sie bestand aus großen, weiß - bräunlichen Ziegeln, die aus der Wand hervor gezogen wurden. Als der Wasserspeier aufhörte sich zu drehen stand er wieder mit dem ganzen Körper nach vorn gerichtet.

Professor McGonagall bedeutete Remus mit einer kaum sichtbaren Kopfbewegung nach oben zu gehen, er zögerte allerdings. Das Ganze kam ihm recht unheimlich vor, aber als er sah wie sich der Gesichtsausdruck seiner Professorin veränderte ging er doch lieber schnellen Schrittes die Stufen der Steintreppe hinauf.

Als er auf einer kleinen Plattform ankam, die durch eine geschlossene hölzerne Tür wahrscheinlich in das Büro des Schulleiters führte, hörte er schon wie sich der Adler drehte und die Treppe hinter ihm wieder verschwand. Remus trat neugierig an die Holztür heran und begutachtete bewundernd den Türklopfer. Er bestand anscheinend aus reinem Gold und war mit kleinen roten und blauen Diamanten besetzt. Zwischen ihnen war ein weit aufgerissener Löwenkopf liebevoll in das glänzende Metall eingearbeitet worden; so liebevoll, dass er dachte er würde gleich angebrüllt werden. Er nahm den unteren Teil des Türklopfers zwischen die Finger – fuhr noch einmal mit seinem Daumen über das wunderschön gearbeitete Tier – und stieß ihn ein Mal.. zwei Mal.. drei Mal gegen das dunkle Holz. Dahinter konnte man das leise Rascheln von Blättern und eine Schublade hören, die zugeschoben wurde, bevor eine ruhige Stimme Remus zu sich herein bat: "Herein." Er drehte den silbernen Knauf in seiner Hand, schob die knarrende Tür langsam auf und trat ein.

"Oh. Guten Abend, Mr Lupin.", sagte eine Stimme als er das geräumige Büro betrat. Sie gehörte natürlich zu niemanden sonst als Dumbledore, der lächelnd hinter einem großen Schreibtisch Platz genommen hatte. Er war auf eine kleine Anhöhe gestellt worden zu der links und rechts jeweils eine Holztreppe mit ungefähr 5 Stufen verlief, davor stand ein Holzstuhl. Die Treppen führten von oben nach unten in einen runden Teil des Raums, in der sich hunderte von Büchern die Plätze in den Regalen teilten. Remus Blick fiel zunächst auf einen kleinen Tisch mit Schalen und Bechern, dann auf eine Vitrine voller kleiner Fläschchen und Reagenzgläsern und schließlich auf ein großes Modell des Sonnensystems, das hinter Dumbledore schwebte. Er konnte genau den Zwergplanet Pluto, die großen Ringe des Saturns und das atemberaubende blau Neptun's erkennen. "Ein schönes Model, nicht wahr?", fragte Dumbledore schmunzelnd als er Remus bewundernden Blick bemerkte. Dieser nickte nur und ging, nachdem er Tür vorsichtig geschlossen hatte, noch ein paar Schritte weiter in den Raum hinein. Dabei entdeckte er auf den vollgestopften Bücherregalen unter vielen anderen merkwürdigen Gegenständen den sprechenden Hut! Ein Teil seiner braunen Krampe hing schlaff über den Rand des oberen Regalbretts. Wenn man ihn so sah hatte man gar nicht den Gedanken, dass er sprechen und eigene Entscheidungen treffen konnte; auch, wenn diese von den 4 Gründern Hogwarts vorausbestimmt waren. Remus entzog sich dem Bedürfnis die verschiedenen unbekannten Geräte zu betrachten und Blickte stattdessen in Dumbledore's Richtung, in seine blauen kühlen Augen und sein vom Alter angegriffenes Gesicht. Dieser hatte bisher keine Anstalten gemacht sich zu erheben oder die Aufmerksamkeit seines Besuches zu erwecken. Remus Vater hatte ihm von seinem Sohn erzählt, er wusste, dass er abwarten musste. Und so, wie Dumbledore es voraus gesehen hatte, passierte es auch. Nachdem der kleine Junge sich satt gesehen hatte, besaß er seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

"Möchtest du dich nicht setzen?", fragte er und deutete auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand. Remus ging diesmal ohne zu zögern durch den vorderen Teil des Büros und die Holzstufen hinauf. Er setzte sich auf den ihm angebotenen Platz und blickte wieder in das Gesicht des alten Mannes.

"Du weißt warum du hier bist?", fragte Dumbledore und sah dabei sehr ernst aus. Doch er konnte nur mit den Achseln zucken. Er hatte zwar eine Vermutung, aber die würde er bestimmt nicht einfach so kund tuen. Doch der spitzbärtige Zauberer schien zu wissen, was in ihm vorging. "Dein Vater hat mir von dir erzählt, Remus.", sagte er und Remus wunderte sich, wieso er ihn nun mit seinem Vornamen ansprach. "Er sagte mir, dass du sehr schlau bist. Ein IQ von 159, das hat wirklich nicht jedes Kind, aber das ist nicht das einzige was dich besonders macht. Also, willst du mir jetzt nicht vielleicht sagen was deine Vermutung ist?" Er hatte ihn durchschaut. Fakten zusammengezählt und dann eiskalt die Wahrheit ausgesprochen. Der kleine Junge holte tief Lieft, nun konnte er ja nicht weiter sagen, dass er nichts wüsste, und begann ihm seine Vorahnung mitzuteilen: "Nun, ich denke es ist einfach, weil ich ein Werwolf bin. Also nicht genau deshalb, aber ich glaube, sie wollen mir ihren Plan näher bringen. Ihren Plan wie sie verheimlichen können, dass sie einen Werwolf an der Schule angenommen haben. Und nur mal so nebenbei, ich persönlich glaube, dass das Ministerium ausrasten würde und garantiert auch 95% der Eltern. Also warum belasten sie sich mit so etwas obwohl sie mich nicht einmal kennen?" Es klang nicht wütend sondern eher ungläubig. Nicht eingebildet oder überheblich sondern besorgt.

"Vollkommen korrekt. Wirklich sehr, sehr gut.", gab Dumbledore bewundernd zu, fuhr aber schnell fort, "Remus, ich kann dir versichern, dass ich mir ganz genau überlegt habe was ich tue. Die Sache ist die, dass Werwölfe an Ansehen verloren haben seit solche Kreaturen wie Greyback dazu zählen. Versteh mich bitte nicht falsch, Werwölfe wurden in der Gesellschaft noch niemals wirklich geschätzt, aber man hat sie akzeptiert. Irgendwann haben die Menschen aber den Fehler gemacht und Vorurteile geschaffen. Natürlich gibt es Werwölfe, die nur darauf warten sich zu verwandeln um ihresgleichen grausame Dinge anzutun und selbst im menschlichen Zustand nach Menschenfleisch meucheln.

Aber dann gibt es solche wie dich. Die sich Tag ein, Tag aus verstecken und verschließen. Vor anderen und vor sich selbst. Die nichts für ihr Schicksal können; sich nicht mehr dagegen wehren wollen; die nicht aufgegeben haben, aber trotzdem nicht mehr als ein Sandkorn Hoffnung in sich tragen. Ich habe immer für eine bessere Zukunft gekämpft, vielleicht nicht immer gerade in dieser Hinsicht, aber immer für eine besser Zukunft. Und warum soll das nur diejenigen einschließen, die nur das Blut eines Menschen in sich tragen? Die Zaubererminister können so viele Reden schwingen wie sie wollen, und können auch so viel für die Zauberer getan haben wie sie wollen, aber wer kümmert sich um die Werwölfe? Um die Zentauren? Oder vielleicht auch um die Thestrale? Nenne mir einen Minister, der sich auch nur Ansatzweise für solche Halbblüter wie dich oder andere ihm fremde Wesen eingesetzt hat und du bekommst ein paar Explodierende Brombeerbonbons von mir geschenkt."

"Explodierende Brombeerbonbons?", fragte Remus verwirrt; er erinnerte sich an das Passwort "Brombeerexplosion" und musste unwillkürlich leicht auflachen. Dumbledore lächelte spitzbübisch: "Das ist eine Erfindung von mir. Keine Sorge, du bekommst so oder so ein paar Exemplare. Um wieder zum Thema zurückzukommen, das gerade eben war eine Fangfrage. So jemanden hat es noch nie in der Geschichte des Zaubereiministeriums und glaub mir, ich bin schon lange genug dabei. Deshalb habe ich dich an dieser Schule hier aufgenommen. Ich will den Bannkreis durchbrechen, der diese vielen Menschen umgibt. Du musst wissen, als dein Vater vor den Sommerferien seinen Besuch anmeldete war ich sehr, sehr skeptisch. Deine Geschichte jedoch, die er mir 2 Tage später erzähle, berührte mich und ich wusste von Anfang an, dass er mir keine Lügen auftischte um dich gut dastehen zu lassen. Es war der Ton seiner Stimme, den nur ein wahrer Vater an sich haben kann.

Während er erzählte wuchs meine Begeisterung und ich entwickelte eifrig einen Plan. Er ist nur fast perfekt, denn nun kommt es auf dich an. Bist du bereit mindestens eine handvoll Geheimnisse bewahren zu können? Ich weiß, dass du dich mittlerweile mit James Potter und Sirius Black sehr gut verstehst und diese erste richtige Erfahrung mit einer Freundschaft nicht aufs Spiel setzen willst. Aber auch sie dürfen nichts davon wissen; ich denke allerdings, dass dir das schon von Anfang an klar war oder?" Remus nickte traurig. Er wusste wirklich von Anfang an, dass er es ihnen nicht erzählen konnte und wurde jedes Mal trauriger, wenn er daran dachte, dass er vor seinen ersten richtigen Freunden so ein großes Geheimnis bewahren musste. "Gut, ich verlasse mich auf dich.", sagte Dumbledore und zog die Schublade neben sich auf. Er entnahm ihr ein zusammengerolltes Stück Pergament und breitete es auf seinem Schreibtisch aus. Remus stand auf, kam ein kleines Stück näher und begutachtete Dumbledore's Aufzeichnungen. Auf den ersten Blick zeigten sie die Ansicht von oben auf eine kleine Wohnung, doch er sah, dass ein kleiner Gang neben einem gewaltigen Raum in's Nichts führte. Dumbledore sprach als hätte er seine Gedanken gelesen: "Das ist der Plan deines Versteckes, beziehungsweise der Plan einer kleinen verlassenen Hütte am Rande von Hogsmeade. Sie ist schon seit Jahren nicht mehr bewohnt, alle Fenster sind dicht vernagelt und undurchdringbar dank ein paar sehr ausgefuchsten Zaubern. Dieser Gang hier", er deutete mit seinem verschrumpelten Zeigefinger auf ein paar dick gezeichnete Linien, "führt von einem geheimen Eingang unter einer peitschenden Weide direkt in das Innere des Hauses. Madam Pomfrey, unsere Schulkrankenschwester, wird dich vor Anbruch jeder Vollmondnacht hinein begleiten und dich dann im Hauptraum", sein Finger wanderte zu dem größten der aufgezeichneten Räume, "einschließen. Oh, das fällt mir etwas ein. Ich weiß, dass es etwas taktlos ist, aber wann war nochmal die Letzte Vollmondnacht? Remus, ich entschuldige mich vielmals, aber mein Gedächtnis spielt nicht mehr wirklich mit."

"Es war vor 2 Tagen. Am Freitag.", murmelte er daraufhin und ein schrecklicher Schmerz überkam ihn. An den Zustand als Werwolf kann man sich in menschlicher Gestalt nicht mehr erinnern, aber natürlich war es schrecklich zu Wissen, dass man einmal im Monat zu einem schrecklichen Monster mutierte, das alles um sich herum zerstörte.

"Danke.", sagte Dumbledore und lächelte sanft. Er wusste wie ihm zu Mute war. "Also wirst du voraussichtlich in der Nacht zwischen dem 30. September und dem 1. Oktober verwandelt werden. Ich werde Madam Pomfrey informieren. Sie wird dich 22 Uhr im Krankenflügel erwarten, am Besten täuscht du vor du hättest Bauchschmerzen damit du ungehindert verschwinden kannst." Er rollte das Stück Pergament wieder zusammen und steckte sie in die noch geöffnete Schublade. Er wollte sie gerade schließen als sein Blick auf die pinken Süßigkeiten fielen, die in einer ebenso pinken Verpackung lagen, und er sich wieder erinnerte. Dumbledore nahm die kleine Schachtel und reichte sie Remus über den Tisch hinüber, der sie verblüfft entgegen nahm. "Das sind die explodierenden Brombeerbonbons.", erklärte er, "die Explosion im Mund ist nicht groß, aber ich würde doch etwas aufpassen." Der Junge nickte schmunzelnd zum Abschied und wandte sich zum Gehen. Die anderen würden ihn sicher schon erwarten.

"Moment noch Remus.", sagte Dumbledore ruhig als er Anstalten machte die Tür zu Öffnen. "Möchtest du mir vielleicht noch etwas sagen?" Er wusste, dass er besser den Mund gehalten hätte – er wollte Professor McGonagall nicht unnötig an den Pranger stellen – aber ihn beschäftigte die Sache zu sehr.

"Kann es sein, dass Professor McGonagall mich verabscheut, weil ich ein Werwolf bin?", fragte er und ehe diese bitteren Worte aus seinem Mund gekrochen waren, bereute er sie bereits.

"Du wirst in dieser Schule auf viele Leute - besser gesagt auf viele Lehrer – treffen, die von deinem Geheimnis wissen. Nicht alle werden damit so umgehen wie ich, das beste Beispiel hierbei ist Professor McGonagall. Sie verabscheut dich nicht oder hegt sonst irgendwelchen Hass, sie hat nur Angst. Außerdem geht sie nie besonders starke Bindungen mit ihren Schülern ein, und das auch nur, weil die Angst sie zu verlieren stärker wäre als ihre Vernunft. Ich bitte dich deshalb, sie nicht zu hassen, sondern sie einfach als einen Menschen zu betrachten und zu respektieren, der gerne Abstand hält. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass du sie am Besten verstehen kannst. Und sollte es doch einmal schwierig werden, dann erinnere dich an meine Worte: Ich, Albus Dumbledore, respektiere – und bewundere dich sogar – als einen Menschen, der schreckliches erlebt hat, aber trotzdem stark und unerschrocken geblieben ist. Das ist nichts als die Wahrheit und ich werde es auch so in meinem Kopf behalten. Und möchte, dass du bei Professor McGonagall, und auch bei jedem anderen dem du begegnest, das Gleiche tust." Er blickte Remus mit diesem Blick an, der keinen Widerspruch duldete. Doch der konnte nur noch unaufhörlich lächeln. Das unglaubliche Gefühl, dass ihn einer der mächtigsten Zauberer ihrer Zeit so wertschätze, durchströmte seinen Körper und machte ihn unendlich glücklich. Er nickte zufrieden, öffnete die Tür und ging hindurch. Doch bevor Remus sie schloss blickte er noch einmal zu Dumbledore empor, der sich schon wieder in seine Arbeit vertieft hatte, und sagte leise und sanft: "Danke." Niemand hätte jemals beschreiben können wie ehrlich diese Danksagung war und nicht einmal Dumbledore konnte sich zu diesem Zeitpunkt ausmalen wie wichtig dieses einzelne Wort doch sein würde. Er konnte nur noch Remus leise Schritte auf der Steintreppe vernehmen, die langsam, aber sicher verstummten und in seinem Kopf noch lange wiederhallten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück