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Das Leben auf der Cross Academy

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Teil 1 – Kapitel 17 – Erklärung

Montag, 22. September 2008
 

Die anderen Vampire erreichten jetzt auch das Schulgebäude. Kaori hockte auf der Bank, sie hatte das Gesicht in die Knie gestützt und die Arme um ihre Beine geschlungen.

Schweigend setzten sich die anderen. Akuma setzte sich neben sie, allerdings hielt er einen Sicherheitsabstand. Er wusste nicht so recht, wie er mit Kaori umgehen sollte.

Shiro ging auf seine Cousine zu und legte ihr eine Hand auf den Rücken. „Keine Sorge, die meisten Menschen halten Shaira für gestört, nicht dich“, sagte er.

Sie drehte den Kopf leicht und schielte ihn mit dem linken Auge an. „Trotzdem, das war dermaßen peinlich“, nuschelte sie.

„Das sie dir sogar bis hierher nachreisen würde“, murmelte Akuma.

Kaori hob den Kopf und stütze nun ihr Kinn auf die Knie. „Sie war schon immer ziemlich penetrant. Wenn sie nicht das bekam, was sie wollte, ist sie richtig ausgerastet“, erzählte sie.

Bevor sie weiter sprechen konnte öffnete sich die Tür und Yagari trat ein. Er musterte Kaori mit einem intensiven Blick.

„Was war das eben für eine Szene“, wollte er schließlich wissen.

„Das? Das wüsste ich auch gerne. Ich wüsste auch gerne, warum Shaira hier in Japan ist!“, sagte sie, es klang verzweifelt.

„Ersten sagte sie, dass sie wegen dir hier sei, dass du die Liebe ihres Lebens seiest“, meinte Yagari.

Kaori stöhnte auf und vergrub den Kopf wieder zwischen den Knien. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, stöhnte sie. „Sie ist mir sogar gefolgt. Was mache ich denn jetzt?“

„Sie sagte außerdem, dass du sie gebissen hättest, stimmt das?“, fragte Yagari weiter.

„Ja, das hab ich. Das war in einem der Clubs“, grummelte Kaori, man verstand sie schlecht, da ihr Gesicht immer noch verborgen war.

„Ich habe mich etwas über Vampirclubs informiert, heißt es nicht, dass man dort erst ab einundzwanzig reinkommt?“, wollte Toga wissen.

Kaori hob den Kopf wieder an. „Ja, normalerweise kommt man da erst ab einundzwanzig rein, doch dieses Mädchen hat sich verkleidet und den Ausweis ihrer Mutter gestohlen, sie sagte mir, dass sie das nur für mich getan hätte. Sie hätte mich irgendwo schon mal gesehen und sich sofort in mich verliebt. Deshalb ist sie in die Clubs gekommen. Und ganz ehrlich, wenn man dort drinnen ist, denkt man nicht mehr nach. Auch ich habe nicht nachgedacht, obwohl ich es eigentlich hätte riechen und auch schmecken müssen. Ihr Blut war viel zu sauber für jemanden, der so alt ist wie ihre Mutter. Doch sie ist mir immer näher gekommen und hat sich sogar gestochen, nur damit ich sie beiße und wenn ich Menschenblut rieche, dann kann ich mich nicht gut kontrollieren. In den Clubs schon gar nicht. Also habe ich einfach zugebissen“, erzählte sie.

„Und war sie von da an auch schon so besessen von dir?“, fragte Yagari weiter.

„Nein, die erste Zeit ging es noch, sie hat zwar immer wieder heimlich Fotos von mir gemacht und mir im Rausch auch mal erzählt, dass sie mit mir zusammen sein will, aber ich hab sie nicht für ernst genommen. Doch irgendwann wurde sie süchtig nach meinen Bissen und sie kam immer häufiger. Wenn ich mich recht erinnere, wurde sie erst so schlimm nachdem … nachdem sie mein Blut getrunken hatte“, Kaori holte Luft. Wie hatte sie das vergessen können?

„Du hast ihr dein Blut gegeben?“, fragte Kuraiko entsetzt.

„Ja“, stammelte Kaori.

„Weshalb hast du das gemacht? Wenn du doch wusstest, dass sie in dich verliebt war und zudem noch jünger war?“, wollte jetzt Sayo wissen. Das Kaori so etwas gemacht hatte, schockierte sie einigermaßen.

„Sie ist deshalb so auf dich fixiert, weil sie dein Blut getrunken hat?“, wiederholte Yagari.

„Genau“, murmelte Kaori. „Das war an einem Abend, sie hatte was getrunken und als wir dann im Nebenzimmer waren, meinte sie, ich solle sie auch in einen Vampir verwandeln, als ich ihr aber gesagt habe, dass ich das nicht könnte, wurde sie sauer. Sie hat mit Sachen um sich geworfen. Irgendwie bekam sie eines meiner Messer zu fassen und drückte es sich an den Arm. Sie meinte, sie würde sich umbringen, wenn ich sie nicht verwandeln würde.“ Kaori schluckte und schüttelte den Kopf. „Na ja, ich habe ihr wieder gesagt, warum ich es nicht konnte, und dann hat sie sich die Pulsadern aufgeschnitten. In meiner Panik habe ich ihr dann mein Blut gegeben …“

„Oh Gott und nun ist sie an dich gebunden“, murmelte Akuma. Kaori nickte nur schwach.

„Sie ist an Kaori gebunden?“, hakte Toga nach.

„Ja, das wissen selbst die meisten Vampire nicht, vor allem nicht, wenn sie so leben wie hier … Aber ein Mensch kann erstens süchtig nach Vampirbissen werden und zweitens kann er an einen Vampir gebunden werden, wenn dieser dem Menschen sein Blut gibt. Am wahrscheinlichsten ist es, wenn die Person sehr jung ist und schon Gefühle für den Vampir hatte, so wie es bei Shaira der Fall war.“ Kaori erzitterte leicht. „Und das Schlimmste ist, dass ich sie nie wieder los werde, es sei denn, sie stirbt.“

Die anderen Vampire starrten sie ungläubig an. In der Tat hatten sie diese beiden Sachen nicht gewusst, zumindest nicht die alte Night Class.

Shiro nahm sie in den Arm, er sah, dass Kaori am Verzweifeln war. „So ist das“, murmelte er.

Kaori nickte, sie wusste natürlich, dass Shiro auf ihre Gedanken aufmerksam geworden war.

„Ja, sie war der Grund, warum ich aus den USA abgehauen bin. Ich bin beinahe freiwillig nach Japan zurückgegangen, nur um diesem Mädchen zu entkommen“, sagte sie.

„Hm …“, grummelte Yagari. „Und was willst du jetzt mit ihr machen?“

„Was soll ich schon großartig machen? Ich könnte wieder umziehen, aber sie würde mir sicherlich hinterher ziehen. Zudem gehen mir die Länder aus, wo ich hin könnte … Vielleicht sollte ich nach Deutschland gehen …“, überlegte sie.

„Du wirst sie nicht umbringen?“, fragte Toga.

„Nein! Für was halten Sie mich? Ich bin eine Bestie, das weiß ich, aber ich bin keine Mörderin. Ich habe nie jemanden umgebracht“, meinte sie. „Zumal so genannte Fangbanger ja auch gar nicht umgebracht werden dürfen …“

„Fangbanger?“, wiederholte Aido, er verstand die Bedeutung nicht, da sie das Wort auf Englisch ausgesprochen hatte.

„Fangbanger heißt grob übersetzt Reißzahnbumser. Das sind halt die Leute, die sich von Vampiren beißen lassen und mit ihnen Sex haben. Den Begriff hat man aus der Fernsehserie ‚True Blood‘ übernommen … Wer würde denn ahnen, dass es Vampire wirklich gibt?“, erklärte Kaori.

„Es gibt ernsthaft Leute, die sich freiwillig von Vampiren beißen lassen“, kam es von Yagari, er konnte es immer noch nicht fassen.

„Mehr als genug … Davon leben die Clubs“, meinte Kaori.

„Und warum löscht du nicht einfach Shairas Erinnerungen, meinte Ichijo.

„Das geht nicht, ich habe es versucht, aber dadurch, dass sie an mich gebunden ist, erkennt sie mich trotzdem immer wieder“, man konnte das Missfallen in Kaoris Stimme hören.

„Das ist natürlich blöd“, sagte Ichijo.

„Blöd ist gar kein Ausdruck, sie wird solange weiter machen, bis sie mich da hat, wo sie will“, sie sprach jetzt Akuma an. „Wenn das der Fall sein sollte, würdest du mich dann bitte pfählen? Ich will nicht das Schoßhündchen eines Menschen sein.“

„Klar, mach ich, wenns dich glücklich macht“, meinte Akuma. „Ach ja, noch was, du solltest dich vielleicht vorsehen, sie hat Yuki entführt und sie zu ihrer Freundin erklärt, nur um dich eifersüchtig zu machen …“

„Nicht dein ernst, Yuki tut mir irgendwie leid“, murmelte Kaori.

„Wenn jetzt alles geklärt ist, können wir mit dem Unterricht anfangen“, sagte Yagari verstimmt.

Die neuen Vampire seufzten auf. Sie hatten keine Lust auf langweiligen Unterricht.



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