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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 2 – Kapitel 28 – Schockierende Entdeckungen

Montag, 6. Oktober 2008
 

Es war Montagmorgen, als sich Tenshi und Yumiko auf den Weg in die Stadt machten. Sie hatten sich natürlich eine Ausgangserlaubnis geholt.

Sie schlenderten den Weg entlang und immer wieder schielte Yumiko zu Tenshi.

„Was ist denn? Warum schaust du mich so komisch an?“, wollte Tenshi dann irgendwann wissen.

„Weißt du, wir gehen in die Stadt um Informationen über Kyra und Lee zu finden, meinst du, dass es nicht ein bisschen auffällt, wenn du in strahlendem pink durch die Straßen läufst? Hättest du dir nicht was Schlichteres anziehen können?“, fragte Yumiko. „Und warum musstest du diesen langen Stock unbedingt mitnehmen?“

„Ach quatsch, das klappt schon, hier kennt mich doch eh keiner“, sagte Tenshi. „Und diesen ‚Stock‘ brauche ich einfach, das ist meine Hunterwaffe, ohne sie fühle ich mich schwächer!“ Tenshis Hunterwaffe war ein gut zwei Meter langer Speer.

„Die anderen vielleicht nicht, aber denk dran, Lee ist ein Hunter, er wird uns sowieso sofort erkennen, wenn er uns sieht, und da du in schönstem pink erstrahlst ist das natürlich noch auffälliger, dich sieht man nämlich schon von weitem!“, erinnerte Yumiko sie.

„Oh, ja, da könntest du recht haben, aber jetzt ist es eh zu spät“, kam es von Tenshi, sie hob die Arme und zuckte mit den Schultern. Yumiko seufzte nur genervt auf und ging vorne weg.

Sie kamen endlich in der Stadt an. „So, ich denke, wir klappern einfach Geschäft für Geschäft ab und versuchen so, etwas über Kyra herauszufinden“, schlug Yumiko vor. Sie wollte wenigstens einen Hinweis darauf finden, dass Kyra überhaupt hier in der Nähe war, sie hatte es nämlich satt zu warten, bis etwas passierte. Zwar wusste sie, dass sie im Falle eines Kampfes verlieren würden, aber Yumiko würde es nicht zu einem Kampf kommen lassen.

So klapperten sie Geschäft für Geschäft ab, doch leider hatten sie nicht unbedingt viel Erfolg. Meistens wurden sie abgewimmelt, allen voran schon, weil die Leute ein quietschpinkes Mädchen mit Speer ungewöhnlich bis anstarrenswert fanden. So ging das den ganzen Tag, sie liefen in jedes Geschäft, was sich auf ihrem Weg befand und fragen immer das Gleiche, doch niemand konnte ihnen eine Antwort geben.

Es war gerade Mittag und die Sonne stand schon im Zenit, als sie einen Supermarkt betraten. Und dieser Supermarkt hatte wirklich alles! Lebensmittel, Non-Food-Artikel, Drogerieware, Kleidung, Elektronik, Auto- und Fahrradzubehör, Spielwaren und vieles mehr.

„Wuah! Gigantisch und dieser Laden wird als ‚einfacher Supermarkt‘ bezeichnet? Krass ist das hier und wie groß!“, strahlte Tenshi.

Die beiden Hunter machten sich auf die Suche, nach einer Verkäuferin, die ihnen weiterhelfen konnte, die Kassiererinnen konnten sie ja schlecht von ihrer Arbeit abhalten, zudem war es eh viel zu voll.

Sie streiften ein wenig durch den Laden und da sahen sie eine junge Frau, vielleicht gerade mal Mitte zwanzig. Die beiden steuerten auf die Verkäuferin zu. „Entschuldigen Sie bitte“, fing Yumiko an. Die Frau drehte sich zu ihnen um, dank ihres Namenschildes wussten die beiden, dass sie Junko Okamoto hieß.

„Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte sie.

„Nun, wir haben ein etwas ungewöhnliches Anliegen, Okamoto-san. Ist Ihnen vor einigen Tagen ein seltsames Paar aufgefallen?“, fing Yumiko an.

„Ein seltsames Paar?“, hakte Junko nach.

„Ja, eine Frau mit langen schwarzen Haaren, circa Einsachtzig groß, Amerikanerin und ein Mann mit braunen Haaren, ungefähr zwei Meter groß, ebenfalls Amerikaner. So ein Paar vielleicht?“, beschrieb Tenshi das Aussehen der beiden Personen.

Plötzlich verdunkelte sich der Blick der Verkäuferin, sie sah angewidert aus. „Ja. Ja, die beiden sind mir begegnet“, stieß sie aus.

„Oh, haben die beiden etwas gemacht?“, wollte Yumiko wissen.

„Nun ja, eigentlich nicht, nur sie waren sehr komisch. Sie kamen rein und standen eine Weile vor dem Regal mit Frauenhygieneartikeln und sie haben sich auf Englisch gestritten, deshalb habe ich sie nicht verstanden. Jedenfalls bin ich dann zu ihnen gegangen und der Mann meinte, ich solle seiner, ich zitiere: ‚total dämlichen Begleitung erklären, wie Binden und Tampons funktionieren, da sie keine Ahnung hat, was sie damit machen soll‘. Und da die Frau schon den Boden vollgeblutet hat, habe ich es ihr halt schnell erklärt. Danach haben sie noch Kleidung gekauft und sind gegangen“, erzählte Junko.

„Moment, Sie haben ihr wirklich erklärt, wie Binden funktionieren?“, hakte Tenshi ungläubig nach.

Junko nickte wieder und erschauderte. „Ja, und das Blut durfte ich auch noch weg machen.“

„Mein Beileid, das muss wirklich schrecklich gewesen sein …“, seufzte Tenshi und nickte mit geschlossenen Augen.

„Das war es auch, glauben Sie mir, das war es auch“, stimmte die Verkäuferin zu.

„Wissen Sie nicht auch zufällig, in welche Richtung die beiden dann verschwunden sind?“, wollte Yumiko dann noch wissen.

„Nein, das weiß ich leider nicht. Ehrlich gesagt, wollte ich so schnell wie möglich von den beiden weg kommen“, gab Junko zu.

„Das ist alles nur zu verständlich. Wir danken Ihnen jedenfalls für die Auskunft, das hat uns sehr geholfen. Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Yumiko. Tenshi winkte kurz und die beiden verließen das Geschäft wieder.

„Echt jetzt? Kyra, die Killerin, weiß nicht, wie man Binden benutzt? Ist die bescheuert?“, fragte Tenshi.

„Scheint so …“, nuschelte Yumiko.

„Oh Gott … Kyra ist ja sowieso schon schlimm, doch stell dir mal vor, wie schlimm sie ist, wenn sie PMS hat. Das ist gar nicht gut! Ich glaube, da sollten wir uns alle verstecken, solange, bis es vorbei ist“, schlug Tenshi vor.

Yumiko seufzte. „Du kommst auf Ideen. Aber sag mal, du kannst nicht zufällig ihren Geruch aufnehmen und sie so verfolgen? Ich meine, sie scheint immerhin wie verrückt geblutet zu haben“, meinte sie.

„Ich bin kein Spürhund! Nein, so was kann ich nicht. Zudem, es wird bald dunkel, da gehe ich sicher nicht auf die Suche nach Kyra. Was, wenn wir sie finden, was wenn sie uns findet? Ich will zurück zur Cross Academy!“, beharrte Tenshi.

„Meine Güte, ich dachte, du bist ein Hunter, warum hast du also Angst davor, nach Kyra zu suchen?“

„Weil Kyra eben nicht normal ist! Deshalb will ich sie nicht alleine Suchen … Aber hey, wir wissen doch immerhin, dass sie hier in der Nähe ist. Wir sollten zurückgehen und das Josh mitteilen. Dann können wir immer noch überlegen, was wir mit Kyra machen“, schlug Tenshi vor.

„Also schön, dann gehen wir jetzt erstmal zurück, der Unterricht beginnt ja auch bald“, gab sich Yumiko geschlagen. In Wahrheit wollte sie auch nicht wirklich nach Kyra suchen.

Die beiden machten sich auf den Weg zurück zur Cross Academy. Dass sie dabei beobachtet wurden bemerkten sie gar nicht. Den ganzen Rückweg über haftete der Blick eines grünen Augenpaares auf ihnen.
 

Es dämmerte als Josh erwachte. Er hatte nicht wirklich Lust zum Aufstehen, aber was blieb ihm anderes übrig? Schließlich war er nicht zum Vergnügen hier, sondern wegen Kyra.

Er zog sich an und trank seinen Kaffee, ehe er sich auf den Weg machte. Er wollte sehen, ob Sayo heute Zeit hatte. Auch wenn er immer noch vor Wut auf diesen Takuma brodelte.

Er kam beim Haus „Mond“ an, es war kurz vor dem Wechsel, und schon gleich begegnete ihm eben dieser Vampir. Takuma streifte alleine über den Hof.

Josh zischte wütend und Schritt auf den Vampir zu. „Hey du! Du bist doch dieser Takuma richtig?“, fragte er nach. Soweit er wusste, gab es hier zwei blonde Vampire, nicht dass er doch den Falschen erwischte.

Takuma blieb stehen und sah Josh verwirrt an. „Äh, ja, der bin ich, was gibt’s?“, wollte er wissen. Er wusste nicht, dass Callie allen erzählt hatte, was passiert war.

Josh knurrte leise. „Du bist derjenige, der mit Sayo geschlafen hat, stimmts?“

Takuma zuckte zusammen und lief rot an. „Woher wissen Sie das?“

„Nun ja, Callie war so freimütig und hat es allen erzählt“, informierte Josh ihn. Dann packte er Takuma allerdings am Kragen. „Was fällt dir eigentlich ein so was mit Sayo zu machen? Hast du den Verstand verloren?“

„Was? Was soll das, was geht Sie das überhaupt an?“, fragte Takuma, er wehrte sich gegen Joshs Griff, doch der Hunter war stärker.

„Ich kenne Sayo schon viel länger als du und ich weiß, dass sie so etwas nicht einfach so machen würde, was hast du mit ihr angestellt, dass sie mit dir ins Bett steigt?“

„Ich hab gar nichts gemacht! Ich hab ihr nur mein Blut angeboten, da ihr Verlangen danach so groß war und dann ist das passiert. Meinst du ich wollte das so?“, verteidigte sich Takuma.

„Tsh, das nehme ich dir nicht ab, du bist doch genau wie alle anderen auch, du bist auch nur daran interessiert, die Mädels ins Bett zu kriegen, nicht wahr?“, meinte Josh.

„Das ist doch gar nicht wahr! Ich mache so was eigentlich nicht! Zudem du bist doch auch ein Mann, damit machst du dich doch selbst schlecht“, stieß Takuma aus.

„Hab ich je behauptet, ich sei anders? Na klar, ab und zu ist es was feines, sich ein Mädchen zu holen, aber nicht immer, vor allem nicht, wenn es um dieses Mädchen geht“, funkelte Josh ihn wütend an.

„Warum interessiert es sich so, ob ich mit Sayo geschlafen hab oder nicht? Warum, das kann ich nicht verstehen. Du bist doch ein Hunter, du müsstest uns Vampire doch eigentlich gar nicht leiden können“, vermutete Takuma.

Josh schnaubte verächtlich. „Hör zu, ich hab nichts gegen die meisten Vampire, klar? Das ist mein Job, Level E zu töten. Gegen die meisten hab ich persönlich nichts, ich misstraue euch lediglich, was aber nicht heißen soll, dass ich alle hasse. Es gibt einige Vampire, mit denen ich mich so gar ein wenig verstehe“, klärte Josh ihn auf. „Was meinst du, warum ich Callie hierher geschleift hab? Wenn sie alleine geflogen wäre, hätte ich ein Scheißgefühl bei der Sache gehabt, bei ihrem Glück wäre sie Kyra wahrscheinlich noch in die Arme gelaufen. Deshalb habe ich mir ihr Gequassel angetan, ohne sie gleich zu erschießen. Du siehst, ich kann auch nett zu Vampiren sein, aber du … du nervst mich“, erklärte er ihm.

„Warum? Nur weil ich was mit Sayo hatte?“

„Unter anderem auch deswegen“, antwortete Josh.

„Moment, bist du eifersüchtig?“, wollte Takuma da wissen.

Joshs Augen weiteten sich erst kurz, ehe sie sich wieder zu Schlitzen verengten. „Red doch keinen Scheiß.“

„Also doch.“

Plötzlich hob Josh die Faust er wollte gerade zuschlagen, da wurde er allerdings aufgehalten. Sein Arm wurde festgehalten.

„Lass ihn in Ruhe, Joshua“, meinte Yumiko, ihre Stimme klang desinteressiert, sie hatte nicht wirklich vor, diesen Vampir zu beschützen, aber das würde sonst nur unnötig Stress geben und dafür hatte sie jetzt keine Nerven.

„Lass mich los“, knurrte Josh.

„Nein! Du hörst jetzt auf, dich wie ein eifersüchtiges Kind zu benehmen und hörst mir jetzt zu! Wir haben was über Kyra herausgefunden“, teilte sie ihm mit.

Das wirkte, sofort ließ Josh Takuma los und wandte sich zu den beiden Mädchen.

„Aha, und was?“, fragte er.

Doch bevor sie anfangen konnten, etwas zu erklären, kam auch schon Sayo auf sie zugelaufen. „Takuma!“, rief sie.

Angesprochener drehte sich zu ihr um, er lief leicht rot an, als er sie sah. „Was gibt es denn?“, wollte er wissen.

„Ich muss mit dir reden“, sagte Sayo, als sie vor ihm stehen blieb.

„Oh, okay …“ Takuma ahnte zuerst schlimmes. Was, wenn sie nun überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, oder so?

„Sayo“, kam es da auch von Josh.

„Ach, du bist ja auch da, was machst du hier?“, fragte Sayo frostig, der Wind heulte leicht auf.

„Ich bin eigentlich hier, um mich zu entschuldigen, aber das letzte Mal warst du ja verhindert“, fing er an.

Sayo seufzte auf. „Diese Callie, musste sie das allen erzählen?“, nuschelte Sayo vor sich hin. Sie seufzte noch einmal. „Jedenfalls, ich hab jetzt keine Zeit, ich habe etwas Wichtiges mit Takuma zu bereden“, wies sie ihn ab. Danach griff sie nach Takumas Hand und zog ihn mit. Sie wollte das ganz sicher nicht vor Josh klären.

Josh brodelte vor Eifersucht, doch Yumiko und Tenshi brachten ihn zurück ins hier und jetzt. Er hatte sich nämlich gerade vorgestellt, was er alles Fieses mit Takuma machen könnte, wenn er ihm das nächste Mal über den Weg lief.

„Also, wir haben die Läden in der Stadt abgeklappert und wir hatten in einem Supermarkt Erfolg“, fing Yumiko an.

„Aha, die beiden waren also da, haben sie was gemacht?“, wollte Josh wissen.

„Nun ja, sie haben sich anscheinend gestritten und Kyra hat den Boden vollgeblutet“, murmelte Tenshi.

„Was?“

„Ja, Josh, sie hatte ihre Tage, laut der Verkäuferin hat sie zudem extrem stark geblutet und sie wusste noch nicht mal, wie man Binden benutzt“, meinte Tenshi schockiert.

Josh hatte die Augenbrauen hochgezogen und starrte die beiden komisch an. „Aha … okay … Ist ja interessant. Für eine Frau ihren Alters müsste sie das aber wissen, oder?“

„Aber klar doch! Aber gut, wer weiß, was sie alles so erlebt hat, vielleicht ist es das erste Mal, dass sie sie bekommen hat“, vermutete Tenshi. Sie hatte ihren Zeigefinger ans Kinn gelegt. „Wissen Sie, Josh, was noch gruseliger als Kyra ist?“

„Nein, was denn?“

„Nun ja, eine Kyra mit PMS! Ich sag’s Ihnen, gibt man der dann eine Waffe in die Hand, dann sind wir alle verloren!“, stieß Tenshi übertrieben panisch aus.

Josh schauderte leicht. „Okay, du bist echt ein wenig abgedreht, oder, Pinkie?“, wollte er wissen.

„He, nenn mich doch nicht so!“, schmollte Tenshi. „Ich bin gar nicht abgedreht, ich prophezeie euch nur die Wahrheit.“

Josh verdrehte die Augen. „Klar doch, so wird’s kommen. Jedenfalls, ich gehe jetzt erstmal, wenn ihr was Nützliches über Kyra herausfindet, wie zum Beispiel ihren Aufenthaltsort, dann können wir gerne noch mal Reden, aber über Kyras Frauenprobleme habe ich keine Lust zu diskutieren“, sprach Josh und verabschiedete sich.

„Hah, warum nimmt er mich nicht ernst? Aber gut, soll er nicht ankommen und sich beschweren, wenn Kyra ihn umgebracht hat“, nuschelte sie.

„Los komm, wir ziehen uns um und gehen in den Unterricht“, sagte Yumiko lediglich.

„Na toll, du nimmst mich auch nicht mehr ernst!“, schmollte Tenshi.

„Wer sagt, dass ich dich jemals ernst genommen habe?“, kam es eiskalt von Yumiko zurück.

Wie ein begossener Pudel blieb Tenshi stehen. Erst nach einigen Sekunden setzte sie sich in Bewegung. „Moment mal, was soll das heißen?“, schrie sie und rannte hinter Yumiko her.



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