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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 2 – Kapitel 93 – Es nimmt kein Ende

Samstag, 25. Oktober 2008 – Sonntag, 26. Oktober 2008
 

Kyra war mittlerweile ziemlich weit in den Wald gelaufen. Sie hatte es zudem endlich geschafft, Shaira abzuschütteln. Sie lehnte sich an einen Baum und betrachte nochmals ihre Hand. Es sah übel aus. Das Fleisch war richtig abgerissen worden und lediglich einige Knochensplitter waren noch übrig, ansonsten war nichts mehr von ihren beiden Fingern zu sehen. Zudem blutete es wie sau.

Kyra grummelte etwas Unverständliches, während sie in eine Innentasche ihrer Jacke griff, sie hatte sich für den Notfall Verbandszeug mitgenommen, man konnte ja nie wissen. Sie hatte allerdings nicht viel davon, weshalb sie nur einige sterile Tücher auf die Wunden legte und diese dann mit Duck Tape fest umwickelte, die anderen Finger konnte sie gerade noch so bewegen.

Kyra steckte das Duck Tape wieder weg und zog ihre Pistolen, mit der rechten Hand war es zwar etwas umständlich und auch ungewohnt, aber das würde schon gehen, nein, es musste gehen. Sie machte sich auf den Weg, zurück zur Cross Academy, doch vorher kam sie auf der Lichtung an, dort wurde sie schon von Takuma und Sayo erwartet.

Kyra verzog die Mundwinkel nach unten. „Seid ihr beide allein? Das ist ja schon beinahe unfair … euch gegenüber … Ihr müsstet schon mindestens acht Mann mehr sein, ehe ihr überhaupt eine Chance hättet“, grinste Kyra. „Immer hin haben es die anderen beiden auch zu zweit probiert, das ging für den einen nicht ganz so gut aus“, murmelte sie. Da sie nur Englisch sprach, verstand Takuma natürlich nichts, doch Sayo war der Atem gestockt.

„Was meinst du damit?“, wollte sie wissen.

Jetzt verzogen sich Kyras Mundwinkel zu einem Grinsen. „Hmhm, nun ja, ich hab den kleinen Giftvampir mit meiner Anti-Vampir-Waffe durchlöchert. Ich denke nicht, dass er es überlebt hat“, sie lachte wieder, steckte die Pistolen weg und zog Diana.

Sayo starrte sie entsetzt an, das durfte doch nicht wahr sein! Auch wenn sie Kumo nicht sonderlich leiden konnte, den Tod verdiente er nicht.

„Wisst ihr, er hätte nicht sterben müssen, aber er hat sich für den blonden Vampir eingesetzt, den hatte ich zuvor mit meiner Lupara angeschossen, wie ihr sicherlich gehört habt. Ehrlich, so laut hat noch niemand dabei geschrien. Und dann ist der Giftvampir gekommen und hat mich davon abgehalten, den anderen kalt zu machen, weil er ihn geliebt hat … Tsh, das ich nicht Lache, Vampire und Lieben? Was nimmt der sich raus?“, grummelte Kyra.

Sayo zischte, sie hatte Takuma mittlerweile übersetzt, was Kyra gesagt hatte, er war nicht minder schockiert.

„Jedenfalls, jetzt seid ihr dran, freut ihr euch zu sterben?“, fragte Kyra.

„Vergiss es Kyra, wir werden schon nicht sterben“, antwortete Sayo selbstsicher.

„Aber warte mal, Kyra!“, mischte sich Takuma ein. „Du bist doch schon verletzt, willst du nicht lieber aufhören?“

Da fing Kyra so richtig an zu lachen. „Bist du bescheuert? Warum sollte ich aufhören, sind doch nur zwei Finger, die fehlen, das wird mich schon nicht umbringen.“ Ihre Augen fixierten jetzt den Vampir, ehe sie auf Takuma und Sayo zustürmte.

Sayo zog ihre Pistole und feuerte einige Schüsse auf Kyra ab, doch zu ihrem Entsetzen fing Kyra die Kugeln mit ihrem eigenen Körper ab, sie versuchte gar nicht auszuweichen. Mit irrsinniger Geschwindigkeit raste die Killerin auf die Vampire zu, dabei schwang sie den Stab hin und her.

Sayo und Takuma wichen zurück und Sayo baute eine Wand aus Wind auf, sie wollte Kyra wegpusten, doch es klappte nicht. Kyra rannte hindurch, als ob es nichts wäre, obwohl Sayo sämtliche Kräfte aufwandte, die ihr zur Verfügung standen. Kyra preschte durch die Windwand hindurch und hieb nach Sayo. Diese konnte nur ausweichen, indem sie rückwärts lief, allerdings stolperte sie dabei über etwas und landete auf dem Hintern.

Geschockt sah Sayo zu Kyra auf, diese stand direkt über ihr und grinste breit und fies. Zwar baute die Vampirin schnell den Wind um sich herum auf, aber Kyra blieb davon unbeeindruckt. Sie hob den Stab in die Luft und wollte ihn gerade auf Sayo niedersausen lassen, als plötzlich Takumas Schwert zwischen ihnen auftauchte, er zwang die Killerin auszuweichen.

Doch Kyra wirbelte so schnell wie möglich herum und ging nun auf Takuma los, sie hieb mit Diana nach ihm allerdings konnte er mit seinem Katana parieren. Er schaffte es, unter dem Stab hindurchzutauchen und in Kyras Nähe zu kommen.

Kyras Augen weiteten sich, als sie das Katana auf sich zugesaust kommen sah, doch plötzlich setzte etwas in ihr aus und sie schoss, für Takuma unerwartet, nach vorne. Sie blockte das Katana mit ihren Zähnen, sie hielt es fest und ließ es nicht mehr los. Takumas Augen weiteten sich, er hatte noch nie erlebt, dass jemand ein Schwert mit den Zähnen aufhielt.

Doch plötzlich biss Kyra zu, sie übte enormen Druck auf das Schwert aus und es knackte, sie verstärkte den Biss noch weiter und schließlich brach Takumas Schwert entzwei. Mit aufgerissenen Augen und den Mund zu einem Schrei verformt wich Takuma zurück. Sie hatte es tatsächlich zerbissen.

Blut lief aus Kyras Mund, es floss an ihren Mundwinkeln hinab und über ihr Kinn, sie grinste und es sah vollkommen durchgedreht aus. Der Ausdruck in ihren Augen zeugte davon, dass sie nicht mehr klar bei Verstand war.

Takuma kniete nun neben Sayo auf dem Boden und die beiden sahen in das Furcht einflößende Gesicht Kyras. Die Killerin erhob ihren Stab und war drauf und dran, auf die beiden einzustechen, doch da ertönte ein weiterer Schuss.

Kyra stieß schwer die Luft aus und sah an sich hinab. In ihren Ohren pfiff es und ihr Kopf dröhnte. Sie starrte auf das Loch in ihrer Brust, aus dem Blut sickerte. Fast wie in Zeitlupe drehte sie sich zu dem Schützen um. Sie konnte momentan nicht wirklich etwas hören und auch ihr Sichtfeld verschwamm. Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus und doch sie konnte sich jetzt nicht darum kümmern. Sie hatte sich endlich vollkommen rumgedreht und starrte Josh in die Augen.

„Lass Sayo in Ruhe“, knurrte Josh wütend.
 

Die Vampire waren noch immer schockiert, sie waren gerade im Sonnenwohnheim angekommen und mussten feststellen, dass es eine ganz neue Farbe angenommen hatte. Überall, wo sie nur hinsahen war es rot. Und der Gestank … Es stank nach Blut und obgleich sie Vampire waren, es widerte sie einfach nur an.

Kuraiko musste schlucken, das konnte doch nicht ernsthaft passiert sein. „Akuma, was hast du gemacht?“, wollte sie wissen.

Akuma lachte nur, in seinen Augen spiegelte sich der Wahnsinn. „Ich hab ihr den Blutkreislauf rumgedreht und zack, sie ist geplatzt“, erklärte er, wobei er einmal mit den Fingern schnippte.

„Oh, das sah sehr cool aus, von innen, ich hab das ja beobachtet, wie du den Blutfluss umgelenkt hast, wirklich amüsant“, meinte Shiro.

Kuraikos Augen wurden noch größer. „Hey, das kann doch nicht euer ernst sein! Was soll die Scheiße?“, stieß sie aus. Draußen rumorte es und der Himmel färbte sich schwarz. Das passierte, weil Kuraiko zunehmend wütender wurde, da hatte sie ihre Fähigkeit nicht mehr so ganz unter Kontrolle, sie konnte das Wetter beeinflussen.

Kaori grinste nur. „Ach, Kuraiko, sei doch nicht so, das hat doch schon fast was Künstlerisches, nicht wahr?“, schnurrte sie.

„Schnauze! Du bist nicht viel besser!“, fauchte die aufgebrachte Vampirin, draußen fing es an zu blitzen.

„Huh, was passiert wohl, wenn ich einen Blitz umleite?“, meinte Akuma und grinste. „Kommt sicher gut an. Mach doch noch mehr Blitze, Kuraiko!“

„Vergiss es“, antwortete sie.

Plötzlich zischte es wieder und Akuma stand vor Hiroshi. Er hob ihn mit einer Hand am Hals hoch. „Ohoh, Kuraiko, da ist aber jemand ganz schön widerspenstig, du willst doch sicher nicht, dass deinem Hiroshi was passiert, oder? Also machst du mir jetzt einen gottverdammten Blitz, sodass ich ihn auf dieses Scheißwohnheim schleudern kann, mal sehen, wie gut es den verdammten Day Class Schülern dann noch geht!“, fuhr er sie an, während er Hiroshi weiter die Luft abschnürte.

Dieser versuchte sich zwar zu wehren, aber es gelang ihm nicht, er drohte zu ersticken. Kuraiko starrte Akuma wütend und ratlos zu gleich an, sie wusste nicht, was sie machen sollte, einerseits wollte sie Hiroshi retten, sie wusste, dass Akuma ernst machte und ihn schnell töten konnte, andererseits würde sie für den Tod mehrerer hundert Menschen verantwortlich sein, wenn sie einen Blitz erzeugte. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte, doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen.

Akuma fing plötzlich an zu husten, immer stärker und irgendwann ließ er Hiroshi los, dieser fiel zu Boden. Akuma drehte sich um und ging auf die Knie. Er spürte, wie sich sein Magen verkrampfte und wie ihm Blut durch die Speiseröhre schoss, schließlich spie er den Schwall aus.

Nachdem der Anfall vorbei war, richtete er sich wieder halb auf, er stützte sich auf die linke Hand und mit der Rechten fuhr er sich über den Mund, er zog die Augenbrauen hoch und betrachtete das Blut. „Oh … Kaori-sama“, keuchte er und für einen Moment hatte er wieder türkisfarbene Augen. Auch Kaori sah wieder normal aus, ihre Augen waren wieder fliederfarbend. Sie eilte auf Akuma zu und kniete sich zu ihm.

„Hier, trink“, meinte sie und Akuma griff nach ihrem Handgelenk, welches sie ihm anbot.

Josh betrachtete die Szene, dann lief er auf Kuraiko zu. Unruhig ließ er seinen Blick durch die Reihen der Vampire schweifen. „Hey, wo ist Sayo?“, wollte er wissen, er hatte momentan ein sehr ungutes Gefühl.

Kuraiko sah sich überrascht um, doch von Sayo war nichts zu sehen. „Keine Ahnung, Takuma wollte ihr den Arm wieder einkugeln und sie wollten hinterher kommen, doch anscheinend sind sie Kyra gefolgt“, antwortete sie.

„Was? Scheiße! Das kann doch nicht gut gehen!“, stieß Josh aus. In dem Moment sah er, wie praktisch eine Windhose auftauchte, sie schwebte über der Lichtung. Also waren Sayo und Takuma im Kampf gegen Kyra. „Ich muss da hin!“, murmelte er und sprintete los.

„Hey, Sawyer!“, brüllte Yagari hinterher, doch Kaien hielt ihn auf.

„Er schafft das schon“, meinte der Rektor.

Takashi war in der Zwischenzeit zu der verstörten Chiko gerannt, er zog sie in seine Arme und hielt sie fest.

Zero kümmerte sich um Raidon, er schnürte ihm praktisch das Bein ab, da es unaufhörlich blutete, wegen dem Arm konnte er jetzt nicht viel machen. Raidon hatte seinen Kopf in die gesunde Hand gestützt. „Scheiße, das tut weh“, grummelte er.

Zero zog ihn kurz in den Arm, ehe er wieder aufstand, er drehte sich zu den Vampiren um. Er musste wachsam bleiben.

Nachdem Akuma von Kaori abgelassen hatte, war der kurze Moment des Normalseins wieder vorbei, die Augen der beiden leuchteten wieder blutmatschig. „Da kommt mir gerade eine schöne Idee … Da ich ja nun keinen Blitz bekomme, versuche ich doch mal etwas anderes“, meinte Akuma und trat nach draußen. Die anderen Vampire wichen vor ihm zurück, sie wollten ihn nicht berühren. Sie wussten, das konnte sie töten, doch sie alle fragten sich, was er nun vorhatte.



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