Zum Inhalt der Seite

Das Leben auf der Cross Academy

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 1 – Kapitel 30 – Änderungen

Donnerstag, 25. September 2008
 

Die Day Class war am nächsten Tag sehr unruhig. Sie regten sich immer noch darüber auf, dass Aido einen Mann geküsst hatte. Einige weinten sogar, da sie glaubten, auf ewig ihre Chance verspielt zu haben. Wieder andere schmiedeten sogar Pläne, wie sie einen Keil zwischen die beiden treiben konnten.

Raidon saß mit verschränkten Armen auf seinem Platz neben Zero. „Sag mal, verstehst du die ganze Aufregung?“, fragte er ihn.

Zero zuckte mit den Schultern. „Nein, Aido und Kumo sind mir eigentlich egal. Von daher …“, grummelte er.

„Also, nur damit ich dass verstehe, sie regen sich so auf, weil dieser Aido einen Mann geküsst hat?“, fasste Raidon noch einmal zusammen.

„Scheinbar schon.“

„Versteh einer die Frauen“, murmelte Raidon. Er würde es nie kapieren.

„Also ich finde das irgendwie … süß“, gab Yuki zu. Dafür wurde sie von den anderen Day Class Mädchen feindselig angesehen und von Zero und Raidon ungläubig angestarrt. „Na ja, es ist doch schön, wenn Aido-senpai endlich jemanden gefunden hat, der ihn liebt und den er auch liebt“, murmelte sie.

„Nein, ist es nicht!“, stieß ein Mädchen aus.

„Vor allem dann nicht, wenn er uns dadurch weggenommen wird“, fauchte ein anderes.

„Ach, ihr habt doch alle keinen Geschmack“, funkte Shaira dazwischen. „So lange nur Kaori-sama mir gehört, ist alles in Ordnung.“ Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste blöd.

„Ähm, Shaira-kun, Kaori-san ist seit einiger Zeit offiziell mit Akuma-san zusammen“, meinte Yuki.

Shaira riss die Augen auf und erstarrte richtig. Ganz langsam drehte sie den Kopf zu Yuki um. „WAS?“, schrie sie dann plötzlich.

Yuki zuckte erschrocken zusammen. „Kaori ist jetzt mit Akuma zusammen“, wiederholte sie verschüchtert.

„Oh, das wird der Typ bereuen! Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen! Darauf könnt ihr euch verlassen“, schwor Shaira. „Aber jetzt, brauche ich erstmal deinen Trost, Yuki-chan“, stieß sie aus und warf sich in Richtung Yuki. Sie warf sich an Yukis Brust und schlang ihre Arme um die verschreckte Vertrauensschülerin.

„Oh, Yuki-chan, wie kann meine Kaori-sama mir das nur antun?“, heulte Shaira jetzt auf einmal.

Yuki war immer noch zu verwirrt, um angemessen darauf reagieren zu können. Deshalb saß Shaira jetzt auf ihrem Schoß und suchte „Trost“. „Gut, wenn Kaori-sama jetzt gerade nicht frei ist, musst du nun mal dafür herhalten. Schließlich bist du doch meine Freundin“, meinte sie.

„Was, immer noch?“, stammelte Yuki.

„Klar, was hast du denn gedacht? So einfach gebe ich meinen Plan, sie eifersüchtig zu machen, nicht auf“, antwortete die Amerikanerin.

Wieder wechselten Zero und Raidon bedeutsame Blicke, sie sollten so viel ausdrücken wie: Das Mädel hat doch einen an der Klatsche.

Und immer noch war Zero darüber erstaunt, wie gut er sich mit dem anderen Jungen verstand. Normalerweise war das ja nicht so der Fall.

Plötzlich wurde Shaira von Yuki weggezogen. Suri hatte ihre Schwester am Ohr gepackt und schleifte sie mit sich. „Du kommst jetzt mal schön mit, Schwesterherz“, grummelte sie missgelaunt.

„Uiuiui, da geht’s aber ganz schön ab“, meinte Yui nur. „Hach, ich sehe gerne dabei zu, wenn sich Leute streiten“, meinte sie breit grinsend.

Die Day Class Schülerinnen waren eine kurze Zeit abgelenkt, doch jetzt wandten sie sich wieder ihrem eigentlichen Thema zu. Wie konnten sie Aido und Kumo trennen?

„Hey, Klassensprecher“, rief da ein weiteres Mädchen. „Willst du nicht Kumo ablenken, so dass wir an Idol-senpai heran kommen können?“

„Auf keinen Fall!“, entgegnete der Klassensprecher empört.

„Du bist ein kleiner Feigling“, grummelte das Mädchen.

„Bin ich gar nicht!“

„Ruhe jetzt“, rief Yagari. Warum konnten sie nicht einfach mal still bleiben, während er versuchte zu unterrichten. Aber … es war ja schon irgendwo interessant. Er hatte gar nicht gewusst, dass Mädchen so drauf sein konnten, wenn ihr Idol plötzlich etwas mit einem Mann anfing.

Misaki hingegen beteiligte sich nicht am Unterrichtsgeschehen und auch nicht an den Plänen für Aido. Sie überlegte die ganze Zeit schon, wie diese beiden Brüder den Vampirangriff überlebt hatten. Sie wollte unbedingt Gewissheit haben, doch sie fürchtete sich davor. Was, wenn sie auch in Vampire verwandelt worden waren und so den Angriff überlebt hatten? Würden sie sie dann angreifen, würde sie dann sterben? Sie wusste echt nicht was sie machen sollte. Zum Glück hatte sie noch bis heute Abend Zeit, sich die ganze Sache zu überlegen.
 

Im Foyer vom Haus „Mond“ ging es nicht gerade ruhig zu. Rima und Shiki fanden Shiro schlafend auf dem Sofa. Hatte der kein Zimmer oder so? Rima setzte sich auf die gegenüberliegende Couch und beobachtete den kleinen Vampir. Er sah furchtbar aus, seine Augen waren schwarz gerändert. Was hatte er bloß die letzten Nächte gemacht?

Doch irgendwie schien Shiro zu merken, dass Rima jetzt da war, denn er schlug mühsam die Augen auf und sah die Vampirin an. Er hatte seine Decke wie eine Kapuze über den Kopf gezogen. „Rima-chan?“, grummelte er verschlafen.

„Nein, Rima ist derzeit nicht anwesend“, meinte Rima.

Sie beobachtete, wie Shiro sich wieder hinlegte und seine Beine an den Körper zog und sich ganz klein machte. Was war bloß los mit dem Jungen?

Doch da kamen Akuma und Kaori die Treppe herunter. „Hä? Shiro, schläfst du schon wieder?“, fragte Akuma und tippte mit Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand den kleinen Vampir an. Dieser fiepste nur auf und erzitterte.

Akuma runzelte die Stirn und hob ihn dann auf. Er packte ihn unter den Armen und hielt ihn dann hoch. Auch jetzt schlief er noch immer. „Ist doch wirklich nicht zu fassen. Soll ich dich wieder in die Dusche setzen und kaltes Wasser aufdrehen?“, wollte Akuma wissen. Keine Antwort.

„Ach, Akuma, sei nicht so fies. Komm, gib ihn mir mal“, meinte Kaori. Plötzlich riss Shiro die Augen auf, sah seine Cousine an, errötete und wehrte sich jetzt gegen Akumas Griff.

„Lass mich los!“, fauchte er und schaffte es schließlich, sich zu befreien. Er fiel auf das Sofa und rollte rückwärts herunter. Er landete unsanft auf dem Boden. Jedoch rappelte er sich auf und schnappte sich die Decke. „Kommt mir bloß nicht zu nahe!“, stieß er aus und stürmte zu Rima. Mit einem Satz hüpfte er auf die Couch und machte es sich neben ihr bequem.

„Äh“, sagte Rima nur. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie so eine kleine Klette an sich hatte.

„Na, streitet ihr euch schon wieder?“, wollte da Kumo wissen.

„Nein, ich weiß nicht was mit ihm los ist“, meinte Kaori. Sie betrachtete Kumo und Aido eine Weile, ehe sie grinste. „Na, Aido. War doch gut, dass ich dich zu dem Date mit Kumo getrieben habe, nicht wahr?“

Aido errötete und verstärkte seinen Griff um Kumos Hand. „Ich sollte mich wohl … bedanken“, grummelte Aido und trat näher zu Kumo.

„Ach quatsch, sie hat damit gar nichts zu tun. Ich hätte dich auch schon noch selbst gefragt“, sagte Kumo.

Er küsste Aido kurz. Dieser war zu überrascht, um sich dagegen zu wehren. Vor all den anderen? Das war etwas peinlich.

„Awww, süß“, kommentierte Kaori. „Das hätte ich echt nie gedacht, dass ich so was mal süß finden würde.“

„Tja, siehste?“, grinste Kumo. „Sag, hast du Akuma schon geküsst?“ Er bedachte sie mit einem kritischen Blick.

Kaori wurde rot und wandte den Blick ab. „Nein … habe ich noch nicht“, gestand sie.

„Nicht?“, kam es da von Ichijo. „Was habt ihr dann gestern die ganze Zeit gemacht“, fragte er naiv.

Kaori sah erst Akuma eine Weile an und dann Ichijo. Leicht schüttelte sie den Kopf. „Ichijo, wir haben Erwachsenendinge gemacht. Ein Kind wie du kann das natürlich noch nicht verstehen“, sagte sie.

Ichijo errötete leicht. „Hm, doch ich glaube ich kanns mir vorstellen“, murmelte er.

„Nein! Kannst du nicht! Das was die beiden machen ist abartig“, fauchte Shiro dazwischen.

„Shiro-chan, woher weißt du …“, begann Kaori.

„Ich gehe jetzt einfach mal nach Akumas Träumen. Was meinst du, warum ich so müde und fix und fertig bin, weil er die ganze Zeit von dir geträumt hat und ich meinen Röntgenblick nicht abschalten konnte. Ich bin äußerst verstört im Moment“, er schäumte vor Wut. „Und deshalb brauche ich jetzt die Wärme von Rima-chan, damit ich dieses schreckliche Erlebnis bald verdängen kann“, säuselte er und kuschelte sich an Rima.

Diese grummelte etwas vor sich hin und beruhigte nebenbei Shiki, der auch schon vor Wut brodelte.

„Shiro-chan!“, knurrte Akuma. Er war etwas errötet. „Ich hatte dir doch gesagt, du sollst darüber nichts verraten!“ Er war sehr aufgebracht.

„Oh, du hast von mir geträumt? Wie süß!“, quietschte Kaori verzückt auf.

„Meine Träume handeln alle nur von dir, Baby“, meinte Akuma.

Kaori teleportierte sich zu Akuma und umarmte ihn.

„Yäch“, machte Shiro und vergrub sein Gesicht zwischen Rimas Arm und der Sofalehne.

„Hm, hätte ich gewusst, dass sie jetzt so sind, hätte ich mir gewünscht, dass sie nicht zusammenkommen“, grummelte da Kuraiko, die auch gerade runter kam.

„Sag mal, Aido. Träumst du denn auch von mir“, fragte Kumo und sah ihn mit einem süßen Hundeblick an.

„Eh … v-vielleicht“, stammelte Aido. Er lief wieder rot an.

„Also, ich träume von dir“, meinte Kumo. „Und was das für Träume sind“, fügte er noch grinsend hinzu.

„Oh … okay …“ Oh Gott, peinlich, dachte sich Aido.

Kumo sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Er schien zu überlegen, doch plötzlich warf er sich halb auf Aido und küsste ihn. Nachdem er sich gelöst hatte, meinte er: „Weißt du was, Aido, wir könnten meine Träume doch mal nachspielen, wie wäre es?“, säuselte er.

Aido versteifte sich und sah Kumo halbwegs schockiert an. „Hier?“, fragte er mit Fispelstimme.

„Nein, Dummerchen, wir werden uns natürlich ein Zimmer mit einem kuscheligen und großen Bett nehmen. Und vielleicht hole ich noch pelzige Handschellen, wer weiß, und auch noch das ein oder andere ‚Spielzeug‘“, grinste er.

Aidos Gesicht glich jetzt wieder einer Tomate. Oh Gott, das hatte er jetzt nicht ernsthaft laut gesagt. „A-a-a-a-also, eigentlich … ich … ähm … Ich …“, stotterte er.

Kumo fing an zu lachen. „Aido, du bist süß, das war ein Scherz“, murmelte er in merkwürdigem Singsang.

Noch immer stand Aidos Körper unter Spannung. Plötzlich war Sasori auf seiner anderen Seite, auch er lachte. „Aido, du musst noch um einiges lockerer werden. Und vor allem musst du dich daran gewöhnen, so anzügliche Bemerkungen zu hören. Zudem musst du dein Blut unter Kontrolle bekommen, sonst wirst du ständig als Tomate rumlaufen“, riet er ihm.

„Äh, okay“, murmelte Aido kleinlaut.

„Sehr schön, braver Junge“, meinte Sasori und tätschelte Aido den Kopf.

Kumo zog ihn Besitzergreifend an sich. „Meiner“, knurrte er leise.

„Ich hatte nicht vor, ihn dir wegzunehmen“, lachte Sasori.

„Aido, was war das gestern Morgen eigentlich noch mal?“, wollte Akatsuki wissen. „Sagtest du nicht, ich hätte dich vor einem Fehler bewahrt? Und jetzt lässt du dich praktisch von ihm fressen?“

„Was? Ich bin ein Fehler?“, fragte Kumo, seine Augen sprühten Funken.

„Nein, nicht du, nur dass was wir … gestern fast getan hätten“, murmelte Aido, zum Ende hin wurde er immer leiser.

„Woahwoah, sagt bloß ihr hättet es beinahe miteinander getrieben“, rief Akuma dazwischen.

„Ja, beinahe schon, doch leider wurden wir ja unterbrochen“, grummelte Kumo und fauchte in Akatsukis Richtung.

„Kumo, lass es gut sein. Das war gut so, dass er uns unterbrochen hat“, stammelte Aido.

„Hmm, für dich vielleicht, für mich nicht“, seufzte Kumo.

„Oh, weh“, seufzte Akane. „Es fängt schon wieder an.“

„Komm, wir setzen uns“, meinte Akatsuki zu ihr. Gemeinsam setzten sie sich auf die noch freie Couch. Akane versuchte sich auf Akatsuki zu konzentrieren, aber da Aido und Kumo hier waren, war es sowieso aussichtslos.

„Sagt bloß, ihr beiden seid jetzt zusammen“, fragte Hiroshi.

„Was? Nein, sind wir nicht“, entgegnete Akatsuki. „Ich helfe ihr nur, mit dem ganzen Gefühlschaos hier fertig zu werden … ich versuche es zumindest.“

„Aha, glaub das ruhig. In Wahrheit hast du doch ganz böse Absichten, du willst sie nur zu dir ins Bett holen und dann, wenn sie sich Hals über Kopf in dich verliebt hat, lässt du sie wie eine heiße Kartoffel fallen“, prophezeite Hiroshi und sah Akatsuki dabei mit unheilvollem Blick an. „Hm, ich kenn solche Typen wie dich. Furchtbar.“

„Eh“, stieß Akatsuki aus.

„Ach, ignorier in einfach“, begann Akane. „Er verwechselt dich wohl mit sich selber.“

„Ich würde niemals so was machen“, meinte Hiroshi.

„Sicher? Und was war mit dem Vampirmädchen, welchem du Hoffnung gemacht hattest und diese dann mit einem Mal zerstört hast? Sie heult bestimmt heute noch wegen dir“, grummelte Akane.

„Tja, die Kleine hatte mich eben nicht verdient. Sie sah einfach nicht gut genug für mich aus“, meinte Hiroshi eingebildet und fuhr sich durch die Haare. Dann warf er einen anzüglichen Blick auf Ruka. „Aber du … Du siehst echt heiß aus“, meinte er und stand plötzlich neben ihr. Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich ran. „Na, wie wärs, hast du Lust, nach dem Unterricht mit in mein Zimmer zu kommen?“, fragte er.

Irritiert sah Ruka ihn an. „Nein?“, meinte sie dann in einem Tonfall, der zugleich fragte, ob Hiroshi sie nicht mehr alle hatte.

„Tja, schade. Aber du wirst schon noch irgendwann mir gehören. Schließlich sehe ich unheimlich gut aus“, antwortete er überzeugt.

„Sicher … Du bist gar nicht eingebildet oder so?“, murmelte Ruka.

„Nö, ich bin nur sehr selbstbewusst“, meinte er grinsend.

Ruka konnte nur den Kopf schütteln.

„Hm, Aido, du solltest dir mal eine Scheibe von Hiro-san abschneiden, dann klappt das sicher auch besser zwischen Kumo und dir“, meinte Akuma.

„Ach, das wird auch so schon“, entgegnete Kumo und küsste Aido wieder.

Dieser genoss es, trotz der anderen, er erwiderte den Kuss sogar ein wenig.

Alles lief auch so eigentlich ganz gut, bis Sayo kam.
 

Die Night Class machte sich auf den Weg, es war Zeit für den Wechsel. Akuma verabschiedete sich von den anderen und ging dann zurück in sein Zimmer.

Schon von weitem konnten sie die Day Class Schüler rufen hören. Shiro grummelte etwas vor sich hin und wickelte sich noch fester in seine Decke ein. Ja, er nahm sie tatsächlich mit nach draußen, denn ihm war immer furchtbar kalt, wenn er müde war.

Als das Tor offen war, stürzten die Day Class Schülerinnen sofort auf Kumo und Aido zu. „Idol-senpai!“, riefen sie.

Es waren diesmal so viele, dass sie Yuki und sogar Zero überrannten. Sie drängten sich an Aido heran und stießen Kumo beiseite.

„Idol-senpai, bitte nimm mich zu deiner Freundin, nicht diesen Kerl“, rief eine Schülerin.

„Nein, nimm mich!“ – „Nein, mich!“ – „Mit mir kannst du wirklich glücklich werden!“, riefen jetzt alle durcheinander.

Aido war total überfordert, doch schließlich riss Kumo ihn aus der Mädchenmenge heraus und zog ihn an sich. „Lasst ihn in Ruhe. Aido gehört mir“, fauchte Kumo sie an. Seine gesamte Ausstrahlung wirkte gefährlich. Schockiert wichen die Schülerinnen einen Schritt zurück. Allerdings stierten sie immer noch Aido an.

Kumo reichte es so langsam. „Jetzt passt mal gut auf“, knurrte er deshalb. Er zog Aido an sich ran und küsste ihn. Aido war ziemlich überrumpelt, allerdings fing er sich schnell und erwiderte den Kuss.

Die Mädchen der Day Class starrten sie wieder entsetzt an. Vielleicht merkten sie jetzt endlich, dass Kumo es ernst meinte.

Langsam aber sicher bröckelten ihre durchgeknallten Fangirlmasken ab. Tränen stiegen in ihre Augen. Als sie bemerkten, wie intensiv das Verhältnis zwischen beiden schon jetzt war, dabei war noch nicht mal eine Woche vergangen. Kumo hatte etwas geschafft, was keines der Mädchen bisher geschafft hatte. Und das auch noch in so kurzer Zeit.

Nachdem sie sich voneinander lösten, sah Kumo die Mädchen an. „Hm, jetzt heult nicht rum, es gibt auch noch andere gut aussehende Kerle in der Night Class“, meinte er. „Wie wäre es mit Shiro?“, schlug er vor.

„Shiro? Wer ist das?“, fragten die Mädchen.

Kumo deutete auf den kleinen Vampir. „Na, der Kleine da hinten.“

Erst jetzt, schienen die Day Class Schülerinnen ihn zu bemerken. „Oh Gott … der ist ja … so süß!“ quietschten sie. „Und so klein, das ist so niedlich!“

Sie liefen an Kumo und Aido vorbei und auf Shiro zu und umzingelten ihn. „Awww, wie kann jemand nur so niedlich sein? Wie kommt es denn, dass ein Kind in der Night Class ist?“, fragte eine Schülerin.

Shiro sah im Moment echt aus wie ein Kind, er hatte ja noch immer die Decke um und sonst sah er ja auch nicht gerade erwachsen aus.

Sie scharrten sich jetzt alle um ihn. Ein Mädchen umarmte ihn sogar. „Na, mein Kleiner. Bist du müde?“, fragte sie.

„Ja, und wer ist hier klein?“, grummelte er.

„Awww, so goldig“, meinte sie wieder und tätschelte seinen Kopf.

Shiro wurde rot. Hilfe, war das peinlich. „Ähm, ihr wisst schon, dass ich achtzehn Jahre alt bin?“, fragte er deshalb.

„Du bist achtzehn?“, fragte die Schülerin verblüfft.

„Ja“, antwortete er.

„Hm, macht nichts, du siehst nicht so aus, von daher“, meinte sie und umarmte ihn fester.

„Macht platz, macht platz!“, rief da Shaira. Sie stapfte zu Kaori und blieb dicht vor ihr stehen. „Kaori-sama“, fing sie an, dabei sprach sie jede Silbe einzeln. „Ist es wahr, dass du jetzt einen Freund hast?“

Kaori zuckte zusammen. „Ja … Das stimmt.“

„Ist es Akuma?“

„Ja, richtig.“

„Gut, dann kann ich dir hiermit sagen, dass du ab jetzt keinen Freund mehr hast, wenn ich mit dem Typen fertig bin, frisst er aus der Schnabeltasse“, knurrte sie bedrohlich und knackte mit den Knöcheln. Ihre Ausstrahlung war jetzt wieder äußerst beunruhigend. Es sah fast so aus, als ob eine gefährliche, schwarze Aura um sie herum waberte. Schnell ging Kaori zwei Schritte zurück, dieses Mädchen war ihr unheimlich. „Ich werde den Typen so fertig machen, dass er es sich demnächst zweimal überlegen wird, mir meine Freundin auszuspannen. Er wird mich danach immer vorher um Erlaubnis fragen, ob er mit einem Mädchen ausgehen darf, vorausgesetzt er überlebt es“, grummelte Shaira.

Kaori hatte die Augen weit aufgerissen. „Nein!“, stieß sie aus. „Du wirst Akuma nichts tun!“

„Oh, doch. Und er wird es bereuen, dich jemals angefasst zu haben“, murmelte Shaira.

Plötzlich hörte man einen lauten Knall. Kaoris Handabdruck brannte auf Shairas Wange. Schockiert sah Shaira Kaori an. Diese atmete schwer. „Ich sagte: Nein! Du wirst Akuma in Ruhe lassen“, knurrte Kaori.

„Aber, Kaori-sama“, wimmerte Shaira.

„Wenn du auch nur in seine Nähe kommst, sorge ich dafür, dass du es bereuen wirst, hast du verstanden. Ich hab mich lange genug von dir verunsichern lassen, du psychopatische Yandere“, jetzt war Kaori richtig wütend.

„Yandere? Du glaubst, ich bin tatsächlich so?“, fragte Shaira, sie war jetzt den Tränen nah. „Glaubst du wirklich, ich würde sogar für deine Liebe jemanden umbringen?“

„Ja. Ja, das glaube ich. Du drohst es sogar schon an. Und mir reicht es jetzt allmählich, ich hab die Schnauze voll. Geh am besten wieder zurück nach Amerika und lass mich in Ruhe!“, meinte Kaori hart.

Da kam Suri an. Sie stellte sich vor Kaori. „Ich möchte mich entschuldigen, dafür dass meine Schwester so ist, wie sie ist. Ich war von Anfang an dagegen, dass wir nach Japan fliegen, doch leider hatte ich damals nicht den Mut, sie aufzuhalten. Sobald es aber möglich ist, werden wir wieder zurückfliegen“, sprach sie.

„Was? Nein!“, rief Shaira dazwischen.

„Doch. Und jetzt gehst du Marsch zurück ins Wohnheim“, meinte Suri mit Befehlston.

Geknickt ging Shaira zurück.

Kaori war erleichtert. Vielleicht war es ja jetzt endlich vorbei …



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück